[0001] Die Erfindung betrifft eine Kokille zum Stranggießen von Stahlband mit gekühlten
Breitseitenwänden und Schmalseitenwänden, wobei die Breitseitenwände einen trichterförmigen
Eingießbereich bilden, der zu den Schmalseiten und in Gießrichtung auf das Format
des gegossenen Bandes reduziert ist.
[0002] Eine derartige, durch die DE-PS 887 990 bekannt gewordene Stranggießkokille besteht
aus einem unteren Teil mit parallelen Seitenwänden und einem oberen Teil, dessen
Breitseitenwände sich vom unteren Teil zur Schaffung eines Raumes für ein in die
Schmelze eintauchendes Gießrohr bis zur Kokillenoberkante trichterförmig erweitern.
Dabei liegen Gießspiegel und Beginn der Strangschalenbildung im geneigten Wandbereich.
Die Form des Eingießbereichs wird durch den Durchmesser und die Eintauchtiefe des
Gießrohres sowie durch den erforderlichen Sicherheitsabstand der Unterkante des Gießrohres
von den Breitseitenwänden bestimmt.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Stranggießkokille der obigen Gattung
mit geringer Strangschalenbelastung unmittelbar unterhalb des Gießspiegels.
[0004] Nach der Erfindung wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß die Breitseitenwände
im Eingießbereich aus je einem ersten Abschnitt die zueinander im wesentlichen parallel
verlaufen und je einem daran anschließenden auf die Dicke des Gießformats reduzierenden
Abschnitt bestehen und die ersten Abschnitte bis unterhalb der beim Gießbetrieb einzustellenden
Gießspiegelebene reichen.
[0005] Der Erfinder hat zunächst erkannt, daß die Form des gesamten Eingießbereichs nicht
zwangsläufig von Durchmesser und Eintauchtiefe des Gießrohres abhängen muß, sondern
oberhalb des Gießspiegels in gewissem Umfang frei gestaltet werden kann. Durch den
erfindungsgemäßen parallelen Verlauf der Breitseitenwände im Bereich des Gießspiegels
wird eine verformungsfreie Führung der noch dünnen Strangschale unmittelbar unterhalb
des Gießspiegels erreicht.
[0006] Um der Gefahr einer Längs-rißbildung zu begegnen, können die Breitseitenwandungen
im ersten Abschnitt geringfügig von der Parallelität abweichen und zur Erzeugung von
Druckspannungen in der Strangschale in Gießrichtung eine geringe Neigung zueinander
aufweisen.
[0007] Die ersten Abschnitte der Breitseitenwände haben vorteilhaft eine in Gießrichtung
gemessene Länge von 150 - 350 mm.
[0008] In weiterer Ausbildung der Erfindung schließen sich an die ersten Abschnitte der
Breitseitenwände ebene und/oder gewölbte zweite Abschnitte absatzfrei an.
[0009] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 die Draufsicht einer Bandgießkokille mit erweitertem Eingießbereich,
Fig. 2 die Innenansicht einer Breitseitenwand der Bandgießkokille mit zugeordneten
Schmalseitenwänden und
Fig. 3 einen Querschnitt der Stranggießkokille gemäß der Linie II-II in Fig. 1.
[0010] Bei der dargestellten Stranggießkokille bilden zwei gegenüberliegende Breitseitenwände
1, 2 und zwei zwischen parallelen Seitenbereichen der Breitseitenwände 1, 2 angeordnete
Schmalseitenwände 3, 4 den Formraum. Zur Kühlung der Breitseitenwände 1, 2 sind diese
mit Kanälen 5 versehen, denen Kühlmittelzu- und -ableitungen 6, 7 zugeordnet sind.
Die ebenfalls gekühlten Schmalseitenwände 3, 4 sind durch Spindeln 8 zwischen den
Breitseitenwänden 1, 2 verstellbar.
[0011] Die Breitseitenwände 1, 2 formen zu ihrer Mitte einen trichterförmig erweiterten
Eingießbereich 9 in den ein den flüssigen Stahl einleitendes Gießrohr 10 hineinragt.
Jede Breitseitenwand 1, 2 weist an ihrer Innenseite drei Abschnitte unterschiedlicher
Kontur auf. Die ersten Abschnitte a, aʹ verlaufen im wesentlichen parallel zueinander.
In diesen Abschnitten erfolgt vom Gießspiegel 11 an die Erstarrung, wobei eine Biegebeanspruchung
der noch dünnen Strangschale vermieden wird.
[0012] An den Abschnitten b, bʹ erfolgt die Zurückführung der Strangschale auf die Formatdicke
des zu gießenden Bandes. In Fig. 2 ist der Abschnitt b durch eine geneigte Gerade
und der Abschnitt bʹ durch einen Bogen dargestellt, wodurch die möglichen Formgebungen
in Gestalt ebener oder gewölbter Flächen oder Kombinationen derselben verdeutlicht
werden.
[0013] Die Abschnitt c, cʹ sind im Abstand der Banddicke zueinander angeordnet.
[0014] Zur Vermeidung von die Strangschale beanspruchenden Absätzen sind die Übergänge zwischen
den Absätzen a, aʹ, b, bʹ und c, cʹ bogenförmig gestaltet.
1. Kokille zum Stranggießen von Stahlband mit gekühlten Breitseitenwänden und Schmalseitenwänden,
wobei die Breitseitenwände einen trichterförmigen Eingießbereich bilden, der zu den
Schmalseiten und in Gießrichtung auf das Format des gegossenen Bandes reduziert ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Breitseitenwände (1,2) im Eingießbereich (9) aus je einem ersten Abschnitt
(a, aʹ), die zueinander im wesentlichen parallel verlaufen und je einem daran anschließenden
auf die Dicke des Gießformats reduzierenden Abschnitt (b, bʹ) bestehen und die ersten
Abschnitte (a,aʹ) bis unterhalb der beim Gießbetrieb einzustellenden Gießspiegelebene
(11) reichen.
2. Kokille nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ersten Abschnitte (a,aʹ) der Breitseitenwände (1,2) eine in Gießrichtung gemessene
Länge von 150 bis 350 mm haben.
3. Kokille nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich an die ersten Abschnitte (a,aʹ) der Breitseitenwände (1,2) ebene und/oder
gewölbte Abschnitte (b bzw. bʹ) absatzfrei anschließen.