[0001] Die Erfindung betrifft eine Ausstellvorrichtung für einen zumindest parallelabstellbaren
und in dieser Lage horizontalverschiebbaren Flügen eines Fensters, einer Tür od. dgl.
mit unteren Tragarmen und oberen Ausstellarmen, bei welcher zumindest der oder die
unteren Tragarme einerseits am unteren Flügelquerholm in einem Lagerbock und andererseits
an je einem Laufwagen jeweils drehbar gelagert sind, mit einer ausslösbaren Sperrvorrichtung
für wenigstens einen der in Parallelabstellage befindlichen unteren Tragarme, die
durch die Schiebe-Schließendbewegung des Flügels relativ zum Tragarm in und außer
Sperreingriff bringbar ist.
[0002] Beschläge der gattungsgemäßen Art sind bereits in der US-PS 2 741 807 und auch in
der FR-PS 1 551 381 offenbart. Ihr Vorteil liegt darin, daß sie bei baulich einfacher
Auslegung robust im Gebrauch sind und daher auch dort eingesetzt werden können, wo
schwergewichtige Flügel relativ zum feststehenden Rahmen in eine Parallelabstellage
gebracht und dann horizontal verschoben werden sollen.
[0003] Die Bauprinzipien dieser bekannten Beschlagausführungen sind von solcher Art, daß
jeweils für aus ihrer Schließlage relativ zum feststehenden Rahmen einerseits nach
rechts und andererseits nach links in Öffnungsrichtung horizontalverschiebbare Flügel
auch zwei unterschiedlich ausgeführte Beschläge hergestellt und auf Lager gehalten
werden müssen.
[0004] Dies gilt auch für die Beschlagausführung, wie sie durch die DE-OS 32 34 677 bekannt
geworden ist.
[0005] Bei den Ausstellvorrichtungen nach der US-PS 2 741 807 und der FR-PS 1 551 381 wird
die auslösbare Sperrvorrichtung von einem Stützhebel gebildet, welcher jeweils über
die Gesamtlänge des horizontalen Verschiebeweges für den Flügel hinweg mit einem
rahmenseitigen bzw. ortsfesten Wilderlager zusammenwirken muß, wenn die Parallelabstellage
der Ausstellarme in jeder möglichen Schiebestellung fixiert sein soll.
[0006] Beim Beschlag nach der DE-OS 32 34 677 ist hingegen die die Parallelabstellage der
Ausstellareme fixierende Sperrvorrichtung zwischen dem Ausstellarm und dem diesen
lagerenden Laufwagen in solcher Weise wirksam daß sie lediglich im Bereich der Schiebe-Schließendbewegung
des Flügels mit einem rahmenseitig ortsfest eingebauten Betätigungsglied in und außer
Wirkverbindung tritt.
[0007] Die Erfindung hat zur Aufgabe, eine Ausstellvorrichtung der eingangs spezifizierten,
dem Gattungsbegriff des Anspruchs 1 entsprechenden Art zu schaffen, die in ein und
derselben Bauart zum Einsatz gelangen kann, unabhängig davon, ob der Flügel relativ
zum feststehenden Rahmen aus der Schließlage nach rechts oder nach links in Öffnungsrichtung
horizontal verschoben werden soll.
[0008] Erreicht wird dieses Ziel nach der Erfindung mit den Kennzeichnungsmerkmalen des
Anspruchs 1, nämlich durch zwei mit ihrem Tragarm und dem zugehörigen flügelseitigen
Lagerbock zueinander spiegelbildlich ausgebildete Laufwagen, die miteinander über
ein Differential-Koppelgetriebe gegenläufig zwangsbeweglich verbindbar sind.
[0009] Bewährt hat sich dabei besonders eine Bauart für die Ausstellvorrichtung, bei der
die Lagerachsen der Tragarme in den am Flügel befestigten beiden Lagerböcken sowohl
in der Schließlage als auch in der Parallelabstellage des Flügels in Richtung der
Flügelebene einen größeren Abstand voneinander aufweisen, als die Lagerachsen für
diese Tragarme in ihren Laufwage. Die beiden Tragarme der Ausstellvorrichtung arbeiten
in diesem Falle über das Differential-Koppelgetriebe als zwangegesteuertes Trapezlenkersystem
zusammen, welches bei größtmöglicher Stützweite für den in Parallelabstelllage gebrachten
Flügel eine raumsparende Unterbringung der Laufwagen unterhalb des unteren Flügelquerholms
ermöglicht.
[0010] Denkbar ist es allerdings auch das Trapezlenkersystem der Ausstellvorrichtung zwischen
den Laufwagen und den Flügel so vorzusehen, daß die flügelseitigen Lagerachsen der
Tragarme in Richtung der Flügelebene einen geringeren Abstand voneinander aufweisen,
als deren Lagerachsen an den beiden Laufwagen.
[0011] Nach einem weiterbildenden Ausgestaltungsmerkmal der Erfindung schlägt Anspruch 2
vor, daß jeder Laufwagen ein Schubstück trägt, an dem ein mit dem Tragarm in Gelenkverbindung
stehender Lenker ebenfalls gelenkig angreift, wobei der Schubweg des Schubstücks und
des Lenkers relativ zum Laufwagen der Schwenkbogenhöhe des am Flügel angreifenden
Endes des Tragarms um seine Lagerachse am Laufwagen entspricht.
[0012] Durch die DE-AS 10 43 866 ist zwar - auch für parallelabstellbare Flügel von Fenstern,
Türen od. dgl. - eine Ausstellvorrichtung mit zwei zueinander spiegelbildlich angeordneten
Ausstellarmen sowie einem jeweils daran angreifenden und dem feststehenden Rahmen
zugewendeten Lenker bekannt, die mit einer Zwangssteuerung durch ein Koppelgetriebe
arbeitet. In diesem Falle sind jedoch die am Ausstellarm lediglich schwenkbeweglich
angrei fenden Lenker ebenfalls lediglich schwenkbar am feststehenden Rahmen angelenkt,
während die dem feststehenden Rahmen zugewendeten Enden der Ausstellarme dort gegenläufig
verschiebbar angriefen und durch das Koppelgetriebe in gegenseitiger Steuerverbindung
stehen. Als untere, tragende Ausstellvorrichtung für parallelabstellbare sowie mittels
Laufwagen in der Parallelabstellage horizontal verschiebbare Flügel von Fenstern,
Türen od. dgl. eignet sich diese bekannte Bauart jedoch nicht, weil ihre Ausstellarme
nicht als Tragarme benutzbar sind, die das Flügelgewicht in die Laufwagen absetzen
könnten.
[0013] Damit die Anpassung der Ausstellvorrichtung an unterschiedliche Baubreiten der Flügel
erleichtert wird, sieht Anspruch 3 nach der Erfindung noch vor, daß die Schubstücke
beider Laufwagen durch ein ablängbares Zwischenstück mineinander kuppelbar sind.
[0014] Zur Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe ist es nach Anspruch 4 weiterhin
wesentlich, daß zwischen jedem Laufwagen und dem daran gelagerten Tragarm eine Sperrvorrichtung
für die Ausstellage des Tragarmes eingebaut ist und daß jede Sperrvorrichtung für
sich relativ zum Laufwagen in ihrer unwirksamen Lage blockierbar ist. Durch diese
Maßnahme ist es auch auf verblüffend einfache Art und Weise möglich - je nach Bedarf
- wahlweise den Tragarm am rechten oder am linken Laufwagen für die Horizontalverschiebung
des in Parallelabstellage befindlichen Flügels zu blockieren. Besonders zu empfehlen
ist es dabei, wenn gemäß Anspruch 5 jeweils die dem in Schiebe-Schließrichtung des
Flügels vorlaufenden Laufwagen zugeordnete Sperrvorrichtung durch ein rahmenseitig
ortsfest eingebautes Betätigungsglied relativ zum Tragarm zwischen ihrer unwirksamen
Lage und ihrer Sperrlage zwangssteuerbar ist, wobei sie durch den Beginn der Fahrbewegung
des Laufwagens in Öffnungs-Schieberichtung aus ihrer unwirksamen Lage in die Sperrlage
und durch die Beendigung der Fahrbewegung des Laufwagens in Schließ-Schieberichtung
aus ihrer Sperrlage in die unwirksame Lage überführbar ist.
[0015] Im einfachsten Falle kann erfindungsgemäß nach Anspruch 6 die Sperrvorrichtung aus
einer Vertikalebene am Laufwagen verschwenkbar gelagerten, zweiarmigen Klinke bestehen,
deren einer Hebelarm mit dem laufwagenseitigen Ende des Tragarms als Sperrglied zusammenwirkt,
während deren anderer Hebelarm dem rahmenseitigen Betätigungsglied als Steuerelement
zugeordnet ist.
[0016] Selbstverständlich wäre es aber auch denkbar, der Sperrvorrichtung eine Ausbildung
zu geben, wie sie in der älteren Patentanmeldung P 36 38 456.2 dargestellt, beschrieben
und beansprucht wird.
[0017] Anhand einer Zeichnung wird der Gegenstand der Erfindung nachfolgend ausführlich
erläutert. Es zeigen bzw. zeigt die
Fig. 1 und 2 in Stirnansicht und Seitenansicht eine parallelabstellbare Kippschiebetür
bei Schließstellung des Flügels,
Fig. 3 und 4 in Stirnansicht und Seitenansicht die parallelabstellbare Kippschiebetür
bei in Kippstellung geöffnetem Flügel,
Fig. 5 und 6 in Stirnansicht und Seitenansicht die parallelabstellbare Kippschiebetür
bei parallelabgestellten und horizontal in Öffnungsstellung geschobenem Flügel,
Fig. 7 den in den Fig. 1 und 3 im Bereich VII eingebauten Beschlag in der Draufsicht
und in seiner den Fig. 2 und 4 entsprechenden Funktionsstellung,
Fig. 8 den wesentlichen Teil des Beschlages nach Fig. 7 in seiner den Fig. 5 und 6
entsprechenden Funktionsstellung,
Fig. 9 in räumlicher Stirnansicht den unteren Flügelquerholm mit dem dort eingebauten
Beschlag in der den Fig. 1 bis 4 entsprechenden Funktionsstellung,
Fig. 10 in Pfeilrichtung X der Fig. 8 gesehen eine zwischen Laufwagen und Tragarm
angeordnete Sperrvorrichtung in ihrer Sperrlage und
Fig. 11 die Sperrvorrichtung nach Fig. 10, jedoch in ihrer unwirksamen Lage.
[0018] In den Fig. 1 bis 6 der Zeichnung ist eine Balkon- bzw. Terrassentür dargestellt,
die in einem feststehenden Rahmen 1 einen orstfest montierten Flügel 2 bzw. ein festes
Türfeld 2 aufweist und die darüberhinaus mit einem beweglichen Flügel 3 ausgestattet
ist.
[0019] Der bewegliche Flügel 3 kann dabei relativ zum feststehenden Rahmen 1 und zum fest
montierten Flügel bzw. Türfeld 2 aus der in den Fig. 1 und 2 angedeuteten Schließlage
entweder in Kippöffnungsstellung gebracht werden, wie das die Fig. 3 und 4 erkennen
lassen. Er läßt sich aber auch gegenüber dem feststehenden Rahmen 1 und dem ortsfest
montierten Flügel bzw. festen Türfeld 2 in eine parallelabgestellte Lage bringen und
dann aus dem Bereich der Durchgangsöffnung 4 des feststehenden Rahmens 1 in Horizontalrichtung
vor den fest eingebauten Flügel bzw. das feste Türfeld 2 verschieben, wie das in
den Fig. 5 und 6 zu sehen ist.
[0020] Um diese drei Stellungen des Flügels 3 relativ zum feststehenden Rahmen 1 sowie zum
fest montierten Flügel bzw. zum festen Türfeld 2 zu ermöglichen wird zwischen dem
Flügel 3 und dem feststehenden Rahmen 1 eine besondere Beschlaganordnung, nämlich
ein sogenannter Kipp-Parallelabstell-Schiebebeschlag, vorgesehen, von der bzw. dem
in dem Fig. 1 bis 6 der Einfachheit halber nur die Bedienungshandhabe 5 am Flügel
3 sowie die obere Ausstellvorrichtung 6 und die untere Ausstellvorrichtung 7 zwischen
Flügel 3 und feststehendem Rahmen 1 zu sehen sind.
[0021] Von der Kinematik her können die obere Ausstellvorrichtung 6 und die untere Ausstellvorrichtung
7 ähnlich ausgelegt sein. Der Grundaufbau der oberen Ausstellvorrichtung 6 kann jedoch
auch von solchen Bauarten abgeleitet werden, wie sie z.B. der US-PS 4 384 429 als
bekannt zu entnehmen sind.
[0022] Die untere Ausstellvorrichtung 7 muß in jedem Falle so ausgelegt sein, daß sie das
Gewicht des beweglichen Flügels 3 sicher trägt, während sie mit einer Laufschiene
9 am unteren Querholm des feststehenden Rahmens 1 zusammenwirkt.
[0023] Im vorliegenden Falle kommt es hauptsächlich auf Ausbildung und Wirkungsweise der
unteren Ausstellvorrichtung 7 an, welche in den Fig. 7 und 8 inihrem Grundaufbau und
jeweils in prinzipieller Draufsicht gezeigt ist, während die Fig. 9 die Ausstellvorrichtung
7 in räumlicher Ansichtsdarstellung wiedergibt.
[0024] Die Ausstellvorrichtung 7 weist zwei Tragarme 10 auf, von denen jeder über eine Achse
11 auf im wesentlichen horizontaler Ebene verschwenkbar an einem Laufwagen 12 angelenkt
ist. Jeder Laufwagen 12 ist beispielsweise mit zwei um im wesentlichen horizontaler
Achsen frei drehbar gelagerten Laufrollen 13 versehen, mittels denen er sich auf
der Laufschiene 9 des feststehenden Rahmens 1 parallel zu dessen Ebene verfahrbar
abstützt.
[0025] Die Tragarme 10 greifen mit ihrem anderen Ende über eine Achse 14 lediglich schwenkbar
an der Unterkante des beweglichen Flügels 3 an.
[0026] Im Bereich jeder der beiden unteren Ecken des Flügels 3 ist auf der raumseitigen
Flügelstirnfläche ein Lagerbock 15 befestigt, der beispielsweise winkelförmige Gestalt
hat, wie das deutlich der Fig. 9 zu entnehmen ist. Die beiden Lagerböcke 15 sind dabei
zueinander spiegelbildlich ausgebildet, wobei jeweils in ihrem waagerechten Schenkel
15a die Lagerachse 14 für den zugeordneten Tragarm 10 aufgenommen ist. Auch die beiden
Tragarme 10 und die beiden Laufwagen 12 sind zueinander spiegelbildlich ausgeführt
und angeordnet, so daß die untere Ausstellvorrichtung 7 von zwei baugleichen aber
zueinander spiegelbildlich ausgeführten Einheiten gebildet wird.
[0027] Wie besonders den Fig. 7 und 8 zu entnehmen ist, sind die beiden Laufwagen 12 durch
ein Differential-Koppelgetriebe 16 gegenläufig zwangsbeweglich miteinander verbunden.
[0028] Dieses Differential-Koppelgetriebe 16 weist dabei an jedem der beiden Laufwagen 12
ein Schubstück 20 auf, wobei dieses Schubstück 20 in Längsrichtung bzw. parallel
zur Bewegungsrichtung des Laufwagens 12 mit diesem in ausschließlich längsschiebbarer
Verbindung (20b) steht.
[0029] An jedem Schubstück 20 greift dabei mit seinem einen Ende ein Lenker 17 über eine
Gelenkverbindung 19 an, welcher andererseits, ebenfalls durch ein Gelenk 18, mit dem
in betreffenden Laufwagen 12 um die Achse 11 verschwenkbar gehaltenen Tragarm 10 in
Verbindung steht.
[0030] Tragarm 10 und Lenker 17 wirken mit dem Laufwagen 12 sowie dem daran längsbeweglich
geführten Schubstück 20 nach Art eines sogenannten Kardan- bzw. Ellipsenlenkers zusammen.
Die Wirkverbindung ist dabei von solcher Art, daß die Längsverschiebung des Schubstücks
20 relativ zu dem es führenden Laufwagen 12, welche durch den Lenker 17 hervorgebracht
wird, der Schwenkbogenhöhe 35 des am Flügel 3 angreifenden Endes 14 des Tragarms 10
bei seiner Schwenkbewegung um die Lagerachse 11 am Laufwagen 12 entspricht.
[0031] Da die Bewegungsrichtung der Schubstücke 20 an den beiden Laufwagen 12, bedingt durch
die Kardan- bzw. Ellipsenlenker-Kinematik des Differential- Koppelgetriebes 16 entgegengesetzt
zur jeweiligen Schwenkbewegung der Tragarme 10 um ihre flügelseitige Lagerachse 14
erzwungen wird, führen die beiden Laufwagen 12 relativ zueinander auf der ortsfestern
Laufschiene 9 zueinander entgegengesetzte Zwangsbewegungen aus. Bei einer Bewegung
der Tragarme 10 aus der Funktionsstellung der Fig. 7 in die Funktionsstellung der
Fig. 8 werden dabei die Laufwagen 12 über das Differential-Koppelgetriebe 16 zwangsweise
voneinander wegbewegt, wàhrend sie umgekehrt bei der Schwenkbewegung der Tragarme
10 aus der Funktionsstellung nach Fig. 8 in die Funktionsstellung nach Fig. 7 ebenso
zwangläufig durch das Differential-Koppelgetriebe 16 wieder einander genähert werden.
[0032] Die über das Differential-Koppelgetriebe 16 bewirkte Zwangssteuerung des Trapezlenkersystems
der Ausstellvorrichtung 7 im Bereich der beiden Laufwagen 12 hat zur Folge, daß trotz
zueinander gegenläufiger Schwenkbewegung der beiden Tragarme 10 eine Synchronverlagerung
des Flügels 3 quer zur Ebene des feststehenden Rahmens 1 ausgesteuert wird.
[0033] Damit der Flügel relativ zum feststehenden Rahmen 1 während seiner Horizontalverschiebung
ständig sicher in der Parallelabstellage verbleibt, ist es notwendig, zumindest die
Tragarme 10 der unteren Ausstellvorrichtung 7 gegenüber dem feststehenden Rahmen
1 bzw. den auf dessen Laufschiene 9 geführten Laufwagen 12 durch eine besondere Sperrvorrichtung
21 zu blockieren. Andererseits muß durch Auslösen der Sperrvorrichtung 21 die Blockierung
der Parallelabstellage für die Ausstellarme 10 jedoch aufgehoben werden, sobald der
Flügel 3 seine Schiebe-Schließendbewegung erreicht, damit er aus der Stellung nach
Fig. 8 in die Stellung nach Fig. 7 gegen den feststehenden Rahmen 1 angelegt werden
kann.
[0034] Gemäß den Fig. 7 und 8 ist jedem der beiden Laufwagen und dem daran gelagerten Tragarm
10 eine eigene Sperrvorrichtung 21 zugeordnet, wobei die Anordnung und Wirkungsweise
einer solchen Sperrvorrichtung 21 den Fig. 10 und 11 zu entnehmen ist.
[0035] An jedem Laufwagen 12 ist, beispielsweise auf der verlängerten Lagerachse 22 einer
Laufrolle 13, eine Klinke 23 in Vertikalrichtung verschwenkbar gelagert, die einen
zweiarmigen Hebel bildet, dessen Hebelarme 24 und 25 sich von der Lagerachse 22 aus
nach entgegengesetzten Richtungen erstecken.
[0036] Der Hebelarm 24 ist dabei dem laufwagenseitigen Ende des Tragarms 10 zugewendet,
und zwar derart, daß seine freie Endkante 26 mit einer Stützfläche 27 eines Lagerauges
28 in Wirkverbindung treten kann, welches vom Tragarm 10 seitwärts unter einem stumpfen
Winkel absteht und in eine Ausnehmung 29 am Laufwagen 12 hineinragt, welche von der
Lagerachse 11 durchsetzt wird.
[0037] In der Parallelabstellage des Tragarmes 10 nach Fig. 8 kann die Querkante 26 des
Hebelarms 24 vor die Stüzfläche 27 am Lagerauge 28 des Tragarms 10 gelangen und diesen
dadurch gegen ein Einschwenken relativ zum Laufwagen 12 in die Stellung nach Fig.
7 blockieren. Der Hebelarm 24 der Klinke 23 bildet also das eigentliche Sperrglied
der Sperrvorrichtung 21, über die die Parallelabstellage des Tragarms 10 gegenüber
dem Laufwagen 12 blockierbar ist.
[0038] Damit der Tragarm 10 gegenüber dem Laufwagen 12 für eine Schwenkbewegung freigegeben
wird, sobald der Flügel bei seiner Horizontalverschiebung die Schiebe-Schließendstellung
gegenüber dem feststehenden Rahmen 1 erreicht, wirkt der zweite Hebelarm 25 der Klinke
23 über einen Steuernocken 30 mit einer Steuerkurve 31 eines ortsfest am feststehenden
Rahmen 1 befestigten Betätigungsgliedes zusammen, wie es in den Fig. 10 und 11 dargestellt
ist. Wird der Flügel 3 relativ zum feststehenden Rahmen 1 im Öffnungssinne - nach
den Fig. 10 und 11 von links nach rechts - horizontal verschoben, dann wird über den
Steuernocken 30 und die Steuerkurve 31 die Klinke 23 zwangsweise so verschwenkt, daß
die Endkante 26 ihres Hebelarms 24 vor die Stützfläche 27 des Lagerauges 28 am Tragarm
10 tritt und diesen in der Parallelabstellage gemäß Fig. 8 gegen den Laufwagen 12
blockiert bzw. festlegt.
[0039] Wird jedoch der Flügel 3 relativ zum festehenden Rahmen 1 im Schließsinne - gemäß
den Fig. 10 und 11 also von rechts nach links - horizontal verschoben, dann wird über
den Steuernocken 30 und die Steuerkurve 31 der Klinke 23 eine Schwenkbewegung aufgezwungen,
durch welche die Endkante 26 ihres Hebelarms 24 aus dem Bereich der Stützfläche 27
des Lagerauges 28 tritt. Der Tragarm 10 wird dann gegenüber dem Laufwagen 12 frei
und kann um die Lagerachse 11 aus der Parallelabstellage nach Fig. 8 in die Schließlage
nach Fig. 7 einschwenken.
[0040] Jeder der beiden Laufwagen 12 der Ausstellvorrichtung nach den Fig. 7 und 8 ist -
wie bereits erwähnt - mit einer eigenen Sperrvorrichtung 21 ausgestattet. Lediglich
eine dieser Sperrvorrichtung 21 reicht jedoch aus, um die Parallelabstellage beider
Tragarme 10 der Ausstellvorrichtung 7 zu sichern, weil diese nämlich getrieblich zwangläufig
über das Koppelgetriebe 16 in Stellverbindung stehen.
[0041] Bewährt hat es sich im praktischen Gebrauch, jeweils nur die zwischen dem schließseitigen
Laufwagen 12 und dessen Tragarm 10 vorgesehene Sperrvorrichtung 21 wirksam zu machen,
währen gleichzeitig die Sperrvorrichtung 21 am anderen Laufwagen in ihrer unwirksamen
Lage, beispielsweise durch eine Klemmschraube 33, fixiert wird.
[0042] Selbstverständlich ist es aber auch ohne weiteres denkbar, die Sperrvorrichtungen
21 beider Laufwagen 12 funktionsfähig zu machen und dabei die zugehörigen, rahmenseitigen
Betätigungsglieder 32 so zu gestalten und anzuordnen, daß sie eine ordnungsgemäße
Bewegungssteuerung beider Sperrvorrichtungen 21 gewährleisten.
[0043] Abschließend sei noch erwähnt, daß gemäß Fig. 9 zwischen den beiden Lagerböcken
15 am unteren Flügelquerholm 3a ein Abdeckprofil 34 angebracht werden kann.
1. Ausstellvorichtung (6,7) für einen zumindest parallelabstellbaren und in dieser
lage horizontal verschiebbaren Flügel (3) eines Fensters, einer Tür od. dgl. mit unteren
Tragarmen (10) und oberen Ausstellarmen, bei welcher zumindest der oder die unteren
Tragarme (10) einerseits am unteren Flügelquerholm (3a) in einem Lagerbock (15) und
andererseits an je einem Laufwagen (12) jeweils drehbar gelagert sind (14, 11), mit
einer auslösbaren Sperrvorrichtung (21) für wenigstens einen der in Parallelabstellage
(Fig. 8) befindlichen unteren Tragarme (10), die durch die Schiebe-Schließendbewegung
des Flügels (3) relativ zum Tragarm (10) in und außer Sperreingriff bringbar ist (26,
27, 30, 31),
gekennzeichnet durch,
zwei mit ihrem Tragarm (10) und dem zugehörigen flügelseitigen Lagerbock (15) zueinander
spiegelbildlich ausgebildete Laufwagen (12),
die miteinander über ein Differential-Koppelgetriebe (16) gegenläufig zwangsbeweglich
verbindbar sind.
2. Ausstellvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Laufwagen (12) ein Schubstück (20) trägt, an dem ein mit dem Tragarm (10)
in Gelenkverbindung (18) stehender Lenker (17) ebenfalls gelenkig (19) angreift,
wobei der Schubweg des Schubstücks (20) und des Lenkers (17) relativ zum Laufwagen
(12) der Schwenkbogenhöhe (35) des am Flügel (3) angreifenden Endes (14) des Tragarms
(10) um seine Lagerachse (11) am Laufwagen (12) entspricht.
3. Ausstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schubstücke (20) beider Laufwagen (12) durch ein ablängbares Zwischenstück
(20a) miteinander kuppelbar sind.
4. Ausstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen jedem Laufwagen (12) und dem darin gelagerten Tragarm (10) eine Sperrvorrichtung
(21) für die Ausstellage (Fig. 8) des Tragarms (10) eingebaut ist und daß jede Sperrvorrichtung
(21) für sich relativ zum Laufwagen (12) in ihrer unwirksamen Lage blockierbar (33)
ist.
5. Ausstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils die dem in Schiebe-Schließrichtung des Flügels vorlaufenden Laufwagen
(12) zugeordnete Sperrvorrichtung (21) durch ein rahmenseitig ortsfest eingebautes
Betätigungsglied (31,32) relativ zum Tragarm (10) zwischen ihrer unwirksamen Lage
(Fig. 11) und ihrer Sperrlage (Fig. 10) zwangssteuerbar ist (30, 31: Fig. 10 und 11),
wobei sie durch den Beginn der Fahrbewegung des Laufwagens (12) in Öffnungs-Schieberichtung
aus ihrer unwirksamen Lage (Fig. 11) in ihre Sperrlage (Fig. 10) und durch die Beendigung
der Fahrbewegung des Laufwagens (12) in Schließ-Schieberichtung aus ihrer Sperrlage
(Fig. 10) in ihre unwirksame Lage (Fig. 11) überführbar ist.
6. Ausstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sperrvorrichtung (21) aus einer auf einer Vertikalebene am Laufwagen (12)
verschwenkbar gelagerten (22), zweiarmigen Klinke (23) besteht, deren einer Hebelarm
(24) mit dem laufwagenseitgen Ende (27, 28) des Tragarms (10) als Sperrglied (26)
zusammenwirkt, während deren anderer Hebelarm (25) dem rahmenseitigen Betätigungsglied
(31, 32) als Steuerelement (30) zugeordnet ist (Fig. 10 und 11).