(19)
(11) EP 0 270 981 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.06.1988  Patentblatt  1988/24

(21) Anmeldenummer: 87117747.3

(22) Anmeldetag:  01.12.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H04R 7/16, H04R 9/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 06.12.1986 DE 3641760

(71) Anmelder:
  • EWD Electronic-Werke Deutschland GmbH
    D-7730 Villingen-Schwenningen (DE)
  • Elektrotechnik Ehmann GmbH
    D-74831 Gundelsheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Thiele, Karl-Heinz, Dipl.-Phys.
    D-3150 Peine (DE)
  • Ehmann, Jürgen
    D-6953 Gundelsheim (DE)

(74) Vertreter: Einsel, Robert, Dipl.-Ing. 
E W D Electronic-Werke Deutschland GmbH Patent- und Lizenzabteilung Göttinger Chaussee 76
30453 Hannover
30453 Hannover (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Lautsprecher


    (57) Für ein Lautsprechersystem mit einer Membran 1 und einem Schwingspulenträger 5 sind Membran 1 und Schwingspulenträger 5 durch ein federndes Teil 3 verbunden. Das federnde Teil 3 ist so bemessen, daß der Lautsprecher als Tiefpaß wirkt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Lautsprecher nach dem Oberbe­griff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Für die akustische Wiedergabe tiefer Frequenzen werden allge­mein Konuslautsprecher verwendet. Da im allgemeinen eine ku­gelförmige Abstrahlcharakteristik gewünscht wird, ist ein Konuslautsprecher nur bis zu einer Tonfrequenz einsetzbar, deren Wellenlänge etwa der des Umfangs des Lautsprechers ent­spricht. Tonfrequenzen mit einer kürzeren Wellenlänge erzeu­gen ein gerichtetes Schallfeld. Zur Vermeidung einer solchen Richtwirkung werden höhere Frequenzen mittels einer Frequenz­weiche weggedämpft. Frequenzweichen bewirken einen höheren Klirrfaktor.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Lautsprecher mit einer nicht allzugroßen Richtwirkung zu schaffen, der keine Frequenzweiche benötigt.

    [0004] Diese Aufgabe wird bei einem Lautsprecher nach dem Oberbe­griff des Patentanspruchs 1 durch die im Kennzeichen angege­benen Merkmale gelöst.

    [0005] Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen wiedergegeben.

    [0006] Bei Lautsprechersystemen ist für eine naturgetreue Wiederga­be des Eingangssignals eine leichte, in sich aber formstabi­le Lautsprechermembran Voraussetzung, die mit der Schwing­spule starr gekuppelt ist. Die Erfindung besteht im Prinzip darin, daß die Schwingspule mit der Membran nicht starr, son­dern über ein federndes Teil verbunden ist. Dadurch erhält der Lautsprecher die Funktion eines mechanischen Tiefpasses. Die Grenzfrequenz dieses Lautsprechers ist durch die Elasti­zität und Form des federnden Teils bestimmbar.

    [0007] Zum besseren Verständnis der Erfindung werden im folgenden mehrere Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung beschrie­ben. Diese zeigten in

    Fig. 1      einen Schnitt durch einen Lautsprecher, bei der ein Teil der Zentriermembran als federndes Teil genutzt ist,

    Fig. 2      einen Lautsprecher mit Zentriermembran und mit einem Gewebering als federndes Teil

    Fig. 3      einen Lautsprecher, bei dem die Membran mit dem Schwingspulenträger über einen Schaumstoffkörper verbunden ist,

    Fig. 4      die Frequenzcharakteristik eines Lautsprechers nach Fig. 1, 2 oder 3 und

    Fig. 5      eine weitere Ausführung mit zwei Zentriermembranen.



    [0008] In Fig. 1 ist eine Membran 1 über eine Zentriermembran 2 mit dem Lautsprecherkorb 6 und über ein federndes Teil 3 mit ei­nem Schwingspulenträger 4 verbunden. Auf dem Träger 4 ist eine Schwingspule 5 befestigt. Das federnde Teil 3 ist Teil der Zentriermembran 2. Die Membran 1 ist mit der Zentriermembran 2 längs einer Verbindungslinie 7 verbunden, die näher am Innenrand als am Außenrand der Zentriermembran 2 liegt. Die Membran 1 kann auch als ebene Scheibe oder als Kugelschalenabschnitt ausgebildet sein. Die Zentriermembran 2 ist mit ihrem dem Schwingspulenträger 4 abgewandten Ende ortsfest gelagert, d.h. mit dem die Membran 1 umschließenden Lautsprecherkorb 6 verbunden. Eine Staubschutzkalotte 8 verhindert ein Blockieren des Schwingspulenträgers 4 durch Fremdkörper im Luftspalt des Magnetsystems und verhindert zugleich Partialschwingungen der Membran.

    [0009] Fig. 2 zeigt eine Abwandlung des Lautsprechers gemäß Fig. 1. Die Tiefpaßwirkung wird dadurch erreicht, daß die Zentrier­membran 2 nicht mit dem Ende des Schwingspulenträgers 4, son­dern mit einer Stelle zwischen den beiden Enden, also einem Abgriff des Schwingspulenträgers 4 verbunden ist und außer­dem das vordere Ende des Schwingspulenträgers 4 über das fe­dernde Teil 3 mit der Membran 1 verbunden ist. Das Teil 3 hat eine ähnliche Wirkung wie das entsprechende Teil 3 in Fig. 1. Das Material des Teils 3 ist das gleiche wie das der Zentriermembran 2, vorzugsweise ein imprägniertes Textilgewe­be. Ein derartiges Gewebe hat den Vorteil, daß es genaue Be­wegungen in axialer Richtung zuläßt und zugleich eine genaue Zentrierung bei allen Axialbewegungen ermöglicht. Das Teil 3 besteht aus einem imprägnierten Gewebe, weil durch die Imprä­gnierung die Härte des Gewebes und die Dauerhaftigkeit der dem Gewebe eingeprägten Wellenform (Sinus -, Säge - oder Tra­pezform) gewährleistet wird.

    [0010] Fig. 3 zeigt einen Lautsprecher, bei dem die Membran 1 mit dem Schwingspulenträger 4 über einen Schaumstoffkörper 3 ver­bunden ist. Der Schaumstoffkörper 3 trägt einerseits die Membran 1 und ist andererseits in der Ebene der Zentriermembran 2 über den inneren Teil der Zentriermembran 2 an den Schwingspulenträger 4 geklebt. Der Schaumstoffkörper 3 kann so luftdicht ausgebildet sein, daß er zugleich die Staubschutzkalotte 8 ersetzt.

    [0011] In Fig. 4 ist eine Frequenzcharakteristik für einen der in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Lautsprecher gezeigt. Die Kur­ve (A) zeigt einen Lautsprecher ohne das federnde Teil 3. Die Kurve (B) zeigt die Charakteristik eines Lautsprechers mit einem federnden Teil 3. Die Herabsetzung der Amplitude für höhere Frequenzen ab 600 Hz, also die gewünschte Tiefpaß­wirkung, ist deutlich erkennbar.

    [0012] Fig. 5 zeigt eine Weiterbildung der Erfindung. Das vordere, also der Membran 1 zugewandte Ende des Schwingspulenträgers 4 ist über die erste Zentriermembran 2a mit der Membran 1 verbunden. Dabei besteht aber an der Stelle 8 kein Verbin­dungspunkt in Form einer Klebstelle zwischen Zentriermembran 2a und Membran 1. Vielmehr sind Zentriermembran 2a und Mem­bran 1 aus einem Teil gefertigt, bestehen also aus einem durchgehend homogenen Material. Dabei ist lediglich die Dik­ke der Zentriermembran 2a etwa geringer als die Dicke der tiefgezogenen Membran 1, bedingt durch die Herstellung der mäanderförmigen Form der Zentriermembran 2a. Die erste Zen­triermembran 2a und die Membran 1 sind also durch dasselbe Werkzeug hergestellt, das aus einem flächenförmigen Material somit gleichzeitig die konusförmige Membran 1 und die damit unmittelbar homogen verbundene Zentriermembran 2a jeweils mit der gewünschten Formgebung herstellt. Am anderen Ende ist der Schwingspulenträger 4 über die zweite Zentriermem­bran 2b mit einem stationären Punkt, nämlich dem Lautspre­cherkorb 6, verbunden. Die Membran 1 ist eine Plastik- oder Kunststoff-Membran. Durch Änderung der Länge L, d.h. der Ra­dialausdehnung der ersten Zentriermembran 2a, kann der Freq­unzgang, d.h. die Grenzfrequenz beeinflußt werden. Das ist die Frequenz, bei der die in Fig. 4 dargestellte Kurve (B) abfällt.


    Ansprüche

    1. Lautsprecher mit einem Schwingspulenträger (4) und mit einer Membran (1), die mit einer ortsfesten Lagerung, insbesondere einem Lautsprecherkorb (6), verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwingspulenträger (4) über ein federndes Teil (3) mit der Membran (1) ver­bunden ist.
     
    2. Lautsprecher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das federnde Teil durch eine mit der Membran (1) verbundene Zentriermembran (2) gebildet ist.
     
    3. Lautsprecher nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (1) mit der Zentriermembran (2) zwi­schen deren mit dem Spulenträger (4) verbundenen Innen­rand und deren mit dem Lautsprecherkorb (6) verbundenen Außenrand verbunden ist (Fig. 1).
     
    4. Lautsprecher nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungslinie (7) der Membran (1) mit der Zentriermembran (2) näher an derem Innenrand als an derem Außenrand liegt.
     
    5. Lautsprecher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an dem der Membran (1) zugewandten Ende des Spulen­trägers (4) eine Oberfläche eines Körpers (3) aus fe­derndem Material befestigt ist, mit dessen gegenüberlie­genden Oberfläche die Membran (1) verbunden ist (Fig.3).
     
    6. Lautsprecher nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper (3) aus einem imprägnierten Zentriergewe­be besteht.
     
    7. Lautsprecher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwingspulenträger (4) am vorderen Ende über eine erste Zentriermembran (2a) mit der Membran (1) und an einer anderen Stelle über eine zweite Zentriermem­bran (2b) mit dem Lautsprecherkorb (6) verbunden ist (Fig. 5).
     
    8. Lautsprecher nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Zentriermembran (2a) und die Membran (1) aus einem Teil bestehen.
     
    9. Membraneinheit für einen Lautsprecher nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Zentriermembran (2a) und die Membran (1) aus einem Teil bestehen, vor­zugsweise in einem Arbeitsgang mit einem Werkzeug aus demselben Material hergestellt sind.
     




    Zeichnung