[0001] Die Erfindung betrifft einen Bringergreifer einer Greiferwebmaschine mit ortsfestem
Fadenvorrat, mit einer Klemmzunge im Greifergehäuse und mit einem Zusatzklemmelement
auf einer Breitseite der Klemmzunge.
[0002] Mit der Erschliessung neuer Einsatzgebiete für Greiferwebmaschinen steigen die Anforderungen
besonders an die Greiferorgane, die für den Schusseintrag verantwortlich sind, da
zum Teil sehr dünne und glatte und zum Teil elastische Fäden bei der Herstellung von
Spezialgeweben verarbeitet werden sollen. Während bei der Verarbeitung eines grossen
Spektrums von Garnen zum Festklemmen des Garnes im Bringergreifer ein Keilspalt zwischen
Klemmzunge und Greifergehäuse genügt, benötigt man für gewisse Garne zusätzliche
Elemente, um einen sicheren Schusseintrag zu gewährleisten. Aus der schweizerischen
Patentschrift Nr. 634 615 ist ein Bringergreifer bekannt, bei dem an der Unterseite
der Klemmzunge ein Zusatzklemmelement befestigt ist, mit dem der Faden auf der Unterseite
der Klemmzunge zusätzlich zu dem erwähnten Klemmspalt zwischen Klemmzunge und Zusatzklemmelement
festgehalten wird. Beim Einlaufen des Schussfadens in den Bringergreifer wird der
Faden zunächst zwischen den Breitseiten der Klemmzunge und des Zusatzklemmelementes
erfasst und läuft dann tiefer in das Greifergehäuse ein, wo er schliesslich zwischen
einer Schmalseite der Klemmzunge und einer entsprechenden Kante im Greifergehäuse
festsitzt, bis er vom Nehmergreifer in der Mitte der Webmaschine wieder aus dieser
Lage befreit wird. Nach dem Zurückziehen des Bringergreifers in die Ausgangsstellung
zur Uebernahme eines neuen Schussfadens wird die Klemmzunge in der hintersten Position
des Bringergreifers nach unten gedrückt, wodurch zwischen Klemmzunge und Greifergehäuse
haftende Ablagerungen abgestreift bzw. abgesaugt werden. Da das Zusatzklemmelement
aber gemeinsam mit der Klemmzunge vom Greifergehäuse aufgehoben wird, können Ablagerungen
zwischen Klemmzunge und Zusatzklemmelement dabei nicht entfernt werden. Die Ablagerungen
können aus Fasern der Garne oder Schlichtematerial für die Fäden bestehen und den
Zwischenraum zwischen Klemmzunge und Zusatzklemmelement soweit ausfüllen, dass keine
direkte Auflage des Zusatzklemmelementes auf der Klemmzunge mehr möglich ist. In diesem
Fall besteht die Funktion des Zusatzklemmelementes nur noch darin, dass sie den Schussfaden
zweifach um jeweils 90° umlenkt, ihn jedoch nicht mehr festhält. Dabei ist bei bestimmten
Garnen kein sicherer Schusseintrag mehr möglich.
[0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Bringergreifer mit Klemmzunge und
Zusatzklemmelement zu schaffen, bei dem es nicht zu grösseren Ablagerungen im Bereich
der Klemmflächen für den Schussfaden kommen kann, indem das Zusatzklemmelement beim
Lüften der Klemmzunge ebenfalls von seiner Auflagefläche abgehoben wird.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass das Zusatzklemmelement im
Bereich seiner Klemmzone für den Schussfaden teilweise auf der Unterseite des Greifergehäuses
aufliegt. Das Zusatzklemmelement ist im Einlauf- und Klemmbereich des Fadens als schlanke
ebene der Krümmung der bekannten Klemmzunge folgende Blattfeder ausgebildet. Zwischen
der Einlauf- und Klemmkante der Klemmzunge und der benachbarten Kante des Zusatzklemmelementes
verläuft ein schmaler Spalt von annähernd konstanter Weite, durch welche die Klemmstelle
des Schussfadens zwischen Klemmzunge und Greifergehäuse freigelassen wird. Dies ist
für Einstellarbeiten am Bringergreifer von Bedeutung, da die Fadenposition im Keilspalt
zwischen Klemmzunge und Greifergehäuse durch das Bedienungspersonal so besser kontrolliert
werden kann. Das Zusatzklemmelement ist auf der Unterseite der Klemmzunge an diesem
befestigt und wird durch seine eigene Vorspannung gegen die Unterseite des Greifergehäuses
gedrückt. Durch die Ausbildung des Zusatzklemmelementes gemäss der Erfindung kann
auch empfindliches und glattes Schussgarn schonend und trotzdem sicher verarbeitet
werden, wobei Störungen aufgrund von Ablagerungen zwischen den Klemmflächen vermieden
werden.
[0005] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Figuren im einzelnen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 die Unteransicht eines Bringergreifers nach konventioneller Ausführungsart
ohne Zusatzklemmelement,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung der Klemmpartie des Greifers von unten,
Fig. 3 einen Schnitt durch den Greifer in Fig. 1 nach Linie III - III,
Fig. 4 einen Bringergreifer mit dem Zusatzklemmelement gemäss der Erfindung,
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht auf die Klemmpartie des Greifers von unten,
Fig. 6 einen Querschnitt durch den Greifer nach Fig. 2 gemäss Linie VI - VI;
Fig. 7 zeigt eine andere Ausführungsform des Zusatzklemmelementes.
[0006] Der Schussfaden 5 gleitet bei der Uebernahme durch den Greifer 1 zunächst in die
obere Partie des Greifers gemäss Fig. 3 und wird anschliessend im unteren Teil zwischen
der Klemmkante 41 der Klemmzunge 4 und der Klemmkante 21 des Greifergehäuses 2 festgehalten,
nachdem er zwangsläufig in den Keilspalt 3 hineingeglitten ist. Die Klemmzunge 4 ist
bei 6 mit dem Greifergehäuse 2 verschraubt. Die Lasche 42 läuft beim Zurückziehen
des Bringergreifers in seine Ausgangsstellung vor der Schussübernahme auf einen Anschlag
oberhalb der Lasche 42 auf, so dass die Klemmzunge 4 in Fig. 3 nach unten aus dem
Greifergehäuse herausgedrückt wird, wobei Ablagerungen zwischen den Klemmkanten 21
bzw. 41 abgestreift werden. Der Bringergreifer gemäss Fig. 4 unterscheidet sich von
jenem nach Fig. 1 durch das Zusatzklemmelement 7, das bei 8 auf die Klemmzunge 4 aufgeschraubt
ist, und durch die Zusatzklemmfläche 22 im Greifergehäuse 2, auf welcher das Zusatzklemmelement
im vorderen Bereich aufliegt. Wenn der Schussfaden 5 vom Bringergreifer 1 mit Zusatzklemmelement
übernommen wird, gleitet er zunächst in den Keilspalt 9, der zwischen der Klemmkante
21 des Greifergehäuses 2 und dem Zusatzklemmelement 7 gebildet wird. Er wird dann
zwischen der Zusatzklemmfläche 22 des Greifergehäuses 2 in Fig. 4 und der Oberseite
des Zusatzklemmelementes 7 geklemmt, welches unter leichter Vorspannung des Elementes
auf der Zusatzklemmfläche 22 aufliegt. Der Schussfaden kann während der Vorwärtsbewegung
des Bringergreifers dann noch weiter nach hinten rutschen, bis er zwischen der Klemmzunge
4 und der Klemmkante 21 in der Position 51 festsitzt. In dieser Stellung verharrt
der Schussfaden, bis er vom Nehmergreifer aus dem Bringergreifer 1 herausgezogen
wird. Der Schussfaden wird also sowohl durch die Klemmzunge gegen die Klemmkante 21
des Greifergehäuses als auch durch das Zusatzklemmelement 7 gegen die Klemmfläche
22 des Greifergehäuses gedrückt, wobei er im Bereich der Klemmkanten bzw. Klemmflächen
2 × um jeweils 90° umgelenkt wird, wie aus Fig. 6 ersichtlich ist.
[0007] Wie bereits erwähnt, wird die Klemmzunge 4 über die Lasche 42 in der Position des
Bringergreifers ausserhalb der Kettfäden der Webmaschine nach unten gedrückt, wodurch
die Klemmkante 41 der Klemmzunge 4 von der Klemmkante 21 des Greifergehäuses 2 abgehoben
wird. Gleichzeitig wird aber auch das Zusatzklemmelement 7 von der Zusatzklemmfläche
22 des Greifergehäuses 2 wegbewegt, da es an der Klemmzunge 4 befestigt ist. In dieser
hintersten Stellung des Bringergreifers wird eine Absaugvorrichtung wirksam, die
einen Luftstrom durch das Greifergehäuse 2 und die Klemmzonen erzeugt, so dass von
dort im gelüfteten Zustand von Klemmzunge und Zusatzklemmelement 4 bzw. 7 Ablagerungen
z.B. von Flusen abgesaugt werden können.
[0008] Fig. 7 zeigt eine andere Ausführungsform der Klemmzunge 4 bzw. des Zusatzklemmelementes
7 im Bereich ihrer Spitzen. Die Spitzen der Teile sind so gestaltet, dass sie im zusammengebauten
Zustand der Teile annähernd deckungsgleich übereinanderliegen.
[0009] Der Auflagedruck des Zusatzklemmelementes 7 auf der Zusatzklemmfläche 23 kann dadurch
variiert werden, indem das Zusatzklemmelement im Bereich eines Schaftes mehr oder
weniger stark gegenüber der Ebene, in der sich die Klemmzunge 4 befindet, deformiert
wird. Durch dieses sogenannte Dressieren ist eine Anpassung an unterschiedliche Garne
möglich.
1. Bringergreifer (1) einer Greiferwebmaschine mit ortsfestem Fadenvorrat, mit einer
Klemmzunge für im Greifergehäuse (2) und mit einem Zusatzklemmelement (7) auf einer
Breitseite der Klemmzunge, dadurch gekennzeichnet, dass das Zusatzklemmelement im Bereich seiner Klemmzone für den Schussfaden teilweise
auf der Unterseite (22) des Greifergehäuses aufliegt.
2. Greifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zusatzklemmelement im
Einlauf- und Klemmbereich des Fadens als schlanke ebene der Krümmung der Klemmzunge
(4) folgende Blattfeder (7) ausgebildet ist.
3. Greifer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Einlauf- und
Klemmkante (41) der Klemmzunge (4) und der benachbarten Kante des Zusatzklemmelementes
ein schmaler Spalt von annähernd konstanter Weite verläuft.
4. Greifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zusatzklemmelement auf
der Unterseite der Klemmzunge an seinem der Klemmzone für den Faden entfernten Ende
befestigt ist und im wesentlichen in seinem mittleren Bereich unter Eigenvorspannung
gegen die Zusatzklemmfläche (22) des Greifergehäuses (2) drückt.