[0001] Die Erfindung betrifft eine Presse der im Oberbegriff des Anspruchs 1 definierten
Gattung.
[0002] Pressen dieser Art sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt (DE-PS'en 27 14
184, 29 45 254 und 31 37 355). Sie ermöglichen ein schonendes Auspressen des jeweiligen
Preßgutes, arbeiten aber durchweg diskontinuierlich. Das bedeutet, daß zunächst ihre
Arbeitsbehälter, Preßkammern od. dgl. mit Preßgut gefüllt, dann das Preßgut ausgepreßt
und abschließend der verbleibende Rückstand aus allen Preßkammern wieder ausgetragen
werden muß. Dadurch ist einerseits die Leistung, d.h. der Durchsatz an Preßgut nicht
immer ausreichend groß, während andererseits eine Automatisierung des gesamten Preßvorgangs
praktisch unmöglich ist. Eine größere Leistung könnte nur über eine Vergrößerung der
Preßkammern erzielt werden, was jedoch mit einem überproportional hohen Aufwand an
Material und Kosten verbunden wäre, nur in gewissen Grenzen möglich ist und daher
aus praktischen Gründen abgelehnt wird.
[0003] Bei einer bekannten, weitgehend kontinuierlich bzw. automatisch arbeitenden Presse
(DE-PS 32 24 086) ist ein als flexible Membran ausgebildetes Preßelement druckmitteldicht
auf eine Förderschnecke aufgezogen. Derartige Pressen haben sich vor allem aufgrund
von konstruktiven Problemen nicht bewährt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auch bei einer Presse der eingangs bezeichneten
Gattung eine weitgehend kontinuierliche bzw. automatische Verarbeitung des Preßgutes
zu ermöglichen, ohne auf die Vorteile der üblichen Membranpressen verzichten zu müssen.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs
1.
[0006] Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, daß trotz eines einfachen Aufbaus eine
weitgehend kontinuierliche und automatische Verarbeitung des Preßgutes möglich ist.
Vorteilhaft ist ferner, daß innerhalb der einzelnen Preßkammern unterschiedliche Drucke
vorgesehen werden können und der Druck auf einfache Weise bei jedem Preßschritt an
die im Einzelfall erforderlichen Verhältnisse angepaßt werden kann. Hierdurch ist
eine besonders schonende, aber auch quantitativ optimale Verarbeitung jedes Preßgutes
möglich.
[0007] Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit der beiliegenden Zeichnung an Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 bis 3 schematische Längsschnitte durch drei Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Presse;
Fig. 4 und 5 Schnitte längs der Linien IV-IV und V-V der Fig. 3;
Fig. 6 eine Variante zur Fig. 5 in starker Vergrößerung;
Fig. 7 schematisch einige zum automatischen Betreiben der Presse nach Fig. 3 erforderliche
Einzelheiten; und
Fig. 8 bis 10 alternative Ausführungsbeispiele von Einzel heiten der Pressen nach
Fig. 1 bis 7.
[0009] Die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Presse besitzt ein
Maschinengestell 1, auf dem ein Gehäuse 2 für eine Förderschnecke 3 und eine im wesentlichen
zylindrische Siebwand 4 montiert sind. Auf dem Gehäuse 2 ist ein Einfülltrichter 5
montiert, dessen Auslaufende in einer Öffnung des Gehäuses 2 mündet. Der Einfülltrichter
5 kann als reiner Schütt-Trichter ausgeführt sein. Es ist aber auch möglich, im Inneren
des Einfülltrichters 5 eine Mühle od. dgl. anzuordnen, um das ihm zugeführte, mit
dem Bezugszeichen 6 angedeutete und durchweg punktiert dargestellte Preßgut zu mahlen
oder in anderer Weise auf den Preßvorgang vorzubereiten. Der Boden des Gehäuses 2
ist vorzugsweise als Sieb 7 ausgebildet, unter dem eine Sammelwanne 8 angeordnet ist.
[0010] Die Förderschnecke 3 liegt axial und mit horizontaler Achse 9 unterhalb des Einfüllt
richters 5. Ihr eines Ende ist mit einem Ansatz 10 versehen, der drehbar in einem
auch das Gehäuse 2 tragenden Ständer 11 des Maschinengestells 1 gelagert ist und an
seinem aus dem Ständer 11 herausragenden Ende ein Antriebsrad 12 trägt, das mit einem
nicht dargestellten Antrieb in Umdrehungen versetzt werden kann. Das andere Ende der
Förderschnecke 3 ragt in einen am entsprechenden Ende des Gehäuses 2 angeordneten
Befüllungsraum 14, der zusammen mit dem Einfülltrichter 4, der Förderschnecke 3 und
dem Gehäuse 2 eine Eintragstation bildet.
[0011] In der stationär angeordneten Siebwand 4 ist ein im wesentlichen sternförmiger Tragkörper
15 drehbar gelagert, der sich im wesentlichen über die gesamte axiale Länge der Siebwand
4 erstreckt und an seinen axialen Enden mit Stirnplatten versehen ist, die auf einer
drehbar am Maschinengestell 1 gelagerten Achse 16 befestigt sind, die mit einem nicht
dargestellten Antrieb in Umdrehungen versetzt werden kann, wobei ihre Drehachse senkrecht
zur Achse 9, aber vorzugsweise ebenfalls horizontal angeordnet ist. Die Drehung erfolgt
in Richtung des eingezeichneten Pfeils, d.h. im Uhrzeigersinn. Der Tragkörper 15 besteht
vorzugsweise aus einer zylindrischen Trommel, die an ihrem Außenumfang mit radial
abstehenden, achsparallelen Zwischenwänden 17 versehen ist, die eine Vielzahl von
am Umfang des Tragkörpers 15 verteilten, nach außen offenen, schalenförmigen Preßkammern
18a bis 18h bilden und mit ihren radial außen liegenden Enden bis dicht an die Siebwand
4 heranreichen. Alle Preßkammern 18 weisen vorzugsweise denselben, in Umfangsrichtung
der Achse 16 gemessenen Mittenabstand auf und sind gleich breit. Bei der aus Fig.
1 ersichtlichen Drehstellung des Tragkörpers 15 liegen gerade die Preßkammern 18a
und 18h je einer Öffnung der Siebwand 4 gegenüber, während alle anderen Preßkammern
18b bis 18g von der Siebwand 4 abgedeckt sind. Die eine Öffnung der Siebwand 4 mündet
in den Befüllungsraum 14, während die andere Öffnung der Siebwand 4 eine als Austragsöffnung
19 ausgebildete Austragsstation darstellt. Die Siebwand 4 könnte auch als Dreiviertelzylinder
ausgebildet und in anderer Weise mit dem Befüllungsraum 14 oder der Austragsöffnung
19 verbunden sein.
[0012] Alle Preßkammern 18a bis 18h sind mit Preßelementen, z.B. flexiblen oder auch gummielastischen
Membranen 20 versehen, die mit den Zwischenwänden 17 fest verbunden sind. Diese Membranen
20 sind vorzugsweise so groß, daß sie in einer extremen Stellung am Boden der zugehörigen
Preßkammer anliegen können, wie für die Preßkammer 18a angedeutet ist, in einer anderen
extremen Stellung dagegen bis etwa an die umgebende Siebwand 4 heranreichen, wie Fig.
1 für die Membran 20 der Preßkammer 18h zeigt. Jede Membran 20 teilt die ihr zugeordnete
Preßkammer 18a bis 18h in je einen Druckraum 21 und einen Preßraum 22, in dem sich
das Preßgut 6 befindet. Dabei sind die Membranen 20 jeweils so mit den Zwischenwänden
17 verbunden, daß sich ein druckmitteldichter, d.h. luft- bzw. flüssigkeitsdichter
Abschluß ergibt und das irgendeinem Druckraum 21 zugeführte Druckmittel auf diesen
Druckraum beschränkt bleibt, d.h. nicht auf einen der anderen Druckräume übergehen
kann. Die einzelnen Zwischenwände 17 reichen außerdem so dicht an die Innenwandung
der Siebwand 4 heran, daß bei Rotation der Achse 16 und des Tragkörpers 15 das in
irgendeinem Preßraum 22 befindliche Preßgut mitgeschleppt wird und nicht in irgendeinen
anderen Preßraum übertreten kann.
[0013] Unterhalb der Siebwand 4 ist eine weitere Sammelwanne 23 angeordnet, in der die beim
Preßvorgang durch die Siebwand 4 tretende Flüssigkeit gesammelt wird, wie in Fig.
1 durch Pfeile 24 angedeutet ist. Im übrigen kann der zwischen dem Befüllungsraum
14 und der Austragsöffnung befindliche Teil der Siebwand 4 von einer mit Abstand zu
ihr angeordneten Außenwand 25 umgeben sein.
[0014] Als Druckmittel wird beispielsweise Druckluft verwendet, obwohl auch irgendein anderes
Gas oder eine Flüssigkeit als Druckmittel dienen könnte. Der Druckaufbau erfolgt mittels
eines nicht dargestellten Druckerzeugers, z.B. eines Kompressors oder einer
Pumpe, der über nicht dargestellte Leitungen und Ventile mit den einzelnen Druckräumen
21 verbunden ist.
[0015] Das Maschinengestell 1 ist vorzugsweise auf nicht dargestellten Rädern montiert,
damit die gesamte Presse fahrbar ist, wie dies insbesondere für die Verarbeitung von
Trauben bei deren Lese in Weinbergen erwünscht ist.
[0016] Der Einfülltrichter 5 ist vorzusgweise so groß, wie es für eine kontinuierliche bzw.
schrittweise und automatisch erfolgende Verarbeitung des Preßguts 6 erforderlich ist.
Außerdem mündet der Einfülltrichter 5 weitgehend auf der Eintragsseite der Förderschnecke
3 in das Gehäuse 2, so daß diese, wenn sie in Rotation versetzt wird, das Preßgut
6 längs des Gehäuses 2 zum Befüllungsraum 14 transportiert. Ein erheblicher Teil der
im Preßgut 6 befindlichen Flüssigkeit wird daher bereits während dieses Transports
des Preßgutes frei und tropft dabei durch den Boden des Gehäuses 2 in die Sammelwanne
8, selbst wenn der Transport weitgehend drucklos und daher für das Preßgut schonend
vorgenommen wird. Dadurch ergibt sich der wesentliche Vorteil, daß die Masse bzw.
das Volumen des Preßguts bereits in der Förderschnecke 3 erheblich reduziert wird
und daher zur Verarbeitung einer bestimmten Menge an Preßgut 6 wesentlich kleinere,
z.B. um 50 % kleinere Preßkammern 18 vorgesehen werden können, als dies bei fehlender
Förderschnecke 3 möglich wäre. Hierdurch wird bei Stoffen, die ohne oder mit geringem
Druck vorentwässert werden können, die Leistung der Presse merklich gesteigert.
[0017] Die beschriebene Presse eignet sich zum Auspressen einer Vielzahl von flüssigkeitshaltigen
Stoffen, insbesondere landwirtschaftlichen und chemischen Produkten. Nur beispielsweise
sei hier das Auspressen von Trauben bei der Weinherstellung oder von Obst bei der
Saftherstellung genannt, wobei das Preßgut in Form einer Maische vorliegt und der
durch die Austragsöffnung 19 abgegebene Rückstand als Trester bezeichnet wird. Aber
auch andere flüssigkeitshaltige Stoffe wie Maischen aus Getreide jeglicher Art, Gluten
aus Weizen und Mais sowie Pülpen aus Kartoffeln, Cassava, Manioka, Tapioka usw., wie
sie bei der Bier- und/oder Stärkeproduktion anfallen, können mit der beschriebenen
Presse verarbeitet werden. Dasselbe gilt für die Entwässerung von Sauerkraut oder
Kieselgur, wobei alle genannten Beispiele das Anwendungsgebiet der beschriebenen Presse
in keiner Weise beschränken sollen.
[0018] Die Ausführungsform nach Fig. 2 unterscheidet sich im wesentlichen nur durch die
Lage der Förderschnecke 3a, des Befüllungsraums 14a und der Austragsöffnung 19a von
der Ausführungsform nach Fig. 1, aus welchem Grund die meisten übrigen Bauteile mit
denselben Bezugszeichen wie in Fig. 1 versehen sind. Da die Förderschnecke 3a im Gegensatz
zu Fig. 1 unmittelbar am Boden des Maschinengestells 1 angeordnet ist, ist die Siebwand
4 im wesentlichen nur über fünf statt über sechs der acht Preßkammern 18 erstreckt,
so daß sich jeweils die beiden Preßkammern 18h und 18g im Bereich des Befüllungsraums
14a befinden, während die Preßkammer 18a der über dem Befüllungsraum 14a angeordneten
Austragsöff nung 19a gegenübersteht. Im weiteren Gegensatz zu Fig. 1 erfolgt die Drehung
des Trägerkörpers 15 im Gegenuhrzeigersinn, wie durch einen Pfeil angedeutet ist.
Schließlich endet der zylindrische Teil der Siebwand 4 bereits an der die Preßkammern
18f und 18g trennenden Zwischenwand 17. An dieser Stelle schließt sich dann ein im
wesentlichen ebener, parallel zum Maschinengestell 1 angeordneter Siebwandabschnitt
26 an, der bis zum Ständer 11 reicht. Hierdurch ist es möglich, eine von dem Ständer
11 bis zur Siebwand 4 durchgehende Sammelwanne 27 vorzusehen.
[0019] Fig. 3 bis 6 zeigen eine weitere Variante in bezug auf die Lage und Anordnung einer
Förderschnecke 31 sowie weitere Einzelheiten der gesamten Presse, die in gleicher
oder ähnlicher Weise auch bei den Ausführungsformen nach Fig. 1 und 2 vorhanden sind.
Auf einem Maschinengestell 32 i st ein Gehäuse 33 abgestützt, das
von einer horizontal angeordneten Achse 34 durchragt ist, die am einen Ende in einem
schematisch angedeuteten Lager 35 drehbar gelagert ist, während ihr anderes Ende einen
Achsstummel aufweist, der in einem weiteren schematisch angedeuteten Lager 36 drehbar
gelagert ist und mit einem Drehantrieb 37 in Verbindung steht, der zur Drehung der
Achse 34 dient. Zwischen den Stirnwänden des Gehäuses 33 und innerhalb desselben ist
eine Siebwand 38 stationär angeordnet, die ähnlich wie die Siebwand 4 nach Fig. 1
ausgebildet ist. In einem oberen Teil der Siebwand 38 ist eine Öffnung ausgebildet,
an die auch ein das Gehäuse 33 durchragendes Rohr 39 angeschlossen ist, dessen Querschnitt
mittels eines Schiebers 40, der mit einer schematisch angelenkten Zylinder/Kolben-Einheit
41 in Richtung des eingezeichneten Doppelpfeils beweglich gelagert ist, verschlossen
und geöffnet werden kann. Das Rohr 39 geht über ein Knie in einen zur Achse 34 parallelen
Rohrabschnitt über, der mit dem Austrittsende eines Gehäuses 42 der Förderschnekke
31 verbunden ist, dessen Boden aus einem Sieb 43 besteht, unter dem eine Sammelwanne
44 angeordnet ist. Die Achse der Förderschnecke 31 ist parallel zur Achse 34 angeordnet
und mit einem Drehantrieb 45 verbunden. Über dem Eintragsende des Gehäuses 42 ist
ein Einfülltrichter 46 angeordnet, durch den das punktiert dargestellte Preßgut 47
zugeführt wird. Das Gehäuse 42 ist an einem nicht dargestellten Ständer des Maschinengestells
32 oberhalb der Siebwand 38 montiert. Die Sammelwanne 44 ist über eine Leitung 48
mit einer weiteren Sammelwanne 49 verbunden, die unter der Siebwand 38 angeordnet
ist. Die Bauteile 39 bis 43 und 45 bis 47 bilden eine Eintragsstation.
[0020] Auf der Achse 34 ist entsprechend Fig. 1 und 2 zwischen zwei Stirnplatten 50 eine
Anzahl von achsparallelen Preßkammern 51a bis 51h ausgebildet, die vorzugsweise identische
Größe und Form besitzen und seitlich von im wesentlichen radialen, auf der Achse 34
befestigten Zwischenwänden begrenzt werden. Jede Preßkammer 51 ist durch je eine Membran
52 in je einen Druck- und Preßraum 53 bzw. 54 getrennt, wobei die Membranen 52 vorzugsweise
sicherstellen, daß zwischen den Druckräumen 53 der verschiedenen Preßkammern 51 kein
Druckausgleich erfolgen kann. In der Stellung nach Fig. 5 steht die Preßkammer 51b
dem Rohr 39 und die Preßkammer 51h einer schematisch durch einen Pfeil
v angedeuteten Austragsstation bzw. Austragsöffnung gegenüber, wohingegen die Preßkammer
51a in einer sog. Leerstellung angeordnet, d.h. nicht benutzt ist.
[0021] Die Druckmittelzuführung zu den verschiedenen Druckräumen 53 erfolgt nach Fig. 3
bis 6 mit Hilfe einer Verteileranordnung 56, die z.B. eine undrehbar gelagerte Verteilerplatte
57 und eine mit dieser und der Achse 34 koaxiale Verteilerplatte 58 aufweist, die
an einer Stirnseite der Achse 34 befestigt und mit dieser drehbar ist. Die Verteilerplatte
58 weist längs eines die Drehachse der Achse 34 umgebenden Kreises in gleichen Winkelabständen
so viele durchgehende Löcher 59 auf (Fig. 4), wie am Umfang der Achse 34 Preßkammern
51 vorgesehen sind. Die Verteilerplatte 57 weist in entsprechender Zahl, Größe und
Anordnung ebenfalls Löcher auf, die über je eine Leitung 61 mit einer Druckmittelquelle
verbunden sind, während jedes Loch 59 der Verteilerplatte 58 mit je einer Leitung
62 verbunden ist. Die Achse 34 ist hohl ausgebil det und in ihrer Mantelfläche mit
je einer Bohrung versehen, die einerseits in einen zugehörigen Druckraum 53 mündet
und andererseits mit je einer der im Inneren der Achse 34 verlegten Leitungen 62 verbunden
ist. Die Winkelabstände der Löcher 59 entsprechen den Winkelabständen der Druckräume
53. Wird daher die Achse 34 mittels des Drehantriebs 37 schrittweise, d.h. jeweils
um einen diesem Winkelabstand entsprechenden Winkel weitergedreht, dann wird jedes
Loch 59 der sich mitdrehenden Verteilerplatte 58 nacheinander auf alle an der undrehbaren
Verteilerplatte 57 endenden Leitungen 61 ausgerichtet und daher bei jeder Teildrehu
ng mit einer anderen der Leitung 61 verbunden. Der in irgendeinem Druckraum 53 aufgebaute
Druck hängt daher davon ab, in welcher Drehstellung sich die Achse 34 gerade befindet
und welcher Druck in der zugehörigen Leitung 61 herrscht.
[0022] Damit während derjenigen Phasen, während welcher die Achse 34 schrittweise weitergedreht
wird, keine zu starke Reibung zwischen den beiden Verteilerplattern 57 und 58 entsteht,
ist die undrehbare Verteilerplatte 57 vorzugsweise mit der Kolbenstange 63 einer pneumatischen,
am Maschinengestell 32 befestigten Zylinder/ Kolben-Anordnung 64 verbunden, so daß
sie durch entsprechende Steuerung derselben vor jedem Drehzyklus in Richtung des in
Fig. 3 dargestellten Doppelpfeils von der drehbaren Verteilerplatte 58 abgehoben und
anschließend wieder druckmitteldicht mit dieser verbunden werden kann. Die Leitungen
61 befinden sich während der Drehphasen vorzugsweise im drucklosen Zustand.
[0023] Fig. 6 zeigt einen Teilschnitt durch die Achse 34 und die Siebwand 38. Daraus ist
ersichtlich, daß ähnlich den Ausführungsformen nach Fig. 1 und 2 radiale Zwischenwände
66 vorgesehen sind, die die einzelnen Preßkammern 51 begrenzen und mit der Achse 34
einen drehbaren, sternförmigen Tragkörper bilden. Zur druckmitteldichten Befestigung
der Membranen 52 an diesen Zwischenwänden 66 dienen beispielsweise Flacheisen 67,
die an den Zwischenwänden 66 und Stirnplatten 50 z.B. mittels Schrauben od. dgl. befestigt
sind und geschlossene, im wesentlichen rechteckförmige Einspannringe bilden, die die
Membranen 52 zwischen sich und dem Tragkörper einspannen. Zur weiteren Abdichtung
können die unter den Einspannringen zu liegen kommenden Membranteile noch mit Hilfe
eines druckmitteldichten Klebers mit den Zwischenwänden 67, Stirnplatten 50 und Flacheisen
67 verklebt sein.
[0024] Die radial äußeren Enden der Zwischenwände 67 reichen zweckmäßig nicht ganz bis an
den Innenumfang der Siebwand 38 heran, um Beschädigungen durch Reibung zu vermeiden.
Stattdessen sind mit ihnen radial verlaufende, mit der Siebwand 38 in Reibkontakt
befindliche, vorzugsweise etwas flexible Abstreifer 68 verbunden, die beim Drehen
der Achse 34 einerseits den Übergang des Preßguts von einer Preßkammer in eine andere
verhindern und andererseits am Innenumfang der Siebwand 38 hängenbleibendes Preßgut
abstreifen. Diese Abstreifer 68 bestehen beispielweise aus Teflon, so daß sie sich
beim Drehen der Achse 34 an der Siebwand 38 abschleifen, bis sich winzige Spalte von
z.B. 1/10 mm Stärke gebildet haben.
[0025] Fig. 7 zeigt schematisch eine Steuervorrichtung 69, die zur pneumatischen Steuerung
des Drucks in den verschiedenen Druckräumen und zur elektrischen und/oder pneumatischen
Steuerung der übrigen Teile geeignet ist. Im speziellen Fall ist angenommen, daß insgesamt
acht Preßkammern 51 entsprechend Fig. 5 vorhanden und daher in der Verteilerplatte
58 acht Löcher 59 vorgesehen sind, von denen sieben mit je einer der Leitungen 61a
und 61c bis 61h verbunden werden können, während ein Loch 59 frei bleibt. Jede Leitung
61c bis 61h ist über ein Ventil 70, das mit Hilfe eines Manometers 71 und eines Drehknopfs
einstellbar ist, mit einer schematisch dargestellten Druckmittelquelle 72, z.B. einem
Kompressor, verbunden und befindet sich daher auf einem von der Einstellung des zugehörigen
Ventils 70 abhängigen Druck, während die Leitung 61a mit einer schematisch dargestellten
Vakuumquelle 73, z.B. einer Pumpe, verbunden ist. In einem auch die Ma nometer 71
enthaltenden Bedienpult 74 sind ferner drei einstellbare Schaltuhren 75,76 und 77
vorgesehen, die auf wählbare Zeitintervalle eingestellt werden können. Die Schaltuhr
75 dient beispielsweise zur Einstellung der Einschaltphasen des Drehantriebs 45 für
die Förderschnecke 31, die Schaltuhr 76 zur Einstellung derjenigen Zeitintervalle,
während welcher die mit den Ventilen 70 eingestellten Drucke jeweils in den Leitungen
61c bis 61h vorhanden sein sollen, und die Schaltuhr 77 zur Einstellung desjenigen
Zeitintervalls, während dessen sich die über T-Stücke auc h mit den Leitungen
61c bis 61h verbundene Leitung 61a auf einem vorgewählten Unterdruck befinden soll.
In einem anderen Abschnitt des Bedienpults 74 befindet sich eine Vielzhal von Schaltern
für die unabhängige elektrische bzw. pneumatische Steuerung der verschiedenen Antriebe
und Zylinder/Kolben-Einheiten, insbesondere ein Hauptschalter 80, ein Notschalter
81, ein Ein/Aus-Schalter 82 für den Drehantrieb 37 und ein Schalter 84 für den automatischen
Betrieb der gesamten Presse.
[0026] Die Betriebsweise der anhand Fig. 3 bis 6 beschriebenen Presse ist bei weitgehend
manueller Steuerung im wesentlichen wie folgt:
Es sei angenommen, daß sich die Preßkammern 51a bis 51h in der Grundstellung entsprechend
Fig. 5 befinden. In dieser Grundstellung sind die mit den Druckräumen der Preßkammern
51c bis 51h verbundenen Löcher 59 der Verteilerplatte 58 auf die entsprechenden Leitungen
61c bis 61h ausgerichtet. Das zum Druckraum der Preßkammer 51b führende Loch der Verteilerplatte
58 ist dagegen einen freien Loch der Verteilerplatte 57 zugeordnet, so daß dieser
Druckraum auf Normaldruck ist, während schließlich das zum Druckraum der Preßkammer
51a führende Loch 51 der Verteilerplatte 58 mit der Leitung 61a verbunden ist. Ferner
sei angenommen, daß die Preßkammern 61c bis 61h bereits gefüllt, die Preßkammern 51a
und 51b dagegen leer sind.
[0027] Wird die Presse beispielsweise für das Auspressen von Wein trauben benutzt, dann
werden die Ventile 70 so eingestellt, daß beim Einschalten des Kompressors 72 in den
Leitungen 61c bis 61g Drücke von 0,2 bzw. 0,5 bzw. 1,0 bzw. 1,5 bzw. 2,0 bar Überdruck,
d.h. zunehmend größer werdende Drücke herrschen. Das Ventil 70 der Leitung 61h wird
so eingestellt, daß beim Einschalten des Kompressors 72 ein Überdruck von 0,5 bar
anliegt. Die mit der Leitung 61a verbundene Vakuumpumpe 73 liefert einen Unterdruck
von beispielsweise 0,3 bar.
[0028] Nach dem Einschalten des Hauptschalters 80 wird mittels eines Schalters 85 die Zylinder/Kolben-Anordnung
41 betätigt und dadurch der Schieber 40 zurückgezogen. Mittels eines weiteren Schalters
86 wird der Drehantrieb 45 der Förderschnecke 31 eingeschaltet, bis die unter dem
Rohr 39 befindliche Preßkammer 51b gefüllt ist. Darauf wird die Förderschnecke ausgeschaltet
und der Schieber 40 wieder vorgeschoben, wodurch der Füllvorgang für die Preßkammer
51b abgeschlossen ist. Während des Füllvorgangs wird außerdem mit einem Schalter 90
die Zylinder/Kolben-Anordnung 64 eingeschaltet, um die Verteilerplatte 57 vorzuschieben,
und dann mit einem Schalter 87 der Kompressor 72 eingeschaltet, um in den Druckräumen
53 den von den Ventilen 70 vorgegebenen Druck zu erzeugen. Dadurch wird die an der
Austragsstation befindliche Preßkammer 51h entladen, während in den übrigen Preßkammern
51c bis 51g gepreßt wird. Hierdurch werden die Membranen 52 in der aus Fig. 5 ersichtlichen
Weise allmählich nach außen gewölbt und die zugehörigen Preßgüter gegen die Siebwand
38 gepreßt. Die dadurch ausgepreßte Flüssigkeit läuft an der Außenseite der Siebwand
38 herab oder tropft direkt in die Sammelwanne 49.
[0029] Nach einer vorgewählten Preßdauer von z.B. einigen Minuten wird erneut der Schalter
87 betätigt, um den Kompressor 72 wieder auszuschalten. Mit einem weiteren Schalter
89 wird nun die mit der Leitung 61a verbundene Vakuumquelle 73 eingeschaltet, um in
den Druckräume 53 aller Preßkammern 51a und 51c bis 51h einen Unterdruck zu erzeugen
und deren Mem branen 52 so weit zurückzuziehen, daß das in den Preßräumen 54 vorhandene
Preßgut entspannt und während der nachfolgenden Drehung der Achse 34 kein größerer
Reibungswiderstand erzeugt wird. Nach einer vorgewählten Zeitspanne, die insbesondere
von der Art, z.B. Härte, des Membranmaterials abhängt, ist dieser Vorgang beendet.
[0030] Es wird nun die mit der Leitung 61a verbundene Vakuumquelle 73 ausgeschaltet, während
mit dem Schalter 90 die Zylinder/Kolben-Anordnung 64 eingeschaltet wird, um die Verteilerplatte
57 zurückzuziehen. Anschließend wird mit dem Schalter 82 der Drehantr
ieb 37 für die Achse 34 eingeschaltet, so daß sich diese und mit ihr die Preßkammern
51 drehen. Dieser Vorgang wird beendet, sobald die in Fig. 5 mit 51a bezeichnete Preßkammer
um genau eine Teilung in Pfeilrichtung weitergewandert und unter dem Rohr 39 angeordnet
ist, d.h. diejenige Stellung einnimmt, die vorher die Preßkammer 51b eingenommen hatte.
Auf entsprechende Weise sind dadurch auch alle anderen Preßkammern um genau eine Teilung
weitergewandert, so daß die Preßkammer 51h jetzt in der Stellung ist, die vorher die
Preßkammer 51a innehatte. Da sich mit der Achse 34 auch die Verteilerplatte 58 um
genau eine Teilung weitergedreht hat, während die Verteilerplatte 57 nicht gedreht
wurde, sind nach erneuter Betätigung des Schalters 90 zum Vorschieben der Verteilerplatte
57 wieder alle Löcher der beiden Verteilerplatten 57 und 58 paarweise aufeinander
ausgerichtet.
[0031] Die beschriebene Verfahrensweise kann nun mit erneuter Betätigung der Schalter 85
und 86 in derselben Weise fortgesetzt werden. Da sich die Verteilerplatten 57 und
58 genau um eine Teilung relativ zueinander bewegt haben, ist der Druckraum der in
Position 51b nach Fig. 5 angeordneten Preßkammer immer drucklos, während z.B. der
Druckraum der in Position 51h nach Fig. 5 befindlichen Preßkammer immer nur mit dem
zum Austragen des Preßgutes gewählten Druck beaufschlagt werden kann. Das in irgendeiner
Preßkammer befindliche Preßgut wird daher schrittweise nacheinander jeweils mit zunehmenden
Drücken gepreßt (Positionen 51c bis 51g) und dann ausgetragen, bevor die jeweilige
Preßkammer wieder das Rohr 39 erreicht. Die in der Stellung 51a nach Fig. 5 befindliche
Preßkammer bleibt dabei immer leer und ist daher stets nur mit der Vakuumpumpe 73
verbindbar. Da infolgedessen auch ihre Membran vor dem Weiterdrehen der Achse 34 zurückgezogen
wurde, befindet sich diese Membran beim Erreichen der Position 51b nach Fig. 5 bereits
in der für den Füllvorgang erwünschten Lage. Da schließlich diejenige Preßkammer,
die sich in der Position 51b nach Fig. 5 befindet, stets nur für den Füllvorgang,
nicht jedoch zum Pressen dient, ist ihr keine Druck- oder Saugleitung, sondern stets
nur das frei bleibende Loch der Verteilerplatte 57 zugeordnet.
[0032] Ein besonderer Vorteil der beschriebenen Presse besteht darin, daß in den einzelnen
Preßkammern 51 unterschiedliche Preßdrücke vorgesehen werden können, was zu einem
schonenden, aber auch vollständigen Auspressen des Preßgutes führt. Insbesondere kann
zunächst in den Preßkammern 51c und 51d eine Vorpressung bei kleinem Druck, dann in
den Preßkammern 51e und 51f eine Hauptpressung bei mittlerem Druck und schließlich
in der Preßkammer 51g eine Nachpressung bei hohem Druck erfolgen. Hierzu ist es, wie
oben beschrieben, allerdings erforderlich, die verschiedenen Druckräume 53 druckmitteldicht
gegeneinander abzudichten, um einem Druckausgleich weitgehend auszuschließen.
[0033] Die anhand Fig. 7 beschriebenen Schalter, Schaltuhren usw. sind vorzugsweise mit
einem unterhalb des Bedienpults 74 angeordneten Schrittschaltwerk verbunden, mittels
dessen die verschiedenen Arbeitsschritte automatisch nacheinander ausgeführt werden
können, wenn der Schalter 83 auf automatischen Betrieb umgeschaltet ist. In diesem
Fall genügt eine einmalige Betätigung des Schalters 83, um die Presse für eine beliebige
Zeitlang selbsttätig arbeiten zu lassen. Es ist dann nur noch erforderlich, mit den
Schaltuhren 75, 76 und 77 die gewünschten Werte für die Taktzeit der Förderschnecke
31, die Preßdauer und die vor dem Weiterdrehen der Achse 34 erwünschte Evakuierungsdauer
einzustellen. Die Steuerung der Drehbewegung der Achse 34 um jeweils genau einen Taktschritt
wird dabei mit Hilfe eines Endschalters 92 (Fig. 4) gesteuert, der am Maschinengestell
32 befestigt ist und mit einer Vielzahl von Nocken 93 zusammenwirkt, die am Außenumfang
der sich mitdrehenden Verteilerplatte 58 in Winkelabständen angeordnet sind, die genau
den Winkelabständen der Preßkammern 51, d.h. der jeweiligen Teilung entsprechen. Der
Endschalter 92 ist in den Stromkreis des Drehantriebs 37 geschaltet und
setzt diesen nach jeweils einem Taktschritt wieder still.
[0034] Möglich wäre auch, eine nur teilweise automatische Steuerung vorzusehen. Die Steuerung
der schrittweisen Drehung der Achse 34 könnte dabei mit Hilfe der schematisch in Fig.
3 dargestellten, mit dem als Motor ausgebildeten Drehantrieb 37 verbundenen Schaltung
vorgenommen werden. Der eine Anschluß des Drehantriebs 37 ist über eine Spannungsquelle
126, den Schalter 82 und den Endschalter 92 mit dem anderen Anschluß des Drehantriebs
37 verbunden. Außerdem ist der Endschalter 92 durch einen parallel angeordneten Tastschalter
127 überbrückt, der durch eine Feder normalerweise in der geöffneten Stellung gehalten
wird, während der Endschalter 92 normalerweise durch eine Feder in der geschlossenen
Stellung gehalten ist. Wird der Schalter 82 eingeschaltet, dreht sich die Achse 34,
bis einer der Nocken 93 den Enschalter 92 öffnet, oder verbleibt in Ruhestellung,
wenn der Endschalter 92 bereits durch einen Nocken 93 geöffnet ist. Soll die Achse
34 dann um einen Schritt weitergeschaltet werden, wird kurzzeitig der Tastschalter
127 geschlossen, bis der Nocken 93 vom Endschalter 92 abfällt und dieser wieder schließt.
Erreicht der nächste Nocken 93 den Endschalter, dann ist der Tastschalter 127 bereits
wieder geöffnet, so daß die Achse 34 nach genau einem Taktschritt zum Stillstand kommt.
[0035] Die Steuerung für die Ausführungsbeispiele nach Fig. 1 und 2 kann auf entsprechende
Weise erfolgen. Es ist dabei nur darauf zu achten, daß keine der Preßkammer 51a entsprechende
Leerkammer vorhanden ist, d.h. eine Druckleitung 61 mehr benötigt wird (Fig. 1) bzw.
daß zwei benachbarte Preßkam mern praktisch gleichzeitig gefüllt werden und daher
die zugehörigen Druckräume ständig auf Normaldruck bleiben können (Fig. 2).
[0036] Fig. 8 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Zwangsförderung des Preßgutes zur
Presse mit einem Schieber 96 anstatt mit einer Förderschnecke vorgenommen wird. Das
Rohr 39 und das Gehäuse 42 sind dabei entsprechend Fig. 3 ausgebildet. Das Preßgut
wird dem Gehäuse 42 mittels eines Einfülltrichters 97 zugeführt. Der Schieber 96 ist
im Gehäuse 42 verschiebbar gelagert und mit einer durch eine Stirnwand des Gehäuses
42 geführten Kolbenstange 98 einer Zylinder/Kolben-Anordnung 99 verbunden. Das Preßgut
wird durch entsprechende Betätigung der Zylinder/Kolben-Anordnung 99 zum Rohr 39 befördert,
wobei dem Preßgut wie bei Anwendung einer Förderschnecke bereits ein erheblicher Anteil
an Flüssigkeit entzogen wird, bevor es in die Preßkammern gelangt. Auch bei dieser
Ausführungsform kann die Förderung des Preßgutes weitgehend drucklos und damit schonend
vorgenommen werden. Um das Eindringen des Preßguts in den Raum hinter dem Schieber
96 zu vermeiden, ist dieser zweckmäßig mit einem flexiblen, am Gehäuse befestigten
Balg 100 verbunden, der den Raum unter dem Einfülltrichter 97 abdeckt, wenn der Schieber
96 vorgeschoben wird.
[0037] Bei der Ausführungsform nach Fig. 9 weist die im wesentlichen entsprechend Fig. 3
bis 5 ausgebildete Siebwand 38 eine Eintragsstation in Form eines oberen Anschlußstutzens
104 und eines sich daran anschließenden Einfülltrichters 105 auf, der sich zum Anschlußstutzen
104 hin konisch erweitert und einen als Sieb ausgebildeten Innenmantel 106 und einen
diesen umgebenden, geschlossenen Außenmantel 107 aufweist. Am unteren Ende des Einfülltrichters
105 ist ein Schieber 108 angeordnet, der mit der Kolbenstange 109 einer Zylinder/Kolben-Anordnung
110 verbunden ist und in Abhängigkeit von deren Steuerung den Querschnitt des Einfülltrichters
verschließen bzw. freigeben kann. Die aufgrund der Schwerkraft aus dem im Einfülltrichter
befindlichen Preßgut ausfließende Flüssigkeit wird in dem Hohlraum zwischen dem Innen-
und Außenmantel 106 bzw. 107 gesammelt und durch eine Leitung 111 abgeführt. Im Gegensatz
zu den anderen beschriebenen Ausführungsformen findet somit keine Zwangsförderung
des Preßguts zu den Preßkammern statt. Allerdings wird das B efüllen der Preßkammern
auch beim Vorhandensein von klebrigen oder sich leicht stauenden Preßgütern dadurch
erheblich erleichtert, daß der Einfülltrichter 105 nach unten hin erweitert ist.
[0038] Fig. 10 zeigt eine Ausführungsform, die sich insbesondere für die Entsaftung von
Weintrauben für die Rotweinherstellung eignet. Hierbei ist es erwünscht, die Traubenmaische
einige Tage lang in einem geschlossenen Behälter stehen zu lassen und erst dann zu
pressen. Fig. 10 sieht hierzu eine Siebwand 114 vor, die im wesentlichen entsprechend
Fig. 9 ausgebildet sein kann und einen Einfüllstutzen 115 aufweist, der mit einem
Einfülltrichter verbunden werden kann. Im Gegensatz zu den anderen Ausführungsbeipielen
weist die Siebwand 114 jedoch nur einige siebförmige Abschnitte 116 bei im übrigen
geschlossener Oberfläche auf, wobei die siebförmigen Abschnitte 116 längs des Umfangs
der Siebwand 114 etwa in denselben Winkelabständen angeordnet sind, wie den auf einer
Achse 117 befestigten Preßkammern 118 entspricht. Auf der Außenseite der siebförmigen
Abschnitte 116 sind haubenartige Abdeckungen 119 vorgesehen, die mit dem Außenmantel
der Siebwand 114 fest verbunden sind und geschlossene Sammelkanäle 120 für die beim
Preßvorgang ausgepreßte Flüssigkeit bilden. Die Abdeckungen 119 sind entweder mit
abnehmbaren Deckeln versehen oder mit einer gemeinsamen, ebenfalls verschließbaren
Sammelleitung verbunden. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß die Presse einerseits
als nahezu luftdicht abgeschlossener Vorratsbehälter verwendet werden kann, um eine
Maische bei geringer Oxidation einige Tage lang stehen zu lassen, und andererseits
zum Auspressen der Maische benutzt werden kann, ohne daß es erforderlich wäre, diese
aus einem anderen Behälter in die Presse umzu füllen. Für den Preßvorgang ist es lediglich
erforderlich, dafür zu sorgen, daß der sich in den Sammelkanälen 120 ansammelnde Saft
abfließen kann.
[0039] Ein besonders wichtiger Vorgang beim Pressen von flüssigkeitshaltigen Stoffen ist
das sog. Krümeln. Hierunter wird das Auflockern bzw. Zerkrümeln des bereits verdichteten
Preßgutes zwischen einzelnen Preßvorgängen verstanden. Bei Anwendung der erfindungsgemäßen
Pressen kann dieses Krümeln einfach dadurch erreicht werden, daß die Achsen 16 bzw.
34 bzw. 117 mit den daran befestigten Preßkammern zwischen den einzelnen Preßvorgängen
jeweils ein- oder mehrfach um eine volle Umdrehung gedreht werden. Die Rotation und
die vorzugsweise vorhandenen Abstreifer 68 (Fig. 6) oder auch die bis dicht an die
Siebwand reichenden Zwischenwände der Preßkammern sorgen dabei für eine ausreichende
Auflockerung des Preßgutes. Bei automatischer Steuerung der Presse kann vorgesehen
sein, daß die die Preßkammern tragende Achse zwischen zwei Taktschritten bzw. nach
Beendigung eines Preßvorgangs zunächst um wenigstens eine volle Umdrehung weitergedreht
wird, nachdem alle Membranen zurückgezogen worden sind. Um dabei zu verhindern, daß
das Preßgut unkontrolliert durch die Austragsöffnungen ausgestoßen wird, können diese
mit klapp- oder verschiebbaren Deckeln versehen sein, die vor dem Krümelvorgang mit
Zylinder/Kolben-Anordnungen od. dgl. verschlossen werden. In Fig. 5 ist eine schwenkbare
Klappe 122 schematisch angedeutet, die mit einer Zylinder/Kolben-Anordnung in Richtung
eines Pfeils 123 geöffnet und geschlossen werden kann, wie bei der oben beschriebenen
Steuerung der Presse durch Handbetrieb beispielsweise mit einem weiteren Schalter
124 (Fig. 6) betätigt wird. Ist das Krümeln nicht erforderlich, kann die Klappe 122
ständig geöffnet bleiben, wie bei der obigen Erläuterung der Betriebsweise vorausgesetzt
wurde.
[0040] Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, die
sich auf vielfache Weise abwandeln lassen. Dies gilt insbesondere für die zur automati
schen Steuerung aller Vorgänge verwendeten Einrichtungen, aber auch für die Zahl und
Anordnung der Preßkammern, Ein-und Austragsöffnungen und den zur Zuführung des Preßguts
vom Einfülltrichter zu den Preßkammern verwendeten Vorrichtun gen. Auch die
nur beispielsweise angegebenen Drücke in den verschiedenen Leitungen und Druckräumen
können in jeder beliebigen Weise dem in Einzelfall verwendeten Preßgut angepaßt werden.
Weiterhin ist es nicht zwingend erforderlich, mit den anhand Fig. 1 bis 3,8 und 9
beschriebenen Mitteln eine Zwangsförderung des Preßgutes zu den Preßkammern oder eine
andersartige Vorentsaftung vorzunehmen. Die beschriebenen Förderschnecken 3, 3a und
3l und der Schieber 96 bieten allerdings den besonderen Vorteil, daß sich das Volumen
des Preßgutes vor dem Eintritt in die Preßkammer wesentlich verringern läßt, so daß
insgesamt eine erhebliche Leistungssteigerung erzielt wird, und daß sich die gesamte
Presse einschließlich der Zwangsförderung als kleine, kompakte, zu einer integrierten
Baueinheit zusammengesetzte Anlage herstellen und betreiben läßt, die einen nur geringen
Raumbedarf hat. Schließlich wäre es denkbar, unterschiedlich große Taktschritte und/oder
Teilungen bezüglich der Preßkammern vorzusehen, obwohl die dargestellte konstante
Teilung und die Wahl gleich großer Taktschritte besonders vorteilhaft ist.
[0041] Die Siebwände 4,38 und 117 weisen Löcher auf, deren Durchmesser bei der Verarbeitung
von Weintrauben beispielsweise 2 mm betragen. Bei der Verarbeitung anderer Stoffe
können aber auch größere oder kleinere Löcher vorgesehen sein. Außerdem können anstatt
runder Löcher auch solche mit anderen Lochformen, insbesondere dreieckförmige oder
schlitzförmige Löcher vorgesehen sein. Weiterhin ist es möglich, für den Preßvorgang
jeweils nur einige der vorhandenen Preßkammern zu benutzen, insbesondere wenn z.B.
bei automatischer Arbeitsweise die Menge der insgesamt anfallenden Maische kleiner
ist, als der Leistungsfähigkeit der Presse entspricht. Schließlich könnten die einzelnen
Vorgänge voneinander getrennt werden, indem z.B. erst gepreßt, dann gesaugt, dann
gefüllt bzw. entladen, dann weitergeschaltet und darauf das Arbeitsspiel wiederholt
wird.
1) Presse zum Auspressen von Preßgut in Form von flüssigkeitshaltigen Stoffen, insbesondere
Maischen, bestehend aus einer zumindest teilweise zylindrischen Siebwand, einer in
dieser angeordneten Preßvorrichtung, die eine drehbare Achse mit radial an dieser
befestigten Zwischenwänden aufweist, die eine Mehrzahl von Preßkammern bilden, in
denen radial wirksame Preßelemente angeordnet sind, die die Preßkammern in je einen
Druckraum und einen radial nach außen offenen Preßraum unterteilen, aus je einer Eintrags-
und Austragsstation zum Füllen bzw. Entleeren der Preßräume und aus Einrichtungen
zur Steuerung des Drucks in den Druckräumen zum zeitweisen radialen Vorpressen der
Druckelemente, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebwand (4,38) stationär angeordnet
ist, die Druckräume (21,53) druckmitteldicht gegeneinander abgedichtet sind und Mittel
zur schrittweisen Drehung der Achse (16,34) vorgesehen sind, um die Preßkammern (18,51)
schrittweise nacheinander an der Eintrags- und Austragsstation anzuordnen.
2) Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Eintragsstation eine Einrichtung
zur Zwangsförderung des Preßgutes (6,47) aufweist.
3) Presse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung eine Förderschnecke
(3,31) aufweist.
4) Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle Preßkammern (18,51) dieselbe,
in Umfangsrichtung der Achse (16,34) gemessene Breite aufweisen und die Eintragsstation
von der Austragsstation einen in Umfangsrichtung der Achse (16,34) gemessenen Abstand
aufweist, der einem ganzzahligen Vielfachen dieser Breite entspricht.
5) Presse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der kleinste Abstand der Eintragsstation
von der Austragsstation höchstens einer Preßkammerbreite entspricht.
6) Presse nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Drehantrieb zum
schrittweisen Drehen der Achse (16,34) vorgesehen ist, wobei die Schrittgröße der
Breite der Preßkammern (18,51) entspri cht.
7) Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Steuermittel zur unterschiedlichen
Einstellung des Drucks in den Druckräumen (21,53) beim Vorpressen der Druckelemente
vorgesehen sind.
8) Presse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuermittel so einstellbar
sind, daß der Druck in den Druckräumen (21,53) beim Drehen der Achse (16,34) von der
Eintragsstation in Richtung der Austragsstation zunimmt.
9) Presse nach Anspruch 1 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtungen zur
Steuerung des Drucks eine Anzahl von in einem Hohlraum der Achse (34) verlegten Leitungen
(62) aufweisen, die über eine Verteileranordnung (56) an mit Druck- oder Saugquellen
(72,73,79) verbundene Leitungen (61,78) angeschlossen sind.
10) Presse nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Verteileranordnung (56)
zwei koaxiale Verteilerplatten (57,58) enthält, von denen die eine am einen Ende der
Achse (34) befestigt und die andere undrehbar angeordnet ist und die beide mit Löchern
(59) versehen sind, die in einem der Breite der Preßkammern (51) entsprechenden Abstand
auf einem die Drehachse der Achse (34) umgebenden Kreis angeordnet und nach jeder
Drehung der Achse (34) um einen der Breite der Preßkammern (51) entsprechendes Maß
aufeinander ausgerichtet sind.
11) Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebwand (4,38) im Bereich
der Eintrags- und Austragssta tion je eine Öffnung aufweist oder unterbrochen ist.
12) Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebwand (114) aus einer
im wesentlichen geschlossenen Wand besteht, die in den Breiten der Preßkammern (118)
entsprechenden Abständen siebförmige Abschnitte (116) aufweist, die mit außerhalb
der Siebwand (114) angeordneten, vollends verschließbaren Abdeckungen (120) versehen
sind.