[0001] Die Erfindung betrifft eine Düsenwebmaschine mit einer Schußfäden in Webfächer eintragenden
Hauptblasdüse und mit mehreren in Transportrichtung der Schußfäden hintereinander
angeordneten Staffettendüsen, die auf einer Weblade angeordnet sind und die aus geraden,
an ihren freien Enden geschlossenen und schneidenartig angeschärften Röhrchen gebildet
sind, die in der Nähe der Enden in eine im wesentlichen planen Seitenfläche mit wenigstens
eine Blasöffnung versehen sind, deren Blasrichtung von unten schräg zur Transportrichtung
der Schußfäden in einem von Rietblättern gebildeten, im wesentlichen U-förmigen Kanal
gerichtet ist.
[0002] Bei derartigen Düsenwebmaschinen besteht die Aufgabe, den von den Rietblättern gebildeten
Kanal möglichst gleichmäßig mit Transportluft auszufüllen, um einen sicheren und störungsfreien
Transport zu ermöglichen. Auf der anderen Seite soll jedoch ein möglichst geringer
Luftverbrauch gegeben sein, da der Energieverbrauch der Düsenwebmaschine möglichst
gering gehalten werden soll. In der Praxis hat sich gezeigt, daß die verschiedenen
Webmaterialien darüber hinaus unterschiedlich starke Luftströmungen erfordern. Beispielsweise
läßt sich ein grobes Baumwollgarn besser mit einer weniger starken Luftströmung transportie
ren als ein Filamentfaden, der eine stärkere Luftströmung erfordert. Es ist deshalb
in der Praxis notwendig,die Staffettendüsen mit unterschiedlichen Überdrücken zu
betreiben.
[0003] Es ist bekannt (DE-AS 21 19 238), die Staffettendüsen mit Blasöffnungen in der Form
eines runden Loches zu versehen. Es hat sich gezeigt, daß bei derartigen Staffettendüsen
die Blasrichtung bei größeren Durchmessern des Loches von dem angelegten Überdruck
abhängig ist und sich bei einer Änderung des Überdruckes verlagert. Derartige Staffettendüsen
sind daher nur dann sinnvoll, wenn immer das gleiche Material verarbeitet wird und
eine Veränderung des Luftdruckes nicht notwendig ist.
[0004] Es ist auch bekannt (DE-PS 25 22 335), anstelle eines großen Loches als Blasöffnungen
für die Staffettendüsen eine Vielzahl siebartig angeordneter Einzellöcher vorzusehen.
Diese Einzellöcher, die auf einer Kreisfläche angeordnet sind, sollen die Luft in
eine Anzahl separater Strahlen aufteilen, die sich in sehr kurzem Abstand nach der
Blasöffnung wieder zu einem einzigen Strahl vereinigen. Es hat sich gezeigt, daß
bei geeigneter Wahl der Dimensionen der Einzellöcher und geeigneter Anordnung es möglich
ist, die Stabilität der Blasrichtung zu verbessern, so daß auch bei unterschiedlichen
Überdrücken im wesentlichen die gleiche Blasrichtung erhalten wird. Jedes dieser Einzellöcher
ist jedoch Ursache für Strömungsverluste, die sich miteinander addieren und zu einem
höheren Gesamtverlust führen als bei einem einzigen größeren Loch.Darüber hinaus ist
das Anbringen der Vielzahl der Einzellöcher recht aufwendig und teuer. Außerdem besteht
der Nachteil, daß die kleinen Löcher sich relativ leicht verstopfen und dann mühsam
gereinigt werden müssen, insbesondere durch Ultraschall.
[0005] Es ist auch bekannt, Staffettendüsen mit Blasöffnungen in der Form eines fünfarmigen
Sterns zu versehen. Durch diese Ausbildung wird der ausgeblasene Luftstrahl bereits
an der Austrittsstelle der Blasöffnung auseinandergezogen, so daß der Strahl eine
wesentlich vergrößerte Umfangsfläche hat, mit welcher er mit der Umgebungsluft in
Berührung kommt. Der ausgeblasene Strahl reißt daher relativ viel Umgebungsluft als
sogenannte Sekundärluft mit sich,so daß mit einer relativ geringeren Menge von ausgeblasener
Luft ein relativ großvolumiger Luftstrom erzeugt wird. Die Stabilität der Blasrichtung
bei unterschiedlichen Überdrücken ist gegenüber einer Ausführung mit nur einem runden
Loch als Blasöffnung etwas verbessert. Diese Richtungsstabilität spielt jedoch bei
dieser Ausführungsform insofern keine entscheidende Rolle, als aufgrund des Mitreißens
von Sekundärluft ein relativ großvolumiger Luftstrom erzeugt wird, der auf jeden
Fall in den von den Rietblättern gebildeten Kanal gelangt.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine Düsenwebmaschine der eingangs
genannten Art Staffettendüsen zu schaffen, die einerseits auch bei unterschiedlichen
Überdrücken eine hohe Richtungsstabilität der Blasrichtung gewährleisten, die einen
möglichst großvolumigen Luftstrom erzeugen und die außerdem möglichst einfach herstellbar
sind.
[0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst,daß die Blasöffnungen jeweils die Gestalt eines
im wesentlichen quer zu der Achse des Röhrchens verlaufenden Schlitzes aufweisen,
dessen Breite nicht größer als 0,8 mm ist und dessen Seitenwände derart profiliert
sind, daß der kleinste Strömungsquerschnitt auf wenigstens einer Seite von einer Kante
begrenzt ist, deren Stärke nicht größer als 0,2 mm ist.
[0008] Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß für die Ausblasrichtung, da aufgrund
der hohen Luftüberdrücke von 2 bis 7 bar immer überkritische Verhältnisse vorliegen,
ein physikalisches Phänomen entscheidend ist, das sich "als kritischer Strömungsquerschnitt"
bezeichnen läßt. Dies ist die Stelle, an welcher die Expansion der in der Staffettendüse
strömenden Luft beginnt. Die Ausblasrichtung des entstehenden Blasstrahls ist nicht
ohne weiteres von der Richtung der Öffnung abhängig, sondern ist vielmehr lotrecht
zu diesem "kritischen Strömungsquerschnitt" gerichtet. An diesem kritischen Strömungsquerschnitt
findet eine explosionsartige Expansion statt. Bei den bekannten Bauarten ist der kritische
Strömungsquerschnitt nicht oder nur in Sonderfällen identisch mit der Blasöffnung
und hat darüber hinaus noch die besondere Eigenschaft, daß sich die Lage dieses kritischen
Strömungsquerschnittes abhängig von dem Überdruck verändern kann. Abhängig von der
Höhe des Überdruckes kann der kritische Strömungsquerschnitt sich sowohl innerhalb
der Blasöffnung verlagern und schräg zur Achsrichtung der Blasöffnung einstellen
oder sich sogar auch in die Röhrchen hinein verlagern. Je geringer der Überdruck
ist,desto weiter verlagert sich der kritische Strömungsquerschnitt in das Innere der
Blasöffnung und auch in das Innere der Röhrchen.Dies gilt in extremem Maß für die
runde, relativ große Einzelöffnung (DE-AS 21 19 238), jedoch auch für siebartig angeordnete
Löcher (DE-PS 25 22 335) und für sternförmig gestaltete Einzellöcher. Durch die Erfindung
wird erreicht, daß der kritische Strömungsquerschnitt auf jeden Fall innerhalb des
Bereiches der Blasöffnung verbleibt und insbesondere auch an einer definierten Stelle
dieser Blasöffnung. Die Blasrichtung des ausgeblasenen Druckluftstrahles ist daher
für sehr große Überdruckbereiche konstant. Wenn der kritische Strömungsquerschnitt
bei der erfindungsgemäßen Ausbildung in der im wesentlichen planen Seitenfläche liegt,
kann der Querschnitt des Schlitzes sogar asymmetrisch zur im wesentlichen planen Seitenfläche
verlaufen, während die Blasrichtung dennoch lotrecht zu dieser Seitenfläche verläuft.
Darüber hinaus wird der Vorteil erhalten, daß der ausgeblasene Strahl bereits an dem
Austritt der Blasöffnung eine vergrößerte Oberfläche aufweist, mit welcher er mit
der Umgebungsluft in Berührung kommt, so daß entsprechend viel Sekundärluft mitgerissen
und ein großvolumiger Strahl gebildet wird. Darüber hinaus wird der Vorteil erhalten,
daß das Anbringen derartiger schlitzförmiger Öffnungen bezüglich der Herstellung einen
geringeren Aufwand erfordert als beispielsweise die Anbringung einer Vielzahl siebartig
angeordneter Löcher.
[0009] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen und den Unteransprüchen.
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Ausschnittes einer erfindungsgemäß
ausgebildeten Düsenwebmaschine,
Fig. 2 eine Ansicht einer Staffettendüse der Ausführungsform nach Fig. 1 in größerem
Maßstab, entgegen der Ausblasrichtung gesehen,
Fig. 3 einen Schnitt durch die Staffettendüse der Fig. 2 entlang der Linie III-III,
Fig. 4 eine Ansicht einer weiteren Ausführungsform einer Staffettendüse,
Fig. 5 in noch einmal vergrößertem Maßstab einen Schnitt durch eine Staffettendüse
im Bereich der als Schlitz ausgebildeten Ausblasöffnung mit innen liegendem kritischen
Strömungsquerschnitt,
Fig. 6 einen Schnitt ähnlich Fig. 5 durch eine Staffettendüse mit einer Ausblasöffnung
mit in der Außenwandung liegendem kritischen Strömungsquerschnitt,
Fig. 7 einen Schnitt durch eine Ausführungsform einer Staffettendüse im Bereich der
Ausblasöffnung, bei welcher der kritische Strömungsquerschnitt durch eine Wandstärkenreduzierung
in den Bereich der Außenseite der Staffettendüse verlegt ist,
Fig. 8 einen Schnitt durch eine Ausführungsform einer Staffettendüse im Bereich der
Blasöffnung, bei welcher der kritische Strömungsquerschnitt durch eine Aussparung
an der Außenseite in den Bereich der Innenwandung gelegt ist,
Fig. 9 eine Ansicht einer Staffettendüse in gegenüber der natürlichen Größe etwa 20-fach
größerem Maßstab, entgegen der Ausblasrichtung gesehen und
Fig. 10 eine Seitenansicht der Staffettendüse der Fig. 2.
[0010] Die in Fig. 1 in einer perspektivischen Teilansicht dargestellte Weblade (5) einer
Düsenwebmaschine enthält eine Welle (21), die mittels eines nicht dargestellten Antriebes
zu einer oszillierenden Bewegung in Richtung des Doppelpfeiles angetrieben ist. Auf
der Welle (21) ist mittels Haltern (22) ein sich parallel zur Welle (21) erstreckendes
Trägerprofil (23) montiert, welches die Rietblätter (8) trägt, die zwischen sich die
Kettfäden (19 und 20) führen. Aus Gründen der Darstellung sind nur zwei Kettfäden
(19, 20) gezeigt. In der Praxis läuft zwischen jedem der Rietblätter (8) ein Kettfaden
(19 oder 20). Die Kettfäden (19, 20) werden mittels einer Fachbildung nach oben und/oder
nach unten ausgelenkt, wodurch jeweils ein Webfach (2) gebildet wird. In dieses Webfach
(2) wird dann ein Schußfaden (1) eingetragen, der anschließend von den sich zu einer
Breithalteeinrichtung bewegenden Rietblättern (8) angeschlagen wird. Danach wird
die Fachstellung gewechselt,in dem die Kettfäden (19, 20) in die entgegengesetzte
Stellung gebracht werden, so daß ein neues Webfach (2) gebildet wird, in welches der
nächste Schußfaden (1) eingetragen wird.
[0011] Das Eintragen der Schußfäden (1) erfolgt über eine Hauptblasdüse (3), die an eine
nicht dargestellte Druckluftquelle angeschlossen ist und die mit einem Halter auf
dem Trägerprofil (23) befestigt ist, so daß sich die Hauptblasdüse (3) mit der Weblade
(5) bewegt. Die Webblätter (8) bilden an ihren Vorderkanten mit Hilfe von Vorsprüngen
einen im wesentlichen U-förmigen Kanal (9), in welchem der Schußfaden (1) bis zur
anderen Gewebekante gebracht wird.
[0012] Um den Transport des Schußfadens (1) in dem Kanal (9) sicherzustellen, wird mittels
Staffettendüsen (4) in dem Kanal (9) eine Luftströmung erzeugt. Diese Staffettendüsen
(4) sind in regelmäßigen Abständen in Transportrichtung des Schußfadens (1) hintereinander
angeordnet und werden gruppenweise mit Druckluft beaufschlagt. Die Staffettendüsen
(4), die die Form von geraden Röhrchen haben, sind an dem Trägerprofil (23) montiert,
das außerhalb des jeweils gebildeten Webfaches (2) bleibt, in welches nur die Enden
der Staffettendüsen (4) hineinragen. An dem Trägerprofil (23) sind Halter (25) angeordnet,
die die Staffettendüsen (4) tragen und die über eine Druckluftversorgungsleitung
(27) von einem Ventil gruppenweise mit Druckluft versorgt sind. Über die Staffettendüsen
(4) wird ein Luftstrom erzeugt, der den Kanal (9) möglichst vollständig und gleichmäßig
ausfüllt. Die einzelnen Staffettendüsen sollen deshalb einen Luftstrahl ausblasen,
der einerseits ein relativ großes Volumen beinhaltet und andererseits möglichst genau
gerichtet ist. Die Stärke der Luftströmung in dem Kanal (9), die für einen einwandfreien
Transport des Schußfadens (1) notwendig ist, ist abhängig von dem zu verarbeitenden
Material. Beispielsweise ist es zweckmäßig, bei der Verarbeitung eines groben Baumwollgarnes
mit einer deutlich schwächeren Luftströmung zu arbeiten als beispielsweise bei der
Verarbeitung eines glatten Filamentfadens. Es ist deshalb notwendig, daß die von dem
angelegten Überdruck abhängigen Blasluftströme der einzelnen Staffettendüsen (4)
in ihrer Stärke veränderlich sind. Trotz dieser veränderlichen Stärke muß jedoch sichergestellt
werden, daß die Blasrichtung wenigstens annähernd konstant ist.
[0013] Bei der Auslegung der Staffettendüsen (4) ist noch zu beachten, daß diese Staffettendüsen
(4) baulichen Beschränkungen unter worfen sind. Die Staffettendüsen (4), die sich
mit der Weblade (5) mitbewegen, treten bei dem Anschlagen des eingetragenen Schußfadens
(1) aus dem Webfach (2) aus und bei dem Zurückbewegen der Weblade (5) wieder in das
(geänderte) Webfach (2) ein. Die Staffettendüsen (4) können deshalb insbesondere quer
zu den Kettfäden (19, 20, nur eine relativ geringe Ausdehnung haben. Die Staffettendüsen
(4) werden deshalb aus relativ dünnen Röhrchen gebildet, die auch nur eine relativ
geringe Wandstärke von etwa 0,5 mm haben. Aus diesem Grund ist es nicht möglich, die
Ausblasöffnungen der Staffettendüsen (4) in herkömmlicher Weise als strömungstechnisch
günstig gestaltete Austrittsdüsen auszubilden. Hinzu kommt, daß die Staffettendüsen
(4) auf ihrer Außenseite eine möglichst glatte Fläche haben müssen, damit daran die
Kettfäden (19, 20) nicht hängenbleiben und beschädigt werden können.
[0014] Um das Anschlagen der eingetragenen Schußfäden (1) nicht zu behindern, sind die
Staffettendüsen (4) in Anschlagrichtung vor den Rietblättern und nach unten versetzt
angeordnet, so daß die Luftstrahlen schräg von unten in den Kanal (9) eingeblasen
werden. Die Staffettendüsen (4) sind dabei so ausgerichtet, daß die ausgeblasenen
Luftstrahlen etwa in einem Winkel von 10° in Transportrichtung des Schußfadens (1)
gerichtet sind.
[0015] Um eine ausreichend starke Transportluftströmung in dem Kanal (9) zu erzeugen, wird
an die Staffettendüsen (4) ein Luftdruck von 2 bis 7 bar angelegt, so daß auf jeden
Fall in Verbindung mit den möglichen Größen der Blasöffnungen überkritische Verhältnisse
vorliegen. Die ausgeblasenen Luftstrahlen expandieren daher explosionsartig, wobei
sich die Besonderheit ergibt, daß die Ausblasrichtung von der Lage der Stelle abhängig
ist, an welcher die Expansion beginnt, die als kritischer Strömungsquerschnitt bezeichnet
wird. Um die Stelle des kritischen Querschnittes exakt festzulegen und damit auch
bei unterschiedlichen Luftdrücken die Ausblasrichtung exakt bestimmen zu können,
wird gemäß der vorliegenden Erfindung vorgesehen, daß der kri tische Strömungsquerschnitt
in der Blasöffnung an einer definierten Stelle liegt. Hierzu wird vorgesehen, daß
die Blasöffnung als ein Schlitz (7) ausgebildet wird, der im wesentlichen quer zu
der Längsachse der als Röhrchen (10) ausgebildeten Staffettendüse (4) verläuft. Das
Röhrchen (10) (Fig. 2 bis 10) besitzt wenigstens im Bereich des Längsschlitzes (7)
einen längsovalen Querschnitt, dessen größte Ausdehnung in Richtung der Kettfäden
verläuft. Im Bereich des freien Endes ist das Röhrchen (10) schneidenartig angeschärft,
wobei allerdings anstelle einer scharfkantigen Schneide eine Rundung vorgesehen ist.
Im Bereich der als Schlitz (7) ausgebildeten Blasöffnung befindet sich eine im wesentlichen
plane Fläche (6). Diese plane Fläche (6) verläuft lotrecht zur Blasrichtung, d.h.
in einem Winkel von etwa 10° zu der Transportrichtung der Schußfäden (1). Der Schlitz
(7) besitzt eine Breite von maximal 0,8 mm. Ferner ist vorgesehen, daß der jeweils
engste Querschnitt des Schlitzes (7), der den kritischen Strömungsquerschnitt bildet,
sich an einer definierten Stelle befindet, so daß sich die Blasrichtung auch nicht
durch eine druckabhängige Verlagerung des kritischen Strömungsquerschnittes innerhalb
der Ausblasöffnung verändern kann.
[0016] Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 ist vorgesehen, daß der Schlitz (7) von Seitenwandungen
begrenzt ist, die von innen nach außen divergieren.Dadurch wird eine innenliegende,
scharfe Kante (11) gebildet, die den kritischen Strömungsquerschnitt definiert, an
welchem die Expansion beginnt. Die Blasrichtung des ausgeblasenen Strahls ist somit
lotrecht zu der Ebene zwischen den beiden den Schlitz (7) begrenzenden Innenkanten
(11). Ein derartiger Schlitz kann beispielsweise durch Funkenerosion hergestellt werden,
indem mittels einer leistenartigen Elektrode, die in ihrer Dicke der Schlitzbreite
und in ihrer Breite der Schlitzlänge entspricht, eine zweimalige Erosion vorgenommen
wird, wobei die Elektrode jeweils unter einem anderen Winkel der planen Fläche (6)
der Staffettendüse (4) zugestellt wird. Diese Art der Zustellung ist durch die gestrichelten
Linien in Fig. 4 angedeutet.
[0017] Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 ist vorgesehen, daß der Schlitz (7) seinen engsten
Querschnitt und damit den kritischen Strömungsquerschnitt in der Außenseite der Staffettendüse
(4) aufweist, d.h. in der planen Fläche (6). Hierzu ist vorgesehen, daß die Seitenwandungen
in Strömungsrichtung konvergieren. Auch diese Schlitzform kann durch eine Funkenerosion
mittels einer leistenförmigen Elektrode erzeugt werden, die ebenfalls unter zwei verschiedenen
Winkeln zweimal dem Schlitz (7) zugestellt wird und damit die in Fig. 6 dargestellte
Form schafft. Bei dieser Ausführungsform wird der kritische Strömungsquerschnitt von
zwei scharfkantigen Kanten (12) begrenzt, die in Längsrichtung des Schlitzes (7)
verlaufen.
[0018] Bei den Ausführungsformen nach Fig.7 und 8 wird ein in seiner Lage exakt definierter
kritischer Strömungsquerschnitt im Bereich der Schlitze (7) dadurch erzielt, daß
die Wandstärke der Staffettendüse (4) im Bereich der Schlitze (7) durch eine Aussparung
(28, 29) auf ein Fünftel bis ein Drittel vermindert ist, d.h. auf maximal 0,2 mm.
Dadurch erhält der Schlitz (7) eine umlaufende relativ dünne Kante (13,14), die den
kritischen Querschnitt bestimmt. Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 ist vorgesehen,
daß die Aussparung (28), mit welcher die Wandstärke im Bereich des Schlitzes (7) reduziert
ist, im Innern der Staffettendüse (4) auf der der planen Fläche (6) gegenüberliegenden
Seite angebracht ist. Bei der Ausführungsform nach Fig. 8 ist vorgesehen, daß die
Aussparung (29), die auch hier die Wandstärke reduziert,von der planen Seitenfläche
(6) her angebracht worden ist.
[0019] Durch die Ausbildung der Blasöffnung in Form eines Schlitzes (7) wird außerdem erreicht,
daß der ausgeblasene Luftstrahl bereits an seinem Anfang eine relativ große Oberfläche
aufweist, die mit der Umgebungsluft in Berührung kommt. Aufgrund dieser relativ großen
Oberfläche wird entsprechend viel Umgebungsluft mitgerissen, sogenannte Sekundärluft,
so daß auch bei relativ geringer ausgeblasener Luftmenge noch ein relativ großvolumiger
Luftstrahl entsteht
[0020] Falls die Gesamtquerschnittsfläche eines Schlitzes (7) nicht ausreichen sollte, um
eine ausreichende Luftmenge auszublasen, wird vorgesehen, daß eine oder zwei zusätzliche
Öffnungen angebracht werden, die ebenfalls die Form von Schlitzen (17, 18) aufweisen,
die parallel zu dem Schlitz (7) verlaufen. Diese Schlitze (17, 18), die entsprechend
dem Schlitz (7) in der Breite bemessen und bezüglich der Wandungen gestaltet sind,
werden in einem derartigen Abstand angeordnet, daß zwischen den einzelnen Schlitzen
(7, 17, 18) Stege verbleiben, die in der Größenordnung des 0,3 bis 1,5-fachen der
Breite der Schlitze (7, 17, 18) liegen. Wie in Fig. 2 angedeutet ist, wird dabei zweckmäßigerweise
vorgesehen, daß die von dem geschlossenen Ende der als Röhrchen (7) gestalteten Staffettendüse
(4) weiter entfernt liegenden Schlitze (17, 18) in ihrer Länge abnehmen.
[0021] Eine Vergrößerung der Gesamtquerschnittsfläche wird bei der Ausführungsform nach
Fig. 4 dadurch erhalten, daß zwei spiegelsymmetrisch angeordnete Schlitze (7, 7ʹ)
vorgesehen werden, die jeweils die Kontur eines flachen Winkels aufweisen und mit
ihren Spitzen einander zugewandt sind. Durch diese nicht parallele Ausbildung wird
erreicht, daß die Außenumfänge dieser Schlitze (7, 7ʹ) ohne sich gegenseitig zu behindern,
mit der Umgebungsluft in Berührung kommen, so daß Sekundärluft ohne gegenseitige
Behinderung angesaugt werden kann.
[0022] Bei der Ausführungsform nach Fig. 9 und 10 ist in dem Röhrchen (10), das eine Staffettendüse
(4) bildet, ein Schlitz (7) vorgesehen, der eine im wesentlichen rechteckige Kontur
aufweist. Der Schlitz (7), der quer zur Achse (33) des Röhrchens (10) verläuft, ist
zu dem angeschärften freien Ende des Röhrchens (10) hin durch eine Seitenwand (30)
begrenzt, die lotrecht zu der im wesentlichen planen Seitenfläche (6) verläuft. Die
gegenüberliegende Seitenwand (31), die ebenfalls eine glatte Fläche bildet, ist gegenüber
der im wesentlichen planen Fläche (6) um einen Winkel von etwa 20° derart geneigt,
daß der Querschnitt des Schlitzes von innen nach außen konvergiert. Der kleinste
Strömungsquerschnitt und damit der kritische Strömungsquerschnitt, der von der Kante
(32) auf der dem geschlossenen Ende des Röhrchens (10) abgewandten Seite begrenzt
wird, liegt somit in der im wesentlichen planen Ebenen (6). Die beiden Endwände des
Schlitzes (7) verlaufen parallel zur Längsachse (33) und lotrecht zu den Seitenwänden
(30, 31). Der Schlitz ist lediglich im Bereich seiner Ecken zwischen den Endwänden
und den Seitenwänden (30, 31) geringfügig abgerundet.
[0023] Der Schlitz (7) besitzt in der Ebene der im wesentlichen planen Fläche eine Breite
zwischen den Seitenwänden (30, 31), d.h. zwischen der Seitenwand (30) und der Kante
(32), die etwa 0,7 mm beträgt. Die Länge des Schlitzes (7) zwischen den beiden Endwänden
beträgt etwa das drei- bis vier-fache dieser Breite.
[0024] Wie aus Fig. 10 weiter zu sehen ist, ist das Röhrchen (10) bezüglich seiner Längsachse
spiegelsymmetrisch geformt, d.h. auf der der im wesentlichen planen Seitenfläche (6)
gegenüberliegenden Seite befindet sich eine entsprechende im wesentlichen plane
Seitenfläche. Diese beiden planen Seitenflächen schließen miteinander einen Winkel
von etwa 20° und damit einen Winkel von etwa 10° zu der Achse (33) des Röhrchens (10)
ein. Der Abstand der Mitte des Schlitzes (7) von dem freien Ende des Röhrchens beträgt
etwas mehr als das drei-fache der Schlitzbreite zwischen der Seitenwand (30) und
der Kante (32).
[0025] Der Schlitz (7), der bezüglich der im wesentlichen planen Fläche (6) eine asymmetrische
Gestalt aufweist, kann beispielsweise mittels Funkenerosion mit einer leistenförmigen
Elektrode geschaffen werden. Die leistenförmige Elektrode besitzt eine Länge entsprechend
der Schlitzlänge und eine Breite, die etwas kleiner als die Breite des Schlitzes (7)
ist. Diese Elektrode wird einmal lotrecht zu der im wesentlichen planen Seitenfläche
(6) dem Röhrchen (10) zugestellt, wobei die Seitenwandung (30) und die an sie angrenzenden
Bereiche der Endwände erzeugt werden. Dann wird die Elektrode nach einem Kippen um
einen Winkel von 20° zur im wesentlichen planen Seitenfläche und ggf. einem die Schlitzbreite
bestimmenden Versetzen noch einmal dem Röhrchen zugestellt.
[0026] Es hat sich gezeigt, daß trotz der bezüglich der im wesentlichen planen Seitenfläche
(6) asymmetrischen Gestalt des Schlitzes (7) ein Blasluftstrahl entsteht, der lotrecht
zu der im wesentlichen planen Ebene (6) gerichtet ist und der auch bei unterschiedlichen
Drücken eine sehr hohe Richtungsstabilität aufweist.
[0027] Um die Richtungsstabilität des ausgeblasenen Luftstrahls quer zu den Seitenwänden
(30, 31) zu verbessern, ist bei der Ausführungsform nach Fig. 9 und 10 in der dem
Schlitz (7) gegenüberliegenden Rückwand des Röhrchens (10) eine Vertiefung (35) vorgesehen.
Die Vertiefung (35) besitzt die Form einer flachen Kerbe, die eine Tiefe von etwa
0,05 bis 0,2 mm aufweist. Der Scheitel dieser Vertiefung verläuft parallel zu dem
Schlitz (7). Die Länge der Vertiefung entspricht etwa der Länge des Schlitzes. Die
Flanken der kerbenartigen Vertiefung haben einen flachen Winkel zur Innenwand. Eine
derartige Vertiefung ist beispielsweise dadurch herstellbar, daß ein entsprechendes,
schneidenartig angeschärftes Werkzeug in den Schlitz (7) eingeführt wird, durch welches
die Rückwand entsprechend nach außen gedrückt wird. Die auf der Außenseite der Rückwand
dabei entstehende höckerartige Erhöhung wird danach abgeschliffen.
1. Düsenwebmaschine mit einer Schußfäden in Webfächer eintragenden Hauptblasdüse
und mit mehreren in Transportrichtung der Schußfäden hintereinander angeordneten Staffettendüsen,
die auf einer Weblade angeordnet sind und die aus geraden, an ihren freien Enden geschlossenen
und schneidenartig angeschärften Röhrchen gebildet sind, die in der Nähe der Enden
in einer im wesentlichen planen Seitenfläche mit wenigstens einer Blasöffnung versehen
sind, deren Blasrichtung von unten schräg zur Transportrichtung der Schußfäden in
einen von Rietblättern gebildeten, im wesentlichen U-förmigen Kanal gerichtet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Blasöffnungen jeweils die Gestalt eines im wesentlichen
quer zu der Achse des Röhrchens (10) verlaufenden Schlitzes (7) aufweisen, dessen
Breite nicht größer als 0,8 mm ist und dessen Seitenwände derart profiliert sind,
daß der kleinste Strömungsquerschnitt auf wenigstens einer Seite von einer Kante (11,
12, 13, 14, 32) begrenzt ist, deren Stärke nicht größer als 0,2 mm ist.
2. Düsenwebmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (7)
in Vertiefungen (15, 16) der Seitenfläche (6) der Röhrchen (10) liegen.
3. Düsenwebmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (7)
von schräg zur Seitenfläche (6) geneigten Seitenwandungen begrenzt sind.
4. Düsenwebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Röhrchen (10) mit zwei oder mehreren, parallel zueinander verlaufenden Schlitzen
(7, 17, 18) versehen sind.
5. Düsenwebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Röhrchen (10) mit zwei Schlitzen (7, 7ʹ) versehen sind, die die Form von flachen,
mit ihren Spitzen einander zugewandten Winkeln aufweisen.
6. Düsenwebmaschine nach Anspruch 4 oder 5 dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den
Schlitzen (7, 17, 18) Stege belassen sind, deren Breite etwa der Breite der Schlitze
(7, 17, 18) entspricht.
7. Düsenwebmaschine nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die dem freien Ende der Röhrchen (10) entfernt liegenden Schlitze (18) eine geringere
Länge als die näher an dem freien Ende liegenden Schlitze (7, 17) aufweisen.
8. Düsenwebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Röhrchen (10) wenigstens im Bereich der Schlitze (7) einen flachovalen Querschnitt
aufweisen, dessen größerer Abmessung sich in Längsrichtung der Schlitze (7) und im
wesentlichen in Richtung von Kettfäden (9, 20) erstreckt.
9. Düsen-Webmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die den Schlitz (7) zum freien Ende des Röhrchens (10) begrenzende Seitwand (30) wenigstens
etwa lotrecht zu der im wesentlichen planen Seitenfläche (6) verläuft, und daß die
gegenüberliegende Seitenwand (31) mit einer dünnen Kante (32) versehen ist.
10. Düsen-Webmaschine nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die dem
freien Ende des Röhrchens (10) abgewandte Seitenwand (31) derart zur im wesentlichen
planen Seitenfläche (6) geneigt ist, daß der Schlitz (7) nach außen konvergiert.
11. Düsen-Webmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die dem freien
Ende des Röhrchens (10) abgewandte Seitenwand (31) um einen Winkel von etwa 20° zur
im wesentlichen planen Seitenfläche (6) geneigt ist.
12. Düsen-Webmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mitte des Schlitzes (7) in einem Abstand zu dem freien Ende des Röhrchens (10)
angeordnet ist, der etwa dem drei-fachen der Breite des Schlitzes (7) entspricht.
13. Düsen-Webmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Länge des Schlitzes (7) etwa das drei- bis vier-fache der Breite des Schlitzes
(7) beträgt.
14. Düsen-Webmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Endwände des Schlitzes (7) wenigstens annähernd lotrecht zu den Seitenwänden (30,
31) des Schlitzes (7) verlaufen.
15. Düsen-Webmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die im wesentlichen plane Seitenfläche (6) des Röhrchen um einen Winkel von etwa
10° zur Achse des Röhrchens (10) geneigt ist.
16. Düsen-Webmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die dem Schlitz (7) gegenüber liegende Rückwand des Röhrchens (10) innen mit einer
Vertiefung (35) versehen ist, die etwa parallel zu dem Schlitz verläuft.