[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Übertragung einer Antriebskraft zwischen
zwei Bauteilen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Eine derartige Einrichtung ist aus der DE 33 29 790 A1 bekannt. Dort wird in einem
Ventilträger eine Antriebskraft zwischen einem ersten Bauteil (Mitnehmer 15) und
einem zweiten Bauteil (Lamelle 13) über einen einerseits mit dem ersten Bauteil und
andererseits mit dem zweiten Bauteil in Eingriff stehenden Deckel (Flachschieber
34) übertragen, wobei das erste Bauteil in einem Gehäuse verschiebbar geführt ist
und der Deckel das Gehäuse abdichtet. Der Deckel wird durch Eingriff mit einem aus
dem Gehäuse herausregenden Teil des ersten Bauteils mit dem ersten Bauteil verschoben.
Damit der Deckel bei dieser Verschiebung jederzeit seine Abdichtfunktion erfüllen
kann, muß er in Richtung der Verschiebeachse ausreichend bemessen sein, das Gehäuse,
insbesondere dessen für das Herausragen des vorstehend erwähnten Teiles erforderlichen
Durchbruch, in jeder Stellung des ersten Bauteils zu überdecken. Das bedeutet, daß
der Deckel in Richtung der Verschiebeachse doppelt so lang wie der Gehäusedurchbruch
sein muß. Daraus folgt, daß der Deckel in Richtung der Verschiebeachse erheblichen
Platz beansprucht, da die Baulänge des Deckels in dieser Richtung in jeder Stellung
des ersten Bauteils, beispielsweise auch in dessen Ausgangslage, untergebracht werden
muß. Dieser Platz kann häufig nicht oder nicht problemlos zur Verfügung gestellt werden.
[0003] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der eingangs genannten
Art mit einfachen Mitteln derart zu verbessern, daß ihr Platzbedarf in Richtung der
Verschiebeachse des ersten Bauteils erheblich verringert werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Weiterbildungen,
vorteilhafte Ausgestaltungen und ein vorteilhaftes Anwendungsgebiet der Erfindung
sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0005] Die Erfindung eignet sich für alle Arten der Verschiebbarkeit des ersten Bauteils;
die Verschiebbarkeit kann beispielsweise geradlinig sein und/oder entlang einer gekrümmten
Bahn erfolgen.
[0006] Dadurch, daß der Deckel bei der Verschiebung bzw. der Bewegung der beteiligten Bauteile
erfindungsgemäß gedreht statt verschoben wird, ermöglicht die Erfindung eine Verringerung
der Relativbewegungen zwischen Deckel und Gehäuse und damit eine Verringerung der
entsprechenden Reibarbeit mit einer Erhöhung des Wirkungsgrads der Einrichtung als
Folge.
[0007] Die Antriebskraft kann von jedem der beteiligten Bauteile ausgehen.
[0008] Die Erfindung ist für alle Arten Bewegung des zweiten Bauteils geeignet. Beispielhaft
ist an eine translatorische Bewegung (Verschiebung) oder eine Schwenkbewegung um eine
Drehachse zu denken, die im wesentlichen parallel zur Drehachse des Deckels verlaufen
kann. Die Drehachse des Deckels kann ihrerseits im wesentlichen quer zur Verschiebeachse
des ersten Bauteils verlaufend angeordnet sein.
[0009] Vorteilhaft läßt sich die Erfindung in einem Fall anwenden, in dem ein Bauteil zwischen
zwei Endstellungen verschiebbar bzw. bewegbar ist und dabei das andere Bauteil zur
Mitbewegung bzw. Mitverschiebung zwischen zwei den erwähnten Endstellungen zugeordneten
Endstellungen antreibt.
[0010] In einer Ausgestaltung ist das erste Bauteil als Mitnehmer eines im Gehäuse angeordneten
Stellantriebs zur Bewegung des zweiten Bauteils ausgebildet. In diesem Fall kommt
es also auf den Antrieb des zweiten Bauteils an. Ein derartiger Fall liegt beispielsweise
vor, wenn das zweite Bauteil als lamellenartiges Ventilglied eines von diesem Ventilglied
und wenigstens einer Gehäuseöffnung gebildeten Ventils ausgebildet ist. Das Ventilglied
ist in diesem Fall zwischen zwei Endstellungen schwenkbar, in deren einer es die Gehäuseöffnung
freigibt (öffnet) und in deren anderer es die Gehäuseöffnung überdeckt (d. h. schließt,
sofern das Ventilglied nicht, etwa durch Unterdruck quer zur Schwenkrichtung, von
der Gehäuseöffnung abgehoben wird).
[0011] Die Eingriffe zwischen Deckel und erstem Bauteil einerseits sowie Deckel und zweitem
Bauteil andererseits können auf jede geeignete Weise erfolgen. Kostengünstige Lösungen
hierfür sind in den Patentansprüchen 10, 11 und 12 angegeben. Die in diesen Ansprüchen
angegebene Anordnung der Führungsschlitze gewährleistet die nach den Patentansprüchen
3 und/oder 4 vorteilhafte zu seiner Drehachse im wesentlichen kräftefreie Anordnung
des Deckels.
[0012] Eine Ausgestaltung, in der der Deckel die Gehäusekonturen nicht beeinflußt bzw.
beeinträchtigt, ergibt sich, wenn der Deckel im Gehäuse bis zur Bündigkeit seiner
dem Gehäuse abgewandten Fläche mit einer den Deckel umgebenden Gehäuseoberfläche versenkt
ist. Diese Gehäuseoberfläche kann eine besonders angeordnete Gehäuseoberfläche sein,
beispielsweise eine angesenkte, aber auch die äußere Gehäuseoberfläche schlechthin
oder eine innere Gehäuseoberfläche.
[0013] Die eben erwähnte versenkte Anordnung des Deckels ermöglicht in vorteilhafter Weise,
daß das zweite Bauteil auf der erwähnten Gehäuseoberfläche und der dem Gehäuse abgewandten
Seite des Deckels geführt werden kann.
[0014] Durch die Möglichkeit, die Lage der Eingriffstellen auf dem Deckel und die Abstände
der Eingriffsstellen von dessen Drehachse zu variieren, sind ohne nennenswerten zusätzlichen
Aufwand, wenn nicht ohne zusätzlichen Aufwand überhaupt, unterschiedliche Kraft-bzw.
Wegübersetzungen zwischen den beteiligten Bauteilen ausführbar.
[0015] Die Drehbare Lagerung des Deckels kann auf jede geeignete Art ausgeführt werden.
In einer Ausgestaltung weist der Deckel zu diesem Zweck wenigstens eine zu seiner
Drehachse drehsymmetrische Mantelfläche auf, mit der er in einer dazu kompatiblen
Mantelfläche des Gehäuses radial gelagert ist. Diese Mantelfläche kann die äußere,
die Querabmessung des Deckels bestimmende, Mantelfläche oder eine innere Mantelfläche
sein. Im erstgenannten Fall müßte zwischen der Mantelfläche des Deckels und der dazu
kompatiblen Mantelfläche des Gehäuses auch die Abdichtung des Gehäuses erfolgen.
[0016] Die vorgenannten Mantelflächen beschreiben im Grundriß je nach ihrer Ausbildung wenigstens
einen Kreis. Zur Realisierung der geringstmöglichen Abmessungen quer zur Drehachse
des Deckels kann der Durchmesser der Mantelflächen so bemessen sein, daß ein innerhalb
des Grundrisses der Mantelfläche des Gehäuses angeordneter Durchbruch in Form eines
Gehäuseschlitzes, in dem das erste Bauteil in Richtung seiner Verschiebeachse geführt
ist, wenigstens angenähert nach Art einer Sehne in diesem Grundriß liegt.
[0017] Die Entlastung der drehbaren Lagerung des Deckels von der Dichtungsfunktion wird
ermöglicht durch eine Ausgestaltung, in der das Gehäuse in einer quer zur Drehachse
des Deckels liegenden Ebene einen die Mantelfläche einschließenden Dichtsitz aufweist,
auf dem der Deckel mit einem dazu kompatiblen und quer zu seiner Drehachse angeordneten
Dichtsitz aufliegt. Die so geschaffene Abdichtung ist also der drehbaren Lagerung
vorgeschaltet, entlastet diese damit nicht nur von der Dichtungsfunktion, sondern
schützt sie auch vor Einflüssen, die auf der dem Gehäuse abgewandten Seite des Deckels
bzw. der dieser Seite des Deckels zugeordneten inneren oder äußeren Oberfläche des
Gehäuses ihren Ursprung haben.
[0018] Im Grundriß kann die äußere Mantelfläche des Deckels jeden beliebigen Verlauf zeigen.
Mit gleichbleibendem Platzbedarf in allen Drehstellungen quer zu seiner Drehachse
läßt sich der Deckel ausführen, wenn seine äußere Mantelfläche drehsymmetrisch zu
seiner Drehachse ist, also je nach Ausbildung, wenigstens einen Kreis als Grundriß
hat. Die weiter oben erwähnte Ausgestaltung mit der drehbaren Lagerung vorgeschalteter
Abdichtung läßt sich platzsparend ausgestalten, indem die Dichtsitze von Deckel und
Gehäuse jeweils auf einer Übergangsfläche zwischen den äußeren Mantelflächen und den
zur drehbaren Lagerung des Deckels dienenden Mantelflächen angeordnet sind.
[0019] Die erwähnten Mantelflächen des Deckels einerseits und des Gehäuses andererseits
können auf alle geeigneten und unter Wahrung der Funktion miteinander kompatiblen
Arten ausgebildet sein. Beispielsweise können beide Mantelflächen zylindrisch, konisch
oder ballig sein. Es können aber auch beispielsweise die deckelseitige Mantelfläche
zylindrisch und die gehäuseseitige Mantelfläche konisch oder ballig sein.
[0020] Auch die oben erwähnten Dichtsitze des Gehäuses und des Deckels können auf alle geeigneten
miteinander kompatiblen Arten ausgebildet sein. In Betracht kommen sämtliche Paarungen
mit Flächen- oder Linienberührung. Auch kann eine eigene Dichtung zwischen den genannten
Dichtsitzen angeordnet sein.
[0021] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiels
erläutert.
[0022] Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Ventilträger mit Einrichtung zur Übertragung einer
Antriebskraft zwischen zwei Bauteilen,
Fig. 2 einen Schnitt durch den Ventilträger nach Fig. 1 entlang des Linienzugs A-A.
[0023] In den nachstehenden Ausführungen wird auf die jeweils in Betracht kommende Figur
nur insoweit Bezug genommen, als dies zur Klarstellung unvermeidbar ist.
[0024] Der dargestellte Ventilträger weist ein als Platte ausgebildetes Gehäuse (1) auf,
in und auf dem eine Einrichtung zur Übertragung einer Antriebskraft zwischen zwei
Bauteilen (22, 2) angeordnet ist. Als erstes Bauteil (22) ist der Mitnehmer eines
im Gehäuse (1) angeordneten, generell mit (8) bezeichneten Stellantriebs vorgesehen.
Das erste Bauteil (22) ist im Gehäuse (1) verschiebbar geführt. Die Führung erfolgt
in einem (geraden) Gehäuseschlitz (7). Dem Gehäuseschlitz (7) gegenüberliegend weist
das Gehäuse (1) eine Öffnung (27) auf, durch die das erste Bauteil (22) herausgeschlagen
werden kann. Der Gehäuseschlitz (7) ist von einem Deckel (5) derart abgedeckt, daß
dieser das Gehäuse (1) gegen Einflüsse, die auf der dem Gehäuse (1) abgewandten Seite
des Deckels (5) bzw. der dieser Seite des Deckels (5) zugeordneten Seite des Gehäuses
(1) ihren Ursprung haben, abdichtet.
[0025] Das erste Bauteil (22) weist einen aus dem Gehäuse (1), speziell aus dem Gehäuseschlitz
(7), herausragenden Teil (21) auf, der mit dem Deckel (5) im Eingriff steht. Der
Deckel (5) ist im Gehäuse (1) drehbar gelagert, und zwar um eine im wesentlichen quer
zur Verschiebeachse (Doppelpfeil V) des ersten Bauteils (22) verlaufende Drehachse
(6), derart, daß infolge des Eingriffs zwischen Deckel (5) und erstem Bauteil (22)
einer Drehung des Deckels (5) eine Verschiebung (V) des ersten Bauteils (22) entspricht.
[0026] Die Drehachse (6) des Deckels (5) ist in Fig. 2 als Mittellinie des Deckels (5) dargestellt,
während Fig. 1 nur ihre punktförmige Projektion zeigt.
[0027] Als zweites Bauteil (2) ist ein lamellenartiges Ventilglied vorgesehen, das um eine
zu der Drehachse (6) parallele Schwenkachse (12) im Gehäuse (1) schwenkbar gelagert
ist. Dargestellt ist die Schwenkachse (12) in Fig. 1 als Mittelpunkt eines nicht
näher bezeichneten, das zweite Bauteil (2) radial lagernden Schwenkbolzens. Die Schwenkbewegung
des zweiten Bauteils (2) ist durch einen Doppelpfeil (S) angedeutet. Mit dem zweiten
Bauteil (2) steht der Deckel (5) auf seiner dem Gehäuse (1) abgewandten Seite im Eingriff.
[0028] Das erste Bauteil (22) ist zwischen zwei Endstellungen verschiebbar, die in Fig.
2 mit (I) bzw. (II) bezeichnet sind. Bei seiner Verschiebung zwischen diesen Endstellungen
treibt das erste Bauteil (22) in weiter unten beschriebener Weise das zweite Bauteil
(2) zwischen zwei diesen Endstellungen zugeordneten (Schwenk-) Endstellungen an. Die
der Stellung (I) des ersten Bauteils (22) zugeordnete Endstellung des zweiten Bauteils
(2) ist in den Figuren dargestellt. Das zweite Bauteil (2) bildet mit einer Gehäuseöffnung
(9), welche die Mündung eines Gehäusekanals ist, ein Einlaßventil (2, 9). In seiner
der Stellung (I) zugeordneten Endstellung überdeckt das zweite Bauteil die Gehäuseöffnung
(9) und schließt dadurch das Einlaßventil (2, 9), sofern es nicht durch eine Kraft
quer zur Schwenkbewegung, etwa infolge eines Unterdrucks, von der Gehäuseöffnung
(9) abgehoben wird. In seiner der Stellung (II) entsprechenden Endstellung gibt das
zweite Bauteil (2) die Gehäuseöffnung (9) frei und öffnet dadurch das Einlaßventil
(2, 9). Die Darstellung zeigt noch eine zweite Gehäuseöffnung (10), mit der das zweite
Bauteil (2) ein weiteres Einlaßventil (2, 10) bildet, für welches die soeben getroffenen
Feststellungen entsprechend gelten.
[0029] Die Eingriffstellen zwischen Deckel (5) und erstem Bauteil (22) einerseits sowie
zwischen Deckel (5) und zweitem Bauteil (2) andererseits sind so ausgebildet, daß
die Bauteile (22 bzw. 2) bei der Übertragung einer Antriebskraft zwischen den Bauteilen
auf den Deckel (5) quer zu dessen Drehachse (6) im wesentlichen keine Kräfte, mit
anderen Worten: im wesentlichen keine Radialkräfte auf den Deckel (5) ausüben können.
Dadurch ist die verklemmungsfreie Übertragung der Antriebskraft zwischen den Bauteilen
sichergestellt.
[0030] Zur Herstellung derartiger Eingriffe sind die Eingriffstellen beim Ausführungsbeispiel
wie folgt ausgeführt.
[0031] Auf seiner dem Gehäuse (1) zugewandten Seite weist der Deckel (5) einen im wesentlichen
auf seine Drehachse (6) zu gerichteten Führungsschlitz (20) auf, in welchem der aus
dem Gehäuse (1) herausragende Teil (21) des ersten Bauteils (22) geführt ist. Andererseits
weist der Deckel (5) auf seiner dem Gehäuse (1) abgewandten Seite einen Mitnehmer
(4) auf, der in einem in dem zweiten Bauteil (2) ausgebildeten länglichen Führungsschlitz
(3) in dessen Längsrichtung verschiebbar geführt ist, welche Längsrichtung im wesentlichen
quer zur Schwenkrichtung (S) verläuft.
[0032] Auf nicht dargestellte Weise könnte zur Herstellung des Eingriffs zwischen Deckel
und zweitem Bauteil die Zuordnung von Mitnehmer und Führungsschlitz zu Deckel und
zweitem Bauteil auch vertauscht werden.
[0033] Der Deckel (5) ist im Gehäuse (1) versenkt angeordnet, derart, daß seine dem Gehäuse
(1) abgewandte Fläche mit einer den Deckel (5) umgebenden Gehäuseoberfläche (24)
im wesentlichen bündig ist. Dadurch bilden die umgebende Gehäuseoberfläche (24) und
die dem Gehäuse (1) abgewandte Seite des Deckels (5) eine zusammenhängende Oberfläche,
auf der das zweite Bauteil (2) bei seiner Bewegung geführt ist. Die erwähnte Gehäuseoberfläche
(24) ist ihrerseits wenigstens um die Dicke des zweiten Bauteils (2) gegenüber der
übrigen Gehäuseoberfläche auf der betreffenden Seite abgesenkt. Da auch der Mitnehmer
(4) des Deckels (5) nicht dicker als das zweite Bauteil (2) ist, ist durch diese Absenkung
der Oberfläche (24) die Einrichtung im Gehäuse untergebracht, ohne die Gehäuseabmessungen
zu überschreiten.
[0034] Zur drehbaren Lagerung des Deckels (5) weist das Gehäuse (1) eine zur Drehachse (6)
drehsymmetrische, etwa durch Ansenken hergestellte, nicht bezeichnete Mantelfläche
auf. Der Deckel weist eine zu dieser Mantelfläche kompatible Mantelfläche (26) auf.
Mit dieser ist er in der Mantelfläche des Gehäuses (1) radial gelagert. Als drehsymmetrische
Flächen haben die genannten Mantelflächen, je nach ihrer Ausbildung in Richtung der
Drehachse (6) wenigstens einen Kreis als Grundriß. Der Gehäuseschlitz (7) liegt innerhalb
dieses Grundrisses. Der Durchmesser der Mantelflächen ist so bemessen, daß der Führungsschlitz
in dem Grundriß wenigstens angenähert nach Art einer (Kreis-) Sehne liegt, d. h. im
Bereich seiner Stirnseiten den genannten Grundriß berührt oder nahezu berührt. Dies
ergibt bei vorgegebener Lage der Drehachse (6) die geringstmögliche Querabmessung
des Deckels (5). Kann die Lage der Drehachse (6) im Rahmen der gewünschten Kraft-
bzw. Wegübersetzungen zwischen den Bauteilen variiert werden, so kann auch sie zur
Ermittlung der geringstmöglichen Querabmessung des Deckels (5) herangezogen werden.
Wird in nicht dargestellter Weise der beschriebenen drehbaren Lagerung, genauer: der
Lagerfuge, auch die oben beschriebene Abdichtfunktion übertragen, so ist die überhaupt
mögliche minimale Querabmessung des Deckels (5) sichergestellt.
[0035] Im Ausführungsbeispiel ist die drehbare Lagerung (Lagerfuge) jedoch von der Dichtfunktion
entlastet. Zu diesem Zweck weist das Gehäuse in einer quer zur Drehachse (6) des Deckels
(5) liegenden Ebene einen die Mantelfläche einschließenden, nicht bezeichneten Dichtsitz
auf, auf dem der Deckel (5) mit einem dazu kompatiblen Dichtsitz (23) aufliegt.
[0036] Die Dichtsitze von Gehäuse (1) und Deckel (5) werden von äußeren, zur Drehachse (6)
drehsymmetrischen und zueinander kompatiblen äußeren Mantelfläche eingeschlossen,
von denen diejenige am Deckel mit (25) bezeichnet ist. Durch die drehsymmetrische
Ausbildung dieser äußeren Mantelfläche wird in Ansehung der Trennung von drehbarer
Lagerung und Abdichtfunktion die Bauweise mit der geringstmöglichen Querabmessung
des Deckels (5) erzielt. Die Dichtsitze sind jeweils an Übergangsflächen im Gehäuse
(1) und am Deckel (5) zwischen der äußeren Mantelfläche (z. B. 25) und der drehbaren
Lagerung dienenden Mantelfläche (z. B. 26) ausgebildet.
[0037] Die erwähnten Mantelflächen sind als Zylinderflächen und die erwähnten Dichtsitze
sind als Stufenflächen zwischen den Zylinderflächen dargestellt. Diese Flächen können
aber auch auf jede andere die geforderten Funktionen sicherstellende Art ausgebildet
sein.
[0038] Die beschriebene Trennung von drehbarer Lagerung und Abdichtfunktion ermöglicht in
nicht dargestellter Weise auch, daß der Deckel statt der umlaufenden Mantelfläche
(26) nur an einigen Stellen auf dem gleichen Umfang Lagerpunkte bzw. -flächen aufweist.
[0039] Insgesamt ist der Deckel (5) als scheibenförmiger Körper ausgebildet, der mit seiner
gesamten Dicke im Gehäuse (1) versenkt ist. Auch diese Anordnung dient der bereits
erwähnten Unterbringung der Einrichtung im Gehäuse ohne Veränderung der Gesamtabmessungen.
[0040] Wie Fig. 1 zeigt, liegt auf dem nicht abgesenkten Bereich der Gehäuseoberfläche noch
ein weiteres lamellenförmiges Ventilglied (13) auf, welches in nicht näher beschriebener
Weise mit Gehäuseöffnungen (11) weitere Einlaßventile (11, 13) bildet und welches
das zweite Bauteil (2) in der Draufsicht teilweise abdeckt. In Fig. 2 ist das Ventilglied
(13) der Übersichtlichkeit halber weggelassen.
[0041] Die in dem Ausführungsbeispiel dargestellte Einrichtung zur Übertragung einer Antriebskraft
zwischen zwei Bauteilen funktioniert wie folgt.
[0042] Das erste Bauteil ist durch Druckbeaufschlagung des Stellglieds (8) über einen nicht
näher bezeichneten Druckanschluß aus seiner Endstellung (I) in seine Endstellung (I)
verschiebbar und wird bei Druckabfall durch eine nicht näher bezeichnete Rückstellfeder
in die Endstellung (I) zurückgeschoben. Bei diesen Verschiebungen überträgt das erste
Bauteil (22) auf die Flanke des Führungsschlitzes (20) im Deckel (5) eine Antriebskraft
in Umfangsrichtung des Deckels (5), wobei gleichzeitig das Ende (21) des ersten Bauteils
(22) in dem Führungsschlitz (20) gleitet. Infolge des Drehmoments, welches die Antriebskraft
auf den Deckel (5) ausübt, dreht sich dieser. Dabei nimmt er das zweite Bauteil (2)
in dessen Schwenkrichtung (S) mit. Bei der Mitnahme übt der Mitnehmer (4) des Deckels
(5) auf die Flanke des Führungsschlitzes (3) eine Umfangskraft auf das zweite Bauteil
(2) um dessen Schwenkachse (12) aus, wobei der Mitnehmer (4) gleichzeitig in dem Führungsschlitz
(3) gleitet.
[0043] Es liegt auf der Hand, daß eine in das zweite Bauteil (2) eingeleitete Kraft bei
umgekehrtem Ablauf der Funktion entsprechend auf das erste Bauteil (22) übertragen
wird.
[0044] Es liegt auf der Hand, daß durch Veränderung des Abstands bzw. der Abstände des Bauteils
(22) bzw. des Mitnehmers (4) von der Schwenkachse (6) die Kraft- und Wegübersetzung
zwischen dem ersten Bauteil (22) und dem zweiten Bauteil (2) varriierbar ist. Im Ausführungsbeispiel
bewegen sich erstes Bauteil (22) und zweites Bauteil (2) gleichsinnig; dies deshalb,
weil von der Schwenkachse (12) aus gesehen die Eingriffsstellen zwischen beiden Bauteilen
(22, 2) und Deckel (5) diesseits der Drehachse (6) angeordnet sind. Eine gegensinnige
Bewegung, d. h. eine Kraft- und Bewegungsumkehr, ergibt sich, wenn die genannten Eingriffstellen,
wieder von der Schwenkachse (12) aus gesehen, auf verschiedenen Seiten der Drehachse
(6) angeordnet sind.
[0045] Der Fachmann erkennt, daß sich der Schutzbereich der vorliegenden Erfindung nicht
in dem Ausführungsbeispiel erschöpft, sondern alle Ausgestaltungen erfaßt, deren
Merkmale sich den Patentansprüchen unterordnen.
1. Einrichtung zur Übertragung einer Antriebskraft zwischen zwei Bauteilen mit den
Merkmalen:
a) Ein erstes Bauteil ist in einem Gehäuse verschiebbar geführt;
b) ein aus dem Gehäuse herausragender Teil des ersten Bauteils steht mit einem das
Gehäuse abdichtenden Deckel im Eingriff;
c) auf seiner dem Gehäuse abgewandten Seite steht der Deckel mit einem zweiten bewegbaren
Bauteil im Eingriff,
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
d) Der Deckel (5) ist im Gehäuse (1) drehbar gelagert, derart, daß infolge des Eingriffs
zwischen Deckel (5) und erstem Bauteil (22) einer Drehung des Deckels (5) eine Verschiebung
des ersten Bauteils (22) entspricht.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse (6) des Deckels (5) im wesentlichen quer zur Verschiebeachse (Doppelpfeil
V) des ersten Bauteils (22) verlaufend angeordnet ist.
3. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Eingriffstelle zwischen dem Deckel (5) und dem ersten Bauteil (22) so ausgebildet
ist, daß das erste Bauteil (22) bei der Übertragung einer Antriebskraft zwischen den
Bauteilen (22) und (2) auf den Deckel (5) quer zu dessen Drehachse (6) im wesentlichen
keine Kraft ausüben kann.
4. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Eingriffstelle zwischen dem Deckel (5) und dem zweiten Bauteil (2) so ausgebildet
ist, daß das zweite Bauteil (2) bei der Übertragung einer Antriebskraft zwischen den
Bauteilen (22) und (2) auf den Deckel quer zu dessen Drehachse (6) im wesentlichen
keine Kraft ausüben kann.
5. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung des zweiten Bauteils (2) eine Schwenkbewegung (Doppelpfeil S) um
eine Schwenkachse (12) ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (12) im wesentlichen parallel zur Drehachse (6) des Deckels
(5) verläuft.
7. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Bauteil (22) zwischen zwei Endstellungen (I bzw. II) verschiebbar ist
ünd daß das zweite Bauteil (2) zwischen zwei diesen zugeordneten Endstellungen bewegbar
ist.
8. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Bauteil (22) als Mitnehmer eines im Gehäuse (1) angeordneten Stellantriebs
(8) zur Bewegung des zweiten Bauteils (2) ausgebildet ist.
9. Einrichtung nach den Ansprüchen 6, 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Bauteil (2) als lamellenartiges Ventilglied eines von diesem Ventilglied
und wenigstens einer Gehäuseöffnung (9) gebildeten Ventils (2, 9) ausgebildet ist,
wobei die Gehäuseöffnung (9) in einer Endstellung des Ventilglieds von letzterem
überdeckbar ist.
10. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (5) auf seiner dem Gehäuse (1) zugewandten Seite einen im wesentlichen
auf seine Drehachse (6) zu gerichteten Führungsschlitz (20) aufweist, in welchem der
aus dem Gehäuse (1) herausragende Teil (21) des ersten Bauteils (22) zur Herstellung
des Eingriffs zwischen Deckel (5) und erstem Bauteil (22) geführt ist.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (5) auf seiner dem Gehäuse (1) abgewandten Seite einen Mitnehmer (4)
aufweist, der zur Herstellung des Eingriffs zwischen Deckel (5) und zweitem Bauteil
(2) in einem länglichen Führungsschlitz (3) des zweiten Bauteils (2) in Längsrichtung
des Führungsschlitzes (3) verschiebbar geführt ist, welche Längsrichtung im wesentlichen
quer zur Schwenkrichtung (S) verläuft.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Bauteil einen Mitnehmer aufweist, der zur Herstellung des Eingriffs
zwischen Deckel und zweitem Bauteil in einem Führungsschlitz im Deckel auf dessen
dem Gehäuse abgewandter Seite geführt ist, welcher Führungsschlitz im wesentlichen
auf die Drehachse des Deckels zu gerichtet ist.
13. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (5) im Gehäuse (1) versenkt angeordnet ist, derart, daß seine dem
Gehäuse (1) abgewandte Fläche mit einer oder der den Deckel (5) umgebenden Gehäuseoberfläche
(24) im wesentlichen bündig ist.
14. Einrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Bauteil (2) auf der den Deckel (1) umgebenden Gehäuseoberfläche (24)
und der dem Gehäuse (1) abgewandten Seite des Deckels (5) geführt ist.
15. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß daß der Deckel (5) wenigstens eine zu seiner Drehachse (6) drehsymmetrische Mantelfläche
(26) aufweist und mit dieser zur Herstellung seiner drehbaren Lagerung in einer dazu
kompatiblen Mantelfläche des Gehäuses (1) radial gelagert ist.
16. Einrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der Mantelflächen so bemessen ist, daß ein innerhalb des kreisförmigen
Grundrisses der Mantelfläche des Gehäuses (1) angeordneter Gehäuseschlitz (7), in
dem das erste Bauteil (22) in Richtung seiner Verschiebeachse (V) geführt ist, wenigstens
angenähert nach Art einer Sehne in diesem Grundriß liegt.
17. Einrichtung nach einem der Ansprüche 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) in einer quer zur Drehachse (6) des Deckels (5) liegenden Ebene
einen die Mantelfläche einschließenden Dichtsitz aufweist, auf dem der Deckel (5)
zur Herstellung der Abdichtung des Gehäuses (1) mit einem dazu kompatiblen quer zu
seiner Drehachse (6) angeordneten Dichtsitz (23) aufliegt.
18. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Mantelfläche (25) des Deckels (5) zu dessen Drehachse (6) drehsymmetrisch
ist.
19. Einrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtsitze (z. B. 23) jeweils auf einer Übergangsfläche zwischen den äußeren
Mantelflächen (z. B. 25) und den zur drehbaren Lagerung des Deckels (5) dienenden
Mantelflächen (z. B. 26) angeordnet sind.