(19)
(11) EP 0 271 786 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.06.1988  Patentblatt  1988/25

(21) Anmeldenummer: 87117998.2

(22) Anmeldetag:  05.12.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A47F 3/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 18.12.1986 DE 3643358

(71) Anmelder: Linde Aktiengesellschaft
D-65189 Wiesbaden (DE)

(72) Erfinder:
  • Finkenauer, Harry, Dipl.-Designer
    D-6090 Rüsselsheim (DE)

(74) Vertreter: Schaefer, Gerhard, Dr. 
Linde Aktiengesellschaft Zentrale Patentabteilung
D-82049 Höllriegelskreuth
D-82049 Höllriegelskreuth (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kühlmöbel mit einer Mehrfachverglasung


    (57) Es wird ein Kühlmöbel mit einer Mehrfachverglasung 4 beschrieben, deren Rand zumindest teilweise mit einer Einfassung 5 versehen ist. Die Einfassung 5 ist durch ein Kunststoffprofil, vorzugsweise aus Polyurethan, gebildet.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Kühlmöbel mit einer Mehrfachverglasung, deren Rand zumindest teilweise mit einer Einfassung versehen ist.

    [0002] Kühlmöbel, die mit Verkaufsräumen zur Aufbewahrung und Präsentation von Lebensmitteln eingesetzt werden, sind teilweise mit einer wärmeisolierenden Verglasung versehen, um den gekühlten Warenraum gegenüber der warmen Umgebungsluft zu isolieren und um den Kunden eine freie Sicht auf die ausgestellte Ware zu ermöglichen. Insbesondere bei Kühlmöbeln, deren Betriebstemperatur unterhalb des Gefrierpunktes liegt, werden zu diesem Zweck Mehrfachverglasungen eingesetzt, die zwei oder mehr mit Abstand voneinander angeordnete Glasscheiben aufweisen. Derartige Mehrfachverglasungen finden sich zum Beispiel and den Türen von tiefgekühlten Regalen oder an den oberen Rändern von Teifkühltruhen.

    [0003] Es ist üblich, daß derartige Mehrfachverglasungen mit einer die Ränder der Verglasung umschließenden Einfassung aus Metall versehen sind. Um die Bildung von Kondenswasser oder Reif an der Metalleinfassung zu verhindern, ist bereits vorgeschlagen worden, innerhalb der Metalleinfassung eine elektrische Heizung anzuordnen.

    [0004] Bei einem derartigen Kühlmöbel ist es als nachteilig anzusehen, daß bei einer Beschädigung der Heizdrähte die Gefahr besteht, daß die Einfassung unter Strom steht.

    [0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Kühlmöbel der eingangs genannten Art zu entwickeln, das betriebssicher ist und bei dem eine Kondenswasser- oder Reifbildung ausgeschlossen ist.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Einfassung durch ein Kunstoffprofil gebildet ist.

    [0007] Die erfindungsgemäße Einfassung aus Kunststoff neigt in weitaus geringerem Maß zur Kondenswasser- oder Reifbildung als bisher verwendete Einfassungen aus metallischen Werkstoffen, so daß auf eine Beheizung in vielen Fällen verzichtet werden kann. Wenngleich die Verwendung von Kunststoffen bei Kühlmöbeln grundsätzlich seit langer Zeit bekannt sind, war ihr Einsatz bei der Einfassung von Mehrfachverglasungen bisher nicht erwogen worden.

    [0008] Bei einer bevorzugten Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes besteht das Kunststoffprofil aus Polyurethan. Polyurethan ist schlagzäh und relativ unempfindlich gegenüber mechanischen Beanspruchungen. Die Oberfläche der Einfassung, die insbesondere bei am Rand von Tiefkühltruhen befindlichen Verglasungen beispielsweise beim Beschicken der Truhe mit Ware oder durch Einkaufskörbe stark belastet wird, ist gegen Verkratzen geschützt. Zugleich wirkt die Einfassung aufgrund der Materialeigenschaften von Polyurethan stoßabsorbierend, so daß die Mehrfachverglasung gut gegen Beschädigung geschützt ist. Beim Herausholen der Ware aus einer Tiefkühltruhe dient die Einfassung häufig zum Abstützen einer Hand. Das Polyurethan fühlt sich dabei weitaus angenehmer auf der Hand an als Metall, was sich wiederum positiv auf das Verkaufsverhalten auswirkt.

    [0009] Es erweist sich als zweckmäßig, wenn gemäß einer Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes das Kunststoffprofil durch Aufschäumen auf den Rand der Mehrfachverglasung aufgebracht ist. Das Aufschäumen ermöglicht eine bestmögliche Anpassung der Einfassung an die Form der Ränder der Mehrfachverglasung. Auf diese Weise kann einer Hinterwanderung der Einfassung durch Feuchtigkeit vorgebeugt werden. Zugleich bietet das Einschäumen die Möglichkeit, Halterungen für die Verglasung oder Aussparungen hierfür oder Hohlräume, z.B. zum Einbau von Heizelementen, in einem Arbeitsgang anzubringen.

    [0010] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes ist die Einfassung mit einer Beheizung versehen. Die Beheizung weist zweckmäßigerweise in oder an der Einfassung angeordnete Heizdrähte auf. Die Gafahr eines elektrischen Kurzschlusses ist im Gegensatz zum Stand der Technik ausgeschlossen, da die Einfassung aus elektrisch nichtleitendem Kunststoff besteht. Eine Erdung der Einfassung ist daher entbehrlich.

    [0011] Es erweist sich als zweckmäßig, wenn gemäß einer Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes die Einfassung sich lediglich über den Zwischenraum zwischen den beiden am weitesten außen befindlichen Scheiben der Mehrfachverglasung erstreckt und die Ränder dieser Scheiben zumindest teilweise frei läßt. Diese Anordnung weist den Vorteil auf, daß die Scheibenoberfläche völlig frei von störenden undurchsichtigen Oberflächen ist.

    [0012] Da die Mehrfachverglasung üblicherweise zwischen den benachbarten Scheiben Randprofile aus Metall aufweist, umgreifen bei einer alternativen Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes Seitenteile der Abdeckung die Ränder der beiden am weitesten außen angeordneten Scheiben der Mehrfachverglasung, um das Metallprofil zu verdecken.

    [0013] Die Erfindung sowie weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand von schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.

    [0014] Hierbei zeigen:

    Figur 1 eine erfindungsgemäße Kühltruhe mit Mehrfachverglasung im Querschnitt,

    Figur 2 eine Detailansicht einer Mehrfachverglasung,

    Figur 3 eine Schnittdarstellung von Figur 2,

    Figur 4 eine weitere Ausführungsform einer Mehrfachverglasung,

    Figur 5 eine weitere Ausführungsform einer Mehrfachverglasung.



    [0015] Eine Kühl- oder Tiefkükltruhe gemäß Figur 1 weist einen wärmeisolierten Möbelkorpus 1 auf, der einen Warenraum 2 sowie schematisch dargestellte Kühleinrichtungen 3 enthält. An seiner Vorderseite weist der Möbelkorpus eine Aussparung auf, in die eine Mehrfachverglasung 4 eingesetzt ist. Die Mehrfachverglasung 4 ermöglicht dem an die Truhe herantretenden Kunden einen verbesserten Einblick in den Warenraum 2. Die Mehrfachverglasung verhindert, daß warme Umgebungsluft in den gekühlten Warenraum gelangt. An ihrer Oberseite ist die Mehrfachverglasung mit einer Einfassung 5 aus Kunststoff versehen.

    [0016] Die Figuren 2 und 3 zeigen zwei Schnittdarstellungen einer Mehrfachverglasung 4, die aus drei parallel und mit Abstand zueinander angeordneten Glasscheiben 6, 7, 8 zusammengesetzt ist. Am Rand der Mehrfachverglasung befindet sich im Zwischenraum zwischen den Scheiben 6, 7 und 7, 8 jeweils ein Metallprofil 9. An der Oberseite der Mehrfachverglasung ist eine Abdeckung 5 vorgesehen, die sich zwischen den beiden am weitesten außen befindlichen Scheiben 6 und 8 erstreckt. Die Abdeckung 5 besteht aus Kunststoff, vorzugsweise Polyurethan, und ist vorzugsweise durch Aufschäumen angebracht. Die Abdeckung 5 füllt den Zwischenraum zwischen den Metallprofilen 9 und den oberen Rand der Scheiben 6, 7, 8 vollständig aus. Vorzugsweise sind in der Abdeckung 5 Hohlräume 11 vorgesehen, in die bei Bedarf Heizdrähte eingesetzt werden können.

    [0017] Um die Mehrfachverglasung am Kühlmöbel befestigen zu können, ist die mittlere Scheibe 7 kürzer als die beiden äußeren Scheiben 6, 8. Der dabei entstehende Zwischenraum dient zur Aufnahme einer Halterung 10 mit rechteckigem Querschnitt, die fest mit dem Möbelkorpus 1 verbunden ist und auf die die Mehrfachverglasung 4 aufgesteckt ist. Die Anordnung ist insbesondere dann von Vorteil, wenn mehrere Mehrfachverglasungen aneinander stoßend an dem Kühlmöbel vorgesehen sind, da an den Stößen keine störenden Beschläge erforderlich sind.

    [0018] Selbstverständlich ist auch eine Mehrfachverglasung 4 denkbar, die an ihren seitlichen Rändern sowie bei Bedarf auch an ihrer Unterseite mit einer Einfassung 5 versehen ist.

    [0019] Die Mehrfachverglasung gemäß Figur 4 weist eine Einfassung 5 auf, deren seitliche Ränder 12 die Ränder der am weitesten außen angeordneten Scheiben 6, 8 teilweise umfassen. Ebenso ist es möglich, daß die seitlichen Ränder der Einfassung 5 bündig mit den Oberflächen der Scheiben 6, 8 abschließen. Der über dem Profil 9 befindliche Bereich 13 der dem Kunden zugewandten Oberfläche der Scheibe 8 ist, um das Profil 9 zu verbergen, mattiert, beispielsweise durch Sandstrahlen, oder mit einem Raster bedruckt.

    [0020] Bei der in Figur 5 dargestellten Mehrfachverglasung 4 weist die Einfassung 5 Seitenteile 13 auf, die die Ränder der am weitesten außen befindlichen Scheiben 6, 8 umgreifen, um das Profil 9 zu verbergen.

    [0021] Es versteht sich von selbst, daß die erfindungsgemäße Einfassung nicht nur bei Verglasungen an Kühl- oder Teifkühltruhen eingesetzt werden kann, sondern ebenso an anderen Kühlmöbeln, insbesondere bei mehrfach verglasten Türen von Teifkühlregalen.


    Ansprüche

    1. Kühlmöbel mit einer Mehrfachverglasung, deren Rand zumindest teilweise mit einer Einfassung versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Einfassung (5) durch ein Kunststoffprofil gebildet ist.
     
    2. Kühlmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunststoffprofil aus Polyurethan besteht.
     
    3. Kühlmöbel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekkennzeichnet, daß das Kunststoffprofil durch Aufschäumen auf den Rand der Mehrfachverglasung (4) aufgebracht ist.
     
    4. Kühlmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einfassung (5) mit einer Beheizung versehen ist.
     
    5. Kühlmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einfassung (5) sich lediglich über den Zwischenraum zwischen den beiden am weitesten außen befindlichen Scheiben (6,8) der Mehrfachverglasung (4) erstreckt und die Ränder dieser Scheiben zumindest teilweise frei läßt.
     




    Zeichnung