[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Entwässerungsvorrichtung für die Entwässerung
von Stoffen, insbesondere von mineralischen Schlämmen aus industriellen Abwässern,
mit wenigstens einem endlosen durch Walzen oder Gitterroste abgestützten Siebband
zur Ausbildung einer Seihzone, insbesondere Siebbandpresse mit wenigstens zwei endlosen
Siebbändern, zwischen welchen der zu entwässernde Stoff eingeschlossen ist, bei welcher
die Siebbänder in einer langgestreckten ungefähr horizontalen Keilzone, in welcher
sich der Abstand der beiden Siebbänder verringert und beide Siebbänder durch Walzen
oder Gitterroste abgestützt sind, geführt sind, wobei ggf. zuvor dasjenige Siebband,
auf welches die Aufgabe erfolgt, über eine Seihzone abgestützt geführt ist.
[0002] Aus der AT-PS 353 714 ist bereits eine Siebbandpresse der eingangs genannten Art
bekanntgeworden. Bei dieser bekannten Einrichtung gelangt das zu entwässernde Gut
zunächst auf eine Vorentwässerungseinrichtung, durchläuft anschließend eine Seihzone,
in welcher die beiden Siebbänder der Bandpresse noch nicht zusammengeführt sind, worauf
es anschließend in eine Keilzone eingebracht wird. In dieser Keilzone ist das untere
der beiden Siebbänder auf Rollen oder Walzen abgestützt, wohingegen das obere der
beiden Siebbänder gegen einen Gitterrost abgestützt ist. Der bei dieser bekannten
Einrichtung gewünschte Walkeffekt ist insbesondere für die Entwässerung von schwer
entwässerbaren organischen Schlämmen, insbesondere Schlämmen aus kommunalen Abwässern,
mit Vorteil anzuwenden. Bei der Aufarbeitung von mineralischen Schlämmen besteht jedoch
ein vordringliches Problem darin, daß die Lebensdauer der Siebbänder aufgrund des
Verschleißes durch die Charakteristik der Schlämme wesentlich beeinträchtigt wird.
[0003] Die Erfindung zielt nun darauf ab, eine Entwässerungsvorrichtung bzw. Siebbandpresse
der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß sie insbesondere bei der
Entwässerung von mineralischen Schlämmen eine erhöhte Entwässerungsleistung bei verringertem
Verschleiß der Siebbänder zeigt. Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die Erfindung im
wesentlichen darin, daß die Abstützung des oder der Siebbänder in der Seih- und/oder
Keilzone abwechselnd durch Gitterroste oder Lochbleche und Rollen oder Walzen erfolgt.
Dadurch, daß die Abstützung des oder der Siebbänder in der Seih- und/oder Keilzone
abwechselnd durch Gitterroste oder Lochbleche und Rollen oder Walzen erfolgt, wird
im Bereich der Gitterroste bzw. Lochbleche eine besonders effiziente Entwässerung
erzielt. Die Reibung zwischen Gitterrost bzw. Lochblech und Siebband wird auf geringe
Längen beschränkt, so daß der Verschleiß trotz großer Entwässerungsleistung herabgesetzt
wird. Dadurch, daß zwischen Gitterrosten oder Lochblechen immer Rollen oder Walzen
angeordnet sind, läßt sich nun in Kombination mit den Gitterrosten oder Lochblechen
im besonderen bei mineralischen Schlämmen die Entwässerungsleistung wesentlich verbessern.
Die Rollen oder Walzen bewirken einen kleinen Teilbereich der Bahn betreffende starke
Kompression und es wird im unmittelbar anschließenden Bereich nach Ablauf von der
Walze ein gewisser Druckeffekt beobachtet, bei welcher das kurzfristig ausgequetschte
Wasser wiederum durch das sich expandierende Material aufgesaugt wird. Die Flüssigkeit
bleibt aber in der Nähe der Siebbänder und kann besonders effizient in nachfolgenden
Gitterrost- oder Lochblechbereichen abgetrennt werden. Durch die Pumpvorgänge im
Bereich der Querschnittsebene der Siebbänder werden die Siebbänder regelmäßig freigespült,
was gleichfalls die Abtrennung von Stoffwasser beim Auflaufen auf die nachfolgenden
Gitterroste oder Lochbleche begünstigt. Ein nennenswerter Verschleiß der Siebbänder
tritt nur im Bereich der Gitterroste oder Lochbleche auf und dadurch, daß die Länge
dieser Bereiche gegenüber konventionellen Einrichtungen wesentlich verringert ist,
läßt sich somit eine wesentliche Verbesserung der Lebensdauer der Siebe, insbesondere
bei der Entwässerung von mineralischen Schlämmen, beobachten.
[0004] In bevorzugter Weise ist die Ausbildung hiebei so getroffen, daß die Gitterrostabschnitte
der Abstützung in Längsrichtung der Siebbänder sich über eine Länge erstrecken, welche
dem 1 bis 4 fachen des zwischen Gitterrostabschnitten liegenden, durch Rollen oder
Walzen abgestützten Bereiches entsprechen. Bei einer derartigen Bemessung hat sich
gezeigt, daß die Lebensdauer der Siebbänder bei gleichzeitig möglicher großer Entwässerungsleistung
überaus hoch ist.
[0005] In besonders einfacher Weise kann die Konstruktion so getroffen sein, daß die Gitterrostabschnitte
und die Rollen oder Walzen im gemeinsamen Rahmen gelagert sind. Um das Ausmaß des
durch die Walzen bzw. Rollen ausgeübten Druckes auf die Siebbänder und das eingeschlossene
zu entwässernde Gut in optimaler Weise einstellen zu können, ist mit Vorteil die Ausbildung
so getroffen, daß die Rollen oder Walzen unabhängig von den Gitterrostabschnitten
verstellbar in dem Rahmen festgelegt sind, und daß die Preßkräfte der Rollen oder
Walzen unabhängig von den Gitterrostabschnitten einstellbar sind. Hiebei kann mit
Vorzug die Konstruktion einen eigenen Unterrahmen für die Rollen aufweisen, wobei
vorzugsweise die Rollen in einem am Rahmen für die Gitterrostabschnitte verstellbar
geführten Rahmen gelagert sind.
[0006] Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. In dieser zeigt:
Fig.1 eine schematische Seitenansicht einer konventionellen Siebbandpresse, bei welcher
zur Unterstützung bzw. Abstützung der Siebbänder Gitterroste oder Lochbleche eingesetzt
sind;
Fig.2 den Auflaufbereich für das zu entwässernde Gut gemäß einer anderen konventionellen
Ausführung, bei welche zur Abstützung der Siebbänder lediglich Rollen oder Walzen
eingesetzt werden;
Fig.3 schematisch die erfindungsgemäße Anordnung;
Fig.4 einen vergrößerten Teilbereich eines Rahmens für die Abstützung des unteren
Siebbandes in der Keilzone und
Fig.5 ein vergrößertes Detail aus Fig.4.
[0007] In Fig.1 ist eine Siebbandpresse 1 vergrößert dargestellt. In einem Rahmen 2 sind
Rollen oder Walzen gelagert, über welche zwei gesonderte endlose in sich geschlossene
Siebbänder 3 und 4 geführt sind. Die Aufgabe des zu entwässernden Gutes erfolgt bei
5 und es gelangt das Gut zunächst auf das Siebband 3, welches eine Seihzone durchläuft.
Über eine Umlenkrolle 6 wird das Siebband 3 zurückgeführt und mit dem zweiten Siebband
4 in der Keilzone 7 zusammengeführt. Bei der Darstellung nach Fig.1 ist sowohl in
der Seihzone als auch in der Keilzone 7 als Unterstützung für das jeweils unten liegende
Siebband 3 bzw. 4 ein Gitterrost vorgesehen. Die zusammengeführten und in der Folge
gemeinsam geführten Siebbänder gelangen über eine Reihe von Entwässerungswalzen 8
zum Abwurf 9, bei welchem der entwässerte Kuchen abgeworfen wird.
[0008] Nach dem Abwurf 9 werden die beiden Siebbänder 3 und 4 wiederum gesondert rückgeführt,
wobei das Siebband 3 wiederum zur Aufgabe 5 und in die Seihzone 10 gelangt.
[0009] Bei der Darstellung nach Fig.2 ist lediglich die Seihzone 10 und die Keilzone 7 nochmals
dargestellt, wobei die Umlenkrolle für das Siebband 3 wiederum mit 6 bezeichnet ist.
Die Abstützung der Siebbänder 3 und 4 in der Seihzone und in der Keilzone erfolgt
hier durch Stützwalzen 11.
[0010] Bei der Darstellung nach Fig.3 ist die erfindungsgemäße Ausbildung schematisch angedeutet.
Bei dieser Ausbildung sind alternativ Gitterroste bzw. Lochbleche 12 und Stützwalzen
11 sowohl in der Seihzone 10 als auch in der Keilzone 7 als Unter- stützung der Siebbänder
3 bzw. 4 vorgesehen.
[0011] Bei der Darstellung nach Fig.4 ist für die Gitterroste 12 ein Rahmen 13 vorgesehen,
welcher im Grundrahmen 2 der Siebbandpresse festgelegt ist. Die Festlegung kann schwenkbar
und in Höhenrichtung verstellbar erfolgen, um beispielsweise den Keilwinkel einzustellen
oder besondere Justierungen zu ermöglichen. Innerhalb dieses Rahmens 13 ist ein Unterrahmen
14 für die Rollen oder Walzen 11 vorgesehen, welcher selbst relativ zum Rahmen 13
verschiebbar und in der gewählten Position festlegbar ist. Der Abstand a zwischen
benachbarten Gitterrosten 12 ist etwa gleich der Länge b des Gitterrostes in Laufrichtung
des Siebbandes gemessen. Die Verstellung des Unterrahmens 14 relativ zum die Gitterroste
bzw. Lochplatten tragenden Rahmen 13 kann wie in Fig.5 dargestellt dadurch erfolgen,
daß eine Festlegung über eine Schraubenspindel 15 an einem Querträger 16, welcher
starr mit dem Rahmen 13 verbunden ist, vorgesehen ist. Zusätzlich kann die Abstützung
unter Zwischenschaltung einer Feder 17 vorgenommen werden, so daß die Rollen bzw.
Walzen 11 unter Zwischenschaltung dieser Federn 17 mit dem Siebband in Berührung gelangen.
1. Entwässerungsvorrichtung für die Entwässerung von Stoffen, insbesondere von mineralischen
Schlämmen aus industriellen Abwässern, mit wenigstens einem endlosen durch Walzen
oder Gitterroste abgestützten Siebband zur Ausbildung einer Seihzone, insbesondere
Siebbandpresse mit wenigstens zwei endlosen Siebbändern, zwischen welchen der zu entwässernde
Stoff eingeschlossen ist, bei welcher die Siebbänder in einer langgestreckten ungefähr
horizontalen Keilzone, in welcher sich der Abstand der beiden Siebbänder verringert
und beide Siebbänder durch Walzen oder Gitterroste abgestützt sind, geführt sind,
wobei ggf. zuvor dasjenige Siebband, auf welches die Aufgabe erfolgt, über eine Seihzone
abgestützt geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützung des oder der Siebbänder
(3,4) in der Seih- (10) und/oder Keilzone (7) abwechselnd durch Gitterroste (12) oder
Lochbleche und Rollen oder Walzen (11) erfolgt.
2. Entwässerungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gitterrostabschnitte
(12) der Abstützung in Längsrichtung der Siebbänder (3,4) sich über eine Länge erstrecken,
welche dem 1- bis 4-fachen des zwischen Gitterrostabschnitten (12) liegenden, durch
Rollen oder Walzen (11) abgestützten Bereiches entsprechen.
3. Entwässerungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gitterrostabschnitte (12) und die Rollen oder Walzen (11) im gemeinsamen Rahmen gelagert
sind.
4. Entwässerungsvorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rollen oder Walzen (11) unabhängig von den Gitterrostabschnitten (12) verstellbar
in dem Rahmen festgelegt sind und daß die Preßkräfte der Rollen oder Walzen (11) unabhängig
von den Gitterrostabschnitten (12) einstellbar sind.
5. Entwässerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rollen (11) in einem am Rahmen (13) für die Gitterrostabschnitte (12) verstellbar
geführten Rahmen (14) gelagert sind.