[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Haushalt-Geschirrspülmaschine,
die mit aus den Teilprogrammen Vorspülen, Reinigen, Zwischenspülen, Klarspülen und
Trocknen wählbaren Programmen betätigbar ist, wobei in den Teilprogrammen Vorspülen,
Reinigen, Zwischenspülen und Klarspülen die im Sumpf des Spülbehälters vorhandenen
Flüssigkeitsmengen mittels einer Umwälzpumpe Spritzeinrichtungen zugeführt und unter
Beaufschlagung des Geschirrs umgewälzt werden, wobei in den Teilprogrammen Reinigen
und Klarspülen die Flüssigkeitsmengen aufgeheizt und mit Zusatzmitteln versetzt werden.
Die üblichen, auf dem Markt befindlichen Haushalt-Geschirrspülmaschinen können nach
diesem Verfahren betrieben werden.
[0002] Zum umweltfreundlichen Betrieb dieser Maschinen sind Vorschläge bekannt, die darauf
abzielen, daß die Spülprogramme wasser- und energiesparender ablaufen.
[0003] Zur Verminderung der Heizenergie für das Erwärmen der Spülflotten ist ein Verfahren
zum Spülen von Geschirr bekannt (DE-OS 32 45 145), bei dem nach einem letzten, mit
aufgeheiztem Wasser durchgeführten Spülgang erwärmte Luft zum Trocknen über das Geschirr
geleitet und der Wasserdampf aus dem Spülbehälter ausgeleitet wird, derart, daß dem
Wasser im letzten Spülgang ein Klarspülmittel zugesetzt wird, daß das Wasser anschließend
nur auf eine Temperatur von ca. 45°C aufgeheizt wird, bei der ein Aufschäumen des
Klarspülmittels gerade sicher vermieden ist und daß danach die erwärmte Luft durch
den Spülbehälter geführt wird. Nach dieser Verfahrensweise wird die für das Verteilen
des Klarspülmittels notwendige Wassermenge, im Gegensatz zu den eingangs genannten,
üblicherweise bei den auf dem Markt befindlichen Geschirrspülmaschinen angewandten
Spülverfahren, nicht auf ca. 70°C, sondern nur auf eine Temperatur von ca. 45°C aufgeheizt.
Nach dem Übersprühen der Geschirrteile mit dem auf 45°C erwärmten Klarspülmittel-Wasser
folgt ein Abpumpvorgang, zu dessen Beginn bereits das Einführen einer erwärmten Luft
erfolgen soll. Ohne daß die DE-OS 32 45 145 darüber Aufschluß gibt, wo das Aufheizen
der beim Abpumpen des Klarspülmittel-Wassers in den Spülbehälter einzuführenden erwärmten
Luft, welche dem Aufstellraum der Geschirrspülmaschine entnommen wird, erfolgt, ist
hervorgehoben, daß bei dieser Verfahrensweise für das Aufheizen der Luft aus dem Aufstellraum
bis zum Trockenblasen der Geschirrteile eine geringere Wärmemenge erforderlich ist,
als sie für eine Aufheizung des Wassers im Klarspülgang auf eine Temperatur von bis
zu 70° erforderlich ist, wenn ein statischer Trokkenvorgang des Geschirrs - ohne
erzwungende Luftumwälzung und ohne erwärmte Luft - durchgeführt wird. Der erwärmte,
zum Trocknen dienende Luftstrom soll zuerst auf die zu trocknenden Geschirrteile treffen
und erst danach die Wasseroberfläche über dem Spülbehälterboden überstreichen, so
daß die Trocknungsluft bereits beim Überstreichen des Geschirrs mit Feuchtigkeit gesättigt
wird. Zur Durchführung dieses Verfahrens sind offenbar eine Zusatzheizung für die
Trockenluft sowie ein Gebläse unabdingbar erforderlich.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen zusätzlichen Aufwand bei einer Haushalt-Geschirrspülmaschine
zu vermeiden und ein Verfahren anzugeben, wonach eine Haushalt-Geschirrspülmaschine
mit wenig Aufwand energiesparend betrieben werden kann, ohne daß das Spül- und Trocknungsergebnis
negativ beeinflußt wird.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, daß die mit einem Klarspülmittel versetzte Klarspülwassermenge auf
eine Temperatur 50 bis 55°C aufgeheizt und dabei zur Beaufschlagung des Geschirrs
über die Spritzeinrichtungen umgewälzt wird, daß nach Erreichen der Klarspülwassertemperatur
die Klarspülwassermenge aus dem Spülbehälter abgepumpt wird und daß danach die Heizung
taktweise bis zum Erreichen einer Trocknungstemperatur von etwa 60 bis 65°C betrieben
wird.
[0006] Während bei den bekannten Haushalt-Geschirrspülmaschinen nach dem Programmabschnitt
Klarspülen, wenn über die umgewälzte Klarspülwassermenge der zum Trocknen des Geschirrs
erforderliche Wärmeübergang stattgefunden hat, die heiße Klarspülwassermenge mit
einer Temperatur von etwa 70°C vom Spülbehälter in die Abwasserleitung fließt, wird
nach der Erfindung die Umwelt bzw. das Ablaufkanalsystem lediglich mit einer ca.
50°C warmen Spülflotte belastet. Durch das Aufheizen auf die niedrigere Klarspülwasser-Temperatur
ergibt sich eine Energie- und Zeitersparnis, wobei die eingesparte Heizzeit nach
dem Abpumpen des Klarspülwassers beim taktenden Betrieb der Wasserheizung zusätzlich
für das Trocknen zur Verfügung steht. Damit ist ohne Zusatzheizung und ohne Gebläse
bei niedrigen Maschinenkosten eine verbesserte, effektive Geschirrtrocknung möglich,
wobei die Endtemperatur beim Trocknen auf 60 bis 65°C gesenkt werden kann.
[0007] Gemäß einer vorteilhaften Verfahrensweise wird die Klarspülwassermenge während des
Aufheizens auf 50°C umgewälzt, wobei die Zugabe des Klarspülmittels bei Erreichen
der Klarspülflüssigkeitstemperatur erfolgt, ferner wird nach der Klarspülmittelzugabe
die Klarspülflüssigkeit weitere ca. 2 Minuten umgewälzt und dann abgepumpt und schließlich
wird danach die zum Aufheizen der Flüssigkeitsmengen in den Teilprogrammen Reinigen
und Klarspülen vorgesehene Heizung bis zum Erreichen einer Trocknungsendtemperatur
von etwa 65°C intermittierend betrieben.
[0008] Es ist ferner möglich, daß im Trocknen während des taktweisen Betriebes der Heizung
zum Umwälzen der Trocknungsluft ein Gebläse oder die Umwälzpumpe eingeschaltet wird.
[0009] In der Zeichnung ist in einem Schaubild mit über der Zeit aufgetragenem Temperaturverlauf
ein das Reinigen, Zwischenspülen, Klarspülen und Trocknen umfassender Programmabschnitt
dargestellt.
[0010] Der gezeichnete Temperaturverlauf beginnt im Teilprogramm Reinigen mit einem ansteigenden
Temperaturabschnitt 1 bis zum Erreichen einer Reinigungstemperatur von ca. 65°. Während
der Zeit für diesen Temperaturabschnitt ist die in Bodennähe des Spülbehälters der
Haushalt-Geschirrspülmaschine angeordnete, z.B. aus einem schlaufenförmig verlegten
Rohrheizstab bestehende elektrische Heizung eingeschaltet und die mit Reinigungsmittel
versetzte Reinigungsflüssigkeit wird durch die laufende Umwälzpumpe über die Spritzeinrichtungen
umgewälzt. Zum Zeitpunkt der Reinigungstemperatur von 65°C spricht ein Thermostat
an und schaltet die Heizung ab, während die Umwälzpumpe noch einen Zeitabschnitt 2
weiterläuft und dann vor oder während des Abpumpens oder zusammen mit der Entleerungspumpe
abgeschaltet wird. Es schließen sich beispielsweise ein erstes und ein zweites Zwischenspülen
3, 4 an.
[0011] Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung folgen anschließend für das Teilprogramm Klarspülen
5 ein Wasserzulauf, das Einschalten der Heizung, das Einschalten der Umwälzpumpe sowie
die Zudosierung eines Klarspülmittels. Dabei wird die Heizung während eines Aufheizschrittes
6 bis zum Erreichen einer Klarspülflüssigkeitstemperatur von ca. 50°C kontinuierlich
betrieben. Im Ausführungsbeispiel wird bei etwa gleichbleibender Temperatur, zur Verteilung
der mit dem Klarspülmittel versetzten Spülflüssigkeit auf das Geschirr, einen Zeitabschnitt
7 von ca. zwei Minuten die Umwälzpumpe weiter betrieben. Danach wird die Klarspülflotte
abgepumpt. Im Teilprogramm Trocknen 8 wird die auch als Strahlungsheizung wirksame
Wasserheizung intermittierend bis zum Erreichen einer Trocknungsendtemperatur von
ca. 60°C betrieben. Der zugehörige Temperaturverlauf ist mit 9 bezeichnet.
1. Verfahren zum Betrieb einer Haushalt-Geschirrspülmaschine, die mit aus den Teilprogrammen
Vorspülen, Reinigen, Zwischenspülen, Klarspülen und Trocknen wählbaren Programmen
betätigbar ist, wobei in den Teilprogrammen Vorspülen, Reinigen, Zwischenspülen und
Klarspülen die im Sumpf des Spülbehälters vorhandenden Flüssigkeitsmengen mittels
einer Umwälzpumpe Spritzeinrichtungen zugeführt und unter Beaufschlagung des Geschirrs
umgewälzt werden, wobei in den Teilprogrammen Reinigen und Klarspülen die Flüssigkeitsmengen
aufgeheizt und mit Zusatzmitteln versetzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die mit einem Klarspülmittel versetzte Klarspülwassermenge auf eine Temperatur
von 50 bis 55°C aufgeheizt und dabei zur Beaufschlagung des Geschirrs über die Spritzeinrichtungen
umgewälzt wird, daß nach Erreichen der Klarspülwassertemperatur die Klarspülwassermenge
aus dem Spülbehälter abgepumpt wird und daß danach die Heizung taktweise bis zum
Erreichen einer Trocknungstemperatur von etwa 60 bis 65°C betrieben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klarspülwassermenge
während des Aufheizens auf etwa 50°C umgewälzt wird, daß die Zugabe des Klarspülmittels
bei Erreichen der Klarspülflüssigkeitstemperatur erfolgt, daß nach der Klarspülmittelzugabe
die Klarspülflüssigkeit weitere ca. zwei Minuten umgewälzt und dann abgepumpt wird
und daß danach die zum Aufheizen der Flüssigkeitsmengen in den Teilprogrammen Reinigen
und Klarspülen vorgesehene Heizung bis zum Erreichen einer Trocknungsendtemperatur
von etwa 65°C intermittierend betrieben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Trocknen während
des taktweisen Betriebes der Heizung zum Umwälzen der Trocknungsluft ein Gebläse
oder die Umwälzpumpe eingeschaltet wird.