[0001] Die Erfindung betrifft ein Decken- und Wandpaneel aus Blech mit einer Paneelstegfläche,
von deren beiden Längsrändern Randflansche nach hinten abgewinkelt sind.
[0002] Die abgewinkelten Randflansche geben den Paneelen eine erhöhte Formsteifigkeit. In
Anwendungsbereichen, in denen die Paneele zur Aufnahme von verhältnismäßig großen
Kräften senkrecht zur Ebene der Paneelstegfläche ausgelegt sein müssen, reicht die
Formsteifigkeit der einzelnen Paneele nicht aus, um diesen Anforderungen zu genügen.
Solche Anwendungsfälle liegen vor allem im Schiffsbau und hier insbesondere bei Marinefahrzeugen
vor.
[0003] Um die Steifigkeit einer aus Paneelen zusammengesetzten Trennwand gegenüber quer
zur Wandfläche verlaufenden Kräften zu erhöhen, ist es bekannt (DE-OS 28 32 106),
benachbarte Paneele durch in die Trennfuge eingelegte Federkeile zu verbinden. Es
ist auch bekannt (DE-OS 34 39 046), die Längsränder der Paneele mehrfach rechtwinklig
in solcher Weise abzukanten, daß an den Verbindungsstellen benachbarter Paneele ineinandergreifende
und einrastbare Verbindungen entstehen, die sogar eine Abstützung der einen Trennwandaußenfläche
an der gegenüberliegenden Trennwandaußenfläche ermöglichen. Diese Paneele sind jedoch
nicht einzeln demontierbar.
[0004] Bei bekannten Decken- und Wandpaneelen der eingangs genannten Gattung (DE-OS 34 39
046) sind die Randflansche rechtwinklig von der Paneelstegfläche abgewinkelt. Die
profilierten Randflansche benachbarter Paneele greifen einrastend ineinander. Ein
gesonderter Ausbau einzelner, beispielsweise beschädigter Paneele ist deshalb nicht
möglich.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Decken- und Wandpaneel der eingangs genannten
Gattung zu schaffen, das aus einem Decken- oder Wandverbund nachträglich einzeln ausgebaut
und ausgetauscht werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die beiden zueinander parallelen
Randflansche in einem Winkel schräg zur Normalrichtung zur Paneelstegfläche verlaufen.
[0007] Die Paneelstegfläche und die beiden Randflansche bilden somit drei Seiten eines flachen
Parallelogramms, dessen vierte Seite offen ist. Wenn ein solches Paneel aus einem
Decken- oder Wandverbund einzeln ausgebaut werden soll, wird die Befestigung, beispielsweise
Nietung, an einem oder beiden Enden des Paneels gelöst. Das Paneel wird sodann um
seine Längsrichtung gedreht und kann dabei zwischen den beiden benachbarten, verbleibenden
Paneelen herausgedreht werden. In entgegengesetzter Richtung erfolgt das Einsetzen
eines neuen Paneels zwischen bestehende Paneele einer Trennwand oder einer Decke.
[0008] Vorzugsweise ist vorgesehen, daß die beiden Randflansche angenähert gleich breit
sind und daß der eine Randflansch, der im stumpfen Winkel zur Paneelstegfläche verläuft,
einen entgegengesetzt zur Paneelstegfläche abgewinkelten Stützrandstreifen aufweist.
An diesen Stützrandstreifen stützt sich der freie Rand des benachbarten Randflansches
ab, so daß bereits hierdurch an einem Paneel angreifende Kräfte auch von den benachbarten
Paneelen mitgetragen werden.
[0009] Um die geforderte Demontierbarkeit einzelner Paneele auch bei einer formschlüssigen
Abstützung jedes Paneels an den beiden benachbarten Paneelen beizubehalten, ist gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, daß entlang einem der
beiden Randflansche federnd abgestützte Federzungen nach außen aus dem Randflansch
vorragen, die in Paneellängsrichtung jeweils an ihren beiden Kanten angeschrägt sind,
und daß der jeweils andere Randflansch der Federzungen entsprechende Längsschlitze
aufweist.
[0010] Diese Federzungen greifen im eingebauten Zustand des Paneels in die jeweils zugeordneten
Längsschlitze des benachbarten Randflansches ein und bewirken somit in Normalrichtung
zur Wandebene eine gegenseitige Abstützung der Paneele. Auch wenn die Formsteifigkeit
des einzelnen Paneels zur Aufnahme einer gegen die Wandfläche gerichteten Kraft nicht
ausreicht, ergibt die Abstützung an den benachbarten Paneelen eine ausreichend hohe
Widerstandskraft der aus den Paneelen aufgebauten Wandfläche.
[0011] Trotz dieser gegenseitigen formschlüssigen Verbindung ist die Demontierbarkeit einzelner
Paneele nicht beeinträchtigt. Durch ihre angeschrägten Kanten werden die Federzungen
aus den Längsschlitzen, in die sie eingreifen, zurückgedrückt, sobald das Paneel in
seiner Längsrichtung verschoben wird. Zum Ausbau eines einzelnen Paneels genügt es,
dieses nach Lösen der Befestigung an den Paneelenden in seiner Längsrichtung zu verschieben.
Dabei werden alle Federzungen, die dieses Paneel abstützten, ausgerastet, so daß das
Paneel anschließend in der schon beschriebenen Weise gedreht und aus dem Wandverbund
herausgenommen werden kann. In umgekehrter Reihenfolge erfolgt das Einsetzen eines
neuen Paneels.
[0012] Vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
[0013] Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert, das
in der Zeichnung dargestellt ist. Es zeigt:
Fig. 1 in vereinfachter räumlicher Darstellungsweise ein Wandpaneel,
Fig. 2 einen vergrößerten Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 einen noch stärker vergrößerten Teilschnitt im Bereich der Trennfuge zwischen
zwei Paneelen,
Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV in Fig. 3 im formschlüssig verbundenen
Zustand benachbarter Paneele,
Fig. 5 einen Schnitt entsprechend der Fig. 4 nach dem Lösen der formschlüssigen Verbindung
durch eine Längsverschiebung eines der beiden Paneele,
Fig. 6 in einem senkrechten Schnitt eine aus Paneelen aufgebaute Trennwand und
Fig. 7 in einem Teilschnitt ähnlich der Fig. 6 eine abgewandelte Befestigungsart des
unteren Paneelendes.
[0014] Das in Fig. 1 dargestellte, aus Blech bestehende Paneel 1 kann als Decken- oder Wandpaneel
Verwendung finden. Nachfolgend wird die Verwendung als Wandpaneel beschrieben. In
Fig. 1 ist angedeutet, daß das Paneel 1 in einem Wandverbund zwischen benachbarten
Paneelen 1ʹ und 1ʺ angeordnet ist.
[0015] Wie man aus den Fig. 1 und 2 erkennt, weist das Paneel 1 eine in der Wandebene liegende
und die Paneelsichtfläche bildende Paneelstegfläche 2 auf. Von den beiden Längsrändern
der Paneelstegfläche 2 sind zwei Randflansche 3 und 4 nach hinten abgewinkelt. Die
beiden Randflansche 3, 4, die angenähert gleich breit und parallel zueinander gerichtet
sind, verlaufen unter einem Winkel W schräg zur Normalrichtung zur Paneelstegfläche
2.
[0016] Der eine Randflansch 3 verläuft somit im spitzen Winkel zur Paneelstegfläche 2. Der
Randflansch 3 weist an seiner freien Kante einen nach innen umgefalzten Randstreifen
5 auf.
[0017] Der gegenüberliegende Randflansch 4, der in einem stumpfen Winkel zur Paneelstegfläche
2 verläuft, weist einen entgegengesetzt zur Paneelstegfläche 2 abewinkelten Stützrandstreifen
6 auf, der vorzugsweise höchstens im rechten Winkel zum Randflansch 4 gerichtet ist.
[0018] Wie man aus den Fig. 2 und 3 erkennt, liegt im montierten Zustand der umgefalzte
Randstreifen 5 des einen Randflanschs 3 in dem zwischen dem anderen Randflansch 4
und seinem Stützrandstreifen 6 gebildeten Winkel und kann sich dort abstützen, wenn
von außen eine Kraft auf die Paneelstegfläche 2 ausgeübt wird.
[0019] Der Ausbau des einzelnen Paneels 1 aus dem Wandverbund ist in Fig. 2 mit strichpunktierten
Linien angedeutet. Das Paneel 1 wird in der durch den Pfeil Q angedeuteten Richtung
an der Seite des Randflansches 3 nach vorn bewegt und damit ohne Zwängung aus dem
Wandverbund herausgenommen, nachdem die Befestigung des Paneels 1 an seinem einen
oder an beiden Enden, beispielsweise eine Nietung, gelöst wurde. In umgekehrter Richtung
erfolgt der Einbau eines Paneels 1 in einen bestehenden Wandverbund.
[0020] Wie in den Fig. 3 bis 5 dargestellt ist, sind an der Innenseite des Randflansches
4 über dessen Länge verteilt mehrere Blattfedern 7 angebracht, die mit ihrem einen
Ende am Randflansch 4 befestigt, beispielsweise angenietet sind. An ihrem freien Ende
ist die Blattfeder 7 zu einer Federzunge 8 abgewinkelt, die durch einen Längsschlitz
9 im Randflansch 4 hindurch in einen Längsschlitz 10 im Randflansch 3 ragt.
[0021] Man erkennt aus den Fig. 4 und 5, daß die Federzunge 8 an ihren beiden nach oben
und unten gerichteten Kanten 8a und 8b in Paneellängsrichtung angeschrägt ist. Dies
ergibt bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine insgesamt abgerundete Kante
der Federzunge 8 in ihrem in den Längsschlitz 10 eingreifenden Abschnitt.
[0022] Im eingebauten Zustand des Paneels, der in den Fig. 3 und 4 dargestellt ist, stellt
die in den Längsschlitz 10 eingreifende Federzunge 8 eine formschlüssige Rastverbindung
zwischen den benachbarten Paneelen dar. Wenn auf eines dieser beiden benachbarten
Paneele eine Kraft senkrecht zur Paneelstegfläche ausgeübt wird, erfolgt über die
Federzunge 8 und die Ränder des Längsschlitzes 10 eine Abstützung an dem benachbarten
Paneel. Dadurch wird eine Steifigkeit der Wandfläche erzielt, die wesentlich höher
ist als die Formsteifigkeit, die sich aus der Form und den Materialeigenschaften eines
einzelnen Paneels 1 ergibt.
[0023] Obwohl die Federzungen 8 im zusammengebauten Zustand der Trennwand von außen nicht
zugänglich sind, ermöglichen die angeschrägten Kanten 8a und 8b einen Ausbau jedes
einzelnen Paneels 1. Hierzu genügt es, das auszubauende Paneel nach Lösen seiner Endbefestigungen
in seiner Längsrichtung gegenüber den benachbarten Paneelen zu verschieben. Diese
Relativverschiebung ist in Fig. 5 mit dem Pfeil P angedeutet. Die schräge Kante 8a
bzw. 8b kommt mit dem Ende des Längsschlitzes 10 in Eingriff; die Federzunge 8 wird
aus dem Längsschlitz 10 gegen die Kraft der Blattfeder 7 herausgedrückt, wodurch die
formschlüssige Verbindung zwischen benachbarten Paneelen aufgehoben wird. Aus dieser
in Längsrichtung verschobenen Stellung kann das Paneel 1 in der schon beschriebenen
Weise durch eine Drehung in Richtung des Pfeiles Q (Fig. 2) aus dem Wandverbund gelöst
werden. Der Einbau eines Paneels erfolgt in entgegengesetzter Richtung.
[0024] Fig. 6 zeigt im senkrechten Schnitt eine auf ihren beiden Seiten aus den beschriebenen
Paneelen 1 aufgebaute Trennwand. Jeweils die oberen Enden der Paneele 1 liegen an
der Innenseite einer umgekehrt U-förmigen Deckenschiene 11 an. Im Inneren der Deckenschiene
11 ist eine ebenfalls umgekehrt U-förmige Federschiene 12 angebracht, die mit nach
unten ragenden Federzungen 13 die oberen Enden der Paneele 1 von innen gegen die Flansche
der Deckenschiene 11 drückt.
[0025] Bei dem Beispiel nach Fig. 6 sind die Paneele 1 an ihren unteren Enden mit nach oben
ragenden Laschen 14 von Bodenwinkeln 15 vernietet. Nach einem Aufbohren dieser Nietverbindungen
können die Paneele 1 in der schon beschriebenen Weise angehoben und anschließend zwischen
den benachbarten Paneelen herausgedreht werden.
[0026] In Fig. 6 ist auch dargestellt, daß die gleichen Paneele 1 als Deckenpaneele Verwendung
finden können. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Deckenpaneele 1
an ihren Enden an Tragwinkeln 16 befestigt, beispielsweise angenietet, die seitlich
an den Deckenschienen 11 angebracht sind. Bei der Verwendung der Paneele 1 als Deckenpaneele
kann in vielen Anwendungsfällen auf die beschriebene formschlüssige Rastverbindung
zwischen benachbarten Paneelen verzichtet werden, weil bei Deckenpaneelen keine so
hohen Kräfte senkrecht zur Deckenfläche aufzunehmen sind.
[0027] Fig. 7 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform des Bodenwinkels 15ʹ. Sein nach oben
ragender Winkelschenkel 16 weist an seinem oberen Rand mehrere nach innen abgekröpfte
Laschen 17 auf, zwischen denen sich jeweils vordere Zungen 18 befinden. Die unteren
Ränder der Paneele 1 werden zwischen die Laschen 17 und die Zungen 18 gestellt und
festgenietet. Nach dem Lösen der Nietverbindung können die Paneele 1 zum Auswechseln
angehoben werden.
1. Decken- und Wandpaneel aus Blech mit einer Paneelstegfläche, von deren beiden Längsrändern
Randflansche nach hinten abgewinkelt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
zueinander parallelen Randflansche (3, 4) in einem Winkel (W) schräg zur Normalrichtung
zur Paneelstegfläche (2) verlaufen.
2. Decken- und Wandpaneel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Randflansche (3, 4) angenähert gleich breit sind und daß der eine Randflansch (4),
der im stumpfen Winkel zur Paneelstegfläche (2) verläuft, einen entgegengesetzt zur
Paneelstegfläche (2) abgewinkelten Stützrandstreifen (6) aufweist.
3. Decken- und Wandpaneel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der andere
Randflansch (3), der in spitzem Winkel zur Paneelstegfläche (2) verläuft, in einem
nach innen umgefalzten Randstreifen (5) endet.
4. Decken- und Wandpaneel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß entlang einem
der beiden Randflansche (4) federnd abgestützte Federzungen (8) nach außen aus dem
Randflasch (4) vorragen, die in Paneellängsrichtung jeweils an ihren beiden Kanten
(8a, 8b) angeschrägt sind und daß der jeweils andere Randflansch (3) den Federzungen
(8) entsprechende Längsschlitze (10) aufweist.
5. Decken- und Wandpaneel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß jede Federzunge
(8) vom freien Ende einer Blattfeder (7) abgewinkelt ist, die an der Rückseite des
einen Randflanschs (4) mit ihrem anderen Ende befestigt ist, und daß die Federzunge
(8) durch einen Längsschlitz (9) des sie tragenden Randflanschs (4) ragt.
6. Decken- und Wandpaneel nach Ansprüchen 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Federzungen (8) an dem im stumpfen Winkel zur Paneelstegfläche (2) verlaufenden Randflansch
(4) angebracht sind.