[0001] Die Erfindung betrifft einen federnden Absatz für Schuhe, mit einem Absatzkörper,
an dem ein Lauffleck befestigt ist, wobei der Absatzkörper eine Führungskammer aufweist,
in der ein am Lauffleck angeformtes Führungselement geführt ist und wobei eine zwischen
Absatzkörper und Lauffleck bestehende Fuge mit einer elastischen Zwischenlage ausgefüllt
ist.
[0002] Die Absätze müssen aufgrund ihrer immer geringer werdenden Größe aus immer härteren
Materialien gefertigt werden, um die Stabilität zu garantieren. Dadurch wird der Auftritt
auf den Boden immer härter und die dadurch entstehenden Schwingungen gehen durch den
ganzen Körper, sie verursachen Rückenverkrümmung, Bandscheibenschäden und Gelenkschmerzen.
[0003] Trotz dieser gesundheitsschädlichen Erkenntnisse werden auf der ganzen Welt Schuhe
mit bedeutend harten Absätzen und mit minimalen Auftrittsflächen verlangt und getragen.
[0004] Bei Sport- und Freizeitschuhen trägt man diesem Problem dadurch Rechnung, daß die
ganze Sohle, insbesondere die Innensohle, aus einem elastischen, weichen Material
gefertigt oder mit eingebauten Luftkammern ausgerüstet wird. Dies bedingt jedoch eine
relativ voluminöse Sohlenform, die bei modischen Schuhen und Damenschuhen mit Absätzen
nicht verwendet werden kann.
[0005] Es wurde aber auch schon bei Damen-Straßenschuhen vielfach versucht, dem Absatz federnde
Eigenschaften zu verleihen.
[0006] Ein Absatz der eingangs genannten Art ist bekannt aus der DE-B-672 650. Er besteht
aus mehreren ineinandergreifenden Teilen mit senkrecht oder annähernd senkrecht zur
Auftrittsfläche stehenden Wänden. Die zwischen den Absatzteilen vorhandenen Fugen
sind durch eine fest haftende elastische Schicht, zum Beispiel aufvulkanisierter Kautschuk,
ausgefüllt. Falls die ineinandergreifenden Absatzteile zylindrisch ausgebildet sind,
wird der im inneren Absatzteil vorhandene Hohlraum nach außen durch die den hohlzylindrischen
Spalt zwischen den Absatzteilen ausfüllende elastische Zwischenschicht abgedichtet.
Durch zusätzliche Spannschrauben kann der elastischen Zwischenschicht eine Vorspannung
erteilt werden.
[0007] Diese Konstruktion besitzt mehrere Nachteile. Ein grundsätzlicher Nachteil besteht
darin, daß die Absatzteile nicht mehr trennbar sind, so daß Reparaturen erschwert
oder gar unmöglich sind. Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, daß die elastische
Zwischenschicht auf Scherung beansprucht wird; gegenüber Scherkräften sind jedoch
die elastischen Kunststoff- und Kautschukmaterialien wenig resistent. Dies gilt auch
für die Klebeverbindung zwischen Absatzteil und elastischer Zwischenschicht.
[0008] Aus der DE-B-19 37 747 ist ein Schuhabsatz mit Elastikzwischenlage bekannt, die sich
mit etwa gleicher Dicke über den ganzen Absatzquerschnitt erstreckt. Sie weist Durchbrechungen
auf, in welchen zur Begrenzung des Kompressionswegs Anschläge angeordnet sind. Vorteilhaft
ist hier, daß die elastische Zwischenschicht nicht auf Scherung, sondern auf Druck
belastet wird. Nachteilig ist jedoch, daß ein Beziehen des Absatzes mit Leder oder
dergleichen speziell bei Damenschuhen nicht mehr möglich ist, da der Bezug im Bereich
der elastischen Zwischenschicht Falten schlägt und reißt.
[0009] Eine weitere federnde Absatzkonstruktion ist bekannt aus der DE-A-29 33 393. Dieser
Absatz ist bestenfalls für Sport- und Freizeitschuhe einsetzbar.
[0010] Eine Absatzkonstruktion, die für hochhackige Damenschuhe geeignet sein soll, ist
bekannt aus der DE-A-24 31 420. Eine solche Absatzkonstruktion ist jedoch schon vom
ästhetischen Standpunkt aus völlig unbefriedigend. Gehen kann man in einem derartigen
Schuh sicher nicht.
[0011] Allen soeben beschriebenen vorbekannten Absatzkonstruktionen ist im übrigen gemeinsam,
daß es nicht möglich ist, Schuh und Absatz mit der bewährten Zentralschraube zu verbinden.
Gerade diese Verbindungsart hat sich jedoch wegen ihrer überragenden Einfachheit und
Haltbarkeit speziell bei Damenschuhen allein durchgesetzt.
[0012] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die federnde Absatzkonstruktion
der eingangs beschriebenen Art dahingehend zu verbessern, daß eine Befestigung des
Absatzes am Schuh mittels Zentralschraube und ein einfaches Auswechseln des dem Verschleiß
unterworfenen Absatzfleckes möglich ist.
[0013] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Absatzfleck erneuerbar, insbesondere austauschbar
am Absatzkörper befestigt ist und daß am Absatzfleck ein Führungsbolzen mit Schnappkopf,
der mit geringem Seitenspiel in einer entsprechenden Stufenbohrung geführt und gehalten
ist, und ein Führungsbolzen, der mit geringem Seitenspiel in einer entsprechenden
Führungsbohrung im Absatzkörper geführt ist, angeformt sind.
[0014] Da die die Fuge zwischen Absatzfleck und Absatzkörper ausfüllende elastische Zwischenschicht
so weit wie möglich nach unten verlegt ist, läßt sich der Absatz nach wie vor mit
Leder oder dergleichen beziehen. Die die Fuge ausfüllende elastische Zwischenschicht
stört das Gesamtbild nicht; sie bildet gleichsam einen Teil des Absatzflecks.
[0015] Absatzkörper und Absatzfleck selbst können vorteilhafterweise aus denselben Materialien
wie bisher hergestellt, insbesondere aus einem formbeständigen Kunststoffmaterial
gespritzt werden. Die Führung des Flecks im Absatzkörper ist nicht zuletzt dank der
Verwendung von Führungsbolzen mit Schnappkopf ausgezeichnet, so daß der Schuh beim
Gehen und Stehen seinem Träger einen einwandfreien, sicheren Halt gibt. Das Gefühl
des seitlichen Schwimmens, das ohne Führungsbolzen immer auftritt, entfällt ganz.
[0016] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Stufenbohrung im vorderen
Bereich des Absatzkörpers angeordnet. Da eine Stufenbohrung aus herstellungstechnischen
Gründen praktisch nur als Durchgangsbohrung ausgebildet werden kann, bleibt durch
diese spezielle Anordnung noch genügend Absatzmaterial für die zentrale Befestigungsschraube.
Die Führungsbohrung dagegen ist als Sackbohrung ausgebildet. Auch dadurch wird zusätzlich
Platz für die zentrale Befestigungsschraube geschaffen.
[0017] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung besitzt der Schnappkopf einen Kreuzschlitz
mit großer Schlitzbreite. Diese Variante erleichtert das Herausziehen des Absatzflecks
aus dem Absatzkörper im Fall einer Reparatur.
[0018] Eine Alternative hierzu ist die Ausgestaltung des Schnappkopfes als Stegkreuz.
[0019] Dadurch, daß die elastische Zwischenlage zwischen Absatz und Fleck gelegt ist, ist
es möglich, den Absatz mit Leder oder dergleichen zu beziehen. Gleichzeitig füllt
sie die Fuge zwischen Absatz und Fleck aus.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die elastische Zwischenlage
ein geschäumtes Material, Kunststoff, Kautschuk oder ähnliches. Durch eine vorteilhafte
Farbgebung der elastischen Zwischenlage im Vergleich zur Farbe des Absatzes oder des
Absatzflecks lassen sich zusätzliche optische und modische Effekte erzielen.
[0021] Gemäß einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung sind zwischen Absatzkörper und
Fleck zusätzliche federnde Elemente angeordnet. Dies können sein Polster aus elastischem
Material, vorzugsweise aus Gummi oder Kunststoff, oder Spiralfedern, wobei diese bevorzugt
auf Schnappkopfführungsbolzen und Führungsstift aufgesetzt werden. Diese zusätzlichen
Federelemente sollen hauptsächlich bei kleinen Flecken zusätzliche Elastizität bringen
und die Zwischenschicht entlasten.
[0022] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind die elastische Zwischenlage
und/oder das federnde Polster mit Absatzkörper und/oder Absatzfleck verklebt. Auf
diese Weise wird mit Sicherheit verhindert, daß Schmutz, beispielsweise Regenwasser,
in das Innere der Absatzkonstruktion gelangen kann. Dabei genügt es, eine Klebeverbindung
mit geringer Klebkraft vorzusehen, um das Auswechseln des Absatzflecks anläßlich einer
Reparatur nicht zu behindern.
[0023] Im übrigen ist es beim Verkleben auch möglich, auf den Schnappkopf am Schnappkopfführungsbolzen
zu verzichten und statt der Stufenbohrung ebenfalls eine Sackbohrung vorzusehen, so
daß für die zentrale Befestigungsschraube oder dergleichen noch mehr Platz bleibt.
[0024] Anhand der Zeichnung soll die Erfindung in Form von Ausführungsbeispielen näher erläutert
werden. Es zeigen anhand von Querschnitten durch einen mittelhohen Absatz für Damenschuhe:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform unter Verwendung eines elastischen Polsters als
federndes Element,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Lauffleck der Fig. 1,
Fig. 3 eine Ausführungsform mit einer Spiralfeder als federndes Element,
Fig. 4 eine Ausführungsform mit zwei Spiralfedern als federndes Element,
Fig. 5 eine zweite Ausführungsform mit einem elastischen Polster als federndes Element,
Fig. 6 eine dritte Ausführungsform mit einem elastischen Polster als federndes Element,
jedoch ohne Verwendung Von Schnappköpfen,
Fig. 7 und 8 einen Absatzfleck mit eckig geformtem Bolzen in Seitenansicht und Draufsicht.
[0025] In Fig. 1 erkennt man im Querschnitt einen Absatzkörper 1, an dessen Oberseite Justierzapfen
12 für die Schuhmontage zu erkennen sind. Eine zentrale Befestigungsschraube 13 für
die Verbindung zwischen Absatzkörper 1 und Schuh ist angedeutet.
[0026] Ein Absatzfleck 2 mit einem angeformten Führungselement 4 ist von unten in eine entsprechende
Führungskammer 6 im Absatzkörper 1 eingesetzt. Ein möglichst geringes Seitenspiel
sorgt für eine gute Führung bei ungehinderter Längsbeweglichkeit.
[0027] Eine zwischen Absatzfleck 2 und Absatzkörper 1 bestehende Fuge ist mit einer elastischen
Zwischenlage 3 ausgefüllt. Der Absatzkörper 1 kann wie bisher mit Leder oder dergleichen
bezogen werden. Das Ende des Bezuges wird in die Fuge eingeschlagen.
[0028] An der Oberseite des Führungselements 4 ist zunächst ein Führungsstift 10 angeformt,
der in einer als Sackbohrung ausgebildeten Führungsbohrung 11 mit geringem Seitenspiel
geführt ist. Am Führungselement 4 ist ferner ein weiterer Führungszapfen 7 angeformt,
der wiederum mit geringem Seitenspiel in einer Stufenbohrung 8 geführt ist. Die Stufenbohrung
8 ist aus fertigungstechnischen Gründen als Durchgangsbohrung ausgeführt. Ein Schnappkopf
9 am Führungszapfen 7 sorgt dafür, daß der Absatzfleck 2 unverlierbar am Absatzkörper
1 befestigt ist.
[0029] Ein zusätzliches elastisches Polster 5.1 aus Kunststoff oder Kautschuk zwischen dem
Führungselement 4 und dem Absatzkörper 1 verbessert die federnden Eigenschaften und
verhindert, daß die elastische Zwischenlage 3 aufgrund der hohen Flächenpressung zusammengedrückt
oder zerstört wird.
[0030] Fig. 2 zeigt, daß der Schnappkopf 9 mit einem relativ breiten Kreuzschlitz ausgerüstet
ist. Dadurch läßt er sich auch wieder aus der Stufenbohrung 8 herausziehen, wenn der
Absatzfleck 2 abgelaufen ist.
[0031] Fig. 3 zeigt eine Anordnung, bei der in eine Vertiefung des Führungselements 4 eine
Spiralfeder 5.2 eingesetzt ist.
[0032] Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform, bei der zwei Spiralfedern 5.3 als zusätzliche
federnde Elemente verwendet werden. Beide Spiralfedern 5.3 sind um je einen Führungszapfen
7, 10 herumgewickelt wegen der besseren Führung.
[0033] Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform, bei der Schnappkopfführungsbolzen 7 und Führungsbolzen
10 in Verbindung mit den zugehörigen Bohrungen 8.1, 11 die Führung übernehmen und
der Schnappkopf 9 den Halt des Fleckes. Als federndes Element ist hier wieder ein
elastisches Polster 3, 5.1 aus Kunststoff oder Kautschuk vorgesehen.
[0034] Fig. 6 zeigt eine Ausführungsform, bei der der Schnappkopf entfallen ist. Statt des
Schnappkopfführungsbolzens ist ein zweiter Führungsstift 7 vorgesehen, der wiederum
in einer Sackbohrung 8 mit geringem Seitenspiel geführt ist. Um zu verhindern, daß
sich der Absatzfleck 2 ungewollt vom Absatzkörper 1 lösen kann, sind Absatzkörper
1, elastische Zwischenlage 3 und/oder Lauffleck 2 miteinander verklebt. Eine solche
Verklebung, die sich auch bei den Ausführungsformen der Fig. 1 bis 5 vornehmen läßt,
hat den zusätzlichen Vorteil, daß keinerlei Straßenschmutz, Regenwasser oder dergleichen
in das Innere der Absatzkonstruktion eindringen kann. Es versteht sich, daß diese
Klebeverbindung nicht allzu fest sein darf, um ein Auswechseln des Laufflecks 2 im
Reparaturfall nicht zu behindern.
[0035] Die Fig. 7 und 8 zeigen eine sehr einfache Ausgestaltung eines Laufflecks 2, bei
dem beide Führungsstifte und das Führungselement zu nur einem Führungsstift 4 von
relativ großem Querschnitt und großer Höhe vereinigt sind, um eine gute Führung in
der entsprechenden Aussparung im Absatzkörper zu gewährleisten. Auch hier ist die
gesamte Fläche des Absatzflecks 2 mit elastischen Materialien 3, 5 belegt; die gesamte
Fläche hat also tragende Funktion und hält so die Flächenpressung möglichst niedrig.
[0036] Bei dieser Ausführung müssen Absatz, elastische Schicht und Fleck miteinander verklebt
werden. Das wichtigste dabei aber ist, daß die Paßstifte eine Form aufweisen, die
sich im Absatzkörper nicht drehen läßt, d.h. sie sind oval oder mehreckig im Querschnitt
geformt.
1. Federnder Absatz für Schuhe, mit einem Absatzkörper (1), an dem ein Absatzfleck
(2) befestigt ist, wobei der Absatzkörper (1) eine Führungskammer (6) aufweist, in
der ein am Absatzfleck (2) angeformtes Führungselement (4) geführt ist, und wobei
eine zwischen Absatzkörper (1) und Absatzfleck (2) bestehende Fuge mit einer elastischen
Zwischenlage (3) ausgefüllt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Absatzfleck (2) erneuerbar,
insbesondere austauschbar am Absatzkörper (1) befestigt ist und daß am Absatzfleck
(2) ein Führungsbolzen (7) mit Schnappkopf (9), der mit geringem Seitenspiel in einer
entsprechenden Stufenbohrung (8) geführt und gehalten ist, und ein Führungsbolzen
(10), der mit geringem Seitenspiel in einer entsprechenden Führungsbohrung (11) im
Absatzkörper (1) geführt ist, angeformt sind.
2. Absatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stufenbohrung (8) im vorderen
Bereich des Absatzkörpers (1) angeordnet ist.
3. Absatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schnappkopf (9)
als Halbkugel mit kreuzförmigem oder dergleichen Schlitz oder als Stegkreuz ausgebildet
ist.
4. Absatz nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsbohrung
(11) eine Sackbohrung ist.
5. Absatz nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen Absatzkörper (1) und Lauffleck (2) zusätzliche federnde Elemente (5) angeordnet
sind.
6. Absatz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das federnde Element (5) ein
Polster (5.1) aus elastischem Material, vorzugsweise aus Kautschuk oder Kunststoff,
ist.
7. Absatz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das federnde Element (5) eine
Spiralfeder (5.2, 5.3) ist.
8. Absatz nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß auf beide Führungsbolzen (7,
10) je eine Spiralfeder (5.3) aufgesetzt ist.
9. Absatz nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Spiralfeder (5.2) teilweise
in das Führungselement (4) eingelassen ist.
10. Absatz nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die elastische Zwischenlage (3) und/oder das federnde Polster (5.1) mit Absatzkörper
(1) und/oder Lauffleck (2) verklebt sind.