Garnträger
[0001] Die Erfindung betrifft einen Garnträger bestehend aus einer Hülse, die auf ihrer
äußeren Mantelfäche an wenigstens einem Ende eine Markierung zur Kennzeichnung des
Garns aufweist.
[0002] Wenn ein Garn auf eine Hülse einmal aufgespult ist, können seine Art, Qualität oder
sonstigen Eigenschaften nicht mehr ohne weiteres bestimmt werden. Zur Kennzeichnung
des Garns wird deshalb die Hülse an einem oder beiden Enden, die vom Garnwickel nicht
bedeckt werden, mit einer Markierung versehen. Bislang werden die Hülsen durch Bedrucken
markiert, wobei aus Kostengründen fast nur das Flexodruckverfahren verwendet wird.
Als Markierung werden verschiedenfarbige Drucksymbole, wie z.B. verschiedenfarbige
Ringe, verwendet, wobei jeder Garnart oder Garnqualität oder dergleichen ein bestimmtes
Drucksymbol, wie z.B. ein roter Ring, zugeordnet wird. Es ist einsichtig, daß die
Unterscheidbarkeit der Drucksymbole und -farben um so schwieriger wird, je mehr Garnarten
oder Garnqualitäten hergestellt werden, zumal die für die Bedruckung zur Verfügung
stehenden Enden der Hülsen sehr schmal sind und die Drucksymbole und -farben bei sehr
verschiedenen Lichtverhältnissen deutlich unterscheidbar sein müssen. Die Unterscheidbarkeit
der Drucksymbole und -farben wird auch dadurch erschwert, daß das Flexodruckverfahren
keine gute Druckqualität liefert. Die Verwendung von "guten" Druckverfahren, wie z.B.
Siebdruck, scheitert nicht nur an den zu hohen Kosten,sondern auch an der schwierigen
Integrierbarkeit dieser Druckverfahren in den Herstellungsprozeß für solche Garnträger.
Ferner wird die Unterscheidbarkeit dadurch beeinträchtigt, daß bei Verwendung von
Papier als Herstellungsmaterial für die Hülsen unterschiedliche Eigenfarben (grau
bis bräunlich) des Papiers auftreten, welche die Druckfarben unterschiedlich herauskommen
lassen. Da Garnverwechslungen zu immensen Schäden führen können, versucht man die
Unterscheidbarkeit der Drucksymbole und -farben in der Praxis dadurch sicherzustellen,
daß man sich auf wenige, unter allen auftretenden Bedingungen klar unterscheidbare
Farben, d.h. etwa 6 bis 8 Farben, beschränkt. Das gleiche gilt für die verwendbaren
Drucksymbole. Dies hat zur Folge, daß die noch zur Verfügung stehenden Farben und
Drucksymbole oft nicht ausreichen, um sämtliche Garnarten und -qualitäten eines Garnherstellers
zuverlässig zu kennzeichnen.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen solchen Garnträger zu schaffen, bei
dem die Markierung eine größere Vielfalt von deutlich unterscheidbaren und besser
erkennbaren Kennzeichnungsmerkmalen des Garns als bisher beinhaltet, wobei eine einfache
und kostengünstige Anbringung der Markierung gewährleistet ist.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, daß als Markierung ein Etikett verwendet
wird, das an der Hülse befestigt ist.
[0005] Durch die Verwendung von Etiketten als Markierung auf der Hülse steht nun eine fast
unbegrenzte Vielfalt von klar unterscheidbaren Merkmalen oder Kombinationen von Merkmalen
zur Kennzeichnung der Garne zur Verfügung, denn Etiketten können in einer großen Vielzahl
von klar unterscheidbaren Farben bester Qualität in verschiedenen Formen und mit zusätzlichen
deutlich erkennbaren und unterscheidbaren Symbolen, Zahlen, Buchstaben oder sonstigen
eine Information über die Garne wiedergebenden Angaben durch Kennzeichnungsverfahren
wie Bedrucken, Beschriften, Prägen, Perforieren usw. versehen werden. Die Etiketten
können automatisch mit Hilfe von in der Getränkeindustrie üblichen Etikettiermaschinen
während des Produktionsvorgangs des Garnträgers oder auch zu einem späteren Zeitpunkt
an der Hülse angebracht werden. In jedem Fall kann bei der Zufuhr der Etiketten zu
den Hülsen rasch ein Wechsel vorgenommen werden, wenn eine andere Garnkennzeichnung
erforderlich ist. Wenn die Hülsen auf herkömmliche Art und Weise durch Bedrucken gekennzeichnet
werden, muß der Produktionsvorgang unterbrochen we rden, um Farben,
Klischees usw. austauschen zu können, wodurch erhebliche Stillstandzeiten entstehen.
[0006] Ein weiterer Vorteil der Verwendung von Etiketten besteht darin, daß das Verschmieren,
das Verschütten und Verspritzen von Farben mit all seinen Nachteilen wegfällt und
auch die Feuergefahr durch den Wegfall der Lösungsmittel verschwindet.
[0007] Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß Etiketten von den Hülsen, ohne die Hülsen
zu zerstören, wenn gewünscht, wieder entfernt werden können, so daß ihre Anwendung
auch bei sogenannten Dauerhülsen möglich ist. Ferner ergibt sich der Vorteil, daß
die Etiketten nicht nur für Papierhülsen, sondern auch für Kunststoffhülsen verwendet
werden können.
[0008] Für das Etikett kommen verschiedene Materialien in Betracht, wie z.B. Kunststoffolien.
Vorzugsweise besteht das Etikett aber aus Papier und wird an der Hülse durch Kleben
befestigt. Der Vorteil besteht darin, daß die Kosten für das Papier und den Klebstoff
so gering sind, daß sie bei den Gesamtherstellungskosten des Garnträgers fast nicht
ins Gewicht fallen. Es kann deshalb Papier bester Qualität in einer Vielfalt von deutlich
unterscheidbaren Farben eingesetzt werden. Zum Bedrucken der Etiketten kann nun mit
Druckverfahren gearbeitet werden, die bestmögliche Druckergebnisse erzielen. Die Farb-
und Druckqualität der anzuklebenden Papieretiketten ist so hoch, daß praktisch eine
unbegrenzte Anzahl von Markierungen verfügbar ist. Darüber hinaus eröffnet sich die
Möglichkeit, die Kennzeichnung der Garne durch Strichcodes oder Beschriftungen vorzunehmen.
Papieretiketten, die an die Hülsen geklebt werden, sind besonders für die vollautomatische
Etikettierung der Hülse geeignet.
[0009] Wenn das Etikett sehr lang ist, so daß seine Stabilität beeinträchtigt wird, besteht
es vorzugsweise aus mehreren Teilen, die in Umfangsrichtung der Hülse aneinandergereiht
an ihr befestigt sind. Durch die Unterteilung der Etiketten wird zusätzlich die Anzahl
der Unterscheidungsmöglichkeiten für die Garne noch weiter vergrößert.
[0010] Aus Gründen der besseren Erkennbarkeit der Kennzeichnung, kann vorgesehen werden,
an jedem Ende der Hülse ein Etikett zu befestigen, wobei die beiden Etiketten unterschiedlich
sein können.
[0011] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie an Hand der Zeichnung. Es zeigt
Fig. 1 eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Garnträgers, bei dem die Hülse konisch
ist und an beiden Enden Papieretiketten angeklebt sind, und
Fig. 2 eine Draufsicht auf eines der bei dem Garnträger nach Fig. 1 verwendeten Etiketten
vor der Anbringung.
[0012] Der in Fig. 1 dargestellte Garnträger besteht aus einer konischen Papierhülse, die
an ihren beiden Enden jeweils ein Etikett 2 trägt. Jedes Etikett 2 besteht aus einer
Papierfahne, die um das jeweilge Ende der Papierhülse 1 herumgeschlungen ist, wobei
sich ihre beiden Enden überlappen. Jedes Etikett 2 ist an der Papierhülse durch Kleben
befestigt. Die Etiketten bestehen aus farbigem Papier und können zusätzlich bedruckt
sein, wobei die Bedruckung vor der Anbrinung des Etiketts erfolgen würde
[0013] Wie Fig. 2 zeigt, sind die Etiketten 2 so zugeschnitten, daß sie der Form des zu
bedeckenden Mantelabschnittes der Hülse 1 in der abgewickelten Form folgen. Durch
einen solchen Zuschnitt können die Etiketten entlang einer um den Umfang der Papierhülse
herumlaufenden Kreislinie faltenfrei an sie angeklebt werden. Die Anbringung der Etiketten
2 an der Hülse 1 erfolgt mit Hilfe einer vollautomatisch arbeitenden Etikettiermaschine,
wie sie beispielsweise bei der Etikettierung von Getränkeflaschen eingesetzt wird.
1. Garnträger bestehend aus einer Hülse, die auf ihrer äußeren Mantelfläche an wenigstens
einem Ende eine Markierung zur Kennzeichnung des Garns aufweist, dadurch gekennzeichnet
daß als Markierung ein Etikett (2) verwendet wird, das an der Hülse (1) befestigt
ist.
2. Garnträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Etikett (2) aus Papier
besteht und an die Hülse (1) geklebt ist.
3. Garnträger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Etikett (2)
aus mehreren Teilen besteht, die in Umfangsrichtung der Hülse (1) aneinandergereiht
an ihr befestigt sind.
4. Garnträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
an jedem Ende der Hülse (1) ein Etikett (2) befestigt ist.
5. Garnträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das oder die Etikett(en) verschiedenfarbige Oberflächen aufweist/aufweisen und/oder
bedruckt ist/sind.
6. Garnträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das oder die Etikett(en) selbstklebend ist/sind.
7. Garnträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Hülse konisch ist,
dadurch gekennzeichnet, daß jedes Etikett entsprechend der Abwicklung des zu bedeckenden
Mantelabschnittes der Hülse geformt ist.