(19)
(11) EP 0 268 966 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.06.1988  Patentblatt  1988/22

(21) Anmeldenummer: 87116847.2

(22) Anmeldetag:  14.11.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E05D 15/06, E04B 2/82
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 22.11.1986 DE 8631316 U

(71) Anmelder: Hamacher, Walter
D-5100 Aachen (DE)

(72) Erfinder:
  • Hamacher, Walter
    D-5100 Aachen (DE)

(74) Vertreter: König, Werner, Dipl.-Ing. 
Habsburgerallee 23-25
52064 Aachen
52064 Aachen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Hängerollwand


    (57) Bei einer Hängerollwand mit einer ebenen Laufschiene (1) und mindestens einem tafelförmigen Element (3) ist eine obere Be­festigungsschiene (4) vorgesehen, die über zwei durch einen durchgehenden Schlitz in der Unterseite der Laufschiene (1) in diese hineinreichende und dort jeweils mit einer in der Laufschiene (1) abgestützten Tragvorrichtung (26, 27, 28, 40) verbundene Tragbolzen (2) an die Laufschiene (1) angehängt ist. Die Laufschiene (1) hat zwei mit Abstand übereinander angeordnete, beiderseits mit Seitenführungsflächen (13, 21) versehene Führungskanäle (12, 20) sowie eine ebene Auflager­fläche (17). An jedem Tragbolzen (2) sind jeweils zwei in ei­nem der Führungskanäle (12, 20) geführte Seitenführungsele­mente (23, 30, 33, 34) sowie die Tragvorrichtung (26, 27, 28, 40) angeordnet, welche sich auf der Auflagerfläche (17) ab­stützt. Die Tragvorrichtung kann dabei als eine fest oder verschwenkbar am Tragbolzen (2) festgelegte Platte (26, 40) ausgebildet sein, die mit mindestens zwei auf der Auflager­fläche (17) abrollenden Kugeln (28) versehen ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Hängerollwand mit einer oberen Laufschiene und mindestens einem tafelförmigen Wandelement, das jeweils eine obere Befestigunsschiene hat, die über zwei, durch einen durchgehenden Schlitz in der Unterseite der Lauf­schiene in diese hineinreichende und dort jeweils mit einer in der Laufschiene abgestützten Tragvorrichtung verbundene Tragbolzen an die Laufschiene angehängt ist.

    [0002] Bei derartigen Hängerollwänden wird gefordert, daß sie ohne Verwendung von Bodenführungsschienen eine ausreichende Stabi­lität ergeben. Daraus folgt, daß bei diesen Rollwänden die Wandelemente allein durch ihre Abstützung in der Laufschiene derart festgelegt werden müssen, daß die erforderliche Sei­tenstabilität entsteht und ein unerwünschtes Verschwenken in seitliche Richtung ausgeschlossen wird. Zu diesem Zweck ist es bekannt, jedem Tragbolzen vier Rollen zuzuordnen, deren Achsen parallel zur Achse des Tragbolzens verlaufen. Jeweils zwei dieser Rollen sind in einer Ebene angeordnet. Das dabei zuunterst liegende Rollenpaar stützt sich jeweils mit dem Rollenrand auf einer Auflagerfläche ab, die zur Mitte der Laufschiene abfällt. Die dabei unten liegenden Rollen müssen eine Seitenführungs- sowie Tragfunktion übernehmen, während die oberen Rollen allein der Seitenführung dienen.

    [0003] Die bekannte Vorrichtung ist in ihrem Aufbau aufwendig. Die Aufnahme der Tragkräfte allein durch die Rollenränder läßt hier starken Verschleiß erwarten.

    [0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, ei­ne Hängerollwand der eingangs erwähnten Art zu schaffen, die bei geringem Bauaufwand eine sichere Aufnahme der Seitenfüh­rungs- und Tragkräfte gewährleistet und dabei über Kurven und Abwinklungen hinweg verfahren werden kann.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Hängerollwand der eingangs erwähnten Art dadurch gelöst, daß die Laufschie­ne zwei mit Abstand übereinander angeordnete, beiderseits mit Seitenführungsflächen versehene Führungskanäle sowie eine ebene Auflagerfläche aufweist und daß an jedem Tragbolzen zwei jeweils in einem Führungskanal von dessen Seitenfüh­rungsflächen geführte Seitenführungselemente sowie eine sich auf der Auflagerfläche abstützende Tragvorrichtung angeordnet sind.

    [0006] Bei der erfindungsgemäßen Hängerollwand erfolgt demnach eine klare Aufteilung zwischen den Elementen, die der Seitenfüh­rung dienen, und denen, welche die Traglasten aufnehmen. Dies führt zu einer optimalen Belastungsaufnahme bei einfachem Aufbau.

    [0007] Die erfindungsgemäße Hängerollwand kann so ausgebildet sein, daß die Laufschiene ein im Querschnitt einstückiges Metall­profilteil ist. Es kann dabei ein Strangprofil verwendet wer­den, das in bekannter Weise einfach, z.B. an einer Raumdecke, festgelegt und eingestellt werden kann.

    [0008] Die erfindungsgemäße Hängerollwand kann ferner so ausgebildet sein, daß die Laufschiene aus mehreren fluchtend oder abge­winkelt aneinandergesetzten Schienenstücken besteht.

    [0009] Die erfindungsgemäße Hängerollwand kann ferner so ausgebildet sein, daß die Auflagerfläche in Axialrichtung der Tragbolzen gesehen zwischen den beiden Führungskanälen angeordnet ist.

    [0010] Gemäß einem weiteren Vorschlag kann die erfindungsgemäße Hän­gerollwand so ausgebildet sein, daß einer der Führungskanäle im unteren und der andere im oberen Bereich der Laufschiene verläuft. Dabei ergibt sich ein besonders großer Abstand zwi­schen den für die Seitenführung wirksamen Elementen. Die Auf­nahme der im Zusammenhang damit auftretenden Kräfte kann hier besonders günstig und zuverlässig efolgen. Das dabei eintre­tende Spiel kann besonders gering gehalten werden.

    [0011] Gemäß einem weiteren Vorschlag kann die erfindungsgemäße Hän­gerollwand so ausgebildet sein, daß die Seitenführungsflächen der Führungskanäle parallel zueinander verlaufen. Dies ergibt ein besonders einfach herzustellendes Profil.

    [0012] Gemäß einem weiteren Vorschlag kann die erfindungsgemäße Hän­gerollwand so ausgebildet sein, daß mindestens ein Seitenfüh­rungselement jedes Tragbolzens von einem drehbar auf dem Tragbolzen gelagerten Führungsring gebildet ist. Ein geringes Spiel zwischen dem Durchmesser der Führungsringe und der Breite der Führungskanäle kann in gewünschter Weise dazu füh­ren, daß die Führungsringe jeweils nur an einer Seitenfläche des jeweiligen Führungskanals zur Anlage kommen, je nach der Belastungsrichtung des Wandelements. Die Führungsringe können dabei aus einem harten Metall oder aber auch aus Kunststoff­materialien hergestellt sein.

    [0013] Gemäß einem weiteren Vorschlag kann die erfindungsgemäße Hän­gerollwand so ausgebildet sein, daß mindestens ein Seitenfüh­rungselement von einem auf dem Tragbolzen drehfest angeordne­ten Führungsteil gebildet ist. Dadurch wird der Aufbau weiter vereinfacht. Anstelle von Rollreibung bei der Verwendung von Führungsringen tritt dann hier bei der Verwendung von dreh­fest angeordneten Führungsteilen Gleitreibung auf.

    [0014] Gemäß einem weitern Vorschlag kann die erfindungsgemäße Hän­gerollwand so ausgebildet sein, daß die Tragvorrichtung eine am Tragbolzen festgelegte Platte aufweist, in der mindestens zwei auf der Auflagerfläche abrollende Kugeln gelagert sind. Die Zahl der Kugeln kann den jeweiligen Erfordernissen ange­paßt werden. Insbesondere kann dabei sichergestellt werden, daß die einzelnen Wandelemente auch parallel zueinander ver­schoben werden können, ohne daß die Aufnahme der Tragkräfte kritisch wird.

    [0015] Schließlich kann gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung die Hängerollwand so ausgebildet sein, daß die Platte an dem Tragbolzen schwenbar abgestützt ist. Die Schwenkbarkeit ist daher zweckmäßigerweise so begrenzt, daß die Kugeln auch bei Maßabweichungen, Verformungen und dgl. sich tragend abstüt­zen.

    [0016] Im folgenden Teil der Beschreibung werden drei Ausführungs­formen der erfindungsgemäßen Hängerollwand an Hand von Zeich­nungen beschrieben.

    [0017] Es zeigt:

    Fig. 1 eine Seitenansicht auf eine erfindungsgemäß ausge­bildete Hängerollwand mit zwei Wandelementen,

    Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie A - A in Fig. 1 gemäß einer ersten Ausführungsform.

    Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie A - A in Fig. 1 gemäß einer zweiten Ausführungsform und

    Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie A - A in Fig. 1 gemäß einer dritten Ausführungsform.



    [0018] Die Hängerollwand nach Fig. 1 zeigt eine Laufschiene 1, an der über jeweils zwei Tragbolzen 2 ein Wandelement 3 hängt, das eine obere Befestigungsschiene 4 aufweist. Die Laufschie­ne 1 ist in Rollrichtung aus zwei Schienenstücken 5,6 zusam­mengesetzt.

    [0019] Bei den Ausführungsformen nach den Fig. 2 und 3 ist die Lauf­schiene 1 im Querschnitt rechteckig. Sie weist an ihrer Ober­seite 7 Aufnahmenuten 8 auf, die zur Montage der Schiene an einer Raumdecke oder dgl. dienen. Sie ist im übrigen mit wei­teren Hohlräumen 9 versehen. Sie weist an ihrer Unterseite 10 einen in Schienenlängsrichtung durchgehenden Schlitz 11 auf, an den sich im Innern der Laufschiene 1 nach oben hin ein un­terer Führungskanal 12 anschließt, der durch parallel zuein­ander verlaufende Seitenführungsflächen 13 und durch eine un­tere Wange 14 sowie eine obere Wange 15 begrenzt ist.

    [0020] An dem unteren Führungskanal 12 schließt sich auf der anderen Seite der oberen Wange 15 ein Hohlraum 16 an, der eine ebene Auflagerfläche 17 hat. Er wird ferner von einer Außenfläche 18 und einer Deckfläche 19 begrenzt.

    [0021] An den Hohlraum 16 schließt sich nun nach oben hin ein oberer Führungskanal 20 an, der ebenfalls parallel zueinander ver­laufende Seitenführungsflächen 21 aufweist.

    [0022] Das Profil der Laufschiene 1 ist hinsichtlich einer durch die Achse 21 verlaufenden Ebene symmetrisch ausgebildet. Dies be­deutet, daß sich die beiden Führungskanäle 12, 20 sowie der Hohlraum 16 mit seiner Auflagerfläche 17 in gleicher Weise beiderseits der genannten Ebene erstrecken.

    [0023] In die Befestigungsschiene 4 sind zwei gleich ausgebildete und angeschlossene Tragbolzen 2 eingeschraubt, von denen in Fig. 2 nur einer dargestellt ist. Auf dem Tragbolzen 2 sitzt an einer Schulter 32 32 ein Kugellager 22. Auf diesem wiede­rum ist ein Führungsring 23 gelagert, dessen Außenfläche 24 ballig ausgebildet ist. Der maximale Durchmesser des Füh­rungsrings 23 ist geringfügig kleiner als der Abstand zwi­schen den Seitenführungsflächen 13 des unteren Führungskanals 12. Der axiale Abstand zwischen den einander zugewandten Flä­chen der unteren Wange 14 und der oberen Wange 15 ist be­trächtlich größer als die Breite des Führungsrings 23.

    [0024] An einer weiteren Schulter 25 des Tragbolzens 2 ist eine Platte 26 festgelegt. Diese Platte 26 trägt über Fassungen 27 z.B. sechs Kugeln 28, die auf der jeweils beiderseits des Tragbolzens 2 verlaufenden Auflagerfläche 17 abrollen. Der Hohlraum 16 ergibt keine Führung für die Platte 26.

    [0025] Der Tragbolzen 2 trägt an seinem oberen, am weitesten in die Laufschiene 1 hineinragenden Ende ein Kugellager 29, auf dem ein Führungsring 30 drehbar gelagert ist, der eine ballig ge­formte Außenfläche 31 hat. Der maximale Durchmesser des Füh­rungsrings 30 ist geringfügig kleiner als der Abstand zwi­schen den Seitenführungsflächen 21 des oberen Führungskanals 20.

    [0026] Die Ausführungsform gemäß Fig. 3 weicht von der nach Fig. 2 lediglich dadurch ab, daß auf dem Tragbolzen 2 in dem unteren Führungskanal 12 sowie in dem oberen Führungskanal 20 kein frei drehbarer Führungsring angeordnet ist, sondern daß nach dieser Ausführungsform im unteren Führungskanal 12 ein fest auf dem Tragbolzen 2 sitzendes ringförmiges Führungsteil 33 angeordnet ist. Entsprechend ist auch das obere Ende des Tragbolzens 2 ein ebenfalls fest darauf sitzendes Führungs­teil 34 aufgesetzt. Die Kontur der Führungsteile 33, 34 ent­spricht im wesentlichen der zuvor beschriebenen Kontur der Führungsringe 23, 30. Die Führungsteile 33, 34 sitzen jeweils auf Vierkantabschnitten 35 des Tragbolzens 2.

    [0027] Fig. 3 macht deutlich, daß der Tragbolzen 2 einen Schraubzap­fen 36 hat, dessen unteres Ende in die Befestigungsschine 4 und dessen oberes Ende in den Tragbolzen 2 eingeschraubt ist.

    [0028] Die Ausführungsform gemäß Fig. 4 weicht von derjenigen nach Fig. 2 lediglich dadurch ab, daß eine Tragplatte 40 mit radi­alem Spiel auf dem Tragbolzen 2 sitzt und sich über zwei Ku­gelschalen 38, 39 an der Schulter 25 des Tragbolzens 2 ab­stützt. Die Tragplatte 40 ist mit Kugeln 28 bestückt, wie das für die vorerwähnten Ausführungsformen bereits beschrieben wurde. Bei Abweichung der Auflagerfläche 17 von der Sollage bewegen sich die Kugelschalen 38, 39 relativ zueinander und gestatten somit eine Neigung der Tragplatte 40 relativ zum Tragbolzen 2, so daß die Kugeln 28 auch dann noch tragend auf der Auflagerfläche 17 angreifen.


    Ansprüche

    1. Hängerollwand mit einer oberen Laufschiene und min­destens einem tafelförmigen Wandelement, das jeweils eine obere Befestigunsschiene hat, die über zwei, durch einen durchgehenden Schlitz in der Unterseite der Laufschiene in diese hineinreichende und dort jeweils mit einer in der Lauf­schiene abgestützten Tragvorrichtung verbundene Tragbolzen an die Laufschiene angehängt ist, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Laufschiene (1) zwei mit Abstand übereinander angeordnete, beiderseits mit Seitenführungsflä­chen (13,21) versehene Führungskanäle (12,20) sowie eine ebe­ne Auflagerfläche (17) aufweist und daß an jedem Tragbolzen (2) zwei jeweils in einem Führungskanal (12,20) von dessen Seitenführungsflächen (13,21) geführte Seitenführungselemente (23,30;33,34) sowie eine sich auf der Auflagerfläche (17) ab­stützende Tragvorrichtung (26,27,28,40) angeordnet sind.
     
    2. Hängerollwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß die Laufschiene (1) ein im Querschnitt einstückiges Metallprofilteil ist.
     
    3. Hängerollwand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Laufschiene (1) aus mehreren fluchtend oder abgewinkelt aneinandergesetzten Schienenstücken (5,6) besteht.
     
    4. Hängerollwand nach einem der vorhergehenden Ansprü­che, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagerfläche (17) in Axialrichtung der Tragbolzen (2) gesehen zwischen den beiden Führungskanälen (12,20) angeordnet ist.
     
    5. Hängerollwand nach einem der vorhergehenden Ansprü­che, dadurch gekennzeichnet, daß einer der Führungskanäle (12,20) im unteren und der andere im oberen Bereich der Lauf­schiene (1) verläuft.
     
    6. Hängerollwand nach einem der vorhergehenden Ansprü­che, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenführungsflächen (13,21) der Führungskanäle (12,20) parallel zueinander ver­laufen.
     
    7. Hängerollwand nach einem der vorhergehenden Ansprü­che, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Seitenfüh­rungselement (23,30) jedes Tragbolzens (2) von einem drehbar auf dem Tragbolzen (2) gelagerten Führungsring gebildet ist.
     
    8. Hängerollwand nach einem der Ansprüche 1 - 6, da­durch gekennzeichnet, daß mindestens ein Seitenführungsele­ment (33,34) von einem auf dem Tragbolzen (2) drehfest ange­ordneten Führungsteil gebildet ist.
     
    9. Hängerollwand nach einem der vorhergehenden Ansprü­che, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragvorrichtung eine am Tragbolzen (2) festgelegte Platte (26;40) aufweist, in der mindestens zwei auf der Auflagerfläche (17) abrollende Kugeln (28) gelagert sind.
     
    10. Hängerollwand nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich­net, daß die Platte (40) an dem Tragbolzen (2) schwenkbar ab­gestützt ist.
     




    Zeichnung