(19)
(11) EP 0 268 049 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
20.01.1993  Patentblatt  1993/03

(21) Anmeldenummer: 87114463.0

(22) Anmeldetag:  03.10.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F42B 12/58

(54)

Artilleriegeschoss mit Submunitionen

Artillery projectile with submunitions

Obus d'artillerie avec sous-munitions


(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB LI SE

(30) Priorität: 17.10.1986 DE 3635361

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
25.05.1988  Patentblatt  1988/21

(73) Patentinhaber: DIEHL GMBH & CO.
90478 Nürnberg (DE)

(72) Erfinder:
  • von Entress-Fürsteneck, Wolfgang
    D-8566 Leinburg (DE)

(74) Vertreter: Hofmann, Gerhard, Dipl.-Ing. Patentassessor et al
Stephanstrasse 49
90478 Nürnberg
90478 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-A- 2 205 074
DE-A- 3 326 876
DE-A- 2 654 827
US-A- 3 946 672
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Artilleriegeschoß nach dem Oberbegriff des Anspruches 1, wie es in der DE-A-3 326 876 beschrieben ist.

    [0002] Es ist aus der DE-A-3 326 876 bekannt, in Artilleriegeschossen Submunitionen anzuordnen. Diese werden über dem Zielgebiet aus dem Artilleriegeschoß ausgestoßen, wonach die Flugstabilisierungsmittel, beispielsweise Fallschirme, wirksam werden. Wird ein Artilleriegeschoß mit Submunitionen bestückt, dann hat ein solches Artilleriegeschoß im Regelfall ein anderes Gewicht und einen anderen Schwerpunkt als ein entsprechendes Artilleriegeschoß, das mit einer Sprengladung gefüllt ist. Dies muß beim Verschuß berücksichtigt werden.

    [0003] Aus der US-A-3 946 672 ist eine Rakete zum Transport von Bomben bekannt, wobei ein kegelmantelförmiger Trenndeckel innerhalb der Rakete die Bomben von einem dickwandigen Gehäuse für einen Fallschirm separiert. Die Bomben sind ineinandergesteckt angeordnet, so daß Trenndeckel zur Separierung der Bomben untereinander nicht erforderlich sind.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Artilleriegeschoß der eingangs genannten Art vorzuschlagen, in dem die Submunitionen so gestaltet und untergebracht sind, daß das Geschoß die gleiche Schwerpunktlage und das gleiche Gewicht aufweist, wie ein in der Praxis eingeführtes, mit einer Ladung gefülltes Artilleriegeschoß.

    [0005] Erfindungsgemäß ist die genannte Aufgabe entsprechend den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.

    [0006] Durch die Bemessung der Stauräume zwischen den wenigstens zwei Submunitionen lassen sich diese so in der Geschoßhülle verteilen, daß der Schwerpunkt und das Gewicht des Artilleriegeschosses mit einem mit einer Ladung gefüllten Artilleriegeschoß übereinstimmt. Dabei decken sich auch die Trägheitsmomente der Artilleriegeschosse um die Längs- und die Querachse.

    [0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. Die Figur zeigt ein Artilleriegeschoß im Schnitt.

    [0008] Ein Geschoß weist einen Kopf(1), eine Geschoßhülle(2) und einen Geschoßboden(3) auf. In der Geschoßhülle(2) sind drei Submunitionen(4,5,6) axial fluchtend untergebracht. Jede Submunition(4,5,6) weist in einem Gehäuse(7) eine projektilbildende Ladung(8) sowie eine Zündeinrichtung(9) auf. An der einen Seite der Submunition(4,5 bzw. 6) ist eine Antenne(10) angeordnet. An der gegenüberliegenden Seite ist ein Fallschirm(11) befestigt.

    [0009] Zwischen der mittleren Submunition(5) und der Submunition(4) bzw. der Submunition(6) ist je ein hohler Stauraum(12) geschaffen. Dessen Höhe ist durch eine Einschubhülse(13) bestimmt. Die Einschubhülse(13) hält die benachbarten Submunitionen beabstandet.

    [0010] Der Stauraum(12) ist durch einen kegelmantelförmigen Trenndeckel(14) geteilt. Im Stauraum(12) liegt an der konvexen Seite des Trenndeckels(14) der Fallschirm(11) der einen Submunition (4 bzw. 5). An der konkaven Seite des Trenndeckels (14) liegt im Stauraum (12) die Antenne (10) der Submunition (5 bzw. 6).

    [0011] Zur Unterbringung des Fallschirmes (11) der Submunition (6) ist im Geschoßboden (3) eine Ausnehmung (15) vorgesehen. Die Antenne (10) der obersten Submunition (4) verläuft unter einer Deckscheibe (16), die entsprechend der Form der Antenne (10) kegelmantelförmig ausgebildet ist.

    [0012] Um eine für die Projektilbildung der Ladung (8) hinreichende Verdämmung zu erreichen, ist in den Boden des Gehäuses (7) eine Verdämmplatte (17), bspw. aus Stahl, eingesetzt.

    [0013] Durch die beshcriebene Einrichtung hat das Geschoß ein Gewicht und eine Schwerpunktlage, die einem üblichen Artilleriegeschoß gleicher Abmessung gleich sind.


    Ansprüche

    1. Artilleriegeschoß mit mehreren, gleichen Submunitionen, die je eine projektilbildende Ladung und an der einen Seite einen Teil einer Zieldetektionseinrichtung und an der anderen Seite ein Flugstabilisierungsmittel aufweisen, wenigstens zwei Submunitionen (4,5,6) in der Geschoßhülle (2) axial übereinander angeordnet sind, zwischen zwei benachbarten Submunitionen (4,5;5,6) ein hohler Stauraum (12) gebildet ist, der durch einen separaten Trenndeckel (14) unterteilt ist, und im Stauraum (12) das Flugstabilisierungsmittel (11) der einen Submunition (4,5) verstaut ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Stauraum (12) durch eine separate Einschubhülse (13) geschaffen ist und im Stauraum (12) an der konkaven Seite des kegelmantelförmig ausgebildeten Trenndeckels (14) eine Antenne (10) der benachbarten Submunition (5,6) liegt.
     
    2. Artilleriegeschoß nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß eine Deckscheibe (16) für die Abdeckung der Antenne (10) der obersten Submunition (4) vorgesehen ist.
     
    3. Artilleriegeschoß nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß im Geschoßboden (3) eine Ausnehmung zur Aufnahme des Flugstabilisierungsmittels (11) der untersten Submunition (6) vorgesehen ist.
     


    Claims

    1. An artillery projectile having several identical submunitions, which each have a projectile-forming charge and at the one side a part of the target detection mechanism and at the other side a flight stabilisation means, at least two submunitions (4, 5, 6) are arranged axially one above the other in the projectile casing (2), between two adjacent submunitions (4, 5; 5, 6) a hollow stowage chamber (12) is formed, which is subdivided by a separate dividing cover (14), and the flight stabilisation means (11) of the one submunition (4, 5) is stowed in the stowage chamber (12), characterised in that the stowage chamber (12) is created by a separate slide-in casing (13) and in the stowage chamber (12) at the concave side of the cone-jacket-shapedly designed dividing cover (14) there lies an antenna (10) of the adjacent submunition (5, 6).
     
    2. An artillery projectile according to claim 1,
    characterised in that a cover plate (16) is provided for the masking of the antenna (10) of the uppermost submunition (4).
     
    3. An artillery projectile according to claim 1,
    characterised in that a recess for the reception of the flight stabilisation means (11) of the lowermost submunition (6) is provided in the projectile base (3).
     


    Revendications

    1. Projectile d'artillerie comportant plusieurs sousmunitions identiques qui présentent chacune une charge formant projectile et, sur un côté, une partie d'un dispositif de détection de cibles et sur l'autre côté, un moyen de stabilisation du vol, deux sous-munitions (4, 5, 6) au moins étant superposées axialement dans la gaine (2) du projectile, une chambre de retenue (12) creuse étant formée entre deux sous-munitions (4, 5 ; 5, 6) voisines, laquelle chambre est subdivisée par un couvercle de séparation (14) séparé, et le moyen de stabilisation du vol (11) d'une sous-munition (4, 5) étant accumulé dans la chambre de retenue (12), caractérisée en ce que la chambre de retenue (12) est réalisée par un insert (13) séparé et en ce qu'une antenne (10) de la sous-munition (5, 6) voisine se trouve dans la chambre de retenue (12), sur le côté concave du couvercle de séparation (14) en forme d'enveloppe conique.
     
    2. Projectile d'artillerie selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'un disque de couverture (16) est prévu pour recouvrir l'antenne (10) de la sous-munition (4) la plus haute.
     
    3. Projectile d'artillerie selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'il est prévu dans le culot (3) un évidement destiné à recevoir le moyen de stabilisation du vol (11) de la sous-munition (6) la plus basse.
     




    Zeichnung