[0001] Die Erfindung betrifft eine Nadelbandwebmaschine gemäss Obergebriff des Anspruches
1.
[0002] Nadelbandwebmaschinen der eingangs genannten Art sind mehrfach bekannt, so beispielsweise
aus den US-PSen 3 064 689 sowie 3 901 285. Das hierbei verwendete Rädergetriebe besteht
aus einem Kegelradgetriebe, wobei ein Kegelradsegment an einer Welle angeordnet ist,
die mit dem Hebelgetriebe in Verbindung steht. Ein zweites, kleineres Kegelrad ist
an der Welle befestigt, die mit der Schussnadel in Verbindung steht. Mit einem solchen
Getriebe lassen sich beliebig grosse Schwenkwinkel der Schussnadel erzeugen. Das Getriebe
hat allerdings den entscheidenden Nachteil, dass jeweils nur wenige Zähne in Eingriff
stehen, sodass es grossem Verschleiss unterliegt. Dadurch ergeben sich die Nachteile
geringer Standzeiten des Getriebes, ungenaue Bewegungsabläufe, grosse Lärmentwicklung.
Ueberdies bedarf ein solches Kegelradgetriebe einer laufenden Schmierung mit Schmiermitteln,
sodass es in einem entsprechenden Gehäuse untergebracht werden muss.
[0003] Aus der CH-PS 633 331 oder aus der WO 85/01524 sind andere Nadelbandwebmaschinen
bekannt, die die oben beschriebenen Nachteile zum Teil dadurch beheben, dass ein Rädergetriebe
entfällt und das Hebelgetriebe bis zur Welle geführt ist, an der die Schussnadel angeordnet
ist. Solche Nadelbandwebmaschinen weisen einen geringen Verschleiss auf, haben somit
hohe Standzeiten und zeichnen sich durch Geräuscharmut und Genauigkeit aus. Allerdings
sind der Schwenkbewegung der Schussnadel Grenzen gesetzt, sodass diese einen Schwenkwinkel
von höchstens 90° ausführen kann.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Nadelbandwebmaschine der eingangs genannten Art
so auszubilden, dass die erwähnten Nachteile vermieden werden.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 gelöst. Dadurch, dass das Rädergetriebe als Ketten-, Riemen- oder insbesondere
Zahnriemengetriebe ausgebildet ist, verteilt sich der Kraftangriff auf eine grössere
Anzahl von Zähnen, wodurch der Verschleiss eines solchen Getriebes erheblich vermindert
wird. Damit ergeben sich hohe Standzeiten, eine grosse Genauigkeit und Geräuscharmung.
Insbesondere wenn ein Riemengetriebe verwendet wird, entfallen überdies noch Schmiermittelprobleme,
da solche Getriebe trocken laufen können, wodurch sich eine weitere wesentliche Vereinfachung
der Nadelbandwebmaschine ergibt. Mit einer solchen Nadelbandwebmaschine können somit
wesentlich höhere Antriebsleistungen (beispielsweise über 1500 U/Min.) erreicht werden.
[0006] Der mit der vorliegenden Nadelbandwebmaschine erzielbare grössere Schwenkwinkel
(beispielsweise 120°) der Schussnadel ermöglicht es, den Hub einer Wirknadel zur
Abbindung der eingetragenen Schussfadenschlaufe kleiner zu wählen, wodurch sich eine
schönere Kantenbildung ergibt. Der grössere Schwenkwinkel der Schussnadel bringt
den Schussfaden bereits beim Eintrag bis fast zur Gewebeanschlagkante. Dadurch wird
der Schussfaden weniger durch das Webblatt belastet, sodass das Gewebe in höherer
Qualität herstellbar ist.
[0007] Vorteilhafte Ausführungsformen der Nadelbandwebmaschine sind in den Ansprüchen 2
bis 5 beschrieben.
[0008] Ansich ist es möglich, die Koppelstange des Hebelgetriebes an einem Kurbelarm einer
Welle anzulenken, die ein Zahnrad des Rädergetriebes trägt. Vorteilhafter ist jedoch
eine Ausgestaltung nach Anspruch 2. Dies ermöglicht insbesondere auch eine Weiterbildung
der Nadelbandwebmaschine nach Anspruch 3, wodurch sich eine besonders einfache Spannvorrichtung
für den Zahnriemen, Riemen oder die Kette des Rädergetriebes ergibt.
[0009] Je nach Uebersetzungsverhältnis und Einstellung des Rädergetriebes und des Hebelgetriebes
können die verschiedensten Schwenkbewegungen der Schussnadel eingestellt werden. Vorteilhaft
ist jedoch eine Ausgestaltung nach Anspruch 4, mit einer Schwenkbewegung der Schussnadel
von 80° bis 180°, vorzugsweise 120°.
[0010] Es können Schussnadeln der verschiedensten Form zum Einsatz kommen, vorteilhaft ist
jedoch eine solche gemäss Anspruch 5.
[0011] Die Nadelbandwebmaschine kann ein Hebelgetriebe der verschiedensten Art aufweisen,
insbesondere auch solche gemäss der CH-PS 633 331 und der WO 85/01524.
[0012] Ein schematisches Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Nadelbandwebmaschine
wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher beschrieben, dabei zeigen:
Figur 1 eine Nadelbandwebmaschine in Seitenansicht; und
Figur 2 die Nadelbandwebmaschine der Figur 1 im Grundriss und teilweise geschnitten.
[0013] Die in den Figuren 1 und 2 schematisch dargestellte Nadelbandwebmaschine enthält
eine Hauptantriebswelle 2, an der ein Schussnadelantrieb 4, ein Webblattantrieb 6,
ein Wirknadelantrieb 8 und ein Fachbildeantrieb 10 angeschlossen sind. Ferner sind
Kettfäden 12, das Kettfach 14 und ein gewobenes Band 16 angedeutet.
[0014] An der Hauptantriebswelle 2 ist eine Scheibe 18 angeordnet, die einen in einer schwalbenschwanzförmigen
Nut 20 radial verstellbar geführten Kurbelzapfen 22 enthält, sodass die Exzentrizität
des Kurbelzapfens einstellbar ist. An dem Kurbelzapfen 22 ist eine Pleuelstange 24
angeschlossen, die über einen Gelenkbolzen 26 an einem Schwinghebel 28 befestigt ist,
der drehfest mit einer Welle 30 verbunden ist.
[0015] Eine im Schwinghebel 28 angeordnete Längsführung 32 dient zur Einstellung der wirksamen
Hebellänge des Schwinghebels 28. An der Welle 30 ist weiter ein Arm 34 drehfest angeordnet,
der an seinem freien Ende ein Webblatt 36 trägt.
[0016] An der Welle 30 des Webblattantriebes 6 ist weiter eine Schwinge 38 drehfest befestigt,
an der eine Koppelstange 40 gelenkig angeschlossen ist, die wiederum mit einer Schwinge
42 gelenkig verbunden ist, welche am Schussnadelantrieb 4 vorhanden ist. Diese Schwinge
42 ist drehfest mit einer Welle 44 verbunden, welche eine weitere Schwinge 46 trägt,
an der eine weitere Koppelstange 48 angeschlossen ist, welche die Verbindung zu einem
Rädergetriebe 50 herstellt, über das eine vertikale Welle 52 angeschlossen ist. Letztere
trägt am oberen Ende die in das Kettfach 14 eingreifende Schussnadel 54.
[0017] Das Rädergetriebe 50 ist als Kettengetriebe oder vorzugsweise als Zahnriemengetriebe
ausgebildet. Es weist ein grosses Zahnrad 56 auf, das an einem Exzenter 58 gelagert
ist, der wiederum um seine Exzenterachse 60 schwenkbar angeordnet ist. Mittels einer
Feststellschraube 62 kann der Exzenter 58 in seiner jeweiligen Lage arretiert werden.
Die Exzenteranordnung dient zum Spannen einer Kette oder vorzugsweise eines Zahnriemens
64, welcher das grosse Zahnrad 56 mit einem kleinen Zahnrad 66 verbindet, welches
an der Welle 52 der Schussnadel 54 befestigt ist. Das grosse Zahnrad 56 weist einen
Exzenterbolzen 68 auf, an dem die Koppelstange 48 des Hebelgetriebes angeschlossen
ist. Mit Hilfe des Rädergetriebes 50 wird die beschränkte Schwenkbewegung des Hebelgetriebes
derart übersetzt, dass die Schussnadel einen grossen Schwenkweg von vorzugsweise ungefähr
120° ausführen kann. Im gezeigten Beispiel weist die Schussnadel beispielsweise einen
gabelförmigen Kopf 70 zum Erfassen und Eintragen einer Schussfadenschlaufe 72 in
das Kettfach 14 auf.
[0018] In den Figuren 1 und 2 ist weiter der Wirknadelantrieb 8 gezeigt, welcher eine an
der Hauptantriebswelle 2 angeordnete Kurvenscheibe 74 besitzt, an der ein Mitnehmer
76 eines zweiarmigen Schwinghebels 78 angreift. Eine Feder 80 drückt den Mitnehmer
76 an die Kurvenscheibe 74. An dem dem Mitnehmer 76 abgewandten Ende des Schwinghebels
78 ist eine Wirknadel 82 befestigt, die in bekannter Weise an einer Seite des herzustellenden
Bandes angreift und zum Abbinden der mittels der Schussnadel 54 in das Kettfach 14
eingetragenen Schussfadenschlaufen 72 dient.
[0019] Der ebenfalls an der Hauptantriebswelle 2 angeschlossene Fachbildeantrieb 10 enthält
ein einstufiges Getriebe 84, welches aus einer Schnecke 86, die mit der Hauptantriebswelle
2 verbunden ist, und einem Schneckenrad 88 gebildet ist, welches auf einer Nebenantriebswelle
90 sitzt, an der verschiedene Exzenter 92 befestigt sind, die in bekannter, nicht
näher dargestellter Weise Schäfte antreiben.
[0020] Der im vorliegenden Beispiel gezeigte Anschluss der Schussnadeln an ein Hebelgetriebe
lässt sich auch bei anderen Ausführungsformen der Hebelgetriebe mit Vorteil einsetzen,
so beispielsweise bei jenen der CH-PS 633 331 und der WO 85/01524.
[0021] Nadelbandwebmaschinen haben in der Regel mehr als eine Webstelle, wobei jede Webstelle
gegebenenfalls zwei gegeneinander arbeitende Schussnadeln aufweisen kann, die jeweils
einen Teil der Breite der Gewebebahn überfahren. Bei solchen Nadelbandwebmaschinen
kann für jede Schussnadel ein Rädergetriebe der vorliegenden Art vorgesehen sein.
Bezugszeichenliste
[0022] 2 Hauptantriebswelle
4 Schussnadelantrieb
6 Webblattantrieb
8 Wirknadelantrieb
10 Fachbildeantrieb
12 Kettfaden
14 Kettfach
16 Band
18 Scheibe
20 Nut
22 Kurbelzapfen
24 Pleuelstange
26 Gelenkbolzen
28 Schwinghebel
30 Welle
32 Längsführung
34 Arm
36 Webblatt
38 Schwinge
40 Koppelstange
42 Schwinge
44 Welle
46 Schwinge
48 Koppelstange
50 Rädergetriebe
52 Welle
54 Schussnadel
56 grosses Zahnrad
58 Exzenter
60 Exzenterachse
62 Feststellschraube
64 Zahnriemen
66 kleines Zahnrad
68 Exzenterbolzen
70 gabelförmiger Kopf
72 Schussfadenschlaufe
74 Kurvenscheibe von 8
76 Mitnehmer
78 Schwinghebel
80 Feder
82 Wirknadel
84 Getriebe von 10
86 Schnecke
88 Schneckenrad
90 Nebenantriebswelle
92 Exzenter
1. Nadelbandwebmachine, bei der an einer Welle (52) eine Schussnadel (54) angeordnet
ist, wobei die Welle (52) über ein Rädergetriebe (50) mit einem Hebelgetriebe (24,
28, 38, 40, 42, 46) verbunden ist, das an einem Exzenter (22) einer Antriebswelle
(2) angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Rädergetriebe (50) als Zahnriemen-,
Ketten- oder Riemengetriebe ausgebildet ist.
2. Nadelbandwebmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet dass das Hebelgetriebe
mittels einer Koppelstange (48) an einem Exzenterbolzen (68) an einem Zahnrad (56)
des Zahnriemen-, Ketten- oder Riemengetriebes angelenkt ist.
3. Nadelbandwebmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das dem Hebelgetriebe
zugewandte Zahnrad (56) des Zahnriemen-, Ketten- oder Riemengetriebes an einem Exzenter
(58) gelagert ist, der um seine Exzenterachse (60) schwenkbar und in der jeweiligen
Stellung arretierbar ist.
4. Nadelbandwebmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schussnadel
(54) eine hin- und hergehende Schwenkbewegung von 80 bis 180°, vorzugsweise 120° ausführt.
5. Nadelbandwebmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schussnadel
(54) einen gabelförmigen Kopf (70) aufweist.