[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Wanderfeldröhre nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Eine Wanderfeldröhre mit einem derartigen Permanentmagnetsystem ist aus der DE-PS
32 16 250 bekannt.
[0003] Dieses System wird auch PPM-Fokussiersystem (
Periodisch-
permanent
magnetisches Fokussiersystem) genannt. Bei den bisher bekannten PPM-Systemen wurden
Polscheiben verwendet, die mit einem gewissen Spiel auf der Vakuumhülle der Wanderfeldröhre
zentriert sind. Gleichzeitig mußte sowohl von den Ringmagneten als auch den Polscheiben
eine extreme Parallelität eingehalten werden.
[0004] Dieses System bereitet Schwierigkeiten hinsichtlich der Abgleichfunktion. Es besteht
nämlich bei einem PPM-Fokussiersystem für Wanderfeldröhren das Problem, eine Reihe
von alternierenden Magnetfeldern zu erzeugen, welche auf der Röhre leicht abgleichbar
sind. Trotzdem muß ein stabiles Verhalten des gesamten mechanischen Aufbaues gewährleistet
sein, auch bei starker thermischer Belastung, und zwar sowohl Dauer- als auch Wechselbelastung.
Auch die bisherige Stecktechnik weist Probleme mit den Passungstoleranzen auf.
Um ein stabiles PPM-Fokussiersystem zu schaffen, ist es aus der DE-PS 32 16 250 bekannt,
die Polscheiben mit entsprechenden Distanzringen aus nichtmagnetischem Material zu
einer festen, stabilen Einheit zu verlöten.
[0005] Es ist weiterhin bekannt, ein PPM-Fokussiersystem zu verkleben. Dabei tritt jedoch
das Problem auf, daß die Röhrenfokussierung versagen kann, und zwar durch undefinierte
Spaltbildung zwischen Magneten und Polschuhen hervorgerufen durch schockartige Temperaturänderung
in der Größenordnung von 150°C. Eine derartig krasse Temperaturänderung ist jedoch
bei Wanderfeldröhren, wie sie beispielsweise zum Einsatz unter Weltraumbedingungen
benötigt werden, praktisch nicht oder nur mit hohem technischen Aufwand umgänglich.
Durch den Temperaturschock ist ein Unbrauchbarwerden der Wanderfeldröhre möglich.
Ursache ist eine spontane Radialrißbildung in der Verbindung bzw. Verklebung des
Fokussiersystems an Stellen geringster Festigkeit, hervorgerufen durch zu große Unterschiede
in der thermischen Ausdehnung verschiedener Materialien. Dieses Problem tritt insbesondere
deshalb auf, weil das Magnetsystem aus einer Vielzahl von Magneten und Polschuhen,
beispielsweise 45 Magneten und 46 Polschuhen, besteht, die beweglich auf der Verzögerungsleitung
montiert sind.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden und eine temperaturschockunempfindliche
Lage- und Positionssicherung für die Fokussierungselemente einer Wanderfeldröhre
zu schaffen, die auch bei extremen Temperaturschwankungen, insbesondere in einem
Bereich von etwa -60°C bis +95°C, zuverlässig arbeitet.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einer Wanderfeldröhre der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen bzw. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand zusätzlicher
Ansprüche 2 bis 5.
[0009] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die bisher
bekannte Befestigung der Fokussierungselemente durch eine Verklebung ersetzt wird,
die aus einer Mischung aus einem Epoxidharz mit Klebstoffeigenschaften und darin
in unausgerichteter Lage enthaltenen Glasfasern, vorzugsweise Glasseidenfasern, besteht
und auf der Peripherie des Permanentmagnetsystems aufgebracht ist. Spezielle Epoxidharze
mit Klebstoffeigenschaften sind beispielsweise unter dem Handelsnamen Araldit erhältlich.
Vorzugsweise beträgt der dem Epoxidharz mit Klebstoffeigenschaften beigemengte Glasseidenfaseranteil
ungefähr 15Gew% und die Schnittlänge der zur Benetzung mit Epoxidharz präparierten
Glasseidenfasern ungefähr 3,5mm.
Die thermische Ausdehnung der Mischung liegt wesentlich näher an der Ausdehnung des
Fokussierungssystems. Bei der Auswahl des Epoxidharzes (Araldit) ist es zweckmäßig,
eines solcher Zusammensetzung auszuwählen, dessen Elastizität bei tiefen Temperaturen
möglichst groß ist.
Die nicht gerichtete Lage der in der auf das Permanentmagnetsystem aufgebrachten
Verklebung enthaltenen Glasseidenfasern hat eine solche Festigkeit zur Folge, daß
Kräfte, die durch thermische Spannungen auf das Fokussierungssystem wirken, durch
die Elastizität gleichmäßig auf alle Elemente des Fokussierungssystems übertragen
werden, ohne daß spontane Rißbildung auftritt. Die nicht strikt in definierter Richtung
liegenden Glasseidenfasern sind Ursache dieser günstigen elastischen Eigenschaften.
Definiert ausgerichtete Glasseidenfasern hingegen können zur Radialrißbildung führen.
[0010] Zur weiteren Minderung des Thermoschocks ist es vorteilhaft, das Glasseidenfaser-Epoxidharz
(Araldit)-Gemisch nach Aushärtung mit einem wärmeisolierenden Material, z.B. Silikongummi,
zu ummanteln. Mit dieser Maßnahme kann der effektiv wirksame Temperaturbereich noch
erweitert werden.
[0011] Anhand eines in der Figur der Zeichnung dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiels
wird die Erfindung weiter erläutert. Teile, die nicht unbedingt zum Verständnis der
Erfindung beitragen, sind in der Figur unbezeichnet oder weggelassen.
[0012] Die Figur zeigt eine erfindungsgemäße Wanderfeldröhre schematisch teilweise im Schnitt.
[0013] Die Wanderfeldröhre besteht im wesentlichen aus einer zylinderförmigen, eine Verzögerungsleitung
umgebenden Vakuumhülle 4, die von einem Permanentmagnetsystem dicht umschlossen ist.
Das Permanentmagnetsystem besteht aus ringförmigen Polscheiben 1 und jeweils zwischen
diesen angeordneten, in axialer Richtung abwechselnd gegensinnig polarisierten Magnetringen
2. Das Permanentmagnetsystem ist in eine metallische Außenhülle 6 eingefügt. Die
Außenhülle besteht beispielsweise aus Aluminium. Die Vakuumhülle 4 wie auch die darin
befindliche Verzögerungsleitung bestehen beispielsweise aus Kupfer. Die Polscheiben
1 weisen in diesem Ausführungsbeispiel im Bereich ihres Überganges auf die Vakuumhülle
4 beidseitig Vorsprünge auf, so daß sie in ihrem Querschnitt T-förmig sind. Das Permanentmagnetsystem
1, 2 ist an seiner Außenmantelfläche verklebt. Die in Form einer Schicht auf die Außenmantelfläche
(Peripherie) aufgebrachte Verklebung 3 besteht aus einer Mischung aus einem Epoxidharz
mit Klebstoffeigenschaften (Araldit) und darin in unausgerichteter Lage vorgesehenen
Glasfasern, vorzugsweise Glasseidenfasern. Die Verklebung 3 ist in diesem Ausführungsbeispiel
mit einer Schicht 5 aus wärmeisolierendem Material als Wärmedämmschicht ummantelt.
Das gesamte System ist auf der einen Seite durch einen HF-Einkoppelhohlleiter 9 und
eine Elektronenkanone 7 und auf der anderen Seite durch einen HF-Auskoppelhohlleiter
10 und einen Kollektor 8 abgeschlossen.
1. Wanderfeldröhre mit einer zylinderförmigen, eine Verzögerungsleitung umgebenden
Vakuumhülle, die von einem Permanentmagnetsystem aus ringförmigen Polscheiben und
jeweils zwischen diesen angeordneten, in axialer Richtung abwechselnd gegensinnig
polarisierten Magnetringen dicht umschlossen ist, das in eine Außenhülle formschlüssig
eingefügt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Permanentmagnetsystem (1, 2) an seiner Außenmantelfläche verklebt ist und
daß die Verklebung (3) aus einer Mischung aus einem Epoxidharz mit Klebstoffeigenschaften
und darin in unausgerichteter Lage vorgesehenen Glasfasern besteht.
2. Wanderfeldröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die Verklebung (3) Glasseidenfasern als Glasfasern vorgesehen sind.
3. Wanderfeldröhre nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Mischungsanteil der für die Verklebung (3) vorgesehenen Glasseidenfasern
ungefähr 15Gew% beträgt.
4. Wanderfeldröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnittlänge der Glasseidenfasern ungefähr 3,5mm beträgt.
5. Wanderfeldröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verklebung (3) mit einer Schicht (5) aus wärmeisolierendem Material ummantelt
ist.