(19)
(11) EP 0 268 993 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.06.1988  Patentblatt  1988/22

(21) Anmeldenummer: 87117042.9

(22) Anmeldetag:  19.11.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F24F 13/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 28.11.1986 SE 8605147

(71) Anmelder: Fläkt Aktiebolag
S-131 34 Nacka (SE)

(72) Erfinder:
  • Holmberg, Roy
    S-552 59 Jönköping (SE)
  • Wikström, Stig
    S-561 35 Huskvarna (SE)

(74) Vertreter: Siebmanns, Hubertus 
Götalands Patentbyra AB Box 154
561 22 Huskvarna
561 22 Huskvarna (SE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Luftverteiler


    (57) Luftverteiler (10) für Deckenmontage mit einem Rumpf (12), welcher einen auskragenden, schräg abwärts gerichteten Verteiler­ring (14) besitzt, der von einem von der Decke abragenden Stutzen (15) wesentlicher Länge getragen ist, sowie mit einer Verteiler­scheibe (18), welche zusammen mit dem Verteilerring einen nach aussen sich verjüngenden Auslaufspalt (68) für einen Ventila­tionsluftstrom (78) bildet. Die Verteilerscheibe (18) besitzt eine konkave Aussenseite und eine entsprechende konvexe, dem Auslaufspalt (68) zugewendete Innenseite, und ist aufgehängt an einem konzentrischen Schirmblech (20), welches etwa den halben Auslaufspaltumfang abschirmt. Der Ventilationsluftstrom (78) saugt von der Schirmblechseite her einen Umgebungsluftstrom (80) zwischen Decke und Ventilationsluftstrom an. Der Umgebungsluft­strom (80) bildet einen Puffer zwischen Ventilationsluftstrom und Decke und gestattet eine grössere Strömungsweite, ein besse­res Mischen der Ventilationsluft mit der Umgebungsluft sowie einen geringeren Luftumsetzungsbedarf.




    Beschreibung


    [0001] Vorliegende Erfindung betrifft einen Luftverteiler, insbesondere für Deckenmontage, der in der Einleitung von Anspruch 1 näher angegebenen Art.

    [0002] Bei Luftverteilern dieser Art liegt der Verteilerring gewöhn­lich an einer Decke an. Sein Aussenbereich ist gerundet gegen die genannte Gebäudefläche zurückgebogen. Ferner ist die Ver­teilerscheibe gewöhnlich konvex ausgeführt und somit mit ihrem Umfangbereich gegen eine Decke gerichtet. Alternativ ist die Verteilerscheibe parallel zur Decke ausgeführt. Folglich wird die ausströmende Luft parallel zu bzw. zurück gegen die Decke gerichtet. Dabei tritt der sogenannte Koandaeffekt auf, d.h. entlang z.B. einer Decke strömende Luft wird auf Grund von Un­terdruckerzeugung zu dieser hin abgelenkt und folgt der Decke, wobei es zunächst zu einem Aufprall und anschliessend zu einer Bildung von Wirbeln kommt, welche die Luftgeschwindigkeit bremsen und damit die Strömungsweite oder den Verteilungsbereich des Luftverteilers reduzieren.

    [0003] Ein weiterer Nachteil der vorbekannten Luftverteiler besteht darin, dass die einströmende Ventilationsluft meistens eine Verschmutzung der Decke oder dergleichen im Auftreffbereich be­wirkt. Aus diesem Grunde ist man oft gezwungen, einen beson­deren Schutzring aus leicht abwaschbarem Material anzuordnen, welcher die Decken oder Wandfläche um den Luftverteiler herum abdeckt.

    [0004] Ein weiterer Nachteil der vorbekannten Luftverteiler besteht darin, dass die Frischluftführung entlang der Fläche des be­treffenden Gebäudeteils nur einen unzureichenden Kontakt mit der im Raum befindlichen Luft erlaubt, wodurch sich kein zu­friedenstellendes Mischen zwischen vorhandener und zugeführter Luft ergibt. Die kurze Strömungsweite trägt hierzu weiter negativ bei. Um ein zufriedenstellendes mischendes Durchlüften aller Bereich eines Raumes zu erzielen, ist daher die zuge­führte Ventilationsluftmenge durch erhöhte Luftgeschwindigkeit oder mehrere Einlässe zu steigern. Dies bedeutet natürlich grössere Kosten. Gesteigerte Luftgeschwindigkeit kann ausser Zugerscheinungen ferner ein störendes Brausen eines Luftver­teilers bewirken. Gesteigerte Zufuhr temperierter Luft führt ferner zu erhöhten Heizungskosten.

    [0005] Ein weiterer Nachteil der vorbekannten Luftverteiler mit der Fläche des betreffenden Gebäudeteiles folgender Ventilations­luft besteht darin, dass es schwierig oder unmöglich sein kann, die Verteilungsrichtung der einströmenden Luft innerhalb der Strömungsebene bzw. nach oben oder unten zu ändern. Bei bei­spielsweise einem Deckenverteiler kann man in Abhängigkeit von der Deckenhöhe oder aus anderen Gründen beispielsweise eine mehr nach unten gerichtete Ventilationsströmung bewirken wollen. Es ist jedoch sehr schwierig, einen solchen nach unten gerichteten Strom zu bewirken, da die einströmende Ventilationsluft bestrebt ist, aufgrund des Koandaeffektes der Decke zu folgen. Eine mehr oder weniger gerade nach unten gerichtete Ventilationsluftströmung bewirkt andererseits einen kräftigen Zug mit allzu hohen Luft­geschwindigkeiten.

    [0006] Aufgrund der vorstehend geschilderten Nachteile der vorbekannten Luftverteiler ist es eine Aufgabe vorliegender Erfindung, einen Luftverteiler zu schaffen, welcher die Verschmutzung der Anbrin­gungs-fläche vermeidet. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, Ventilationsluft mit grosser Strömungsweite oder Wurflänge im Verhältnis zur Luftmenge einströmen zu lassen, eine zufrieden­stellende mischende Belüftung aller Raumbereich bei geringem Luftumsatz und Geräuscharmut zu bewirken. Eine weitere Aufgabe ist die Schaffung eines Luftverteilers, welcher selbst bei grossen Abständen zwischen mehreren Verteilern eine gute Be­lüftung bewirkt und ferner durch geringen Luftumsatz geringe Heizungskosten mit sich führt. Weiter soll der erfindungsgemässe Luftverteiler einfacher Konstruktion sein, geringe Herstellungs­ kosten bedingen und leicht zu installieren sowie ein- und umzustellen sein.

    [0007] Zur Erzielung dieser Aufgaben ist der vorgenannte Luftverteiler gemäss der Erfindung im wesentlichen entsprechend dem kennzeich­nenden Teil von Anspruch 1 ausgeführt.

    [0008] Bei einem erfindungsgemässen Luftverteiler saugt die einströmende Primärluft einen Strom von Umgebungs- oder Sekundärluft mit sich im Bereich zwischen der einströmenden Luft und dem betreffenden Ge­bäudeteil, beispielsweise einer Decke oder Wand. Dadurch dass die Primärluft keinen frühen Direktkontakt mit dem betreffenden Ge­bäudeteil erhält, wenn überhaupt einen solchen Kontakt, geschieht nur ein geringeres Abbremsen und damit eine vergrösserte Strö­mungsweite. Ferner führt dieses Einsaugen von Umgebungsluft ein verbessertes Mischen von Ventilationsluft und Umgebungsluft mit sich, da ein solches Mischen nun auf beiden Seiten des Primärluft­stromes geschehen kann. Die von der ausströmenden Ventilations­luft angesogene Umgebungsluft schirmt die Ventilationsluft von den betreffenden Gebäudeteilen ab und verhindert damit effektiv ein Verschmutzen derselben durch die einströmende Ventilations­luft.

    [0009] Gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung besitzt die Ver­teilerscheibe konkave Aussen- und konvexe Innenform. Durch Anwendung von Verteilerscheiben mit verschiedenen Krümmungsra­dien ist es möglich, auf einfache Weise die Richtung der ein­strömenden Ventilationsluft zu ändern im Hinblick auf den Winkel im Verhältnis zur Zentrumachse des Luftverteilers. Obschon verschiedene Einzelmerkmale der Erfindung an und für sich in verschiedenen Zusammenhängen vorbekannt sind, nimmt sich die Er­findung erstmals der gesamten geschilderten Problematik gesammelt an und schafft eine sehr vorteilhafte neue Kombinationslösung. Durch das Einsaugen von Umgebungsluft zwischen beispielsweise einer Decke und dem Frischluftstrom wird nämlich eine Verzögerung/­Verlängerung des Koandaeffektes erzielt, indem die Umgebungsluft einen Buffert zwischen Decke und genanntem Strom bildet. Die Umgebungsluft bewegt sich ferner mit bedeutend geringerer Ge­schwindigkeit als die Frischluft, aber sie bewegt sich in die gleiche Richtung, so dass Turbulenzen an der Decke und damit Abbremsen der Frischluft weitgehend vermieden werden. Der Ge­ schwindigkeitsunterschied ist jedoch ausreichend, um die Frisch­luft auf weitere Entfernung vom Verteiler etwas in Richtung ge­gen die Decke zu saugen aufgrund mangelnder Unterdruckausfüllung durch die Umgebungsluft, wobei das Umgebungsluftmoment als lang­sam ausebbendes Kissen wirkt, gegen welches die Frischluft glei­tet und sich gleichzeitig mit der Umgebungsluft vermischt. Die unterhalb der Verteilerscheibe anströmende Umgebungsluft wird dank den zuletzt im Hauptanspruch angegebenen Kennzeichen schwach nach unten abgebogen, so dass auf der unteren Frischluftstrom­seite auch ein Unterdruck entsteht, wenn auch ein sehr schwacher, so dass sich der Frischluftstrom ein klein wenig gegen den unteren Umgebungsluftstrom zieht, wodurch die Wurflänge des Frisch­luftstromes noch etwas verlängert wird. Die Erfindung hat also eine homogene Gesamtlösung geschaffen mit einem sofistikierten Wechselspiel zwischen verschiedenen Einzelteilen. Die erfindungs­gemässe Lösung stellt daher einen wertvollen Beitrag zum tech­nischen Fortschritt auf dem Sektor Komfortventilation dar.

    [0010] Die Erfindung soll im folgenden anhand eines nicht begrenzenden Ausführungsbeispieles unter Hinweis auf beigefügte Zeichnungen näher erläutert werden. In den Zeichnungen zeigen:

    Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemässen Luftverteilers,

    Fig. 2 eine Draufsicht auf den Luftverteiler gemäss Fig. 1 von der Lufteinlasseite her,

    Fig. 3 einen Axialschnitt durch den Luftverteiler gemäss Fig. 1,

    Fig. 4 eine Draufsicht aud die Verteilerscheibe des Luftverteilers von der Einlaufseite her gesehen und

    Fig. 5 eine schematisierte Seitenansicht einer erfindungsgemässen Vorrichtung mit Richtungsanzeige der herrschenden Luft­strömungen.



    [0011] Fig. 1 - 3 zeigen verschiedene Ansichten eines Luftverteilers 10 gemäss der Erfindung bestehend aus einem Rumpf 12 mit einem Ver­teilerring 14, einem Stutzen 15 und einem Befestigungsring 16 sowie einer Verteilerscheibe 18 mit einem Führungs- und Schirm­blech 20, im folgenden kurz Schirm 20 genannt. Der Stutzen 15 zeigt zwei nach innen gerichtete, axial verlaufende Wulste 22, die mit in den Schirm der Verteilerscheibe eingepressten axialen Nuten 24 zusammenwirken. Zwischen den Wulsten ist ein axialer Schlitz 26 für eine Feststellschraube 28 für die Verteilerscheibe anordnet. Die Schraube 28 ist in eine Gewindebohrung 30 des Schirmes 20 eingeschraubt. Dadurch ist die Verteilerscheibe 18 axial bewegbar, jedoch nicht rotierbar am Anschlusstutzen 12 befestigt.

    [0012] Der Anschlusstutzen zeigt an seiner Einlaufseite einen nach innen gerichteten Ansatz 32, an dem der Befestigungsring 16 anliegt. Letzterer besteht aus einem Ring 34, von dem ein radialer Flansch 36 sowie zwei etwas nach innen gebogene Befestigungsvorsprünge 38 abstehen. Der Flansch 36 trägt eine Dichtung 40, beispielsweise aus geschäumtem Kunststoff zum Abdichten des Endes gegenüber einem anschliessenden Ventilationsrohr 42 und/oder der Fläche des betreffenden Gebäudeteiles beispielsweise einer Decke 44. Die Vorsprünge 38 zeigen jeweils zwei Löcher 46 zur Aufnahme der Enden von Federbügeln 48. Letztere sind zum Befestigen des Luft­verteilers in einem im Ventilationsrohr 42 angeordneten Auslauf­einsatz 50 vorgesehen. Letzterer zeigt eine Dichtungsmanschette 52, einen gegen die Deckenunterseite anliegenden Flansch 54 und eine dem Flansch benachbarte gerundete Nut 56. Der erfindungsge­mässe Luftverteiler wird montiert durch Auseinanderfalten der Federbügel 48, Einführen derselben in die gerundete Nut 56 und Andrücken des Luftverteilers gegen die Decke. Die Federbügel 48 passieren dabei eine Totpunktlage und pressen den Luftverteiler durch Federkraft gegen die Decke. Der Luftverteiler kann leicht wieder entfernt werden durch Abziehen nach unten, wobei die Federbügel erneut die Totpunktlage passieren. Der Luftverteiler lässt sich leicht in seiner Befestigung drehen in die gewünschte Luftverteilungsrichtung dank der Federbefestigung in der rundum­laufenden Nut 56 im Auslaufeinsatz 50.

    [0013] Der Verteilerring 14 besteht aus einem weich gerundeten Uebergangs­teil 58 zwischen dem Stutzen 15 und einem äusseren, vorzugsweise gerade oder wenigstens nahezu geraden Bereich, z.B. einer konischen Fläche 60. Der gerade Bereich kann jedoch auch bestehen aus einer Pyramidenfläche oder einer anderen geraden Fläche, falls der Luftverteiler nicht rotationssymmetrisch ist.

    [0014] Die Verteilerscheibe 18 mit zugehörigem Schirm 20 geht am besten aus Fig. 4 hervor. Der Schirm ist ein Zylinderteil um gegen die Innen­seite des Anschlusstutzens anliegen zu können und schirmt einen Teil des Auslaufspaltes des Luftverteilers ab. Der Schirm zeigt einen Flansch 62, der an der Verteilerscheibe 18 anliegt und durch Punktschweissen 64 befestigt ist. Der Schirm zeigt ferner schräge Seitenkanten 66 sowie in den Auslaufspalt 68 gebogene abschirmende Flanken 70. benachbart zu diesen zeigt die Ver­teilerscheibe Abdichtungskissen 72, vorzugsweise aus geschäumtem Kunststoff. Die Kissen sind zusammenpressbar und füllen den Auslaufspalt 68 zwischen Verteilerscheibe und Verteilerring aus. Dadurch wird Auslecken von Luft im bereiche der abschirmenden Flanken 70 verhindert. Es hat sich gezeigt, dass solche aus­leckende Luft ein störendes Brausen erzeugt und man hat dank den Kissen den Geräuschpegel um 4 Dezibel senken können.

    [0015] Die Verteilerscheibe 18 ist gekrümmt, innen konvex und aussen konkav und begrenzt mit ihrem Umfangsbereich zusammen mit dem geraden Bereich 60 des Verteilerringes 14 einen nach aussen sich verjüngenden Auslaufspalt 68. Der periphere Bereich 74 der Scheibe bildet zusammen mit dem geraden Bereich 60 des Ver­teilerringes einen nach aussen von der Decke weg gerichteten Spalt 68. Die Verteilerscheibe 18 hat bevorzugt einen gerin­geren Aussendurchmesser als der Verteilerring 14, was zur sicheren Führung des Luftstromes 78 nach unten beiträgt.

    [0016] Es ist wesentlich für die Erfindung, dass der Aussenbereich 60 des Verteilerringes wenigstens angenähert gerade und nicht stark gerundet oder z.B. zurückgebogen ist gegen den betreffen­den Gebäudeteil. Dieses würde nämlich einen schädlichen frühen Koandaeffekt mit sich führen und den Frischluftstrom zu früh gegen den betreffenden Gebäudeteil ablenken. Im gegenteil ist es eine Aufgabe vorliegender Erfindung, die Ventilations­luft in einem gewissen Winkel vom betreffenden Gebäudeteil weg einströmen zu lassen, so dass eine Deckenverschmutzung vermieden wird durch Verhindering von frühem Direktkontakt mit einströmender Ventilationsluft, hoher Geschwindigkeit, wobei mitgeführte, schwerere Schmutzpartikel aus dem Luftstrom heraus gegen die Decke geschleudert werden. Es ist daher wesent­lich für die Erfindung, dass der Verteilerring die oben ange­gebene Form besitzt.

    [0017] Die Strömungsverhältnisse um den erfindungsgemässen Luft­verteiler herum gehen aus Fig. 5 hervor. Die ausströmende Ven­tilationsluft bewegt sich schräg weg von der Decke 44. Dadurch wird ein durch Minuszeichen angedeuteter Unterdruck auf beiden Seiten des Auslaufspaltes und der ausströmenden Luft erzeugt. Dieser Unterdruck bewirkt zwischen dem Ventilationsluftstrom 78 und der Decke 44 ein Einsaugen eines aus befindlicher Um­gebungsluft bestehenden sekundären Luftstromes 80. Letzterer schirmt dabei die einströmende Luft 78 von einem frühen Direkt­kontakt mit der Decke 44 ab. Der sekundära Luftstrom 80 zeigt natürlich einen zur Decke hin abnehmenden Geschwindigkeits­gradienten. Dadurch, dass der primäre Luftstrom 78 nicht früh in direkten Kontakt mit der Decke gelangt, wird er von dieser nicht stärker abgebremst und die Luftgeschwindigkeit und damit die Strömungsweite oder Wurflänge werden somit grösser.

    [0018] Durch Einsaugen von Sekundärluft 80 wird der Verteilungsbereich der einströmenden Primärluft nach unten verschoben, wie durch Grenzlinien 82 angedeutet. Die Ventilationsluft sammelt sich somit nicht wie vorbekannt hauptsächlich unter der Decke.

    [0019] Auch auf der von der Decke gewendeten Seite des Ventilations­luftstromes 78 tritt ein unterer Sekundärluftstrom 84 auf. Dieser besteht aus Luft, die aus dem darunter liegenden Raum angesogen und an der im wesentlichen konkaven Fläche der Vorteilerscheibe 18 abgebogen wurde. Die konkave Form der Verteilerscheibe begünstigt dabei ein Ansaugen von Sekundärluft 84 aus den unteren Regionen des umgebenden Raumes. Es kommt somit nicht nur zum Ansaugen von deckennaher Umgebungsluft. Die konkave Form gewährleistet ferner ein weiches Ueberleiten des Sekundärluftstromes 84 zum Ventilationsluftstrom 78, welcher infolge eines schwachen Unterdruckes von nach unten gerichteten ablenkenden Seitenkräften beeinflusst wird, welche durch Pfeile 86 angedeutet sind. Auch dies trägt dazu bei, der ausströmenden Ventilationsluft 78 eine Richtung weg von der oberhalb liegenden Decke 44 zu geben. Die konvexe Ausführung der Verteilerscheibe auf der Innenseite ist vorteilhaft zum Erzielen einer weichen Ueberleitung des Stromes in den Auslaufspalt verglichen mit einer ebenen oder konkaven Innenseite,gegen welche die Ventilationsluft ansonsten stutzen würde.

    [0020] Es ist möglich, das Verteilungsbild zu beeinflussen, indem der Verteilerscheibe 18 verschiedene Krümmungsradien gegeben werden. Je gekrümmter die Verteilerscheibe ist, um so stärker wird der Ventilationsluftstrom nach unten abgelenkt. Diese Änderungen des Strömungsbildes können in gewissen Grenzen ohne Formänderung des Verteilerringes erzielt werden. Auf diese Weise wird eine wirtschaftliche Veränderungsmöglichkeit des Verteilerbildes des Luftverteilers erhalten, da lediglich die relativ unkomplizierte Verteilerscheibe 18 geändert werden braucht.

    [0021] Eine wichtige Voraussetzung für das Einsaugen eines sekundären Luftstromes 80 zwischen der einströmenden Ventilationsluft und der Decke ist, dass der Verteilerring 18 sich in wesentlichem Ab­stand zur Decke befindet, und dass der Stutzen 15 einen Hals mit geringerem Durchmesser bildet als der Aussendurchmesser des Verteilerringes. Auf diese Weise kann die vom Spalt 68 gewendete Aussenseite 88 des Verteileringes eine Anlauffläche für genannten sekundären Luftstrom 80 bilden, so dass dieser im wesentlichen laminar und ohne irgendwelche starken Richtungsänderungen sich der einströmenden Ventilationsluft 78 anschliessen kann. Etwas derartiges ist bei Einsetzen eines Distanzringes mit gleichen Ab­messungen wie der Durchmesser des Verteilerringes nicht möglich. Insofern entstehen nämlich starke Richtungsänderungen und Turbulenz, so dass die Entstehung eines sekundären Luftstromes 80 beein­trächtigt wird. Eine vorteilhafte Stutzenlänge ist oftmals 0,5 - 2 mal Stutzendurchmesser.

    [0022] Der Schirm schirmt gewöhnlich wenigstens etwa den halben Umfang des Auslaufspaltes 68 ab. Bei geringerer Abschirmung ist es schwieriger, Sekundärluft hinter dem gesamten Auslaufspalt an­zusaugen, insbesondere bei geringen Stutzenlängen. Vorzugsweise ist mehr als der halbe Auslaufspalt abgeschirmt.

    [0023] Der äussere, wenigstens im wesentlichen gerade Bereich 60 des Verteilerringes 14 schliesst mit dem Stutzen 15 einen Winkel α ein. Die Grösse des Winkels α kann 90° - 150° betragen. Gemäss dem vorstehend Angeführten soll der Ventilationsluft­strom von dem betreffenden Gebäudeteil weg gerichtet sein und der Winkel α somit mehr als 90° betragen. Vorzugsweise ist α angenähert 120°.

    [0024] Durch das Vorkommen eines sekundären Luftstromes 80 zwischen dem einkommenden Ventilationsluftstrom 78 und der Decke ge­schieht ein besseres Mischen zwischen der einströmenden Ven­tilationsluft und befindlicher Umgebungsluft, da die Luft­mischung auf beiden Seiten des Auslaufspaltes 68 vonstatten gehen kann. Auf diese Weise wird der Ventilationsbedarf ge­mildert, da die zugeführte Ventilationsluft auch bis in die am wenigsten ventilierten Bereiche des Raumes besser verteilt wird.

    [0025] Die Festsetzung der Verteilerscheibe 18 mit Hilfe einer Schraube oder dergleichen 28 und eine Führung in Form vom Wulsten 22 und Nuten 24 ergibt eine sehr starre und exakte Befestigung der Verteilerscheibe 18. Dadurch wird eine exakte Kontrolle der Form des Auslaufspaltes 68 herbeigeführt. Somit werden Exzentrizität und verschiedene Spaltenbreiten vermieden, was bei Festsetzen durch einen einfachen Mittelbolzen in der Ver­teilerscheibe entstehen kann.

    [0026] Dies ergibt einen symmetrischen und präzise kontrollierten Ven­tilationsluftstrom 78 durch den Spalt 68. Die Festsetzungsschrau­be oder dergleichen 28 und der damit zusammenwirkende Gewindeteil des Schirmes 20 können natürlich beliebiger Art sein. Eine besonders einfache und preiswerte Lösung ist die Anwendung einer gewindeschneidenden Schraube 28. Vorteilhaft kann auch die Vorsehung eines in Umfangsrichtung erweiterbaren/verkürz­baren Schirmes sein, was durch einfache, an sich bekannte Mittel geschehen kann.


    Ansprüche

    1. Luftverteiler (10), insbesondere für Deckenanbringung in Räumen, Foyers und dergleichen, mit einem Rumpf (12) bestehend aus einem Befestigungsring (16), einem an diesen angeschlossenen Stutzen (15), welcher an seinem anderen, freien Ende durch einen auskragenden, drehsymmetrischen Verteilerring (14)be­grenzt ist, sowie mit einer den Verteilerring und die Stutzen­öffnung in Axialrichtung abdeckenden Verteilerscheibe (18), wobei der Verteilerring und die Verteilerscheibe zwischen sich einen radialen Auslaufspalt (68) für einen Ventilations­luftstrom (78) von einer Zufuhrleitung (42) einschliessen, dadurch gekennzeichnet, dass-
    zum Zwecke eines laminatähnlichen Einsaugens von im Raum oder dergleichen befindlicher Sekundärluft (80) zwischen genanntem Ventilationsluftstrom (78) und einem den Luftverteiler tragen­den Gebäudeteil (44), z. B. einer Decke, -
    der Stutzen (15) auf in sich bekannte Weise wesentliche Länge besitzt, z.B. 0, 5 - 2 mal Stutzendurchmesser, und mit im wesentlichen seiner gesamten Länge vom genannten Gebäudeteil abragend vorgesehen ist;
    ein Führungs- und Schirmblech (20) mit Erstreckung vorzugsweise um etwa den halben Umfang genannten Auslaufspaltes (68) auf an sich bekannte Weise ein Befestigungsorgan für die Ver­teilerscheibe (18) bildet, um in seinem Bereich den Austritt genannten Ventilationsstromes zu verhindern, jedoch ein An­strömen genannter Sekundärluft gegen den Stutzen (15) und an diesem vorbei zu erlauben;
    sowie dass
    - zum Zwecke der Vergrösserung der Strömungsweite oder Wurf­länge des Ventilationsluftstromes (78) trotz relativ geringer Geschwindigkeit -
    der Verteilerring (14)auf an sich bekannte Weise einen grösseren Aussenwinkel (α) als 90° mit dem Stutzen (15) einschliesst, vorzugsweise von angenähert 120°;
    die Verteilerscheibe (18) eine schwach konvexe Innenseite auf­weist, um der auf diese Weise gebildeten Innenkontur des Aus­laufspaltes einen Ausströmwinkel für den Ventilationsluftstrom schräg von genanntem Gebäudeteil (44) weg zu verleihen und den Unterdruck zwischen Ventilationsluftstrom und Gebäudeteil zu verstärken;
    die Verteilerscheibe eine schwach konkave Aussenseite aufweist, um die unterhalb des Ventilationsluftstromes anströmende Sekundärluft geringfügig nach unten zu leiten und die Strömungs­weite des Ventilationsluftstromes noch weiter zu vergrössern.
     
    2. Luftverteiler nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, dass die Verteilerscheibe (18) einen geringeren Aussendurchmesser als der Verteilerring (14) auf­weist, um den Ventilationsluftstrom (78) sicherer nach unten abzulenken und geringfügig nach unten gerichtete Seitenkräfte (86) bei dem Ventilationsluftstrom zu erzeugen.
     
    3. Luftverteiler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, dass die Verteilerscheibe (18) austauschbar vorgesehen ist zwecks Erhalt verschiedener Krümmungs­radien auf der Aussen- und/oder Innenseite und damit Erzielen verschiedener Strömungsbilder (82) des Ventilationsluftstromes (78).
     
    4. Luftverteiler nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungs- und Schirmblech (20) an der Ver­teilerscheibe (18) anliegende, in den Auslaufspalt (68)hinein­ragende, abgebogene Schirmflanken (70) aufweist, denen Ab­dichtungskissen (72) aus elastischem Material angeschlossen sind, welche dabei auf der Verteilerscheibe (18) radial ausser­halb des Führungs- und Schirmbleches im Anschluss an dessen Seitenkanten (66) anliegen und in diesem Bereich den Auslauf­spalt (68) ausfüllen, um störende Geräuscherzeugung von an den Flanken (70) ausströmender Luft zu verhindern.
     
    5. Luftverteiler nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungs- und Schirmblech (20) am Stutzen (15) mittels einer von aussen zugänglichen Feststellschraube oder dergleichen (28) axial verstellbar festgesetzt ist, und/oder dass der Stutzen sowie das Führungs- und Schirmblech (20) axiale Führungsmittel (22) bzw. (24) aufweist.
     
    6. Luftverteiler nach wenigstens einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Rumpf (12) einen Befestigungsring (16) mit abragenden Vor­sprüngen (38) aufweist, welche Federbügel (48) tragen, um festhaltend in vorzugsweise umlaufende Ausnehmungen, Nuten oder dergleichen (56) einzugreifen, welche in oder an der Öffnung eines Ventilationsrohres (42) angeordnet sind.
     




    Zeichnung