[0001] Die Erfindung betrifft eine Wasch-Saug- bzw. Feuchtwisch-Saug-Reinigungsbürste mit
wenigstens zwei Borstenkränzen, wenigstens einer von einem Borstenkranz umschlossenen
Rohrschleife mit Sprühdüsen zum Aussprühen der Wasch- oder Reinigungsflüssigkeit und
wenigstens einem nach unten offenen Absaugkanal zum Absaugen von überschüssiger Wasch-
oder Reinigungsflüssigkeit, von Schmutzflüssigkeit und von gegebenenfalls unbefeuchteten
Schmutzpartikeln.
[0002] Die bekannten Bürsten dieser Gattung sind reine Wasch-Saug-Reinigungsbürsten und
weder dafür vorgesehen noch geeignet, wahlweise für die feuchte oder für die trockene
Reinigung einer Vielfalt von Oberflächenmaterialien und -strukturen verwendbar zu
sein. Insbesondere sind sie kein universell einsetzbares Reinigungsinstrument etwa
für die Reinigung von Großraumfahrzeugen des Personenverkehrs einschließlich deren
Metall-, Kunststoff-, Holz- oder Teppichböden, Sitz- und Wandbezügen, Wand- und Deckenverkleidungen,
Gepäckablagen und dergleichen weiteren im Bedarfsfalle oder routinemäßig zu säubernden
Einrichtungen. Die Einsatzmöglichkeiten der bekannten Wasch-Saug-Reinigungsbürsten
sind jeweils auf ein enges Anwendungsgebiet beschränkt und lassen sich nicht auf eine
allgemein mögliche Wasch-Saug- oder Feuchtwisch-Saug-Reinigung von vielerlei glatten
oder strukturierten, harten oder weichen, ebenen, gekrümmten oder kantigen Oberflächen
erstrecken.
[0003] Nach der DE-PS 16 28 468 ist eine Bürste bekannt, die im wesentlichen ein spitz zulaufendes
Gehäuse mit endständigem Absaugstutzen und an ihrer Unterseite eine von zwei Borstenreihen
mit sehr dicht stehenden Borsten eingefaßte Sprührohrschleife mit senkrecht nach unten
gerichteten Sprühdüsen für die Wasch- oder Reinigungsflüssigkeit aufweist. Die Borsten
der beiden das Sprührohr umschließenden Borstenreihen sind vergleichsweise kurz und
laufen V-förmig nach unten zusammen, so daß sich die Borsten beider Reihen berühren
und das Sprührohr gegen den untersten Teil beider Borstenreihen sprüht. Die innere
dieser beiden Borstenreihen begrenzt einen zentralen, nach unten offenen Absaugkanal;
die äußere dieser beiden Borstenreihen und eine weitere, peripher gelegene Borstenreihe
schließen einen peripheren, gleichfalls nach unten offenen, Absaugringkanal ein. Die
Spitzen sämtlicher Borsten liegen in derselben Ebene. Im Betrieb sprühen die Düsen
des Sprührohres die Behandlungsflüssigkeit mit konstanter, jedoch einstellbarer Förderleistung
zum Boden des von den beiden das Sprührohr umgebenden Borstenreihen ausgebildeten
V-Raums, worauf die Flüssigkeit bei aufliegender Bürste auf die Reinigungsfläche und
bei abgehobener Bürste ohne abzutropfen über die Absaugkanäle oder -rinnen in den
Absaugstutzen gelangt. Der unterschiedliche Flüssigkeitslauf erklärt sich folgendermaßen.
[0004] Bei abgehobener oder gegebenenfalls nur teilweise aufliegender Bürste ist der Luftsaugstrom
maximal und reicht aus, die gegen bzw. in die V-ständigen Borstenreihen gesprühte
Flüssigkeit seitlich durch diese Borstenreihen über deren Borstenfront hinweg unmittelbar
in die Absaugrinnen zu saugen, ohne daß Flüssigkeit nach unten abtropft. Bei Auflage
der Bürste ist der Luftsaugstrom geringer, da die dichten Borstenkränze der angesogenen
Falschluft einen Strömungswiderstand entgegensetzen. Die Saugströmungsverhältnisse
stellen sich bei aufeinander angepaßter Aussprüh- und Absaugleistung in der Weise
selbsttätig ein, daß bei aufliegender Bürste, also bei vermindertem Absaug- und Falschluftansaugstrom,
einerseits die ausgesprühte Reinigungsflüssigkeit noch auf die Reinigungsfläche gelangt,
andererseits der Ansaugstrom aber ausreicht, die Schmutzlösung unter der Bürste abzusaugen,
und daß bei abgehobener Bürste, also maximalem Absaugstrom, die ausgesprühte Flüssigkeit
unmittelbar abgesaugt wird, ohne ungewünscht abzutropfen.
Diese bekannte Feuchtwisch-Saug- bzw. Wasch-Saug-Reinigungsbürste ist für den trockenen
Saugbetrieb nicht vorgesehen. Bei abgestellter Flüssigkeitszufuhr wirkt sie nur vorübergehend
als trocken arbeitende Saugbürste und mit schnell nachlassender Wirkung, da sich die
dicht geschlossenen mehrfachen Borstenkränze rasch mit Staub- und anderen Schmutzpartikeln
zusetzen, so daß sich die Saugleistung beträchtlich reduziert.
Da die Borsten dieser Bürste sämtlich gleich lang und dabei vergleichsweise kurz und
steif sind, arbeitet die Bürste für den Wasch-Saug-Betrieb entsprechend ihren Fähigkeiten
nur dann optimal, wenn sie parallel zu der Bearbeitungsfläche gehalten wird. Bei geneigter
Auflage läge die Bürste nur teilweise an, so daß sich unerwünschte Saugverhältnisse
einstellten.
Im übrigen läßt diese bekannte Bürste ein Bearbeiten der zu reinigenden Unterlagen
lediglich mit den Borstenspitzen zu, so daß bei glatten Flächen im Feuchtbetrieb unvorteilhafte
Strichmuster zurückbleiben können.
[0005] Ferner ist ein Gerät für die Wasch-Saug-Reinigung von Fassaden, Wänden, Decken, Rolltreppen
und Bodenbelägen bekannt, das sich durch eine den Wasch-Saug-Kopf umgebende und auf
der zu reinigenden Fläche aufliegenden Gummimanschette auszeichnet. Dabei dient die
Manschette der Ausdehnungsbegrenzung bzw. dem Zusammenhalten der unter dem Gerätekopf
auf die Unterlage gelangten Flüssigkeit. Während die Wasch-Saug-Reinigungsbürste gemäß
der DE-PS 16 28 468 die nasse Bearbeitung auch gewölbter Flächen zuläßt, ist das Einsatzgebiet
des letztgenannten Saug-Reinigungs-Kopfes auf ebene Flächen, die jedoch wie etwa bei
Rolltreppen geriffelt sein können, beschränkt.
[0006] Gegenüber den Einsatzmoglichkeiten und Leistungen der bekannten Wasch-Saug-Vorrichtungen
ist Aufgabe der Erfindung, eine Wasch-Saug- bzw. Feuchtwisch-Saug-Reinigungsbürste
zur Verfügung zu haben, die sich bei ebenen wie gewölbten und auch gerasterten Reinigungsflächen
aus jedem überhaupt nur bürstbaren Material trocken und feucht verwenden läßt; deren
Borsten bei geneigter Bürstenstellung von der Unterlage nicht teilweise abgehoben
sind; die ohne Manipulation an der Bürste wahlweise entweder ein Bearbeiten der zu
reinigenden Fläche mit nur langen, biegsamen Borsten zuläßt, wobei die Fläche mit
den Borstenlängsseiten, also mit einem Teil des gesamten Borstenkörpers abgestrichen
wird, oder ein Bearbeiten mit langen und zusätzlich mit kurzen Borsten gestattet,
so daß die Reinigungsfläche auch mit Borstenspitzen behandelt wird; und bei der sich
ohne Regulierung der eingestellten Sprühleistung der Auftrag an Reinigungsflüssigkeit
auf das Reinigungsgut variieren läßt.
[0007] Diese Aufgabe wird gemäß dem Kennzeichenteil des Anspruchs 1 dadurch gelöst, daß
die Wasch-Saug- bzw. Feuchtwisch-Saug-Reinigungsbürste aufweist:
- einen sich trichterartig nach unten erweiternden peripheren Borstenkranzsatz
mit vergleichsweise langen Borsten, der sich aus wenigstens zwei aneinanderliegenden
Borstenkränzen zusammensetzt, deren Borstenspitzen Borstenfronten bilden, wobei
- die Borstenlänge vom innersten Borstenkranz zum äußersten Borstenkranz jeweils abnimmt,
- von zwei benachbarten Borstenkränzen die Borstenfront des außen gelegenen Borstenkranzes
oberhalb der Borstenfront des innen gelegenen Borstenkranzes liegt und
- die Borsten der sich sämtlich trichterartig nach unten erweiternden Borstenkränze
bezüglich ihrer Steifigkeit so aufeinander abgestimmt sind, daß bei einer Aufweitung
der Trichteröffnung der Borstenkränze beim Aufdrücken und Bewegen der Bürste auf einer
Reinigungsunterlage von zwei benachbarten Borstenkränzen einerseits der äußere Borstenkranz
dem inneren Borstenkranz als Fassung dient und andererseits die Borsten des äußeren
Borstenkranzes befähigt sind, zwischen die Borsten des inneren Borstenkranzes einzutreten
und dabei gewünschtenfalls bis zur Auflage auf der Reinigungsunterlage zu gelangen;
- eine dem innersten Borstenkranz innen gegenüberliegende Sprührohrleitung (periphere
Sprührohrleitung) und
- einen zentral oberhalb des Borstenkranzsatzes endenden Absaugstutzen zum Absaügen
von Luft, Flüssigkeit und Schmutzpartikeln.
[0008] Neben dieser funktionsfähigen Grundausführung weist eine Reinigungsbürste gemäß der
Erfindung vorzugsweise, und wie in Anspruch 2 gekennzeichnet, noch einen zentralen
Borstensatz mit vergleichsweise kurzen Borsten auf, wobei die Borstenfronten der jeweiligen
Borstenanordnungen hinsichtlich der unbenutzten Bürste einander in der Weise zugeordnet
sind, daß die Borstenfront wenigstens des innersten der Borstenkränze des peripheren
Borstenkranzsatzes unterhalb der Borstenfront des zentralen Borstensatzes liegt und
die Borstenfront des äußeren peripheren Borstenkranzes, oder im Falle von mehr als
zwei peripheren Borstenkränzen, die Borstenfront wenigstens des äußersten Borstenkranzes
nicht unterhalb der Borstenfront des zentralen Borstensatzes liegt. Ferner ist der
zentrale Borstensatz in der Weise durchlässig, daß ein Teildes Absaugstromes durch
ihn hindurchfließen kann; desweiteren ist zwischen dem zentralen Borstensatz und dem
peripheren Borstenkranzsatz ein Ringraum ausgebildet, durch den der übrige Teil des
Absaugstromes in den Absaugstutzen gelangt; schließlich ist eine Sprücheinrichtung
zum Einsprühen von Wasch- oder Reinigungsflüssigkeit in den zentralen Borstensatz
vorhanden.
[0009] Die nähere Erläuterung des Aufbaus und die Erläuterung der Funktionsweise und der
Vorteile einer Wasch-Saug- bzw. Feuchtwisch-Saug-Reinigungsbürste gemäß der Erfindung
erfolgt am günstigsten unmittelbar anhand von Figuren für ein Ausführungsbeispiel,
wobei sogleich ein Erfindungsgegenstand gemäß Anspruch 2 zugrundegelegt wird. Bei
dessen Darstellung erläutert sich der Gegenstand nach Anspruch 1 ohne weiteres mit,
der am Ende der Beschreibung aber nochmals einzeln aufgegriffen wird.
[0010] Es zeigt
Fig. 1 eine Wasch-Saug-Reinigungsbürste gemäß der Erfindung in einer vertikalen Schnittansicht,
Fig. 2 eine Unteransicht auf den zentralen Borstensatz der Bürste nach Fig. 1.
[0011] Die in Fig. 1 gezeigte Wasch-Saug- oder Feuchtwisch-Saug-Reinigungsbürste 1 gemäß
der Erfindung weist einen zugleich als Bürstenkopf dienenden Absaugstutzen 2 auf,
an dem ein zentraler Borstensatz 3 und ein peripherer, sich nach unten trichterartig
erweiternder Borstenkranzsatz 4 angeschlossen sind. Der zentrale Borstensatz 3 wie
der periphere Borstenkranzsatz 4 können im Querschnitt kreisförmig oder bevorzugterweise
oval bis länglich sein und sind im gezeigten Beispielsfalle in etwa oval, wobei die
beiden Ovale zueinander symmetrisch sind. Der periphere Borstenkranzsatz 4 besteht
aus zwei Borstenkränzen 5, 6. Die Borstenspitzen bzw. die Borstenfront 7 des inneren
Borstenkranzes 5 überragen die Borstenspitzen bzw. die Borstenfront 8 des zentralen
Borstensatzes 3, während die Borstenspitzen bzw. die Borstenfront 9 des äußeren Borstenkranzes
6 oberhalb der Borstenfront 8 enden.
[0012] Ohne zunächst näher auf Versorgung und Sprühfunktionen der durch den zentralen Borstensatz
3 sprühenden zentralen Sprüheinrichtung 10, 10ʹ und der innerhalb des inneren Borstenkranzes
5 gelegenen peripheren Sprührohrleitung 11 einzugehen, ergeben sich für die Borsten
der Bürste 1 folgende Situationen.
[0013] Bei geringem Auflagedruck biegen sich die vergleichsweise langen und biegsamen Borsten
des inneren Borstenkranzes 5 unter Erweiterung ihres Öffnungstrichters nach außen
durch, ohne daß der zentrale Borstensatz 3 die Reinigungsfläche schon berührt. In
dieser Konstellation ist dann ein weiches und wischendes Behandeln der Fläche moglich,
ohne daß Borstenspitzen wesentlich zum Einsatz kommen. Es entstehen auf glatten, gegebenenfalls
polierten, Flächen keine Strichmuster durch Borstenspitzen, da die Borsten mit einem
Teil ihres gesamten Borstenkörpers auf der Fläche aufliegen.
[0014] Bei stärkerem Auflagedruck der Bürste 1, und unterstützt durch den unter ihr herrschenden
Unterdruck im Saugbetrieb, gelangen dann auch die Borsten des zentralen Borstensatzes
3 auf die Reinigungsfläche. Auch bei dieser Konstellation werden Strichmuster auf
feuchter, glatter Unterlage, nämlich durch die Spitzen der Borsten 3, vermieden, da
entstehende solche Muster beim nachfolgenden Darüberwischen der nunmehr noch stärker
abgebogenen Borsten des Borstenkranzes 5 ausgelöscht werden.
[0015] Enthielte die Bürste 1 hinsichtlich ihrer peripheren Borsten ausschließlich einen
Borstenkranz 5, wäre sie für den vorgesehenen Wasch-Saug- bzw. Feuchtwisch-Saug-Betrieb
noch nicht geeignet, da sich beim Hin- und Hergehen der Bürste auf der Reinigungsfläche
die zunächst geschlossene, trichterförmige Borstenwand des dichtgesetzten Borstenkranzes
5 öffnen und unerwünschte Luftansaug- bzw. Luftströmungsverhältnisse verursachen würde,
wie nachfolgend erläutert wird.
[0016] Wie vorweg nur festgestellt sei und sich weiter unten ausführlicher beschrieben findet,
erfolgt bei der funktionsfähigen Bürste 1 die Absaugung von Flüssigkeit auf der Reinigungsfläche
unterhalb der Bürste nicht in der Weise, daß diese Flüssigkeit durch den Saugstrom
von der nassen Oberfläche ab- und unmittelbar in den Absaugstutzen 2 weggerissen würde,
sondern auf dem Wege, daß die Flüssigkeit mit dem angesaugten Luftstrom an den perpheren
Borsten hochsteigt und etwa in Höhe des zwischen dem Borstenkranz 5 und dem zentralen
Borstensatz 3 ausgebildeten Ringspaltes 12 von ihrem Träger abgerissen und in den
Absaugstutzen 2 mitgerissen wird. Diese Verhältnisse sind schematisch in Fig. 1 skizziert,
bei der die Linie 13 die Reinigungsunterlage und die Flüssigkeitsspur 14 und die dieser
Spur zugeordneten Pfeile den Flüssigkeitsstrom und dessen Richtung symbolisieren.
Allerdings liegen die realen Verhältnisse beim Saugbetrieb bei aufgedrückter Bürste
1 unter anderem insoweit anders, als die Borsten des Borstenkranzes 5 sich in ihrem
unteren Ende nicht linear erstrecken, sondern unter Erweiterung der gezeigten Trichteröffnung
nach außen abgekrümmt sind und mit einem Teil des Borstenkröpers (nicht aber mit ihren
Spitzen) auf der Unterlage aufliegen.
[0017] Voraussetzung für den genannten Flüssigkeitsweg ist nicht nur eine ausreichend starke,
an der Innenseite des Borstentrichters aufsteigende Luftströmung, sondern auch eine
möglichst gleichmäßige Verteilung der Luftströmung über den Umfang der Innenwand des
Borstentrichters. Stehen die Borsten des peripheren Borstentrichters mehr oder weniger
gleichmäßig dicht und ist die Borstenwand geschlossen, sind die Strömungsverhältnisse
optimal in dem Sinne, daß die Strömungsgeschwindigkeit der durch die periphere Borstenwand
eintretenden, angesaugten Luft ihre höchsten Werte entlang der Borstenwandinnenseite
aufweist, längs des Umfangs keine wesentlichen Inhomogenitäten zeigt und im Zentrum
am Boden der Bürste vergleichsweise gering ist.
[0018] Eine Bürste 1 nun, die hinsichtlich des peripheren Borstentrichters einzig aus dem
Borstenkranz 5 bestünde, würde sich bei schon gelindem Auflagedruck beim Hin- und
Hergehen auf der Unterlage 13, sei es in geradliniger oder in kreisender Arbeitsbewegung,
so verhalten, daß sich die Borstenwand 5 wegen des Reibungswiderstandes und der Biegsamkeit
der Borsten unter Ausbildung sich von oben nach unten erweiternder Spalte oder Lücken
in A-Form an mehreren Stellen öffnet, und zwar am ausgeprägtesten an der jeweiligen
Bewegungsfront. Die durch diese Lücken einstürzende Außenluft führte dann zu besonders
starken Luftströmen im Bereich seitlich der Lücken und zu erhöhtem Luftstrom im Zentrum
der Bürste, während an den Lücken gegenübergelegenen Gebieten der Borstenwand ein
Luftstrom nach oben schwach wäre. Damit träte der Mißerfolg ein, daß die abzusaugende
Flüssigkeit im wesentlichen nur im Bereich der A-förmigen Lücken an der Borstenwand
nach oben gezogen, dort auch abgesaugt würde, im luftströmungsschwachen Bereich jedoch
nicht mehr von der Unterlage abzutransportieren wäre. Bei stehender Bürste würde die
Flüssigkeit unter dem Borstenkranz 5 herauslaufen, bei bewegter Bürste glitten die
zu schwach angeströmten Borsten über den Flüssigkeitsauftrag auf der Unterlage hinweg
ohne ihn aufzunehmen.
[0019] Beim reinen Trockenbetrieb störte eine derartige Lückenausbildung in der Borstenwand
5 für die Staubabsaugung nicht; für den Naßbetrieb muß sie jedoch unterbunden bzw.
auf ein Minimum eingeschränkt bleiben. Folglich ist der Borstenkranz 5 in jeder Betriebslage
zu einer mehr oder weniger dichten geschlossenen Wand zusammenzuhalten. Ein solcher
Zusammenhalt ließe sich zwar mit einer Gummimanschette, wie sie zu dem oben vorgestellten
Wasch-Saug-Reinigungskopf genannt worden ist, wo sie allerdings einem anderen Zweck
dient, bewirken. Doch wäre dann das eine Ziel der Erfindung nicht zu erreichen, ein
und dieselbe Bürste wahlweise mit nur langen Borsten oder zusätzlich mit kurzen Borsten
zu betreiben, da für ein Niederkommen des zentralen Borstensatzes 3 sich der Borstenkranz
5 notwendigerweise weiten können muß, was eine Gummimanschette als zu unelastische
bzw. zu unflexible Einfassung verhindern müßte.
[0020] Zur Lösung dieses Teilproblems dient mit dreifachem Vorteil als Einfassung für den
Borstenkranz 5 der an diesem außen anliegende Borstenkranz 6, dessen Borsten kürzer
und kräftiger ausgebildet und damit steifer sind als die von ihm eingefaßten Borsten.
Das führt bei der Benutzung der Bürste 1 dazu, daß sich, wie oben schon erwähnt, die
Borsten des Borstenkranzes 5 radial nach außen durchbiegen und mit einem Teil ihrer
Länge zur Auflage an der Reinigungsfläche gelangen können, währenddessensich der Trichter
des Borstenkranzes 6 aber nicht etwa nur schlicht weitet. Vielmehr treten die Borsten
des Borstenkranzes 6 zwischen diejenigen der Borstenwand 5, so daß sich die Borsten
der Kränze 5 und 6 gegenseitig durchdringen, wobei die Borsten des Kranzes 6 insgesamt
steiler stehen als die Borsten des Kranzes 5. In dieser Konstellation fixieren die
dazwischengetretenen steiferen Borsten des Kranzes 6 die Lage derjenigen des Kranzes
5 gegen die Auslenkbarkeit in der Umfangsrichtung des von den Borsten des Kranzes
5 ausgebildeten Trichters. Die oben beschriebene A-Lückenbildung in der peripheren
Borstenwand bleibt damit aus.
[0021] Der mit dem Borstenkranz 6 verbundene zweite Vorteil liegt darin, daß bei heftiger
aufgedrückter Bürste 1 die Spitzen der Borsten des Borstenkranzes 6 bis zur Reinigungsfläche
gebracht werden und dort eine zur Borstenfront 8 des zentralen Borstensatzes 3 zusätzliche
Front 9 von Borstenspitzen auf die Reinigungsfläche einwirkt. Seinen dritten Vorteil
übt der Borstenkranz 6 dadurch aus, daß er die bei der Ausdehnung des Trichters der
Borstenwand 5 unter dem betrieblichen Auflagedruck der Bürste 1, absolut gesehen,
immer schwächer werdende Wandstärke durch das Auffüllen mit seinen Borsten kompensiert,
so daß ansonsten etwa aufkommende ungünstige Lufteinströmungsverhältnisse vermieden
bleiben.
[0022] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist eine als leichtes Handgerät
vorgesehene Reinigungsbürste 1 etwa die relativen Abmessungen gemäß der Figuren 1
und 2 auf, wobei der Öffnungstrichter des Borstenkranzes 5, wie in Fig. 1 dargestellt,
etwa 12 bis 15 cm in der größtenlichten Weite mißt. In diesem Falle haben sich Borsten
aus Polyamid 6,12 mit einem Durchmesser von 0,3 bis 0,6 mm für den Borstenkranz 5,
von 0,7 bis 1,2 mm für den Borstenkranz 6 und von 0,1 bis 0,3 mm für den Borstensatz
3 als besonders befriedigend erwiesen.
[0023] Nach einer bevorzugten Ausführungsform laufen die Borsten des perpheren Borstenkranzes
5 nicht geradlinig, sondern umgebogen aus, wobei, weiter bevorzugt, die Borste als
Doppelstrang mit unterer Schlaufe ausgebildet ist. Dies besitzt Vorteile. Während
nämlich gerade auslaufende Borsten beim Behandeln von rauhen Oberflächen, beispielsweise
Textilien, tief genarbten Leder- oder Kunststoffbezügen und stärker noch bei Verkleidungsplatten
mit siebartiger, durchlochter Struktur dazu neigen, sich in den Vertiefungen zu verfangen
und dadurch den leichtgängigen Reinigungsbetrieb zu behindern, bleiben derartige Behinderungen
bei ab- oder umgebogenen Borstenspitzen aus. Im Falle des Borstendoppelstranges hat
sich die Kontinuität der Borstenwand 5 als besonders beständig herausgestellt, was
nicht zuletzt auch darauf zurückzuführen sein mag, daß ein zwischen einen Doppelstrang
der Borsten des Borstenkranzes 5 getretenes Borstenbüschel des Borstenkranzes 6 die
Doppelborste in zwei Richtungen gegen eine Auslenkung in Umfangsrichtung des peripheren
Borstentrichters stützt.
Schließlich bildet sich bei aufstehenden Borstenenden in Form eines Bogens oder einer
Schlaufe zwischen der Borste und der Reinigungsfläche weniger ein punkt-, sondern
erwünschterweise mehr ein flächenartiger Kontakt aus.
[0024] In von dem in Fig. 1 dargestellten Beispiel abweichender Ausgestaltung der Erfindung
kann der periphere Borstenkranzsatz statt aus zwei grundsätzlich auch aus drei und
mehr Borstenkränzen zusammengesetzt sein, wobei dann ein zu einem betrachteten Borstenkranz
jeweils außen anliegender Borstenkranz dem umschlossenen Kranz als Fassung dient und
diese Kränze in der zu den Kränzen 5 und 6 beschriebenen Art zusammenwirken.
Im Falle von mehr als zwei peripheren Borstenkränzen liegen bei unbenutzter Bürste
1 die Borstenfront eines jeweils äußeren peripheren Borstenkranzes über der Borstenfront
des jeweils inneren peripheren Borstenkranzes, wobei die Borstenfront des äußersten
peripheren Borstenkranzes nicht unterhalb der Borstenfront des zentralen Borstensatzes
3 liegen soll.
Wie im Falle von zwei peripheren Borstenkränzen 5, 6 verringern sich bei Auflage der
Bürste 1 auf einer Unterlage die Höhenabstände der Borstenenden der einzelnen Kränze
voneinander in Abhängigkeit vom Auflagedruck der Bürste 1 und damit der Ausbiegung
der aufliegenden Borsten. Das vermag dahin zu führen, daß sämtliche Borsten, einschließlich
der des zentralen Borstensatzes 5 im selben Höhenniveau enden bzw. auf der Reinigungsfläche
aufliegen.
[0025] Nachfolgend wird der Sprühbetrieb der in dem Ausführungsbeispiel gemäß der in den
Figuren 1 und 2 gezeigten Bürste 1 gemäß der Erfindung näher beschrieben.
[0026] Die periphere Sprührohrleitung 11, die wie im Beispielsfalle die Borsten des peripheren
Borstenkranzes 5 oben zur Trichterform des Borstenkranzes 5 auslenkt (was bei bereits
schräg eingesetzt gefaßten Borsten dann nicht vorzusehen wäre), weist in ihrem unteren
Bereich eine Vielzahl von schräg gegen den Borstenkranz 5 sprühender Düsen 15 zum
Aussprühen der Wasch- oder Reinigungsflüssigkeit auf. Die Sprührohrleitung 11 ist
als Ringleitung ausgeführt und wird über die Zuleitung 16 mit Handregelventil 17 gespeist.
[0027] Wie aus Fig. 2 zu erkennen, werden die periphere Sprührohrleitung 11 und die zentrale
Sprüheinrichtung 10, 10ʹ gemeinsam durch die Zuleitung 16 versorgt, wobei das in die
periphere Ringleitung 11 einmündende Zuleitungsstück selbst das Sprührohr 10 ausbildet
und Teil der zentralen Sprüheinrichtung ist. Komplettiert wird die zentrale Sprüheinrichtung
durch ein blind aus der peripheren Ringleitung 11 austretendes Sprührohr 10ʹ. Die
beiden Sprührore 10, 10ʹ der zentralen Sprüheinrichtung weisen eine Mehrzahl von Sprühdüsen
auf, die schräg nach unten gegen die Borsten des zentralen Borstensatzes 3 sprühen,
wobei der Abstand der Sprührohre 10 und 10ʹ voneinander und deren Sprührichtungen
so bemessen sind, daß eine moglichst gleichmäßige Beaufschlagung der Borsten des zentralen
Borstensatzes 3 zustandekommt. Der Borstensatz 3 besteht hier aus einem Borstenkranz
18 und schräg zur Längs- bzw. Querachse der Bürste 1 gestellten Borstenreihen 19.
[0028] Der Vorteil einer derartigen Borstenreihung liegt darin, daß der zentrale Borstensatz
3 sehr gleichmäßig gut benäßt werden kann, und daß bei der senkrecht zur Längsachse
des ovalen Borstenkranzes 18 liegenden Hauptarbeitsrichtung der Bürste 1 zufolge der
schräg gestaffelt in den Borstenkranz 18 einmündenden Borstenreihen 19 die Bürste
1 in jeder Bewegungsrichtung geführt werden kann, ohne daß der aufliegende zentrale
Borstensatz 3 irgendwelche Flächenelemente unter sich mit seinen Borsten nicht erfaßte.
Die in Fig. 1 beim zentralen Borstensatz 3 gezeigten Felder stärkerer und schwächerer
Strichdichte sollen die Borstendichte der Schnittansicht auf die schräggestellten
Borstenreihen 19 und des Borstenkranzes 20 anzeigen, wobei die Felder höherer Strichdichte
für die Schnittflächen der geschnittenen Borstenreihen 18, 19 gelten und die Felder
dünnerer Strichdichte als Sicht auf die Flanken der Borstenreihe 19 aufzufassen sind.
[0029] Nach einer zeichnerisch nicht dargestellten Ausführungsform weist eine Feuchtwisch-Saug-
oder Wasch-Saug-Reinigungsbürste 1 gemäß der Erfindung zwei voneinander getrennte
bzw. getrennt regelbare Sprühsysteme zur Befeuchtung des zentralen Borstensatzes 3
und des peripheren Borstenkranzsatzes 4 auf, wodurch sich die Möglichkeit bietet,
beispielsweise nur die periphere Sprüheinrichtung 11 zu betreiben.Der damit bewirkbare
Vorteil wird im Zuge der nachfolgenden näheren Erläuterung der Sprüheinrichtung 11
deutlich.
[0030] Im Naßbetrieb sprühen im Normalfalle beide Sprüheinrichtungen, wobei die zentrale
Sprüheinrichtung 10; 10ʹ, wie oben beschrieben, gegen die Borsten des zentralen Borstensatzes
3 sprüht und die periphere Sprüheinrichtung 11 gegen die Borsten des inneren bzw.
innersten peripheren Borstenkranzes 5 , wobei die Sprühdüsen 15 der peripheren Ringleitung
11 etwa gegen das untere Drittel der Höhe des Borstenkranzes 5 gerichtet sind (Aufsprühpunkt
20 gemäß Fig. 1).
[0031] Bei abgehobener Bürste 1, also bei höchstem Absaugluftstrom, tritt der von der Bürste
gemäß der DE-PS 16 28 468 bekannte Effekt auf, daß die ausgesprühte Wasch- bzw. Reinigungsflüssigkeit
ohne abzutropfen sofort durch den Absaugstutzen 2 abgesaugt wird, wobei ein zentraler,
durch den zentralen Borstensatz 3 gehender Luftstrom die zentral ausgesprühte Flüssigkeit
unmittelbar oder nach Hochführen an den Borsten des zentralen Borstensatzes 3 mitnimmt.
Gleichzeitig streicht ein hoher Luftstrom an der Innenwand des peripheren Borstenkranzes
5 hoch, der den Bewegungslauf der auf die Borsten des Borstenkranzes 5 aufgesprühten
Flüssigkeit umkehrt, die Flüssigkeit nach oben treibt und zufolge der Luftstrombeschleunigung
im Bereich des Ringspaltes 12 von den Borsten abreist und ebenfalls in den Absaugstutzen
2 befördert.
[0032] Liegt die Bürste 1 auf der Reinigungsfläche auf, sei es mit oder ohne aufstehendem
zentralen Borstensatz 3, herrscht, wie weiter oben bereits erläutert, ein geringerer
Luftan- und -absaugstrom, der im Bürstenzentrum an geringsten ist und seine höchste
Strömungsgeschwindigkeit an der Innenwand des peripheren Borstenkranzes 5 entwickelt.
Demzufolge vermag die in den zentralen Borstensatz 3 gesprühte Flüssigkeit bis zur
Unterlage zu gelangen und auf diese einzuwirken. Ferner gelangt auch die gegen die
Borsten des peripheren Borstenkranzes 5 gesprühte Flüssigkeit zur Unterlage. Ist oder
wäre der Luftabsaugstrom hierfür zu stark, so daß die gegen die Borsten des peripheren
Borstenkranzes gesprühte Flüssigkeit von dort nicht bis zur Unterlage vordränge, wären
immerhin die Borsten des Kranzes 5 für eine feuchte Behandlung der zu reinigenden
Fläche oder Unterlage ausreichend befeuchtet.
[0033] Das Absaugen der auf die Unterlage gelangten Flüssigkeit erfolgt in der Weise, daß
die Bürste 1 nicht in statischer Ruhe, sondern in Bewegung eingesetzt und gehandhabt
wird. Bei der Bewegung der Bürste 1 über die Reinigungsfläche, insbesondere bei kreisender
Arbeitsbewegung, treten längs des Umfangs des aufliegenden peripheren Borstenkranzsatzes
4 umlaufende Verdichtungen und Verdünnungen der Stärke der Borstenwand auf. Dem Ansatz
nach handelt es sich dabei um einen ähnlichen Effekt wie bei der oben beschriebenen
A-Lücken-Ausbildung, ohne daß wegen der zwischen die Borsten des peripheren Borstenkranzes
5 eingreifenden Borsten des außen anliegenden Borstenkranzes 6 derartige Lücken tatsächlich
entstehen.
[0034] Wie jedoch die höchsten Aufluftströmungen im Bereich der A-Lücken entstünden, treten
diese bei der Bürste 1 ebenso im Bereich der Verdünnungen der Borstenwand des peripheren
Borstenkranssatzes 4 auf mit der Folge, daß auf der Reinigungsfläche aufstehende Flüssigkeit
hier am stärksten an den Borsten hochgesaugt und abgesaugt wird. Wegen dieser sozusagen
vagabundierenden Borstenwandverdünnungen wird die bewegte Bürste sämtliche unter ihr
befindliche Flüssigkeit von der zu reinigenden Unterlage aufnehmen.
[0035] Ist die zentrale Sprüheinrichtung 10, 10ʹ nicht und ist nur die periphere Sprüheinrichtung
11 in Betrieb, läßt sich ohne Manipulation an der Dosiereinrichtung 17 über den Auflagedruck
der Bürste 1 auf der Reinigungsfläche deren Befeuchtungs- bzw. Benäßungsgrad variieren.
Wie oben erwähnt, sprüht die Sprüheinrichtung 11 gegen den unteren Part des peripheren
Borstenkranzsatzes 4. Je höher nun der auf die Bürste 1 ausgeübte Auflagedruck wird,
desto stärker wird sich der Öffnungstrichter des trichterartigen Borstenkranzsatzes
4 ausweiten, dessen Borsten also zunehmend stärker radial nach außen gebogen werden.
Demzufolge wandert der Auftreffpunkt 20 der Sprühflüssigkeit an den Borsten des peripheren
Borstenkranzsatzes 4 immer weiter nach unten, bis er im Grenzfalle verloren geht,
wonach die Flüssigkeit unmittelbar auf die Unterlage auftrifft. Nach dem oben erläuterten
Strömungsmechanismus tritt dabei der Effekt ein, daß der jeweils resultierende, an
der Innenwand des peripheren Borstenkranzsatzes 4 aufsteigende Luftstrom mit zunehmend
tiefer fallendem Auftreffpunkt 20 der ausgesprühten Flüssigkeit zunehmend unwirksamer
wird, die ausgesprühte Flüssigkeit sogleich wieder abzusaugen, so daß die Bürste 1
nach Maßgabe des Durchbiegungsgrades ihrer peripheren Borsten Betriebszustände zwischen
ganz oder nahezu trocken bleibender bis zu einer mehr oder weniger mäßigen Benässung
der zu behandelnden Fläche zuläßt.
[0036] Auch die völlig trocken betriebene oder nur angefeuchtete oder ganz gelinde sprühende
Bürste 1 gemäß der Erfindung hat ihre Vorteile, insbesondere bei der Entstaubung von
Gegenständen, die keine durchgehende Fläche, sondern Raster, Kanten, Stege, Streben
und dergleichen aufweisen, beispielsweise wie bei Gepäckablagen in Gestalt von Gittern
oder Netzen.
[0037] Während man derartige Gegenstände bislang überwiegend mit einem trockenen oder feuchten
Tuch zu behandeln hatte, erlaubt die Bürste 1 gemäß der Erfindung ein Absaugen. Hierbei
wirken die langen und vergleichsweise dünnen und nachgiebigen Borsten wenigstens des
inner(st)en peripheren Borstenkranzes 5 wie ein Pinsel, mit dem sich der aufliegende
Staub aufwirbeln und synchron absaugen läßt. Die Bürste der Erfindung arbeitet hier
also sozusagen als Saugpinsel.
[0038] In feuchtem Zustand, beispielsweise unter sehr leichter Aufsprühung von Wasch- oder
Reinigungsflüssigkeit auf ihre Borsten träte sie als eine Feuchtwisch-Saug-Reinigungsbürste
auf, die sich zur Reinigung sämtlicher von frei aufstehender Flüssigkeit freizuhaltender
Gegenstände eignet. Bei hoch eingestellter Aussprühleistung zur nassen Reinigung,
beispielsweise von Fußboden, wäre sie als eine Wasch-Saug-Reinigungsbürste zu charakterisieren,
mit der sich die Unterlage vermittels des zentralen Borstensatzes 3 mechanisch kräftiger
und zugleich streifenfrei bearbeiten läßt.
[0039] Bei sämtlichen Anwendungsfällen muß nicht darauf geachtet werden, daß die Bürste
parallel zur Arbeitsfläche gehalten wird wegen der Länge und Anschmiegsamkeit wenigstens
der Borsten des peripheren Borstenkranzsatzes 4 läßt sich eine Bürste 1 gemäß der
Erfindung auch in zur Ebene der Reinigungsfläche geneigter Position betriebssicher
einsetzen. Demzufolge können auch Kanten und sogar Ecken von Gegenständen gut mit
einer Bürste gemäß der Erfindung umschlossen und gemäß der beschriebenen Flüssigkeits-
und Luftströmungsverhältnisse trocken oder feucht einmal einer mehr wischenden und
einmal einer mehr bürstenden Reinigungsbehandlung ebenso unterzogen werden, wie ebene
oder gekrümmte, durchgehende oder oberflächenstrukturierte Flächen.
[0040] Soweit die Figuren nicht beschriebene weitere Einzelheiten zeigen, betreffen diese
das Ausführungsbeispiel und sind insoweit rein beispielhaft.
[0041] Ferner sei darauf hingewiesen, daß der zentrale Borstensatz 3 anstatt, wie gezeigt
und für das Beispiel beschrieben, auch jedwede andere Borstenanordnung aufweisen kann,
wobei sich statt Borstenreihen 19 etwa zum Borstenkranz 18 konzentrische Borstenkränze
vorsehen lassen. Deswegen sieht die Erfindung auch vor, den zentralen Borstensatz
3 als austauschbare Einheit in der Saugbürste einzuordnen, womit gleichzeitig die
Möglichkeit eingeräumt ist, Borstensätze 3 unterschiedlicher Borstenlänge und -härte
für ein mehr oder weniger robustes Scheuern der zu reinigenden Fläche zur Anwendung
zu bringen. Desgleichen soll sich der periphere Borstenkranzsatz 4 zur Variation der
Borstenarbeit oder aus Gründen des Ersatzes austauschen lassen, wofür sich bei Borstenkranzsätzen
4 von kreisrundem Querschnitt eine Schraubverbindung in Form eines Innengewindes der
Borstenkranzfassung und eines Außengewindes des Absaugstutzens 2 wählen läßt und bei
Borstenkranzsätzen mit ovalem Querschnitt und daran angepaßtem Absaugstutzen 2 sich
beispielsweise ein Klemmbügelverschluß für den schnellen Wechsel einer peripheren
Borstenkranzeinheit anbietet.
[0042] Desweiteren sei angegeben, daß die je nach den unterschiedlichen Einsatzbedingungen
für die Wasch-Saug- bzw. Feuchtwisch-Saug-Reinigungsbürste 1 gemäß der Erfindung
optimalen Verhältnisse hinsichtlich der am Ausgang des Absaugstutzens 2 herrschenden
Saugkraft und hinsichtlich der Sprühleistung der peripheren 11 und der zentralen 10,
10ʹ Sprüheinrichtung einzeln einzustellen und aufeinander abzustimmen sind, wobei,
wie gesagt, diese Einstellungen dann während des jeweiligen Einsatzes der Reinigungsbürste
1 beibehalten bleiben können.
[0043] Um letztlich auf die einfachere Ausführung der Erfindung gemäß Anspruch 1 zurückzukommen,
erfüllt auch eine Wasch-Saug- bzw. Feuchtwisch-Saug-Reinigungsbürste ohne zentralen
Borstensatz 3 die gestellte Aufgabe, u.a.eine Reinigungsfläche wahlweise mit weich
wischenden Borstenkörpern oder zusätzlich mit härter angreifenden Borstenspitzen zu
bearbeiten. Geht man von einer Bürste gemäß Fig. 1, jedoch ohne einen zentralen Borstensatz
3, aus, so wirkt eine solche Bürste bei gelinderem Auflagedruck zufolge der noch mäßig
nach außen gebogenen Borsten des Borstenkranzes 5 sozusagen als weich kehrender Saugpinsel,
während bei stärkerem Auflagedruck die zwischen die Borstenwand des inneren Borstenkranzes
5 eingerückten Borsten des Borstenkranzes 6 dann, bei weiterer Aufweitung der Trichteröffnung
des inneren Borstenkranzes 5, mit ihren Borstenspitzen bis zur Reinigungsunterlage
vorstoßen. Bei angepaßten Einstellungen der am Ausgang des Absaugstutzens 2 herrschenden
Saugkraft und der Sprühleistung der peripheren Sprührohrleitung 11 läßt sich auch
die Bürste ohne zentralen Borstensatz 3 naß abtropffrei benutzen, sofern keine zentrale
Sprüheinrichtung vorgesehen oder eine solche außer Tätigkeit ist.
1. Wasch-Saug- bzw. Feuchtwisch-Saug-Reinigungsbürste mit wenigstens zwei Borstenkränzen,
wenigstens einer von einem Borstenkranz umschlossenen Rohrschleife mit Sprühdüsen
zum Aussprühen von Wasch- oder Reinigungsflüssigkeit und mit wenigstens einem nach
unten offenen Absaugkanal zum Absaugen von überschüssiger Wasch- oder Reinigungsflüssigkeit,
von Schmutzflüssigkeit und von gegebenenfalls unbefeuchteten Schmutzpartikeln, gekennzeichnet
durch
1. einen sich trichterartig nach unten erweiternden peripheren Borstenkranzsatz (4)
mit vergleichsweise langen Borsten, der sich aus wenigstens zwei aneinanderliegenden
Borstenkränzen (5, 6) zusammensetzt, deren Borstenspitzen Borstenfronten (7 bzw. 9)
bilden, wobei
1.1. die Borstenlänge vom innersten Borstenkranz (5) zum äußersten Borstenkranz (6)
jeweils abnimmt,
1.2. von zwei benachbarten Borstenkränzen (5, 6) die Borstenfront (9) des außen gelegenen
Borstenkranzes (6) oberhalb der Borstenfront des innen gelegenen Borstenkranzes (5)
liegt und
1.3. die Borsten der sich sämtlich trichterartig nach unten erweiternden Borstenkränze
(5, 6) bezüglich ihrer Steifigkeit so aufeinander abgestimmt sind, daß bei einer Aufweitung
der Trichteröffnung der Borstenkränze beim Aufdrücken und Bewegen der Bürste (1) auf
einer Reinigungsunterlage von zwei benachbarten Borstenkränzen (5, 6) einerseits der
äußere Borstenkranz (6) dem inneren Borstenkranz (5) als Fassung dient und andererseits
die Borsten des äußeren Borstenkranzes (6) befähigt sind, zwischen die Borsten des
inneren Borstenkranzes (5) einzutreten und dabei gewünschtenfalls bis zur Auflage
auf der Reinigungsunterlage zu gelangen;
2. eine dem innersten Borstenkranz (5) innen gegenüberliegende Sprührohrleitung (periphere
Sprührohrleitung) (11) und
3. einen zentral oberhalb des Borstenkranzsatzes (4) endenden Absaugstutzen (2) zum
Absaugen von Luft, Flüssigkeit und Schmutzpartikeln.
2. Reinigungsbürste nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
4. einen zentralen Borstensatz (3) mit vergleichsweise kurzen Borsten, deren Spitzen
eine Borstenfront (8) ausbilden, wobei
4.1. die Borstenfront wenigstens des innersten peripheren Borstenkranzes (5) unterhalb
und die Borstenfront (9) wenigstens des äußersten peripheren Borstenkranzes (6) nicht
unterhalb der Borstenfront (8) des zentralen Borstensatzes liegen,
4.2. der zentrale Borstensatz (3) für den Durchtritt des Absaugstromes vorgesehen
ist und
4.3. zwischen dem zentralen Borstensatz (3) und dem peripheren Borstenkranzsatz (4)
ein Ringraum (12), gleichfalls für den Durchtritt des Absaugstromes in den Absaugstutzen
(2), ausgebildet ist; und
5. eine Sprüheinrichtung (10, 10ʹ) zum Einsprühen von Wasch-oder Reinigungsflüssigkeit
in den zentralen Borstensatz (3).
3. Reinigungsbürste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
die Borsten des innersten Borstenkranzes (5) des periphereren Borstenkranzsatzes (4)
schlaufenartig nach oben abgebogen sind, und die Borstenfront (7) von den Schlaufen
gebildet wird.
4. Reinigungsbürste nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten als Doppelstrang
mit endständiger Schlaufe ausgebildet sind.
5. Reinigungsbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die periphere Sprührohrleitung (11) als in sich geschlossene Ringleitung mit in diese
einmündender Zuleitung (10, 16) ausgebildet ist.
6. Reinigungsbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Düsen (15) der peripheren Sprührohrleitung (11) schräg nach unten gegen den innersten
peripheren Borstenkranz (5) gerichtet sind.
7. Reinigungsbürste nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (15) so
gerichtet sind, daß der aus einer Düse (15) austretende Wasch- oder Reinigungsflüssigkeitsstrahl
bei linearen Borsten des innersten peripheren Borstenkranzes (5) in einem Punkt (20)
im unteren Drittelderen Borstenlänge auftrifft.
8. Reinigungsbürste nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der zentrale Borstensatz (3) innerhalb eines Borstenkranzes (18) eine Reihe von parallel
zueinander angeordnete, schräg zur Vorzugsarbeitsrichtung der Bürste (1) ausgerichtete
Borstenreihen (19) aufweist.
9. Reinigungsbürste nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuleitung (10)
zur peripheren Ringrohrleitung (1) die Funktion der zentralen Sprüheinrichtung mit
versieht.
10. Reinigungsbürste nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch ein aus der peripheren
Ringrohrleitung (11) herausgehendes, blind endendes Sprührohr (10ʹ) als weiteres Sprührohr
der zentralen Sprüheinrichtung.
11. Reinigungsbürste nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sprühdüsen der zentralen Sprüheinrichtung (10, 10ʹ) schräg nach unten gegen die
Flanken der Borstenreihen (19) gerichtet sind.
12. Reinigungsbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeichnet durch eine
ovale bis längliche Form der Bürste (1).