[0001] Die Erfindung betrifft eine federelastische Exzenterlagerung für Verdrängermaschinen,
deren Vedränger eine kreisende Translationsbewegung um einen Exzenter ausführen.
[0002] Eine derartige, als Kreiskolbenmaschine ausgelegte Verdängermaschine läßt sich z.B.
der DE-OS 22 30 773 entnehmen. Der Verdränger (Kolben) führt eine kreisende (translatorische)
Bewegung um einen Exzenter aus. Hierfür müssen in kostenaufwendiger Weise Exzenterwellen
in zerspanender oder gebauter Ausführung hergestellt werden. Bei der Wahl bestimmter
Betriebsdrücke dieser z.B. als Pumpen ausgeführten Verdrängermaschinen ergeben sich
immer wieder Probleme bei der Auslegung und Tolerierung der Exzenterwellen der Verdrängerlager.
Verdränger für Pumpen können in derartigen Maschinen axial einseitig oder doppelseitig
ausgebildet werden, so daß an sich die Möglichkeit besteht, die Verdränger sowohl
radial - als auch axial wirkend federnd zu lagern. Hierdurch kann je nach Wahl der
Federkennlinien eine Einstellung der Druckbereiche für solche Pumpen gewählt werden.
Derartige druckbegrenzte Verdrängerpumpen haben teilweise die Charakteristik von Strömungspumpen,
ohne die Nachteile wie z.B. mangelnde Selbstansaugfähigkeit, Kavitationsprobleme bei
gedrosselten Rohrquerschnitten und dergl. von Strömungsmaschinen zu besitzen.
[0003] In der CH-PS 555 476 ist eine Verdrängermaschine mit einem gekrümmten Verdränger
offenbart, der drehbar auf einem an eine drehbar gelagerte Antriebswelle gekoppelten
Exzenter gelagert ist und durch diesen zur Ausführung einer kreisenden Bewegung in
einer entsprechend gekrümmten Verdrängerkammer mit einem Ein- und Auslaß geführt ist.
Der Verdränger ist gegen die Wirkung einer elastischen Kraft aus der Berührungslage
mit der Wandung der Verdrängerkammer längs zu den Krümmungsachsen parallelen Berührungslinien
auslenkbar. Zur Erzeugung der elastischen Kraft ist ein metallisches, als Kraftspeicher
wirkendes Federelement vorgesehen. Das Federelement kann durch den als um eine zur
Achse der kreisenden Bewegung parallele Biegeachse gebogene Blattfeder gebildeten
Verdränger gebildet sein. Das Federelement kann aber auch durch einen elastisch durchbiegbaren
Taumelstab gebildet werden, der an seinem einen Ende kugelgelenkig am Verdränger
angelenkt und zwischen seinen Enden in einem Kugelgelenk gelagert ist, dessen Zentrum
auf der Drehachse der Antriebswelle liegt.
[0004] Bei Verdrängermaschinen dieser Bauart ergeben sich erhebliche funktionstechnische
Probleme. Der genannte elastisch durchbiegbare Taumelstab läßt sich aus dichtungstechnischen
Gründen nicht realisieren. Gebaute Exzenterwellen mit metallischen Federn benötigen
zusätzliche Führungselemente zur Abstützung und besitzen daher auch zusätzliche Kostennachteile.
[0005] Die DE-OS 26 03 462 offenbart eine Verdrängermaschine für kompressible Medien. Auch
hier beschreibt der Verdränger eine kreisende Translationsbewegung um eine Exzenterbahn.
Bei derartigen Bauarten ist es unumgänglich, für den Verdränger eine Verdrehsicherung
vorzusehen, da andernfalls der Verdränger bei einer auch nur geringen, zusätzlich
zur Kreisbewegung ausgeführten Drehbewegung sofort eine mechanische Beschädigung erleiden
würde. Auch für diese Verdrängermaschinen kommen kostenaufwendig ge baute oder zerspanend
hergestellte Exzenterwellen zum Einsatz, wobei der Verdränger auch axial gefedert
und mit einer integrierten Verdrehsicherung zusätzlich gelagert sein kann. Eine bekanntgewordene
Verdrehsicherung umfaßt mehrere, jeweils druckfederbelastete Kugeln, die in entsprechend
ausgebildeten Pfannen eine geringe exzenterförmige Bewegung ausführen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs erläuterte federelastische
Exzenterlagerung für den Verdränger einer Verdrängermaschine konstruktiv so zu gestalten,
daß sie sich kostengünstiger herstellen läßt.
[0007] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch eine Lagerscheibe, in der exzentrisch
zum äußeren Lagermantel eine Ausnehmung für die Aufnahme einer Welle angeordnet is,
wobei das den Zwischenraum zwischen Lagermantel und Ausnehmung ausfüllende Material
gummielastisch ausgebildet ist.
[0008] Da es durch Elektronenstrahlvernetzung bereits möglich ist, einem Kunststoff unterschiedliche
Federcharakteristiken zu verleihen, bestände die Möglichkeit, die erfindungsgemäße
Lagerscheibe einteilig auszubilden. Für eine eher konventionelle Herstellung ist
es jedoch vorteilhaft, wenn der äußere Lagermantel ein Lagerring ist, in den eine
die genannte Ausnehmung bildende Buchse einvulkanisiert ist. Dabei kann der Lagerring
vorzugsweise der Innenring eines Wälzlagers sein.
[0009] Als gummielastisches Material kann z.B. Kautschuk Verwendung finden. Dabei sind die
Betriebstemperaturen für die Werkstoffwahl des Kautschuks und die gewünschten Betriebsdrücke
für die Shore-Härte (Federkennlinie)des Kautschuks sowie für die Querschnitte der
Exzenterlagerungen bestimmend.Durch gezielt angeordnete und ausgebildete Querschnittsschwächungen
(Kerben, Sicken und/oder Kanäle o.dergl.) im gummielastischen Material läßt sich eine
bestimmte Federkennlinie erzielen.
[0010] Die erfindungsgemäße Lagerscheibe ist einfach herzustellen, schnell und komplikationslos
zu montieren, zuverlässig im Betrieb aber genügsam in der Wartung. Versuche haben
gezeigt, daß bei den erfindungsgemäßen federelastischen Lagerungen nicht nur die vorgegebenen
Betriebsdrücke einwandfrei erreicht, sondern daß insbesondere bei mehrwelligen Maschinen
die Toleranzen der einzelnen Maschinenteile einwandfrei kompensiert werden.
[0011] Für die Drehmoment-Übertragung zwischen Welle und gummielastischer Exzenterlagerung
können alle denkbaren formschlüssigen und/oder kraftschlüssigen Verbindungstechniken
wie Gewinde, Keil-/Nut-Verbindung, Aufpressen o.dergl. gewählt werden.
[0012] Eine nicht nur in radialer Richtung sondern auch in axialer Richtung federelastisch
ausgebildete Exzenterlagerung ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß der
Lagerring und/oder die Buchse mit einem Kragen einen Teilbereich der Stirnseiten des
gummielastischen Materials abdeckt bzw. abdecken.
[0013] Eine ebenso preiswert herzustellende wie zuverlässig arbeitende Verdrehsicherung
für den Verdränger besteht erfindungsgemäß aus einer Lagerscheibe in der exzentrisch
zum äußeren Lagermantel eine Ausnehmung für die Aufnahme eines Zapfens o.dergl. angeordnet
ist, wobei die Lagerscheibe aus zwei Deckscheiben besteht, die zwischen sich sandwichartig
eine Schicht aus gummielastischem Material einschließen.
[0014] In der Zeichnung sind einige als Beispiele dienende Ausführungsformen der Erfindung
dargestellt. Es zeigen:
Figur 1 eine Lagerscheibe in Draufsicht;
Figur 2 einen Querschnitt der Lagerscheibe gemäß Figur 1;
Figur 3 in einer abgewandelten Ausführungsform eine Lagerscheibe in einer Darstellung
gemäß Figur 1;
Figur 4 die Lagerscheibe gemäß Figur 3 im Querschnitt (obere Hälfte) sowie in Stirnansicht
(untere Hälfte);
Figur 5 eine abgewandelte Ausführungsform einer Lagerscheibe in einer Darstellung
gemäß Figur 1;
Figur 6 die andere Stirnseite der Lagerscheibe gemäß Figur 5;
Figur 7 ein Querschnitt gemäß der Linie VII-VII in Figur 6;
Figur 8 eine abgewandelte Ausführungsform einer Lagerscheibe in einer Darstellung
gemäß Figur 5;
Figur 9 einen Querschnitt durch die Lagerscheibe gemäß Figur 8;
Figur 10 in Draufsicht und zum Teil im Schnitt gemäß der Linie B-B in Figur 11 eine
Exzenterlagerung mit einer Verdrehsicherung für einen Verdränger und
Figur 11 in vergrößertem Maßstab einen Schnitt gemäß der Linie A-A in Figur 10.
[0015] Figur 1 zeigt eine Lagerscheibe 3, in der exzentrisch zum äußeren Lagermantel 4 eine
Ausnehmung 5 für die Aufnahme einer nicht dargestellten Welle angeordnet ist. Das
den Zwischenraum zwischen Lagermantel 4 und Ausnehmung 5 ausfüllende Material 7 ist
gummielastisch ausgebildet. Der äußere Lagermantel 4 wird durch einen Lagerring 8
gebildet, in den eine die genannte Ausnehmung 5 bildende Buchse 9 einvulkanisiert
ist.
[0016] Die Figuren 3 und 4 lassen erkennen, daß der Lagerring 8 auch der Innenring eines
Wälzlagers 10 sein kein. In beiden Ausführungsbeispielen gemäß den Figuren 1 bis
4 beträgt der Innendurchmesser des Lagerringes 4 ein Mehrfaches von dem der Buchse
9.
[0017] Bei den beiden Ausführungsbeispielen gemäß den Figuren 1 bis 4 weist die Lagerscheibe
3 ausschließlich in radialier Richtung federelastische Eigenschaften auf.
[0018] Um eine nicht nur in radialier Richtung sondern auch in axialer Richtung federelastisch
ausgebildete Exzenterlagerung zu erhalten, können gemäß den Figuren 5 bis 7 sowohl
der Lagerring 8 als auch die Buchse 9 jeweils mit einem Kragen 11 bzw. 12 einen Teilbereich
der Stirnseiten des gummielastischen Materials 7 abdecken. Der federelastische Weg
in radialer Richtung wird bestimmt durch den Radialabstand 15 zwischen dem Kragen
11 und der Buchse 9 bzw. durch den Radialabstand 16 zwischen dem Kragen 12 und dem
Lagerring 8. Im Ausführungsbeispiel ist dieser radiale Federweg verhältnismäßig kurz
ausgebildet; Figur 7 läßt erkennen, daß die federelastische Ausbildung in Axialrichtung
größer ist. Diese ergibt sich aus dem Axialabstand zwischen den genannten Kragen 11
und 12 sowie aus der Elastizität des gummielastischen Materials 7. Die genannten Radialabstände
15,16 zwischen dem Kragen 11 und der Buchse 9 bzw. dem Kragen 12 und dem Lagerring
8 können von dem gummielastischen Material 7 ausgefüllt oder aber von diesem Material
ausgespart sein.
[0019] Die Lagerscheibe 3 gemäß den Figuren 8 und 9 weist nur in axialer Richtung federelastische
Eigenschaften auf. Hier besteht die Lagerscheibe 3 aus zwei Deckscheiben 14, die zwischen
sich sandwichartig eine Schicht aus gummielastischem Material 7 einschließen. Wie
bei den vorgehend beschriebenen Ausführungsformen ist auch hier exzentrisch zum äußeren
Lagermantel 4 eine Ausnehmung 5 für die Aufnahme eines Zapfens oder dergl. angeordnet.
Figur 9 läßt erkennen, daß das gummielastische Material 7 sowohl im Bereich des Lagermantels
4 als auch im Bereich der Ausnehmung 5 etwas radial nach innen zwischen die beiden
Deckscheiben 14 eingewölbt ist.
[0020] Die Figuren 10 und 11 zeigen die Einsatzmöglichkeiten für die vorstehend beschreibenen
Lagerscheiben. Dabei zeigt Figur 11 einen Querschnitt durch eine Verdrängermaschine
und läßt einen Verdränger 1 erkennen, der gegenüber einer Verdrängerkammer bzw. einem
Verdrängergehäuse 2 eine Translationsbewegung um einen Exzenter a ausführt. Hierbei
erfolgt der Antrieb des Verdrängers 1 in herkömmlicher Weise über eine Exzenterwelle
6. Erfindungsgemäß kann für die Exzenterlagerung des Verdrängers 1 eine Lagerscheibe
3 gemäß den Figuren 1 bis 6 Verwendung finden. Zusätzlich zeigen die Figuren 10 und
11 auch noch eine Verdrehsicherung für den Verdränger 1. Diese Verdrehsicherung wird
gebildet durch eine Lagerscheibe 3 gemäß den Figuren 8 und 9, also eine Lagerscheibe,
die ausschließlich in Axialrichtung federelastisch ausgebildet ist. In die um das
Maß a exzentrisch zum äußeren Lagermantel 4 angeordnete Ausnehmung 5 greift ein Zapfen
13 ein.
1. Federelastische Exzenterlagerung für Verdrängermaschinen, deren Verdränger (1)
eine kreisende Translationsbewegung um einen Exzenter ausführen, gekennzeichnet durch eine Lagerscheibe (3), in der exzentrisch zum äußeren Lagermantel (4) eine
Ausnehmung (5) für die Aufnahme einer Welle (6) angeordnet ist, wobei das den Zwischenraum
zwischen Lagermantel (4) und Ausnehmung (5) ausfüllende Material (7) gummielastisch
ausgebildet ist.
2. Exzenterlagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der äußere Lagermantel
(4) in Lagerring (8) ist, in den eine die genannte Ausnehmung (5) bildende Buchse
(9) einvulkanisiert ist.
3. Exzenterlagerung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerring (8)
der Innenring eines Wälzlagers (10) ist.
4. Exzenterlagerung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Innendurchmesser
des Lagerringes (8) ein Mehrfaches von dem der Buchse (9) beträgt.
5. Exzenterlagerung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das gummielastische Material (7) Kautschuk ist.
6. Exzenterlagerung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
gezielt angeordnete und ausgebildete Querschnittsschwächungen im gummielastischen
Material (7) zur Erzielung einer bestimmten Federkennlinie.
7. Exzenterlagerung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Lagerring (8) und/oder die Buchse (9) mit einem Kragen (11,12) einen Teilbereich
der Stirnseiten des gummielastischen Materials(7) abdeckt bzw. abdecken.
8. Exzenterlagerung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Verdrehsicherung für
den Verdränger (1), bestehend aus einer Lagerscheibe (3), in der exzentrisch zum äußeren
Lagermantel (4) eine Ausnehmung (5) für die Aufnahme eines Zapfens (13) o.dergl.
angeordnet ist, wobei die Lagerscheibe (3) aus zwei Deckscheiben (14) besteht, die
zwischen sich sandwichartig eine Schicht aus gummielastischem Material (7) einschließen.