(19)
(11) EP 0 269 951 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.06.1988  Patentblatt  1988/23

(21) Anmeldenummer: 87117049.4

(22) Anmeldetag:  19.11.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D03D 47/10, D03D 35/00, D03D 47/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT

(30) Priorität: 04.12.1986 CH 4832/86

(71) Anmelder: Textilma AG
CH-6052 Hergiswil (CH)

(72) Erfinder:
  • Villa, Carlo
    I-20066 Milano (IT)
  • Villa, Marco
    I-20066 Milano (IT)

(74) Vertreter: Schmauder, Klaus Dieter et al
Schmauder & Wann Patentanwaltsbüro Zwängiweg 7
8038 Zürich
8038 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Nadelbandwebmaschine


    (57) Zur Erreichung eines grösseren Schwenkwinkels einer Schuss­nadel, zur Verringerung des Verschleisses und des Lärmes und zur Erhöhung der Genauigkeit der Nadelbandwebmaschine ist die an einer Welle (52) angeordnete Schussnadel (54) über ein als Zahnriemen-, Riemen- oder Kettengetriebe ausgebildetes Räder­getriebe (50) mit einem Hebelgetriebe (24, 28, 38, 40, 42, 46) verbunden. Letzteres ist über einen Exzenter (22) an ei­ner Antriebswelle (2) angeschlossen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Nadelbandwebmaschine gemäss Ober­gebriff des Anspruches 1.

    [0002] Nadelbandwebmaschinen der eingangs genannten Art sind mehr­fach bekannt, so beispielsweise aus den US-PSen 3 064 689 sowie 3 901 285. Das hierbei verwendete Rädergetriebe besteht aus einem Kegelradgetriebe, wobei ein Kegelradsegment an einer Welle angeordnet ist, die mit dem Hebelgetriebe in Ver­bindung steht. Ein zweites, kleineres Kegelrad ist an der Welle befestigt, die mit der Schussnadel in Verbindung steht. Mit einem solchen Getriebe lassen sich beliebig grosse Schwenkwinkel der Schussnadel erzeugen. Das Getriebe hat allerdings den entscheidenden Nachteil, dass jeweils nur wenige Zähne in Eingriff stehen, sodass es grossem Ver­schleiss unterliegt. Dadurch ergeben sich die Nachteile gerin­ger Standzeiten des Getriebes, ungenaue Bewegungsabläufe, grosse Lärmentwicklung. Ueberdies bedarf ein solches Kegelrad­getriebe einer laufenden Schmierung mit Schmiermitteln, so­dass es in einem entsprechenden Gehäuse untergebracht werden muss.

    [0003] Aus der CH-PS 633 331 oder aus der WO 85/01524 sind andere Nadelbandwebmaschinen bekannt, die die oben beschriebenen Nachteile zum Teil dadurch beheben, dass ein Rädergetriebe entfällt und das Hebelgetriebe bis zur Welle geführt ist, an der die Schussnadel angeordnet ist. Solche Nadelbandwebma­schinen weisen einen geringen Verschleiss auf, haben somit hohe Standzeiten und zeichnen sich durch Geräuscharmut und Genauigkeit aus. Allerdings sind der Schwenkbewegung der Schussnadel Grenzen gesetzt, sodass diese einen Schwenkwinkel von höchstens 90° ausführen kann.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Nadelbandwebmaschine der eingangs genannten Art so auszubilden, dass die erwähnten Nachteile vermieden werden.

    [0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Dadurch, dass das Räderge­triebe als Ketten-, Riemen- oder insbesondere Zahnriemenge­triebe ausgebildet ist, verteilt sich der Kraftangriff auf eine grössere Anzahl von Zähnen, wodurch der Verschleiss ei­nes solchen Getriebes erheblich vermindert wird. Damit erge­ben sich hohe Standzeiten, eine grosse Genauigkeit und Ge­räuscharmung. Insbesondere wenn ein Riemengetriebe verwendet wird, entfallen überdies noch Schmiermittelprobleme, da sol­che Getriebe trocken laufen können, wodurch sich eine weitere wesentliche Vereinfachung der Nadelbandwebmaschine ergibt. Mit einer solchen Nadelbandwebmaschine können somit wesent­lich höhere Antriebsleistungen (beispielsweise über 1500 U/Min.) erreicht werden.

    [0006] Der mit der vorliegenden Nadelbandwebmaschine erzielbare grös­sere Schwenkwinkel (beispielsweise 120°) der Schussnadel er­möglicht es, den Hub einer Wirknadel zur Abbindung der ein­getragenen Schussfadenschlaufe kleiner zu wählen, wodurch sich eine schönere Kantenbildung ergibt. Der grössere Schwenk­winkel der Schussnadel bringt den Schussfaden bereits beim Eintrag bis fast zur Gewebeanschlagkante. Dadurch wird der Schussfaden weniger durch das Webblatt belastet, sodass das Gewebe in höherer Qualität herstellbar ist.

    [0007] Vorteilhafte Ausführungsformen der Nadelbandwebmaschine sind in den Ansprüchen 2 bis 5 beschrieben.

    [0008] Ansich ist es möglich, die Koppelstange des Hebelgetriebes an einem Kurbelarm einer Welle anzulenken, die ein Zahnrad des Rädergetriebes trägt. Vorteilhafter ist jedoch eine Ausge­staltung nach Anspruch 2. Dies ermöglicht insbesondere auch eine Weiterbildung der Nadelbandwebmaschine nach Anspruch 3, wodurch sich eine besonders einfache Spannvorrichtung für den Zahnriemen, Riemen oder die Kette des Rädergetriebes er­gibt.

    [0009] Je nach Uebersetzungsverhältnis und Einstellung des Räderge­triebes und des Hebelgetriebes können die verschiedensten Schwenkbewegungen der Schussnadel eingestellt werden. Vorteil­haft ist jedoch eine Ausgestaltung nach Anspruch 4, mit einer Schwenkbewegung der Schussnadel von 80° bis 180°, vorzugs­weise 120°.

    [0010] Es können Schussnadeln der verschiedensten Form zum Einsatz kommen, vorteilhaft ist jedoch eine solche gemäss Anspruch 5.

    [0011] Die Nadelbandwebmaschine kann ein Hebelgetriebe der verschie­densten Art aufweisen, insbesondere auch solche gemäss der CH-PS 633 331 und der WO 85/01524.

    [0012] Ein schematisches Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Nadelbandwebmaschine wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher beschrieben, dabei zeigen:

    Figur 1 eine Nadelbandwebmaschine in Seitenan­sicht; und

    Figur 2 die Nadelbandwebmaschine der Figur 1 im Grundriss und teilweise geschnitten.



    [0013] Die in den Figuren 1 und 2 schematisch dargestellte Nadelband­webmaschine enthält eine Hauptantriebswelle 2, an der ein Schussnadelantrieb 4, ein Webblattantrieb 6, ein Wirknadelan­trieb 8 und ein Fachbildeantrieb 10 angeschlossen sind. Fer­ner sind Kettfäden 12, das Kettfach 14 und ein gewobenes Band 16 angedeutet.

    [0014] An der Hauptantriebswelle 2 ist eine Scheibe 18 angeordnet, die einen in einer schwalbenschwanzförmigen Nut 20 radial verstellbar geführten Kurbelzapfen 22 enthält, sodass die Exzentrizität des Kurbelzapfens einstellbar ist. An dem Kur­belzapfen 22 ist eine Pleuelstange 24 angeschlossen, die über einen Gelenkbolzen 26 an einem Schwinghebel 28 befestigt ist, der drehfest mit einer Welle 30 verbunden ist.

    [0015] Eine im Schwinghebel 28 angeordnete Längsführung 32 dient zur Einstellung der wirksamen Hebellänge des Schwinghebels 28. An der Welle 30 ist weiter ein Arm 34 drehfest angeord­net, der an seinem freien Ende ein Webblatt 36 trägt.

    [0016] An der Welle 30 des Webblattantriebes 6 ist weiter eine Schwinge 38 drehfest befestigt, an der eine Koppelstange 40 gelenkig angeschlossen ist, die wiederum mit einer Schwinge 42 gelenkig verbunden ist, welche am Schussnadelantrieb 4 vorhanden ist. Diese Schwinge 42 ist drehfest mit einer Welle 44 verbunden, welche eine weitere Schwinge 46 trägt, an der eine weitere Koppelstange 48 angeschlossen ist, welche die Verbindung zu einem Rädergetriebe 50 herstellt, über das eine vertikale Welle 52 angeschlossen ist. Letztere trägt am obe­ren Ende die in das Kettfach 14 eingreifende Schussnadel 54.

    [0017] Das Rädergetriebe 50 ist als Kettengetriebe oder vorzugsweise als Zahnriemengetriebe ausgebildet. Es weist ein grosses Zahn­rad 56 auf, das an einem Exzenter 58 gelagert ist, der wiederum um seine Exzenterachse 60 schwenkbar angeordnet ist. Mittels einer Feststellschraube 62 kann der Exzenter 58 in seiner jeweiligen Lage arretiert werden. Die Exzenteranord­nung dient zum Spannen einer Kette oder vorzugsweise eines Zahnriemens 64, welcher das grosse Zahnrad 56 mit einem kleinen Zahnrad 66 verbindet, welches an der Welle 52 der Schussnadel 54 befestigt ist. Das grosse Zahnrad 56 weist einen Exzenterbolzen 68 auf, an dem die Koppelstange 48 des Hebelgetriebes angeschlossen ist. Mit Hilfe des Räderge­triebes 50 wird die beschränkte Schwenkbewegung des Hebelge­triebes derart übersetzt, dass die Schussnadel einen grossen Schwenkweg von vorzugsweise ungefähr 120° ausführen kann. Im gezeigten Beispiel weist die Schussnadel beispielsweise einen gabelförmigen Kopf 70 zum Erfassen und Eintragen einer Schuss­fadenschlaufe 72 in das Kettfach 14 auf.

    [0018] In den Figuren 1 und 2 ist weiter der Wirknadelantrieb 8 ge­zeigt, welcher eine an der Hauptantriebswelle 2 angeordnete Kurvenscheibe 74 besitzt, an der ein Mitnehmer 76 eines zwei­armigen Schwinghebels 78 angreift. Eine Feder 80 drückt den Mitnehmer 76 an die Kurvenscheibe 74. An dem dem Mitnehmer 76 abgewandten Ende des Schwinghebels 78 ist eine Wirknadel 82 befestigt, die in bekannter Weise an einer Seite des her­zustellenden Bandes angreift und zum Abbinden der mittels der Schussnadel 54 in das Kettfach 14 eingetragenen Schuss­fadenschlaufen 72 dient.

    [0019] Der ebenfalls an der Hauptantriebswelle 2 angeschlossene Fach­bildeantrieb 10 enthält ein einstufiges Getriebe 84, welches aus einer Schnecke 86, die mit der Hauptantriebswelle 2 ver­bunden ist, und einem Schneckenrad 88 gebildet ist, welches auf einer Nebenantriebswelle 90 sitzt, an der verschiedene Exzenter 92 befestigt sind, die in bekannter, nicht näher dargestellter Weise Schäfte antreiben.

    [0020] Der im vorliegenden Beispiel gezeigte Anschluss der Schuss­nadeln an ein Hebelgetriebe lässt sich auch bei anderen Aus­führungsformen der Hebelgetriebe mit Vorteil einsetzen, so beispielsweise bei jenen der CH-PS 633 331 und der WO 85/01524.

    [0021] Nadelbandwebmaschinen haben in der Regel mehr als eine Web­stelle, wobei jede Webstelle gegebenenfalls zwei gegeneinan­der arbeitende Schussnadeln aufweisen kann, die jeweils einen Teil der Breite der Gewebebahn überfahren. Bei solchen Nadel­bandwebmaschinen kann für jede Schussnadel ein Rädergetriebe der vorliegenden Art vorgesehen sein.

    Bezugszeichenliste



    [0022] 2 Hauptantriebswelle
    4 Schussnadelantrieb
    6 Webblattantrieb
    8 Wirknadelantrieb
    10 Fachbildeantrieb
    12 Kettfaden
    14 Kettfach
    16 Band
    18 Scheibe
    20 Nut
    22 Kurbelzapfen
    24 Pleuelstange
    26 Gelenkbolzen
    28 Schwinghebel
    30 Welle
    32 Längsführung
    34 Arm
    36 Webblatt
    38 Schwinge
    40 Koppelstange
    42 Schwinge
    44 Welle
    46 Schwinge
    48 Koppelstange
    50 Rädergetriebe
    52 Welle
    54 Schussnadel
    56 grosses Zahnrad
    58 Exzenter
    60 Exzenterachse
    62 Feststellschraube
    64 Zahnriemen
    66 kleines Zahnrad
    68 Exzenterbolzen
    70 gabelförmiger Kopf
    72 Schussfadenschlaufe
    74 Kurvenscheibe von 8
    76 Mitnehmer
    78 Schwinghebel
    80 Feder
    82 Wirknadel
    84 Getriebe von 10
    86 Schnecke
    88 Schneckenrad
    90 Nebenantriebswelle
    92 Exzenter



    Ansprüche

    1. Nadelbandwebmachine, bei der an einer Welle (52) eine Schussnadel (54) angeordnet ist, wobei die Welle (52) über ein Rädergetriebe (50) mit einem Hebelgetriebe (24, 28, 38, 40, 42, 46) verbunden ist, das an einem Exzenter (22) einer Antriebswelle (2) angeschlossen ist, dadurch gekenn­zeichnet, dass das Rädergetriebe (50) als Zahnriemen-, Ketten- oder Riemengetriebe ausgebildet ist.
     
    2. Nadelbandwebmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net dass das Hebelgetriebe mittels einer Koppelstange (48) an einem Exzenterbolzen (68) an einem Zahnrad (56) des Zahnriemen-, Ketten- oder Riemengetriebes angelenkt ist.
     
    3. Nadelbandwebmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, dass das dem Hebelgetriebe zugewandte Zahnrad (56) des Zahnriemen-, Ketten- oder Riemengetriebes an einem Exzenter (58) gelagert ist, der um seine Exzenterachse (60) schwenkbar und in der jeweiligen Stellung arretierbar ist.
     
    4. Nadelbandwebmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, dass die Schussnadel (54) eine hin- und hergehende Schwenkbewegung von 80 bis 180°, vorzugsweise 120° aus­führt.
     
    5. Nadelbandwebmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, dass die Schussnadel (54) einen gabelförmigen Kopf (70) aufweist.
     




    Zeichnung