(19)
(11) EP 0 268 084 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.05.1988  Patentblatt  1988/21

(21) Anmeldenummer: 87115197.3

(22) Anmeldetag:  17.10.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F01B 13/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 20.11.1986 DE 8631073 U

(71) Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH
70442 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Lechner, Egon, Dr.-Ing.
    D-7141 Beilstein (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Radialkolbenmaschine


    (57) Die Radialkolbenmaschine hat einen Zylinderkörper (6), der auf einem gehäusefesten Steuerzapfen (5) rotiert. Im Zylinderkörper sind meh­rere radial verlaufende Bohrungen (7) ausgebildet, in denen Kolben (8) gleiten, die sich über Gleitschuhe (9) auf der Fuhrungsfläche eines Hubrings (11) abstützen. Die Gleitschuhe werden durch Halte­ringe (12, 13) in stetigem Kontakt mit der Fuhrungsfläche gehalten. Am Außenumfang der Halteringe sind Durchgänge (22) ausgebildet, über welche der Bereich an der Gleitschuhsohle mit dem Inneren der Maschine in Verbindung steht, z. B. über Längsnuten (25; 26), die sich in den dem Zylinderkörper zugewandten Seitenflächen befinden. Die Halteringe bestehen aus einem gefüllten Kunststoff, z. B. glas­faser- oder kohlefaserverstärkt, der hohe Festigkeit und einen ge­ringen Wärmedehnungskoeffizienten aufweist. Die Durchgänge am Außen­umfang sind so ausgebildet, daß ein gutes Laufverhalten gegenüber dem Laufpartner erreicht und kein Verschleiß hervorgerufen wird.




    Beschreibung

    Stand der Technik



    [0001] Die Erfindung geht aus von einer Radialkolbenmaschine nach der Gattung des Hauptanspruchs. Bei derartigen bekannten Radialkolben­maschinen bestehen die Halteringe aus einem metallischen Werkstoff bzw. aus einem üblichen Kunststoff. Um die Ölzirkulation innerhalb des Pumpengehäuses zu verbessern, weisen die Halteringe Aussparungen am Umfang auf. Bei ungunstiger Auslegung derselben können deren Be­grenzungen wie Schneiden an einem Werkzeug wirken und zu Verschleiß am Gegenlaufpartner führen. Werden die abgetragenen Materialteilchen in den Haltering abgelagert, ist der Verschleiß ständig fortschrei­tend.

    Vorteile der Erfindung



    [0002] Die erfindungsgemäße Radialkolbenmaschine mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß sie eine höhere Lebensdauer aufweist, und zwar dadurch, daß die Halte­ringe und die mit diesen in Berührung stehenden Gehäuseflächen prak­tisch keinem Verschleiß unterworfen sind. Dies wird dadurch er­reicht, daß die Halteringe gute Laufeigenschaften aufweisen und die Aussparungen am Außenumfang verschleißmindernd gestaltet sind.

    [0003] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vor­teilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Hauptanspruch angegebenen Merkmale möglich.

    Zeichnung



    [0004] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der nachfolgenden Zeichnung dargestellt und in der Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 einen Längsschnitt durch eine Radialkolbenmaschine, Figur 2 einen Haltering in Ansicht, Figur 3 einen Querschnitt des Halterings.

    Beschreibung des Ausführungsbeispiels



    [0005] Die Radialkolbenpumpe hat ein etwa topfförmiges Gehäuse 1, das von einem Gehäusedeckel 2 verschlossen ist. Von der dem Gehäusedeckel 2 abgewandten Stirnseite des Gehäuses geht eine Bohrung 3 aus, die in eine Ausnehmung 4 mündet, die einen Abschnitt des Gehäuseinneren bildet. In die Bohrung 3 ist ein Steuerzapfen 5 eingepreßt, der mit einem Längenabschnitt in die Ausnehmung 4 ragt. In der Ausnehmung 4 ist ein Zylinderkörper 6 angeordnet, der mit einer Bohrung 6ʹ auf dem Steuerzapfen drehbar gelagert ist und in radial verlaufenden Bohrungen 7 Kolben 8 aufnimmt, welche sich mit Gleitschuhen 9 auf einer Führungsfläche 10 eines Hubrings 11 abstützen. Ist die Maschine verstellbar ausgebildet, dann ist der Hubring 11 in der Ausnehmung 4 zur Änderung des Kolbenhubes verschiebbar angeordnet, was aber im Zusammenhang mit der Erfindung nicht gezeigt ist. Beid­seits des Gleitschuh-Fußes befinden sich Halteringe 12, 13, die die Aufgabe haben, den Gleitschuh stets an der Fuhrungsfläche 10 des Hubrings in Kontakt zu halten. Zu diesem Zweck greift eine vor­stehende Ringkante 12ʹ, 13ʹ des Halterings etwas über den Fuß des Gleitschuhs.

    [0006] Die Halteringe 12, 13 bestehen aus einem gefüllten Kunststoff - ­z. B. glasfaserverstärktem oder kohlefaserverstärktem Kunststoff. Sie weisen neben höherer Festigkeit auch einen geringeren Wärmedeh­nungskoeffizienten auf, was sehr wichtig ist in Verbindung mit Metallbauteilen wegen der annähernd gleichen Wärmedehnung. Dadurch wird ein Klemmen von Gleitschuhen durch die Halteringe verhindert.

    [0007] Für wasserhaltige Hydraulikflüssigkeiten eignet sich ein Werkstoff mit geringem Wasseraufnahmevermögen, z. B. ein gefüllter Polyoxy­methylen-Kunststoff.

    [0008] Am Außenumfang der Halteringe sind eine oder mehrere Nuten 22 ausge­bildet, über welche Schmutzteilchen abgeführt werden.

    [0009] An der dem Zylinderkörper und dem Haltering 12 zugewandten Seite des Gehäuses sind mehrere schmale Längsnuten 25 ausgebildet, die sich bis zum Steuerzapfen 5 und damit in das Gehäuseinnere erstrecken. Auch am Deckel 2 sind auf der dem Zylinderkörper bzw. Haltering 13 zugewandten Innenseite des Deckels mehrere, nunmehr aber wesentlich kürzere Längsnuten 26 ausgebildet, die ebenfalls ins Innere des Gehäuses führen. Damit besteht eine Druckmittelverbindung vom Gleit­schuh über die Halteringe zum Gehäuseinneren, so daß Schmutz­teilchen, die sich im Bereich der Gleitschuhe befinden, in das Ge­häuseinnere gespült werden. Von dort gelangen sie in den Behälter und bleiben im Filter hängen. Damit wird erreicht, daß Schmutz­teilchen kaum an die Gleitschuhsohle gelangen, so daß Fresser am Gleitschuh unterbleiben und auch mit dieser Maßnahme die Lebensdauer der Maschine zum Teil wesentlich verbessert werden kann.

    [0010] Am Steuerzapfen 5 sind zwei einander diametral gegenuberliegende Steueröffnungen 14, 15 ausgebildet, die mit den Mündungen der Zylin­derbohrungen 7 zusammenwirken und in die je ein teilweise im Gehäuse 1, teilweise im Steuerzapfen verlaufender Kanal 16, 17 für den Zu- oder Abfluß von Druckmittel mündet. Die beiden Steueröffnungen 14, 15 sind durch Querstege 18, 19 voneinander getrennt. Im Steuer­zapfen 5 ist eine Ringnut 20 ausgebildet, die, wenn dieser in die Bohrung 3 eingepreßt ist, sich dort befindet, wo die Bohrung 3 in die Ausnehmung 4 übergeht; dort mündet auch die Längsnut 25.


    Ansprüche

    1. Radialkolbenmaschine mit einem auf einem Steuerzapfen gelagerten Zylinderkörper mit etwa radial verlaufenden Bohrungen, in denen För­derkolben gleitend angeordnet sind, die sich über auf der Innenseite (Führungsfläche) eines Hubrings bewegenden Gleitschuhen (9) ab­stützen, die durch mindestens einen Haltering (12, 13) in ihrer Position gehalten werden, welcher seitlich der Gleitschuhe angeord­net ist und mit seinem Außenumfang ebenfalls an der Innenseite des Hubrings (11) anliegt, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltering aus einem gefüllten Kunststoff besteht.
     
    2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der ge­füllte Kunststoff ein glas- oder kohlenfaserverstärkter Kunststoff ist.
     
    3. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunst­stoff aus gefülltem Polyoxymethylen besteht.
     
    4. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich­net, daß beidseits der Gleitschuhe je ein Haltering angeordnet ist.
     
    5. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich­net, daß die Aussparungen mit möglichst großen Radien versehen sind.
     
    6. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich­net, daß die Halteringe möglichst gleiche Wandstärke aufweisen.
     




    Zeichnung