[0001] Die Erfindung betrifft eine elektromotorisch antreibbare Werkstückspannvorrichtung
gemäß Oberbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Derartige Spannvorrichtungen sind bekannt nach K. Schreyer, Werkstückspanner (Vorrichtungen,
3. Auflage, Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New York 1969, S. 80, 81 ; Bild 246)
und insbesondere für die Verwendung an Drehbänken zum Betätigen von Spanndornen, -zangen
und -futtern bestimmt, wobei diese Vorrichtungen auch mit einer Feder ausgestattet
werden können, um ein elastisches Spannen zu ermöglichen. Für Spannvorrichtungen der
hier interessierenden Art ist eine derartige elektromotorisch angetriebene Spannvorrichtung
nicht ohne weiteres geeignet, da für Werkstückspannvorrichtungen ein elastisches Festspannen
nicht in Frage kommt und ohne Feder eine solche vorbekannte Spannvorrichtung zum Verkeilen
der Gewindespindel mit dem Stellglied führte.
[0003] Spannvorrichtungen der hier interessierenden Art sind bspw. nach der DE-PS 30 22
376 bekannt, aber auch nach den folgenden Druckschriften: DE-PS 19 50 721, 12 68 074,
der DE-OS 22 22 686, der FR-PS 12 55 515 und schließlich nach der US-PS 31 16 058.
Bei allen diesen bekannten Spannvorrichtungen sind pneumatische oder hydraulische
Antriebe vorgesehen, deren translatorische Hubbewegung durch gelenkig in der Vorrichtung
gelagerte Stellglieder in die Schwenkbewegung des Spannhebels umgesetzt wird. Bezüglich
dieser Antriebsart für derartige Spannvorrichtungen hat es nicht an Versuchen gefehlt,
solche Spannvorrichtungen mit Drehantrieben zu versehen, also insbesondere mit elektrischen
Antrieben, deren Drehbewegung allerdings nicht ohne weiteres in eine translatorische
und nachfolgende Schwenkbewegung der Stellglieder umgesetzt werden kann, da dies im
Bereich des Halters für den Spannhebel und dessen Verstellmechanik zu einer größeren
Raumbeanspruchung und damit entsprechender Baugröße derartiger Vorrichtungen führt,
die in den meisten Anwendungsfällen nicht akzeptabel ist, weil in der Regel mehrere
solcher Spannvorrichtungen in möglichst dichter Zuordnung am betreffenden Werkstück
(bspw. Autokarrosserie) angesetzt werden müssen.
[0004] Nach der US-PS 41 37 784 ist ein weiterer elektromotorischer Drehantrieb um Umkehr-Motor
bekannt.
[0005] Abgesehen davon, daß bei diesem elektromechanischen Drehantrieb der Antriebsmotor
raumbeanspruchend achsparallel zum Spindelantrieb des Stellgliedes angeordnet ist,
ist dieser für Haken, Bügel od. dgl. Lastenträger vorgesehene Drehantrieb für Spannvorrichtungen
der hier interessierenden Art ebenfalls nicht ohne weiteres geeignet, da sich der
elastische Puffer, der eine Verkeilung der beteiligten Gewinde verhindern soll am
freien Ende der Gewindespindel befindet und nur dann wirksam werden kann, wenn sich
der nicht einstellbare Anschlag im Innern des Stellgliedes auf diesen Puffer aufsetzt.
Gleiches gilt für die voll ausgefahrene Stellung des Stellgliedes. Wenn sich also
- vorausgesetzt dieser Drehantrieb wäre mit einer Spannvorrichtung gekoppelt - der
Spannhebel an eine festzuspannende Werkstückoberfläche festgespannt angelegt hat und
wäre dabei der Puffer der Spindel noch nicht am inneren antriebsseitigen Anschlag
des Stellgliedes zur Anlage gekommen, so würden sich die Gewinde verkeilen, d.h.,
der vorbekannte Drehantrieb müßte konstruktiv exakt auf jede Spannstellung abgestellt
werden. Eine Verände rung und damit Einstellbarkeit der Anschlagsverhältnisse wäre
aber nur im Inneren des als Hülse ausgebildeten Stellgliedes möglich und damit kompliziert.
[0006] Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art dahingehend zu verbessern, daß eine Gewindeverkeilung in jeder Spannstellung,
d.h. in Unter-, Totpunkt- und auch Übertotpunkt-Spannstellung verhinderbar sein soll.
[0007] Diese Aufgabe ist mit einer Werkstückspannvorrichtung der ein
gangs genannten Art nach der Erfindung durch die im Kennzeichen angeführten Merkmale
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen und praktische Ausführungsformen ergeben sich
nach den Unteransprüchen.
[0008] Für diese erfindungsgemäße Ausbildung der Vorrichtung ist also wesentlich, daß sich
die Gewindespindel durch die "schwimmende" Lagerung begrenzt bewegen kann. Da diese
schwimmende Lagerung mit ihrer Axialfederung erfindungsgemäß kupplungs- bzw. antriebsseitig
angeordnet ist, kann also die eine Gewindeverkeilung verhindernde Axialfederung in
jeder Spannstellung zur Wirkung kommen. Die Axialfederung muß dabei natürlich so ausgelegt
sein, daß für eine vorbestimmte Zusammendrückung eine Antriebskraft des Motors erforderlich
ist, bei der die Stromaufnahme des Motors abgeschaltet, bei der ferner die maximale
Klemmkraft via Spannvorrichtung erzeugt wird und bei der ferner noch keine Selbstverkeilung
der Gewinde erfolgt ist. Unter dieser Voraussetzung geschieht an der erfindungsgemäßen
Spannvorrichtung folgendes: Der Spannhebel wird ohne axiales Zurückweichen der Axialfederung
zunächst am Werkstück zur Anlage gebracht. Da der Motor dann noch über Kraftreserven
verfügt, dreht dieser die Spindel weiter, die jedoch mit zunehmender Spannkraft axial
zur Antriebsseite hin und unter Zusammendrückung der Axialfederung ausweicht, bis
die maximale Spannkraft erreicht ist, d.h., die Spannkraft entspricht jetzt der Spannkraft
der zusammengedrückten Federung und zwar ohne daß es dabei zu einer Verkeilung der
Gewinde gekommen ist, die eintreten würde, wenn die Spindel axial nicht in entgegengesetzter
Richtung ausweichen könnte. Da der Motor für eine bestimmte Stromaufnahme ausgelegt
bzw. abschaltbar ist, ist es für die Rückstellung der Spindel und die Lösung der Spannvorrichtung
aus ihrer Spannstellung wesentlich, daß sich die Gewinde nicht verkeilt haben, was
eine für die Lösung der Verkeilung entsprechend größere Rückstellkraft erforderte,
die aber der Motor nicht zu leisten vermag.
[0009] Sofern nicht in anderer Weise bei Erreichen der öffnungsstellung der Spannvorrichtung
(Drehantrieb und Stellglied sind dabei zusammengefahren) für eine Abschaltung des
Drehantriebes gesorgt wird, kann vorteilhaft das gleiche Prinzip einer axialen Abfederung
für diese Stellung ebenfalls zur Anwendung kommen, um auch bei dieser Stellung der
Spannvorrichtung eine Verkeilung der Gewinde zu verhindern. Eine solche Axialfederung
kann dafür entweder zwischen dem freien Ende der Spindel und im Inneren des Stellgliedes
angeordnet werden, bevorzugt und vorteilhaft aber zwischen dem kupplungsseitigen Ende
des Stellgliedes und einem entsprechenden Auflager im Vorrichtungshalter, denn eine
Anordnung am freien Spindelende bedürfte einer Neueinstellung, wenn das Stellglied
in sich bezüglich seiner Länge verändert würde.
[0010] In Rücksicht auf eine möglichst schlanke Bauweise der ganzen Vorrichtung wird der
Motor bevorzugt und vorteilhaft koaxial zur Gewindespindel am Halter angeordnet.
[0011] Die erfindungsgemäße Werkstückspannvorrichtung wird nachfolgend anhand der zeichnerischen
Darstellung eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
[0012] Es zeigt schematisch
Fig. 1 die Spannvorrichtung teilweise in Schnitt und Ansich in geöffneter Stellung;
Fig. 2 die gleiche Spannvorrichtung in geschlossener Stellung;
Fig. 3 einen vergrößerten Schnitt durch die schwimmende Lagerung und
Fig. 4 die Schaltung des Umkehr-Motors in besonderer Ausführungsform.
[0013] Wie aus den Fig. 1, 2 erkennbar, besteht die Spannvorrichtung aus einem in einem
Halter H schwenkbar gelagerten Spannhebel 14, der über ein Zwischenglied 13 mit einem
axial im Halter H geführten, von einem Antrieb axial bewegbaren Stellglied 7 gelenkig
verbunden ist. Dieses bekannte Bauprinzip derartiger Vorrichtungen ist also bei der
vorliegenden Vorrichtung beibehalten, wobei jedoch der biser übliche Pneumatik- oder
Hydraulik-Hubantrieb ersetzt ist durch einen in seiner Drehrichtung umk
ehrbaren Drehantrieb und zwar in Form eines zur Spindel 3 koaxial angeordneten Umkehr-Motors
1 mit vorgeschaltetem Planetengetriebe 1ʹ und einer Axialkupplung 2, die, wie aus
Fig. 2 ersichtlich, eine geringe axiale Verschiebung der Trapezgewindespindel 3 zuläßt,
mit der die Axialkupplung 2 drehfest verbunden ist. Die Gewindespindel 3 ist mit einem
Trapezgewinde 3ʹ mit geringer Steigung versehen, um eine Selbsthemmung zwischen der
Spindel 3 und dem mit entsprechendem Innengewinde 3ʺ versehenen Stellglied 7 zu gewährleisten.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Stellglied aus zwei Teilen gebildet und
zwar aus dem Stellglied-Kopfstück 7ʹ und einer mit entsprechendem Innengewinde versehenen
Spindelhülse 7ʺ, auf die das Stellglied-Kopfstück 7ʹ aufgeschraubt und in gewünschter
Stellung mittels einer Kontermutter 8 fixiert ist. Am Stellglied-Kopfstück 7ʹ ist
das Zwischenglied 13 angelenkt, das seinerseits mit einem Ge lenkfortsatz 14ʹ des
Spannhebels 14 gelenkig in Verbindung steht, welcher sich in Fig. 1 in Öffnungsstellung
und in Fig. 2 in Schließ- und Spannstellung befindet. Der Halter H der Vorrichtung,
in dem die gesamte Verstellmechanik gelagert ist, besteht, wie ersichtlich, aus mehreren
Teilen, die alle mit 5 bezeichnet sind. Auf der spannhebelabgewandeten Seite ist das
Stellglied-Kopfstück 7ʹ im gezeigten Ausführungsbeispiel mit einer Verdickung 15 versehen
und zwar zur Aufnahme des einen Gelenkes des Zwischengliedes 13 und zur Aufnahme von
kleinen Führungsrollen 16, die an einer Flachführung 17 des Halters H abgestützt geführt
sind. Diese Art der Ausbildung des Stellglied-Kopfstückes ist ebenfalls bekannt. Andere
Arten der Führung des Stellglied-Kopfstückes 7ʹ können allerdings ebenfalls zur Anwendung
kommen. In Rücksicht auf eine Übertotpunktverriegelung des Spannhebels kommt jedoch
die dargestellte Ausführungsform des Stellgliedes 7ʹ vorteilhaft zur Anwendung.
[0014] Durch die Anordnung der "schwimmenden" Lagerung (Fig. 3) zwischen Spindel 3 und Kupplung
2 ist dafür gesorgt, daß sich in Spannstellung die Gewinde nicht schwer lösbar verkeilen
können. Sofern überhaupt Endanschläge 4 zur Verhinderung des völligen Ausschraubens
der Spindel 3 aus dem Stellglied 7 vorgesehen sind, so tritt auch diesbezüglich die
Axialfederung 19 in Funktion, und es kann keine Selbstverkeilung der Gewinde erfolgen.
[0015] Wie insbesondere aus Fig. 2, 3 ersichtlich, ist die Trapezgewindespindel 3 mit ihrem
antriebsseitigen Ende 3‴ verdrehfest aber axial verschieblich in der kleinen Kupplung
2 gelagert. Unmittelbar vor dieser Kupplung 2 ist die Trapezgewindespindel 3 mit zwei
Radialkugellagern 10 versehen, die auf der Spindel 3 mit zwei Kontermuttern 12 festgelegt
sind.
[0016] Die beiden Radialkugellager 10 sind ihrerseits in einer Axialgleitbüchse 11 gelagert,
die sich geringfügig in einer entsprechenden Gleitlagerführung 11ʹ des Halters H verschieben
kann und die mit einem geeigneten Element 18 gegen Verdrehung gesichert ist. Der Umkehr-Motor
1 (Elektrogetriebemotor) ist für eine bestimmte Stromstärkenaufnahme ausgelegt und
schltet bei Überlast ab, die dann vorliegt, wenn die Axialfederung 19 auf einen vorbestimmten
Belastungswert zusammengedrückt ist.
[0017] Soll der Spannhebel 14 aus seiner Spannstellung, die auch eine Übertotpunktspannstellung
sein kann, gelöst werden, so dreht sich der Motor 1, entsprechend umgeschaltet, nach
der anderen Seite, wobei problemlos die bestehende Selbsthemmung der Gewinde überwunden
wird, da keine Verkeilung zwischen den Gewinden vorliegt. Um eine solche Verkeilung
zu verhindern, ist kuppelseitig die schwimmende Lagerung mit der Axialfederung 19
in Form einer Tellerfeder versehen, die gegen den Anschlag 20ʹ im Halter H verspannt
ist. Dieser Anschlag kann ggf. auch einstellbar ausgebildet sein. Die Axialfederung
19 ist dabei, wie erwähnt, so ausgelegt, daß sie im ganz oder teilweise zusammengedrückten
Zustand der maximal aufbringbaren Spannkraft am Spannhebel 14, wodurch gewährleistet
wird aß bei Erreichen der Spannstellung keine weiteren Kräfte mehr in die Vorrichtung
eingeleitet werden, die sonst zur Verkeilung der Gewinde führen würden.
[0018] Um bei der Rückstellung des Spannhebels 14 bzw. der ganzen Spannvorrichtung in die
öffnungsstellung gemäß Fig. 1 zu gewährleisten, daß dann nicht ebenfalls eine Verkeilung
der Gewinde eintritt, könnte selbstverständlich an geeigneter Stelle ein Endschalter
21 vorgesehen werden, der dem UmkehrMotor 1 rechtzeitig abschaltet. Es ist vorteilhaft
aber auch möglich, wie aus Fig. 3 ersichtlich, eine entsprechende Axialfederung 19ʹ
spannseitig vor der schwimmenden Lagerung anzuordnen, was einen solchen Endschalter
entbehrlich macht. Diese Axialfederung 19ʹ wird deshalb in geeigneter Weise zwischen
dem ersten Radialkugellager 10 und dem Anschlag 4ʹ des Halters H angeordnet, wodurch
dann die dort angeordnete Axialfederung 19ʹ genau wie die Axialfederung 19 völlig
unabhängig von der tatsächlich eingestellten Länge des Stellgliedes 7 zur Wirkung
kommt. Die Axialfederung 19ʹ könnte zwar direkt am Anschlag 4ʹ angelegt werden, vorteilhaft
kann aber auch für deren Einstellbarkeit der Anschlag in geeigneter Weise axial verstellbar
ausgebildet sein, was nicht besonders dargestellt ist.
[0019] Das Stellglied-Kopfstück 7ʹ bzw die einen Teil des Stellgliedes 7ʺ bildende Spindelhülse
7ʺ ist mit einem Endanschlag 6 in Form eines Ringbundes versehen, der mit dem vorerwähnten
Anschlag 4 zusammenwirkt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel bildet der Anschlag
4 einen Teil mit einer auswechselbaren, die Spindel 13 und das Stellglied 7 umfassenden
Führungsbüchse 9, die, wie bspw. dargestellt, in geeigneter Weise in den Halter H
integriert ist.
[0020] Dieser Anschlag 4 dient nun dazu, ein völliges Ausschrauben der Spindel 3 aus dem
Stellglied 7 dann zu verhindern, wenn der Spannhebel 14 aus irgendwelchen Gründen
an einem Werkstück nicht zur Spannanlage käme, denn dann würde der Motor 1 nicht belastet,
einfach weiterdrehen und je nach den konstruktiven Maßverhältnissen die Spindel 3
aus dem Stellglied 7 herausschrauben. Selbst wenn der Endanschlag 6 der Spindelhülse
7ʺ am Anschlag 4 zur Anlage kommt, ergibt sich keine Gewindeverkeilung, da dann wieder
die "Schwimmende" Lagerung 20 in Funktion tritt.
[0021] Durch diese beschriebene Ausführungsform ist sichergestellt, daß keine Verkeilung
der Gewindespindel 3 mit dem Stellglied 7 erfolgen kann. Wenn allerdings ungünstige
Umstände hinzukommen, bspw. Ausdehnung des festgespannten Werkstückes auf Grund von
Wärmeeinwirkung oder hohe Belastung des Spannarmes beim Zurückschwenken durch Zusatzlasten
am Spannarm( bspw. formangepaßte Druckstücke, die am Spannarm befestigt werden müssen),
kann der Fall eintreten, daß die Nennstromaufnahme des Motors 1 nicht ausreicht, um
den Spannarm bzw. deesen Stellglied 7 aus seiner höher belasteten Endstellung herauszufahren.
Aus diesem Grunde besteht eine vorteilhafte Weiterbildung der Vorrichtung darin, daß
in der Schaltung des Umkehrmotors 1 zwei bezüglich der Stromaufnahme des Motors verhältnismäßig
abgestimmte Meßkreise IC1 und IC2 derart enthalten sind, daß der Umkehrmotor 1 beim
Anfahren aus den beiden Endstellungen eine höhere Stromzufuhr erhält als sie dem Nennstrom
beim Einfahren in die Endstellungen entspricht. Die beiden Meßkreise sind dabei bevorzugt
im Verhältnis 1 : 1,5 abgestimmt. Diese Schaltung ist in Fig.4 verdeutlicht.
Durch diese Schaltung wird solchen "Überlastfällen " dadurch Rechnung getragen, daß
der Umkehrmotor 1 für den Moment des "Losbrechens" aus den Endstellungen extrem kurz
eine über dem Nennstrom, für den er an sich ausgelegt ist, liegende Stromzufuhr erhält,
die es ihm ermöglicht, die von außen in die Spannvorrichtung gelangte Überlast zu
überwinden und "sanft" aus seinen Endstellungen herausfahren zu können. In der dargestellten
Schaltung gemäß Fig.4 sind bezeichnet mit D 1 u. D 2 Zehner-Dioden, R 1 - R22 Widerstände,
R 4 u.R 11 Trimmpotentiometer und mit IC3 u.IC4 Logikelemente. Bei den
Optok 1-4 handelt es sich um optisch wirkende Schalter, und S1 und S2 sind die Taster
bzw. Schalter für die Einleitung des Schließ- bzw. Öffnungsvorganges der Spannvorrichtung.
Diese der Motorschaltung zugeordnete Schaltung erbeitet wie folgt:
Über den Taster S 1 wird das Startsignal gegeben, das den 1. und 2. Eingang S im IC3
setzt. Gleichzeitig wird der 4. Eingang R im IC3 zurückgesetzt. Im "Undglied" des
IC4 wird der freie Durchgang geschaltet und über den Optokoppler 3 und K1 wird der
Motor 1 zum Auffahren geschaltet. Gleichzeitig wird der Strom über den IC2 gemessen.
Sobald der gezogens Strom den eingestellten Wert von R 11 überschreitet, schaltet
der IC2 durch und der 1. Eingang R im IC3 wird zurückgesetzt, womit der Motor 1 abgeschaltet
wird. Das Gleiche geschieht beim Zufahren des Spanners über den Taster S2 und den
IC1.
1. Elektromotorisch antreibbare Werkstückspannvorrichtung, bestehend aus einer von
einem elektrischen Umkehrmotor antreibbaren und selbsthemmenden Gewindesteigung aufweisenden
Gewindespindel, die mit einem mit Innengewinde versehenen, axial bewegbaren und gegen
Verdrehung gesicherten Stellglied in Eingriff steht und ferner mit einer beim Erreichen
der Spannstellung zwischen dem Stellglied und der Gewindespindel wirksam werdende
Axialfeder versehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellglied (7) über ein Zwischenglied (13) mit einem schwenkbar am Vorrichtungsgehäuse
(H) gelagerten Spannhebel (14) verbunden ist,
daß der Umkehr-Motor (1) in Abhängigkeitä von der für die maximale Spannkraft erforderlichen
Stromaufnahme abschaltbar ist,
daß der Umkehr-Motor über eine Axialkupplung (2) mit der Gewindespindel (3) gekuppelt
ist, wobei das kupplungsseitige Ende der Gewindespindel drehfest und axial verschieblich
mit der Axialkupplung verbunden ist,
daß ein schwimmend im Vorrichtungsgehäuse (H) gelagertes Gewindespindellager (20)
zwischen der Axialkupplung (2) und dem Gewindeteil der Gewindespindel (3) vorgesehen
ist und
daß mindestens eine Axialfeder (19) zwischen dem schwimmend gelagerten Gewindespindellager
(20) und einer kupplungsseitigen Schulter (20ʹ) des Vorrichtungsgehäuses (H) angeordnet
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Umkehr-Motor (1) koaxial zur Gewindespindel (3) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die kupplungsseitig angeordnete schwimmende Lagerung (20) der begrenzt axial beweglichen
Gewindespindel (3) aus mindestens einem an der Spindel (3) festgelegten Radialkugellager
(10) gebildet und dieses seinerseits unter kupplungsseitiger Zwischenschaltung der
Axialfederung (19) in einer im Halter (H) beweglichen Axial-Gleitbüchse (11) gelagert
ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß am Halter (H) spindelseitig vor der Lagerung (20) ebenfalls eine Axialfederung
(19ʹ) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Axialfederungen (19, 19ʹ) als Tellerfedern ausgebildet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß kupplungs- bzw. antriebsseitig im Stellweg der Axial-Gleitbüchse (11) oder des
Radialkugellagers (10) ein Sicherheitsendschalter (21) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellglied-Kopfstück (7ʹ) auf die Spindelhülse (7ʺ) aufschraubbar ausgebildet
und an der Spindelhülse (7ʺ) mit einer Kontermutter (8) fixierbar angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Widerlager (20ʹ) der Axialfeder (19) am Halter (H) ein stellbar ausgebildet
ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß auch das Widerlager (20ʹ) der Axialfederung (19ʹ) am Halter (H) einstellbar ausgebildet
ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Halter (H) ein antriebsferner Endanschlag (4) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der antriebsferne Endanschlag (4) als Teil einer im Halter (H) angeordneten, auswechselbaren,
die Spindel (3) und das Stellglied (7) umfassenden Führungsbüchse (9) ausgebildet
ist.
12. Vorrichtung insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Schaltung des Umkehrmotors (1) zwei bezüglich der Stromaufnahme des Motors
verhältnismäßig abgestimmte Meßkreise(IC1 u. IC2) derart enthalten sind, daß der Umkehrmotor(1)
beim Anfahren aus den beiden Endstellungen eine höhere Stromaufnahme hat als sie dem
Nennstrom beim Einfahren in die Endstellungen entspricht.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Meßkreise(IC1 u. IC2) im Verhältnis 1:1,5 abgestimmt sind.