(19)
(11) EP 0 269 976 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.06.1988  Patentblatt  1988/23

(21) Anmeldenummer: 87117308.4

(22) Anmeldetag:  24.11.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B41J 25/308, B41J 7/92
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 01.12.1986 DE 3641044

(71) Anmelder: Siemens Nixdorf Informationssysteme Aktiengesellschaft
D-33102 Paderborn (DE)

(72) Erfinder:
  • Kohlhage, Hermann
    D-4790 Paderborn (DE)

(74) Vertreter: Fuchs, Franz-Josef, Dr.-Ing. et al
Postfach 22 13 17
80503 München
80503 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur Halterung eines Matrixdruckkopfes


    (57) Bei einer Vorrichtung zur Halterung eines Matrixdruck­kopfes (12) sind dieser und eine einen Fühler (34) zum Abtasten der Dicke eines Aufzeichnungsträgers (32) tragende erste Schwinge (26) um zueinander und zur Auf­lage (30) für den Aufzeichnungsträger (32) parallele Achsen (22, 24) schwenkbar an einem Träger (16) gelagert, wobei der Druckkopf (12) in Abhängigkeit des Abstandes des Fühlers (34) von der Auflage (30) relativ zu dieser verstellbar ist. Der Druckkopf (12) ist an einer zweiten Schwinge (28) befestigt, die im wesentlichen parallel zur ersten Schwinge (26) gerichtet ist und sich über ein Auflager (38) auf der ersten Schwinge (26) abstützt. Dabei sind die jeweils senkrecht zu den Schwingenachsen (22, 24) gemessenen Abstände 1₁, 1₂, 1₃ und 1₄ des Auflagers (38) von dem Fühler (34), von der Achse (22) der ersten Schwinge (26), von dem Druckkopfmundstück (14) und von der Achse (24) der zweiten Schwinge (28) so gewählt, daß die Beziehung

    mindestens annähernd erfüllt ist, wobei 1₃ größer als 1₁ und 1₄ größer als 1₂ ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Halterung eines Matrixdruckkopfes mit einem Träger, an dem der Druckkopf und eine einen Fühler zum Abtasten der Dicke eines Aufzeich­nungsträgers tragende Schwinge um zueinander und zur Auflage für den Aufzeichnungsträger parallele Achsen schwenkbar ge­lagert sind, wobei der Druckkopf in Abhängigkeit des Ab­standes des Fühlers von der Auflage relativ zu dieser ver­stellbar ist.

    [0002] Zum Bedrucken unterschiedlich dicker Aufzeichnungsträger müssen an Druckern Einrichtungen vorgesehen sein, die den Druck­kopf unabhängig von der Dicke des Aufzeichnungsträgers, das heißt unabhängig vom Abstand der Aufzeichnungsfläche von der Auflage für den Aufzeichnungsträger in einem konstanten Ab stand zur Aufzeichnungsfläche halten. Dieses Problem ist besonders bei Nadel- oder Matrixdruckköpfen von Bedeutung, da der Hub der Drucknadeln klein ist, so daß schon kleine Abstandsänderungen (um 2/10 oder 3/10 mm) des Druckkopfes relativ zur Aufzeichnungsfläche eine Verängerung der Druck­qualität mit sich bringen.

    [0003] Bei einer aus der DE-OS 26 08 301 bekannten Vorrichtung der eingangs genannten Art ist die Schwinge mit einem Magneten verbunden, der abhängig von der Verstellung der Schwinge einen Hallsensor erregt. Das Signal wird einem Stellmotor zugeführt, der dann den Druckkopf verstellt. Diese Lösung ist relativ aufwendig, wenn sie auch bei hohen Druckge­schwindigkeiten zuverlässig funktionieren soll und wenn man erreichen will, daß der Ausschlag des Fühlers in eine gleich große Stellbewegung des Druckkopfes umgesetzt werden soll.

    [0004] Die DE-OS 23 21 988 zeigt eine Vorrichtung zur Halterung eines Nadeldruckkopfes, bei der der Abstand des Druckkopf­mundstückes von dem Aufzeichnungsträger mittels eines glei­tenden Elementes eingestellt wird. Das gleitende Element sitzt nahe am Druckkopf, so daß die Abstandsänderung welche das gleitende Element erfährt, auf kurzem Wege auf den Druckkopf übertragen wird. Der Druckkopf und das Gleitele­ment sind dabei über Blattfedern an dem Träger angeordnet, so daß sie bei kleinen Ausschlägen eine quasi lineare Be­wegung senkrecht zur Aufzeichnungsebene ausführen. Diese An­ordnung ist nur für Aufzeichnungsträger verwendbar, die in sich eine völlig gleichbleibende Stärke besitzen. Weist der Aufzeichnungsträger dagegen auf einer relativ kurzen Di­stanz Dickenunterschiede auf, so können die von dem relativ großflächigen Gleitstück nicht erfaßt werden. Dies ist bei­spielsweise der Fall bei einem Sparbuch, wenn sich der Druckkopf dem Mittelfalz des Sparbuches nähert.

    [0005] Bei einer aus der DE-OS 26 51 884 bekannten Ausführungsform ist der Druckkopf in einer linearen Führung senkrecht zur Oberfläche des Aufzeichnungsträgers verstellbar. Der Druck­kopf ist direkt mit einer Tastrolle verbunden, so daß er den Bewegungen der Tastrolle unmittelbar folgen kann. Aller­dings sind Schiebeführungen, die in zuverlässiger Weise die erforderliche exakte und leichtgängige Bewegung des Druck­kopfes ermöglichen, recht aufwendig.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, die auf einfache und zuverlässige Weise die Einhaltung eines konstanten Abstan­des zwischen dem Druckkopfmundstück und der Oberfläche eines Aufzeichnungsträgers unabhängig von der jeweiligen Dicke desselben gewährleistet.

    [0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Druckkopf an einer zweiten Schwinge befestigt ist, die im wesentlichen parallel zur ersten Schwinge gerichtet ist und sich über ein Auflager auf der ersten Schwinge ab­stützt und daß die jeweils senkrecht zu den Schwingenachsen gemessenen Abstände 1₁, 1₂, 1₃ und 1₄ des Auflagers von dem Fühler, von der Achse der ersten Schwinge, von dem Druck­kopfmundstück und von der Achse der zweiten Schwinge so gewählt sind, daß die Beziehung

    mindestens annähernd erfüllt ist, wobei 1₃ größer als 1₁ und 1₄ größer als 1₂ ist.

    [0008] Aus räumlich konstruktiven Gründen ist ein gewisser Ab­stand zwischen den Nadelspitzen des Druckkopfes und dem Fühler erforderlich, der in der Praxis etwa 10 mm betragen kann. Eine den Druckkopf tragende Schwinge kann in der Praxis ebenfalls aus räumlich konstruktiven Gründen nicht wesentlich länger als ca. 100 mm gewählt werden. Wenn Fühler und Druckkopf an derselben Schwinge angeordnet wären, würde dies nach den Hebelgesetzen der Mechanik dazu führen, daß der Druckkopf bei den vorliegend genannten Abmessungen um ca. 10 % höher angehoben werden würde als der Fühler. Das hätte bei einem Sparbuch von ca. 3 mm Dicke die Folge, daß der Druckkopf um 0,3 mm höher gegenüber der Auflage angehoben würde als der Fühler. Dieser zusätzliche Betrag kann von den Drucknadeln nicht mehr überbrückt wer­den, ohne daß das Schriftbild darunter leidet.

    [0009] Dieser Nachteil wird nun durch die erfindungsgemäße Anord­nung beseitigt, da durch die Anordnung des Druckkopfes und des Fühlers an zwei getrennten Schwingen und durch die angegebene Bemessung der Abstände des Auflagers von dem Fühler, dem Druckkopfmundstück und den beiden Achsen der Schwingen das Druckkopfmundstück bei geringen Ausschlägen der Schwingen im wesentlichen um den gleichen Betrag ange­hoben wird wie der Fühler. Damit bleibt der Grundabstand des Druckkopfmundstückes von der Oberfläche des Aufzeich­nungsträgers stets gleich unabhängig von der Dicke des Aufzeichnungsträgers. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist darüber hinaus äußerst einfach in ihrem Aufbau und zuver­lässig in ihrer Funktion.

    [0010] Zweckmäßigerweise ist der Fühler in an sich bekannter Weise von einer Rolle gebildet, deren Achse in einer durch die Drucknadelführungen des Druckkopfmundstücks verlaufenden und zur Auflage für den Aufzeichnungsträger senkrechten Ebene liegt. Damit liegt die Berührungslinie des Fühlers mit der Oberfläche des Aufzeichnungsträger auch in der durch die Drucknadelführungen verlaufenden und zur Auflage senk­rechten Ebene, so daß der Fühler tatsächlich die Dicke des Aufzeichnungsträgers an der Stelle erfaßt, an der gerade die Drucknadeln auf den Aufzeichnungsträger auftreffen sol­len. Dies unterscheidet die erfindungsgemäße Vorrichtung von der Anordnung gemäß der DE-OS 26 08 301, bei der die Fühler in Schreibrichtung betrachtet vor und hinter dem Druckkopfmundstück angeordnet sind. Diese Fühler können damit nicht die Dicke des Aufzeichnungsträgers an der Stelle erfassen, an der die Drucknadeln gerade auf den Aufzeichnungsträger auftreffen sollen.

    [0011] Vorzugsweise liegen die Schwingenachsen mindestens annähernd in derselben zur Auflage parallelen Ebene. Um einen defi­nierten Abstand des Druckkopfmundstückes von dem Aufzeich­nungsträger sicherzustellen, ist es zweckmäßig, wenn die zweite Schwinge in Richtung auf die Auflage vorgespannt ist, so daß der Fühler mit einem gewissen Auflagedruck auf dem Aufzeichnungsträger aufliegt. Um das Einschieben eines Auf­zeichnungsträgers in eine Druckvorrichtung zu erleichtern, ist es vorteilhaft, wenn die Schwingen mittels einer Stell­vorrichtung gemeinsam um ihre Achsen verschwenkbar sind. Dabei können an der ersten Schwinge und dem Träger zur An­lage aneinander bestimmte Anschläge vorgesehen sein, von denen mindestens einer verstellbar sein kann, um eine de­finierte Nullstellung der Schwingen festzulegen.

    [0012] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, welche in Verbindung mit der beigefügten Zeichnung die Erfindung anhand eines Aus­führungsbeispieles erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 eine teilweise schematische perspektivische Dar­stellung der erfindungsgemäßen Halterungsvor­richtung und

    Fig. 2 eine schematische Seitenansicht der in Fig. 1 dar­gestellten Vorrichtung in Richtung des Pfeiles P in Fig. 1



    [0013] Die allgemein mit 10 bezeichnete Halterung für einen Nadel­druckkopf 12 (Fig. 2), von dem in Fig. 1 nur das Mundstück 14 dargestellt ist, umfaßt einen Schlitten 16, der auf einer Gleitschiene 18 in Längsrichtung der Gleitschiene verschiebbar gelagert ist. Der Schlitten 16 weist zwei Arme 20 auf, an denen um zueinander parallele Achsen 22, 24 eine erste Schwinge 26 und eine zweite Schwinge 28 schwenk­bar gelagert sind. Die Schwingenachsen 22 und 24 liegen in einer zu einer Auflagefläche 30 für einen Aufzeichnungs­träger 32 (im vorliegenden Fall beispielsweise ein Sparbuch) parallelen Ebene.

    [0014] Die Schwinge 26 ist in Form eine Rahmens oder Bügels ausge­bildet und dient zur Halterung einer Nachführrolle 34, die als Fühler zum Abtasten der Dicke des Aufzeichnungsträgers 32 bestimmt ist.

    [0015] Die Schwinge 28 ist ebenfalls rahmenförmig ausgebildet und erstreckt sich im wesentlichen parallel zu der Schwinge 26. An der Schwinge 28 ist der Nadeldruckkopf 12 befestigt. Wie man aus den Figuren 1 und 2 erkennt, ist die Schwinge 28 - senkrecht zu den Schwingenachsen 22, 24 betrachtet - ­länger als die Schwinge 26 ausgebildet, so daß sie diese übergreift. Die Nachführrolle 34 und der Nadeldruckkopf 12 sind an den beiden Schwingen 26 und 28 derart relativ zu­einander angeordnet, daß die Achse 36 der Nachführrolle 34 in der durch die Nadelführungen 40 des Druckkopfmundstückes 14 verlaufenden Ebene liegt.

    [0016] Die Schwinge 28 liegt auf einem mit der Schwinge 26 verbun­denen Auflager 38 auf, das eine halbzylindrische Oberfläche aufweist, so daß die Berührung zwischen dem Auflager 38 und der Schwinge 28 nur linienförmig ist. Die beiden Schwingen 26 und 28 werden im dargestellten Ausführungsbeispiel durch Schraubendruckfedern 42 in Richtung auf die Auflage 30 vor­gespannt, so daß sie mit einem definierten Druck auf der Auflage 30 bzw. dem Aufzeichnungsträger 32 aufliegen. Bei einer anderen Ausführungsform kann diese Vorspannung auch dadurch erzielt werden, daß die Lagerung der Schwinge 28 nicht als stabförmige Welle, sondern als Blattfeder in Länge der Schwingenachse 24 ausgebildet ist. Bei dieser Ausfüh­rungsform übt dann die Blattfeder den Druck auf die erste Schwinge 26 und damit die Nachführrolle 34 aus.

    [0017] Die beiden Schwingen 26 und 28 sind mittels einer nicht dar­gestellten Stellvorrichtung gemeinsam verschwenkbar, um das Einschieben eines Aufzeichnungsträgers in die Druckvor­richtung zu ermöglichen oder zu erleichtern. Dabei kommt ein Anschlag 44 zur Anlage an einem mit einer Justierschraube 46 versehenen Gegenanschlag 48, der mit der ersten Schwinge 26 verbunden ist.

    [0018] Wird ein Aufzeichnungsträger von der Dicke A (Fig. 2) in die Druckvorrichtung eingeschoben, so wird die Nachführrolle 34 um den Betrag A angehoben. Nach den Hebelgesetzen wird das Auflager 38 dabei nur um einen Bruchteil der Abmessung A angehoben. Wählt man die in der Fig. 2 eingetragenen Abstände 1₁ bis 1₄ des Auflagers 38 von der Nachführrolle 34, von der ersten Schwingenachse 22, von dem Druckkopfmundstück 14 und von der zweiten Schwingenachse 24 in der Weise, daß die Be­ziehung

    mindestens annähernd erfüllt ist, so hat dies zur Folge, daß beim Anheben der Nachführrolle 34 um den Betrag A das Druck­ kopfmundstück 14 ebenfalls nur um den Betrag A und nicht um einen höheren Betrag angehoben wird. Somit bleibt der vor­gesehene Abstand B des Druckkopfmundstückes 14 von der Ober­fläche des Aufzeichnungsträgers unabhängig von dessen Dicke stets erhalten.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur Halterung eines Matrixdruckkopfes mit einem Träger, an dem der Druckkopf und eine einen Fühler zum Abtasten der Dicke eines Aufzeichnungsträgers tragende Schwinge um zueinander und zur Auflage für den Aufzeich­nungsträger parallele Achsen schwenkbar gelagert sind, wobei der Druckkopf in Abhängigkeit des Abstandes des Füh­lers von der Auflage relativ zu dieser verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckkopf (12) an einer zweiten Schwinge (28) befestigt ist, die im wesentlichen parallel zur ersten Schwinge (26) gerich­tet ist und sich über ein Auflager (38) auf der ersten Schwinge (26) abstützt und daß die jeweils senkrecht zu den Schwingenachsen (22, 24) gemessenen Abstände 1₁, 1₂, 1₃ und 1₄ des Auflagers (38) von dem Fühler (34), von der Achse (22) der ersten Schwinge (26), von dem Druckkopfmund­stück (14) und von der Achse (24) der zweiten Schwinge (28) so gewählt sind, daß die Beziehung

    mindestens annähernd erfüllt ist, wobei 1₃ größer als 1₁ und 1₄ größer als 1₂ ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Fühler (34) von einer Rolle ge­bildet ist, deren Achse (36) in einer durch die Druck­nadelführungen (40) des Druckkopfmundstückes (14) ver­laufenden und zur Auflage (30) für den Aufzeichnungsträ­gers (32) senkrechten Ebene liegt.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Schwingenachsen (22, 24) mindestens annähernd in derselben zur Auflage (30) paral­lelen Ebene liegen.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Schwingenachsen (22, 24) min­destens annähernd in der Ebene der Auflage (30) liegen.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Schwinge (28) in Richtung auf die Auflage (30) vorgespannt ist.
     
    6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingen (26, 28) mittels einer Stellvorrichtung gemeinsam um ihre Achsen verschwenkbar sind.
     




    Zeichnung