[0001] Die Erfindung betrifft eine Aerosol-Verpackung mit zwei getrennten Kammern für bei
Gebrauch zu vermischende, unterschiedliche Komponenten, wobei die beiden Kammern übereinander
angeordnet und durch einen bei Gebrauch öffenbaren Verbindungskanal miteinander verbunden
sind derart, daß durch mechanisches Gegeneinanderbewegen der Kammern die Öffnung des
Verbindungskanals herstellbar ist, und wobei der oberen Kammer ein unabhängig zu betätigendes
Abgabeventil zugeordnet ist.
[0002] Eine derartige Aerosol-Verpackung ist sowohl aus der US-A-31 81 737 als auch EP-A-63
759 bekannt, wobei beiden Konstruktionen gemeinsam ist, daß die beiden Kammern durch
eine Mutter-Tochter-Ventilanordnung miteinander verbunden sind, wobei sowohl das Mutterventil
als auch das Tochterventil jeweils herkömmliche Aerosol-Rückschlagventile sind.
[0003] Die untere Kammer ist in der Regel mit Wasserstoffperoxid und einem Treibmittel gefüllt,
so daß die untere Kammer permanent druckfest und unter Druck resistent sein muß.
[0004] Unter diesen Verhältnissen sind die bekannten Mutter-Tochter-Ventilsysteme äußerst
nachteilig. Sie umfassen nämlich zum einen eine Vielzahl von Einzelbauteilen, wie
Ventilkörper, Stem, Rückschlagventil-Kugeln, Schraubendruckfedern, Blecheinfassungen,
gesonderte Dichtringe usf.. Diese Teile sind gegenüber dem in der unteren Kammer befindlichen
Wasserstoffperoxid höchst empfindlich. Die Praxis hat gezeigt, daß bereits nach 3
bis 4 Monaten Lagerzeit erste Zersetzungserscheinungen im Ventilbereich zu beobachten
sind. Dementsprechend können bei längerer Lagerzeit Leckagen nicht verhindert werden,
die das ganze System unbrauchbar machen. Das in der unteren Kammer aufbewahrte Wasserstoffperoxid
zersetzt sich nach einiger Zeit in Wasser und Sauerstoff. Dadurch erhöht sich der
Druck in der unteren Kammer, durch den Leckagen begünstigt werden. Darüber hinaus
wird dadurch in ganz erheblichem Maße die Korrosion an den genannten Ventilteilen,
insbesondere an den aus Metall bestehenden Ventilteilen, gefördert.
[0005] Schließlich muß bei den bekannten Lösungen die untere Kammer unter einem solch hohen
Druck stehen, daß zum einen die in der unteren Kammer aufbewahrte Komponente bei Öffnung
des Verbindungskanals zwischen beiden Kammern in die obere Kammer unter Vermischung
mit der in der oberen Kammer aufbewahrten Komponente gedrückt und zum anderen die
Mischung in noch ausreichendem Maße aus der oberen Kammer ausgetragen wird. Die untere
Kammer muß bei den bekannten Konstruktionen also extrem druckfest gebaut werden.
Dieselben Anforderungen gelten für die erwähnte Mutter-Tochter-Ventilanordnung, wobei
- wie ausgeführt - die Praxis gezeigt hat, daß die bekannte Mutter-Tochter-Ventilanordnung
diese Voraussetzungen nicht einwandfrei erfüllt.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt ausgehend vom genannten Stand der Technik die Aufgabe
zugrunde, eine Aerosol-Verpackung der eingangs genannten Art so weiterzuentwickeln,
daß die untere Kammer unter einem geringeren Druck stehen kann bei im übrigen unveränderter
Funktionsfähigkeit- und -sicherheit. Des weiteren ist Aufgabe der Erfindung, eine
Aerosol-Verpackung der genannten Art zu schaffen, die sich durch eine sowohl konstruktions-
als auch montagetechnische wesentlich einfachere sowie äußerst korrosionsresistente
Fluidverbindung zwischen den beiden Kammern auszeichnet.
[0007] Diese Aufgaben werden durch die in den Ansprüchen beschriebenen Maßnahmen in jeweils
überraschend einfacher Weise gelöst.
[0008] Durch die kennzeichnenden Maßnahmen nach Anspruch 1 ist es möglich, in der unteren
Kammer einen Druck aufzubauen, der gerade ausreicht, um die in der unteren Kammer
aufbewahrte Komponente, insbesondere Wasserstoffperoxid, nach Öffnung des Verbindungskanals
zwischen beiden Kammern in die obere Kammer zu drücken. Dort findet dann die Vermischung
der beiden Komponenten statt. Der Austrag der Komponenten-Mischung aus der oberen
Kammer über ein herkömmliches Aerosol-Rückschlagventil erfolgt dann unter geringerem
Druck, der bedingt ist durch das in die obere Kammer eingefüllte Treibmittel. Vorzugsweise
sind die Druckverhältnisse entsprechend Anspruch 3 gewählt. Des weiteren ist das in
die obere Kammer zum Austrag der Komponenten-Mischung eingefüllte Treibmittel zugleich
Schaumbildner. Diese Doppelfunktion kann einem in die untere Kammer eingefüllten
Treibmittel nicht ohne weiteres vermittelt werden. Dies hängt nicht zuletzt mit der
chemischen Reaktionsfreudigkeit des in die untere Kammer meist eingefüllten Wasserstoffperoxids
zusammen.
[0009] Unabhängig von der Art der Befüllung der beiden Kammern, jedoch auch in Kombination
damit, bietet die erfindungsgemäße Ausbildung des Verbindungskanals zwischen den
beiden Kammern eine Reihe von technischen Vorteilen, nämlich:
- minimale Anzahl von Einzel-Bauteilen (Stößel mit axialem Fluiddurchgang; zwei dem
Stößel zugeordnete Verschlußkappen);
- sämtliche Einzel-Bauteile können aus widerstandsfähigem Kunststoff hergestellt werden;
- minimaler Montageaufwand;
- höchste Dichtigkeit;
- hohe Funktionssicherheit, insbesondere keine Gefahr einer versehentlichen Trennung
der beiden Kammern durch die Maßnahmen nach den Ansprüchen 11 bis 13;
- einfachste Gestaltung der Bauteile für den Verbindungskanal zwischen den beiden
Kammern.
[0010] Hinsichtlich bevorzugter konstruktiver Details des Verbindungskanals wird auf die
Ansprüche 6 bis 10 verwiesen; hinsichtlich einer vorteilhaften Handhabung der Verpackung
auf die Ansprüche 14 und 15.
[0011] Nachstehend werden Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Aerosol-Verpackung anhand
der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäß ausgebildete Aerosol-Verpakkung im schematischen Längsschnitt,
und zwar vor Gebrauch;
Fig. 2 den Verbindungskanal zwischen oberer und unterer Kammer der Aerosol-Verpackung
nach Fig. 1 im Längsschnitt und in vergrößertem Maßstab, und zwar vor Gebrauch;
Fig. 3 den Verbindungskanal entsprechend der Darstellung nach Fig. 2 nach Herstellung
eines Fluiddurchgangs, d. h. nach Öffnung desselben, ebenfalls in vergrößertem Maßstab;
Fig. 4a, 4b; 5a, 5b und 6a, 6b verschiedene Abwandlungen von Verbindungskanälen jeweils
im Längsschnitt und vergrößerten Maßstab sowie jeweils vor und beim Gebrauch der Aerosol-Verpackung;
Fig. 7 einen Teil der Aerosol-Verpackung nach Fig. 1 im Längsschnitt und vergrößerten
Maßstab unter Darstellung eines Zahnrichtgesperres zwischen oberer und unterer Kammer;
Fig. 8 einen Schnitt längs Linie VIII-VIII in Fig. 7 im Bereich des Zahnrichtgesperres;
Fig. 9 einen Teil einer abgewandelten Ausführungsform einer Aerosol-Verpackung entsprechend
der Darstellung nach Fig. 7; und
Fig. 10 einen Schnitt längs Linie X-X in Fig. 9 unter entsprechender Darstellung eines
abgewandelten Zahnrichtgesperres.
[0012] Das in Fig. 1 im Längsschnitt schematisch dargestellte Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäß ausgebildeten Aerosol-Verpackung besteht aus einer oberen Kammer 11
und unteren Kammer 12. Die obere Kammer 11 besitzt ein Kopfventil 13 herkömmlicher
Art (Aerosol-Abgabeventil) sowie eine Bodenöffnung, in die topfartige Verschlußkappe
14 fluiddicht eingesetzt ist. Die untere Kammer 12 besitzt an ihrer Oberseite eine
Öffnung 15, hier flaschenartige Öffnung), in die ebenfalls fluiddicht eine topfartige
Verschlußkappe 16 eingesetzt ist. Die Verschlußkappen 14, 16 weisen also axiale Ausnehmungen
auf, deren Öff nungen im montierten Zustand der Verpackung einander zugewandt sind
und die im montierten Zustand der Verpackung miteinander fluchten. In den Figuren
2 und 3 sind die sich axial erstreckenden Ausnehmungen der Verschlußkappen 14, 16
mit den Bezugsziffern 17 bzw. 18 gekennzeichnet.
[0013] Die untere Kammer 12 ist innerhalb eines topfartigen Behälters 19 angeordnet, der
in einen an der Unterseite der oberen Kammer 11 angeordneten hülsenartigen Fortsatz
20 einschraubbar ist derart, daß die obere und untere Kammer gegeneinander bewegbar
sind unter Öffnung eines weiter unten noch näher zu beschreibenden Verbindungskanals
21 zwischen oberer und unterer Kammer. Der hülsenartige Fortsatz kann integraler Bestandteil
der oberen Kammer 11 sein. In Fig. 1 ist der hülsenartige Fortsatz 20 jedoch ein gesondertes
Bauteil, vorzugsweise aus Kunststoff, das am unteren Umfangsrand 22 der oberen Kammer
schnappend einrastbar ist. Die äußere Umfangsfläche des hülsenartigen Fortsatzes
20 ist mit der äußeren Umfangsfläche der oberen Kammer 11 bündig, so daß der Eindruck
einer nach unten fortgesetzten oberen Kammer 11 vermittelt wird. Zum erleichterten
Einschrauben des die untere Kammer 12 aufnehmenden Behälters 19 in den hülsenartigen
Fortsatz 20 hinein ist der Behälter 19 längs des unteren Außenumfanges mit einer
Rändelung bzw. Riffelung 23 versehen. Die Schraubverbindung zwischen dem Behälter
19 und hülsenartigen Fortsatz 20 ist in Fig. 1 mit der Bezugsziffer 24 gekennzeichnet.
Der Behälter 19 besteht vorzugsweise ebenfalls aus Kunststoff. Die Umfangsfläche
des aus dem hülsenartigen Fortsatz 20 herausragenden Teils des Behälters 19 fluchtet
mit der Umfangsfläche 19 des hülsenartigen Fortsatzes 20. Somit wird der Eindruck
vermittelt, als handele es sich bei der beschriebenen Aerosol-Verpackung um eine
durchgehend einstückige Aerosoldose.
[0014] Der bereits erwähnte Verbindungskanal 21 zwischen oberer Kammer 11 und unterer Kammer
12 ist durch einen Stößel 25 mit einem sich axial erstreckenden Fluiddurchgang 26
gebildet, wobei das obere Ende 27 des Stößels 25 innerhalb der entsprechend dimensionierten
Axialausnehmung 17 der im Boden 28 der oberen Kammer 11 fluiddicht eingesetzten ersten
Verschlußkappe 14 und das untere Ende 29 des Stößels 25 innerhalb der entsprechend
dimensionierten Axialausnehmung 18 der in die Öffnung 15 der unteren Kammer 12 fluiddicht
eingesetzten zweiten Verschlußkappe 16 jeweils axial verschieblich und gegenüber der
Umgebung fluiddicht gelagert ist. Dadurch sind beim mechanischen Gegeneinanderbewegen
der Kammern 11 und 12 durch das obere und untere Ende 27 bzw. 29 des den Verbindungskanal
21 definierenden Stößels 25 die jeweils innenseitig, d. h. innerhalb der Kammern 11
bzw. 12 gelegenen Bodenwände 30 bzw. 31 der Verschlußkappen 14 bzw. 16 öffenbar, nämlich
aufbrechbar unter gleichzeitiger Herstellung einer Fluidverbindung zwischen oberer
und unterer Kammer durch den Fluiddurchgang 26 hindurch. An die Verschlußkappe 16
ist innenseitig noch ein Steigrohr 32 angeformt, das bis zum Boden der unteren Kammer
12 reicht. Das Steigrohr 32 und die Verschlußkappe 16 bilden also ein einstückiges
Bauteil, wodurch die Fertigung erheblich vereinfacht wird gegenüber den bisherigen
Konstruktionen. Die Bodenwände 30, 31 der Verschlußkappen 14, 16 sind membranartig
ausgebildet mit einer Sollbruchstelle. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
wird die Sollbruchstelle jeweils durch eine sich über den Umfang der Bodenwände 30,
31 erstrekkende Materialschwächung 33 bzw. 34 gebildet (s. Fig. 2). Die Fig. 1 und
2 zeigen den Zustand des Verbindungskanals vor dem Gebrauch der Aerosol-Verpackung,
während Fig. 3 den Verbindungskanal 21 in seiner Offenstellung zeigt, d. h. mit aufgebrochenen
Bodenwänden 30, 31 der Verschlußkappen 14, 16. Die Fluidverbindung zwischen unterer
Kammer 12 und oberer Kammer 11 ist in Fig. 3 mit den Pfeilen 35 angedeutet.
[0015] Beim Einschrauben des unteren Behälters 19 in den hülsenartigen Fortsatz 20 hinein
werden also die obere und untere Kammer aufeinander zubewegt, bis die Stößelenden
27, 29 in Anlage an die Bodenwände 30, 31 der entsprechend aufeinander zubewegten
Verschlußkappen 14, 16 kommen. Beim weiteren Gegeneinanderbewegen von oberer und unterer
Kammer werden dann die Bodenwände 30, 31 durch die Stößelenden 27, 29 aufgebrochen
entsprechend Fig. 3. Die Stirnseiten 36, 37 des Stößels 25 sind gegenüber der Längsmittelachse
desselben jeweils geneigt ausgebildet, so daß eine Art "Membranschneide" 38 entsteht.
Des weiteren weisen die Stirnseiten 36, 37 des den Verbindungskanal 21 definierenden
Stößels 25 jeweils eine sich quer über die Stirnseite erstreckende und den axialen
Fluiddurchgang 26 kreuzende Nut 39 bzw. 40 auf zur Sicherstellung der Fluidverbindung
zwischen den beiden Kammern 11 und 12 bei auch nur teilweiser Öffnung der aufgebrochenen
Bodenwände 30, 31.
[0016] Wie die Fig. 1 bis 3 des weiteren erkennen lassen, ist an den Stößel 25 ein sowohl
gegenüber der unteren als auch gegenüber der oberen Kammer wirksamer Anschlag in Form
eines etwa auf halber Länge angeordneten, sich über den Umfang des Stößels 25 erstreckenden
Ringflansches 41 angeformt, der zugleich die Gegeneinanderbewegung von oberer und
unterer Kammer begrenzt und der gleichzeitig sicherstellt, daß beim Gegeneinanderbewegen
von oberer und unterer Kammer beide Verschlußkappen 14, 16 aufgebrochen werden.
[0017] Um in Gebrauchsstellung gemäß Fig. 3 eine Fluidabdichtung gegenüber der Umgebung
bzw. zwischen dem Stößel 25 einerseits und den Axialausnehmungen 17 bzw. 18 der Verschlußkappen
14, 16 andererseits sicherzustellen, weist der zwischen den beiden Stößelenden 27,
29 angeordnete mittlere Bereich 42 des Stößels 25 einen Außendurchmesser auf, der
etwas größer ist als der Innendurchmesser der Axialausnehmungen 17, 18 in den beiden
Verschlußkappen 14 und 16. Der Stößel 25 wird also beim Gegeneinanderbewegen der
beiden Kammern 11 und 12 unter Ausbildung einer Preßpassung in die Axialausnehmungen
17, 18 der den beiden Kammern zugeordneten Verschlußkappen 14, 16 hineingedrückt.
Zu diesem Zweck sind die Verschlußkappen 14, 16 aus elastisch nachgiebigem Kunststoffmaterial
hergestellt.
[0018] Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform ist die untere Kammer 12 mit einer
ersten Komponente A, insbesondere Wasserstoffperoxid, und einem ersten Treibmittel
T₁, insbesondere Butan, Propan oder dgl., gefüllt, während die obere Kammer 11 mit
einer zweiten Komponente B, insbesondere einem Haarfärbemittel oder dgl., und einem
zweiten Treibmittel T₂ gefüllt ist. Letzteres bewirkt innerhalb der oberen Kammer
11 einen geringeren Druck als das in die untere Kammer eingefüllte Treibmittel T₁.
Bei Öffnung des beiden Kammern 11, 12 gemeinsamen Verbindungskanals 21 wird die erste
Komponente A aus der unteren Kammer 12 unter Mischung mit der zweiten Komponente B
in die obere Kammer 11 gedrückt, und zwar mittels des in die untere Kammer eingefüllten
Treibmittels T₁. Das in die obere Kammer eingefüllte Treibmittel T₂ dient allein zum
Austrag der Komponentenmischung aus der oberen Kammer 11 durch das Abgabeventil 13.
In der oberen Kammer 11 herrscht vorzugsweise ein Druck von etwa 1,8 bar, während
in der unteren Kammer 12 ein Druck von etwa 3,2 bar herrscht. Als Treibmittel T₂ in
der oberen Kammer 11 wird vorzugsweise Freon verwendet. Dieses ist auch als Schaumbildner
geeignet.
[0019] In den Fig. 4a bis 6b sind Abwandlungen des Verbindungskanals 21 im schematischen
Längsschnitt und vergrößerten Maßstab dargestellt, wobei die mit dem Buchstaben "a"
indizierten Figuren den Zustand vor Öffnung und die mit dem Buchstaben "b" indizierten
Figuren den Zustand nach Öffnung des Verbindungskanals zeigen. Im übrigen sind in
den Fig. 4a bis 6b Teile, die bereits anhand der Fig. 1 bis 3 beschrieben sind, mit
denselben Bezugsziffern versehen. Diesbezüglich wird auf die Beschreibung zu den
Fig. 1 bis 3 verwiesen. Bei den Ausführungsformen nach den Fig. 4a bis 5b ist der
Stößel 25 mit seinem oberen bzw. der oberen Kammer 11 zugewandten Endes 27ʹ unverschieblich
in die Axialausnehmung 17 der im Boden 28 der oberen Kammer 11 fluiddicht eingesetzten
Verschlußkappe 14 eingepaßt, so daß beim Gegeneinanderbewegen von oberer und unterer
Kammer 11 und 12 lediglich eine Relativbewegung zwischen dem Stößel 25 und der der
unteren Kammer 12 zugeordneten Verschlußkappe 16 stattfindet, und zwar unter Aufbrechen
der der Verschlußkappe 16 zugeordneten Bodenwand bzw. Membran 31. Der Boden der topfartigen
Verschlußkappe 14 im Boden 28 der oberen Kammer 11 ist bei der Ausführungsform nach
den Fig. 4a, 4b durch ein Klappen-Rückschlagventil 43 und bei der Ausführungsform
nach den Fig. 5a, 5b durch ein Lippen- bzw. Schnabel-Rückschlagventil 44 gebildet.
Beide Ventilarten öffnen nur in Richtung vom unteren Behälter 12 zum oberen Behälter
11, d. h. nur zum Innern des oberen Behälters 11 hinein. Sowohl die Ventilklappe 43
als auch die Ventillippen 44 sind integraler Bestandteil der Verschlußkappe 14. Die
Herstellung ist dementsprechend einfach.
[0020] Die Ausführungsform nach den Fig. 6a, 6b unterscheidet sich von den vorbeschriebenen
Ausführungsformen lediglich hinsichtlich der Ausbildung der im Boden 28 der oberen
Kammer 11 eingesetzten Verschlußkappe 14. Die dort gezeigte Verschlußkappe 14 ist
durch einen in den Innenraum der oberen Kammer 11 ragenden Fortsatz 45 gekennzeichnet,
der eine im axialen Abstand von der Ver- schlußmembran 30 angeordnete Öffnung 46 aufweist,
die durch einen Kugel 47 in Richtung zur unteren Kammer 12 verschließbar ist. Die
Kugel 47 ist innerhalb eines mit Fluidöffnungen versehenen Käfigs 48 gehalten. Auf
diese Weise dient die Verschlußmembran 14 ebenfalls zugleich als Rückschlagventil.
[0021] Anhand der Fig. 7 bis 10 soll nun ein den beiden Kammern 11, 12 zugeordneter Sperrmechanismus
erläutert werden, der nur ein Gegeneinanderbewegen der beiden Kammern, nicht jedoch
ein Auseinanderbewegen derselben, erlaubt. Auch hier sind Teile, die bereits anhand
der vorangehenden Figuren beschrieben sind, mit denselben Bezugsziffern versehen.
Hinsichtlich deren Funktion wird daher auf die vorangehende Beschreibung verwiesen.
[0022] Die Fig. 7 und 8 zeigen eine erste Ausführungsform des erwähnten Sperrmechanismus.
Diese Ausführungsform ist auch in FIg. 1 dargestellt. Es handelt sich um ein Zahnrichtgesperre,
wobei der mit der oberen Kammer 11 starr verbundene hülsenartige Fortsatz 20 mit
einer Innenverzahnung 49 versehen ist, der mehrere, gleichmäßig über den Umfang verteilt
angeordnete Klinken 50 zugeordnet sind, die längs des oberen Umfangsrandes des die
untere Kammer 12 aufnehmenden Behälters 19 ausgebildet sind. Die Innenverzahnung ist
unmittelbar unterhalb des Anschlusses des hülsenartigen Fortsatzes 20 am unteren
Umfangsrand 22 der oberen Kammer 11 angeformt. Beim Einschrauben des Behälters 19
in den hülsenartigen Fortsatz 20 wird der Behälter 19 samt unterer Kammer 12 nach
oben bzw. auf die obere Kammer 11 zubewegt, wobei nach etwa einer Umdrehung die als
Klinken dienenden Axiallappen 50 in die Innenverzahnung 49 eingreifen derart, daß
der die untere Kammer 12 aufnehmende Behälter 19 nur noch weiter in den hülsenartigen
Fortsatz 20 hineingeschraubt werden kann, d. h. in Richtung des Pfeils 51 in Fig.
8. Ein Zurückdrehen und damit ein Auseinanderbewegen der beiden Kammern ist nicht
mehr möglich. Dies wird durch das beschriebene Zahnrichtgesperre verhindert, wie
insbesondere Fig. 8 sehr gut erkennen läßt. Die als Klinken dienenden Axiallappen
50 sind integraler Bestandteil des Behälters 19 derart, daß sie in radialer Richtung
elastisch nachgiebig sind.
[0023] Auch bei der Ausführungsform nach den Fig. 9 und 10 ist der Sperrmechanismus als
Zahnrichtgesperre ausgebildet. Im übrigen unterscheidet sich die Ausführungsform
nach den Fig. 9 und 10 auch noch durch den Anschluß der unteren Kammer 12 an die obere
Kammer 11. Die untere Kammer 12 ist ebenso wie den vorangegehenden Ausführungsformen
flaschenartig ausgebildet, wobei der Flaschenhals 52 ein Außengewinde 53 aufweist,
das in ein entsprechendes Innengewinde 54 einschraubbar ist, das an einem den Verbindungskanal
21 umgebenden hülsenartigen Fortsatz 55 an der Unterseite der oberen Kammer 11 ausgebildet
ist. Der hülsenartige Fortsatz 55 ist Teil einer am Boden 28 der oberen Kammer 11
befestigten und die untere Kammer 12 aufnehmenden Abdeckhülse 56, deren äußere Umfangsfläche
bündig ist mit der äußeren Umfangsfläche der oberen Kammer 11. Des weiteren ist am
Flaschenhals 52 im Bereich des Halsanschlusses eine Außenverzahnung 57 angeformt,
die im Querschnitt in Fig. 10 dargestellt ist. Mit dieser Außenverzahnung wirken mehrere
an der freien (in Fig. 9 unteren) Stirnseite des hülsenartigen Fortsatzes 55 angeformte
Axiallappen 58 zusammen derart, daß beim Ineinandergreifen von Außenverzahnung 57
und Axiallappen 58 die untere Kammer 12 nur noch in den hülsenartigen Fortsatz 55
an der Unterseite der oberen Kammer 11 hineingeschraubt werden kann. Die Schraubverbindung
kann dann nicht mehr gelöst werden. Die Kammern 11 und 12 können also nach Ineinandergreifen
von Außenverzahnung 57 und Axiallappen 58 nur noch aufeinanderzubewegt, nicht dagegen
mehr auseinanderbewegt werden. Die Axiallappen 58 sind ebenfalls wie die Axiallappen
50 bei der Ausführungsform nach den Fig. 7 und 8 in radialer Richtung elastisch nachgiebig
ausgebildet.
[0024] Bei der Ausführungsform nach den Fig. 9 und 10 erfolgt das Gegeneinanderbewegen der
beiden Kammern durch direkten Angriff bzw. direkte Einwirkung auf die untere Kammer
12. Zu diesem Zweck ist am Boden der unteren Kammer 12 eine Handhabe 59 angeordnet,
mittels der die untere Kammer 12 relativ zur oberen Kammer 11 verdreht und damit auf
die obere Kammer 11 zubewegt werden kann. Konkret ist bei der Ausführungsform nach
Fig. 9 die Handhabe 59 ein auf die untere Kammer 12 drehfest aufsteckbarer Quersteg
60.
[0025] Statt eines Zahnrichtgesperres kann auch ein herkömmliches Klemmrichtgesperre verwendet
werden.
[0026] Auch ist es denkbar, das mechanische Gegeneinanderbewegen von oberer und unterer
Kammer durch axiales Drücken gegen die Wirkung einer axial wirksamen Verzahnung oder
dgl. zu bewirken.
1. Aerosol-Verpackung mit zwei getrennten Kammern (11, 12) für bei Gebrauch zu vermischende,
unterschiedliche Komponenten (A, B), wobei die beiden Kammern (11, 12) übereinander
angeordnet und durch einen bei Gebrauch öffenbaren Verbindungskanal (21) miteinander
verbunden sind derart, daß durch mechanisches Gegeneinanderbewegen der Kammern (11,
12) die Öffnung des Verbindungskanals (21) herstellbar ist und wobei der oberen Kammer
(11) ein unabhängig zu betätigendes Abgabeventil (13) zugeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die untere Kammer (12) mit einer ersten Komponente (A), insbesondere Wasserstoffperoxid,
und einem ersten Treibmittel (T₁), insbesondere Butan, Propan oder dlg., und die obere
Kammer (11) mit einer zweiten Komponente (B), insbesondere Haarfärbemittel oder dgl.,
und einem zweiten Treibmittel (T₂) gefüllt ist, wobei letzteres einen geringeren,
zum Austrag der Komponentenmischung durch das Abgabeventil (13) ausreichenden Druck
innerhalb der oberen Kammer (11) bewirkt als das erste, in die untere Kammer eingefüllte
Treibmittel (T₁), durch das bei Öffnung des beiden Kammern (11, 12) gemeinsamen Verbindungskanals
(21) die erste Komponente (A) aus der unteren Kammer (12) unter Mischung mit der zweiten
Komponente (B) in die obere Kammer (11) drückbar ist.
2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Treibmittel (T₂) in der oberen Kammer (11) Freon dient.
3. Verpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der oberen Kammer (11) ein Druck von etwa 1,5 bis 2,0, insbesondere etwa 1,8
bar, und in der unteren Kammer (12) ein Druck von etwa 2,8 bis 3,6, insbesondere etwa
3,2 bar, herrscht.
4. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Treibmittel (T₂) in der oberen Kammer (11) zugleich Schaumbildner ist.
5. Aerosol-Verpackung mit zwei getrennten Kammern (11, 12) für bei Gebrauch zu vermischende
unterschiedliche Komponenten (A, B), wobei die beiden Kammern (11, 12) übereinander
angeordnet und durch einen bei Gebrauch öffenbaren Verbindungskanal (21) miteinander
verbunden sind derart, daß durch mechanisches Gegeneinanderbewegen der Kammern (11,
12) die Öffnung des Verbindungskanals (21) herstellbar ist, und wobei der oberen
Kammer (11) ein unabhängig zu betätigendes Abgabeventil (13) zugeordnet ist, insbesondere
nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungskanal (21) einen Stößel (25) mit einem sich axial erstreckenden
Fluiddurchgang (26) umfaßt, dessen eines bzw. oberes Ende (27) innerhalb einer entsprechend
dimensionierten Axialausnehmung (17) einer im Boden (28) der oberen Kammer (11) fluiddicht
eingesetzten ersten Verschlußkappe (14) und dessen anderes bzw. unteres Ende (29)
innerhalb einer entsprechend dimensionierten Axialausnehmung (18) einer in eine Öffnung
(15) an der oberen bzw. der oberen Kammer (11) zugeordneten Seite der unteren Kammer
(12) fluiddicht eingesetzten zweiten Verschlußkappe (16) jeweils axial verschieblich
und gegenüber der Umgebung fluiddicht gelagert ist derart, daß beim mechanischen
Gegeneinanderbewegen der Kammern (11, 12) sowohl durch das obere (27) als auch untere
(29) Ende des den Verbindugnskanal (21) definierenden Stößels (25) die die Axialausnehmungen
(17, 18) innenseitig jeweils verschließenden Bodenwände (30, 31) öffenbar, insbesondere
aufbrechbar, sind unter gleichzeitiger Herstellung einer Fluidverbindung zwischen
oberer (11) und unterer (12) Kammer.
6. Verpackung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenwand (31) zumindest einer der beiden dem den Verbindungskanal (21) definierenden
Stößel (25) zugeordneten Verschlußkappen (14 oder 16), insbesondere der der unteren
Kammer (12) zugeordneten Verschlußkappe (16) als aufbrechbare Membran mit Sollbruchstelle
(33, 34) ausgebildet ist.
7. Verpackung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die der oberen Kammer (11) zugeordnete Verschlußkappe (14) ein nur in Richtung
zur oberen Kammer (11) hin öffenbares Rückschlagventil umfaßt, insbesondere die Bodenwand
(30) der der oberen Kammer (11) zugeordneten Verschlußkappe (14) selbst als nur in
Richtung zur oberen Kammer hin öffenbares Rückschlagventil ausgebildet ist, vorzugsweise
in Form eines Klappen(43)- oder Schnabel- bzw. Lippen(44)-Ventils.
8. Verpackung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnseite (36, 37) zumindest des einer aufbrechbaren Bodenwand bzw. -membran
(30, 31) zugeordneten Endes (27 und/oder 29) des den Verbindungskanal (21) definierenden
Stößels (25) gegenüber der Längsmittelachse desselben geneigt ist, insbesondere unter
Ausbildung einer Art "Membranschneide (38)".
9. Verpackung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnseite(n) des den Verbindungskanal definierenden Stößels (25) eine sich
quer über die Stirnseite erstreckende und den axialen Fluiddurchgang (26) des Stößels
(25) kreuzende Nut (39, 40) aufweist zur Sicherstellung der Fluidverbindung zwischen
den beiden Kammern (11, 12) bei auch nur teilweiser Öffnung der die Axialausnehmungen
(17, 18) in den Verschlußkappen (14, 16) ursprünglich verschließenden Bodenwänden
bzw. -membranen (30, 31).
10. Verpackung nach einem der Ansprüche 5 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der den Verbindungskanal (21) definierende Stößel (25) einen sowohl gegenüber
der unteren (12) als auch gegenüber der oberen (11) Kammer wirksamen Anschlag, insbesondere
in Form eines etwa auf halber Länge angeordneten, sich über den Umfang des Stößels
(25) erstrekkenden Ringflansches (41), der zugleich die Gegeneinanderbewegung von
oberer (11) und unterer (12) Kammer begrenzt.
11. Verpackung, insbesondere nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß den beiden Kammern (11, 12) ein Sperrmechanismus zugeordnet ist, der nur ein
Gegeneinanderbewegen der beiden Kammern (11, 12), nicht jedoch ein Aueinanderbewegen
derselben, erlaubt.
12. Verpackung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Sperrmechanismus in Form eines Klemm- oder Zahnrichtgesperres ausgebildet
ist.
13. Verpackung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß bei Ausbildung des Sperrmechanismus als Zahnrichtgesperre an der oberen Kammer
(11), insbesondere an deren Unterseite, eine Verzahnung, insbesondere Innenverzahnung
(49), ausgebildet ist, der mindestens eine an der unteren Kammer (12), insbesondere
an deren Oberseite, angeordnete Klinke (50) zugeordnet ist, oder umgekehrt (Außenverzahnung
57 an der Oberseite der unteren Kammer 12 mit zugeordneter Klinke 58 an der Unterseite
der oberen Kammer 11).
14. Verpackung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Kammer (12) entweder unmittelbar, d. h. unter unmittelbarer Einwirkung
des Benutzers, oder mittelbar, insbesondere innerhalb eines topfartigen Aufnahmebehälters
(19) zusammen mit diesem, gegen die obere Kammer (11) bewegbar, insbesondere drück-
oder schraubbar, ist.
15. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Kammer (12) innerhalb eines an der Unterseite der oberen Kammer (11)
angeordneten hülsenartigen Fortsatzes (20, 56) relativ zu diesem und damit zur oberen
Kammer (11) axial bewegbar sowie drehbar angeordnet bzw. gelagert ist.