[0001] Die Erfindung betrifft eine Zylinderkernsicherung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Das gewaltsame Herausziehen von Zylinderkernen bei Schließzylindern ist bis heute
nur unvollständig und zum Teil durch nicht allgemein anwendbare Sonderkonstruktionen
gelöst.
[0003] Bekannt sind Verbindungen am Zylinderkernende durch Kernverlängerungen, Sicherungsringe,
Quetschverbindungen und verschiedene Arten von Verbindungen mit dem Schließbart selbst.
[0004] In den Figuren 1 bis 2,1 ist schematisch eine bekannte Zylinderkernsicherung dargetellt,
mit einem Sicherungsring am schloßinnenseitigen Ende des Zylinderkernes.
[0005] Diese Sicherungsart kann beim Zug am Kern relativ leicht überwunden werden, weil
sich der Sicherungsring unter Abkippen und Vergrößerung seines Durchmessers nach hinten
in das Zylinderkernende einfurcht und der Sicherungsring dabei zum Teil aufgeht -
siehe Figur 2. Das Abkippen wird durch den Abstand y der Kräfte P₁ und P₁ʹ in Figur
2.1 bewirkt, wobei y der Abstand der Kraftwirkungslinien P₁ und P₁ʹ ist.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs genannte Zylinderkernsicherung
so auszubilden, daß ein gewaltsames Herausziehen des Zylinderkernes verhindert werden
kann.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß mit den im Patent anspruch 1 angegebenen
Merkmalen.
[0008] Vorzugsweise Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] Die erfindungsgemäße Lösung ist im wesentlichen darin zu sehen, daß eine axiale und
radiale Abstützung des Sicherungsringes am Zylindergehäuse erfolgt, so daß weder
ein Abkippen noch eine Vergrößerung des Ringes erfolgen kann.
[0010] Im einzelnen soll die Erfindung nachfolgend anhand der Zeichnungen - die Teilungsschnitte
durch das Zylindergehäuse mit dem Zylinderkern darstellen - erläutert werden. Dabei
zeigen:
Fig. 1 - 2.1 die Verformung eines Sicherungsringes nach dem Stand der Technik,
Fig. 3 und 7 die erfindungsgemäße Zylinderkernsicherung an einem einfachen Zylinder
und
Fig. 4 bis 6 die erfindungsgemäße Zylinderkernsicherung an einem Doppelzylinder.
[0011] Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem in der Nut 9 des Zylinderkernes 8 zwei
Ringe angeordnet sind, von denen der Ring 2 aus einem oder mehreren zum Beispiel segmentförmigen
Teilen bestehen kann, die innerhalb des Zylindergehäuses in einer Nut 11 des Zylinderkernes
liegen. Durch diese radiale und axiale Abstützung des Sicherungsringes durch das Zylindergehäuse
wird bewirkt, daß das auf dem gezeigten Abschnitt ausgeübte Kippmoment P₂y sehr klein
bzw. aufgrund y = 0 auch gleich Null gehalten werden kann.
[0012] Ein Aufspringen der Segmente oder auch eines geteilten Ringes, wie beim Stand der
Technik, ist aufgrund der Umschließung durch das Zylindergehäuse nicht möglich. Die
Stabilität gegen das Herausziehen des Zylinderkernes ist nun nur noch abhängig von
der Festigkeit der gesamten Ringfläche der Schulter und damit wesentlich höher als
bei herkömmlichen Konstruktionen.
[0013] Figur 4 zeigt eine Ausführung in Verbindung mit einem Schließbart bei Profilzylindern.
Die Einstichbreite B gestattet es, den aus Segmenten bestehenden Sicherungsring 2
in radialer Richtung einzulegen und gegen die Schulter 11 zu schieben Ein oder mehrere
Füllringe 14 oder Ringsegmente füllen die breite Nut 9 auf. Die Schließbartnabe 5
ist in ihrer Breite so gestaltet, daß sie durch Verschieben in axialer Richtung das
Füllen der Nut 9 mit den Segmenten bzw. Ringen sowohl auf der einen Seite als auch
gegebenenfalls durch Zurückschieben auf der anderern Doppelzylinderseite zuläßt und
daß die SchlieBbartnabe in einer Mittelstellung die Füllstücke beider Seiten gegen
Herausfallen sichert. Bei Zugbelastung auf den Zylinderkern ist das Ausweichen aller
Segment oder Sicherungsringe nach außen formschlüssig verhindert.
[0014] Figur 5 und 6 zeigen Konstruktionen mit anders ausgeführten Schließbärten 10.
[0015] Die Funktion der Segmente kann durch Sicherungsringe wahrgenommen werden, die im
aufgespreizten Zustand, wie bei Figur 3, im zugänglichen Bereich über das Zylinderkernenden
geschoben werden und anschließend in das Zylindergehäuse gedrückt werden. Die Sicherung
erfolgt durch einen weiteren Sicherungsring 14, wie vorher beschrieben.
[0016] Figur 7 zeigt schließlich eine Anordnung ähnlich der in Figur 3, wobei aber die axiale
und radiale Abstützung des Sicherungsringes 6 am Zylindergehäuse 7 durch eine konische
Anlagefläche 13 erfolgt. Diese schräge Gestaltung des Sicherungsringes 6 erlaubt
eine einfachere Bearbeitung des Zylindergehäuses durch Anfasen.
[0017] Diese Ausführung kann selbstverständlich auch in Verbindung mit Doppelzylindern gemäß
Figuren 4 bis 6 angewandt werden.
1. Zylinderkernischerung, bei der in einer ringförmigen Nut am schloßinnenseitigen
Ende des Zylinderkernes ein Sicherungsring vorgesehen ist, der sich axial am Zylindergehäuse
abstützt, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherungsring (2, 6) zusätzlich radial am Zylindergehäuse (7) abgestützt
ist.
2. Zylinderkernsicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherungsring (2) aus mehreren Teilringsgementen besteht.
3. Zylinderkernischerung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zylindergehäuse (7) eine dem Zylinderkern (8) zugewandte Eindrehungsnut (11)
mit einer axialen und einer radialen Anlagefläche für den Sicherungsring (2) aufweist.
4. Zylinderkernsicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der ringförmigen Nut (9) des Zylinderkernes (8) zwei Sicherungsringe (2, 14)
axial hintereinander angeordnet sind, von denen der dem Zylindergehäuse (7) zugewandte
Ring (2) radial und axial im Zylindergehäuse (7) abgestützt ist.
5. Zylinderkernsicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß am Zylindergehäuse (7) eine konische Anlagefläche (13) für den Sicherungsring
(6) vorgesehen ist.