[0001] Die Erfindung betrifft eine Farbgeberabdeckung und einen Stempelfarbenbehälter für
ein Farbwerk von Frankier- und Wertstempelmaschinen.
[0002] Farbwerke, die aus einer Farbantrag-, Einfärb- und Farbtransportwalze bestehen, welche
untereinander in Antriebsverbindung stehen und in einem Gehäuse samt einem Vorratsbehälter,
in den die Farbtransportwalze taucht, angeordnet sind und deren Antrieb von der Drucktrommel
der Frankier- bzw. Wertstempelmaschine gesteuert wird, sind bekannt (DE-PS 33 16
558).
[0003] Solchen Großfarbwerken für Hochleistungsfrankiermaschinen sind entsprechend große
Farbmengen zur Verfügung zu stellen. Dieser Farbvorrat der Maschinen ist zu ergänzen,
sobald ein bestimmtes Niveau unterschritten ist, das beispielsweise durch Überwachungsmittel
der Umwälzanlage überprüft und angezeigt wird. Zum Nachfüllen der Stempelfarbe ist
bei allen bekannten Frankiermaschinen die Abdeckung des Farbwerkes abzunehmen und
die Farbe aus einem Vorratsbehälter nachzugießen. Dieses Nachfüllen ist in entsprechender
Weise auch bei kleineren Farbwerken notwendig. Bedingt durch das ständige Umlaufen
der Farbtransportwalze gelangt auch Farbe an die Abdeckung des Farbwerkes, so daß
das Nachfüllen durch Abheben der Abdeckung und besonders beim Teilentleeren von Farbflaschen
zu Verschmutzungen führen kann.
[0004] Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, eine Farbnachfüllvorrichtung zu schaffen,
die einfach zu handhaben ist und die ein Öffnen des Farbwerkes zum Zweck des Nachfüllens
erübrigt.
[0005] Diese Aufgabe ist durch die Erfindung gelöst, wie sie im Kennzeichnungsteil des ersten
Patentanspruches dargelegt ist. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand
der Unteransprüche.
[0006] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer aus drei Figuren bestehenden Zeichnung
näher erläutert.
[0007] Darin zeigen die
Fig. 1 das Farbwerk mit der Farbgeberabdeckung, die
Fig. 2 einen Schnitt durch die Farbgeberabdeckung und die
Fig. 3 die Seitensicht und einen Teilschnitt einer Kartusche und ein Detail daraus.
[0008] In allen Figuren tragen gleiche Ausformungen dieselben Bezugszeichen.
[0009] Die Farbgeberabdeckung 30 ist stufenförmig gestaltet, um die verschiedenen Kammern
des Farbwerkes optimal auch gegenseitig abzugrenzen, damit bei höheren Umlaufgeschwindigkeiten
ein Schleudern der Stempelfarbe in die nächste Kammer verhindert wird. Zum Erhöhen
der Steifigkeit und als Abtropfkante 31 für die hochgeschleuderte Stempelfarbe weist
die Farbgeberabdeckung 30 am Übergang von der Farbkammer 13 zur Überlaufkammer 14
einen keilförmigen Querschnitt auf.
[0010] Die Farbgeberabdeckung 30 trägt an dem die Farbkammer 13 überdeckenden Teil einen
Trichter 32, der stoffschlüssig mit ihr verbunden ist. In die Trichteröffnung ist,
von z. B. drei Stegen 33 gehalten, ein Gewindezapfen 34 gesetzt. Dieser Gewindezapfen
34 ist an seinem oberen Ende als schräg abgeschnittener Hohlzylinder 35 ausgebildet.
Außerdem sind seitliche Klemmnasen 15 und Führungsflächen 16, 17 für den Paßsitz der
Farbgeberabdeckung auf dem Farbwerk vorgesehen, die der besseren Übersicht wegen in
der Figur 1 nur teilweise angedeutet sind.
[0011] Der Trichter 32 dient zum Führen, Halten und Entleeren einer mit Stempelfarbe gefüllten
Kartusche 40. Die Kartusche 40 ist ein zylinderförmiger Hohlkörper mit Griffstegen
41 am Umfang, der an dem einen Ende einen ebenfalls zylinderförmigen Auslaufstutzen
42 aufweist und am anderen Ende durch einen Deckel 43 verschlossen ist. Der Deckel
43 dichtet durch Ultraschallverschweißung die Kartusche 40 vollständig ab. Vor dem
mit einem Innengewinde versehenen Auslaufstutzen 42 ist als Trennung bzw. Dichtung
eine Scheibe 44 mit verminderter Randstärke gesetzt, die stoffschlüssig mit der Innenwand
des Stutzens 42 verbunden ist. Zum Nachfüllen von Stempelfarbe in das Farbwerk wird
die Kartusche 40 auf den Gewindezapfen 34 bis zum Anschlag des Auslaufstutzens 42
an den Stegen 33 geschraubt. Dadurch stößt der Hohlzylinder 35 die Scheibe 44 der
Kartusche 40 auf und die Stempelfarbe läuft in die Farbkammer 13 des Farbwerkes.
[0012] Die Farbgeberabdeckung 30 und die Kartusche 40 sind aus Kunststoff gefertigt.
[0013] Die Kartusche 40 ist für verschiedene Fassungsvermögen in unterschiedlicher Größe
ausführbar. In den Figuren 1 bis 3 ist ein Beispiel für eine geringe Nachfüllmenge
von Stempelfarbe gezeigt. Für größere Mengen ist die Kartusche 40 beispielsweise in
der Höhe zu vergrößeren, indem anstelle des Deckels 43 ein weiterer, vorzugsweise
zylinderförmiger Hohlkörper gleichen oder größeren Volumens stoffschlüssig aufgesetzt
wird.
[0014] Anstelle der dargestellten Schraubverbindung zwischen Trichter 32 und Kartusche 40
ist auch ein Ausstoßdorn zum Öffnen des Kartuschenbodens 40 im Trichter 32 verwendbar,
wobei die Kartusche 40 durch ein federndes Element in ihrer Lage gehalten wird.
1. Farbgeberabdeckung und Stempelfarbenbehälter für ein Farbwerk von Frankier- und
Wertstempelmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbgeberabdeckung (30) stufenförmig
gestaltet ist, wobei die Abtropfkante (31) der Stufe einen keilförmigen Querschnitt
aufweist, daß die Farbgeberabdeckung (30) einen Trichter (32) auf dem die Farbkammer
(13) überdeckenden Teil des Farbwerkes trägt, der dem Nachfüllen von Stempelfarbe
dient, und daß der Stempelfarbenbehälter als Kartusche (40) ausgebildet ist, die durch
den Trichter (32) geführt, gehalten und entleert wird.
2. Abdeckung und Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kartusche
(40) durch Verschrauben mit dem Trichter (32) gehalten und entleert wird.
3. Abdeckung und Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kartusche
(40) durch einen Ausstoßdorn des Trichters (32) entleert und durch federnde Elemente
im Trichter (32) gehalten wird.
4. Abdeckung und Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kartusche
(40) aus einem zylinderförmigen Hohlkörper mit einem angesetzten zylinderförmigen
Auslaufstutzen (42) gebildet ist und mittels eines durch Ultraschallverschweißung
stoffschlüssig aufgebrachten Deckels (43) verschlossen ist.
5. Abdeckung und Behälter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in die
Öffnung des Trichters (32) ein von Stegen (33) gehaltener Gewindezapfen (34) gesetzt
ist.
6. Abdeckung und Behälter nach Anspruch 1, 2 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Gewindezapfen (34) als schräg abgeschnittener Hohlzylinder (35) gestaltet ist.
7. Abdeckung und Behälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kartusche
(40) zwischen dem zylinderförmigen Hohlkörper und dem Auslaufstutzen (42) eine Scheibe
(44) mit verminderter Randstärke als Dichtung aufweist, die stoffschlüssig mit der
Innenwand des Auslaufstutzens (42) verbunden ist.
8. Abdeckung und Behälter nach Anspruch 1, 4 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Volumen der Kartusche (40) durch Aufsetzen weiterer zylinderförmiger Hohlkörper unterschiedlicher
Größe erweitert wird.