(19)
(11) EP 0 269 556 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.06.1988  Patentblatt  1988/22

(21) Anmeldenummer: 87730152.3

(22) Anmeldetag:  20.11.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E05B 9/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 20.11.1986 DE 3639588

(71) Anmelder: Zeiss Ikon AG
D-7000 Stuttgart 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Krühn, Jürgen
    D-1000 Berlin (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Zylinderkernsicherung


    (57) Die Erfindung betrifft eine Zylinderkernsicherung, bei der in einer ringförmigen Nut am schloßinnenseitigen Ende des Zylinderkernes ein Sicherungsring vorgesehen ist, der sich axial am Zylindergehäuse abstützt. Um ein gewaltsames Herausziehen des Zylinderkernes zu ver­hindern wird vorgeschlagen, daß der Sicherungsring (2, 6) zusätzlich radial am Zylindergehäuse (7) abgestützt ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Zylinderkernsicherung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Das gewaltsame Herausziehen von Zylinderkernen bei Schließ­zylindern ist bis heute nur unvollständig und zum Teil durch nicht allgemein anwendbare Sonderkonstruktionen gelöst.

    [0003] Bekannt sind Verbindungen am Zylinderkernende durch Kern­verlängerungen, Sicherungsringe, Quetschverbindungen und verschiedene Arten von Verbindungen mit dem Schließbart selbst.

    [0004] In den Figuren 1 bis 2,1 ist schematisch eine bekannte Zylinderkernsicherung dargetellt, mit einem Sicherungsring am schloßinnenseitigen Ende des Zylinderkernes.

    [0005] Diese Sicherungsart kann beim Zug am Kern relativ leicht überwunden werden, weil sich der Sicherungsring unter Abkippen und Vergrößerung seines Durchmessers nach hinten in das Zylinderkernende einfurcht und der Sicherungsring dabei zum Teil aufgeht - siehe Figur 2. Das Abkippen wird durch den Abstand y der Kräfte P₁ und P₁ʹ in Figur 2.1 bewirkt, wobei y der Abstand der Kraftwirkungslinien P₁ und P₁ʹ ist.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs genannte Zylinderkernsicherung so auszubilden, daß ein gewaltsames Herausziehen des Zylinderkernes verhindert werden kann.

    [0007] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß mit den im Patent anspruch 1 angegebenen Merkmalen.

    [0008] Vorzugsweise Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unter­ansprüchen.

    [0009] Die erfindungsgemäße Lösung ist im wesentlichen darin zu sehen, daß eine axiale und radiale Abstützung des Sicherungs­ringes am Zylindergehäuse erfolgt, so daß weder ein Abkippen noch eine Vergrößerung des Ringes erfolgen kann.

    [0010] Im einzelnen soll die Erfindung nachfolgend anhand der Zeich­nungen - die Teilungsschnitte durch das Zylindergehäuse mit dem Zylinderkern darstellen - erläutert werden. Dabei zeigen:

    Fig. 1 - 2.1 die Verformung eines Sicherungsringes nach dem Stand der Technik,

    Fig. 3 und 7 die erfindungsgemäße Zylinderkernsicherung an einem einfachen Zylinder und

    Fig. 4 bis 6 die erfindungsgemäße Zylinderkernsicherung an einem Doppelzylinder.



    [0011] Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem in der Nut 9 des Zylinderkernes 8 zwei Ringe angeordnet sind, von denen der Ring 2 aus einem oder mehreren zum Beispiel segment­förmigen Teilen bestehen kann, die innerhalb des Zylinder­gehäuses in einer Nut 11 des Zylinderkernes liegen. Durch diese radiale und axiale Abstützung des Sicherungsringes durch das Zylindergehäuse wird bewirkt, daß das auf dem gezeigten Abschnitt ausgeübte Kippmoment P₂y sehr klein bzw. aufgrund y = 0 auch gleich Null gehalten werden kann.

    [0012] Ein Aufspringen der Segmente oder auch eines geteilten Ringes, wie beim Stand der Technik, ist aufgrund der Umschließung durch das Zylindergehäuse nicht möglich. Die Stabilität gegen das Herausziehen des Zylinderkernes ist nun nur noch abhängig von der Festigkeit der gesamten Ringfläche der Schulter und damit wesentlich höher als bei herkömmlichen Konstruktionen.

    [0013] Figur 4 zeigt eine Ausführung in Verbindung mit einem Schließ­bart bei Profilzylindern. Die Einstichbreite B gestattet es, den aus Segmenten bestehenden Sicherungsring 2 in radialer Richtung einzulegen und gegen die Schulter 11 zu schieben Ein oder mehrere Füllringe 14 oder Ringsegmente füllen die breite Nut 9 auf. Die Schließbartnabe 5 ist in ihrer Breite so gestaltet, daß sie durch Verschieben in axialer Richtung das Füllen der Nut 9 mit den Segmenten bzw. Ringen sowohl auf der einen Seite als auch gegebenenfalls durch Zurück­schieben auf der anderern Doppelzylinderseite zuläßt und daß die SchlieBbartnabe in einer Mittelstellung die Füllstücke beider Seiten gegen Herausfallen sichert. Bei Zugbelastung auf den Zylinderkern ist das Ausweichen aller Segment oder Sicherungsringe nach außen formschlüssig verhindert.

    [0014] Figur 5 und 6 zeigen Konstruktionen mit anders ausgeführten Schließbärten 10.

    [0015] Die Funktion der Segmente kann durch Sicherungsringe wahrge­nommen werden, die im aufgespreizten Zustand, wie bei Figur 3, im zugänglichen Bereich über das Zylinderkernenden geschoben werden und anschließend in das Zylindergehäuse gedrückt werden. Die Sicherung erfolgt durch einen weiteren Sicherungs­ring 14, wie vorher beschrieben.

    [0016] Figur 7 zeigt schließlich eine Anordnung ähnlich der in Figur 3, wobei aber die axiale und radiale Abstützung des Sicherungsringes 6 am Zylindergehäuse 7 durch eine konische Anlagefläche 13 erfolgt. Diese schräge Gestaltung des Siche­rungsringes 6 erlaubt eine einfachere Bearbeitung des Zylin­dergehäuses durch Anfasen.

    [0017] Diese Ausführung kann selbstverständlich auch in Verbindung mit Doppelzylindern gemäß Figuren 4 bis 6 angewandt werden.


    Ansprüche

    1. Zylinderkernischerung, bei der in einer ringförmigen Nut am schloßinnenseitigen Ende des Zylinderkernes ein Sicherungsring vorgesehen ist, der sich axial am Zylinder­gehäuse abstützt, dadurch gekennzeich­net, daß der Sicherungsring (2, 6) zusätzlich radial am Zylindergehäuse (7) abgestützt ist.
     
    2. Zylinderkernsicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherungsring (2) aus mehreren Teilringsgementen besteht.
     
    3. Zylinderkernischerung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zylindergehäuse (7) eine dem Zylinderkern (8) zugewandte Eindrehungsnut (11) mit einer axialen und einer radialen Anlagefläche für den Sicherungsring (2) aufweist.
     
    4. Zylinderkernsicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der ringförmigen Nut (9) des Zylinderkernes (8) zwei Sicherungsringe (2, 14) axial hintereinander angeordnet sind, von denen der dem Zylindergehäuse (7) zugewandte Ring (2) radial und axial im Zylindergehäuse (7) abge­stützt ist.
     
    5. Zylinderkernsicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß am Zylindergehäuse (7) eine konische Anlagefläche (13) für den Sicherungsring (6) vorgesehen ist.
     




    Zeichnung