[0001] Die Erfindung betrifft eine Eckverbindung von auf Gehrung geschnittenen Fensterhölzern
zur Herstellung von Fensterrahmen, insbesondere Flügelrahmen, bei welcher die Fensterhölzer
durch wenigstens ein in Schlitze der beiden Gehrungsflächen eingreifendes Verbindungsplättchen
und durch wenigstens einen rechtwinkligen Verbindungswinkel sowie durch Verleimung
miteinander verbunden sind, wobei der Verbindungswinkel mit seinen Schenkeln jeweils
in eine axiale Bohrung der Fensterhölzer von den Gehrungsflächen her eingreift.
[0002] Normalerweise werden Fensterhölzer an ihren Stirnseiten mit Zapfen und Schlitzen
versehen, die bei der Verbindung zweier Fensterhölzer ineinandergreifen, wobei die
Fensterhölzer in diesem Zustand miteinander verleimt werden. Eine solche Verbindung
macht eine Rahmenpresse erforderlich, die im Hinblick auf die Größe der Fenster relative
große Abmessungen haben muß, damit die zu einem Fenster zusammengesetzten Fensterhölzer
zusammengepreßt und durch Verbindungsnägel im zusammengepreßten Zustand verbunden
werden können.
[0003] Bei auf diese Weise hergestellten Fenstern ist einerseits die Herstellung von Zapfen
und Schlitzen insbesondere im Hinblick auf die hierzu erforderlichen Werkzeuge relativ
aufwendig und teuer und andererseits sind die erforderlichen Rahmenpressen relativ
große Maschinen, deren Anschaffung kostenintensiv ist.
[0004] Nun ist bereits eine Eckverbindung der eingangs genannten Art bekannt (DE-PS 810
080), die ohne Zapfen und Schlitze auskommt und bei welcher zwei in einer Ebene liegende
Verbindungswinkel vorgesehen sind, die nach dem Zusammensetzen der Verbindung mit
Stiften innerhalb des jeweiligen Fensterholzes befestigt werden.
[0005] Nachteilig ist es aber auch hier, daß zur Herstellung der einzelnen Verbindungen,
insbesondere bei einem kompletten Fensterrahmen ebenfalls eine Rahmenpresse erforderlich
ist, um die Verbindung in einem Zustand zu halten, in welchem die in Bohrungen der
Verbindungswinkel eingreifenden Stifte eingesetzt werden können.
[0006] Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, eine Eckverbindung der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß trotz der Herstellung einer einwandfreien Verbindung
die Verwendung aufwendiger Maschinen oder Werkzeuge, wie beispielsweise Rahmenpressen,
entfallen kann.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Enden der Schenkel des
Verbindungswinkels in quer zur jeweiligen Achse der Fensterhölzer sich erstreckende
nach außen offene Sacklöcher eingreifen und daß sie einer in Achsrichtung wirkenden
Zugspannung aussetzbar sind.
[0008] Mit dieser Anordnung wird erreicht, daß nach Herstellung der Verbindung, wenn also
die Schenkel des Verbindungswinkels in die zugehörigen Bohrungen der Fensterhölzer
eingreifen, die Enden der eingesteckten Schenkel zugänglich bleiben, so daß auf diese
eine in Achsrichtung der Schenkel wirkende Kraft aufbringbar ist. Die Verbindungswinkel
können also dazu herangezogen werden, die beiden Gehrungsflächen der zu verbindenden
Fensterhölzer unter Vorspannung zu setzen, so daß sie an die Stelle einer Rahmenpresse
treten können, die damit entbehrlich wird. Dies wird insbesondere auch durch die gleichzeitige
Verwendung des oder der Verbindungsplättchen möglich, weil diese die Fensterhölzer
im zusammengesteckten Zustand gegeneinander ausrichten, so daß Verschiebungen, Verwindungen
od. dgl. bei der Zugbeaufschlagung der Schenkel des Verbindungswinkels nicht auftreten
können.
[0009] Um dafür Sorge zu tragen, daß die Sacklöcher nach der Herstellung der Eckverbindung
möglichst unsichtbar sind, ist es vorteilhaft, wenn die Sacklöcher auf der dem Glas
des Fensters zugewandten Innenfläche der Fensterhölzer münden und durch einen Holzpfropfen
verschlossen sind. Die Außenfläche dieses Holzpfropfens kann in der üblichen Weise
zusammen mit dem Umgebungsbereich durch Schleifen od. dgl. bearbeitet werden, so daß
seine Oberfläche mit dem angrenzenden Bereich des Fensterholzes bündig leigt.
[0010] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die in die Sacklöcher hineinragenden Enden der
Schenkel des Verbindungswinkels einen Abschnitt geringeren Durchmessers und einen
daran anschließenden Kopf aufweisen, der von einem Exzenter zur Aufbringung der Zugspannung
hintergreifbar ist. Mittels dieses sich innerhalb des Sackloches an dessen Wandung
abstützenden Exzenters lassen sich relativ große Zugkräfte auf die Schenkel des Verbindungswinkels
aufbringen. Im vorgespannten Zustand der Verbindung kann der Exzenter in dem Sackloch
verbleiben.
[0011] Vorteilhaft ist est schließlich, wenn die beiden Schenkel des Verbindungswinkels
durch ein Gelenk miteinander verbunden sind, da auf diese Weise etwaige Ungenauigkeiten
leicht ausgleichbar sind und im übrigen ein derartiger Verbindungswinkel für Verbindungen
anwendbar ist, die vom rechten Winkel - wie beispielsweise bei Dreiecksfenstern -
abweichen.
[0012] Eine Vorrichtung zur Herstellung von Eckverbindungen der oben genannten Art soll
ebenfalls aus relativ kleinen und billigen Bauteilen bestehen, aber dennoch die Herstellung
einer exakten Eckverbindung gewährleisten.
[0013] Hierzu ist eine zwei miteinander zu verbindende Fensterhölzer aufnehmende Spannvorrichtung
vorgesehen, in welche die Fensterhölzer so einlegbar sind, daß ihre Achsen parallel
zueinander verlaufen, wobei die mit den Gehrungsflächen versehenen Stirnseiten der
Fensterhölzer einander abgewandt sind und zwischen sich einen Winkel einschließen,
der dem Winkel zwischen den Achsen der Fensterhölzer bei einem fertiggestellten Fenster
entspricht, wobei beidseits der Spannvorrichtung jeweils ein Fräsaggregat angeordnet
ist, dessen Stirnfläche parallel zu den Gehrungsflächen der zu bearbeitenden Fensterhölzer
liegt, und in welchem wenigstens ein Schlitzfräser angeordnet ist, wobei weiter beidseits
der Spannvorrichtung jeweils ein Bohraggregat für das jeweilige Sackloch angeordnet
ist, dessen Werkzeug rechtwinklig zur Achse der Fensterhölzer jenseits der Gehrungsflächen
angeordnet ist, und wobei schließlich zwei weitere Bohraggregate vorgesehen sind,
deren Bohrer koaxial zu den Fensterhölzerachsen liegen, und wobei alle Aggregate in
Richtung auf die Fensterhölzer zustellbar sind.
[0014] Mit einer solchen Vorrichtung wird erreicht, daß durch einfaches Einlegen und Festspannen
der Fensterhölzer in der Spannvorrichtung diese für die Herstellung aller für die
Verbindung notwendigen Aufnahmeöffnungen bereit sind. Durch die Fräsaggregate werden
die notwendigen Schlitze für die Verbindungsplättchen hergestellt, während die koaxial
zu den Fensterhölzern arbeitenden Bohraggregate die Aufnahmebohrungen für den Verbindungswinkel
schaffen. Zusätzliche Spann- und Handarbeiten entfallen demgemäß.
[0015] Voraussetzung für die Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist allerdings,
daß die Fensterhölzer vor ihrer Einlage in die Spannvorrichtung mit den notwendigen
Gehrungsschnitten versehen, d.h. auch auf Länge geschnitten werden.
[0016] Besonders vorteilhaft kann es sein, wenn die Spannvorrichtung zur Ausnahme der Fensterhölzer
mit zwei parallel zueinander verlaufenden Nuten versehen ist, in welche die Fensterhölzer
einlegbar sind, so daß sie innerhalb der Nuten geführt und längsverschoben werden
können. Zweckmäßig ist es weiter, wenn am dem Bohraggregat für die Koaxialbohrungen
zugewandten Ende eine Anschlaganordnung vorgesehen ist, die zwei im Winkel zueinander
liegende Anschlagflächen für die Gehrungsflächen der Fensterhölzer aufweist. Diese
Anschlaganordnung kann insbesondere zur Herstellung von Fenstern, bei denen die Fensterhölzer
in verschiedenen Winkeln zueinander liegen, austauschbar angeordnet sein.
[0017] Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Anschlaganordnung in einem Abstand zum Boden
der Nuten derart angeordnet ist, daß die Gehrungsflächen der Fensterhölzer sowohl
oberhalb als auch unterhalb der Anschlaganordnung zugänglich bleiben. Eine solche
Anordnung ermöglicht es insbesondere, zwei in übereinanderliegenden Parallelebenen
angeordnete Verbindungsplättchen vorzusehen, wobei oberhalb und unterhalb der Anschlaganordnung
Schlitze in die freiliegenden Gehrungsflächenabschnitte der Fensterhölzer für die
Verbindungsplätten einbringbar sind.
[0018] Die Anschlaganordnung kann in diesem Fall einen pfeilförmigen Träger aufweisen, der
koaxial zu den Achsen der Fensterhölzer verlaufende Bohrungen aufweisen kann, die
der Führung der Bohrer dienen, welche die koaxialen Bohrungen in die Fensterhölzer
einbringen. Zu diesem Zweck besteht der Träger zweckmäßigerweise aus einem verschließfesten
Material, vorzugsweise aus Metall, oder aber er ist im Bereich der Bohrungen mit aus
einem solchen Material bestehenden Hülsen versehen.
[0019] Die Spannvorrichtung kann einen im Spannzustand die beiden Fensterhölzer übergreifenden
Arm aufweisen, der mittels eines weiteren Vorrichtungsteiles von oben gegen die Fensterhölzer
andrückbar sein kann. Hierzu kann der Arm eine Hubbewegung ausführen. Der Arm kann
auch über die Fensterhölzer schwenkbar sein.
[0020] Die beiden die koaxialen Bohrungen anbringenden Bohraggregate können auch zu einem
einzigen Aggregat zusammengefaßt sein, wobei die Bohrer über getriebliche Mittel miteinander
in Verbindung stehen.
[0021] Um die quer zu den Achsen der Fensterhölzer verlaufenden Sacklöcher gegebenenfalls
an unterschiedliche Abmessungen des Verbindungswinkels anpassen zu können, ist es
zweckmäßig, wenn die zugehörigen Bohraggregate in Achsrichtung der Bohrer verstellbar
angeordnet sind.
[0022] Die Fräswerkzeuge für die Schlitze sind in im Arbeitszustand feststehenden Maschinenblöcken
gelagert, die bei der verwendeten Ausführungsform jeweils oben und unten den Träger
der Anschlaganordnung übergreifen, damit die Fräswerkzeuge an die Stirnflächen der
Fensterhölzer herangeführt werden können, ohne innerhalb ihres Machinenblockes zustellbar
zu sein.
[0023] Die Aggregate einer Bearbeitungsseite, also die Maschinenblöcke der beiden Fräswerkzeuge
und derjenige des Sacklochbohrers sind auf einem gemeinsamen Schlitten angeordnet
und damit gemeinsam mit diesem gegen die Fensterhölzer zustellbar. Während der Zustellung
findet auch zugleich die Bearbeitung der Stirnseiten der Fensterhölzer statt.
[0024] Die beiden Schlitten können hydraulisch oder pneumatisch zustellbar sein.
[0025] Bei einer bevorzugten Ausführungsform mit Gehrungsschnitten von 45° liegen die Außenflächen
der Maschinenblöcke unter demselben Winkel, so daß sie parallel zu den Gehrungsflächen
verlaufen und beim Bearbeitungsende an diesem anliegen. Bei frielaufenden Fräsern,
die nicht in Maschinenblöcken gelagert sind, sind andere Winkelstellungen der einzelnen
Fräsaggregate möglich.
[0026] In entsprechender Weise sind die beiden Bohraggregate, sofern zwei Aggregate Verwendung
finden, ebenfalls auf einem gemeinsamen gegen die Fensterhölzer zustellbaren Schlitten
angeordnet. Auch in diesem Fall sind die Bohraggregate gegenüber ihrem Maschinenblock
nicht verstellbar, die Bearbeitung kommt allein durch die Schlittenbewegung zustande.
[0027] Die beiden Fräseinrichtungen können alternativ zum beschriebenen und dargestellten
Ausführungsbeispiel auch jeweils auf einem gemeinsamen Schlitten zusammen mit den
beiden koaxial arbeitenden Bohraggregaten angeordnet sein.
[0028] Die Wirkungsweise der beschriebenen Anordnung ist folgende: Die zu bearbeitenden
Fensterhölzer werden in die Aufnahmenuten eingelegt und bis zum Anschlag gegen diesen
verschoben. Anschließend werden sie in der beschriebenen Weise mittels der Spannvorrichtung
festgespannt.
[0029] Anschließend werden die beiden seitlichen Schlitten bewegt und dadurch gleichzeitig
an beiden Stirnflächen der Fensterhölzer die Schlitze für die Verbindungsplättchen
angebracht. Da bei der Schlittenbewegung die Bohraggregate mitbewegt werden, werden
die im rechten Winkel zu den Achsen der Fensterhölzer liegenden Sacklöcher ebenfalls
angebracht.
[0030] Im Anschluß daran werden die koaxialen Bohrungen in die Stirnflächen der Fensterhölzer
eingebracht, die so weit reichen, daß die Sacklöcher getroffen werden.
[0031] Diese Verfahrenweise hat den Vorteil, daß die längeren koaxialen Bohrungen dazu führen,
daß die Bohrer im Bereich der Sacklöcher austreten, so daß ein Spänestau und entsprechende
Bohrererhitzungen nicht auftreten können.
[0032] Die erfindungsgemäße Verbindung und die erfindungsgemäße Vorrichtung sind insbesondere
für kleinere Betriebe oder auch für den Selbstbauer geeignet, da die Verbindung der
Fensterhölzer auch in deren weitgehend vorgefertigten Zustand vorgenommen werden
kann. Insbesondere bietet die erfindungsgemäße Verbindung die Möglichkeit, bereits
endbehandelte Fensterhölzer zu verwenden und in der erfindungsgemäßen Weise miteinander
zu verbinden.
[0033] Vorteilhaft ist es hierbei insbesondere, wenn Meterware verwendet wird, die bereits
mit den erforderlichen Längsprofilierungen versehen ist, wobei lediglich noch die
Gehrungsschnitte und die erfindungsgemäße Verbindung zur Herstellung eines Fenster
angebracht werden müssen.
[0034] Auch Meterware kann endbehandelt sein.
[0035] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt in Ansicht in teilweise aufgebrochener Darstellung die Enden zweier
rechtwinklig miteinander zu verbindender Fensterhölzer.
Fig. 2 ist die Ansicht II-II nach Fig. 1.
Fig. 3 zeigt in Ansicht einen Verbindungswinkel im gestreckten Zustand.
Fig. 4 zeigt in perspektivischer Darstellung eine Ausführungsform einer Vorrichtung
zur Herstellung der erfindungsgemäßen Eckverbindung.
Fig. 5 ist die Ansicht V-V nach Fig. 4.
[0036] Gemäß Fig. 1 sind die beiden zu verbindenden Fensterhölzer jeweils mit einem unter
45° verlaufenden Gehrungsschnitt 3 versehen, so daß zwei parallel zueinander liegende
Gehrungsflächen 4 (vgl. Fig. 2) gebildet werden. Zur Herstellung der Verbindung sind
in die Gehrungsflächen in verschiedenen Ebenen aber parallel zueinander liegende Schlitze
5 und 6 (vgl. Fig. 2) eingebracht, in welche im Verbindungszustand Verbindungsplättchen
7 jeweils zur Hälfte eingreifen.
[0037] Ferner sind von den Gehrungsflächen ausgehende parallel zu den Achsen der Fensterhölzer
sich erstreckende Bohrungen 8 vorgesehen, die in Sacklöcher 9 münden und der Aufnahme
der Schenkel 10a eines Verbindungswinkels 10 (vgl. Fig. 3) dienen. Die Sacklöcher
9 sind nach außen, d.h. auf der dem Glas des Fensters zugewandten Innenfläche der
Fensterhölzer offen und dort in der beschriebenen Weise durch einen Holzpfropfen
od. dgl. verschließbar.
[0038] Fig. 2 ist die Ansicht II-II nach Fig. 1 und zeigt die Anordnung der Schlitze 5 und
6 zur Aufnahme der Verbindungsplättchen 7, die bei der dargestellten Ausführungsform
in verschiedenen Parallelebenen versetzt gegeneinander angeordnet sind. Die Verbindungsplättchen
7 sind in der Darstellung nach Fig. 2 gegenüber Fig. 1 entfernt.
[0039] Ferner ist aus Fig. 2 die Relativlage der koaxialen Bohrung 8 zu dem zugehörigen
Sackloch 9 von der Stirnseite des Fensterholzes 1 her gesehen zu entnehmen.
[0040] Fig. 3 zeigt in Ansicht im gestreckten Zustand den Verbindungswinkel 10, dessen
beide Schenkel 10a durch ein Gelenk 10b miteinander verbunden sind. Die in die Sacklöcher
9 hineinragenden Enden 11 der Schenkel 10a des Verbindungswinkels 10 haben einen Abschnitt
12 geringeren Durchmessers mit einem daran anschließenden Kopf 13, der von einem
nicht dargestellten Exzenter zur Aufbringung der Zugspannung hintergreifbar ist. Die
aus den Teilen nach den Figuren 1 bis 3 bestehende Eckverbindung wird wie folgt hergestellt:
[0041] Nach Einstecken eines der Schenkel 10a des Verbindungswinkels 10 in eine der Bohrungen
8 werden die Verbindungsplättchen 7 mit Leim versehen und in die zugehörigen Schlitze
5 und 6 eines der beiden Fensterhölzer eingesetzt. Nach Auftrag von Leim auf die Gehrungsflächen
4 wird der freie Schenkel 10a des Verbindungswinkels 10 in die andere koaxiale Bohrung
8 eingesteckt und beide Fensterhölzer von Hand gegeneinander gedrückt. Hierbei treten
die Köpfe 13 ebenso wie die Abschnitte 12 verringerten Durchmessers in die Sacklöcher
9 ein, so daß die Köpfe 13 von einem Werkzeug, vorzugsweise von einem drehbaren Exzenter,
hintergriffen werden und in Richtung der Pfeile 14, also in das Sackloch 9 hinein
gezogen werden können. Die so aufgebrachte Vorspannung führt zu einer einwandfreien
Verleimung. Durch die Verbindungsplättchen 7 sind die beiden Fensterhölzer genau
zueinander ausgerichtet, wobei an dieser Ausrichtung auch die Schenkel 10a des Verbindungswinkels
10 innerhalb der Koaxialbohrungen 8 beteiligt sind.
[0042] Fig. 4 zeigt in perspektivischer Darstellung eine Ausführungsform einer Vorrichtung
zur Herstellung der Eckverbindung nach den Figuren 1 bis 3. Diese besteht aus einer
Spannvorrichtung 15, in welche zuvor an mindestens einer Stirnseite auf Gehrung
geschnittene Fensterhölzer 16 so einlegbar sind, daß ihre Achsen parallel zueinander
verlaufen, wobei ihre Gehrungsflächen 4 einander abgewandt sind und zwischen sich
einen Winkel α einschließen, der dem Winkel zwischen den Achsen der Fensterhölzer
bei einem fertiggestellten Fenster entspricht. Im Normalfall beträgt mithin der Winkel
α 90°.
[0043] Die Spannvorrichtung 15 weist zur Aufnahme der Fensterhölzer 16 zwei parallel zueinander
verlaufende Nuten 17 auf, die von einem schwenkbaren und höhenverschieblichen Arm
18 im Spannzustand übergriffen werden.
[0044] Beidseits der Spannvorrichtung 15 ist jeweils ein Fräsaggregat 19 angeordnet, welches
zwei übereinander liegende Schlitzfräser 20 aufweist, deren Lage und Abstand der Lage
der Schlitze 5 und 6 in den Gehrungsflächen 4 der beiden Fensterhölzer 16 entspricht.
Die Stirnflächen 21 der Gehäuse der Fräsaggregate 19 liegen parallel zu den Gehrungsflächen
der zu bearbeitenden Fensterhölzer, also unter einem Winkel von 45° zu deren Achsen.
[0045] Beidseits der Spannvorrichtung 15 ist ferner jeweils ein Bohraggregat 22 angeordnet,
welches mit einem Sacklochbohrer 23 versehen ist und mit dem jeweiligen Fräsaggregat
19 auf einem gemeinsamen Schlitten 24 angeordnet ist. Die Schlitten 24 sind jeweils
entlang von Führungen 25 in Richtung der Pfeile 26 verschiebbar.
[0046] Schließlich sind zwei weitere Bohraggregate vorgesehen, die beim dargestellten Ausführungsbeispiel
zu einem gemeinsamen Aggregat 27 verbunden sind. Die Bohrer 28 dieses gemeinsamen
Aggregates dienen der Herstellung der koaxialen Bohrungen 8 (vgl. Fig. 1 und 2) zur
Aufnahme des Verbindungswinkels 10.
[0047] Am dem Bohraggregat 27 zugewandten Ende der Nuten 17 ist eine Anschlaganordnung 29
vorgesehen, die zwei im Winkel zueinander liegende Anschlagflächen 30 für die Gehrungsflächen
4 der Fensterhölzer aufweist. Gegen diese Anschlagflächen 30 werden die Fensterhölzer
16 in Richtung der Pfeile 31 geschoben. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel schließen
die beiden Anschlagflächen 30 entsprechend der Ausbildung der Fensterhölzer einen
Winkel von 90° ein, wobei die Anschlaganordnung 29 bei abweichendem Winkel austauschbar
sein kann.
[0048] Die Anschlagflächen 30 sind in einem Abstand zum Boden der Nuten 17 angeordnet, so
daß unterhalb der Anschlagflächen 30 ein Spalt 32 offenbleibt, durch den der entsprechende
Gehrungsflächenbereich der Fensterhölzer zugänglich bleibt (vgl. Fig. 5).
[0049] Andererseits ist die Höhe der Anschlaganordnung 29 so bemessen, daß die Fensterhölzer
die Anschlaganordnung überragen, so daß auch oberhalb der Anschlaganordnung die Gehrungsflächen
der Fensterhölzer bearbeitbar sind. Es können also die Schlitze 5 und 6 im eingelegten
Zustand der Fensterhölzer 16 angebracht werden.
[0050] Zur exakten Einbringung der koaxialen Bohrungen 8 (vgl. Fig. 1) werden die Bohrer
28 in Bohrungen 33 (vgl. auch Fig. 5) geführt, wozu der die Anschlaganordnung bildende
pfeilförmige Träger 34 zweckmäßigerweise aus einem verschleißfesten Material besteht,
oder mit aus einem verschleißfesten Material bestehenden Hülsen versehen ist.
[0051] Wie aus Fig. 5 hervorgeht, sind die Flächenbereiche 4a und 4b der Gehrungsflächen
4 trotz der Halterung durch die Anschlaganordnung zugänglich, so daß in diesen Bereichen
die Schlitze angebracht werden können.
[0052] Wie bereits beschrieben, findet die gleichzeitige Anbringung der Sacklöcher 9 und
der Schlitze 5 und 6 durch Verschiebung der Schlitten 24 in Richtung auf die Spannvorrichtung
statt.
[0053] In entsprechender Weise ist das Bohraggregat 27 entlang einer Führung 35 in Richtung
des Pfeiles 36 verstellbar.
[0054] Insbesondere bei den normalen Gehrungsschnitten von 45° ist es in Abwandlung der
Ausführungsform nach Fig. 4 auch möglich, die Fräsaggregate 19 zusammen mit dem Bohraggregat
27 auf einem gemeinsamen Schlitten anzuordnen und zusammen mit diesem zu verschieben,
wobei allerdings bestimmte Probleme dadurch gegeben sind, daß die Bohrer 28 zwischen
den Fräsern 20 hindurchtreten müssen und wobei ferner die beiden Fräsaggregate 19
im Ausgangszustand sehr eng beieinander liegen müssen.
1. Eckverbindung von auf Gehrung geschnittenen Fensterhölzern zur Herstellung von
Fensterrahmen, insbesondere Flügelrahmen, bei welcher die Fensterhölzer durch wenigstens
ein in Schlitze der beiden Gehrungsflächen eingreifendes Verbindungsplättchen und
durch wenigstens einen rechtwinkligen Verbindungswinkel sowie durch Verleimung miteinander
verbunden sind, wobei der Verbindungswinkel mit seinen Schenkeln jeweils in eine axiale
Bohrung der Fensterhölzer von den Gehrungsflächen her eingreift. dadurch gekennzeichnet,
daß die Enden (11) der Schenkel (10a) des Verbindungswinkels (10) in quer zur jeweiligen
Achse der Fensterhölzer (1,2,16) sich erstreckende nach außen offene Sacklöcher (9)
eingreifen und daß sie einer in Achsrichtung wirkenden Zugspannung aussetzbar sind.
2. Eckverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sacklöcher (9) auf
der dem Glas des Fensters zugewandten Innenfläche der Fensterhölzer (1,2,16) münden
und durch einen Holzpfropfen verschlossen sind.
3. Eckverbindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in die Sacklöcher
(9) hineinragenden Enden (11) der Schenkel (10a) des Verbindungswinkels (10) einen
Abschnitt (12) geringeren Durchmessers mit einem daran anschließenden Kopf (13) aufweisen,
der von einem Exzenter zur Aufbringung der Zugspannung hintergreifbar ist.
4. Eckverbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Schenkel (10a) des Verbindungswinkels (10) durch ein Gelenk (10b) miteinander
verbunden sind.
5. Vorrichtung zur Herstellung von Eckverbindungen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine zwei miteinander zu verbindende Fensterhölzer (16)
aufnehmende Spannvorrichtung (15) vorgesehen ist, in welche die Fensterhölzer (16)
so einlegbar sind, daß ihre Achsen parallel zueinander verlaufen, wobei die mit den
Gehrungsflächen (4) versehenen Stirnseiten der Fensterhölzer (16) einander abgewandt
sind und zwischen sich einen Winkel (α) einschließen, der dem Winkel zwischen den
Achsen der Fensterhölzer bei einem fertiggestellten Fenster entspricht, wobei beidseits
der Spannvorrichtung (15) jeweils ein Fräsaggregat (19) angeordnet ist, dessen Stirnfläche
21 parallel zu den Gehrungsflächen (4) der zu bearbeitenden Fensterhölzer (16) liegt
und in welchem wenigstens ein Schlitzfräser (20) angeordnet ist und wobei weiter beidseits
der Spannvorrichtung (15) jeweils ein Bohraggregat (22) für das jeweilige Sackloch
(9) angeordnet ist, dessen Werkzeug (23) rechtwinklig zur Achse der Fensterhölzer
(16) jenseits der Gehrungsflächen (4) angeordnet ist und wobei schließlich zwei weitere
Bohraggregate (27) vorgesehen sind, deren Bohrer (28) koaxial zu den Fensterhölzerachsen
liegen und wobei alle Aggregate (19,22,27) in Richtung auf die Fensterhölzer (16)
zustellbar sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannvorrichtung (15)
mit zwei parallel zueinander verlaufenden Nuten (17) versehen ist, in welche die Fensterhölzer
(16) einlegbar sind, so daß sie innerhalb der Nuten (17) geführt und längsverschoben
werden können.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß am dem Bohraggregat (27)
für die Koaxialbohrungen (8) zugewandten Ende der Nuten (17) eine Anschlaganordnung
(29) vorgesehen ist, die zwei im Winkel zueinander liegende Anschlagflächen (30) für
die Gehrungsflächen (4) der Fensterhölzer (16) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlaganordnung
(29) austauschbar angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlaganordnung
(29) in einem Abstand zum Boden der Nuten (17) derart angeordnet ist, daß die Gehrungsflächen
(4) der Fensterhölzer (16) sowohl oberhalb als auch unterhalb der Anschlaganordnung
(29) zugänglich bleiben.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwei in übereinanderliegenden
Parallelebenen angeordnete Verbindungsplättchen (7) vorgesehen sind, wobei oberhalb
und unterhalb der Anschlaganordnung (29) Schlitze (5,6) in die freiliegenden Gehrungsflächenabschnitte
(4a,4b) der Fensterhölzer (16) für die Verbindungsplättchen (7) einbringbar sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anschlaganordnung (29) einen pfeilförmigen Träger (34) aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (34) koaxial
zu den Achsen der Fensterhölzer (16) verlaufende Bohrungen (33) aufweist, die der
Führung der Bohrer (28) für die koaxialen Bohrungen (8) in den Fensterhölzern (16)
dienen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet. daß der Träger (34) aus
einem verschleißfesten Material besteht.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrungen (33) mit
aus verschleißfestem Material bestehenden Hülsen versehen sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spannvorrichtung (15) einen im Spannzustand die beiden Fensterhölzer (16) übergreifenden
Arm (18) aufweist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Arm (18) mittels
eines weiteren Vorrichtungsteiles von oben gegen die Fensterhölzer (16) andrückbar
ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Arm (18)
über die Fensterhölzer (16) schwenkbar ist.
18. Vorrichtung nach einem Ansprüche 6 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Bohraggregate für die koaxialen Bohrungen (8) zu einem einzigen Aggregat (27) zusammengefaßt
sind.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bohraggregate (22) zur Anbringung der Sacklöcher (9) in Achsrichtung ihrer Bohrer
(23) verstellbar angeordnet sind.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fräswerkzeuge (20) für die Schlitze (5,6) in im Arbeitszustand feststehenden Maschinenblöcken
gelagert sind, die jeweils oben und unten den Träger (34) der Anschlaganordnung (29)
übergreifen, so daß ihre Stirnflächen (21) zur Anlage an die Gehrungsflächen (4)
der Fensterhölzer (16) kommen.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aggregate (19,22) einer Bearbeitungsseite auf einem gemeinsamen Schlitten (24) angeordnet
und zusammen mit diesem gegen die Fensterhölzer (16) zustellbar sind.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Bohraggregate für die Koaxialbohrungen (8) auf einem gemeinsamen gegen die
Fensterhölzer (16) zustellbaren Schlitten (37) angeordnet sind.