[0001] Die Erfindung betrifft einen wasserfest beschichteten Papierträger für fotographische
Schichten.
[0002] Es ist bekannt, beidseitig mit Polyolefin beschichtetes Papier als wasserfestes Trägermaterial
für fotografische Schichten zu verwenden. Ein solches Trägermaterial besteht bekanntlich
aus einem geleimten Basispapier mit auf beiden Oberflächen aufgebrachten Kunstharzüberzügen.
Die Kunstharzüberzüge können aus Polyolefin bestehen und mittels Extrusionsbeschichtung
auf das Papier aufgebracht worden sein.
[0003] Auf beiden Oberflächen mit einem Polyolefinharz beschichtete Papiere sind flächig
gegen das Eindringen von Wasser und wässrigen Verarbeitungslösungen für fotografische
Materialien geschützt: Lediglich die offenen Kanten der Laminate ermöglichen ein
Eindringen von wässrigen Verarbeitungslösungen in den Papierkern, weil die Zellstoffasern
des Papierkerns, die von Natur hydrophil sind, dort freiliegen. Deshalb sind die Basispapiere
für eine Kunstharzbeschichtung in der Regel extrem stark hydrophobierend geleimt,
um das Eindringen der fotografischen Verarbeitungslösungen möglichst gering zu halten.
[0004] Bekannte, das Papier stark hydrophobierende Leimmittel für fotografische Basispapiere
sind dimere Alkylketene. Diese dimerisierten Alkylketene werden in der Regel im neutralen
pH-Bereich gemeinsam mit kationischen Retentionsmitteln oder verfestigenden Harzen
eingesetzt und reagieren zumindest teilweise mit oberflächlichen OH-Gruppen der Zellulosefasern.
(J.Appl.Photographic Engineering 3 (1981), Heft 7, S.68/69) Es ist auch möglicht,
dimere Alkylketene gemeinsam mit Fettsäureseifen oder Fettsäureanhydriden zu verwenden,
die zur Erzielung einer optimalen Leimwirkung mit Aluminiumsalzen gefällt und an den
Fasern fixiert werden.
[0005] Die hydrophobierende Wirkung der dimeren Akylketene wird nach geltender Auffassung
wesentlich durch die Alkylgruppen bedingt. Üblicherweise werden in der Praxis Alkylketendimere
mit verschieden langen Alkylketten ("gemischte" Alkylketendimere) verwendet. Darin
enthält der Alkylrest zwischen 12 und 18 Kohlenstoff-Atome, wie in R.D. November 1978,
Mitteilung 17516 mitgeteilt ist. Überwiegend werden gemischte Alkylketendimere mit
16 und 18 Kohlenstoff-Atomen verwendet.
[0006] Aus DE-OS 33 06 768 geht ferner hervor, daß ein gemischtes Alkylketendimer mit überwiegend
C₁₆- und C₁₈-Alkylresten sowie kleineren Anteilen C₂₀- und mehr Alkylresten am besten
geeignet ist, während C₁₄- oder C₁₂-Alkylreste weniger geeignet sind, um eine gute
hydrophobierende Leimung des Basispapiers zu erhalten. DE-OS 33 06 768 beansprucht
mehr oder weniger präzise die Verwendung von Alkylketendimeren mit Alkylkettenzusammensetzungen,
die durch die Gleichung

definiert sind.
[0007] Diese Gleichung der DE-OS 33 06 768 entspricht nach ihrer Struktur einer nach oben
offenen Skala. Der als "A-Wert" gekennzeichnete Wert der Gleichung soll gleich oder
größer als 1 sein. Die Beispiele der DE-OS 33 06 768, die diese Gleichung begründen,
belegen tatsächliche A-Werte von
1,06
2,69
1,26
4,34
und 14,3
für eine gute Leimwirkung, während die Leimwirkung bei A-Werten unter 1 weniger gut
ist (A=O, 27; 0,54 und 0,82). Die Leimwirkung ist durch die Eindringtiefe einer fotografischen
Entwicklösung bestimmt. Entsprechend der Tabelle II auf Seite 13 nimmt die Eindringtiefe
mit größer werdendem A-Wert nach Art einer Hyperbel ab. Der Wendepunkt der Hyperbel
liegt etwa beim A-Wert von 1. Beim A-Wert on 14,3 wurde eine Eindringtiefe von 0,2
mm erreicht.
[0008] Es gelang nun trotz zahlreicher Versuche nicht, die in DE-OS 33 06 768 publizierten
Ergebnisse nachzustellen. Insbesondere konnten Eindringtiefen gemäß Tabelle II der
DE-OS 33 06 768 von 0,2 mm oder 0,32 mm nicht erhalten werden. In Nachstellung der
dort angegebenen Herstellungsbedingungen für das Papier wurden in keinem Fall Werte
für die Eindringtiefe erhälten, die kleiner sind als 0,4 mm. Dies ist bei der Papierherstellung
nicht ungewöhnlich, weil an einem andern Fabrikationsort mit Sicherheit nicht gleiche
technische Aggregate verwendet und gleiche Herstellungsbedingungen eingehalten werden.
[0009] Unabhängig von den in DE-OS 33 06 768 offenbarten absoluten Werten für die Eindringtiefe
gelang es auch nicht, den hyperbelartigen Verlauf der Kurve der Leimwirkung nachzustellen.
Vielmehr wurde immer ein absoluter Grenzwert erhalten, der bei konstanter Leimung
anscheinend Zellstoffund Mahlgrad-abhängig ist.
[0010] Wenn auch Alkylketendimere wegen ihrer guten Leimwirkung allein oder in Kombination
mit anderen Leimmitteln breiten Eingang zur Herstellung von fotografischen Basispapieren
für die Kunstharzbeschichtung gefunden haben, so sind sie doch mit Nachteilen behaftet,
die bislang unüberwindbar schienen. Das gilt für alle bislang für fotografische Papiere
verwendeten Alkylketendimere.
[0011] Ein Nachteil ist, daß das Alkylketendimer sich während des Durchlaufs durch die Papiermischung
nur unvollständig umsetzt. Nur ein kleiner Teil reagiert in der Praxis mit OH-Gruppen
des Zellstoffs. Ein größerer Teil des der Zellstoffsuspension zur Leimung zugesetzten
Alkylketendimers ist im Papiervlies nicht chemisch, sondern nur physikalisch gebunden
und entfaltet deshalb nicht seine volle hydrophobierende Wirkung. Dieses physikalisch
gebundene Anteil besteht zu einem Teil aus Keton, aber zu einem kleineren Teil aus
nicht umgesetzten Alkylketendimer (Wochenblatt für Papierfabrikation 1983, S.215 f).
Um diesen geringen Reaktionsgrad zu kompensieren, wird in der Praxis der Herstellung
fotografischer Basispapiere mit Alkylketendimer-Zusätzen von 0,5 bis 0,7 Gew.-%,bezogen
auf Zellstoff, gearbeitet. Diese Menge ist deutlich höher als theoretisch zur Hydrophobierung
der Fasern notwendig wäre, wenn die in der Literatur beschriebene Reaktion mit OH-Gruppen
schneller und vollständiger ablaufen würde.
[0012] Nachteilig ist ferner, daß wegen des großen Anteils an physikalisch gebundenem Alkylketendimer
im Papier die Wasserstoffbrückenbindung zwischen den Zellulosefasern (Faser-Faser-Bindung)
gestört ist und infolgedessen die innere Festigkeit und die Steifigkeit des Papieres
gemindert sind.
[0013] Nachteilig ist schließlich auch, daß nicht umgesetztes Alkylketendimer bereits während
einer kurzen Lagerung des Papieres an die Papieroberfläche migriert, sich dort anreichert
und Störungen bei nachfolgender Aufbringung von Kunstharzschichten, z.B. Polyolefinschichten,
verursacht. Die Anreicherung des nicht umgesetzten Alkylketendimers (Stauben) an der
Oberfläche des Papieres kann so stark sein, daß bei Extrusionsbeschichtung mit Polyolefin
Ablagerungen von Alkylketendimer an Rollen und Walzen des Beschichtungsaggregates
auftreten. Infolgedessen müssen Rollen, die mit unbeschichtetem Papier in Berührung
kommen, bis zu mehrmals täglich gereinigt werden. Dies ist nicht nur ein Kostenfaktor
sonder nach ein Qualitätsproblem Das zeigt sich beispielsweise in einer mit der Ketendimermenge
schenll abnehmenden und stark streuenden Haftung der aufextrudierten Harzschicht am
Papier oder darin, daß Ketendimer auf die Oberfläche der Kunstharzschichten gelangt
und dort bei späterer Auftragung der fotografischen Schichten zu Benetzungsfehlern
führt. Alle hier bescriebenen Nachteile traten mit nur geringen Unterschieden auch
bei allen Papieren in Erscheinung, die gemäß DE-OS 33 06 768 mit Alkylketendimeren
der in Tabelle II der Schrift aufgeführten Zusammensetzungen der Alkylketten geleimt
werden.
[0014] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen fotografischen Papierträger
herzustellen, dessen Basispapier unter Mitverwendung eines Alkylketendimers geleimt
ist und das die oben beschriebenen Nachteile nicht hat. Insbesondere ist es eine Aufgabe
der Erfindung, ein unter Verwendung von Alkylketendimer geleimtes Basispapier für
eine Kunstharzbeschichtung herzustellen, das keine schädliche Anreicherung des Alkylketendimers
an der Oberfläche zeigt und bei Extrusionsbeschichtung des Papieres mit Polyolefin
keine nachteiligen Wirkungen auslöst.
[0015] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Basispapier mit einem Alkylketendimer
geleimt ist, das überwiegend aus Behenylketen besteht, wobei das zur Leimung verwendete
Alkylketendimer ein Alkylketendimer ist, dessen Alkylreste mindestens zu 60% C₂₀-Alkylreste
sind.
[0016] Papiere, die erfindungsgemäß unter Verwending eines Behenylketendimers mit mehr
als 60% C₂₀-Alkylresten hergestellt wurden, zeigten die in der Beschreibung zum Stand
der Technik dargelegten Nachteile nicht. Die erfindungsgemäßen Papiere zeigten weder
ein Ausblühen von Alkylketendimer (Stauben) noch überproportionale Störungen bei der
nachfolgenden Beschichtung mit Polyolefin und mit fotografischen Schichten. Es gab
vor allem keine Haftungsstörungen und keine Benetzungsstörungen infolge einer Übertragung
von Alkylketendimer auf die Polyolefinoberfläche.
[0017] Erfindungsgemäße Papiere zeigten sogar noch mit geringeren Zusätzen an Behenylketendimer
als bisher üblich zur Zellstoff suspension einen ausgezeichneten Leimungseffekt und
damit eine geringe Kanteneindringung von fotografischen Behandlungslösungen.
[0018] Dieses Ergebnis ist überraschend. Es ist vor allem überraschend, daß trotz größerer
Länge der Alkylketten als bei den bekannten Alkylketendimeren mit Alkylketten zwischen
C₁₂ und C₂₀ die Reaktivität dieses Alkylketendimers entgegen allgemeinen Regeln größer
ist. Anders als bei den bisher verwendeten Alkylketendimeren wurde in erfindungsgemäß
hergestellten Papieren kein freies Alkylketendimer mehr nachgewiesen, während unter
gleichen Produktionsbedingungen hergestellte Papiere mit überwiegend C₁₄-, C₁₆- oder
C₁₈-Alkylresten immer freies Alkylketendimer enthielten. Dies war sogar bei einem
reinen Stearylketendimer mit 98% Stearylketenanteil der Fall, das entsprechend der
oben erwähnten DE-OS 33 06 768 durch einen A-Wert von ca.34 gekennzeichnet wäre.
[0019] Das im wesentlichen Behenylketten enthaltende Alkylketendimer wird in Form einer
wäßrigen Emulsion der Zellstoffsuspension zugesetzt. Die zuzusetzende Menge an Alkylketendimer,
bezogen auf den Zellstoff, liegt bei dem erfindungsgemäßen Produkt zwischen 0,1 und
1,0 Gew.-%.
[0020] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Zusatz an erfindungsgemäßen Alkylketendimer
mit wenigstens 60% an C₂₀-Alkylketten zwischen 0,2 und 0,7 Gew.-%, bezogen auf den
Papierstoff.
[0021] Das Basispapier kann außer dem erfindungsgemäßen Alkylkettendimer die bekannten
kationischen Harze wie Polyamid-Epichlorhydrazinharz, Polyacrylamid oder Stärkederivate
enthalten. Es kann Kombination kationischer und anionischer Harze enthalten, wie beispielsweise
in DE-OS 33 28 463, DE-OS 32 10 621 oder DE-OS 32 16 840 beschrieben, und es kann
zusätzliche andere Leimmittel enthalten wie Seifen höherer Fettsäuren, Fettsäure
anhydride oder epoxidierte höhere Fettsäureamide. Daneben können die bei fotografischen
Basispapieren üblichen Zusätze wie Pigmente, Füllstoffe, Farbstoffe und optischer
Aufheller in den bekannten Mengen im Papier enthalten sein.
[0022] Das fertige, üblicherweise auch oberflächengeleimte Basispapier wird in bekannter
Weise beidseitig mit Kunstharz, z.B. mit Polyolefin, extrusionsbeschichtet und als
Trägermaterial für fotografische Schichten verwendet.
[0023] Die Erfindung wird in den Beispielen näher erläutert.
Beispiel 1
[0024] Ein gebleichter Kurzfaserzellstoff (Laubholzsulfatzellstoff) wurde bei einer Stoffdichte
von 4% auf 35° SR gemahlen. Der Stoff wurde mit den in Tabelle 1 unter Beispiel 1
angegebenen Mengen an erfindungsgemäßem Alkylketendimer (mit 87% C₂₀-Alkylresten)
und 1 Gew.-% Polyamid-Polyamin-Epichlorhydrin geleimt. Der Stoff wurde auf übliche
Art und Weise auf einer Papiermaschine zu Fotorohpapier von 175 g/m² Flächengewicht
verarbeitet, wobei mittels Leimpresse die Papieroberflächen mit folgender wässriger
Lösung oberflächengeleimt wurden:
oxydierte Stärke 5 Gew.-%
Kochsalz (NaCl) 2,5 Gew.-%
optischer Aufheller (Stilbenderivat) 0,017 Gew.-%.
Der Auftrag an Oberflächenleimung betrug 1,5 g/m² und Seite an Trockensubstanz.
[0025] Ein Teil des Rohpapieres wurde anschließend beidseitig mit Polyethylen von jeweils
30 g/m² extrusionsbeschichtet, wie es z.B. im Beispiel 4 der US 38 33 380 beschrieben
ist.
Beispiel 2
[0026] Ein Kurzfaserzellstoff nach Beispiel 1 wurde mit den in Tabelle 1 unter Beispiel
2 genannten Mengen an erfindungsgemäßem Alkylketendimer (mit 87% C₂₀-Alkylresten),
1 Gew.-% Polyamid-Polyamin-Epichlorhydrin sowie Natriumstearat und Aluminiumsulfat
bei pH 4,5 geleimt. Das Basispapier wurde in bekannter Weise in der Papiermaschine
gefertigt, wobei in der Leimpresse die Imprägnierlösung aus Beispiel 1 in gleicher
Mengen als Oberflächenleimung aufgetragen wurde. Ein Teil des 175 g/m² schweren Papieres
wurde wie in Beispiel 1 mit Polyethylen beschichtet.
Vergleich 1V
[0027] Ein Papier wurde nach den unter Beispiel 1 beschriebenen Bedingungen gefertigt, wobei
das Alkylketendimer jedoch ein auf Basis Palmitin-/Stearinsäure hergestelltes handelsübliches
Produkt war.
[0028] Die Zusatzmengen an Alkylketendimer sind in Tabelle 1 unter Vergleich 1.1V bis 1.4V
angegeben.
Vergleich 2V
[0029] Ein Papier wurde nach den unter Beispiel 2 beschriebenen Bedingungen gefertigt, wobei
das Alkylketendimer jedoch ein auf Basis Palmitin-/Stearinsäure hergestelltes handelsübliches
Produkt war.
[0030] Die Zusatzmengen an Alkylketendimer sind in Tabelle 1 unter Vergleich 2.1V bis 2.3V
angegeben.
Vergleich 3V
[0031] Ein Papier wurde nach den unter Beispiel 1 beschriebenen Bedingungen gefertigt, wobei
das Alkylketendimer jedoch ein auf Basis reiner Stearinsäure hergestelltes Produkt
war (98% Stearylketenanteil).
[0032] Die Zusatzmengen an Stearylketendimer sind in Tabelle 1 unter Vergleich 3.1V und
3.2V angegeben.

Beispiel 3
[0033] Ein Zellstoffgemisch (Laubholz/Nadelholz = 2/1) wurd bei einer Stoffdichte von 4%
auf 40° SR gemahlen. Der Stoff wurde mit den in Tabelle 2 unter Beispiel 3 angegebenen
Mengen an erfindungsgemäßem Alkylketendimer (mit 87% C₂₀-Alkylresten), 1 Gew.-% Polyamid-Polyamin-Epichlorhydrin
sowie epoxidiertem Stearinsäureamid und/oder kationischem und/oder anionischem Polyacrylamid
versetzt und auf der Papiermaschine auf übliche Art und Weise zu einem Rohpapier verarbeitet,
wobei in der Leimpresse eine Oberflächenleimung mit folgenden wässriger Rezeptur aufgetragen
wurde:
[0034] Der Auftrag der Leimpressenlösung war nach dem Trocknen 1,7 g/m². Das gesamte Rohpapier
hatte ein Gewicht von 110 g/m². Ein Teil dieses Rohpapieres wurde beidseitig mit je
20 g/m² Polyethylen extrusionsbeschichtet, wie es aus entsprechenden Verfahren bekannt
ist.
Beispiel 4
[0035] Ein Zellstoffgemisch (Laubholz/Nadelholz = 1/1) wurde einer Mischleimung aus erfindungsgemäßem
Alkylketendimer (mit 87% C₂₀-Alkylresten), 1 Gew.-% Polyamid-Polyamin-Epichlorhydrin,
Natriumstearat und Aluminiumsulfat bei pH 4,5 geleimt unter Zusatz von epoxidiertem
Stearinsäureamid und/oder anionischem und/oder kationischem Polyacrylamid. Die variablen
Mengen sind in Tabelle 2 unter Beispiel 4 aufgeführt.
Oberflächenleimung, Flächengewicht und Polyethylenbeschichtung entsprachen denen aus
Beispiel 3.
Vergleich 4V
[0036] Ein Papier wurde nach den unter Beispiel 3 beschriebenen Bedingungen gefertigt, wobei
das Alkylketendimer jedoch ein auf Basis Palmitin-/Stearinsäure hergestelltes Produkt
war.
[0037] Die variierten Zusatzmengen sind in Tabelle 2 unter Vergleich 4.1V bis 4.3V angegeben.
Vergleich 5V
[0038] Ein Papier wurde nach den unter Beispiel 4 beschriebenen Bedingungen gefertigt, wobei
das Alkylketendimer jedoch ein auf Basis Palmitin-/Stearinsäure hergestelltes Produkt
war.
[0039] Die variierten Zusatzmengen sind in Tabelle 2 unter Vergleich 5.1V und 5.2V angegeben.

Beispiel 5
[0040] Ein Kurzfaserzellstoff (Laubholzsulfatzellstoff) wurde bei einer Stoffdichte von
4% auf 30° SR gemahlen. Der Stoff wurde mit erfindungsgemäßem Alkylketendimer (87%
C₂₀-Alkylreste), 1 Gew.-% Polyamid-Polyamin-Epichlorhydrin, Stärke und den in Tabelle
3 unter Beispiel 5 sonst noch aufgeführten Hilfsmitteln geleimt. In der Leimpresse
einer Papiermaschine wurde die Lösung aus Beispiel 1 (aufgetragen) in einer Menge
von 1,5 g/m² und Seite bezogen auf Trockensubstanz (i). Das Rohpapiergewicht betrug
75 g/m². Ein Teil des Rohpapieres wurde beidseitig mit je 20 g/m² Polyethylen extrusionsbeschichtet.
Beispiel 6
[0041] Ein Rohpapier wurd entsprechend Beispiel 1 gefertigt. Das eingesetzte Alkylketendimer
unterschied sich in seinem C₂₀-Alkylrest-Gehalt folgendermaßen:

Vergleich 6V
[0042] Ein Papier wurde nach den unter Beispiel 5 beschriebenen Bedingungen gefertigt, wobei
das Alkylketendimer jedoch ein auf Basis Palmitin-/Stearinsäure hergestelltes Produkt
war.
[0043] Die Zusatzmengen sind in Tabelle 3 unter Vergleich 6.1V bis 6.3 angegeben.
Vergleich 7V (nach DE-OS 33 06 768)
[0044] Ein Zellstoffgemisch (Laubholz/Nadelholz = 2/1) wurde bei einer Stoffdichte von 4%
auf 43° SR gemahlen. Der Stoff wurde mit 0,7 Gew.-% Alkylketendimer und 0,7 Gew.-%
Polyamid-Polyamin-Epichlorhydrin geleimt und auf der Papiermaschine gefertigt, wobei
mit der Leimpresse die Imprägnierflüssigkeit aus Beispiel 1 in der dort angegebenen
Menge aufgetragen wurde. Ein Teil des 170 g/m² schweren Rohpapiers wurd beidseitig
mit je 30 g/m² Polyethylen extrusionschichtet.
Die Zusammensetzung der verwendeten Alkylketendimeren war folgende:

Zur Prüfung der Papiere wurden folgende Prüfverfahren angewandt:
Staubprüfung
[0045] Muster der Rohpapiere wurden bei konstanter Luftfeuchtigkeit (50% r.F.) und 35°C
sieben Tage gelagert. Anschließend wurde die sich entwickelnde Diketen-Staubmenge
auf der Papieroberfläche im Streiflicht visuell beurteilt. Die einzelnen Noten bedeuten:
0 = kein Staub
+ = geringes Stauben
++ = mäßiges Stauben
+++ = starkes Stauben.
Gefügefestigkeit
[0046] Die innere Festigkeit der Rohpapiere wurde mit dem Scott Bond Spaltfestigkeitsgerät
(Internal Bond Impact Tester Model B) nach TAPPI RC 308 bestimmt.
Steifigkeit
[0047] Die Steifigkeitswerte der Rohpapiere wurden mit dem Biegesteifigkeitsprüfer von
Lorentzen & Wettre, Stockholm, gemäß Norm SCAN-P 29.69 ermittelt und auf spezifische
Steifigkeit umgerechnet.
Kanteneindringen von Entwicklerlösung
[0048] Die mit Polyethylen beschichteten Papiere wurden auf die notwendige Prüfmustergröße
geschnitten und für 25 Minuten in ein handelsübliches Color-Entwicklerband (T = 30°C)
eingetaucht. Nach Zwischenwässerung, Eintauchen in ein handelsübliches Fixierbad und
Entwässerung wurden die Muster getrocknet und mit einer Meßlupe die Eindringtiefe
(in mm) der Entwicklerlösung von der Schnittkante gemessen.
Polyethylenhaftung
[0049] Die beschichteten Papiere wurden mit einer Rasierklinge oberflächlich angeritzt,
so daß das Polyethylen in 25 mm breiten Streifen abgezogen werden konnte. Die zum
Abziehen notwendige Kraft wurde mit einer Zugprüfmaschine Alwetron TH 1 (Lorentzen
& Wettre, Stockholm) gemessen.
[0050] Die Prüfergebnisse sind in Tabelle 4 und 5 zusammengestellt.

[0051] Die Prüfergebnisse beweisen, daß die erfindungsgemäß mit Behenylketendimer geleimten
Basispapiere nicht das für die Weiterverarbeitung des Papieres nachteilige "Stauben"
des Alkylketendimers zeigen. Erfindungsgemäße Papiere haben ferner eine vergleichsweise
höhere Gefügefestigkeit (Scott Bond) und ein generell höheres Niveau der Polyethylenhaftung
auf dem Basispapier.
[0052] Darüber hinaus zeigte sich, daß bei Verwendung von Behenylketendimer als Leimmittel
die Zusatzmenge an Leimmittel insgesamt gesenkt werden kann, ohne daß sich das Kanteneindringen
verschlechtert. Dadurch lassen sich die physikalischen Eigenschaften des Basispapieres
(Gefügefestigkeit Steifigkeit) noch weiter verbessern. Hinsichtlich der Polyethylenhaftung
ergaben die Prüfungen immer gleichmäßige Haftungswerte mit Faserriß aus der Papieroberfläche
und keine Abtrennung ohne Faserriß. Übertragung von Alkylketendimer auf die Harzoberfläche
wurde in keinem Fall beobachtet.
[0053] Die erfindungsgemäß hergestellten Basispapiere werden zwecks Herstellung der wasserfesten
Trägerpapiere für fotografische Schichten vorzugsweise beidseitig mit Polyolefinharzschichten
überzogen, wie es in US 34 11 908, US 38 33 380, US 41 69 188, GB 21 10 116 und vielen
anderen Publikationen beschrieben ist. Die harzbeschichteten Papierträger werden dann,
gegebenenfalls nach Vorbehandlung und Auftragung von weiteren Hilfsschichten, in bekannter
Weise mit schwarz/weiß- oder farbfotografischen Schichten überzogen.
1. Wasserfester Papierträger für fotografische Schichten, der ein Basispapier enthält,
das unter Verwendung dimerer Alkylketene geleimt ist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Alkylketendimere mindestens zu 60 % aus Behenylketen mit C₂₀-Alkylresten zusammengesetzt
sind.
2. Papierträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Basispapier unter
Verwendung von 0,1 bis 1 Gew.-% Alkylketendimeren hergestellt ist.
3. Papierträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Basispapier unter
Verwendung von 0,2 bis 0,7 Gew.-% Alkylketendimeren hergestellt ist.
4. Papierträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Basispapier unter
Verwendung von 0,1 bis 1,0 Gew.-% Alkylketendimeren hergestellt ist, die mindestens
zu 80 % C₂₀-Alkylreste enthalten.
5. Papierträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Basispapier zusätzlich
ein kationisches Harz enthält.
6. Papierträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Basispapier zusätzlich
sowohl ein kationisches als auch mindestens ein anionisches Harz enthält.
7. Papierträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Basispapier neben
Alkylketendimeren weitere Leimmittel enthält.
8. Papierträger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein weiteres Leimmittel
ein epoxidiertes höheres Fettsäureamid ist.
9. Papierträger nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das epoxidierte höhere
Fettsäureamid ein epoxidiertes Stearinsäureamid ist.
10. Papierträger nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das epoxidierte Fettsäureamid
ein epoxidiertes Behensäureamid ist.
11. Papierträger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein weiteres Leimmittel
eine Seife einer höheren Fettsäure ist.
12. Papierträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Basispapier neben
Alkylketendimeren ein Aluminiumsalz enthält.
13. Papierträger nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Basispapier neben
Alkylketendimeren und Aluminiumsalz mindestens ein weiteres Leimmittel enthält.
14. Papierträger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Basispapier unter
Verwendung von 0,1 - 1 Gew.-% Alkylketendimeren hergestellt ist und mindestens ein
kationisches Harz enthält.
15. Papierträger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das kationische Harz
ein Polyamid-Polyamin-Epichlorhydrinharz ist.
16. Papierträger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das kationische Harz
ein kationisches Polyacrylamid ist.
17. Papierträger nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein anionisches Harz
ein anionisches Polyacrylamid oder eine anionische Stärke ist.
18. Papierträger nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Basispapier zusätzlich
ein kationisches Harz enthält.
19. Papierträger nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Basispapier zusätzlich
wenigstens ein kationisches Harz und wenigstens ein anionisches Harz enthält.