(19)
(11) EP 0 270 780 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.06.1988  Patentblatt  1988/24

(21) Anmeldenummer: 87115216.1

(22) Anmeldetag:  17.10.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B42B 2/04, D05B 85/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE ES FR GB IT LI

(30) Priorität: 13.12.1986 DE 3642693

(71) Anmelder: Theodor Groz & Söhne & Ernst Beckert Nadelfabrik Commandit-Gesellschaft
D-72458 Albstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Vornholt, Harry
    7474 Bitz (DE)

(74) Vertreter: Rüger, Rudolf, Dr.-Ing. et al
Patentanwälte Rüger, Barthelt & Abel Postfach 348
73704 Esslingen
73704 Esslingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Hakenöhrnadel für Buchbinderheftmaschinen, Stickmaschinen und dergl.


    (57) Eine Hakenöhrnadel für Buchbinderheftmaschinen, Stick­maschinen und dergl. ist derart ausgebildet, daß der Nadelkopf (3), zumindest im Bereiche des Hakenöhrs (7) beginnend, unter Ausbildung zweier beidseitig der Längssymmetrieebene der Nadel liegenden Fadenfreiräume über die Nadelspitze (4) hin absatzlos seitlich sich verjüngend ausgebildet ist. Die kegelige Nadelspitze (4) weist im Bereiche der Kehle (8) des Hakenöhrs (7) eine hochkant stehende, zu der ihre Schmalseiten mit­tig schneidenden Längssymmetrieebene symmetrische, im wesentlichen rechteckige Querschnittsgestalt mit abgerundeten oder angefasten Kanten auf.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Hakenöhrnadel für Buch­binderheftmaschinen, Stickmaschinen und dergl., mit einem Nadelschaft, an den sich über ein Halsteil ein Nadelkopf anschließt, der eine im wesentlichen kegel­förmige Nadelspitze aufweist und eine Zunge trägt, die gemeinsam mit dem Halsteil das Hakenöhr bildet, das auf der der Nadelspitze zugewandten Seite durch eine ausgerundete Kehle begrenzt ist.

    [0002] Hakenöhrnadeln, wie sie zum Durchziehen einer Faden­schleife durch ein Arbeitsstück, bspw. die miteinander zu verheftenden Blätter eines Buches Verwendung finden, sind in zwei gebräuchlichen Ausführungsformen bspw. in der DE-PS 642 703 beschrieben, wo gleichzeitig auch die Funktion einer mit solchen Hakenöhrnadeln arbeitenden Buchbinderheftmaschine kurz erläutert ist. Grundsätzlich kommen diese Hakenöhrnadeln derart zum Ein­satz, daß sie durch das vorher vor- oder ungelochte Arbeits­gut durchgestochen wird, bis ihre Zunge einseitig freiliegt und einen Faden fangen kann, der sodann in Form einer Schleife durch das Arbeitsgut hindurchge­zogen wird. Insbesondere bei hartem Arbeitsgut, wie dies bspw. beim Heften der Papierblätter eines Buches gegeben ist, ist der Faden beim Durchziehen der Fadenschleife durch das Arbeitsgut einer erheb­lichen Beanspruchung ausgesetzt. Es treten nämlich bei den bekannten Hakenöhrnadeln hohe Reibungskräfte zwischen dem Faden und dem Papier auf, was zu einer erheblichen Zugbelastung im Spitzenbereich der Nadel führt. Die Folge davon sind Beschädigungen des Fadens, die die Stabilität der Heftung beeinträchtigen oder, bspw. bei Stickmaschinen, zu unsauberem Aussehen des fertigen Arbeitsstückes führen. Die Schwierigkeiten werden naturgemäß umso größer, je höher die Arbeits­geschwindigkeit der Hakenöhrnadeln ist, so daß es sogar zu Fadenbrüchen kommen kann. Demgemäß ist die Arbeitsgeschwindigkeit durch die Fadenbeanspruchung begrenzt.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, hier abzuhelfen und eine Hakenöhrnadel zu schaffen, die eine weit­gehende Schonung des Fadens beim Durchziehen der Fadenschleife durch das Arbeitsgut gewährleistet und damit auch die Verarbeitung von Fadenmaterial geringerer Qualität sowie die Erzielung hoher Arbeits­geschwindigkeiten gestattet.

    [0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die eingangs genannte Hakenöhrnadel erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß der Nadelkopf, zumindest im Bereiche des Hakenöhrs beginnend, unter Ausbildung zweier beidseitig der Längssymmetrieebene der Nadel liegender Fadenfrei­räume über die Nadelspitze hin absatzlos seitlich sich verjüngend ausgebildet ist und die kegelige Nadelspitze im Bereiche der Kehle des Hakens eine hochkant stehende, zu der ihre Schmalseiten mittig schneidenden Längssymmetrieebene symmetrische, im wesentlichen rechteckige Querschnittsgestalt mit abgerundeten oder angefasten Kanten aufweist.

    [0005] Durch diese Ausbildung des Nadelkopfes der Nadelöhr­nadel wird ein optimaler Fadenschutz beim Durchziehen der Fadenschleife durch das Arbeitsgut gewährleistet. Die beidseitig der Kehle verlaufenden beiden Schenkel der Fadenschleife liegen nämlich innerhalb der Faden­freiräume geschützt, so daß sie beim Durchziehen der Fadenschleife nicht seitlich gegen das Material des Arbeitsgutes angepreßt werden und somit auch praktisch keine Reibungskräfte zwischen dem Fadenmaterial und dem Arbeitsgut auftreten. Die Fadenfreiräume sind abgestimmt auf die Dicke des Fadenmaterials, so tief, daß die beiden Schenkel der Fadenschleife seitlich gegenüber dem Umriß des beim Durchstechen durch das Arbeitsgut das Loch bildenden Halsteil oder Schaft der Nadel zurücktreten, mit dem Ergebnis, daß sie beim Zurück­ziehen der Hakenöhrnadel durch das in diesem Bereich stärker aufgeweitete Loch im Arbeitsgut ohne Be­hinderung hindurchgezogen werden können.

    [0006] In der Praxis hat es sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn die seitliche Verjüngung des Na­delkopfes zwischen der Kehle oder dem Nadelschaft und dem Ende der Nadelspitze auf jeder Seite der Längs­symmetrieebene wenigstens ein Viertel der Nadelschaft­breite bzw. des Nadelschaftdurchmessers beträgt. Als günstig hat es sich auch erwiesen, wenn der Nadelkopf im Bereiche der Kehle des Hakenöhrs seitlich konkav verjüngt ist. Um insbesondere beim Durchstechen von hartem Arbeitsgut der Nadelspitze eine größere Stabilität zu verleihen, kann es zweck­ mäßig sein, daß die Nadelspitze einen von ihrem Ende ausgehenden Bereich im wesentlichen gleicher Breite aufweist. Dabei kann das Ende der Nadelspitze dann als eine in der Längssymmetrieebene der Nadel liegen­de Schneide oder Kegelspitze ausgebildet sein.

    [0007] Die Nadelspitze kann unter Ausbildung von längsver­laufenden, von der Kehle ausgehenden Fadenführungs­rillen seitlich hohlgeschliffen sein, wodurch die Führung der Fadenschleife verbessert werden kann, ohne die Nadel unnötig weiter zu schwächen.

    [0008] Von Vorteil kann es auch sein, wenn der Halsteil beginnend in dem Bereich vor dem Ende der Zunge, zu der Nadelspitze hin beidseitig der Längssymmetrie­ebene der Nadel seitlich verjüngt ist und sich an diese erste seitliche Verjüngung die seitliche Ver­jüngung des Nadelkopfes als zweite Verjüngung an­schließt. Auf diese Weise wird der erforderliche Fadenfreiraum auf zwei in Nadellängsrichtung hinter­einanderliegende Abschnitte des Nadelkopfes und des Nadelhalses aufgeteilt, womit eine für verschiedene Einsatzzwecke zu abrupte Verjüngung im Nadelkopf vermieden wird. Der verjüngte Halsteil kann in dem vor der zweiten Verjüngung liegenden Bereich zumindest abschnittsweise eine im wesentlichen gleiche Breite aufweisen, was mit Rücksicht auf die Stabilität der Nadel von Vorteil ist.

    [0009] Schließlich ist es zweckmäßig, wenn die Zunge end­seitig zum Halsteil hin leicht abgebogen ist, um ein Herausgleiten der Fadenschlinge aus dem Hakenöhr zu verhüten und Fehlstiche sowie das Einhaken in das Ar­beitsgut zu vermeiden. Außerdem wird die Einstellung auf eine vorgegebene Hakenöhröffnung erleichtert.

    [0010] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung im Vergleich zu einer herkömmtlichen Hakenöhrnadel dargestellt. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Hakenöhrnadel gemäß dem Stand der Technik, für eine Buchbinderheftmaschine, in einer Sei­tenansicht, im Ausschnitt,

    Fig. 2 und 3 die Hakenöhrnadel nach Fig. 1, geschnitten längs der Linie II-II bzw. III-III der Fig.1,

    Fig. 4 die Hakenöhrnadel nach Fig. 1, in einer Drauf­sicht, mit zugeordneter Fadenschlinge und im Ausschnitt,

    Fig. 5 eine Hakenöhrnadel gemäß der Erfindung, in einer Seitenansicht und in einer Darstellung entsprechend Fig. 1,

    Fig. 6 und 7 die Hakenöhrnadel nach Fig. 5, geschnitten längs der Linie VI-VI bzw. VII-VII der Fig. 5,

    Fig. 8 die Hakenöhrnadel nach Fig. 5, in einer Draufsicht und in einer Darstellung entsprechend Fig. 4,

    Fig. 9 die bekannte Hakenöhrnadel nach Fig. 1, geschnit­ten längs der Linie II-II, unter Veranschaulichung des Arbeitsgutes und der eingelegten Faden­schlinge beim Durchziehen durch das Arbeits­gut, in einem anderen Maßstab, und

    Fig.10 die erfindungsgemäße Hakenöhrnadel nach Fig.5, geschnitten längs der Linie VI-VI der Fig. 5 und in einer Darstellung entsprechend Fig. 9.



    [0011] Die zur vergleichsweisen Verdeutlichung der Er­findung in den Fig. 1 - 4 und 9 dargestellte be­kannte Hakenöhrnadel entspricht etwa der Ausführungs­form nach den Abbildungen 7,8 der DE-PS 642 703, wie sie in ähnlicher Ausbildung in großem Umfang im praktischen Einsatz ist. Die Hakenöhrnadel weist einen Nadelschaft 1 von kreisrunder Querschnitts­gestalt auf, der mit einem in der Zeichnung nicht weiter dargestellten Einspann- oder Einschraubteil ausgebil­det ist und an den sich über ein Halsteil 2 ein Nadel­kopf 3 anschließt, der eine im wesentlichen kegel­förmige Nadelspitze 4 aufweist, deren punktförmiges Ende, die eigentliche "Spitze", mit 5 bezeichnet ist. Der Nadelkopf 3 trägt eine angeformte Zunge 6, die gemeinsam mit der Oberseite des Halsteils 2 das Hakenöhr 7 bildet, welches auf der der Nadelspitze 4 zugewandten Seite durch eine ausgerundete Kehle 8 begrenzt ist. Der Nadelhalsteil 2 ist gegenüber der Nadelschaftoberseite über einen Nadelbrustbereich 9 vertieft angeordnet, so daß die Oberkante der Zunge 6 mit der Nadelschaftoberseite fluchtet oder gegen diese etwas zurückgesetzt ist. Die Nadelschaftunterseite ist über den Halsteil 2 bis zu der Nadelspitze 4 hin ge­rade durchgehend ausgebildet.

    [0012] Die Nadelzunge 6 ist endseitig bei 10 etwas nach innen zu zu dem Halsteil 2 hin geneigt; die Öffnungweite des ansonsten im wesentlichen parallelflankig be­grenzten Hakenöhrs 7 ist auch so bemessen, daß der dieser Nadelgröße zugeordnete Faden unbehindert durch das Hakenöhr 7 hindurchgleiten kann. Wie aus Fig. 4 zu ersehen, ist die Zunge 6 an ihrem Ende auch seitlich etwas zugespitzt, doch sind auch Ausführungsformen in Gebrauch, bei denen die Zunge 6 sich endseitig nur etwas verjüngt, wie dies bei 11 strichpunktiert angedeutet ist. In ihrem übrigen Verlauf weist die Zunge 6 im wesentlichen die gleiche Breite wie der Halsteil 2 auf.

    [0013] In den Fig. 5 - 9 und 10 ist demgegenüber die erfindungsgemäße Hakenöhrnadel im Vergleich dar­gestellt, wobei gleiche oder entsprechende Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind. Diese Merkmale sind, soweit sie mit jenen der Aus­führungsform nach den Fig. 1 - 4 übereinstimmen, nicht nochmals erläutert.

    [0014] Der Nadelkopf 3 ist, bei 12 im Bereiche des Hakenöhrs 7 beginnend, beidseitig der bei 13 in Fig. 8 ange­deuteten Längssymmetrieebene der Nadel absatzlos seitlich sich verjüngend ausgebildet, so daß auf beiden Seiten der Längssymmetrieebene 13 zwei Faden­freiräume ausgebildet sind, die mit 14 bezeichnet sind. Die kegelige Nadelspitze 4 weist im Bereiche der Kehle 8 des Hakenöhrs die aus dem Schnittbild nach Fig. 6 ersichtliche hochkant stehende, im wesentlichen recht­eckige Querschnittsgestalt mit bei 15 abgerundeten Kanten auf, deren Schmalseiten 16 mittig von der Längssymmetrieebene 13 geschnitten werden. Die seitliche Verjüngung des Nadelkopfes 3 zwischen der Kehle 8 und dem Ende 5 der Nadelspitze 4 be­trägt auf jeder Seite der Längssymmetrieebene 13 wenigstens ein Vierteil der Nadelschaftbreite, d.h. des Durchmessers des zylindrischen Nadelschaftes 1, dessen Querschnittsbild bei 17 angedeutet ist. Die beiden erwähnten seitlichen Verjüngungen des Nadelkopfes 3 weisen im Bereiche der Kehle 8 bei 18 konkave Wandungsbereiche auf, die in der aus Fig. 8 ersichtlichen Weise sodann in einen von dem Ende 5 der Nadelspitze 4 ausgehenden Bereich 19 im wesentlichen gleicher Breite übergehen. Das Ende 5 der Nadelspitze 4 ist als eine in der Längssymmetrie­ebene 13 der Nadel liegende Schneide oder Kegelspitze ausgebildet (vgl. Fig. 5).

    [0015] Die Nadelspitze 4 ist unter Ausbildung von längsver­laufenden, von der Kehle 8 ausgehenden Fadenführungs­rillen 20 seitlich hohlgeschliffen, wie dies aus Fig.6 hervorgeht.

    [0016] Der Halsteil 2 ist im Gegensatz zu der Ausführungs­form nach den Fig. 1 - 4, beginnend in dem Bereich vor dem Ende 10 der Zunge 6, zu der Nadelspitze 4 hin beidseitig der Längssymmetrieebene 13 seitlich bei 21 verjüngt, derart, daß sich an die so gebildete erste seitliche Verjüngung die schon erläuterte seit­liche Verjüngung bei 14 des Nadelkopfes 3 als zweite Verjüngung anschließt. Der verjüngte Halsteil weist in dem vor der zweiten Verjüngung bei 14 liegenden Bereich zumindest abschnittsweise eine im wesent­lichen gleiche Breite auf (Fig. 8).

    [0017] Schließlich ist die Zunge 6 endseitig bei 22 mit einem Abschnitt zu dem Halsteil 2 hin leicht abge­bogen, um damit ein sicheres Halten des Fadens in dem Hakenöhr 7 zu gewährleisten.

    [0018] Im Betrieb wird die im Vorstehenden im Vergleich zu dem Stand der Technik beschriebene Hakenöhrnadel mt ihrer Nadelspitze 4 durch das bei 22 schematisch angedeutete Arbeitsgut, bspw. die übereinanderliegen­den Blätter eines Buches, soweit durchgestoßen, daß der zylindrische Nadelschaft 1 durch das Arbeits­gut 22 durchtritt (vergl. Fig. 4,8). Dadurch wird in dem Arbeitsgut 22 ein zylindrisches Loch erzeugt, dessen Gestalt durch die Querschnittsform 17 des Nadelschaftes gegeben ist.

    [0019] In das Hakenöhr 7 des über das Arbeitsgut 22 vorragen­den Nadelkopfes 3 wird ein Faden 23 eingelegt, der bei der nun einsetzenden Rückbewegung der Hakenöhrnadel zu einer im wesentlichen U-förmigen Fadenschleife ausgezogen wird, die durch das Arbeitsgut 22 hindurch­gezogen wird. Dabei ergeben sich, wie aus den Fig.9, 10 zu entnehmen, für die Beanspruchung des Fadens 23 bei der in den Fig. 1 - 4 dargestellten bekannten Hakenöhrnadel grundsätzlich andere Beanspruchungs­verhältnisse wie für die in den Fig. 5 - 8 veranschau­lichte erfindungsgemäße Hakenöhrnadel:

    [0020] Bei der bekannten Hakenöhrnadel wird der Faden 23 der Ü-förmigen Fadenschleife bei 24 seitlich zwischen der Berandung des vorgestochenen Loches in dem Arbeits­gut 22 und dem Nadelkopf 3 im Bereiche der Kehle 8 seitlich gequetscht, wobei er teilweise gezwungen ist, die von dem Nadelschaft 1 geschaffene Öffnung in dem Arbeitsgut 22 örtlich noch zu erweitern. Die Folge davon ist, daß der Faden 23 einer hohen Reibungsbe­anspruchung beim Durchziehen durch das Arbeitsgut 22 ausgesetzt ist, die zu einer übermäßigen Zugbean­spruchung der Fadenschleife im Bereiche der Kehle 8 und zu einer Beschädigung oder sogar zum Bruch des Fadens führen kann.

    [0021] Im Gegensatz dazu liegen bei der erfindungsgemäßen Hakenöhrnadel (Fig. 10) die beiden Schenkel der Fadenschleife beim Durchziehen durch die vorgestochene Öffnung des Arbeitsgutes 22 in den Fadenfreiräumen 14 urd auf jeden Fall innerhalb der in Fig. 8 bei 25 strichpunktiert dargestellten Umrißlinie des zy­lindrischen Nadelschaftes 1. Das hat zur Folge, daß der Faden der Fadenschleife beim Durchziehen durch das Arbeitsgut 22 nicht reibschlüssig durch das Arbeits­gut 22 gehemmt, sondern im wesentlichen frei und unbehindert durch das vorgestochene Loch hindurchge­zogen wird. Die auf den Faden 23 im Bereiche der Faden­schleife ausgeübte Zugkraft ist im wesentlichen aus­schließlich durch die durch die Fadenliefervorrichtung vorgegebene Fadenspannung und gegebenenfalls eine geringe rückfedernde Eigenelastizität der Lochberandung in dem Arbeitsgut 22 gegeben. Ersichtlich ist der Nadel­kopf 3 mit seiner rechteckigen Querschnittsgestalt im wesentlichen nach Art eines flachen Steges gestaltet, der in den beiderseits liegenden Fadenfreiräumen 14 dem Faden 23 genügend seitlichen Bewegungsspielraum läßt.

    [0022] Die seitliche Verjüngung bei 21 des Halsteiles 2 (Fig. 8) kann alternativ auch weggelassen werden. Die Weite des Hakenöhrs 7 entspricht ungefähr der Dicke des der jeweiligen Nadelgröße zuge­ordneten Fadens 23, wobei sie geringfügig größer gewählt ist, um einen freien Fadenfluß zu gewahrleisten.

    [0023] Die dargestellte neue Hakenöhrnadel wird nach dem Durchziehen der Fadenschlaufe durch das Arbeits­gut 22 um ihre Achse um 90° gedreht, um dem Greifer einen freien Durchtritt durch die Fadenschleife zu ermöglichen, wie dies in der Regel erforderlich ist. Deshalb sind die Fadenführungsrillen 20 auch etwa achsparallel ausgerichtet. Es sind aber auch Aus­führungsformen denkbar, bei denen der Nadelkopf 3 und die Fadenführungsrillen 20 spiralig verdreht sind, um in der in der DE-PS 642 703 erläuterten Weise ein Drehen der Hakenöhrnadel nach dem Durchziehen durch das Arbeitsgut 22 zu erübrigen.

    [0024] Alle Kanten und Übergänge im Fadenführungsbereich, d.h. im Bereiche des Hakenöhrs 7, der Kehle 8 und der Nadelspitze 4 sind einwandfrei gerundet, was auch für die Zunge 6 gilt. Auch sind die Kehlen­oberfläche und alle Übergänge im Bereiche der Kehle 8 hochpoliert und frei von Bearbeitungsmerkmalen, was sich vorteilhaft auf den Fadenfluß und die Nadelstabilität auswirkt. Die beiden Führungs­rillen 20 ergeben einen einwandfreien Einlauf in die Kehle 8, während gleichzeitig ein ausreichend großer Freiraum gewährleistet ist, ohne die Nadel unnötigerweise zu schwächen.

    [0025] Der im Querschnitt im wesentlichen rechteckige Nadelkopf 3 ist, wie aus Fig. 6 zu ersehen, bei 15 abgerundet. Alternativ könnten auch Anfasungen der Kanten vorgesehen sein.

    [0026] Die in der Längssymmetrieebene 13 gemessene Höhe des Nadelkopfes 3 (und der Zunge 6) kann, wie aus Fig. 10 zu entnehmen, etwas kleiner als der Durch­messer des zylindrischen Nadelschaftes 1, d.h. etwas kleiner als die maximale Nadelschafthöhe sein, mit dem Ergebnis, daß auch der Nadelkopf 3 im wesentlichen unbehindert durch das von dem Nadel­schaft 1 vorgestochene Loch durch das Arbeitsgut 22 durchgeht.


    Ansprüche

    1. Hakenöhrnadel für Buchbinderheftmaschinen, Stickma­schinen und dergl., mit einem Nadelschaft, an den sich über ein Halsteil ein Nadelkopf anschließt, der eine im wesentlichen kegelförmige Nadelspitze auf­weist und eine Zunge trägt, die gemeinsam mit dem Halsteil das Hakenöhr bildet, das auf der der Nadel­spitze zugewandten Seite durch eine ausgerundete Kehle begrenzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Nadelkopf (3),zumindest im Bereiche des Hakenöhrs (7) beginnend, unter Ausbildung zweier beidseitig der Längssymmetrieebene (13) der Nadel liegenden Fadenfreiräume (14) über die Nadelspitze (4) hin absatzlos seitlich sich verjüngend ausgebildet ist und die kegelige Nadelspitze (4) im Bereiche der Kehle (8) des Hakenöhrs (7) eine hochkant stehende, zu der ihre Schmalseiten (16) mittig schneidenden Längssymmetrieebene (13) symmetrische, im wesent­lichen rechteckige Querschnittsgestalt mit abge­rundeten oder angefasten Kanten (15) aufweist.
     
    2. Hakenöhrnadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß die seitliche Verjüngung (bei 14) des Na­delkopfes (3) zwischen der Kehle (8) oder dem Na­delschaft (1) und dem Ende (5) der Nadelspitze (4) auf jeder Seite der Längssymmetrieebene (13) wenigstens ein Viertel der Nadelschaftbreite bzw. des Nadelschaft­durchmessers beträgt.
     
    3. Hakenöhrnadel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Nadelkopf (3) im Be­reiche der Kehle (8) des Hakenöhrs (7) seitlich konkav (bei 18) verjüngt ist.
     
    4. Hakenöhrnadel nach einem der vorhergehenden An­sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadel­spitze (4) einen von ihrem Ende (5) ausgehenden Be­reich (19) im wesentlichen gleicher Breite aufweist.
     
    5. Hakenöhrnadel nach Anspruch 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß das Ende (5) der Nadelspitze (4) als eine in der Längssymmetrieebene (13) der Nadel lie­gende Schneide oder als Kegelspitze ausgebildet ist.
     
    6. Hakenöhrnadel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadelspitze (4) unter Ausbildung von längsverlaufenden, von der Kehle (8) ausgehenden Fadenführungsrillen (20) seitlich hohl­geschliffen ist.
     
    7. Hakenöhrnadel nach einem der vorhergehenden An­sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Hals­teil (2), beginnend in dem Bereich (21) vor dem Ende (10) der Zunge (6), zu der Nadelspitze (4) hin beidseitig der Längssymmetrieebene (13) seit­lich verjüngt ist und sich an diese erste seitliche Verjüngung die seitliche Verjüngung (bei 14) des Nadelkopfes (3) als zweite Verjüngung anschließt.
     
    8. Hakenöhrnadel nach Anspruch 7, dadurch gekenn­zeichnet, daß der verjüngte Halsteil (2) in dem vor der zweiten Verjüngung (bei 14) liegenden Be­reich zumindest abschnittsweise eine im wesent­lichen gleiche Breite aufweist.
     
    9. Hakenöhrnadel nach einem der vorhergehenden An­sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunge (6) endseitig zum Halsteil (2) hin leicht abge­bogen ist.
     
    10. Hakenöhrnadel nach einem der vorhergehenden An­sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Längssymmetrieebene (13) gemessene Höhe des Nadelkopfes (3) kleiner als die maximale Nadel­schafthöhe ist.
     




    Zeichnung