[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Treppenkantenprofil mit einem Auflageabschnitt
mit horizontaler Unterfläche und einem Abschlußflansch sowie einer annähernd senkrecht
dazu verlaufenden Profilnase und einer im Auflageabschnitt vorgesehenen Schwalbenschwanzführung
zur Aufnahme einer streifenförmigen Kunststoff- oder Gummieinlage. Neben Holztreppen
gibt es auch solche aus Beton oder aus Natursteinen oder auch fliesenbelegte Treppen;
die Stufenkanten oder Treppenkanten sind nach einer gewissen Zeit reparaturbedürftig,
nicht nur weil sie ausgetreten sind, sondern weil sie gegebenenfalls nach einer zwischenzeitlichen
provisorisch schnellen Renovierung durch Aufbringen von PVC oder Teppichbelägen
neu renoviert werden müssen, weil der Belag an den Stufenkanten inzwischen abgelaufen
ist. Es werden daher Treppenkantenprofile verschiedenster Typen und aus verschiedenen
Materialien jeweils angepaßt an die Beschaffenheit und das Material der Stufen verwendet.
Gerade die Vielzahl dieser angebotenen Kantenprofile führt dazu, daß nicht immer das
richtige Kantenprofil Verwendung findet, weil einfach die Lagerhaltung für die große
Anzahl der Profile nicht ausreicht und andererseits dazu, daß bei falscher Profilwahl
auch die Kantenprofile u.U. schnell abgenutzt werden können. Darüber hinaus besteht
eine besondere Schwierigkeit dann, wenn die Treppen mit einem Teppichbelag belegt
sind und die Stufenkanten besonders abgenutzt sind. So sind beispielsweise mehrere
Typen von sogen. Kombiprofilen auf dem Markt. Bei einem Typ dieser Kombiprofile wird
die Unterfläche des Auflageabschnittes unmittelbar auf die Stufenoberfläche aufgeschraubt,
der Kunststoffeinsatz liegt mit seiner Unterfläche unmittelbar auf dem Auflageabschnitt
auf; letzterer endet ohne Abschlußflansch stumpf mit einer Bauhöhe von 4 - 5 mm. Bei
einem anderen Typ des Kombiprofils ist es erforderlich, den Teppichbelag in der Breite
des Auflageabschnittes zu entfernen; der Abschlußflansch ist biegsam gestaltet und
liegt auf dem Teppichrand auf. Die abgerundete Profilnase liegt mit ihrer Kante ebenfalls
an dem lotrechten Abschnitt des Teppichbelages an. Ein weiterer Typ dieser Kombiprofile
ist so ausgebildet, daß der Auflageflansch plattenförmig ausgebildet ist und den Teppichbelag
untergreift, während eine darüber angeordnete vorstehende Nase den Teppichbelag von
oben erfaßt.
[0002] Zusammenfassend ist festzustellen, daß die Vielzahl der besonderen Treppenkantenprofile
die Nachteile aufweist, daß sie nicht nur den Fachverleger vor große Auswahlprobleme
stellt, sondern eben nur für jeweils eine bestimmte Verlegeart gedacht dagegen bei
anderen Verlegearten meist ungeeignet sind.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Treppenkantenprofil der eingangs erwähnten
Art zu schaffen, welches grundsätzlich überall unabhängig von der Beschaffenheit
der Trep penkante eingesetzt werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß erfindungsgemäß der Abschlußflansch als biegefester,
in die Auflageebene auslaufender Übergangsabschnitt ausgebildet ist, dessen Unterfläche
bündig mit der Unterfläche des Auflageabschnitts verläuft. Auch bei mit Teppichböden
versehenen Treppenstufen ist das erfindungsgemäße Treppenkantenprofil problemlos einsetzbar,
wobei es nicht erforderlich ist, den Teppichboden im Bereich des Auflageabschnittes
zu entfernen. Andererseits ist auch eine Verlegung dieses Treppenkantenprofils bei
sanierten oder reparierten Stufen ohne weiteres möglich.
[0005] Nach einer abgewandelten Ausführungsform der Erfindung verläuft der Übergangsabschnitt
nur im Bereich seiner freien Kante bündig mit der Unterfläche des Auflageabschnittes
und weist im wesentlichen durchgehend eine gleiche Stärke auf. Dadurch wird erreicht,
daß unterhalb des Abschlußflansches ein freier Raum entsteht, der zur Aufnahme von
Klebemittel oder dergleichen dienen kann.
[0006] Der Abschlußflansch kann mit rutschhemmenden Längsrillen versehen sein; das Treppenkantenprofil
besteht zweckmäßigerweise aus Metall und weist im wesentlichen eine Mindeststärke
von 1,5 mm auf. Auf diese Weise wird erreicht, daß das Profil biegefest ist und somit
auch bei einer Trittbelastung sich nicht durchbiegt. Als Metalle kommen in erster
Linie Messing und Aluminium, jedoch auch Stahl in Frage.
[0007] Ein weiteres bevorzugtes Merkmal der Erfindung ist darin zu sehen, daß das Profil
im Bereich der Schwalbenschwanzführung eine Materialverstärkung aufweist; diese kann
aus einem mittigen Wulst gebildet sein, welcher gegebenenfalls mit versenkten Bohrungslöchern
versehen ist. Eine derartige Materialverstärkung ist bei Treppenkantenprofilen bisher
nicht verwendet worden.
[0008] Eine besonders zweckmäßige Abwandlung der Erfindung besteht darin, daß der Abschlußflansch
mit versenkten Bohrlöchern versehen ist, deren Achse senkrecht zur Oberfläche des
Übergangsabschnittes verläuft. Diese schräg zur Treppenoberkante verlaufende Verschraubungsmöglichkeit
verhindert nicht nur - insbesondere bei Teppichböden im Hauptbegehungsbereich - Walkbewegungen,
d.h. Bewegungen senkrecht zur Längsrichtung des Profils, sondern es stellt noch eine
zusätzliche Befestigungsmöglichkeit dar. Es liegt auf der Hand, daß die Bohrungen
im Abschlußflansch und diejenigen in der Schwalbenschwanzführung versetzt zueinander
vorgesehen werden können.
[0009] Eine weitere zweckmäßige Abwandlung der Erfindung besteht darin, daß die Profilnase
an ihrer Innenseite in Längsrichtung verlaufende Sollbiegenuten aufweist; auch kann
die Profilnase, wie an sich bekannt, konkav gewölbt sein und mindestens eine lichte
Höhe von 4 cm haben; diese lichte Höhe wird dann dem vorspringenden Rand einer Treppenstufe
aus Holz entsprechen.
[0010] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Kunststoff-
oder Gummieinlage an ihrer Unterfläche eine abgerundete Aushöhlung und jeweils parallel
dazu verlaufende Dehnungsnuten auf; diese Aushöhlung in der Kunststoff- oder Gummieinlage
kann größer sein als der mittige Wulst in der Schwalbenschwanzführung. Hierdurch entsteht
zwischen der Einlage und dem Auflageflansch ein Luftpolster, wodurch ein weicher Auftritt
auf die Einlage ermöglicht wird. Gleichzeitig wirkt dieses Luftpolster trittschalldämpfend;
die Dehnungsfugen und gegebenenfalls seitlich vor gesehenen Quetschfalten sorgen
dafür, daß die Einlage auch bei extremen Temperaturen sich sicher in der Schwalbenschwanzführung
des Kantenprofils hält.
[0011] Die Einlage kann beispielsweise aus PVC oder anderen Kunststoffmaterialien bestehen;
sie kann auch einen nachleuchtenden den Streifen tragen.
[0012] Auf der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung
und mehrere Anwendungsbeispiele dargestellt; sie werden nachfolgend näher beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 bis 5 verschiedene Anwendungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes und
Fig. 6 bis 8 Ausführungsbeispiele für die Gummi- oder Kunststoffeinlage jeweils im
Schnitt und in vergrößtertem Maßstab.
[0013] In Fig. 1 ist die Anwendung des Erfindungsgegenstandes bei einer stark ausgetretenen
rückwärts verrundet profilierten Holztreppenstufe gezeigt. Die Holztreppenstufe 1
ist im abgetretenen Bereich mit einer Spachtelmasse 2 ausgefüllt und weist einen Reparaturwinkel
3 auf. Auf den Reparaturwinkel und die Oberkante 4 der aus Holz bestehenden Treppenstufe
ist ein PVC-Belag 5 aufgebracht, so daß eine ebene Oberfläche entsteht. Das Kantenschutzprofil
ist mittels Schrauben 11, die in versenkten Bohrlöchern 12 gehalten sind, mit der
Stufe 1 verbunden.
[0014] Das Kantenschutzprofil 10 weist einen Auflageabschnitt 13, einen Abschlußflansch
14 und eine Profilnase 15 auf. Während die Unterfläche des Auflageabschnitts 13 unmittelbar
auf der Oberfläche des PVC-Belags aufliegt, ist der Abschlußflansch 14 von einer Schwalbenschwanzführung
ausgehend in gleicher Stärke schräg angeschlossen und weist eine Auflagekante 17 auf.
Die Oberfläche des Abschlußflansches 14 ist mit Längsrillen 18, die rutschhemmend
wirken, versehen. Die gegenüberliegende Seite 19 der Schwalbenschwanzführung für
eine PVC-Einlage 20 weist ebenfalls rutschhemmende Längsrillen 22 auf.
[0015] An den Auflageabschnitt schließt sich die gebogene Profilnase 15 an, die mit fünf
Sollbiegenuten 23 versehen ist. Durch diese läßt sich das freie Ende der Profilnase
leichter nach innen biegen, was z.B. bei einem aus Aluminium bestehenden Profil mittels
eines Schlagwerkzeuges vorgenommen werden kann. Mit ausgezogener Linie 15ʹ sind verschiedene
Stellungen der Profilnase dargestellt; zweckmäßigerweise hat die Profilnase eine Länge
bis zur Unterkante der Holztreppenstufe; sie kann also 4 - 5 cm lang sein.
[0016] Der Auflageabschnitt weist im Bereich der versenkten Bohrungen 12 einen Wulst 25
auf, der sich in Längsrichtung des Profils erstreckt.
[0017] Die Einlage 20, die weiter unten näher beschrieben wird, sitzt nicht, wie das bisher
bei allen entsprechenden Kantenprofilen der Fall war, satt auf der Oberfläche des
Auflageabschnitts auf, sondern ist mit einer gewissen Toleranz eingesetzt, so daß
sich zwischen Auflageabschnitt und Einlage ein Luftpolster bildet.
[0018] Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform ist eine Treppenstufe 30 aus Holz
stark rückwärts verrundet profiliert und mit einem abgelaufenen Teppichboden 31 versehen.
Dieser zeigt insbesondere an der Rundung 32 Abnutzungserscheinungen.
[0019] Während das Kantenprofil 33 den gleichen Querschnitt wie das Kantenprofil 10 nach
Fig. 1 hat, ist außer den Befestigungsschrauben 34 noch eine Verschraubung im Bereich
des Abschlußflansches 35 vorgesehen. Dieser z.B. 2 mm starke Flansch ist mit versenkten
Bohrungen 36 versehen, welche zur Aufnahme von Schrauben 37 dienen. Wie dargestellt,
erfolgt die Verschraubung mit den Schrauben 37 jedoch senkrecht zur Auflagefläche
des Abschlußflansches 35 und verhindert somit eine etwaige Walkbewegung des Kantenprofils
auf dem Teppichboden in Richtung senkrecht zur Längsrichtung des Profils.
[0020] In Fig. 3 ist ein Anwendungsbeispiel an einer Holztreppenstufe 40 mit gerader Abschlußkante
dargestellt, wobei die Spachtelmeasse 41 und wiederum ein Winkel 42 für eine geradlinige
Oberfläche sorgen. Das Kantenprofil 43 ist auf einem Teppichboden 44 verlegt und,
wie in Fig. 2 dargestellt, nicht nur durch Befestigungschraube 45, sondern auch durch
die schrägen Befestigungsschrauben 46 mit der Treppenstufe verbunden.
[0021] In Fig. 4 ist ein abgewandeltes Treppenkantenprofil 50 dargestellt, welches im Gegensatz
zu den Ausführungsformen nach Fig. 1 bis 3 eine übliche Profilnase 51 aufweist. Das
Treppenkantenprofil ist im vorliegenden Fall auf eine Betonstufe 52 aufgebracht,
die im abgetretenen Bereich mit einer Spachtelmasse 53 ausgefüllt ist; auch hier ist
ein Reparaturwinkel 54 vorgesehen. Auch die Oberfläche der Betonstufe ist mit Spachtelmasse
53 verstrichen; auf dieser ist ein PVC-Belag 55 aufgebracht. Mittels eines Dübels
56 wird die Befestigungsschraube 57 gehalten. Die Bohrung 58 ist wie in allen anderen
Fällen so ausgebildet, daß der jeweilige Schraubenkopf versenkt ist.
[0022] Gemäß Fig. 5 ist auf einer Betonstufe 60 mittels eines Fliesenmörtels 61 ein Belag
aus Fliesen 62 aufgebracht. Mit dem Kantenschutzprofil 63 wird die Vorderkante der
Fliese 62 einer Treppenstufe geschützt. Das Kantenprofil ist mittels eines Klebstoffs
64 auf der Fliese aufgeklebt. Der Abschlußflansch 65 ist mittels einer schräg eingesetzten
Schraube 66 zusätzlich befestigt; diese Schraube ist wie üblich in einem Dübel 67
gehalten; das Bohrungsloch und das Loch für den Dübel können gleich groß sein.
[0023] In den Fig. 6 bis 8 sind verschiedene Ausführungsformen der Kunststoffeinlagen, z.B.
aus PVC jeweils im Querschnitt dargestellt.
[0024] Bei der in Fig. 6 dargestellten Einlage 20 aus PVC sind Längsrillen 70 vorgesehen,
die rutschhemmend wirken. Die Kanten der Einlage sind mit Quetschfalten 71 versehen.
Die Unterfläche der Einlage 20 weist zwei Dehnungsnuten 72, 73 auf, die in Längsrichtung
der Einlage verlaufen.
[0025] Die Unterfläche hat in der Mitte eine runde Ausbauchung 74, die einen wesentlich
größeren Radius hat als der Wulst 25, so daß zwischen dem Wulst und dieser Aushöhlung
ein Luftpolster 26 entsteht. Bei der Ausführungsform der Einlage nach Fig. 7 fehlen
die rutschhemmenden Längsrillen; die Einlage 20ʹ ist zwar im Querschnitt im wesentlichen
gleichgestaltet wie diejenige nach Fig. 6, weist aber eine geradlinige Oberfläche
75 auf.
[0026] Bei der Einlage 20ʺ nach Fig. 8 ist an der Oberfläche eine Aussparung 76 vorgesehen,
welche zur Aufnahme eines selbsthaftenden nachleuchtenden Streifens 77 dient.
1. Treppenkantenprofil mit einem Auflageabschnitt mit horizontaler Unterfläche und
einem Abschlußflansch sowie einer annähernd senkrecht dazu verlaufenden Profilnase
und einer im Auflageabschnitt vorgesehenen Schwalbenschwanzführung zur Aufnahme einer
streifenförmigen Kunststoff- oder Gummieinlage, dadurch gekennzeichnet, daß der Abschlußflansch als biegefester, in die Auflageebene auslaufender Übergangsabschnitt
ausgebildet ist, dessen Unterfläche bündig mit der Unterfläche des Auflageabschnitts
verläuft.
2. Treppenkantenprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Übergangsabschnitt
nur im Bereich seiner freien Kante bündig mit der Unterfläche des Auflageabschnitts
verläuft und im wesentlichen durchgehend eine gleiche Stärke aufweist.
3. Treppenkantenprofil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abschlußflansch
mit rutschhemmenden Längsrillen versehen ist.
4. Treppenkantenprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß es aus Metall besteht und im wesentlichen eine Mindeststärke von 1,5 mm aufweist.
5. Treppenkantenprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß es im Bereich der Schwalbenschwanzführung eine Materialverstärkung aufweist.
6. Treppenkantenprofil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialverstärkung
aus einem mittigen Wulst gebildet ist, welcher gegebenenfalls mit versenkten Bohrungen
versehen ist.
7. Treppenkantenprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abschlußflansch mit versenkten Bohrungen versehen ist, deren Achse senkrecht
zur Oberfläche des Übergangsabschnitts verläuft.
8. Treppenkantenprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Profilnase an ihrer Innenseite in Längsrichtung verlaufende Sollbiegenuten
aufweist.
9. Treppenkantenprofil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilnase,
wie an sich bekannt, konkav gewölbt ist und mindestens eine lichte Höhe von 4 cm hat.
10. Treppenkantenprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kunststoff- oder Gummieinlage an ihrer Unterfläche mittig eine abgerundete
Aushöhlung und jeweils parallel dazu verlaufende Dehnungsnuten aufweist.
11. Treppenkantenprofil nach einem der Ansprüche 6 bis 10, da durch gekennzeichnet,
daß die Aushöhlung in der Kunststoff- oder Gummieinlage größer ist als der mittige
Wulst in der Schwalbenschwanzführung.
12. Treppenkantenprofil nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kunststoff- oder Gummieinlage einen nachleuchtenden Streifen trägt.
13. Treppenkantenprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abschlußflansch einen in Richtung auf die Treppenkante sich vergrößernden
Hohlraum bildet.