[0001] Bausätze für Möbel sind bekannt und es ist üblich, fertig zugeschnittene, für ein
bestimmtes Möbelstück verwendbare Teile abzugeben und der Käufer kann dann aufgrund
einer Bauanleitung das eine Möbel zusammenstellen.
[0002] Da es in der heutigen Zeit üblich ist, anstelle von massivem Holz Spanplatten zu
verwenden, müssen die Stirnflächen dieser Platten abgedeckt oder besonders behandelt
werden. Dazu ist gemäss den DE-U-Nrn. 76 22 884.7 und 77 04 583.1 bekannt geworden,
die Platten für Wände an den Möbelkanten durch Zwischenlage von Verbindungsstäben
miteinander zu verbinden. Zum Verbinden der Verbindungsstäbe und der Platten werden
allgemein bekannte Schraubverbindungen, wie eine Art im DE-U-84 08 042.6 beschrieben
ist, benützt.
[0003] Es ist bis heute jedoch kein einem Baukasten ähnliches System bekannt geworden, bei
dem mit Einheitselementen beliebige Möbel hergestellt werden können.
[0004] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung einen Bausatz gemäss dem Oberbegriff des unabhängigen
Patentanspruchs 1 zu schaffen, mit dem beliebige Möbel aufgebaut werden können.
[0005] Erfindungsgemäss wird dies durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des unabhängigen
Patentanspruchs 1 erreicht.
[0006] Für die Befestigung von viel dünneren und oftmals aus Sperrholz bestehenden Rückwänden
an mässiven Holzplatten ist ein Verbindungselement im Patentanspruch 9 definiert.
[0007] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 perspektivisch dargestellte Teile des Bausatzes in gedehnter Darstellungsweise
Fig. 2 einen Aufriss einer Seitenwand für eine Bücherwand mit perspektivisch angedeuteten
Schrank- und Tablarteilen
Fig. 3-5 Querschnittansichten von drei unterschiedlichen Kanthölzern
Fig. 6 eine Schnittansicht durch eine Eckverbindung mit einer Rückwand.
[0008] Die Bausatz-Teile gemäss Fig. 1 sind grundsätzlich ein Kantholz 10 mit aufeinander
ausgerichteten Paaren von Bohrungen 11,12 zur Aufnahme von Verbindungselementen 13
in Form eines Stiftes 14 mit einerseits einem Holzschraubengewinde 15 und einem durch
eine umlaufende Nut 16 abgeteilten Kopf 17 mit Schraubenschlitz 18.
[0009] Diese Verbindungselemente 13 werden in die für den Anbau einer Holzplatte 20,30,20ʹ,30ʹ
vorgesehenen Seitenflächen des Kantholzes 10 eingeschraubt. Die Holzplatten 20,30,
20ʹ,30ʹ haben neben der für die Aufnahme des Stiftes 14 mit Nut 16 und Kopf 17 notwendigen
Bohrung, z.B. die Bohrung 32ʹ in der Holzplatte 30ʹ, noch eine damit kommunizierende
Bohrung 21,31,21ʹ,31ʹ. In diese Bohrung wird zur Fixierung der Holzplatte mit dem
Verbindungselement 13 eine Stiftschraube 23,33 eingeschraubt, die in montiertem Zustand
mit ihrem Ende in die Nut 16 des Verbindungselementes 13 eingreift und damit Platte
und Kantholz starr verbunden hält.
[0010] Soweit sind die verwendeten Elemente bekannt und brauchen deshalb an dieser Stelle
auch nicht weiter beschrieben zu werden. Die Erfindung selbst betrifft nun darüber
hinaus ein Baukastensystem, mit dem jedermann sein eigenes Möbelprogramm zusammenstellen
kann, ohne auf vorgefertigte aber noch nicht zusammengesetzte Möbel mit starren Abmessungen
angewiesen zu sein.
[0011] Dementsprechend wird erfindungsgemäss vorgeschlagen, die Holzplatten 20,30,40,50
mit einheitlicher Dicke und Breite, aber mit unterschiedlicher Länge und dazu Kanthölzer
10 mit unterschiedlichen Längen entsprehend ganzzahligen Vielfachen der Breite der
Holzplatten vorzusehen.
[0012] Damit kann, wie Fig. 2 deutlich zeigt, eine Gestellseitenwand oder Mittelwand für
eine Bücherwand gebildet werden, indem zwei Kanthölzer 41,42 mit einer Länge, die
der Breite von drei nebeneinander aufgestellten Holzplatten 43,44,45 entspricht, zu
einer Sockelwand zusammengestellt werden. Ueber diesem Sockel 40 kann eine Fernsehgeräte-Nische
50 vorgesehen sein, die nur eine einzelne Holzplatte 51 aufweist. Ueber dieser Wandpartie
kann ein Kästchen 60 für Nippes oder Geschirr vorgesehen sein, das mit Kanthölzern
61,62 von einer Länge, die zwei Holzplatten 63,64 entspricht und diesen beiden genannten
Holzplatten 63,64 zusammengebaut ist. Ueber diesem Kästchen 60 kann eine Bücherablage
70 vorgesehen sein, deren seitliche Wände 72, 73 mit einem Kantholz 71 mit der Einheitslänge
entsprechend der Breite nur einer Holzplatte verbunden werden.
[0013] Die Längen der Holzplatten 43,44,45 müssen natürlich unter sich gleich sein, wie
auch diejenigen der Holzplatten 63, 64. Jedoch können die Höhen von Sockel 40, Fernsehgeräte-Nische
50, Kästchen 60 und Bücherablage 70 frei aus Sätzen von bereitgestellten Holzplatten
ausgewählt werden, um der jeweiligen möglichen Bauhöhe gerecht zu werden.
[0014] Für den Fall, dass jemand zu wenig freien Raum für einen aus drei Holzplatten bestehenden
Sockel hat, kann er ohne Probleme zu haben auf einen Sockel mit zwei Holzplatten ausweichen,
er braucht dann Kanthölzer 41,42, die eben nur eine Länge entsprechend der Breite
von zwei Holzplatten haben.
[0015] Somit lässt sich eine Möblierung frei nach Platz und Wunsch zusammenstellen. Auch
bei veränderten Platzverhältnissen nach einem Wohnungswechsel kann wieder ein den
zur Verfügung sthenden Raum optimal nutzendes Möbel gebildet werden.
[0016] Für einen Anbau von weiteren Elementen gemäss Fig. 2 sind Kanthölzer gemäss Fig.
1 oder 3 vorzusehen, die auf allen vier Seitenflächen Bohrungen 11,12 aufweisen, wie
Fig. 1 zeigt, oder nur für einen dreiseitigen Anbau von Holzplatten vorgesehen sind,
wie Fig. 3 zeigt.
[0017] Anstelle solcher zierloser Kanthölzer könnten für die Kanthölzer 41,61 und 62 in
Fig. 2 Kanthölzer mit sechseckiger Querschnittfläche gemäss Fig. 4 oder mit wenigstens
einer äusseren gewölbten Fläche gemäss Fig. 5 genommen werden, so dass ein ästhetisch
schön wirkendes Möbel gebildet werden kann.
[0018] Selbstverständlich sind Boden- und Deckwände des Sockels 40 und des Kästchens 60
ebenfalls mit drei bzw. zwei nebeneinander angeordneten Holzplatten gebildet, die
auf gleiche Weise wie die Seitenwandplatten 43,44,45 oder 63,64 mit den Kanthölzern
41,42,61,62 verbunden sind. Wenn diese Elemente 40,60 mit Schubladen, Holz- oder
Glastüren, oder mit -Schiebern ausgerüstet sein sollen, müssen natürlich einheitliche
Breiten der Boden- und Deckwände oder zumindest nur wenige verschiedene Grössen vorgesehen
sein.
[0019] Für Rückwände 46,66 (Fig. 2) werden üblicherweise Sperrholzplatten von wenigen Millimetern
Dicke verwendet. Solche Platten würden natürlich bei stirnseitiger Befestigung, wie
in Fig. 1 dargestellt, bei geringster Belastung ausbrechen. Damit auch hier ein kostengünstiger
Weg beschritten werden kann wurden Klammern 80 gemäss Fig. 6 entwickelt, die einen
geraden bandförmigen Verbindungsteil 81 mit beiderends gegensinnig angeordneten Nocken
82,83 versehen sind. Der Nocken 82 für die Verbindung mit einer Holzplatte 84 ist
massiv und zum Eingriff in eine Nut 85 ausgebildet. Der Nocken 83 für den stirnseitigen
Eingriff in die Sperrholzplatte 86 ist als Federlasche aus der Endpartie des Verbindungsteils
81 geformt, so dass sich eine allfällige Kraft auf die Aussenplatten der Sperrholzplatte
86 auswirken kann und zwar an gegeneinander versetzten Stellen.
[0020] Bei unterschiedlicher Bautiefe der Möbel kann durch die Verwendung der Kanthölzer
die Lochung unterbrochen werden, indem ein horizontales Zwischenkantholz die Verbindung
zwischen einem gelochten senkrechten Kantholz eines geschlossenen Möbelteils und
einem sichtbaren senkrechten Kantholz an einer Stirnseite einer sichtbaren Seitenwand
bildet.
1. Bausatz zum Bau von Möbeln aller Art, bestehend aus Kanthöltern und Holzplatten
je mit Bohrungen für die Aufnahme von Verbindungselementen, gekennzeichnet durch Holzplatten
(20,20ʹ,30,30ʹ) unterschiedlicher Längen und allenfalls unterschiedlicher Breite und
Kanthölzer (10) zur Verbindung der Holzplatten unterschiedlicher Breite.
2. Bausatz nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der Kanthölzer
(10) gleich der einfachen, der doppelten oder der dreifachen Breite der schmalsten
Holzplatten ist.
3. Bausatz nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Kanthölzer (10,100)
der einen Art zur Veränderung der Bautiefe des Möbels viereckig mit einem quadratischen
oder rechteckigen Querschnitt ausgebildet sind.
4. Bausatz nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Kanthölzer (110,120)
einer zweiten Art zur Bildung der Möbelkanten wenigstens eine profilierte Kante aufweisen.
5. Bausatz nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt der
Kanthölzer sechseckig ist und die Aussenkante durch eine Fläche gebrochen ist (Fig.
4).
6. Bausatz nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanthölzer für
Aussenkante und Innenkante gewölbte Flächen haben (Fig. 5.)
7. Bausatz nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Wölbungen gleichmässig
sind.
8. Bausatz nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussenfläche konvex
und die Innenfläche konkav gewölbt sind.
9. Verbindungselement zur verdeckten direkten Verbindung von zwei Wänden, insbesondere
zur Befestigung von Rückwänden, gekennzeichnet durch Klammern (80), bei denen an einem
bandförmigen geraden Verbindungsteil (81) an den Endpartien auf entgegenstehenden
Seiten Nocken (82,83) angebracht sind.
10. Bausatz nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Holzplatten (20,20ʹ,30,30ʹ)
unterschiedlicher Längen aber einheitlicher Breite und Dicke vorhanden sind und dass
die Länge der Kanthölzer (10) ein ganzzahliges Vielfaches der Breite der Holzplatten
ist.