[0001] Die Erfindung betrifft einen Reflektor nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Die Kombination von Ellipsoid und Paraboloid ( zum Beispiel DE 24 46 521, US 3 191
023)eröffnet bei der üblichen Verwendung einer läglichen Lichtquelle, insbesondere
einer Glühwendel, grundsätzlich die Möglichkeit, ein längliches Lichtfeld in einem
gewünschten Arbeitsabstand von der Lichtquelle zu erzeugen. Dies stellt einen bedeutsamen
Vorteil gegenüber Reflektoren in Form eines Ellipsoid-Abschnitts (US 3 511 983, 4
149 227) oder eines Paraboloid-Abschnitts (US 4 459 647) dar. Es ist jedoch schwierig,
ein für übliche Anwendungen, beispielsweise im Kieferbereich, genügend großes längliches
Lichtfeld und darin eine gewünschte gleichmäßige Strahlleistungsdichte zu erzielen,
und zwar über eine für den Gebrauch erforderliche Tiefe (in Richtung der optischen
Achse y = 0, z = 0 des Reflektors). Es ist bekannt, zur Annäherung an diese Ziele
die Gestalt des Reflektors zu modifizieren. So ist ein Ellipsoid-Reflektor bekannt
(US 3 511 938), dessen Ellipsoid-Grundform von einer Vielzahl von konvexen oder konkaven
Teilspiegeln überlagert ist. Die Herstellung eines solchen Reflektors erfordert einen
erheblichen Aufwand. Bei einem anderen bekannten Ellipsoid-Reflektor (US 4 149 227)
ist das Ellipsoid aus streifenförmigen Segmenten zusammengesetzt, die jeweils etwas
nach außen verdreht sind. Auch diese Bauweise ist sehr aufwendig. Das gleiche gilt
für einen anderen bekannten Reflektor (US 4 459 647), der die Gestalt eines Paraboloid-Abschnitts
hat; die Paraboloid-Fläche ist aus ebenen Spiegelsegmenten zusammengesetzt.
[0003] Allgemein hat die Unterteilung des Reflektors in mehrere Teilflächen den Nachteil,
daß es nicht möglich ist, dünne Beschichtungen mit gleichmäßiger Dicke aufzudampfen.
Besonders bei dem üblichen Aufdampfen von dünnen reflektierenden Schichten kommt es
deshalb zu Farbverschiebungen innerhalb und besonders an den Rändern des Lichtfeldes.
Schließlich ist die Zusammensetzung aus Teilflächen bei Reflektoren mit der eingangs
erwähnten Grundform eines Ellipsoid-Paraboloid-Abschnitts noch erheblich aufwendiger
als bei einfacheren Grundformen.
[0004] Bei einem bekannten Reflektor der eingangs angegebenen Art (J. G. Holmes, Lighting
Research and Technology, 1979, Band 11, Nr. 2, Seiten 95-98) ist die Ellipsoid-Paraboloid-Grundform,
bei der in zwei zueinander normalen Axialebenen eine parabolische beziehungsweise
eine elliptische Gestalt vorliegt, in den Übergangsbereichen zwischen diesen Axialebenen
so geformt, daß alle ebenen Schnitte normal zu der Ellipsen-Ebene Parabeln sind und
alle Strahlen, die aus dem näheren Ellipsoid-Brennpunkt und dem damit vereinigten
Paraboloid-Brennpunkt austreten, parallel zu der Ellipsen-Ebene reflektiert werden
und durch eine zu der Ellipsen-Ebene normale Brennlinie des ferneren Ellipsen-Brennpunkts
gehen. Damit kann ein die Brennlinie enthaltendes ausgedehnteres Lichtfeld nur mit
sehr großer Ungleichförmigkeit der Strahlleistungsdichte ausgeleuchtet werden. Es
sind in der genannten Arbeit noch Hinweise auf andere mögliche Intensitätsverteilungen
enthalten, doch nur eine davon entspricht dem Bestreben, ein ausgedehnteres Lichtfeld
mit gleichmäßiger Ausleuchtung zu erhalten; dafür wird eine Doppel-Ellipsoid vorgeschlagen,
das in zwei zueinander normalen axialen Schnittebenen unterschiedliche nähere Brennpunktabstände
hat. Es leuchtet ein, daß damit das Ellipsoid-Paraboloid-Konzept aufgegeben wird.
[0005] Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, einen für Operationsleuchten geeigneten Reflektor
zu - schaffen, der für sich allein ein nahezu rechteckiges und weitgehend gleichmäßig
ausgeleuchtets Lichtfeld erzeugt.
[0006] Diese Aufgabe wird mit dem Reflektor nach dem Anspruch 1 gelöst.
[0007] Bei dem erfindungsgemäßen Reflektor ist die Ellipsoid-Paraboloid-Grundform gezielt
so in sich verzerrt, daß ein gewünschtes etwa rechteckiges Lichtfeld im Bereich der
der Grundform entsprechenden Brennlinie gleichmäßiger ausgeleuchtet wird. Die Verzerrung
ist leicht kontinuierlich herstellbar, so daß weder Kanten oder Unstetigkeiten noch
die dadurch bedingten Nachteile in Kauf genommen zu werden brauchen und eine einfache
Herstellung möglich ist. Zusätzliche Teilspiegel sind nicht erforderlich, können aber
natürlich für Spezialzwecke ebenfalls angebracht werden.
[0008] Für die Herstellung ist es besonders günstig, wenn die Gestalt des Reflektors durch
eine einfache geschlossene mathematische Beziehung definiert ist, die einem Herstellungsautomaten
bequem eingegeben werden kann.
[0009] Der Scheitelpunkt Z des Reflektors 1 befinde sich im Ursprung eines kartesischen
koorinatensystems mit den Achsen x, y und z ( Fig. 1) Dabei erstreckt sich die z-Achse
in vertikaler Richtung, während die x-Achse mit der optischen Achse zusammenfällt.
In der Ebene x =f
2 soll ein rechteckiges Lichtfeld 2 der Höhe h und der Breite b erzeugt werden. Das
Zentrum Z' der Lampenwendel befinde sich bei f
l;0;0.
[0010] Die Grundform des Reflektors 1 läßt sich eindeutig durch eine dreidimensionale Gleichung
für eine räumlich ausgedehnte Fläche beschreiben:

lm Schnitt mit der Ebene y = o entsteht hieraus die zweidimensionale Kurve

oder

Dies ist die Gleichung einer Ellipse mit der langen Halbachse a und der kurzen Halbachse
b. Das Zentrum dieser Ellipse befindet sich bei a;0;0, ihre Scheitelpunkte liegen
also bei 0;0;0 und 2a;0;0.
[0011] Die Halbachsen a und b werden so gewählt, daß alle Lichtstrahlen die aus dem Punkt
f
1;0;0 kommen und auf die Ellipse fallen, sich bei f
2;0;0 vereinigen. Das ist der Fall, wenn

und

Andererseits entsteht aus der Grundform des Reflektors im Schnitt mit der Ebene z
= 0 die Kurve

oder y
2 = 2px (s.Fig. 3).
[0012] Dies ist die Gleichung einer Parabel mit dem Parameter p. dieser Parameter p wird
so gewählt, daß alle Lichtstrahlen, welche aus dem Punkt fi;0;0 kommen und auf diese
Parabel fallen, parallel zur optischen Achse zurückgeworfen werden. Dies ist der Fall,
wenn p = 2 . f, ist.
[0013] Die Grundform des Reflektors 1 kann als folgendermaßen beschrieben werden:

[0014] Alle Lichtstrahlen, die aus dem Punkt fi;0;0 kommen und auf den Reflektor 1 in den
Ebenen y = o und z = o fallen, werden in der Ebene x = f
2 zu einer Brennlinie 3 vereinigt, die sich parallel zur y-Achse erstreckt und für
die z = o ist. Diese Brennlinie 3 ist genauso lang, wie der Reflektor 1 breit ist,
d.h. b = B.
[0015] Alle weiteren Lichtstrahlen, die den Reflektor 1 außerhalb der Ebenen y = o und z
= o treffen, vereinigen sich nicht mehr ganz exakt in dieser Brennlinie 3. Das ist
aber aus folgenden Gründen vorteilhaft:
[0016] Die reelle, nicht beliebig kleine Lampenwendel erzeugt Lichtstrahlen, deren Ursorung
mehr oder weniger weit vom Punkt f1:0;0 entfernt sind. Daraus ergibt sich eine natürliche
Lichtstreuung. Diese ist umso größer, je ausgedehnter die Lampenwendel ist bzw. je
näher sich die Lampenwendel an der Oberfläche des Reflektors befindet. Sie ist daher
für den Scheitel Z des Reflektors 1 am größten und wird umso kleiner, je weiter weg
sich die reflektierende Fläche von dem Punkt fi;0;0, das heißt dem Zentrum Z' der
Lampenwendel befindet. Dort aber sind die Verzerrungen des parabolischen Ellipsoids
gerade am stärksten, so daß sich beide iichtstreuende Effekte weitgehend zu einer
über alle Reflektorteile gleichmäßigen Grundstreuung überlagern.
[0017] Es entsteht also ein nahezu rechteckiges Lichtfeld 2, dessen Breite b in erster Linie
von der Breite B des Reflektors und in zweiter Linie von der Länge der Lampenwendel
in y-Richtung bestimt wird. Die Höhe h des Lichtfeldes 2 wird im wesentlichen duch
die Breite der Lampenwendel in z-Richtung bestimmt, ferner aber auch durch die genannten
Verzurrungen durch das parabolische Ellipsoid an seinen achsfernen Punkten.
[0018] Immer dann, wenn die Lampenwendel eine weitgängige Wicklung und damit eine sehr inhomogene
Leuchtdichteverteilung besitzt, wird sich das in den Abbildungseigenschaften des Reflektors
in diner gewissen Ungleichmäßigkeit der Beleuchtungsstärke im Lichtfeld äußern. Dann
ist es vorteilhaft, wenn der Grundform des parabolischen Ellipsoids eine schwache
lichtstreuende Struktur überlagert ist. Die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung des Lichtfeldes
2 wird dann wesentlich verbessert, ohne daß Breite und Höhe des Lichtfeldes nennenswert
vergrößert werden.
[0019] In den Fällen, in denen ein größeres Lichtfeld gewünscht wird, kann dies durch eine
gröbere lichtstreuende Struktur erreicht werden.
[0020] In jedem Fall kann die überlagerte lichtstreuende Struktur ohne zusätzlichen Arbeitsgang
bei einem numerisch gesteuerten Fräsen des Formenwerkzeugs für das parabolische Ellipsoid
aufgebracht werden (s. Fig. 4). Durch Wahl eines geeigneten Fräserdurchmessers von
2
0 entstehen automatisch kleine Zylindermantelflächen des Halbmessers r, deren Breite
b und Höhe h durch die jeweiligen Schrittweiten beim numerisch gesteuerten Fräsvorgang
gebildet werden.
[0021] Eine Vergrößerung der Breite und der Höhe des Lichtfeldes erhält man auch, wenn das
Zentrum Z' der Lampenwendel aus dem Punkt fi;0;0 in Richtung zum Reflektor hin verschoben
wird. Den gleichen Effekt erhält man, wenn die Halbachsen a und b der Ellipse
sowie der Parameter p der Parabel folgendermaßen berechnet werden:



mit f'>f
1 und Lampenzentrum Z' bei f
l;0;0.
[0022] Soll lediglich die Breite b des Lichtfeldes 2 vergrößert werden, wählt man



mit f'>f
1 und Lampenzentrum Z' bei fi;0;0.
[0023] Wählt man hingegen f'< fi, so wird mit Lampenzentrum Z' bei fi;0;0 die Lichtfeldbreite
b kleiner als die Reflektorbreite B.
[0024] Soll schließlich nur die Höhe h des Lichtfeldes 2 vergrößert werden, so berechnet
man



mit f > fi und Lampenzentrum Z'bei fi;0;0.
[0025] Wird die Parabel durch einen Kreisbogen mit dem Radius R ersetzt, so läßt sich dieses
Kreis-Ellipsoid mathematisch geschlossen folgendermaßen darstellen:

Für y << R ist dann

[0026] Das Kreisellipsoid geht damit wieder in ein parabolisches Ellipsoid über, dessen
Parabel-Parameter p = R ist. Für sehr schmale Reflektoren mit geringer Breite B kann
als die Parabel durch einen Kreisbogen ersetzt werden. Dadurch können sich bei gewissen
Fertigungsverfahren Vorteile für das Herstellen der Formenwerkzeuge ergeben.
1. Reflektor für zahnärztliche und chirurgische Operationsleuchten, der in einem räumlichen
kartesischen Koordinatensystem mit den Achsen x, y, z, wobei x die optische Achse
des Reflektors darstellt, in der Ebene z = 0 eine ellipische Form und in der Ebene
y = 0 eine parabolische Form hat, wobei der Brennpunkt der Parabel mit dem näheren
Brennpunkt fi; 0, 0 der Ellipse im wesentlichen zusammenfällt, so daß Lichtstrahlen,
die aus diesem gemeinsamen Brennpunkt kommen und in den Ebenen y = 0 und z = 0 auf
den Reflektor auftreffen, in einer Ebene x = f2 durch eine Brennlinie x = f2; z = 0 gehen, dadurch gekennzeichnet, daß der Reflektor in von der optischen Achse
y = 0; z = 0 entfernten Bereichen derart verzerrt ist, daß Lichtstrahlen, die aus
dem Bereich des gemeinsamen Brennpunktes kommen und außerhalb der Ebenen y = 0 und
z = 0 reflektiert werden, in der Ebene x = f2 innerhalb eines gewünschten etwa rechteckigen Lichtfeldes liegen und Abstände von
der Brennlinie haben, derart, daß in dem Lichtfeld eine im wesentlichen gelichmäßige
Strahlungsdichte vorliegt.
2. Reflektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß seine Gestalt bestimmt ist
durch die Gleichung:

oder mit


in der b der Parameter der sich in der Ebene z = 0 ergebenden Parabel y = 2px ist
und a und b die große beziehungsweise die kleine Halbachse der sich in der Ebene y
= 0 ergebenden Ellipse sind.
3. Reflektor nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine seiner lichtreflektierenden
Oberfläche überlagerte feine lichtstreuende Struktur zur Verbesserung der Gleichmäßigkeit
der Strahlleistungsdichte in dem Lichtfeld.
4. Reflektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine seiner
lichtreflektierenden Oberfläche überlagerte größere lichtstreuende Struktur zur Vergrößerung
der Breite und / oder der Höhe des Lichtfeldes.
5. Reflektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
er in der Ebene y = 0 eine verhältnismäßig geringe Breite hat und die Parabel durch
einen Kreisbogen approximiert ist.
6. Reflektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der nähere Brennpunkt der Ellipse und der Brennpunkt der Parabel einen geringfügigen
Abstand auf der x-Achse voneinander haben, entsprechend einer gewünschten Veränderung
der Breite des Lichtfeldes.
7. Reflektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der nähere Brennpunkt der Ellipse und der Brennpunkt der Parabel einen geringfügigen
Abstand auf der y-Achse voneinander haben, entsprechend einer gewünschten Veränderung
der Länge des Lichtfeldes.