(19)
(11) EP 0 268 562 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.05.1988  Patentblatt  1988/21

(21) Anmeldenummer: 87810676.4

(22) Anmeldetag:  18.11.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B42D 3/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 19.11.1986 CH 4631/86

(71) Anmelder: Buchbinderei Schlatter AG
CH-3011 Bern (CH)

(72) Erfinder:
  • Stöckli, Viktor
    CH-3014 Bern (CH)
  • Krenger, Adrian
    CH-3074 Muri (CH)

(74) Vertreter: White, William et al
Novator AG Patentanwaltsbüro Zwängiweg 7
8038 Zürich
8038 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Buch oder Broschüre mit Buchblock, ausgerüstet mit einem Freirückenumschlag


    (57) Um ein Buch oder eine Broschüre herstellen zu können, das resp. die von seiner/ihrer Verwendung und seinem Aussehen her weitestgehend einem klassisch gebundenen Buch entspricht, herstellungs-und preismässig aber die Vorteile einer Broschüre aufweist, weist die Einbanddecke, resp. der Umschlag (16) einen äusseren Umschlag (17) auf, welcher auf seiner Innenseite mit einem durchgehenden flexiblen Buchblock-Trägermaterial (18) kaschiert ist und mit welchem der Buchblock (19) verklebt wird.
    Dadurch entsteht ein freier Buchrücken, der ein vollständiges Aufschlagen des Buches von der ersten bis zur letzten Seite gewährleistet.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einerseits eine Einbanddecke für Bücher und Umschlag für Broschüren gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und andererseits ein unter Verwendung dieser Einbanddecke hergestelltes Buch oder Broschüre gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 6.

    [0002] In Buchbinderfachkreisen kennt man zwei voneinander völlig unterschiedliche Einbandarten ("Buch-Typen").

    [0003] Einerseits das Buch mit vorgefertigtem, fadengeheftetem oder klebegebundenem Buchblock, welcher mit Vorsatzblättern oder mit den jeweils äussersten Blättern des Buchblocks (der Fachmann spricht von einem "integrierten Vorsatz") mit einer dreiteiligen, mit einem Einbandmaterial überzogenen, stabilen Einbanddecke verbunden ist. Merkmale des Bucheinbandes sind die gegenüber dem Buchblock vorstehenden Kanten der Decke sowie der freie Buchrücken.

    [0004] Anderseits kennt man die Einbandart Broschüre, bei welcher der Klebegebundene oder fadengeheftete Buchblock am Rücken und normalerweise auch seitlich schmal fest mit einem 2- oder 4mal gerillten Umschlag verklebt ist.

    [0005] Neben den qualitativen und optischen Vorteilen, die ein gebundenes Buch gegenüber einer Broschüre aufweist, hat ein Buch weitere wesentliche Vorteile, worunter die Möglichkeit, es dank des freien Rückens vollständig aufzuschlagen, für den Leser der augenfälligste ist. Demgegenüber weist die Broschüre unter anderem den Nachteil auf, dass sie, insbesondere bei preisgünstigen Ausführungen mit Klebebindung, sich wegen der Klammerwirkung im Bund des Broschürenblocks nie ganz aufschlagen lässt. Zudem besteht das Risiko, dass bei übermässigem Forcieren beim Aufschlagen der Broschüre deren verklebter Rücken zumindest im Leim gebrochen wird, was die Bindung weitgehend schwächt.

    [0006] Obwohl heute bereits Broschüren mit vorstehenden Kanten hergestellt werden, um ihnen ein gehobeneres Aussehen zu verleihen, erreicht eine Broschüre nicht die Eigenschaften und das Qualitätsniveau eines gebundenen Buches.

    [0007] Aufgrund der völlig unterschiedlichen Herstellverfahren für die industrielle Fertigung eines Buches und einer Broschüre, ist ein Buch wesentlich teurer als eine Broschüre. Der zeitliche Aufwand für die Herstellung eines gebundenen Buches ist, bedingt durch mehrere Herstellprozesse auf verschiedenen Produktionsanlagen (Buchblockherstellung, Deckenherstellung, Zusammenfügen der beiden Teile), bedeutend höher als bei der Broschüre.

    [0008] Dagegen kann eine Broschüre mit hoher Produktionsgeschwindigkeit in einem Herstellverfahren vom Zusammentragen des Inhalts bis zum fertig beschnittenen Endprodukt auf einer Produktionsanlage gefertigt werden. Insbesondere entfällt bei der Broschürenfertigung die zeit- und materialmässig aufwendige Deckenproduktion.

    [0009] Diese in neuester Zeit insbesondere aus preislichen Gründen gegen das gebundene Buch sprechende Situation hat dazu geführt, dass versucht wurde, Mischformen zwischen Buch und Broschüre zu entwickeln, die einerseits preislich und herstellungstechnisch die Vorteile der Broschüre beinhalten, qualitativ und optisch aber dem gebundenen Buch möglichst nahe kommen. Diese Versuche sind bisher aber relativ wenig erfolgreich verlaufen und konnten sich daher bisher auch nicht durchsetzen. Einer dieser Versuche ist unter dem Warenzeichen "flexcover" bekannt und beinhaltet einen bedruckbaren Einband-Karton, der in einem Fertigungsgang gestanzt, gerillt, gefalzt und doppelt geklebt wird und zu einem Buch mit dreiseitig vorstehenden Kanten und einem freien aber steifen Rücken führt. Trotz den Vorteilen, die diese Entwicklung gegenüber der herkömmlichen Broschüre bietet, weist auch sie bezüglich ihrer Buchrückengestaltung gegenüber einem gebundenen Buch Nachteile auf, denn der Buch-, resp. Broschürenblock weist keinen flexiblen freien Rücken auf, da er auf sich überlappende freie Endlaschen des eingefalteten Einband-Kartons aufgeklebt ist, was dazu führt, dass diese Broschüre nur in ihrem mittleren Bereich, wo die beiden Endlaschen sich überlappen, besser aufgeschlagen werden kann als eine herkömmliche, bei der der Broschürenrücken einteilig und steif gefertigt ist.

    [0010] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einbanddecke oder einen Umschlag zu entwickeln, die bei deren, resp. der bei seiner Verwendung in der Buch- und Broschürenherstellung im Buchrücken-Bereich sämtliche wesentlichen Vorteile einer Einbanddecke für gebundene Bücher bietet und zu einem Buch führt, das vorstehende Einbandkanten und einen freien Rücken aufweist, vom Herstellverfahren und dem Preis her aber die Nutzung der Vorteile der Broschürenfertigung bietet.

    [0011] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe durch eine Einbanddecke und einen Umschlag gemäss dem Patentanspruch 1 erreicht und führt zu einem erfindungsgemässen Buch gemäss dem Patentanspruch 6.

    [0012] Die Möglichkeiten und Vorteile, die sich sowohl für den Buchbinder als auch für den Leser aus der Erfindung ergeben, gehen aus der folgenden Beschreibung hervor. Letztere stützt sich auf die beiliegende Zeichnung, die in

    Fig. 1 den Buchrückenbereich eines klassischen gebundenen Buches im Querschnitt, in

    Fig. 2 den analogen Bereich einer geklebten herkömmlichen Broschüre im Querschnitt, in

    Fig. 3 den vergleichbaren Bereich der vorerwähnten Mischform einer Broschüre mit freiem aber steifem Rücken im Querschnitt und in den

    Fig. 4 und 5 den betreffenden Bereich eines Buches oder einer Broschüre zeigt, das. resp. die unter Verwendung einer erfindungsgemässen Einbanddecke oder einem erfindungsgemässen Um schlag hergestellt worden ist.



    [0013] Aus Uebersichtlichkeitsgründen sind die Materialdicken der Buchdecken, Broschürenumschläge, Vorsatzpapiere und dergleichen in allen Figuren überhöht dargestellt. Zudem sind Bereiche der einzelnen Elemente, die für ein korrektes Verständnis der vorliegenden Erfindung nicht von Bedeutung sind, vereinfacht gezeichnet.

    [0014] Der Fachmann erkennt in Fig. 1 den Aufbau des Buchrückens eines klassisch gebundenen Buches. Eine aus drei mit Leinen, Leder, Papier oder dergleichen miteinander verbundenen Kartons 1a, 1b und 1c in bekannter Art gefertigte Buchdecke 1 ist mit einem Vorsatz 2 aus zwei Vorsatzpapieren 2a und 2b verklebt. Im Bereich des Buchrückens 3 ist zwischen den beiden Decken-Kartons 1a und 1b der Buchdecke 1 und den beiden Vorsatzpapieren 2a und 2b des Vorsatzes 2 eine Rückengaze 4 eingeklebt, welch letztere in ganzer Breite fest mit dem Rücken 6 des Buchblocks 5 verklebt oder mittels Heftung verbunden ist. Ferner sind die Vorsätze 2a und 2b durch schmale Leimstreifen 2c mit dem jeweils äussersten Blatt 5a, resp. 5b des Buchblockes 5 verklebt. Die Verbindung des Buchblocks mit der Buchdecke 1 geschieht durch das Aufkaschieren der Vorsätze 2a und 2b auf die Buchdecke. Der derart in die Buchdecke 1 eingehängte Buchblock 5 weist demnach den für ein gebundenes Buch charakteristischen freien Rücken auf, d.h., der Rücken 6 des Buchblockes 5 ist nicht mit der Rückeneinlage 1c der Buchdecke 1 verklebt. Daher weist der Buchblock 5 einen flexiblen Rücken 6 auf und lässt sich von der ersten bis zur letzten Seite bis in den Bund aufschlagen.

    [0015] Demgegenüber weist eine typische Broschüre, wie sie in Fig. 2 dargestellt ist, einen normalerweise aus Halbkarton oder dergleichen Material bestehenden Umschlag 7 auf, der fest mit dem Rücken 8 des Broschürenblocks 9 sowie je einem an den Rücken 8 anschliessenden Streifen 9c der äussersten Blätter 9a und 9b verklebt ist. Dadurch entsteht ein steifer Broschürenrücken und der Broschürenblock 9 kann nicht bis in den Bund aufgeschlagen werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein dreiseitig fertig geschnittener Broschürenblock 9 derart in einen Umschlag 7 umgehängt wird, dass Kanten entstehen, so dass die Broschüre auf den ersten Blick buchähnlich aussieht, oder ob erst die fertig eingehängte Broschüre mit dem Umschlag 7 glatt beschnitten wird.

    [0016] Die in Fig. 3 dargestellte Mischform zwischen Buch und Broschüre unterscheidet sich von den beiden vorbeschriebenen Buchtypen, also dem klassischen Buch und der Broschüre, dadurch, dass sie einen Einbandkarton 10 aufweist, der an beiden Deckenkanten 10a und 10b eingefalzt ist und die eingefalzten Teile 11a und 11b mit den aussen liegenden Einbandteilen 12a und 12b verklebt sind. Allerdings bleiben die beiden Endbereiche 13a und 13b der eingefalzten Teile 11a und 11b im Bereich des gerillten Einbandkarton-Rückens 14 unverklebt. Sie überlappen sich leicht, ohne fest miteinander verbunden zu sein und sind ähnlich dem Umschlag 7 der Broschüre nach Fig. 2 mit dem Broschürenblock 15 verklebt. Da letzterer demnach nicht in einen durchgehenden und steifen Umschlag geklebt ist, kann er im Bereich der Ueberlappung 13c bis gegen den Bund hin in zwei Broschürenteile 15a und 15b geöffnet werden. Diese Mischform von Buch, unter dem Warenzeichen "flexcover" bekannt, weist somit einen nur beschränkt flexiblen Rücken auf, bei dem der Broschürenblock 15 wie bei einem gebundenen Buch nicht mit dem Einbandkarton-Rücken 14 verklebt ist. Aehnlich wie bei der Broschüre ist der Broschürenblock 15 allerdings in einen unflexiblen Kartonumschlag geklebt, der sich vom Broschürenrücken lediglich dadurch unterscheidet, dass er in seinem mittleren Bereich getrennt ist und überlappt.

    [0017] In Fig. 4, ist ein Buch, resp. eine Broschüre dargestellt, das oder die durch die Verwendung einer erfindungsgemässen Einbanddecke resp. eines erfindungsgemässen Umschlages 16 entstanden ist. Letztere besteht vorteilhafterweise aus einem festen, an den Falzstellen 17a, 17b, 17c und 17d gerillten äusseren Umschlag 17, mit zwei Deckenteilen 16a und 16b und einem freien Rücken des äusseren Umschlages 17, der somit einem herkömmlichen Broschürenumschlag 7 gemäss Fig. 2 entspricht. Im Gegensatz zu diesem wird kein Broschürenblock 9 (Fig. 2) in diesen äusseren Umschlag 17 eingeklebt, denn zu diesem Zwecke ist er mit einem flexiblen Buchblock-Trägermaterial 18 derart verklebt, dass im Bereich des Buchrückens 21, zwischen den Falzstellen 17a und 17d eine leimfreie Zone bestehen bleibt. Demnach sind nur die beiden als Decken wirkenden Teile 16a und 16b der Einbanddecke 17 mit dem flexiblen Buchblock-Trägermaterial 18 kaschiert, was ihnen eine erwünschte erhöhte Stabilität verleiht und ein buchdeckenähnliches Aussehen verleiht. Aehnlich wie beim gebundenen Buch (Fig. 1) wird der Buchblock 19 über einen flexiblen losen Streifen des flexiblen Buchblock-Trägermaterials 18 mit der Einbanddecke, resp. dem Umschlag 16 verbunden. Je das äusserste Blatt 19a und 19b vorn und hinten des Buchblockes 19 ist auch an seitlichen Klebebereichen 18a und 18b mit dem flexiblen Buchblock-Trägermaterial 18 verbunden. Dadurch wird die Klebebindung (oder gegebenenfalls die Fadenheftung) im Bund beim Oeffnen und Aufschlagen dieses Buches, resp. dieser Broschüre nicht mehr strapaziert als bei einem klassisch gebundenen Buch (Fig. 1). Es entsteht ein freier Rücken wie bei jenem, denn der Rücken 20 des Buchblockes 19, der mit dem flexiblen Buchblock-Trägermaterial 18 an zwei seitlichen Bereichen 18a und 18b sowie dessen Rücken (18c) verklebt ist, kann sich beim Oeffnen des Buches oder der Broschüre vom Rücken der Einbanddecke oder des Umschlages 16, resp. des äusseren Umschlages 17, abheben.

    [0018] Die erfindungsgemässe Einbanddecke, resp. der erfindungsgemässe Umschlag 16 bietet demnach einerseits verwendungsmässig sämtliche Vorteile einer klassischen Buchdecke, kann sie/er doch innen kaschiert, bei Bedarf auch aussen und im Kantenbereich überzogen und der Buchblock 19 derart eingehängt werden, dass dreiseitig Einbandkanten entstehen. Andererseits bietet die erfindungsgemässe Einbanddecke, resp. der erfindungsgemässe Umschlag 16 fertigungsmässig sämtlich e Vorteile eines Broschüren-Umschlages 8 (Fig. 2), kann doch der Buchblock 19 wie ein Broschürenblock 9 (Fig. 2) in einem einzigen Maschinendurchgang in die Einbanddecke, resp. den Umschlag 16, resp. das flexible Buchblock-Trägermaterial 18 eingeklebt werden.

    [0019] Der Fachmann erkennt leicht, dass die erfindungsgemässe Einbanddecke, resp. der erfindungsgemässe Umschlag 16 eine vorteilhafte Mischform aus klassischer Buchdecke und Broschüren-Umschlag ist. Sie macht sich die Vorteile der Buchdecke zu Nutze, ohne deren fertigungstechnische Nachteile zu übernehmen, die insbesondere darin liegen, dass beim gebundenen Buch vorerst zwei Vorsatzpapiere auf den ersten und letzten Bogen vorgeklebt werden müssen, an welchen der Buchblock auf der Einhängemaschine in die Decke gehängt wird. Durch die Verwendung eines flexiblen Buchblock-Trägermaterials 18 an Stelle von zwei Vorsatzpapieren 2a, 2b (Fig. 1), kann der erfindungsgemässe Umschlag 16 fertigungstechnisch wie ein Broschüre-Umschlag 7 weiter bearbeitet werden. Er bietet daher die diesbezüglichen Vorteile eines Broschüren-Umschlages, ohne die Nachteile der Broschüre (Fig. 2) nach sich zu ziehen, kann doch der Buchblock 19 vollständig bis in den Bund aufgeschlagen werden. Das unschöne Brechen des Umschlagrückens wird daher vermieden und die mechanische Belastung im Bereich der Verbindung Klebstoff/Papier auf ein Minimum reduziert.

    [0020] Weitere Vorteile der Erfindung liegen unter anderem darin, dass die Herstellung eines Buches mit der erfindungsgemässen Einbanddecke wesentlich kostengünstiger ist als die klassische, auch industrielle Buchfertigung und nur wenig teurer wird als die Herstellung einer Broschüre. Ferner ist es möglich, diese Buch/Broschüren-Mischform mit allen Attributen eines festgebundenen Buches (Kapitalband, Zeichenband usw.) auszustatten und so optisch noch näher an das gebundene Buch anzunähern.

    [0021] Die traditionellerweise recht konsequente Auseinanderhaltung von Buch und Broschüre im Buchbindergewerbe hat bisher fast jede Entwicklung verhindert, die eine vorteilhafte Mischform von Buch und Broschüre ermöglicht hätte. Lediglich fabrikationstechnische oder punktuelle Verbesserungen waren realisierbar, wie z.B. die vorerwähnte "flexcover"-Broschüre illustriert. Erstmals die erfindungsgemässe Einbanddecke, resp. der erfindungsgemässe Umschlag räumen mit dem Vorurteil auf, dass nur in einem gebunde nen Buch der Buchblock mittels den zwei Vorsatzpapieren und der Rückengaze oder einem ähnlichen Verstärkungsmaterial in die Buchdecke eingehängt werden kann, wogegen der Broschürenblock mit dem Umschlag (Fig. 2), oder eingefalzten Teilen davon (Fig. 3) zu einem starren Broschürenrücken verklebt wird, der ein Aufschlagen des Broschürenblockes bis in den Bund verhindert oder doch zumindest weitestgehend erschwert. Es kann daher festgestellt werden, dass die Erfindung zu einem Buch ohne Vorsatz oder einer Broschüre mit freiem Rücken führt, je nach dem, aus welchen Materialien die Einbanddecke 16 (Fig. 4) hergestellt wird. Es ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung durchaus möglich, einerseits eine herkömmliche Buchdecke 1 (Fig. 1) an Stelle von Vorsatzpapieren 2a, 2b aber mit einem flexiblen Buchblock-Trägermaterial 18 zu versehen. Andererseits kann aber auch ein konventioneller Broschüren-Umschlag 7 (Fig. 2) mit einem flexiblen Buchblock-Trägermaterial 18 (Fig. 4) versehen werden und die so gefertigte Broschüre am Schluss dreiseitig geschnitten werden. Die vorliegende Erfindung eröffnet demnach dem Buchbinder eine ganze Reihe von neuen Möglichkeiten, auf wirtschaftliche Art eine Vielzahl von bisher unbekannten Varianten von Buch- oder Broschüren-Ausrüstungen herzustellen und anzubieten.


    Ansprüche

    1. Einbanddecke für Bücher und Umschlag für Broschüren, zumindest beinhaltend einen äusseren Umschlag (17), dessen Deckenteile (16a, 16b) auf den Innenseiten wenigstens teilweise kaschiert sind und der einen freien Rücken des äusseren Umschlages (21) aufweist, dadurch g ekennzeichnet, dass die Deckenteile mit einem sich über den Rücken (21) des äusseren Umschlages (17) erstreckenden einteiligen flexiblen Buchblock-Trägermaterial (18) derart kaschiert sind, dass keine Verklebung von Umschlag (17) und flexiblem Buchblock-Trägermaterial (18) im Rückenbereich auftritt.
     
    2. Einbanddecke und Umschlag gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Buchblock-Trägermaterial (18) einen freien Rücken des äusseren Umschlages (21) und daran anschliessende Seitenbeleimungsbereiche (18a, 18b) aufweist.
     
    3. Einbanddecke und Umschlag gemäss Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der äussere Umschlag (17) einteilig als Broschüren-Umschlag ausgebildet ist une einen durch Rillung angeformten Rücken (21) aufweist.
     
    4. Einbanddecke und Umschlag gemäss Patentanspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Umschlag (17) eine konventionelle Buchdecke mit zwei Deckenkartons und einer Rückeneinlage ist.
     
    5. Einbanddecke und Umschlag gemäss Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der äussere Umschlag (17) auch auf seiner Aussenseite kaschiert und eingeschlagen ist und Einbandkanten aufweist.
     
    6. Buch oder Broschüre mit Buchblock, hergestellt unter Verwendung einer Einbanddecke oder eines Umschlages gemäss einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Buchblock (19) an seinem Rücken (20) mit dem Rücken (18c) des flexiblen Buchblock-Trägermaterials (18) und je das äusserste Blatt (19a, 19b) vorn und hinten des Buchblockes (19) mit seitlichen Klebebereichen (18a, 18b) des flexiblen Buchblock-Trägermaterials (18) verbunden ist.
     
    7. Buch oder Broschüre gemäss Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass es dreiseitig vorstehende Einbandkanten und einen freien und flexiblen Rücken aufweist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht