[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Handhabung von Flüssigkeiten für die
Behandlung der Haare, z. B. mit Mitteln zum Dauerwellen, Neutralisieren, Pflegespülen,
Fixieren, Färben und Regenerieren, und für dergleichen Anwendungen, welche eine elektromotorisch
antreibbare Pumpe für die Flüssigkeit mit einem förderseitig angeschlossenen, eine
Kupplung aufweisenden Mundstück sowie mit diesem wahlweise auswechselbar verbindbare
Flüssigkeitsaustrittsorgane aufweist.
[0002] Die genannte Vorrichtung hat sich zwar in der Praxis bewährt, es hat sich jedoch
herausgestellt, daß bei bestimmten Anwendungen die Handhabung der Vorrichtung etwas
umständlich ist und eine zweihändige Bedieunung efordert. Weiterhin hat es sich als
wünschenswert herausgestellt, der Vorrichtung weitere Anwendungsgebiete zugänglich
zu machen.
[0003] Es stellt sich daher die Aufgabe, die Vorrichtung in der Weise weiterzuentwickeln,
daß bei allen Anwendungen der Vorrichtung eine einfache, vorzugsweise einhändige Bedienung
ermöglicht wird und daß zugleich die Vorrichtung für weitere, neue Anwendungen einsetzbar
wird.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art welche gekennzeichnet ist durch ein als handhaltbarer Griffkörper ausgebildetes
Gehäuse, in welchem zumindest die Pumpe mit ihrem Antreibsmotor untergebracht ist,
und wobei ansaugseitig an die Pumpe ein flexibler Ansaugschlauch angeschlossen ist.
[0005] Durch diese Weiterbilding der Vorrichtung wird erreicht, daß eine Bedienungsperson
die Vorrichtung einhändig bedienen kann, so daß die andere Hand ständig für gleichzeitig
erforderliche Arbeiten, wie z. B. mit einem Kamm oder dergleichen, freibleibt. Da
die Pumpe in der Vorrichtung unmittelbar im Arbeitsbereich angeordnet ist, wird eine
schnelle und unkomplizierte Betätigung der Vorrichtung ermöglicht. Ein eigenes Absperrorgan
für das Mundstück ist nicht mehr erforderlich, so daß die Vorrichtung insgesamt kompakter
und kostengünstiger wird. Wegen der geringen erforderlichen Leistung kann die Vorrichtung
sehr klein und leicht ausgeführt sein, so daß deren Handhabung für die Bedienungsperson
keinerlei körperliche Belastung darstellt.
[0006] Bevorzugt ist vorgesehen, daß in dem Gehäuse eine Drehzahlregelungseinrichtung für
den Motor der Pumpe mit einem gehäuseaußenseitigen, eine Drehzahlveränderung des Motors
durch die das Gehäuse haltende Hand erlaubenden Betätigungsorgan angeordnet ist. Hiermit
wird auf einfache Art und Weise eine Änderung der Pumpenleistung und damit eine Einstellung
der geförderten Flüssigkeitsmenge ermöglicht. Da die Vorrichtung mit derselben Hand
gehalten und gesteuert wird, ist ein sehr schnelles Reagieren der Bedienungsperson
der Vorrichtung auf die jeweiligen Erfordernisse, z. B. bei der Haarbehandlung unterschiedlicher
Kopfpartien, möglich. Hierdurch werden sowohl die Arbeitsbedingungen für die Bedienungsperson
als auch das Arbeitsergebnis verbessert.
[0007] Weitere vorteilhafte Merkmale und Ausgestaltungen der Vorrichtung gemäß Erfindung
gehen aus den Unteransprüchen 3 bis 7 hervor.
[0008] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand einer Zeichnung
näher erläutert. Die Figuren der Zeichnung zeigen im einzelnen:
Figur 1 eine Vorrichtung gemäß Erfindung in Seitenansicht, teils in Durchsicht, in
einer ersten Ausführung,
Figur 2 die Vorrichtung in einer Ausführung mit einem Massagekopf als Flüssigkeitsaustrittsorgan
im Schnitt und
Figur 3 die Vorrichtung in einer Ausführung mit einem Lockenwickler als Flüssigkeitsaustrittsorgan,
ebenfalls im Schnitt.
[0009] Wie die Figur 1 zeigt, besteht das dargestellte Ausführungsbeispiel der Vorrichtung
100 von außen betrachtet im wesentlichen aus einem Gehäuse 6, in welches an dem einen
Ende ein flexibler Ansaugschlauch 30 mündet und an dessen anderem Ende ein Mundstück
4 zur Bildng eines Flüssigkeitsauslasses angeordnet ist. Im Inneren des Gehäuses 6
sind, wie durch gestrichelte Linien angedeutet, eine Anzahl von Funktionselementen
angeordnet. Hier ist zunächst eine Pumpe 1 zu nennen, welche im hinteren Teil des
Gehäuses 6, unmittelbar im Anschluß an den Ansaugschlauch 30, angeordnet ist. Über
eine in das Gehäuse 6 integrierte Förderleitung 1ʹ ist die Pumpe förderseitig mit
dem Mundstück 4 verbunden. Angetrieben wird die Pumpe 1 durch einen Elektromotor 5,
welcher unmittelbar neben der Pumpe 1 im Gehäuse 6 angeordnet ist. Die Energieversorgung
des Motors 5 erfolgt im dargestellten Ausführungsbeispiel durch einen Akkumulator
7, der einen netzunabhängigen Betrieb der Vorrichtung 100 gestattet. Dem Akkumulator
7 und dem Motor 5 ist eine Drehzahlregelungseinrichtung 17 zugeordnet, welche eine
vorzugsweise stufenlose Veränderung der Drehzahl des Motors 5 mittels eines aus dem
Gehäuse 5 vorragenden Rändelrades 35 erlaubt. Die Drehzahlregelungseinrichtung 17
ist dabei vorzugsweise ein elektronischer Drehzahlregler, um Energieverluste möglichst
klein und damit die Betriebsdauer der Vorrichtung mit einer Akkumulatorladung möglichst
lang zu halten. Außer durch das dargestellte Rändelrad 35 zur Verstellung eines Potentiometers
kann die Drehzahlregelung beispielsweise auch mittels eines Schiebereglers erfolgen.
[0010] Das Gehäuse 6 der Vorrichtung 100 hat vorzugsweise eine längliche, im wesentlichen
zylindrische Form mit einem Durchmesser, der es erlaubt, die Vorrichtung 100 problemlos
in einer Hand zu halten. Zugleich kann beispielsweise mit dem Daumen der die Vorrichtung
100 haltenden Hand das Rändelrad 35 zur Drehzahlregelung des Motors 5 und damit zur
Einstellung der Förderleistung der Pumpe 1 betätigt werden.
[0011] Wie weiter aus der Figur 1 der Zeichnng ersichtlich ist, ist das Ansaugende 30ʹ des
Ansaugschlauches 30 in ein mit einer Wirkflüssigkeit 28 gefülltes Waschbecken 10 geführt.
Zur Vermeidung eines Ansaugens von Fremdkörpern oder dergleichen ist auf das Ansaugende
30ʹ des Schlauches 30 ein Filterkörper 31 aufgesetzt. Zur Festlegung des Schlauches
30 bzw. seines Ansaugendes 30ʹ am bzw. im Waschbecken 10 ist am Schlauch 30 eine Klemmvorrichtung
9ʹ angeordnet, welche auf den Rand 11 des Waschbeckens 10 im Klemmsitz aufsteckbar
ist.
[0012] Gemäß Erfindung gehören zur Vorrichtung 100 auswechselbar mit dieser verbindbare
Flüssigkeitsaustrittsorgane. Hierzu ist das Mundstück 4 am Gehäuse 6 der Vorrichtung
100 mit einer Kupplung in Form eines Konus 3 ausgestattet. Ein erstes Beispiel eines
Flüssigkeitsaustrittsorgans zeigt die Figur 2 der Zeichnung. In der Figur ist ein
für Massagezwecke geeignetes Flüssigkeitsaustrittsorgan 47 sowie ein Teil des Gehäuses
6 der Vorrichtung 100 mit dem Mundstück 4 im Schnitt dargestellt. Dabei sind das Flüssigkeitsaustrittsorgan
47 und das Mundstück 4 mittels der Konus-Kupplung 3 miteinander dichtend verbunden.
Das Flüssigkeitsaustrittsorgan 47 weist ein Gehäuse 48 auf, dessen Inneres im wesentlichen
hohl ist und einen Durchfluß der Flüssigkeit, die von der Pumpe 5 herbeigefördert
wird, erlaubt. Am freien Ende des Organs 47 ist ein in axialer Richtung verschieblich
gelagerter Massagekopf 49, 52 angeordnet. Der Kopf 49, 52 sowie das Gehäuse 48 sind
gegeneinander durch eine zwischenliegende Dichtung 54 abgedichtet. Vom vorderen Teil
52 des Massagekopfes erstreckt sich ein Stempel 49 mit einer endseitigen Dichtplatte
50 in das Innere des Gehäuses 48 hinein. Gegenüber der Platte 50 weist das Gehäuse
48 einen entsprechend geformten Dichtsitz 50ʹ auf, wodurch ein Ventil für die Flüssigkeit
gebildet wird. Der Massagekopf 49, 52 ist durch eine Feder 51 in Schließrichtung der
Dichtplatte 50 vorbelastet. Zur Abstützung der Feder 51 am dichtplattenabgewandten
Ende dient eine Zwischenwand 48ʹ, die im Inneren des Gehäuses 48 angeordnet ist und
die Perforationen für einen Durchlaß der Flüssigkeit aufweist. Ebenso weist der äußere
Teil 52 des Massagekopfes 49, 52 Perforatioen 53 auf, welche einen Austritt der geförderten
Flüssigkeit aus dem Inneren des Gehäuses 48 nach außen hin erlauben. Bei dem hier
dargestellten Ausführungsbeispiel ist der äußere Teil 52 des Massagekopfes 49, 52
als elastische Auflage ausgebildet. Selbstverständlich können hier auch Materialien
mit anderen Eigenschaften eingesetzt werden.
[0013] Bei Beschickung des Flüssigkeitsaustrittsorgans 47 wird durch die einströmende Flüssigkeit
der Stempel 49 des Massagekopfes 49, 52 nach außen bewegt, wodurch der Druck im Inneren
des Mundstückes 4 und dem ersten Teil des Gehäuses 48 schlagertig absinkt. Bei einer
entsprechend eingestellten Strömungsgeschwindigkeit und Dimensionierung der Teile
des Flüssigkeitsaustrittsorgans 47 kommt es, gegebenenfalls unterstützt durch eine
einen pulsierenden Strahl erzeugenden Pumpe 1, zu einer oszillierenden Bewegung des
Massagekopfes 49, 52 relativ zum Gehäuse 48. Mit diesem Ausführungsbeispiel der Vorrichtung
100 kann also eine Flüssigkeit nicht nur vorteilhaft einfach gehandhabt und aufgetragen,
sondern zugleich auch einmassiert werden.
[0014] Figur 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Flüssigkeitsaustrittsorgans,
ebenfalls im Schnitt und wieder zusammen mit einem Teil des Gehäuses 6 sowie dem Mundstück
4 der Vorrichtung 100 im Schnitt. Das Flüssigkeitsaustrittsorgan ist hier ein Lockenwickler
44, welcher in seinem Inneren hohl ausgeführt ist und eine Vielzahl von Durchbrechungen
45 aufweist, welche einen Austritt von Flüssigkeit aus dem Inneren des Wicklers 44
zu dessen Außenseite hin erlauben. Zum Zweck einer schnell und einfach herstellbaren
und auch wieder lösbaren, flüssigkeitsdichten Verbindung zwischen Mundstück 4 und
Wickler 44 weist letzterer eine Einstecköffnung 44ʹ mit einer darin angeordneten,
umlaufenden elastischen Dichtung 44ʹ, z. B. in Form eines Gummi-O-Ringes auf. Das
Mundstück 4 einerseits sowie die Einstecköffnung 44ʹ mit dem Dichtring 44ʺ bilden
somit eine Kupplung 3, die sehr schnell herstellbar und wieder lösbar ist. Hierdurch
wird der Vorteil erreicht, daß bei einer Haarbehandlung das Mundstück 4 am Gehäuse
6 der Vorrichtung 100 nacheinander ohne großen Aufwand in eine Anzahl von das aufgewickelte
Haar einer zu behandelnden Person tragenden Lockenwicklern einführbar ist, um diese
mit Wirkflüssigkeiten zu beschicken. Da die Lockenwickler 44 von dem darauf aufgewickelten
Haar getragen werden, ist eine feste mechanische Verbindung zwischen Mundstück 4
und Lockenwickler 44 nicht erforderlich, sondern wäre im Gegenteil sogar eher hinderlich
bei der Handhabung der Vorrichtung 100. Aufgrund der zweckmäßigen Gestaltung der
Kupplung 3 und der Anordnung aller erforderlichen Bedienungselemente am Gehäuse 6
der handgehaltenen Vorrichtung 100 ist ein schnelles und problemloses Arbeiten mit
der Vorrichtung möglich. Aufgrund ihrer Gestaltung ist die Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung sowohl für Zwecke der Haarbehandlung und -pflege als auch für andere Anwendungen,
wie z. B. der pflegenden oder medizinischen Behandling der Haut verwendbar. Eine Benutzung
der Vorrichtung ist dabei sowohl durch Fachkräfte, z. B. aus dem Friseurhandwerk oder
den medizinischen Berufen als auch durch Privatpersonen im eigenen Haushalt möglich.
1. Vorrichtung zur Handhabung von Flüssigkeiten für die Behandlung der Haare, z. B.
mit Mitteln zum Dauerwellen, Neutralisieren, Pflegespülen, Fixieren, Färben und Regenerieren,
und für dergleichen Anwendungen, gekennzeichnet durch eine elektromotorisch antreibbare
Pumpe für die Flüssigkeit mit einem förderseitig angeschlossenen, eine Kupplung aufweisenden
Mundstück und mit diesem wahlweise auswechselbar verbindbar Flüssigkeitsaustrittsorgane,
ein als handhaltbarer Griffkörper ausgebildetes Gehäuse (6), in welchem zumindest
die Pumpe (1) mit ihrem Antriebsmotor (5) untergebracht ist, und wobei ansaugseitig
an die Pumpe (1) ein flexibler Ansaugschlauch (30) angeschlossen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Gehäuse (6) eine
Drehzahlregelungseinrichtung (17) für den Motor (5) der Pumpe (1) mit einem gehäuseaußenseitigen,
eine Drehzahlveränderung des Motors (5) durch die das Gehäuse (6) haltende Hand erlaubenden
Betätigungsorgan (35) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Gehäuse
(6) eine austauschbare Batterie oder ein Akkumulator (7), vorzugsweise mit integrierter
Aufladeeinrichtung, angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Mundstück
(4) mit dem Gehäuse (6) unmittelbar verbunden oder einstückig ausgeführt ist.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Ansaugschlauch
(30) im Bereich seines Ansaugendes (30ʹ) Klemm- oder Haftmittel (9ʹ) zur lösbaren
Festlegung des Schlauchendes (30ʹ) in oder an einem Waschbecken (11), einer Badewanne
oder dergleichen Flüssigkeisbehältnis aufweist.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, gekennzeichnet durch ein mit dem Mundstück
kuppelbares Flüssigkeitsaustrittsorgan (47) mit einem durch die geförderte Flüssigkeit
und/oder durch den Pumpenmotor (5) in eine oszillierende und/oder rotierende Bewegung
versetzbaren Massagekopf (49, 52).
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, gekennzeichnet durch wenigstens ein eine
Einstecköffnung (44ʹ) für das Mundstück (4) aufweisendes, als innen hohler Lockenwickler
(44) ausgebildetes Flüssigkeitsaustrittsorgan mit einen Austritt von Flüssigkeit
aus dem hohlen Inneren zur Außenfläche des Wicklers (44) erlaubenden Flüssigkeitsdurchtrittsöffnungen
(45).