(19)
(11) EP 0 270 881 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.06.1988  Patentblatt  1988/24

(21) Anmeldenummer: 87116937.1

(22) Anmeldetag:  17.11.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65G 67/24, B61D 7/30
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB

(30) Priorität: 20.11.1986 DE 3639593

(71) Anmelder: Wille, Rudolf
D-4300 Essen 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Wille, Rudolf
    D-4300 Essen 1 (DE)

(74) Vertreter: Schaefer, Konrad, Dipl.-Phys. 
Schaefer & Emmel Gehölzweg 20
D-22043 Hamburg
D-22043 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Entladevorrichtung für Schüttguttransportwagen mit freischwingender Seitenklappe


    (57) Eine Entladevorrichtung für mit freischwingenden, oben angelenkten Seitenklappen ausgerüstete Schüttguttrans­portwagen weist zur Halterung der Klappe (1) in gewünschter Öffnungsstellung zum Zwecke des dosierten Entladens eine die Klappe gegen weitere Öffnungsbewegung sperrende Druckeinrichtung (11) und eine die Klappe in Schließrichtung haltende Zugeinrichtung (13) auf.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Entladevorrichtung der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art.

    [0002] Schüttguttransportwagen mit freischwingenden Seiten­klappen, sogenannte FAL-Waggons (ältere Bezeichnung FAD), sind als Eisenbahnwaggons zum Transport von Schüttgütern, z. B. Schotter oder Sand, im Einsatz. Ihr eigentlicher Einsatzzweck ist die Entladung oberhalb eines Bunkers, wobei nach Entriegeln der Klappe der gesamte Inhalt in sehr kurzer Zeit entladen wird. Eine dosierte Entladung mit gebremstem Entladestrom ist ursprünglich bei dieser Konstruktion nicht vorgesehen.

    [0003] Aus der DE-PS 26 36 704 ist eine Entladevorrichtung der eingangs genannten Art bekannt. Diese erlaubt es, Schütt­guttransportwagen der beschriebenen Art an beliebigen Entladestellen, an denen ein geeigneter Unterflurbunker nicht vorhanden ist, auf ein seitlich neben dem Trans­portwagen aufgestelltes Förderband zu entladen. Dazu ist eine seitlich verstellbare Halterung vorgesehen, die das untere freie Ende der Klappe ergreift und dosiert öffnet, wobei der Entladestrom auf das vom Transportband verar­beitbare Maß gebremst wird.

    [0004] Zur Optimierung des Entladevorganges ist es aber erfor­derlich, das untere Klappenende in beiden Schwenkrich­tungen fest durch die Halterung zu erfassen, also sowohl gegen unbeabsichtigte Öffnungsbewegung als auch gegen unbe­absichtigte Schließbewegung. Dazu seien zunächst kurz die beim Entladevorgang auf die Klappe wirkenden Kräfte unter­sucht.

    [0005] Beim Entriegeln der Klappe wirken zunächst starke Kräfte des hinter der Klappe anstehenden Schüttgutes und lassen diese weit aufschwingen. Im Anfangsstadium des Entlade­vorganges muß also zur Regelung des austretenden Gut­stromes mit hoher Kraft die Klappe in Schließrichtung gedrückt werden. Bei dann nachlassendem Gutstrom würde die Klappe aufgrund ihres hohen Eigengewichtes sich in Schließlichrung bewegen und den austretenden Gutstrom be­hindern. Sie muß dann entgegen ihrer Schließbewegung ge­halten werden. Es ist also eine sichere Halterung in bei­den Bewegungsrichtungen erforderlich.

    [0006] Bei der genannten bekannten Konstruktion erfolgt diese beidseitige Halterung mit einem beidseitig wirkenden Haken, der an geeigneter Stelle an der Klappe angreifen muß. Dieser beidseitig wirkende Haken kann aber nicht von unten unter das Klappenende eingreifend ausgebildet sein, da nach Entriegeln der Klappe diese so schnell auf­schwingt, daß deren unteres Ende vom Haken so schnell nicht erfaßt werden kann. Der Haken muß also bereits an der geschlossenen Klappe in Eingriff gebracht werden. Dazu müssen an der Klappe geeignete Eingriffmittel für den Haken vorgesehen werden.

    [0007] Handelsübliche, von der Bundesbahn verwendete Schüttgut­transportwagen der eingangs genannten Art weisen solche Eingriffmittel aber nicht auf. Aus Standardisierungs­gründen sind solche Eingriffsmittel auch nicht nachrüst­bar. Aus diesen Gründen versagt die diskutierte be­kannte Konstruktion bei von der Bundesbahn verwendeten Schüttguttransportwagen der genannten Art.

    [0008] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, eine Entladevorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, deren Halterung bei den vorhandenen Schüttguttransportwagen der eingangs geschilderten Art ohne Nachrüstung von Eingriffsmitteln verwendbar ist.

    [0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Kennzeichnungsteiles des Anspruches 1 gelöst.

    [0010] Erfindungsgemäß ist zunächst eine Schließeinrichtung vor­gesehen, die an beliebiger Stelle gegen die Außenwand der Klappe angreift und diese in Schließrichtung halten bzw. betätigen kann. Es ist damit sowohl ein Bremsen der Öffnungsbewegung als auch ein Halten der Klappe in vor­wählbarer Öffnungsstellung sowie ein Zudrücken der Klappe gegen den austretenden Gutstrom möglich. Es kann also vorsichtig geöffnet, bei Erreichen einer vorgewählten, an die Förderkapazität des Förderbandes angepaßten Öff­nungsstellung gehalten sowie zur Unterbrechung des Ent­ladevorganges geschlossen werden. Um die Klappe bei nachlassendem Gutstrom in vorgewählter Öffnungsstellung zu halten, ist zusätzlich eine Zugeinrichtung vorgesehen, die unter das untere Ende der Klappe in Eingriff bringbar ist. Da nach Entriegeln der Klappe bei wenigstens noch teilgefülltem Wagen die Klappe zunächst erst unter Ein­wirkung des austretenden Gutstromes aufschwingt, ist stets ein Unterfassen nach automatischem Öffnen der Klappe mög­lich. Da die Zugeinrichtung an der Innenseite der Klappe angreift, sind zusätzliche Eingriffsmittel nicht erforderlich. Es können die im Fuhrpark der Bundesbahn vorhandenen FAL-Waggons mit der erfindungsgemäßen Ladevorrichtung ohne ändernde Eingriffe entladen werden. Somit kann die mit der eingangs genannten DE-PS 26 36 704 vorgelegte Idee endlich verwirklicht werden, was bisher nicht möglich war.

    [0011] Vorteilhaft sind dabei die Merkmale des Anspruches 2 vor­gesehen. Mit diesen Merkmalen ist eine erste, sehr ein­fach konstruierbare Ausführungsform der Erfindung angegeben, die mit einer druckbeaufschlagbaren Kolben/Zylinderanord­nung eine hervorragende Dosierung des austretenden Gut­stromes erlaubt, wobei die konstruktiv sehr einfache Zugeinrichtung, die ebenfalls in Bewegungsrichtung der Klappe verstellbar ausgebildet sein kann, das Offenhalten in beliebiger Stellung erlaubt.

    [0012] Dabei sind vorteilhaft die Merkmale des Anspruches 3 vorge­sehen, mit denen vorwählbare Öffnungsstellungen der Klappe über entsprechende Anschläge standardisiert vorwählbar sind.

    [0013] Dabei sind vorteilhaft die Merkmale des Anspruches 4 vorge­sehen. Diese Anschlagskonstruktion hat sich als besonders geeignet herausgestellt. Halbmuffen entsprechender, bei­spielsweise in zuvor berechneter Länge vorgehaltener Aus­bildung sind leicht gegeneinander auswechselbar und er­lauben das dosierte Entladen bei unterschiedlichen Klappen­stellungen. Auf diese Weise kann die der Förderkapazität des Förderbandes entsprechende Öffnungsstellung der Klappe dem Fließverhalten des jeweiligen Schüttgutes angepaßt werden.

    [0014] Weiterhin sind vorteilhaft die Merkmale des Anspruches 5 vorgesehen. Bei dieser vorteilhaften zweiten Ausfüh­rungsform der Erfindung ergibt sich eine konstruktiv be­sonders einfache Konstruktion, bei der die Klappe nach Entriegeln gegen den Anschlagblock, der die Öffnungs­stellung vorgibt, anschlägt und dort durch die zuvor überlaufene Rastklinke gehalten wird. Der Anschlagblock kann auf der Bogenschiene in einfachster Ausfbildung bei­spielsweise in unterschiedlichen Stellungen, z. B. ent­sprechend 1/4, 1/2, etc. Öffnungsstellung der Klappe ver­riegelbar oder zur Feindosierung auf der Bogenschiene beliebig, beispielsweise motorisch verstellbar angeord­net sein. Nach beendetem Entladevorgang kann die Rast­klinke von Hand oder mit geeigneten Einrichtungen einge­zogen werden und gibt die dann zufallende Klappe frei.

    [0015] Schließlich sind vorteilhaft die Merkmale des Anspruches 6 vorgesehen. Bei ebenerdiger Oberfluraufstellung des Förderbandes kann dieses nur mit beschränkter Höhe ausge­bildet werden, insbesondere hinsichtlich des in der Regel über dem eigentlichen Band anzuordnenden Aufgabetrichters, der mit großer Öffnung das Erfassen auch eines breit aus­tretenden Gutstromes ermöglicht. Diese Probleme mit der für das Band zur Verfügung stehenden Bauhöhe ergeben sich aus den Raumanforderungen der auf dem Gleis fahrenden Transportwagen, die unter Umständen im Bereich des unte­ren Klappenrandes vorstehende Hebel u. dgl. aufweisen, die die Bandkonstruktion nicht berühren dürfen. Wesentlich für die Erfindung ist ferner, daß die am unteren Ende der Klap­pe angreifenden Zugeinrichtung unterhalb der Klappe Platz benötigt und mit der Bandkonstruktion nicht kollidieren darf. Vorteilhaft ist daher die Bandkonstruktion wenig­stens teilsweise in den Boden versenkt angeordnet. Sie kann daher in ihrer Bauhöhe weitgehend beliebig ausgebildet sein, ohne mit darüber befindlichen Teilen der Zugein­richtung oder des Transportwagens zu kollidieren.

    [0016] In den Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise und schematisch dargestellt. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Entladevorrichtung erster Ausführungsform mit Druckeinrichtung in Form einer Kolben/Zylin­deranordnung und Zugeinrichtung in Form eines Hakens, neben einem FAL-Waggon,

    Fig. 2 eine Entladevorrichtung zweiter Ausführungsform mit Anschlagblock auf Bogenschiene neben einem FAL-Waggon,

    Fig. 3 den in Fig. 2 mit strichpunktiertem Kreis mar­kierten Ausschnitt in vergrößerter Darstellung und

    Fig. 4 eine Darstellung gemäß Fig. 1 mit in den Boden versenkt angeordnetem Förderband.

    Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform der Erfindung.



    [0017] Es ist (in Schienenrichtung gesehen) der seitliche Teil eines FAL-Waggons dargestellt, der in üblicher Ausführung an jeder Seitenwand zwei Klappen aufweist, von denen eine 1 in Fig. 1 in halbgeöffneter Stellung dargestellt ist. Die Klappe ist freischwingend an einem oberen Gelenk 2 angelenkt und dient zum Verschluß der Öffnung 3, aus der das Schüttgut austritt.

    [0018] Die dargestellte Entladeeinrichtung weist zunächst ein Förderband 4 auf, das parallel zum Waggon unterhalb der Klappe 1 angeordnet ist und neben entsprechenden Stütz­konstruktionen, die die Figur zeigt, insbesondere einen oberhalb des Bandes angeordneten Aufgabetrichter 5 auf­weist, der das Schüttgut auffängt. Bezüglich der näheren Einzelheiten zum Förderband und zu Abfördereinrichtungen von diesem wird auf die DE-PS 26 36 704 verwiesen.

    [0019] Die Entladeeinrichtung soll zunächst zur Dosierung des Ladestromes die Klappe 1 in beliebiger Öffnungsstellung halten können. Bei der dargestellten ersten Ausführungs­form der Entladeeinrichtung ist dazu ein Anschlagkopf 6 vorgesehen, der vorzugsweise zur Vermeidung von Beschä­digungen an der Klappe 1 in gummigepolsterter Form aus­gebildet ist. Der Anschlagkopf 6 sitzt an einer Kolben­stange 7 eines Hydraulikzylinders 8. Dieser ist an einer Platte 9 eines Gestells 10 in geeigneter Höne in waage­rechter Lage derart befestigt, daß der Anschlagkopf 6 auf der Außenfläche der Klappe 1 in Eingriff gelangen kann.

    [0020] Mit dieser Druckeinrichtung 11, gebildet aus dem Hyraulik­zylinder 8, der Kolbenstange 7 und dem Anschlagkopf 6, kann die Klappe 1 bei geeigneter Hydrauliksteuerung ge­bremst geöffnet, in einer bestimmten Öffnungsstellung, beispielsweise der dargestellten Öffnungsstellung, gehal­ ten und auch zum Unterbrechen des Entladevorganges ge­schlossen werden.

    [0021] Bei vorgegebene Transportkapazität des Förderbandes 4 sind für unterschiedlicher Schüttgüter entsprechend deren Fließverhalten unterschiedliche Öffnungsstellungen der Klappe 1 als optimal vorgegeben und können beispielsweise durch Versuche ermittelt oder errechnet werden. Um auf konstruktiv einfache Weise entsprechende Stellungen des Anschlagkopfes 6 vorzugeben, ist erfindungsgemäß ein Anschlag in Form einer Halbmuffe 12 vorgesehen, die einen Handgriff aufweist und von oben auf die Kolbenstange 7 aufgesetzt wird. Wird nun die Kolbenstange hydraulisch zurückgezogen bzw. von der Klappe 1 aufgedrückt, so kommt der Kopf 6 in Anschlag gegen das vordere Ende der Halbmuffe 12, deren hinteres Ende an der Platte 9 an­liegt. Die Klappe 1 wird also in von der Länge der Halb­muffe 12 vorgegebener Öffnungsstellung gegen weiteres Aufschwingen gehalten.

    [0022] Bei nachlassendem Gutstrom bzw. -schwankungen, die beispielsweise durch klumpendes Gut hervorgerufen werden können, muß die Klappe 1 in Öffnungsstellung gehalten werden. Dazu ist eine Zugeinrichtung 13 vorgesehen, die im wesentlichen aus einem Haken 14 am Ende eines am Gestell 10 bei 15 angelenkten Schwenkhebels 16 besteht. Der Schwenkhebel 16 ist als Kniehebel ausgebildet und wird von einem Hydrau­likantrieb 17 schwenkbetätigt. Bei der Verschwenkung des Schwenkhebels 16 um seine Gelenkstelle 15 wird er in bzw. außer Eingriff mit dem unteren Ende der Klappe 1 gebracht. In seiner oberen Stellung hält er, wie Fig. 1 zeigt, die Klappe 1 in Öffnungsstellung fest. Die Gelenkstelle 15 des Hebels und sein Hydraulikantrieb 17 sind an einer Platte 18 befestigt, die beispielsweise auf dem Gestell 10 parallel zum Hydraulikzylinder 8 verstellbar angeord­ net sein kann und somit die Lage des Hakens 14 ver­schiedenen Öffnungsstellungen der Klappe 1 anpassen kann. Auch hierfür ist ein Antrieb vorsehbar, der bei­spielsweise parallel zur Bewegung des Anschlagkopfes 6 der Druckeinrichtung 11 angetrieben sein kann. Es ist auch eine direkte Koppelung mit der Druckeinrichtung möglich.

    [0023] Wird bei der in Fig. 1 dargestellten Entladeeinrich­tung die Klappe 1 des gefüllten Waggons entriegelt, so schwingt sie unter dem Druck des austretenden Schütt­gutes auf, bis der zunächst bremsend wirkende Anschlag­kopf 6 gegen die Halbmuffe 12 anschlägt und die darge­stellte Öffnungsstellung begrenzt. Sodann wird der Schwenkhebel 16 hochgeklappt, so daß der Haken 14 die Klappe in Öffnungsstellung hält. Nach beendetem Ent­ladevorgang, wobei der Waggon noch teilgefüllt sein kann, wird der Haken 14 nach unten geschwenkt und durch Druck­beaufschlagung des Hydraulikzylinders 8 der Anschlagkopf 6 vorgeschoben, wodurch die Klappe 1 geschlossen wird.

    [0024] Eine zweite Ausführungsform der Erfindung ist in den Fig. 2 und 3 dargestellt.

    [0025] In Fig. 2 ist wiederum ein FAL-Waggon entsprechend dem­jenigen in Fig. 1 dargestellt sowie ein entsprechend ange­ordnetes Förderband. Diese mit der Darstellung der Fig. 1 übereinstimmenden Teile sind mit identischen Bezugs­zeichen 1 bis 5 beziffert.

    [0026] Bei dieser Ausführungsform wird auf dem Gestell des För­derbandes 4 mit Stützen 20 eine Bogenschiene 21 über dem Auffangtrichter 5 gehalten, deren Bogenradius an ihrer Oberfläche 25 etwas größer ist als der Schwenkradius 22 des unteren Klappenendes. Die Bogenschiene ist parallel zum Schwenkradius 22 aufgestellt, ihr Radiusmittelpunkt liegt also im Gelenk 2 der Klappe 1.

    [0027] Wenn die Klappe aufschwingt, also beispielsweise von der geschlossenen Stellung 1 in die Öffnungsstellung 1ʹ, schwenkt ihr unteres Ende also auf der strichpunktierten Linie 22 dicht über der Oberfläche der Bogenschiene 21.

    [0028] Der mit einem strichpunktierten Kreis in Fig. 2 angedeu­tete mittlere Teil der Bogenschiene 21 ist in Fig. 3 ver­größert dargestellt.

    [0029] Ein Anschlagblock 23 ist mit zwei Bolzen in einem Loch­paar 24 der Bogenschiene befestigt. Der Anschlagblock 23 trägt eine über die Oberfläche 25 der Bogenschiene 21, und zwar bis über den Schwenkradius 22 der Klappe hoch­ragende Anschlagnase 26, an die das der Übersichtlich­keit halber schraffiert dargestellte untere Ende der Klappe 1 beim Aufschwenken in Anlage kommt. Auf diese Weise wird die Klappe in ihrer Stellung 1ʹ gegen weitere Öffnungsbewegung gehalten.

    [0030] Diese Öffnungsstellung auf der Bogenschiene 21 ist in den Fig. 2 und 3 mit II bezeichnet. Auf der Bogenschiene sind zwei weitere Lochpaare vorgesehen, in denen nach Lösen der Verbolzung der Anschlagblock 23 befestigt werden kann. Diese sind mit I und III bezeichnet. Durch Verstellen des Anschlagblockes 23 sind also die drei Öffnungsstellungen I, II und III für die Klappe 1 vorsehbar. Beispielsweise können diese Öffnungsstellungen für unterschiedlich gut fließendes Schüttgut vorgewählt werden, um den austreten­den Gutstrom der Transportkapazität des Förderbandes 4 an­zupassen.

    [0031] Die Anschlagnase 26 des Anschlagblockes 23 wirkt somit als Druckeinrichtung im eingangs beschriebenen Sinne zur Begrenzung der Öffnungsbewegung der Klappe 1. Um deren Zufallen bei nachlassendem Gutstrom zu verhindern, ist eine Rastklinke 27 vorgesehen, die mit einer Feder 28 abgefedert in Radialrichtung im Anschlagblock 23 ver­schiebbar gelagert ist, wie dies aus Fig. 3 hervorgeht. Die Anlauffläche 29 der Rastklinke 27, gegen die das untere Ende der Klappe 1 bei der Öffnungsbewegung an­läuft, ist entsprechend angeschrägt, so daß beim An­laufen der Klappe 1 die Raste nach unten gedrückt wird und die Klappe bis zum Anschlag gegen die Anschlagnase 26 passieren läßt. Unter der Kraft der Feder 28 rastet sie dann hinter die Innenfläche der Klappe und hält diese in Öffnungslage fest.

    [0032] Von Hand oder mit nicht dargestelltem Hebeleingriff kann bei Beendigung des Entladevorganges die Rastklinke 27 eingezogen werden, so daß die Klappe 1 freigegeben wird und zufallen kann.

    [0033] Gegebenenfalls kann eine Schließeinrichtung für die Klappe vorgesehen sein, beispielsweise in einer Kon­struktion ähnlich der Kolben/Zylinderanordnung 7, 8 in Fig. 1 um die Klappe dann sicher zuzudrücken.

    [0034] In Abwandlung der Ausführungsform der Fig. 2 und 3 kann auf der Bogenschiene 21 eine kontinuierlich arbeitende Verstelleinrichtung für den Anschlagblock 23 vorgesehen sein, um diesen in beliebige Positionen auf der Bogen­schiene verfahren zu können, beispielsweise auch während des Betriebes, um während des Entladevorganges die Öff­nungsstellung der Klappe 1 variieren zu können.

    [0035] Eine der in Fig. 2 dargestellten Bogenschienen reicht zur sicheren Halterung der Klappe 1 aus. Es können aber auch beispielsweise zwei parallel im Abstand angeordnete ent­ sprechend ausgerüstete Bogenschienen auf eine Klappe wirken.

    [0036] Fig. 4 zeigt eine Darstellung entsprechend Fig. 1, bei der die Förderbandkonstruktion 4ʹ, 5ʹ im wesentlichen der­jenigen der Fig. 1 entspricht. Der obere Rand des Aufgabe­trichters 5 ist hierbei jedoch nicht schräge, sondern waagerecht ausgebildet. Wie Fig. 4 zeigt, ist die Förder­bandkonstruktion 4ʹ, 5ʹ jedoch zum größten Teil ihrer Höhe in den Boden versenkt angeordnet. Zu diesem Zweck ist unter den die Schienen 30 tragenden Schwellen 31, die bei 32 abgestützt sind, eine beispielsweise aus Beton ge­fertigte Mulde 33 von im Ausführungsbeispiel rechteckiger Grundform im Boden eingelassen.

    [0037] In dieser nach oben offenen Mulde 33 ist die Förderband­konstruktion 4ʹ, 5ʹ aufgestellt. Bei dieser Aufstellungs­art kann die Förderbandkonstruktion 4ʹ, 5ʹ ohne Rücksicht auf darüber befindliche Teile des dargestellten Transport­wagens oder der dargestellten Schließeinrichtung bzw. Zug­einrichtung in ihrer bauartbedingten Höhe ausgebildet werden. Sie kann auch breiter ausgebildet werden als bei der Aufstellungsart gemäß Fig. 1, so daß der aufzufangende Gutstrom mit Sicherheit erfaßt wird.

    [0038] Insbesondere werden dabei Kollisionen mit vom Transport­wagen seitlich oder nach unten herausragenden Teilen, wie beispielsweise Hebeln od. dg., vermieden, und es wird auch eine Störung des Schwenkbetriebes des den Haken 14 tragen­den Schwenkhebels 16 vermieden. Bei der Konstruktion der Fig. 1 sich ergebende Konstruktionsbeschränkungen hin­sichtlich der Ausführung und Anordnung des Schwenkhebels 16 werden also vermieden.

    [0039] Die in Fig. 4 dargestellte Aufstellungsweise der Förder­bandkonstruktion 4ʹ, 5ʹ kann in entsprechender Weise auch bei der Ausführungsform der Fig. 2 vorgesehen werden. Mulden 33 können zu beiden Seiten des Gleises vorgesehen sein. Die Mulden können auch anstelle in der dargestellten rechteckigen Querschnittsform beispielsweise mit nach oben offener halbrunder Querschnittsform ausgebildet sein. Die Mulden können beispielsweise auch unmittelbar als Aufgabetrichter für ein darunter angeordnetes Band ausge­bildet sein oder zur Aufnahme bekannter Sonderbandkon­struktionen, z. B. solchen mit auf Luftkissen laufenden Bändern dienen.


    Ansprüche

    1. Entladevorrichtung für oben angelenkte, freischwin­gend öffnende Seitenklappen aufweisende Schüttgut­transportwagen, mit einem unter der Klappe parallel zu dieser stehenden Förderband und einer quer zur Klappe verstellbar ausgebildeten, das untere Ende der Klappe erfassenden Halterung, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Halterung eine zur Anlage gegen die Außenfläche der Klappe (1) ausgebildete, in Schließrichtung der Klappe wirkende Druckeinrichtung (11,26) sowie eine unter das untere Ende der Klappe gegen deren Innenseite fassende, in Öffnungsrichtung der Klappe wirkende Zugeinrichtung (13, 27) aufweist.
     
    2. Entladevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Druckeinrichtung als linear wirkende, druckbeaufschlagbare Kolben/Zylinderanordnung (7, 8) und die Zugeinrichtung als Haken (14) an einem vor der Klappe (1) gelagerten Schwenkhebel (16) ausgebildet sind.
     
    3. Entladevorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß an der Kolben/Zylinderanordnung (7, 8) entgegen der Öffnung der Klappe (1) sperrende Anschläge (12) vorgesehen sind.
     
    4. Entladevorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Anschläge als auf die Kolbenstange (7) auflegbare Halbmuffen (12) vorgegebener Länge aus­gebildet sind.
     
    5. Entladevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Druckeinrichtung als Anschlagblock (23) ausgebildet ist, der auf einer parallel zum Schwenkkreis (22) des Klappenendes (1) angeordneten Bogenschiene (21) in Umfangsrichtung verstellbar an­geordnet ist, wobei die Zugeinrichtung als vom Klappenende überlaufbare, in Radialrichtung federnde, am Anschlagblock gelagerte Rastklinke (27) ausgebil­det ist.
     
    6. Entladevorrichtung nach einem der vorhergehenden An­sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Förderband (4ʹ, 5ʹ) wenigstens teilweise in den Boden versenkt angeordnet ist.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht