(19)
(11) EP 0 271 826 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.06.1988  Patentblatt  1988/25

(21) Anmeldenummer: 87118304.2

(22) Anmeldetag:  10.12.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4G04G 15/00, H05B 1/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 18.12.1986 DE 3643260

(71) Anmelder: DIEHL GMBH & CO.
D-90478 Nürnberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Meisner, Alfred
    D-8500 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Elektronische Herdschaltuhr


    (57) Die Erfindung betrifft eine elektronische Herdschaltuhr mit einem Steuerschaltkreis 9, welcher über ein Relais 10 einen Leistungsschalter 11 betätigt. Dieser liegt in Reihe mit einem Verbraucher 13, beispielsweise der Koch­platte eines Elektroherdes und eines Wahlschalters 12 zur Einstellung der Leistungszufuhr für den Verbraucher. Parallel zu dem Leistungsschalter 11 ist ein Bauelement, vorzugsweise ein hochohmiger Widerstand 14 angeordnet, welcher die Schalterstellung des Leistungsschalters 11 detektiert und dann, wenn der Leistungsschalter 11 offen ist und der Wahlschalter 12 geöffnet wird, an den Steuer­schaltkreis 9 ein Signal anlegt. Dieses Signal ist ein Kennzeichen dafür, daß in der Schaltuhr ein Schalt­termin abgearbeitet worden ist und die Schaltuhr von Automatikbetrieb auf Handbetrieb zurückzuschalten ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine elektronische Herdschaltuhr mit einem Steuerschaltkreis, einem Anzeigefeld, mit Ein­gabeelementen und mit einem Umschalter in dem Steuerschalt­kreis, durch welchen der von der Schaltuhr über einen Leistungsschalter gesteuerter Verbraucher bei digitaler Eingabe von mindest einem vollständigen Schalttermin von dem Handbetrieb auf Automatikbetrieb umschaltbar ist.

    [0002] Eine elektronische Schaltuhr dieser Art ist bereits durch die DE-OS 33 20 128 bekannt. Dort wird bei Eingabe eines vollständigen Schalttermins über die Eingabeelemente für die Digitalanzeige in der Uhr eine Umschaltung von Hand­betrieb - dies ist der normale Betrieb der Uhr - auf Automatikbetrieb vorgenommen. Nach Abarbeitung des Schalt­termins muß zum einen der Wahlschalter für den Verbraucher, zum Beispiel der Knebel für die Kochstellenregelung auf Null gestellt werden und an der Uhr selbst eine Zurück­stellung von Automatik- auf Handbetrieb erfolgen. Wird der Wahlschalter versehentlich nicht zurückgestellt, so erhält der Verbraucher bei Zurückstellung der Uhr von Automatik- auf Handbetrieb erneut Strom, ohne daß dies vom Benutzer gewünscht wird.

    [0003] Im Zusammenhang mit in Elektroherden eingebaute Schalt­uhren ist es ferner allgemein üblich, daß der von der Schaltuhr gesteuerte Leistungsschalter für den Verbraucher in Reihe mit dem Wahlschalter, also beispielsweise dem Knebel für die Kochstellenregelung, geschaltet ist.

    [0004] Ausgehend von dem vorgenannten Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, eine Vereinfachung einer Herd­schaltuhr vorzuschlagen, bei welcher der von Hand zu betätigende Umschalter zwischen Handbetrieb und Auto­matikbetrieb entfällt und gleichzeitig die Hand­habungssicherheit der Schaltuhr zu verbessern.

    [0005] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 vor.

    [0006] Die Erfindung geht somit im Prinzip davon aus, daß fest­gestellt wird, ob zum einen der Leistungsschalter für den Verbraucher nach Ablauf des Schalttermins wieder geöffnet ist und ob der Wahlschalter auf Null zurück­gestellt worden ist. Sobald letzteres der Fall ist, wird dem Steuerschaltkreis der Schaltuhr ein Signal gegeben, welches die Schaltuhr von Automatik auf Hand­betrieb zurückstellt. Wird hingegen der Wahlschalter nicht auf Null zurückgestellt, so bleibt die Uhr auf Automatikbetrieb stehen und der Verbraucher kann nicht ungewollt erneut bestromt werden, eine Bestromung ist in diesem Falle nur bei Neueingabe einer Kochdauer möglich. Diese Anordnung hat den Wegfall eines mecha­nischen Umschalters für Handbetrieb und Automatikbetrieb zur Folge und bietet und weiteren Vorteil, daß bei einer Fehlbedienung der Verbraucher keinen Strom bekommt.

    [0007] Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteran­sprüchen gekennzeichnet. Dabei ist es im Sinne der Erfindung besonders vorteilhaft, daß als Bauelement, welches zur Detektion der Schalterstellung des Leistungsschalters lediglich ein hochohmiger Wider­stand verwendet werden muß.

    [0008] Im Nachfolgenden soll die Erfindung an einem Ausführungs­beispiel anhand der Zeichnung noch näher erläutert werden.

    [0009] Es zeigen:

    Figur 1 die Vorderansicht einer elektronischen Herdschaltuhr mit Anzeige und Betätigungs­elementen;

    Figur 2 ein Schaltbild der Erfindung.



    [0010] In Figur 1 ist die Vorderansicht einer Herdschaltuhr 1 dargestellt, bei welcher man eine Digitalanzeige 2 für die Anzeige der Minuten und Stunden erkennt. Weiter­hin sind ein Drehknopf 3 zur Einstellung der Digitalan­zeige und Funktionstasten 4 vorgesehen, durch welche ausgewählt werden kann, ob eine Kochdauer oder ein Kochdauerende oder aber eine Kurzzeit eingegeben werden sollen.

    [0011] In Figur 2 ist eine elektronische Schaltungsanordnung dargestellt, welche zur Realisierung der Erfindung dient und bis auf den Wahlschalter und den Verbraucher in der Schaltuhr eingebaut ist. An zwei Polen 5 und 6 der Netz­spannungsversorgung sind ein Netzteil 7, eine Anordnung zur Pegelanpassung 8, ein Steuerschaltkreis 9, ein von einem Relais 10 betätigter Leistungsschalter 11, ein Wahlschalter 12 und ein Verbraucher 13 sowie ein hochohmiger Widerstand 14 vorgesehen.

    [0012] Das Netzteil 7 ist in konventioneller Weise aufgebaut und enthält einen Kondensator 15 zur Herabsetzung der Netzspannung, eine Zenerdiode 16 zur Stabilisierung und eine Diode 17 sowie einen Kondensator 18 zur Gleich­richtung der Spannung für den Steuerschaltkreis 9, welcher vorzugsweise ein Mikroprocessor ist und den ge­samten Ablauf der Uhr steuert.

    [0013] Die Schaltungsanordnung 8 zur Pegelanpassung umfaßt zwei Widerstände 19 und 20 sowie eine Diode 21 und dient lediglich dazu, für den Steuerschaltkreis 9 einen pas­senden Eingangspegel, ausgehend von dem Schaltungspunkt 22 zu schaffen. Die Signalleitung zwischen dieser Schal­tungsanordnung 8 und dem Steuerschaltkreis 9 ist mit 23 bezeichnet.

    [0014] Von dem Steuerschaltkreis 9 wird, abhängig von eingege­benen Schaltterminen ein Relais 10 an- oder abgeschaltet, welcher den Leistungsschalter 11 im Steuerstromkreis für den Verbraucher betätigt. Dieser Verbraucher 13 ist beispielsweise eine Kochplatte oder die Backröhre eines Elektroherdes. Durch den Wahlschalter 12 kann in mehreren Stufen die Leistungszufuhr für den Verbraucher einge­stellt werden.

    [0015] Der hochohmige Widerstand 14 zwischen dem Schaltungs­punkt 22 und dem Pol 5 der Netzspannung dient zur Über­brückung des Leistungsschalters 11 und ist im Sinne der Erfindung wichtig zur Detektion von dessen Schaltstel­lung, nämlich ob offen oder geschlossen. Sind Wahl­schalter 12 und Leistungsschalter 11 geschlossen, so ist, unter der Annahme, daß an dem Pol 5 hohes Potential anliegt, auch das Potential am Schaltungspunkt 22 hoch.

    [0016] Ist der Wahlschalter 12 geschlossen, der Leistungs­schalter 11 hingegen offen, so ist das Potential am Schaltungspunkt 22 niedrig, sind Wahlschalter 12 und Leistungsschalter 11 offen, so ist das Potential an diesem Schaltungspunkt Null.

    [0017] Ausgehend von diesen Gegebenheiten hat die beschriebene Schaltungsanordnung folgende Wirkungsweise. Im Normal­fall befindet sich die Schaltuhr im Handbetrieb, das heißt durch Einstellen des Wahlschalters kann der Ver­braucher 13 unmittelbar betätigt und mit der eingestellten Schaltstufe betrieben werden. Dabei ist der Leistungs­schalter 11 geschlossen. Wird nun über die Funktions­tasten 4 und den Drehknopf 3 ein Schalttermin, bei­speilsweise eine Kochdauer von 3 Stunden sowie ein Koch­zeitende eingegeben, dessen Zeitpunkt mehr als 3 Stunden später als die aktuelle Zeit liegt, so wird von dem Steuerschaltkreis 9 der Leistungsschalter 11 geöffnet. Vom Benutzer wird zum aktuellen Zeitpunkt jedoch schon über den Wahlschalter die vorgesehene Kochstufe einge­stellt. Aufgrund des geöffneten Leistungsschalters 11 kann der Kochvorgang jedoch noch nicht beginnen.

    [0018] Sobald der von dem Steuerschaltkreis errechnete Koch­zeitanfang mit der aktuellen Zeit übereinstimmt, wird der Leistungsschalter 11 geschlossen und der Verbraucher entsprechend der eingestellten Stufe am Wahlschalter 12 bestromt. Zu diesem Zeitpunkt wird das am Schaltungs­punkg 22 zunächst niedrige Potential auf das hohe Po­tential des Poles 5 angehoben.

    [0019] Nach Beendigung des Kochvorganges wird der Leistungs­schalter 11 von dem Steuerschaltkreis 9 wieder geöffnet.

    [0020] Der Wahlschalter 12 bleibt noch geschlossen. Das Po­tential am Schaltungspunkt 22 wird wieder auf seinen niedrigen Wert abgesenkt. Der Steuerschaltkreis 9 er­hält jedoch noch kein Signal und die Uhr bleibt weiter­hin auf Automatikbetrieb geschaltet. Der Verbraucher kann nicht erneut bestromt werden, es sei denn, das Kochergebnis erfordert eine Verlängerung der Kochdauer; in diesem Falle müßte eine neue Kochdauer - ohne er­neute Betätigung des Wahlschalters - eingegeben werden.

    [0021] Sobald nun der Benutzer den Wahlschalter in die Stellung Null zurückführt, wird das Potential am Schaltungspunkt 22 Null und über die Leitung 23 ein Signal an den Steuer­schaltkreis 9 gegeben, welcher damit intern die Schalt­uhr von Automatikbetrieb auf Handbetrieb umschaltet, das heißt den Leistungsschalter 11 wieder schließt. Die Uhr ist damit wieder betriebsbereit.

    [0022] Der Übergang des Potentials am Schaltungspunkt 22 von niedrigem auf Nullpotential wird somit als Kriterium dafür ausgewertet, daß der Leitungsschalter 11 offen ist und der Wahlschalter 12 geöffnet wird. Dieser Zu­stand ist kennzeichnend dafür, daß ein Schalttermin abgearbeitet wurde und die Schaltuhr wieder in den Hand­betrieb umzuschalten ist.


    Ansprüche

    1. Elektronische Herdschaltuhr mit einem Steuerschalt­kreis, einem Anzeigefeld, mit Eingabeelementen, und mit einem Umschalter in dem Steuerschaltkreis, durch welchen der von der Schaltuhr über einen Leistungs­schalter gesteuerte Verbraucher bei digitaler Ein­gabe von mindest einem vollständigen Schalttermin von dem Hand-Betrieb auf Automatikbetrieb umschalt­bar ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß in an sich bekannter Weise der Leistungsschalter (11) und der Verbraucher (13) elektrisch in Reihe liegen mit einem Wahlschalter (12) am Verbraucher zur Vorwahl von dessen Leistungszufuhr und daß dem Leistungsschalter ein Bauelement (14) zugeordnet ist, welches dessen geöffneten oder geschlossenen Zustand detekiert, derart, daß von diesem Bau­element dann ein Signal an den Steuerschaltkreis (9) gegeben wird, wenn bei bereits geöffnetem Leistungs­schalter auch der Wahlschalter geöffnet wird und daß daraufhin in dem Steuerschaltkreis eine Um­schaltung von Automatik- auf Handbetrieb erfolgt.
     
    2. Elektronische Herdschaltuhr nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das Bauelement (14) zwischen dem einen Pol (5) der Netzspannung und der Reihenschaltung aus Wahlschalter (12) und Verbraucher (13) parallel zu dem Leistungsschalter (11) angeordnet ist und daß der Potentialunterschied an dessen, von dem Netz­spannungspol abgewandten Klemme (22) zwischen geöffnetem und geschlossenem Wahlschalter (12) im Steuerschalt­kreis (9) ausgewertet wird.
     
    3. Elektronische Herdschaltuhr nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Bauelement (14) ein hochohmiger Widerstand ist.
     
    4. Elektronische Herdschaltuhr nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
    daß eine Signalleitung (23) von dem Bauelement (14) zu dem Steuerschaltkreis (9) vorgesehen ist, welche zur Pegelanpassung einen Widerstand (19) und eine Diode (21) aufweist.
     




    Zeichnung