(19)
(11) EP 0 270 734 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.06.1988  Patentblatt  1988/24

(21) Anmeldenummer: 87108224.4

(22) Anmeldetag:  06.06.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A63B 23/04, A63B 21/00, A61H 1/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 05.12.1986 DE 8632570 U

(71) Anmelder:
  • Firma A. Bösl
    D-5100 Aachen (DE)
  • Hübner, Klaus Dr. med.
    D-5106 Roetgen (DE)

(72) Erfinder:
  • Huebner, Klaus, Dr.
    D-5106 Roetgen (DE)
  • Boesl,Aloysia
    D-5100 Aachen (DE)

(74) Vertreter: Liermann, Manfred (DE) 
Patentanwalt Manfred Liermann Schillingsstrasse 335
D-52355 Düren
D-52355 Düren (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Gymnastikgerät zur Durchführung von Bein- und/oder Fussgymnastik


    (57) Die Erfindung betrifft ein Gymnastikgerät zur Durchführung von Bein- und/oder Fußgymnastik. Zur Minderung der Gefahr einer Thrombosebil­dung bei operativen Eingriffen soll eine passive Gymnastik möglich sein. Hierzu wird vorgeschlagen, Mittel (1) zur Aufnahme mindestens eines Fußes (3) vorzusehen, welche um eine Schwenkachse (4) schwenkbar gelagert angeordnet und mit einem Schwenkantrieb (7) verbunden sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Gymnastikgerät zur Durchführung von Bei- und/oder Fußgymnastik. Hierbei soll die Gymnastik jedoch passiv betrieben werden.

    [0002] Bei operativen Eingriffen ist erfahrungsgemäß trotz des Einsatzes entsprechender Medikamente die Gefahr einer Thrombosebildung im Bein sehr groß.

    [0003] Es ist weiterhin bei bettlägerigen, sehr geschwächten Patienten problematisch für eine Venenentlastung und eine Gewebsentstauung zu sorgen. Hierzu werden zum Teil sog. Kompressionsstrümpfe verwendet, aber auch Manschetten, die beispielsweise die Beine umfassen und einzelne aufeinander folgende Druckkammern aufweisen, die nachein­ander mit geeignetem Druck eines Strömungsmediums gefüllt werden. Es handelt sich hierbei um die sog. intermetierende Kompression. Insbe­sondere letztere Vorgehensweise hat sich gut bewährt.

    [0004] In vielen Fällen ist es jedoch erstrebenswert Kompessionsverbände oder Manschetten zur Ausübung einer intermetierenden Kompression, die jeweils das Beim umfassen, zu vermeiden. In solchen Fällen wird eine geeignete Entstauung und Venenentlastung nahezu unmöglich.

    [0005] Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde eine Einrichtung vorzuschlagen, mit der die Gefahr einer Thrombusbildung in den Beinen während einer Opperation vermindert werden kann und die außerdem bei sehr geschwächten Patienten zur Venenentlastung und Gewebeentstauung eingesetzt werden kann.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Gymnastik­gerät zur Durchführung von Bein- und/oder Fußgymnastik vorgesehen ist, mit Mitteln zur Aufnahme mindestens eines Fußes, die um eine Schwenkachse schwenkbar gelagert angeordnet und mit einem Schwenk­antrieb verbunden sind. Mit diesem Gerät wird der Fuß in seinem Gelenk in natürlicher Bewegungsrichtung leicht geschwenkt und damit passiv die Muskulatur des Beines entsprechend bewegt. Soweit eine solche Maßnahme während eines opperativen Eingriffs durchgeführt wird, kann hierdurch die Gefahr einer Thrombusbildung im Bein sehr stark vermindert werden. Aber auch in der Anwendung bei geschwächten Patienten wird hierdurch eine Venenentlastung und Gewebeentstauung herbeigeführt. Eine aktive Mitarbeit des Patienten ist nicht erforderlich.

    [0007] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Mittel zur Aufnahme eines Fußes von mindestens einer Fußstütze und einer Fersenstütze gebildet werden. Hierdurch kann der Fuß sicher getragen werden.

    [0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgeschlagen, daß Befesti­gungsmittel für den Fuß vorgesehen sind. Dies ist besonders vorteilhaft bei sehr geschwächten Patienten oder bei einem Einsatz während eines opperativen Eingriffs mit Vollnarkose des Patienten.

    [0009] Weiterhin ist nach der Erfindung noch vorgeschlagen, daß die Befesti­gungsmittel von Riemen gebildet werden. Diese sind einfach anbringbar und leicht zu handhaben.

    [0010] Eine andere Ausgestaltung der Erfindung wiederum sieht vor, daß der Schwenkwinkel und die Schwenkwinkellage der Mittel zur Aufnahme des Fußes einstellbar sind. Hierdurch kann auf die Bewegungsfähigkeit des Patienten Rücksicht genommen werden.

    [0011] Ergänzend wird nach der Erfindung noch vorgeschlagen, daß die Schwenkgeschwindigkeit einstellbar ist. Hierdurch kann über die Bewegungsgeschwindigkeit Einfluß auf den Behandlungserfolg genommen werden.

    [0012] Weiterhin ist bei der Erfindung eine im Schwenkantrieb vorgesehene Koppelstange zur Übertragung der Schwenkbewegung vorhanden. Über eine Koppelstange kann sehr einfach sowohl eine Schwenkbewegung als auch eine Drehbewegung des Antriebselementes jeweils in eine Schwenkbewegung umgewandelt werden, bzw. die Schwenkbewegung übertragen werden.

    [0013] Ergänzend wird dann nach der Erfindung vorgeschlagen, daß die Koppelstange längenveränderlich ausgebildet ist. Dies ist ein einfaches Mittel um die Schwenkwinkellage ohne Veränderung des Schwenkwinkels zu verändern.

    [0014] In ergänzender Ausgestaltung ist nach der Erfindung vorgesehen, daß im Schwenkantrieb ein in seiner Drehzahl regelbarer Motor mit einem Abtriebsgetriebe vorgesehen ist, dessen Abtriebselement mit der Koppelstange verbunden ist. Da keine sehr hohen Energien benötigt werden, kann es sich hierbei um einen recht kleinen, bei Bedart auch hochdrehenden Elektromotor handeln, der sehr leicht in seiner Drehzahl regelbar ist. Ein mit dem Motor verbundenes Abtriebsgetriebe sorgt für die notwendige Reduzierung der Motordrehzahl bis zum Abtriebselement. Das Abtriebselement kann beispielsweise eine Scheibe sein, die irgendwo an ihrem Radius mit der Koppelstange verbunden ist. Das Abtriebs­element kann bei Betrieb das Motors kontinuierlich drehen. Die Koppelstange sorgt hierbei dafür, daß diese Drehbewegung in eine Schwenkbewegung umgesetzt wird.

    [0015] Nach einer alternativen Ausgestaltung ist nach der Erfindung vorgeschla­gen, daß das Abtriebsgetriebe ein Schwenkgetriebe ist. Damit wird direkt im Antriebsbereich bereits eine Schwenkbewegung erzeugt, die von der Koppelstange übertragen werden kann. Es muß nicht erst eine Drehbewegung in eine Schwenkbewegung umgewandelt werden. Solche Einrichtungen sind auch bereits bekannt aus Kraftfahrzeugscheiben­wischerantrieben. Auch dort existieren bereits Antriebe mit einem Elektromotor und einem Abtriebsgetriebe, bei dem die Abtriebsbewegung bereits eine Schwenkbewegung ist. Solche Antriebe können durchaus bei der erfindungsgemäßen Einrichtung Verwendung finden.

    [0016] Ergänzend ist dann noch vorgeschlagen, daß der Schwenkwinkel des Abtriebselementes des Schwenkgetriebes einstellbar ist. Auch dies ist bereits von Scheibenwischerantrieben her bekannt. Gleiches gilt für die Schwenkgeschwindigkeit.

    [0017] Nach einer bestimmten Ausführungsform der Erfindung wird vorge­schlagen, daß das Abtriebselement in einem radialen Abstand zu seiner Drehachse mit der Koppelstange verbunden ist. Soweit das Abtriebsele­ment nicht unmittelbar auf der Schwenkachse angeordnet ist, also eine Koppelstange zwischen Abtriebselement und denm zu schwenkenden Teil vorgesehen sein muß, ist es erforderlich, daß die Koppelstange einen gewissen radialen Abstand zur Drehachse einhält. Dieser Abstand ist bestimmend für die Größ des Schwenkwinkels.

    [0018] Es wird daher auch nach einer ergänzenden Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, daß der radiale Abstand für die Verbindung mit der Koppelstange einstellbar ist. Hierdurch gelingt est mit einfachsten Mitteln die Größe des Schwenkwinkels in gewünschter Weise zu verändern.

    [0019] Es ist weiterhin nach der Erfindung noch vorgesehen, daß mindestens das Abtriebselement in seinem Abstand zur Schwenkachse der Mittel zur Aufnahme des Fußes veränderbar angeordnet ist. Hierdurch kann die Schwenkwinkellage des eingestellten Schwenkwinkels verändert werden.

    [0020] Nach einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist vorgeschla­gen, daß als Schwenkantrieb ein Linearantrieb verwendet wird. Auch mit einem Linearantrieb ist problemols eine Schwenkbewegung zu reali­sieren. Ein Linearantrieb ist darüber hinaus sehr feinfülig und präzise steuerbar.

    [0021] Es ist dann weiter nach der Erfindung vorgeschlagen, daß als Schwenkantrieb ein fluidbetätigter Schwenkantrieb verwendet wird. Ein solcher Schwenkantrieb kann mit seiner Abtriebsachse direkt und koaxial zur Schwenkachse montiert und mit dieser verbunden werden.

    [0022] In weiterer Ausgestaltung ist noch vorgeschlagen, daß als Schwenkantrieb eine Kolben-Zylinder-Einheit verwendet wird, deren Kolbenstange über einen Schwenkhebel, der drehfest an der Schwenkachse angeordnet ist, mit der Schwenkachse verbunden ist. Eine solche Kolben-Zylinder-­Einheit ist ein sehr einfach aufgebauter und gut steuerbarer Linearan­trieb. Er kann über ein Fluid betätigt werden, so daß irgendwelche elektrischen Anlagen oder Schaltungen im Bereich des Gerätes nicht erforderlich sind. Dies ist besonders vorteilhaft dann, wenn keinerlei Ionisierungen der Umgebungsluft auftreten dürfen oder wenn, aus welchen Gründen auch immer, eine Zerstörung des elektrischen Teils des Gerätes mit Stormschädigungen des Patienten zu befürchten ist oder wenn unter irgendwelchen erschwerten Bedingungen, beispielsweise unter Flüssigkeit, gearbeitet werden muß.

    [0023] Schließlich ist nach der Erfindung noch vorgeschlagen, daß die Kolben-Zylinder-Einheit hubeinstellbar ausgebildet und auf einer Trageinheit lageveränderlich angeordnet ist zur Veränderung des Abstandes zur Schwenkachse. Mit der Hubeinstellbarkeit und der Lagerveränderlichkeit auf der Trageinheit kann sowohl die Schwenk­winkelgröße als auch die Schwenkwinkellage bequem eingestellt werden.

    [0024] Die Erfindung soll nun anhand der beigefügten Zeichnungen, die Ausführungsbeispiele zeigen, näher erläutert werden.

    [0025] Es zeigen:

    Figur 1: Ansicht in Richtung des Pfeils B nach Figur 2

    Figur 2: Ansicht in Richtung des Pfeils C nach Figur 1

    Figur 3: Ansicht in Richtung des Pfeils A nach Figur 2

    Figur 4: Darstellung ähnlich Figur 3, jedoch mit veränderter Fußstütze und linearem Schwenkantrieb

    Figur 5: Vergrößerte Ansicht ähnlich wie Figur 2, jedoch mit Kolben-Zylinder-Einheit als Schwenkantrieb und dessen Schaltung.



    [0026] Die Figuren 1 bis 3 zeigen in verschiedenen Ansichten die gleiche Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gerätes. Auf einer Tragein­heit 20 aufmontiert sind zwei Lagerböcke 21 und 22 in sich gegenüber­liegender Anordnung. Diese Lagerböcke tragen eine Schwenkachse 4, auf der drehfest ein Befestigungsstück 23 angeordnet ist. Am Befestigungs­stück 23 wiederum ist eine plattenartig ausgebildete Fußstütze 1 befestigt, die an ihrem unteren Ende noch eine Fersenstütze 9 aufweist. Das Befestigungsstück 23 soll hierbei so ausgebildet sein, daß die Rückseite der Fußstütze 1 möglichst nahe an die Schwenkachse 4 herankommt. Die Fersenstütze 9 andererseits soll so angerodnet sein, daß bei einer parallelen Lage des Beins zur Trageinheit 20 eine mittlere Linie durch das Bein, durch das Fußgelenk und durch die Schwenkachse 4 als gerande Linie gelegt werden kann. Das Fußgelenk kann jedoch auch leicht unterhalb oder oberhalb dieser Linie liegen. Dies ist eine günstige Anordnung für die gewünschte Schwenkbewegung des Fußes im Fußgelenk.

    [0027] Es ist weiter auf der Rückseite der Fußstütze 1 ein Gelenkstück 24 vorgesehen und es ist dieses Gelenkstück 24 gelenkig mit einer Koppelstange 12 gekoppelt, die ihrerseite mit dem zweiten Ende am Abtriebselement 18 eines Schwenkantriebs 7 angeordnet ist. Hierzu kann das Abtriebselement 18 scheibenförmig ausgebildet sein mit einer auf einer Durchmesserlinie verlaufenden T-Nut 25, in welcher ein geeignetes Gelenkstück für die Ankopplung der Koppelstange 12 verschiebbar aber feststellbar geführt ist.

    [0028] Das Abtriebselement 18 wird angetrieben von einem Elektromonotr 16, dessen Drehzahl über das Abtriebsgetriebe 17 in ausreichendem Umfang reduziert wird. Wird nun der Motor 16 eingeschaltet, so dreht sich entsprechend das Abtriebselement 18 mit seiner langsamen, der Übersetzung entsprechenden Drehzahl. Diese Drehbewegung wird in bekannter Weise über der Koppelstange 12 in eine Hin- und Herbewegung des Gelenkstücks 24 verwandelt, das hierdurch in sofort erkennbarer Weise die Fußstütze 1 entsprechend um die Schwenkachse 4 schwenkt. Die Größe des Schwenkwinkels hängt hierbei davon ab, an welcher radialen Position die Koppelstange 12 am Abtriebselement 18 ange­koppelt ist. Je weiter nach außen diese Ankopplung erfolgt, um so größer ist der Schwenkwinkel und umgekehrt. Um die Schwenkwinkellage des Schwenkwinkels zu bestimmen, kann entweder die Koppelstange 12 verlängert oder verkürzt werden, oder aber beispielsweise der ganze Schwenkantrieb 7 in Richtung des Pfeils 26 verstellt werden.

    [0029] Zur Durchführung einer Behandlung kann die gesamte Einrichtung unter ein zu behandelndes Bein geschoben werden, soweit bis der Fuß 3 an der Fußstütze 1 zur Anlage kommt. dort wird dann der Fuß 3 mittels der anzulegenden Riemen 10 und 11 befestigt. Zur Sicherung des Beines kann ein weiterer Riemen 27 vorgesehen sein. Dieser hält gleichzeitig die gesamte Einrichtung in richtiger relativer Lage zum Bein. Da im Einzelfall jeweils die Beweglichkeit des Fußes 3 des Patienten bekannt ist, kann die Schwenkwinkellage und die Schwenkwinkelgröße in der bereits beschriebenen Weise eingestellt werden. Der Motor 16 kann nun mit der notwendigen Drehzahl unter Berücksichtigung der Übersetzung zum Antriebselement 18 eingeschaltet werden, wodurch die Fußstütze 1, wie vom Pfeil 28 angedeutet, hin- und hergeschwenkt wird. Das Bein des Patienten wird hierbei nicht oder nur sehr geringfügig bewegt. Es kann jedoch eine Bewegung des Beins auch vollständig verhindert werden, dann, wenn dafür gesorgt wird, daß die Schwenkachse für die Fußstütze exakt durch das Fußgelenk verläuft. Eine solche Anordnung ist angedeutet in Figur 4. Dort liegt die Fußstütze 2 weiter zurück, so daß dann, wenn der Fuß 3 auf die Fußstütze 2 aufgesetzt wird und die Ferse an der Fersenstütze 9 aufliegt, daß Fußgelenk exakt in der Schwenkachse 6 der in Figur 4 dargestellten Einrichtung liegt. Der in Figur 4 dargestellte Schwenkantrieb weicht jedoch von dem bisher von den Figuren 1 bis 3 beschriebenen Antrieb ab. Es handelt sich beim Antrieb nach Figur 4 um einen Linearantrieb, wie er in Form einer fluidbe­tätigten Koblen-Zylinder-Einheit in Figur 5 mit der zugehörigen Schaltung vergrößert dargestellt.

    [0030] Figur 5 zeigt eine erfindungsgemäße Einrichtung, bei der die Fußstütze 1 schwenkbar gelagert ist in einer Anordnung wie sie zu den Figuren 1 bis 3 beschrieben wurde. Es ist jedoch auch eine Anordnung nach Figur 4 möglich.

    [0031] Bei der Anordnung nach Figur 5 ist eine Schwenkachse 5 wiederum drehfest über entsprechende Einrichtungen verbunden mit der Fußstütze 1 bzw. 2. Eine Schwenkbewegung der Schwenachse 5 bewirkt also eine entsprechende Schwenkbewegung der Fußstütze 1 bzw. 2. Zur Erzeugung einer Schwenkbewegung ist die Schwenkachse 5 wiederum drehfest verbunden mit einem Schwenkhebel 15 dessen zweites Ende mit dem Verbindungsstück des freien Endes einer Kolbenstange 14 gelenkig verbunden ist. Die Kolbenstange 14 ist Teil einer Kolben-Zylinder-Ein­heit 13, und ist im Inneren des zugehörigen Zylinders mit einem nicht näher bezeichneten Kolben in üblicher Weise verbunden. Die Kolben-Zy­linder-Einheit ist fluidbetätigt, vorzugsweise luftbetätigt. An der der Kolbenstange 14 abgewandten Seite weist der Zylinder eine an sich bekannte Hubeinstellung 29 auf. Solche Hubeinstellungen sind bekannt. Hierauf muß daher nicht näher eingegangen werden.

    [0032] Der Zylinderkörper selbst is über eine Gelenkverbindung 30 an einer Trageinheit 19 befestigt. Die Gelenkverbindung 30 ist auf der Trageinheit 19 verschiebbar angeordnet, so daß über eine solche Verschiebung eine Änderung der Drehwinkellage des Drehwinkels der Fußstütze 1 oder 2 bewirkt werden kann. Die Größe des Schwenkwinkels der Schwenkbewegung der Fußstütze 1 ist von der Größe des Hubes der Kolben-Zylinder-Einheit 13 abhängig. Da dieser Hub über die Hubeinstel­lung 29 einstellbar ist, kann die Größe des Schwenkwinkels über die Hubeinstellung eingestellt werden. Da bei solchen Einrichtungen in der Regel die Hubeinstellung durch einseitige Hubbegrenzung erfolgt, tritt bei einer Veränderung des Hubes neben der Veränderung des Schwenk­winkels auch eine Veränderung der Schwenkwinkellage ein. Diese muß wieder rückkängig gemacht werden durch entsprechende Verschiebung der Gelenkverbindung 30, so daß die ursprüngliche Schwenkwinkellage wieder eingestellt ist. Ein Maß hierfür kann der Abstand 20ʹ sein.

    [0033] Die Einrichtungen nach Figur 5 und Figur 4 weisen einen Schwenkantrieb 8 in der Form eines Linearantriebs auf. Als direktes Antriebselement wird eine fluidbetätigte Kolben-Zylinder-Einheit 13, vorzugsweise luftbetätigt, verwendet. Für eine Betätigung ist eine Druckquelle 31 vorgesehen, die über eine Leitung 33 mit einem Ventil 32 verbunden ist. Das Ventil 32 kann in drei Schaltstellungen geschaltet werden und weist vier Anschlüsse auf. Es wird daher üblicherweise als 4/3Wegeventil bezeichnet. Das 4/3Wegeventil 32 wird über Elektromagnete in üblicher Weise geschaltet, wobei die Elektromagnete über Steuerleitungen 25 und 36 mit einer entsprechenden Steuerung 34 verbunden sind, wobei die Steuerung 34 die notwendigen Schaltimpulse für die Steuerung des 3/4Wegeventils abgibt. Die Steuerung 34 steuert über die Steuerleitung 37 ebenfalls die Druckquelle 31.

    [0034] Leitungen 40 und 41 verbinden das 4/3Wegeventil 32 mit dem Zylinderraum auf der Kolbenstangenseite des Kolbens und auf der gegenüberliegenden Seite des Kolbens. In der Leitung 40 und 41 befindet sind jeweils eine verstellbare Drossel 42 bzw. 43. Diese Drosseln 42 bzw. 43 können motorisch verstellt werden. Dies kann über die Steuerlei­tungen 44 und 45 von der Steuerung 34 vorgenommen werden.

    [0035] Während die Drossel 43 in Richtung vom Zylinderraum weg von einem Rückschlagventil 46 umgangen werden kann, ist dies bei der Drossel 42 nicht möglich. Der Drossel 42 ist vielmehr ein Rückschlagventil 47 in Richtung vom Zylinder weg vorgeschaltet, so daß in diese Richtung die Drossel 42 nicht durchströmt werden kann. Unterhalb der Drosseln 42 und 43 nahe am Zylinderraum ist eine die Leitungen 40 und 41 verbindende Kurzschlußleitung 48 mit einem Rückschlagventil 49 vorgesehen. Hiermit wird erreicht, daß bei Austritt der Kolbenstange das verdrängte Strömungsmedium auf die andere Seite des Kolbens zurückgeführt wird, so daß entsprechend weniger Druckmedium durch die Leitung 41 nachgeliefert werden muß. Nahe am Zylinder befindet sich noch je in der Leitung 40 und 41 ein Druckschalter 38 und 39 mit entsprechender Steuerleitung, die je verbunden ist mit der Steuerung 34, so daß bei entsprechendem Druck und damit bei entsprechender Schwenkkraft eine Umschaltung des 4/3Wegeventils 32 erfolgt. Ein Schalldämpfer 50 sorgt noch dafür, daß das Abluftgeräusch gedämpft wird.

    Liste der verwendeten Bezugszeichen



    [0036] 

    1 Fußstütze

    2 Fußstütze

    3 Fuß

    4 Schwenkachse

    5 Schwenkachse

    6 Schwenkachse

    7 Schwenkantrieb

    8 Schwenkantrieb

    9 Fersenstütze

    10 Riemen

    11 Riemen

    12 Koppelstange

    13 Kolben-Zylinder-Einheit

    14 Kolbenstange

    15 Schwenkhebel

    16 Motor

    17 Abtriebsgetriebe

    18 Abtriebselement

    19 Trageinheit

    20 Trageinheit

    20ʹ Abstand

    21 Lagerböcke

    22 Lagerböcke

    23 Befestigungsstück

    24 Gelenkstück

    25 T-Nut

    26 Pfeil

    27 Riemen

    28 Pfeil

    29 Hubeinstellung

    30 Gelenkverbindung

    31 Druckquelle

    32 Ventil

    33 Leitung

    34 Steuerung

    35 Leitung

    36 Leitung

    37 Leitung

    38 Druckschalter

    39 Druckschalter

    40 Leitung

    41 Leitung

    42 Drossel

    43 Drossel

    44 Steuerleitung

    45 Steuerleitung

    46 Rückschlagventil

    47 Rückschlagventil

    48 Leitung

    49 Rückschlagventil

    50 Schalldämpfer




    Ansprüche

    1. Gymnastikgerät zur Durchführung von Bein- und/oder Fußgym­nastik, gekennzeichnet durch Mittel (1,2) zur Aufnahme minde­stens eines Fußes (3), die um eine Schwenkachse (4,5,6) schwenkbar gelagert angeordnet und mit einem Schwenkantrieb (7,8) verbunden sind.
     
    2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Aufnahme eines Fußes (3) von mindestens einer Fußstütze (1,2) und einer Fersenstütze (9) gebildet werden.
     
    3. Gerät nach mindestens einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Befestigungsmittel (10,11) für den Fuß (3) vorgesehen sind.
     
    4. Gerät mindestens nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsmittel von Riemen (10,11) gebildet werden.
     
    5. Gerät nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkwinkel und die Schwenkwinkel­lage der Mittel (1,2) zur Aufnahme des Fußes (3) einstellbar sind.
     
    6. Gerät nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkgeschwindigkeit einstellbar ist.
     
    7. Gerät nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, gekenn­zeichnet durch eine im Schwenkantrieb (7,8) vorgesehene Koppelstange (12) zur Übertragung der Schwenkbewegung.
     
    8. Gerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Koppelstange (12) längenveränderlich ausgebildet ist.
     
    9. Gerät nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß im Schwenkantrieb (7) ein in seiner Drehzahl regelbarer Motor (16) mit einem Abtriebsgetriebe (17) vorgesehen ist, dessen Abtriebselement (18) mit der Koppelstange (12) verbunden ist.
     
    10. Gerät mindestens nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Abtriebsgetriebe ein Schwenkgetriebe ist.
     
    11. Gerät mindestens nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkwinkel des Abtriebselementes des Schwenkgetriebes einstellbar ist.
     
    12. Gerät nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Abtriebselement (18) in einem radialen Abstand zu seiner Drehachse mit der Koppelstange (12) verbunden ist.
     
    13. Gerät mindestens nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der radiale Abstand für die Verbindung mit der Koppelstange einstellbar ist.
     
    14. Gerät nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens das Abtriebselement (18) in seinem Abstand zur Schwenkachse (4) der Mittel (1) zur Aufnahme des Fußes (3) veränderbar angeordnet ist.
     
    15. Gerät nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Schwenkantrieb (8) ein Linearantrieb (13) verwendet wird.
     
    16. Gerät nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Schwenkantrieb ein fluidbetätigter Schwenkantrieb (13) verwendet wird.
     
    17. Gerät mindestens nach einem der Ansprüche 15 und 16, dadurch gekennzeichnet, daß als Schwenkantrieb eine Kolben-Zylinder-­Einheit (13) verwendet wird, deren Kolbenstange (14) über einen Schwenkhebel (15), der drehfest and der Schwenkachse (5) angeordnet ist, mit der Schwenkachse (5) verbunden ist.
     
    18. Gerät mindestens nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben-Zylinder-Einheit (13) hubeinstellbar ausgebildet und auf einer Trageinheit (19) lageveränderlich angeordnet ist zur Veränderung des Abstandes (20) zur Schwenkachse (5).
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht