(19)
(11) EP 0 269 982 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.06.1988  Patentblatt  1988/23

(21) Anmeldenummer: 87117348.0

(22) Anmeldetag:  25.11.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4C11D 3/12, C11D 3/20, C11D 3/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 03.12.1986 DE 3641314

(71) Anmelder: Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien
40191 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Puchta, Rolf, Dr.
    D-5657 Haan (DE)
  • Nüsslein, Hans, Dr.
    D-4018 Langenfeld (DE)
  • Völkel, Theodor
    D-4000 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Wäschenachbehandlungsmittel auf der Basis von Schichtsilikat


    (57) Das Wäschenachbehandlungsmittel enthält als weich­machenden Wirkstoff natürliche und/oder syntheti­sche Schichtsilikate in Kombination mit einer sau­ren Verbindung, einem Sprengmittel, einem Stell­mittel oder einer Trägersubstanz sowie gegebenen­falls zusätzlich ein Bindemittel und Fettsäure­ester. Das Mittel wird im Spülgang des Waschpro­zesses eingesetzt.


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wäschenachbe­handlungsmittel auf der Basis von natürlichen und syn­thetischen Schichtsilikaten, das insbesondere für die Spülbadavivage geeignet ist.

    [0002] Textilien können nach dem Waschen und Trocknen auf­grund der auftretenden Wasserstarre dazu neigen, der Haut ein hartes, unangenehmes Tragegefühl zu vermit­teln. Um die Weichheit bzw. Flauschigkeit der Texti­lien widerherzustellen oder zu verbessern, können die Textilwäschestücke vor dem Trocknen mit sogenannten Textilweichmachern behandelt werden, die nach ver­schiedenen Mechanismen den Textilien einen weichen Griff verleihen. Bei diesen Textilweichmachern handelt es sich in der Regel um kationische Verbindungen, wo­von auf dem Textilweichmachergebiet eine große Anzahl vorgeschlagen worden sind. Neben Wäscheweichspülmit­teln auf der Basis kationischer Textilweichmacher sind synergistische Wirkstoffkombinationen von unterschied­lichen kationischen Verbindungen alleine oder im Ge­misch mit Tensiden und anderen Zusätzen (z.B. Fett­säuren, Seifen, Glycerinester) vorgeschlagen worden (vgl. beispielsweise DE-OS 29 43 606, DE-OS 23 52 955, EP-PS 0 051 983, EP-OS 0 122 140, EP-PS 0 013 780 und EP-OS 0 107 479). Wäscheweichspülmittel auf der Grund­lage dieser Wirkstoffkomponenten sind primär für den Einsatz im Spülbad im Anschluß an den Waschprozeß vor­gesehen. Eine weitere Anwendungsform für diese Wirk­ stoffe besteht im Einsatz in Wäschetrocknern in Form von mit Wirkstoffen beschichteten Trägerfolien (vgl. DE-OS 19 65 470 und EP-PS 0 007 135). Eine zusätzliche Art der Wäschepflege wird auf dem Textilpflegesektor darin gesehen, textilweichmachende Verbindungen als Bestandteile in Waschmittelformulierungen einzusetzen. Neben kationischen Wirksubstanzen und einer Reihe wei­terer Zusätze werden die unter dem Begriff der Schichtsilikate zusammengefaßten Verbindungen als weichmachende Komponenten in Waschmittelformulierungen vorgeschlagen (DE-OS 33 44 098 und DE-OS 25 56 248). Wie aus umfangreichen Untersuchungen bekannt ist, wird jedoch durch eine Waschbadavivage die Weichmachungs­leistung von marktgängigen Wäscheweichspülmitteln für die Spülbadavivage nicht annähernd erreicht.

    [0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist somit, ein hochwirksames Wäschenachbehandlungsmittel für die Spülbadavivage auf der Basis von Schichtsilikaten zur Verfügung zu stellen.

    [0004] Im Rahmen der umfangreichen Entwicklungsarbeiten zeig­ten sich die geringe Wasserverteilbarkeit und der hohe pH-Wert der Spülflotte als gravierender Nachteil ge­genüber bekannten Wäschenachbehandlungsmitteln bei der Verwendung von Schichtsilikaten ohne Zusatzstoffe. Wäschenachbehandlungsmittel auf der Basis von Schicht­silikaten, die die Merkmale eines pflegenden Nachbe­handlungsmittels besitzen, müssen die folgenden Lei­stungskriterien aufweisen:
    - Gute Weichheitsleisung
    - Gutes Wasseraufnahmevermögen der damit behandelten Textilien
    - Gute antistatische Ausrüstung der Textilien
    - Gute Wasserverteilbarkeit
    - Gute Einspülbarkeit in Einspülkammerstystemen von waschtechnischen Geräten
    - Gute Produktstabilität
    - Gute Parfümierbarkeit des Produktes und der damit behandelten Wäsche

    [0005] Es wurde nun gefunden, daß in bestimmter Weise zusam­mengesetzte erfindungsegemäße Wäschenachbehandlungsmit­tel auf der Basis von Schichtsilikaten in der Spüllbad­avivage eine nicht zu erwartende, gute Weichheitswir­kung erzielen. Ein Wäschenachbehandlungsmittel gemäß der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß es

    a) 5-80 Gew. - % wenigstens eines natürlichen und/oder synthetischen Schichtsilikates,

    b) 1-20 Gew. - % wenigstens eines bekannten Neutralisa­tionsmittels und Absäuerungsmittels wie Citronen­säure, Äpfelsäure, Oxalsäure, Milchsäure oder Toluolsulfonsäure,

    c) 1-20 Gew. - % wenigstens eines bekannten Sprengmit­tels wie Citronensäurehydrogencarbonat,

    d) 1-30 Gew. - % wenigstens eines Stellmittels bzw. einer Trägersubstanz wie Ammoniumsulfat,
    Zeolith A oder Harnstoff,

    e) 0-50 Gew. - % wenigstens eines Bindemittels und

    f) 0-10 Gew. - % eines Fettsäureesters enthält.



    [0006] Stark quellfähige feinteilige natürliche oder synthetische Schichstilikate sind seit vielen Jahrzehnten als Textilweichmacher bekannt. Insbesondere Smectite wurden als Textilweichmacher in Waschmitteln häufig erwähnt. Auch synthetische oder halbsyn­thetische, wasserunlösliche, feinteilige Schichsilikate mit Smectit­struktur und insbesondere entsprechende Hectorite, Saponite und Montmorillonite sind bekannte Handelsprodukte für zahlreiche Anwendungsgebiete. Stets spielt hier die hohe Quellfähigkeit, die auf die Fähigkeit der hier betroffenen Klasse von Schichtsilikaten, Wasser und/oder organische, kationische Verbindungen unter Auf­weitung der Schichtabstände in das Kristallgitter einlagern zu können; zurückgeht, eine entscheidende Rolle. Quellfähige Schichsilikate und insbesondere Montmorillonit, Hectorit und Saponit largern sich auf Textilfasern in dünner Schicht ab und beeinflussen damit die Weichheit und den Griff der gewaschenen Textilien. Auf diese Weise Waschen und Weichmachen von Textilien in einem Vorgang zu verbinden ist unter anderem Gegenstand der DE OS 23 34 899. Die dort beschriebenen quellfähigen Smectite mit weichmachenden Eigenschaften finden auch in den erfindungsge­mäßen Wäschenachbehandlungsmitteln der vorliegenden Patentan­meldung Verwendung.

    [0007] Als Neutralisationsmittel und Absäuerungsmittel zur pH-Einstellung hautfreundlicher Avivagespülflotten mit einem Anteil an Schichtsilikaten, können neben der Citronensäure praktisch alle wasserlöslichen Säuren und davon insbesondere die kristallinen Formen wie Äpfelsäure, Oxalsäure, Milchsäure oder Toluolsulfon­säure verwendet werden.

    [0008] Eine deutliche Verbesserung der Wasserverteilbarkeit von Wäschenachbehandlungsmitteln auf der Basis von Schichtsilikaten kann dadurch erreicht werden, daß bekannte Sprengmittel als Rezepturbestandteile zuge­setzt werden. Sprengmittel im Sinne dieser Erfindung sind Citronensäurehydrogencarbonat bzw. Kombinationen aus Hydrogencarbonat- und/oder Carbonatsalzen mit den zur pH-Wert-Regulierung eingesetzten Säuren sowie praktisch alle Substanzen, die in Verbindung mit Was­ser aufgrund ihrer chemischen Struktur als Spreng­mittel fungieren.

    [0009] Als Stellmittel bzw. Trägermaterialien für Wäschenach­behandlungsmittel auf der Basis der erfindungsgemäßem Zusammensetzungen können praktisch alle wasserlösli­chen Salze der organischen und anorganischen Säuren und Basen Verwendung finden. Stellmittel gelten allge­mein als Hilfsmittel zur Verbesserung der Verteilbar­keit bei der Herstellung von pulverförmigen Produkten. Sie bewirken Rieselfähigkeit und verhindern Verklum­pung oder Staubbildung. Sogenannte Trägermaterialien wie z.B. Harnstoff, sind Substanzen, mit deren Hilfe andere, meist flüssige Rezepturbestandteile, wie z.B. Parfümöle oder nichtionische Dispergatoren in pulver­förmigen Produkten homogen gebunden werden können, ohne daß deren Pulvereigenschaften negativ beeinflußt werden. Beide Substanzgruppen dienen somit einer Opt­mierung bzw. Erhaltung der Pulvereigenschaften ent­sprechender Mittel. Ein prinzipieller Unterschied zwi­schen Stellmittel lund Trägersubstanz ist nicht gege­ ben. Bezüglich der Produkteigenschaften von Schicht­silikaten ist eine etwaige Überschneidung mit den als Stellmittel und Trägersubstanz deklarierten Hilfsmit­teln nicht auszuschließen. Die als Hauptkomponente beanspruchten Schichtsilikate zeichnen sich jedoch gegenüber allen anderen Mitteln im Rahmen dieser Pa­tentanmeldung durch ein wesentliches Leistungsmerkmal, nämlich der textilavivierenden Eigenschaft aus. Ge­eignete Salze sind solche, die aus ökologischer Sicht keinen negativen Einfluß auf die Umwelt beinhalten. In der Gruppe der Trägermaterialien wird Zeolith A als bevorzugt angesehen, da sich gezeigt hat, daß Zeolith A mit den feinteiligen Schichtsilikaten geeignete Pul­verstrukturen bildet. Ein weiteres bevorzugtes Träger­material ist Harnstoff. Neben seinen zur Pulverstruk­turierung beitragenden Eigenschaften dient Harnstoff in den pulverförmigen Wäschenachbehandlungsmitteln als Parfumölträger.

    [0010] Die erfindungsgemäßen Wäschenachbehandlungsmittel kön­nen neben den Rohstoffkomponenten spezielle Bindemit­tel mit dispergierenden Eigenschaften enthalten. Un­ter geeigneten Bindemitteln werden kapillaraktive Pro­dukte angesehen, die ihre hydrophilen Eigenschaften der Anwesenheit spezieller funktioneller Gruppen sowie ganz allgemein einer Anhäufung von Hydroxylgruppen verdanken. Zu dieser Kategorie zählen z.B. Polyglykol­ether. Geeignete Polyglykolether leiten sich von Ethy­lenoxid ab und haben ein Molgewicht im Bereich von 200 bis 8 000, Vorzugsweise im Bereich von 200 bis 1 000 und insbesondere im Bereich von 400 bis 600. Geeignete Zusätze sind auch die durch Anlagerung von Ethylenoxid und/ oder Propylenoxid an Fettalkohole, Fettsäuren, Fettamine, Fettsäure- oder Sulfonsäureamide, Poly­ ethylen- oder Polypropylenglykole, Epoxyglykole, Alky­lendiamin oder aliphatische C₁- bis C₈-, vorzugsweise C₃- bis C₆-Alkohole. Außer den oben genannten nieder­molekularen Polyglykolethern sind in erfindungsgemäßen Zusammensetzungen auch hochmolekulare Glykolether, deren Molekulargewicht im Bereich von etwa 10 000 bis 80 000 liegt, geeignet. Elbenfalls sind 2-Benzylalko­holpolyglykolether mit 2 bis 10 Mol Ethylenoxid als Zusätze geeignet, insbesondere dann, wenn die zugrun­deliegende Alkoholkomponente 2-Benzyloctanol ist. Auch Anlagerungsprodukte von 2 bis 10 Mol Ethylenoxid an verzweigte Alkohole, wie beispielsweise Isotridecanol, sowie hydroxylsubstituierte Fettalkohole lassen sich in vielen Fällen mit Erfolg als Zusätze verwenden. Auch 1,4-Alkylglycoside und 2,2-Alkylglycoside mit Alkylresten, die 10 bis 20 Kohlenstoffatome aufweisen, sind geeignete Zusätze. Auch Paraffinöl ist ein geeig­neter Zusatzstoff. Ebenfalls geeignet sind mehrwertige Alkohole, z.B. Ethylenglykol, Propylenglykol oder Gly­cerin. Auch der Zusatz verschiedener Stoffe aus ande­ren Verbindungsklassen bewirkt in vielen Fällen eine Produktoptimierung. Geeignete Zusätze sind auch Ether­amine der Formel R-(C₂H₄O)n-NR¹R².

    [0011] In dieser Formel bedeutet R einen Alkylrest mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen, n eine Zahl zwischen 2 und 10, R¹ und R², die gleich oder verschieden sein können, bedeuten C₂H₄OH oder deren Ester mit C₁₀ bis C₂₀ Mono­carbonsäuren oder Sulfobernsteinsäure bzw. Alkalime­tallsalze dieser Säure. Gut geeignet sind auch quar­täre Ammoniumsalze der zuletzt genannten Verbindungen, bei denen an das Stickstoffatom eine weitere Alkyl­gruppe mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen unter Ausbildung einer positiven Ladung, die durch ein die Elektroneu­ tralität herstellendes Anion, in der Regel das Chlorid-Anion, ausgeglichen wird.

    [0012] Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfassen die Bindemittel der erfindungsgemäßen Wäsche­nachbehandlungsmittel:

    (a) sich von Ethylenoxid ableitende Polyglykolether mit einem Molekulargewicht im Bereich von 200 bis 8 000 und vorzugsweise im Bereich von 200 bis 1 000,

    (b) durch Anlagerung von Ethylenoxid und/oder Propy­lenoxid an Fettalkohole, Fettsäuren, Fettamine, Fettsäure- oder Sulfonsäureamide, Polyethylen­oder Polypropylenglykole, Epoxyglykole, Alkylen­diamin oder aliphatische, 1 bis 8 und vorzugsweise 3 bis 6 C-Atome enthaltende Alkohole,

    (c) hochmolekulare Glykolether mit einem Molekularge­wicht im Bereich von 10 000 bis 80 000,

    (d) 2-Benzylalkanolpoylglykolether mit 2 bis 10 Mol Ethylenoxid, wenn die zugrundeliegende Alkohol­komponente 2-Benzyloctanol ist,

    (e) Anlagerungsprodukte von 2 bis 10 Mol Ethylenoxid an verzweigtkettige Alkohole wie Isotridecanol und hydroxlylsubstituierte Fettalkohole,

    (f) 1,4- und 2,2-Alkylglycoside mit 10 bis 20 C-Atomen aufweisenden Alkylresten,

    (g) Paraffionöl,

    (h) mehrwertige Alkohole, wie Ethylenglykol, Propylen­glykol oder Glycerin,

    (i) Etheramine der Formel
    R-(C₂H₄O)n-NR¹R²
    wobei
    R ein Alkylrest mit 10 bis 20 C-Atomen,
    n eine ganze Zahl zwischen 2 und 10,
    R¹ und R², die gleich oder verschieden sind,
    C₂H₄OH oder deren Ester mit 10 bis 20
    C-Atomen enthaltenden Monocarbonsäuren
    oder Sulfobernsteinsäuren bzw. die Al­
    kalimetallsalze dieser Säuren und/oder

    (j) quartäre Ammoniumsalze der unter (i) genannten Verbindungen, bei denen an das Stickstoffatom un­ter Ausbildung einer weiteren Alkylgruppe mit 1 bis 18 C-Atomen unter Ausbildung einer positiven Ladung, die durch ein die Elektroneutralität her­stellendes Anion, vorzugsweise ein Chloridanion, ausgeglichen wird.



    [0013] Einer weiteren Ausführungsform der Erfindung entspre­chend wird das Molekulargewich der oben genannten, sich von Ethylenoxid ableitenden Gruppen der Polygly­kolether insbesondere im Bereich von 400 bis 600 ge­wählt.

    [0014] Zur weiteren Verbesserung der wäschepflegenden Eigen­schaften können zusätzlich Fettsäureester verwendet werden. Geeignete Fettzäureester, die im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendet werden, leiten sich von ein- oder mehrwertigen Alkoholen und Mono- oder Polycarbonsäuren ab, wobei die Kohlenstoffkette der Alkohole 1 - 22 C-Atome und die der Mono- oder Poly­carbonsäuren 1 - 24 C-Atome beträgt und die Anzahl der C-Atome im Ester gleich oder größer 16 ist und einer der Kohlenstoffreste im Ester wenigstens 12 oder mehr C-Atome enthält. Als bevorzugte Fettsäureester werden Ethylenglykol-Glycerin- und -Sorbitanester angesehen, wobei ebenfalls die Anlagerungsprodukte von bis zu 20 Mol Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an vorstehen­de Fettzäureester im Rahmen der Erfindung Verwendung finden können. Erfindungsgemäß bevorzugt sind Ester, die ausgewählt sind aus Ethylenglycolstearat, Mono-, Di- und Triglyceride der gesättigten und ungesättigten Fettsäuren mit der Kettenlänge C₁₂ bis C₂₂ sowie Sor­bitan-, mono-, di- und triester mit der Maßgabe, daß die Säureester im Sorbitanester die Kettenlängen C₁₂ bis C₂₂ haben.

    [0015] Wäschenachbehandlungsmittel im Rahmen der vorliegenden Erfindung können gemäß einer Ausführungsform als Fett­säureester Anlagerungsprodukte mit bis zu 20 Mol Ethy­lenoxid und/oder Propylenoxid enthalten.

    [0016] Zusätzlich können erfindungsgemäße Wäschenachbehand­lungsmittel weitere Komponenten enthalten. Vorzugs­weise kann ein Wäschenachbehandlungsmittel im Rahmen der vorliegenden Erfindung dadurch gekennzeichnet sein, daß es wirkstoffspezifische Zusatzstoffe wie Sauerstoffträger und/oder Bleichaktivatoren und/oder antibakterielle Wirkstoffkomponenten und/oder Soil-­Release-Wirkstoffe enthält.

    [0017] Der Rahmen der vorliegenden Erfindung umfaßt weiterhin ein Wäschenachbehandlungsmittel, das vorzugsweise da­durch gekennzeichnet ist, daß es mit bekannten Disper­giermitteln für eine flüssige, pastöse, granulatartige oder tablettenförmige Anwendungsform konfektioniert wird.

    [0018] Weichspülmittel auf Basis der beanspruchten Wirkstoff­kombination können über die Ein- und Mehrpulvertechnik hergestellt werden. Bei der Einpulvertechnik werden bestimmte Rohstoffkomponenten mit geeigneten Disper­giermitteln homogen vermengt, anschließemd getrocknet, mit spreziellen Geräten zerkleinert bzw. pulverisiert und mit den restlichen Bestandteilen vermischt. Das dispergierte Vorprodukt kann aber auch zu Pulver zer­stäubt werden. Bei der Mehrpulvertechnik werden die einzelnen Produktbestandteile mit speziellen Homogeni­satoren zu fein- oder grobkörnigen Pulvern vermischt.

    [0019] Eine andere Darbietungsform von Weichspülmitteln auf Basis der beauspruchten Wirkstoffkomponente besteht darin, die geeigneten Rezepturbestandteile mit wasser­freien Dispergiermitteln zu flüssigen bis pastösen Produkten zu konfektionieren. Geeignete Dispergiermit­tel sind die bereits genannten kapillaraktiven Produk­te.

    [0020] Gibt man eine Menge von beispielsweise 2,5 g eines erfindungsgemäßen Wäschenachbehandlungsmittels auf der Basis von Schichtsilikaten auf die Oberfläche von Was­ser (500 ml), so verteilt sich diese Produktmenge nach relativ kurzer Zeit (ca. 30 sec.) selbständig in dem Wasser. Durch geringe mechanische Einwirkung (leichte Durchmischung mit einem Rührstab) erhält man eine ho­mogene und milchig trübe Weichspülerflotte.

    [0021] Im Gegensatz dazu sich 2,5 g eines handelsüb­lichen Schichtsilikates (Laundrosil DG) nur nach lan­ger Zeit unter starker mechanischer Einwirkung im Was­ser homogen verteilen. Schichtsilikate ohne weitere Zusatzstoffe sind somit für die Wäschenachbehandlung in der praktischen Anwendung ungeeignet. Einspülversuche in kritischen Einspülkammern von Haus­haltswaschmaschienen führten zu dem Ergebnis, daß bei dem Einsatz von 60 g der Rezeptur gemäß dem folgenden Beispiel 1 praktisch keine Produktrückstände in den Einspülkammern verbleiben, obwohl diese Einspülkammern für Flüssigprodukte konzipiert wurden. Einspülversuche mit 36 g des oben genannten handelsüblichen Schicht­silikates ergaben nicht akzeptable Producktrückstände in diesen Einspülkammern.

    [0022] Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert.

    Beispiele



    [0023] l. Eine Rohstoffzusammensetzung aus 60 Gew.-% Laundro­sil DG (natürlicher Calcium-Natrium-Bentonit), 5,0 Gew.-% Citronensäure WFR, 10,0 Gew.-% Natriumhydro­gencarbonat, 5,0 Gew.-% Kaliumtoluolsulfonat, 10,0 Gew.-% Ammoniumsulfat, 5,0 Gew.-% Harnstoff, 4,7 Gew.-% Glycerin und 0.3 Gew.-% Parfümöl wurde wie folgt hergestellt:
    Man vermischte die einzelnen Bestandteile (außer Par­fümöl) in einem Becherglas (800 ml) mit einem Holz­spatel. Danach wurde das Gemenge in einen handelsüb­lichen Hauschaltmixer gegeben und kurzzeitg stark ge­schert. Zwischendurch erfolgte die Parfümierung der Mischung mit Hilfe eines Parfümzerstäubers. Die par­fümierte Mischung wurde zuletzt in einem Turbula-­Schüttelmischer ca. 30 min geschüttelt.

    [0024] Ein wie vorstehend beschrieben hergestelltes Wäsche­nachbehandlungsmittel wurde mit einem handelsüblchen Vergleichsprodukt auf der Basis kationischer Tenside unter Praxisbedingungen in Haushaltswaschmaschinen an verschiedenen Testmaterialien aus reiner Baumwolle, reiner Wolle und verschiedenen Mischgeweben verglichen. Die üblicherweise bei Wäschenachbehandlungsmitteln verwendete Wirkstoffkonzentration der verschiedenen Wäschenachbehandlungsmittel wurde einander ange­glichen.

    [0025] Die Bewertung der nachbehandelten Testgewebe ergab, daß erfindungsgemäße Zusammensetzungen, wie nach Bei­spiel 1, eine vergleichbar gute Weichheitswirkung wie bekannte Wäschenachbehandlungsmittel auf der Basis von kationischen Tensiden aufweisen.

    [0026] Wäschenachbehandlungsmittel auf der Basis der bean­spruchten Wirkstoffkombinationen können je nach Pro­duktklassifizierung mit spezifischen Zusatzstoffen ausgestattet werden. So ist es möglich, als Sauerstoff­träger z. B. Perboratmonohydrat, als Bleichaktivator z. B. TAED (Tetraacetylethylendiamin), als antibakte­rielle Wirkstoffkomponente z. B. Toluolsulfonsäure­chloramid (Chloramin T) und für eine Soil-Release-Wir­kung z. B. Monoalkyltrimethylammoniumchloride oder -bromide, wie beispielsweise Tetradecyltrimethylammo­niumbromid (TDTMA-BR) einzusetzen. Die nachfolgende Tabelle 1 beschreibt derartige erfindungsgemäße Wirk­stoffkombinationen, die wie oben hergestellt werden.



    [0027] Eine weitere Anwendungsform von Wäschenachbehandlungs­mitteln auf der Basis der beanspruchten Wirkstoffkom­ponenten besteht, darin, die Rezepturbestandteile mit wasserfreien Dispergiermitteln zu flüssigen bis pastö­sen Produkten zu konfektionieren. Geeignete Disper­giermittel sind die bereits genannten kapillaraktiven Produkte.

    [0028] Neben der Herstellung von pulverförmigen und flüssig­pastösen Produkten besteht die Möglichkeit der Her­stellung von granulatartigen Weichspülmitteln auf Ba­sis von Schichtsilikaten. Eine weitere Anwendungsform besteht darin, Pulver- und pastenförmige Produkte z. B. in wasserlöslichen Portionsbeuteln abzupacken oder geeignete Wirkstoffmischungen in Tablettenform zu pressen.


    Ansprüche

    1. Wäschenachbehandlungsmittel, dadurch gekennzeich­net, daß es

    a) 5-80 Gew.-% wenigstens eines natürlichen und/oder synthetischen Schichtsilikates,

    b) 1-20 Gew.-% wenigstens eines bekannten Neutralisa­tionsmittels und Absäuerungsmittels wie Citronen­säure, Äpfelsäure, Oxalsäure, Milchsäure oder Toluolsulfonsäure,

    c) 1-20 Gew.-% wenigstens eines bekannten Sprengmit­tels wie Citronensäurehydrogencarbonat,

    d) 1-30 Gew.-% wenigstens eines Stellmittels bzw. einer Trägersubstanz wie Ammoniumsulfat, Zeolith A oder Harnstoff,

    e) 0-50 Gew.-% wenigstens eines Bindemittels und

    f) 0-10 Gew.-% eines Fettsäureesters enthält.


     
    2. Wäschenachbehändlungsmittel gemäß Anspruch 1 da­durch gekennzeichnet, daß die Bindemittel umfas­sen:

    (a) sich von Ethylenoxid ableitende Polyglykol­ether mit einem Molekulargewicht im Bereich von 200 bis 8 000 und vorzugsweise im Bereich von 200 bis 1 000,

    (b) durch Anlagerung von Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an Fettalkohole, Fettsäuren, Fettamine, Fettsäure- oder Sulfonsäureamide, Polyethylen- oder Polypropylenglykole, Epoxy­glykole, Alkylendiamin oder aliphatische, 1 bis 8 und vorzugsweise 3 bis 6 C-Atome ent­haltende Alkohole,

    (c) hochmolekulare Glykolether mit einem Mole­kulargewicht im Bereich von 10 000 bis 80 000,

    (d) 2-Benzylalkanolpoylglykolether mit 2 bis 10 Mol Ethylenoxid, wenn die zugrundeliegende Alkoholkomponente 2-Benzyloctanol ist,

    (e) Anlagerungsprodukte von 2 bis 10 Mol Ethylen­oxid an verzweigtkettige Alkohole wie Isotri­decanol und hydroxylsubstituierte Fettalkoho­1e,

    (f) 1,4- und 2,2-Alkylglycoside mit 10 bis 20 C-­Atomen aufweisenden Alkylresten,

    (g) Paraffinöl,

    (h) mehrwertige Alkohole, wie Ethylenglykol, Pro­pylenglykol oder Glycerin,

    (i) Etheramine der Formel
    R-(C₂H₄O)n-NR¹R²
    wobei
    R ein Alkylrest mit 10 bis 20 C-Atomen,
    n eine ganze Zahl zwischen 2 und 10,
    R¹ und R², die gleich oder verschieden sind, C₂H₄OH oder deren Ester mit 10 bis 20 C-Atomen enthaltenden Monocarbonsäuren oder Sulfobernsteinsäuren bzw. die Al­kalimetallsalze dieser Säuren und/oder

    (j) quartäre Ammoniumsalze der unter (i) ge­nannten Verbindungen, bei denen an das Stick­stoffatom unter Ausbildung einer weiteren Al­kylgruppe mit 1 bis 18 C-Atomen unter Ausbil­dung einer positiven Ladung, die durch ein die Elektroneutralität herstellendes Anion, vor­zugsweise ein Chloridanion, ausgeglichen wird.


     
    3. Wäschenachbehandlungsmittel nach Anspruch 2, da­durch gekennzeichnet, daß das Molekulargewicht der sich von Ethylenoxid ableitenden Gruppe der Poly­glykolether im Bereich von 400 bis 600 liegt.
     
    4. Wäschenachbehandlungmittel gemäß Anspruch 1, da­durch gekennzeichnet, daß die Fettsäureester sich von ein- oder mehrwertigen Alkoholen und Mono- oder Polycarbonsäuren ableiten, wobei die Kohlen­stoffkette der Alkohole 1 bis 22 C-Atome und die der Mono- oder Polycarbonsäuren 1 bis 24 C-Atome beträgt, die Anzahl der C-Atome im Ester gleich oder größer 16 ist und einer der Kohlenstoffreste im Ester wenigstens 12 oder mehr C-Atome enthält.
     
    5. Wäschenachbehandlungsmittel nach Anspruch 4, da­durch gekennzeichnet, daß der Fettsäureester aus­gewählt ist aus der aus Ethylenglykolstearat, Mono-, Di- und Triglyceriden von gesättigten und ungesättigten Fettsäuren mit einer Kettenlänge von 12 bis 22 C-Atomen bestehenden Gruppe sowie Sor­bitan- Mono-, Di- und Triester mit der Maßgabe, daß die Säureester im Sorbitanester eine Ketten­länge von 12 bis 22 aufweisen.
     
    6. Wäschenachbehandlungsmittel gemäß Anspruch 3, da­durch gekennzeichnet, daß als Fettsäureester An­lagerungsprodukte mit bis zu 20 Mol Ethylenoxid und/oder Propylenoxid verwendet werden.
     
    7. Wäschenachbehandlungsmittel gemäß Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es wirkstoffspezi­fische Zusatzstoffe wie Sauerstoffträger und/oder Bleichaktivatoren und/oder antibakterielle Wirk­stoffkomponenten und/oder Soil-Release-Wirkstoffe enthält.
     
    8. Wäschenachbehandlungsmittel gemäß Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es mit bekannten Dispergiermitteln für eine flüssige, pastöse oder granulatartige oder tablettenförmige Anwendungs­form konfektioniert wird.