[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wäschenachbehandlungsmittel auf der Basis
von natürlichen und synthetischen Schichtsilikaten, das insbesondere für die Spülbadavivage
geeignet ist.
[0002] Textilien können nach dem Waschen und Trocknen aufgrund der auftretenden Wasserstarre
dazu neigen, der Haut ein hartes, unangenehmes Tragegefühl zu vermitteln. Um die
Weichheit bzw. Flauschigkeit der Textilien widerherzustellen oder zu verbessern,
können die Textilwäschestücke vor dem Trocknen mit sogenannten Textilweichmachern
behandelt werden, die nach verschiedenen Mechanismen den Textilien einen weichen
Griff verleihen. Bei diesen Textilweichmachern handelt es sich in der Regel um kationische
Verbindungen, wovon auf dem Textilweichmachergebiet eine große Anzahl vorgeschlagen
worden sind. Neben Wäscheweichspülmitteln auf der Basis kationischer Textilweichmacher
sind synergistische Wirkstoffkombinationen von unterschiedlichen kationischen Verbindungen
alleine oder im Gemisch mit Tensiden und anderen Zusätzen (z.B. Fettsäuren, Seifen,
Glycerinester) vorgeschlagen worden (vgl. beispielsweise DE-OS 29 43 606, DE-OS 23
52 955, EP-PS 0 051 983, EP-OS 0 122 140, EP-PS 0 013 780 und EP-OS 0 107 479). Wäscheweichspülmittel
auf der Grundlage dieser Wirkstoffkomponenten sind primär für den Einsatz im Spülbad
im Anschluß an den Waschprozeß vorgesehen. Eine weitere Anwendungsform für diese
Wirk stoffe besteht im Einsatz in Wäschetrocknern in Form von mit Wirkstoffen beschichteten
Trägerfolien (vgl. DE-OS 19 65 470 und EP-PS 0 007 135). Eine zusätzliche Art der
Wäschepflege wird auf dem Textilpflegesektor darin gesehen, textilweichmachende Verbindungen
als Bestandteile in Waschmittelformulierungen einzusetzen. Neben kationischen Wirksubstanzen
und einer Reihe weiterer Zusätze werden die unter dem Begriff der Schichtsilikate
zusammengefaßten Verbindungen als weichmachende Komponenten in Waschmittelformulierungen
vorgeschlagen (DE-OS 33 44 098 und DE-OS 25 56 248). Wie aus umfangreichen Untersuchungen
bekannt ist, wird jedoch durch eine Waschbadavivage die Weichmachungsleistung von
marktgängigen Wäscheweichspülmitteln für die Spülbadavivage nicht annähernd erreicht.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist somit, ein hochwirksames Wäschenachbehandlungsmittel
für die Spülbadavivage auf der Basis von Schichtsilikaten zur Verfügung zu stellen.
[0004] Im Rahmen der umfangreichen Entwicklungsarbeiten zeigten sich die geringe Wasserverteilbarkeit
und der hohe pH-Wert der Spülflotte als gravierender Nachteil gegenüber bekannten
Wäschenachbehandlungsmitteln bei der Verwendung von Schichtsilikaten ohne Zusatzstoffe.
Wäschenachbehandlungsmittel auf der Basis von Schichtsilikaten, die die Merkmale
eines pflegenden Nachbehandlungsmittels besitzen, müssen die folgenden Leistungskriterien
aufweisen:
- Gute Weichheitsleisung
- Gutes Wasseraufnahmevermögen der damit behandelten Textilien
- Gute antistatische Ausrüstung der Textilien
- Gute Wasserverteilbarkeit
- Gute Einspülbarkeit in Einspülkammerstystemen von waschtechnischen Geräten
- Gute Produktstabilität
- Gute Parfümierbarkeit des Produktes und der damit behandelten Wäsche
[0005] Es wurde nun gefunden, daß in bestimmter Weise zusammengesetzte erfindungsegemäße
Wäschenachbehandlungsmittel auf der Basis von Schichtsilikaten in der Spüllbadavivage
eine nicht zu erwartende, gute Weichheitswirkung erzielen. Ein Wäschenachbehandlungsmittel
gemäß der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß es
a) 5-80 Gew. - % wenigstens eines natürlichen und/oder synthetischen Schichtsilikates,
b) 1-20 Gew. - % wenigstens eines bekannten Neutralisationsmittels und Absäuerungsmittels
wie Citronensäure, Äpfelsäure, Oxalsäure, Milchsäure oder Toluolsulfonsäure,
c) 1-20 Gew. - % wenigstens eines bekannten Sprengmittels wie Citronensäurehydrogencarbonat,
d) 1-30 Gew. - % wenigstens eines Stellmittels bzw. einer Trägersubstanz wie Ammoniumsulfat,
Zeolith A oder Harnstoff,
e) 0-50 Gew. - % wenigstens eines Bindemittels und
f) 0-10 Gew. - % eines Fettsäureesters enthält.
[0006] Stark quellfähige feinteilige natürliche oder synthetische Schichstilikate sind seit
vielen Jahrzehnten als Textilweichmacher bekannt. Insbesondere Smectite wurden als
Textilweichmacher in Waschmitteln häufig erwähnt. Auch synthetische oder halbsynthetische,
wasserunlösliche, feinteilige Schichsilikate mit Smectitstruktur und insbesondere
entsprechende Hectorite, Saponite und Montmorillonite sind bekannte Handelsprodukte
für zahlreiche Anwendungsgebiete. Stets spielt hier die hohe Quellfähigkeit, die auf
die Fähigkeit der hier betroffenen Klasse von Schichtsilikaten, Wasser und/oder organische,
kationische Verbindungen unter Aufweitung der Schichtabstände in das Kristallgitter
einlagern zu können; zurückgeht, eine entscheidende Rolle. Quellfähige Schichsilikate
und insbesondere Montmorillonit, Hectorit und Saponit largern sich auf Textilfasern
in dünner Schicht ab und beeinflussen damit die Weichheit und den Griff der gewaschenen
Textilien. Auf diese Weise Waschen und Weichmachen von Textilien in einem Vorgang
zu verbinden ist unter anderem Gegenstand der DE OS 23 34 899. Die dort beschriebenen
quellfähigen Smectite mit weichmachenden Eigenschaften finden auch in den erfindungsgemäßen
Wäschenachbehandlungsmitteln der vorliegenden Patentanmeldung Verwendung.
[0007] Als Neutralisationsmittel und Absäuerungsmittel zur pH-Einstellung hautfreundlicher
Avivagespülflotten mit einem Anteil an Schichtsilikaten, können neben der Citronensäure
praktisch alle wasserlöslichen Säuren und davon insbesondere die kristallinen Formen
wie Äpfelsäure, Oxalsäure, Milchsäure oder Toluolsulfonsäure verwendet werden.
[0008] Eine deutliche Verbesserung der Wasserverteilbarkeit von Wäschenachbehandlungsmitteln
auf der Basis von Schichtsilikaten kann dadurch erreicht werden, daß bekannte Sprengmittel
als Rezepturbestandteile zugesetzt werden. Sprengmittel im Sinne dieser Erfindung
sind Citronensäurehydrogencarbonat bzw. Kombinationen aus Hydrogencarbonat- und/oder
Carbonatsalzen mit den zur pH-Wert-Regulierung eingesetzten Säuren sowie praktisch
alle Substanzen, die in Verbindung mit Wasser aufgrund ihrer chemischen Struktur
als Sprengmittel fungieren.
[0009] Als Stellmittel bzw. Trägermaterialien für Wäschenachbehandlungsmittel auf der Basis
der erfindungsgemäßem Zusammensetzungen können praktisch alle wasserlöslichen Salze
der organischen und anorganischen Säuren und Basen Verwendung finden. Stellmittel
gelten allgemein als Hilfsmittel zur Verbesserung der Verteilbarkeit bei der Herstellung
von pulverförmigen Produkten. Sie bewirken Rieselfähigkeit und verhindern Verklumpung
oder Staubbildung. Sogenannte Trägermaterialien wie z.B. Harnstoff, sind Substanzen,
mit deren Hilfe andere, meist flüssige Rezepturbestandteile, wie z.B. Parfümöle oder
nichtionische Dispergatoren in pulverförmigen Produkten homogen gebunden werden können,
ohne daß deren Pulvereigenschaften negativ beeinflußt werden. Beide Substanzgruppen
dienen somit einer Optmierung bzw. Erhaltung der Pulvereigenschaften entsprechender
Mittel. Ein prinzipieller Unterschied zwischen Stellmittel lund Trägersubstanz ist
nicht gege ben. Bezüglich der Produkteigenschaften von Schichtsilikaten ist eine
etwaige Überschneidung mit den als Stellmittel und Trägersubstanz deklarierten Hilfsmitteln
nicht auszuschließen. Die als Hauptkomponente beanspruchten Schichtsilikate zeichnen
sich jedoch gegenüber allen anderen Mitteln im Rahmen dieser Patentanmeldung durch
ein wesentliches Leistungsmerkmal, nämlich der textilavivierenden Eigenschaft aus.
Geeignete Salze sind solche, die aus ökologischer Sicht keinen negativen Einfluß
auf die Umwelt beinhalten. In der Gruppe der Trägermaterialien wird Zeolith A als
bevorzugt angesehen, da sich gezeigt hat, daß Zeolith A mit den feinteiligen Schichtsilikaten
geeignete Pulverstrukturen bildet. Ein weiteres bevorzugtes Trägermaterial ist Harnstoff.
Neben seinen zur Pulverstrukturierung beitragenden Eigenschaften dient Harnstoff
in den pulverförmigen Wäschenachbehandlungsmitteln als Parfumölträger.
[0010] Die erfindungsgemäßen Wäschenachbehandlungsmittel können neben den Rohstoffkomponenten
spezielle Bindemittel mit dispergierenden Eigenschaften enthalten. Unter geeigneten
Bindemitteln werden kapillaraktive Produkte angesehen, die ihre hydrophilen Eigenschaften
der Anwesenheit spezieller funktioneller Gruppen sowie ganz allgemein einer Anhäufung
von Hydroxylgruppen verdanken. Zu dieser Kategorie zählen z.B. Polyglykolether. Geeignete
Polyglykolether leiten sich von Ethylenoxid ab und haben ein Molgewicht im Bereich
von 200 bis 8 000, Vorzugsweise im Bereich von 200 bis 1 000 und insbesondere im Bereich
von 400 bis 600. Geeignete Zusätze sind auch die durch Anlagerung von Ethylenoxid
und/ oder Propylenoxid an Fettalkohole, Fettsäuren, Fettamine, Fettsäure- oder Sulfonsäureamide,
Poly ethylen- oder Polypropylenglykole, Epoxyglykole, Alkylendiamin oder aliphatische
C₁- bis C₈-, vorzugsweise C₃- bis C₆-Alkohole. Außer den oben genannten niedermolekularen
Polyglykolethern sind in erfindungsgemäßen Zusammensetzungen auch hochmolekulare Glykolether,
deren Molekulargewicht im Bereich von etwa 10 000 bis 80 000 liegt, geeignet. Elbenfalls
sind 2-Benzylalkoholpolyglykolether mit 2 bis 10 Mol Ethylenoxid als Zusätze geeignet,
insbesondere dann, wenn die zugrundeliegende Alkoholkomponente 2-Benzyloctanol ist.
Auch Anlagerungsprodukte von 2 bis 10 Mol Ethylenoxid an verzweigte Alkohole, wie
beispielsweise Isotridecanol, sowie hydroxylsubstituierte Fettalkohole lassen sich
in vielen Fällen mit Erfolg als Zusätze verwenden. Auch 1,4-Alkylglycoside und 2,2-Alkylglycoside
mit Alkylresten, die 10 bis 20 Kohlenstoffatome aufweisen, sind geeignete Zusätze.
Auch Paraffinöl ist ein geeigneter Zusatzstoff. Ebenfalls geeignet sind mehrwertige
Alkohole, z.B. Ethylenglykol, Propylenglykol oder Glycerin. Auch der Zusatz verschiedener
Stoffe aus anderen Verbindungsklassen bewirkt in vielen Fällen eine Produktoptimierung.
Geeignete Zusätze sind auch Etheramine der Formel R-(C₂H₄O)
n-NR¹R².
[0011] In dieser Formel bedeutet R einen Alkylrest mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen, n eine
Zahl zwischen 2 und 10, R¹ und R², die gleich oder verschieden sein können, bedeuten
C₂H₄OH oder deren Ester mit C₁₀ bis C₂₀ Monocarbonsäuren oder Sulfobernsteinsäure
bzw. Alkalimetallsalze dieser Säure. Gut geeignet sind auch quartäre Ammoniumsalze
der zuletzt genannten Verbindungen, bei denen an das Stickstoffatom eine weitere Alkylgruppe
mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen unter Ausbildung einer positiven Ladung, die durch
ein die Elektroneu tralität herstellendes Anion, in der Regel das Chlorid-Anion,
ausgeglichen wird.
[0012] Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfassen die Bindemittel der
erfindungsgemäßen Wäschenachbehandlungsmittel:
(a) sich von Ethylenoxid ableitende Polyglykolether mit einem Molekulargewicht im
Bereich von 200 bis 8 000 und vorzugsweise im Bereich von 200 bis 1 000,
(b) durch Anlagerung von Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an Fettalkohole, Fettsäuren,
Fettamine, Fettsäure- oder Sulfonsäureamide, Polyethylenoder Polypropylenglykole,
Epoxyglykole, Alkylendiamin oder aliphatische, 1 bis 8 und vorzugsweise 3 bis 6 C-Atome
enthaltende Alkohole,
(c) hochmolekulare Glykolether mit einem Molekulargewicht im Bereich von 10 000 bis
80 000,
(d) 2-Benzylalkanolpoylglykolether mit 2 bis 10 Mol Ethylenoxid, wenn die zugrundeliegende
Alkoholkomponente 2-Benzyloctanol ist,
(e) Anlagerungsprodukte von 2 bis 10 Mol Ethylenoxid an verzweigtkettige Alkohole
wie Isotridecanol und hydroxlylsubstituierte Fettalkohole,
(f) 1,4- und 2,2-Alkylglycoside mit 10 bis 20 C-Atomen aufweisenden Alkylresten,
(g) Paraffionöl,
(h) mehrwertige Alkohole, wie Ethylenglykol, Propylenglykol oder Glycerin,
(i) Etheramine der Formel
R-(C₂H₄O)n-NR¹R²
wobei
R ein Alkylrest mit 10 bis 20 C-Atomen,
n eine ganze Zahl zwischen 2 und 10,
R¹ und R², die gleich oder verschieden sind,
C₂H₄OH oder deren Ester mit 10 bis 20
C-Atomen enthaltenden Monocarbonsäuren
oder Sulfobernsteinsäuren bzw. die Al
kalimetallsalze dieser Säuren und/oder
(j) quartäre Ammoniumsalze der unter (i) genannten Verbindungen, bei denen an das
Stickstoffatom unter Ausbildung einer weiteren Alkylgruppe mit 1 bis 18 C-Atomen
unter Ausbildung einer positiven Ladung, die durch ein die Elektroneutralität herstellendes
Anion, vorzugsweise ein Chloridanion, ausgeglichen wird.
[0013] Einer weiteren Ausführungsform der Erfindung entsprechend wird das Molekulargewich
der oben genannten, sich von Ethylenoxid ableitenden Gruppen der Polyglykolether
insbesondere im Bereich von 400 bis 600 gewählt.
[0014] Zur weiteren Verbesserung der wäschepflegenden Eigenschaften können zusätzlich Fettsäureester
verwendet werden. Geeignete Fettzäureester, die im Rahmen der vorliegenden Erfindung
verwendet werden, leiten sich von ein- oder mehrwertigen Alkoholen und Mono- oder
Polycarbonsäuren ab, wobei die Kohlenstoffkette der Alkohole 1 - 22 C-Atome und die
der Mono- oder Polycarbonsäuren 1 - 24 C-Atome beträgt und die Anzahl der C-Atome
im Ester gleich oder größer 16 ist und einer der Kohlenstoffreste im Ester wenigstens
12 oder mehr C-Atome enthält. Als bevorzugte Fettsäureester werden Ethylenglykol-Glycerin-
und -Sorbitanester angesehen, wobei ebenfalls die Anlagerungsprodukte von bis zu 20
Mol Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an vorstehende Fettzäureester im Rahmen der
Erfindung Verwendung finden können. Erfindungsgemäß bevorzugt sind Ester, die ausgewählt
sind aus Ethylenglycolstearat, Mono-, Di- und Triglyceride der gesättigten und ungesättigten
Fettsäuren mit der Kettenlänge C₁₂ bis C₂₂ sowie Sorbitan-, mono-, di- und triester
mit der Maßgabe, daß die Säureester im Sorbitanester die Kettenlängen C₁₂ bis C₂₂
haben.
[0015] Wäschenachbehandlungsmittel im Rahmen der vorliegenden Erfindung können gemäß einer
Ausführungsform als Fettsäureester Anlagerungsprodukte mit bis zu 20 Mol Ethylenoxid
und/oder Propylenoxid enthalten.
[0016] Zusätzlich können erfindungsgemäße Wäschenachbehandlungsmittel weitere Komponenten
enthalten. Vorzugsweise kann ein Wäschenachbehandlungsmittel im Rahmen der vorliegenden
Erfindung dadurch gekennzeichnet sein, daß es wirkstoffspezifische Zusatzstoffe wie
Sauerstoffträger und/oder Bleichaktivatoren und/oder antibakterielle Wirkstoffkomponenten
und/oder Soil-Release-Wirkstoffe enthält.
[0017] Der Rahmen der vorliegenden Erfindung umfaßt weiterhin ein Wäschenachbehandlungsmittel,
das vorzugsweise dadurch gekennzeichnet ist, daß es mit bekannten Dispergiermitteln
für eine flüssige, pastöse, granulatartige oder tablettenförmige Anwendungsform konfektioniert
wird.
[0018] Weichspülmittel auf Basis der beanspruchten Wirkstoffkombination können über die
Ein- und Mehrpulvertechnik hergestellt werden. Bei der Einpulvertechnik werden bestimmte
Rohstoffkomponenten mit geeigneten Dispergiermitteln homogen vermengt, anschließemd
getrocknet, mit spreziellen Geräten zerkleinert bzw. pulverisiert und mit den restlichen
Bestandteilen vermischt. Das dispergierte Vorprodukt kann aber auch zu Pulver zerstäubt
werden. Bei der Mehrpulvertechnik werden die einzelnen Produktbestandteile mit speziellen
Homogenisatoren zu fein- oder grobkörnigen Pulvern vermischt.
[0019] Eine andere Darbietungsform von Weichspülmitteln auf Basis der beauspruchten Wirkstoffkomponente
besteht darin, die geeigneten Rezepturbestandteile mit wasserfreien Dispergiermitteln
zu flüssigen bis pastösen Produkten zu konfektionieren. Geeignete Dispergiermittel
sind die bereits genannten kapillaraktiven Produkte.
[0020] Gibt man eine Menge von beispielsweise 2,5 g eines erfindungsgemäßen Wäschenachbehandlungsmittels
auf der Basis von Schichtsilikaten auf die Oberfläche von Wasser (500 ml), so verteilt
sich diese Produktmenge nach relativ kurzer Zeit (ca. 30 sec.) selbständig in dem
Wasser. Durch geringe mechanische Einwirkung (leichte Durchmischung mit einem Rührstab)
erhält man eine homogene und milchig trübe Weichspülerflotte.
[0021] Im Gegensatz dazu sich 2,5 g eines handelsüblichen Schichtsilikates (Laundrosil
DG) nur nach langer Zeit unter starker mechanischer Einwirkung im Wasser homogen
verteilen. Schichtsilikate ohne weitere Zusatzstoffe sind somit für die Wäschenachbehandlung
in der praktischen Anwendung ungeeignet. Einspülversuche in kritischen Einspülkammern
von Haushaltswaschmaschienen führten zu dem Ergebnis, daß bei dem Einsatz von 60
g der Rezeptur gemäß dem folgenden Beispiel 1 praktisch keine Produktrückstände in
den Einspülkammern verbleiben, obwohl diese Einspülkammern für Flüssigprodukte konzipiert
wurden. Einspülversuche mit 36 g des oben genannten handelsüblichen Schichtsilikates
ergaben nicht akzeptable Producktrückstände in diesen Einspülkammern.
[0022] Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert.
Beispiele
[0023] l. Eine Rohstoffzusammensetzung aus 60 Gew.-% Laundrosil DG (natürlicher Calcium-Natrium-Bentonit),
5,0 Gew.-% Citronensäure WFR, 10,0 Gew.-% Natriumhydrogencarbonat, 5,0 Gew.-% Kaliumtoluolsulfonat,
10,0 Gew.-% Ammoniumsulfat, 5,0 Gew.-% Harnstoff, 4,7 Gew.-% Glycerin und 0.3 Gew.-%
Parfümöl wurde wie folgt hergestellt:
Man vermischte die einzelnen Bestandteile (außer Parfümöl) in einem Becherglas (800
ml) mit einem Holzspatel. Danach wurde das Gemenge in einen handelsüblichen Hauschaltmixer
gegeben und kurzzeitg stark geschert. Zwischendurch erfolgte die Parfümierung der
Mischung mit Hilfe eines Parfümzerstäubers. Die parfümierte Mischung wurde zuletzt
in einem Turbula-Schüttelmischer ca. 30 min geschüttelt.
[0024] Ein wie vorstehend beschrieben hergestelltes Wäschenachbehandlungsmittel wurde mit
einem handelsüblchen Vergleichsprodukt auf der Basis kationischer Tenside unter Praxisbedingungen
in Haushaltswaschmaschinen an verschiedenen Testmaterialien aus reiner Baumwolle,
reiner Wolle und verschiedenen Mischgeweben verglichen. Die üblicherweise bei Wäschenachbehandlungsmitteln
verwendete Wirkstoffkonzentration der verschiedenen Wäschenachbehandlungsmittel wurde
einander angeglichen.
[0025] Die Bewertung der nachbehandelten Testgewebe ergab, daß erfindungsgemäße Zusammensetzungen,
wie nach Beispiel 1, eine vergleichbar gute Weichheitswirkung wie bekannte Wäschenachbehandlungsmittel
auf der Basis von kationischen Tensiden aufweisen.
[0026] Wäschenachbehandlungsmittel auf der Basis der beanspruchten Wirkstoffkombinationen
können je nach Produktklassifizierung mit spezifischen Zusatzstoffen ausgestattet
werden. So ist es möglich, als Sauerstoffträger z. B. Perboratmonohydrat, als Bleichaktivator
z. B. TAED (Tetraacetylethylendiamin), als antibakterielle Wirkstoffkomponente z.
B. Toluolsulfonsäurechloramid (Chloramin T) und für eine Soil-Release-Wirkung z.
B. Monoalkyltrimethylammoniumchloride oder -bromide, wie beispielsweise Tetradecyltrimethylammoniumbromid
(TDTMA-BR) einzusetzen. Die nachfolgende Tabelle 1 beschreibt derartige erfindungsgemäße
Wirkstoffkombinationen, die wie oben hergestellt werden.

[0027] Eine weitere Anwendungsform von Wäschenachbehandlungsmitteln auf der Basis der beanspruchten
Wirkstoffkomponenten besteht, darin, die Rezepturbestandteile mit wasserfreien Dispergiermitteln
zu flüssigen bis pastösen Produkten zu konfektionieren. Geeignete Dispergiermittel
sind die bereits genannten kapillaraktiven Produkte.
[0028] Neben der Herstellung von pulverförmigen und flüssigpastösen Produkten besteht die
Möglichkeit der Herstellung von granulatartigen Weichspülmitteln auf Basis von Schichtsilikaten.
Eine weitere Anwendungsform besteht darin, Pulver- und pastenförmige Produkte z. B.
in wasserlöslichen Portionsbeuteln abzupacken oder geeignete Wirkstoffmischungen in
Tablettenform zu pressen.
1. Wäschenachbehandlungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß es
a) 5-80 Gew.-% wenigstens eines natürlichen und/oder synthetischen Schichtsilikates,
b) 1-20 Gew.-% wenigstens eines bekannten Neutralisationsmittels und Absäuerungsmittels
wie Citronensäure, Äpfelsäure, Oxalsäure, Milchsäure oder Toluolsulfonsäure,
c) 1-20 Gew.-% wenigstens eines bekannten Sprengmittels wie Citronensäurehydrogencarbonat,
d) 1-30 Gew.-% wenigstens eines Stellmittels bzw. einer Trägersubstanz wie Ammoniumsulfat,
Zeolith A oder Harnstoff,
e) 0-50 Gew.-% wenigstens eines Bindemittels und
f) 0-10 Gew.-% eines Fettsäureesters enthält.
2. Wäschenachbehändlungsmittel gemäß Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Bindemittel
umfassen:
(a) sich von Ethylenoxid ableitende Polyglykolether mit einem Molekulargewicht im
Bereich von 200 bis 8 000 und vorzugsweise im Bereich von 200 bis 1 000,
(b) durch Anlagerung von Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an Fettalkohole, Fettsäuren,
Fettamine, Fettsäure- oder Sulfonsäureamide, Polyethylen- oder Polypropylenglykole,
Epoxyglykole, Alkylendiamin oder aliphatische, 1 bis 8 und vorzugsweise 3 bis 6 C-Atome
enthaltende Alkohole,
(c) hochmolekulare Glykolether mit einem Molekulargewicht im Bereich von 10 000 bis
80 000,
(d) 2-Benzylalkanolpoylglykolether mit 2 bis 10 Mol Ethylenoxid, wenn die zugrundeliegende
Alkoholkomponente 2-Benzyloctanol ist,
(e) Anlagerungsprodukte von 2 bis 10 Mol Ethylenoxid an verzweigtkettige Alkohole
wie Isotridecanol und hydroxylsubstituierte Fettalkoho1e,
(f) 1,4- und 2,2-Alkylglycoside mit 10 bis 20 C-Atomen aufweisenden Alkylresten,
(g) Paraffinöl,
(h) mehrwertige Alkohole, wie Ethylenglykol, Propylenglykol oder Glycerin,
(i) Etheramine der Formel
R-(C₂H₄O)n-NR¹R²
wobei
R ein Alkylrest mit 10 bis 20 C-Atomen,
n eine ganze Zahl zwischen 2 und 10,
R¹ und R², die gleich oder verschieden sind, C₂H₄OH oder deren Ester mit 10 bis 20
C-Atomen enthaltenden Monocarbonsäuren oder Sulfobernsteinsäuren bzw. die Alkalimetallsalze
dieser Säuren und/oder
(j) quartäre Ammoniumsalze der unter (i) genannten Verbindungen, bei denen an das
Stickstoffatom unter Ausbildung einer weiteren Alkylgruppe mit 1 bis 18 C-Atomen
unter Ausbildung einer positiven Ladung, die durch ein die Elektroneutralität herstellendes
Anion, vorzugsweise ein Chloridanion, ausgeglichen wird.
3. Wäschenachbehandlungsmittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Molekulargewicht
der sich von Ethylenoxid ableitenden Gruppe der Polyglykolether im Bereich von 400
bis 600 liegt.
4. Wäschenachbehandlungmittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fettsäureester
sich von ein- oder mehrwertigen Alkoholen und Mono- oder Polycarbonsäuren ableiten,
wobei die Kohlenstoffkette der Alkohole 1 bis 22 C-Atome und die der Mono- oder Polycarbonsäuren
1 bis 24 C-Atome beträgt, die Anzahl der C-Atome im Ester gleich oder größer 16 ist
und einer der Kohlenstoffreste im Ester wenigstens 12 oder mehr C-Atome enthält.
5. Wäschenachbehandlungsmittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Fettsäureester
ausgewählt ist aus der aus Ethylenglykolstearat, Mono-, Di- und Triglyceriden von
gesättigten und ungesättigten Fettsäuren mit einer Kettenlänge von 12 bis 22 C-Atomen
bestehenden Gruppe sowie Sorbitan- Mono-, Di- und Triester mit der Maßgabe, daß die
Säureester im Sorbitanester eine Kettenlänge von 12 bis 22 aufweisen.
6. Wäschenachbehandlungsmittel gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als
Fettsäureester Anlagerungsprodukte mit bis zu 20 Mol Ethylenoxid und/oder Propylenoxid
verwendet werden.
7. Wäschenachbehandlungsmittel gemäß Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
es wirkstoffspezifische Zusatzstoffe wie Sauerstoffträger und/oder Bleichaktivatoren
und/oder antibakterielle Wirkstoffkomponenten und/oder Soil-Release-Wirkstoffe enthält.
8. Wäschenachbehandlungsmittel gemäß Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
es mit bekannten Dispergiermitteln für eine flüssige, pastöse oder granulatartige
oder tablettenförmige Anwendungsform konfektioniert wird.