(19)
(11) EP 0 272 342 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.06.1988  Patentblatt  1988/26

(21) Anmeldenummer: 86118009.9

(22) Anmeldetag:  23.12.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B27D 1/04, E04C 2/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(71) Anmelder: Fritz Becker KG Sperrholzfabrik
D-3492 Brakel (DE)

(72) Erfinder:
  • Schwarz,Günter
    D-3492 Brakel (DE)

(74) Vertreter: Selting, Günther, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte von Kreisler, Selting, Werner Postfach 10 22 41
50462 Köln
50462 Köln (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Tisch- oder Arbeitsplatte und Verfahren zu ihrer Herstellung


    (57) Die Tisch- oder Arbeitsplatte besteht aus mehreren Blöcken (1,2,3,4,...), von denen jeder aus einer Multiplex-Platte geschnitten ist und aus abwechselnden Furnierschichten (10,11) mit unterschiedlichen Faser­richtungen besteht. An der Plattenoberfläche wird ein Streifenmuster erzeugt, das durch die abwechselnden Hirnkanten (14) und Längskanten (15) der Furnier­schichten entsteht. Die Tisch- oder Arbeitsplatte weist ein interessantes farbliches Aussehen, eine hohe Schlagfestigkeit, geringe Rißneigung und eine hohe Formkonstanz auf.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Tisch- oder Arbeitsplatte sowie auf ein Verfahren zu ihrer Her­stellung.

    [0002] Es ist bekannt, Tisch- oder Arbeitsplatten als Tischlerplatte herzustellen, wobei eine mehrschichtige Furnierplatte zwischen zwei äußeren Deckschichten, die aus Holz oder Kunststoff bestehen können, angeordnet wird. Sämtliche Schichten verlaufen parallel zur Plattenebene. Das Erscheinungsbild einer solchen Tisch- ­oder Arbeitsplatte wird ausschließlich von der Deck­schicht bestimmt, die entweder ein vorbestimmtes Muster hat oder deren Muster aus einer Furniermaserung be­steht. Platten aus parallel zur Plattenebene ver­laufenden Schichten haben, sofern sie aus Holz be­stehen, den Nachteil, daß durch den Einfluß von Wärme und/oder Feuchtigkeit Verwerfungen auftreten können. Solche Platten sind nicht formstabil. Platten, deren Oberfläche aus der Maserungsseite einer Furnierschicht besteht, sind anfällig gegen Beschädigungen und Kratzer, weil die Furnierseite relativ weich ist.

    [0003] Bei Holz, insbesondere Furnierholz, bildet die Hirn­seite die härteste Seite. Die Hirnseite ist diejenige Schnittseite, die quer zur Maserung bzw. quer zur Hauptfaserrichtung des Holzes gerichtet ist. Wenn man eine Platte aus Holzstücken zusammensetzen würde, deren Hirnseiten die Oberfläche bilden, ähnlich wie dies gelegentlich bei Parkettfußböden geschieht, wäre eine solche Platte anfällig gegen Risse, weil Holz, dessen Hirnseite die Oberfläche bildet, leichter reißt als Holz, dessen Langseite (in Faserrichtung geschnitten) die Oberseite bildet.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Tisch- ­oder Arbeitsplatte aus Holz zu schaffen, die ein ge­fälliges, abwechslungsreiches Aussehen hat, stabil, schlagzäh und widerstandsfähig gegen Risse ist.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Tisch- ­oder Arbeitsplatte aus mehreren miteinander verleimten Furnierschichten, wobei benachbarte Furnierschichten mit sich kreuzenden Faserrichtungen angeordnet sind, dadurch gelöst, daß zahlreiche Blöcke aus mehreren Furnierschichten an ihren Längsseiten miteinander ver­leimt sind, wobei die Furnierschichten senkrecht ver­laufen und in der Plattenoberfläche Hirnkanten und Längskanten der Furnierschichten abwechselnd angeordnet sind.

    [0006] Bei der erfindungsgemäßen Tisch- oder Arbeitsplatte verlaufen die Furnierschichten nicht, wie üblich, parallel zur Plattenebene, sondern senkrecht hierzu. Die parallelen Furnierschichten erstrecken sich durch die gesamte Plattenstärke, so daß dieselben Furnier­schichten an der Oberseite und an der Unterseite der Platte sichtbar in Erscheinung treten. Da in jedem Block die Faserrichtungen benachbarter Furnierschichten rechtwinklig zueinander verlaufen, ergeben sich an den Plattenhauptflächen schmale Streifenmuster, wobei die Breite jedes Streifens der Furnierstärke entspricht. Die Hirnkanten der Furnierschichten sind dunkler als die Längskanten, so daß helle und dunkle Streifen ein­ander abwechseln. Da die Platte aus abwechselnden schlagzähen, widerstandsfähigen Hirnholzkanten und weichen, aber reißfesten Langholzkanten des Furniers besteht, vereinigt sie die Eigenschaften beider Kanten, nämlich hohe Widerstandsfestigkeit und geringe Anfälligkeit gegen Rißbildung. Besonders hervorzuheben ist das abwechslungsreiche Streifenmuster, das keines­wegs eintönig ist, da die natürliche Färbung jeder ein­zelnen Schicht in Längsrichtung variiert. Als Holz für die erfindungsgemäße Platte eignet sich insbesondere Buchenholz, wobei die Furnierstärke etwa 2 mm betragen sollte. Natürlich sind auch andere Furnierstärken mög­lich.

    [0007] Ein weiterer Vorteil der Platte besteht in ihrer hohen Formkonstanz, auch unter ungünstigen Umweltbedingungen.

    [0008] Prinzipiell ist es möglich, eine Tisch- oder Arbeits­platte aus einer einzigen Multiplex-Platte, also einer Platte aus mehreren Furnierschichten, herzustellen, indem die Blöcke, in die die Multiplex-Platte zerteilt wird, die Länge der herzustellenden Tisch- oder Arbeitsplatte haben. Dabei werden die Blöcke, die nach dem Schneiden zunächst aufrecht stehen, lediglich flachgelegt und an ihren Längsseiten miteinander ver­leimt. Anschließend können die Kanten der so herge­stellten Platte rundgeschliffen werden, wobei sich an den Stirnseiten der Platte das Streifenmuster der Ober­seite auch um die Kanten herum erstreckt.

    [0009] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der Tisch- oder Arbeitsplatte sieht demnach vor, daß aus mindestens einer aus mehreren Furnierschichten be­stehenden Multiplex-Platte zahlreiche Blöcke mit einer Breite, die der herzustellenden Platte entspricht, her­gestellt werden und daß die Blöcke flachgelegt und ent­lang ihrer Längsseiten miteinander verleimt werden. Wenn die Blöcke kürzer sind als die herzustellende Platte, dann können mehrere Blöcke in Längsrichtung hintereinander angeordnet und an ihren gegeneinander stoßenden Stirnseiten miteinander verleimt werden.

    [0010] Bei einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Blöcke unmittelbar durch Zer­schneiden der Multiplex-Platte erzeugt. Hierbei ent­stehen in der fertigen Platte farbige Streifen, deren Länge in der Regel derjenigen der Multiplex-Platte ent­sprechen. Um ein abwechslungsreicheres Streifenmuster ohne lange, durchgehende, gleichfarbige Streifen zu er­zielen, wird die Multiplex-Platte durch Schnitte quer zur Plattenebene zunächst in rechteckige Einheiten unterteilt; mindestens einige Einheiten werden in der Plattenebene umverteilt; die Einheiten werden an­schließend zur Erzeugung einer Hilfsplatte an ihren Schnittflächen wieder miteinander verleimt und schließ­lich wird die Hilfsplatte quer zu den verleimten Schnittflächen zu den Blöcken unterteilt.

    [0011] Bei der zweiten Variante des Verfahrens besteht jeder Block aus Elementen, die aus unterschiedlichen Ein­heiten der Multiplex-Platte stammen, welche vorher nicht in der gleichen Weise benachbart waren, wie sie innerhalb des Blocks angeordnet sind. Trotz der Um­verteilung der in den Blöcken enthaltenen Elemente bleiben die Hirnholzschichten und die Langholzschichten jeweils in der gleichen Ebene, so daß in der fertigen Platte das Streifenmuster beibehalten wird, wobei innerhalb eines Streifens ausschließlich Hirnholz­elemente und innerhalb der benachbarten Streifen aus­schließlich Langholzelemente sichtbar sind. Lediglich an den Plattenkanten wechseln die Färbungen.

    [0012] Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert.

    [0013] Es zeigen:

    Fig. 1 eine Explosionsdarstellung einer Multiplex-­Platte, die das Grundmaterial für die her­zustellende Tisch- oder Arbeitsplatte dar­stellt,

    Fig. 2 eine perspektivische Ansicht der Multiplex-­Platte,

    Fig. 3 das Umordnen mehrerer aus der Multiplex-­Platte hergestellter Blöcke bei der ersten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens,

    Fig. 4 einen Ausschnitt aus einer Tisch- oder Arbeitsplatte, die nach der ersten Ver­fahrensvariante hergestellt ist,

    Fig. 5 das Zerschneiden der Multiplex-Platte zu Ein­heiten zur Durchführung der zweiten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens,

    Fig. 6 das Umordnen der Einheiten zu der Hilfs­platte,

    Fig. 7 das Zerschneiden der Hilfsplatte zu Blöcken und das Flachlegen der Blöcke,

    Fig. 8 eine Tisch- oder Arbeitsplatte, die aus mehreren Blöcken zusammengesetzt ist,

    Fig. 9 den Randbereich einer Tisch- oder Arbeits­platte mit heruntergezogenem Rand,

    Fig. 10 den Randbereich nach Fig. 9 nach dem Rund­schleifen,

    Fig. 11 eine Ansicht des querlaufenden Randbereichs,

    Fig. 12 die Herstellung des Randbereichs an einer längslaufenden Kante der Tisch- oder Arbeits­platte und

    Fig. 13 eine aus den Blöcken hergestellte runde Tisch­platte.



    [0014] In Fig. 1 sind die Furnierschichten 10 und 11 einer Multiplex-Platte 12 aus Buchenholz dargestellt. Jede dieser Furnierschichten besteht aus einer recht­winkligen Platte mit einer Stärke von etwa 2 mm. Die Furniermaserung 13 verläuft jeweils in den Platten­ hauptseiten. Die Richtung der Holzfasern verläuft in jeder zweiten Furnierschicht 10 in Plattenlängsrichtung und in jeder Furnierschicht 11 in Plattenquerrichtung. Dies ist daran erkennbar, daß die Hauptrichtung der Maserung 13 in den Furnierschichten 10 längsgerichtet und in den Furnierschichten 11 quergerichtet ist. Die­jenige Kante, die quer zur Holzfaserrichtung verläuft, ist die Hirnkante 14 und diejenige Kante, die parallel zu den Holzfasern verläuft, ist die Längskante 15. Man erkennt, daß an jeder Stirnseite der Multiplex-Platte 12 Hirnkanten 15 und Längskanten 14 einander ab­wechseln, d.h. übereinanderliegen. Ebenfalls wechseln diese Kanten an der Längsseite der Multiplex-Platte, jedoch hat beispielsweise die Furnierschicht 10 an der Längsseite eine Längskante 15 und an der Stirnseite eine Hirnkante 14, während die benachbarte Furnier­schicht 11 an der Längsseite eine Hirnkante 14 und an der Stirnseite eine Längskante 15 aufweist.

    [0015] Bei dem ersten Verfahren wird die Multiplex-Platte 12 durch vertikale Längsschnitte 16, die durch sämtliche übereinanderliegenden Furnierschichten 10, 11 geführt sind, in Blöcke 1,2,3,4,... unterteilt, von denen jeder eine Breite hat, die der Stärke der herzustellenden Tisch- oder Arbeitsplatte entspricht. Diese Blöcke 1,2,3,4,... werden anschließend gemäß Fig. 3 flach­gelegt, mit ihren Längsseiten 17 gegeneinandergelegt und verklebt. Die Blöcke können dabei gemäß Fig. 4 in Längsrichtung gegeneinander versetzt werden, wobei, ähnlich wie bei einem Mauerwerk, die Blöcke einer Reihe in bezug auf die Blöcke der benachbarten Reihe gegen­einander, z.B. um eine halbe Blocklänge, versetzt sind. Jeder Block besteht aus einem langgestreckten Streifen, dessen Höhe h etwa 30 mm beträgt. Alle Blöcke haben die gleiche Breite und sie bestehen aus der gleichen Zahl von Furnierschichten 10,11. Die Furnierschichten zweier in Längsrichtung hintereinander angeordneter Blöcke 3,2 sind zueinander ausgerichtet, d.h. die Hirnkanten 14 bilden in der Plattenoberfläche jeweils einen durch­gehenden Streifen und die Längskanten 15 bilden eben­falls einen durchgehenden Streifen.

    [0016] Auf die beschriebene Weise entsteht die Tisch- oder Arbeitsplatte 20, von der in Fig. 4 ein Ausschnitt dar­gestellt ist. Die Blöcke müssen nicht notwendigerweise aus einer einzigen Multiplex-Platte 12 hergestellt sein, sondern sie können auch aus unterschiedlichen Multiplex-Platten stammen.

    [0017] Da es in jedem Fall günstig ist, die Länge der Blöcke möglichst groß zu machen, besteht die Gefahr, daß bei­spielsweise ein besonders stark gefärbter Hirnholz­streifen sich über eine große Länge der Tischplatte erstreckt und im Streifenmuster besonders hervortritt. Dieser Nachteil wird mit dem im folgenden anhand der Fign. 5 bis 8 erläuterten zweiten Verfahren vermieden.

    [0018] Bei dem zweiten Verfahren wird eine Multiplex-Platte 12, die derjenigen der Fign. 1 und 2 entspricht, durch querverlaufende Schnitte 21 in rechteckige Einheiten I, II, III und IV unterteilt. Diese Einheiten werden an­schließend gemäß Fig. 6 umgeordnet, beispielsweise in der Reihenfolge I, III, II, IV. In dieser Reihenfolge werden die Einheiten nachfolgend mit A,B,C,D be­zeichnet. Die Einheiten werden anschließend mit ihren Schnittflächen 21 in der umgeordneten Reihenfolge wieder zusammengeleimt. Wie aus Fig. 6 erkennbar ist, bleibt dabei die Folge der Furnierschichten 10 und 11 die gleiche, wie bei der Multiplex-Platte 12 nach Fig. 5, jedoch ist jede der in der Multiplex-Platte noch durchgehenden Furnierschichten jetzt mehrfach unter­brochen und umverteilt worden. Auf diese Weise entsteht die in Fig. 7 dargestellte Hilfsplatte 22, die die gleichen Abmessungen und die gleiche Form hat, wie die Multiplex-Platte 12. Die Umverteilung der Einheiten ist dadurch erkennbar, daß die Maserungen 13 an der Ober­seite der Hilfsplatte 22 keine durchgehende Struktur bilden, sondern an den verleimten Schnittstellen 21 abgebrochen sind.

    [0019] Die Hilfsplatte 22 wird nun, gemäß Fig. 7 quer zu den verleimten Flächen 21 in Blöcke 1,2,3,4,5,... zer­schnitten, wobei der Block 1 beispielsweise aus den Elementen A1, B1, C1 und D1 besteht. Der Buchstabe A,B,C,D bedeutet jeweils die Herkunft aus der be­treffenden Einheit. Jeder Block hat eine Breite, die der Stärke der herzustellenden Tischplatte entspricht. Bei der Herstellung der Einheiten durch Zerschneiden der Multiplex-Platte 12 ist die Einheit I oder A am Ende der Multiplex-Platte mit der halben Breite der übrigen Einheiten hergestellt worden. Dies führt dazu, daß das Element A1,A2,A3 in jedem Block die halbe Länge der übrigen Elemente hat. Die Blöcke werden nun gemäß Fig. 7 flachgelegt und gemäß Fig. 8 mit ihren Längs­seiten gegeneinandergelegt und in einer gemeinsamen Ebene verleimt. Die Länge der Tisch- oder Arbeitsplatte 20 nach Fig. 8 ist gleich der Blocklänge und diese ist gleich der Länge der Multiplex-Platte 12 bzw. der Hilfsplatte 22. Der Versatz der Elemente in Block 1 zu denjenigen in Block 2 wird dadurch erreicht, daß die kürzeren Elemente A1,A2,A3 und A4 in benachbarten Blöcken an entgegengesetzten Enden angeordnet werden, d.h. Block 2 ist in Bezug auf Block 1 um 180 ° gedreht. In jedem Block ist die Zahl der Furnierschichten mit längslaufender Maserung gleich derjenigen der Furnier­schichten mit querlaufender Maserung. Daher schließt sich an die äußere Furnierschicht eines Blockes im benachbarten Block eine Furnierschicht an, die recht­winklig hierzu gemasert ist, so daß das abwechselnde Farbmuster der Streifen nicht gestört wird. Innerhalb eines jeden Blockes sind die Furnierschichten durch­gehend, wobei die Farbtönung jedoch von Element zu Element geringfügig variieren kann.

    [0020] Die Kanten der Tisch- oder Arbeitsfläche können rund­geschliffen werden, wobei die Streifen, die sich durch die gesamte Materialstärke erstrecken, sich in die Kantenflächen hinein fortsetzen. Fign. 9 bis 11 zeigen die Ausbildung einer verstärkten Randkante. Hierzu wird die Platte mit einem Gehrungsschnitt 23 versehen, an den eine ebenfalls mit einem Gehrungsschnitt versehene Blockleiste 24 aus dem beschriebenen Furniermaterial angesetzt wird. Die Blockleiste 24 ragt nach unten über die Platte 20 hinaus und bildet eine Kantenverstärkung. Die Kante kann anschließend gemäß Fig. 10 rund­geschliffen werden.

    [0021] Fig. 11 zeigt die Querkante der Tisch- oder Arbeits­platte mit angesetzter Blockleiste 24, um den durch­gehenden Verlauf des Streifenmusters zu verdeutlichen. Die quer zu den Furnierstreifen 25 verlaufende Platten­kante 26 hat gemäß Fig. 12 das inverse Streifenmuster wie die Oberseite der Tisch- oder Arbeitsplatte. Wenn die längslaufende Kante vertikal abgeschnitten würde, würde diese Kante innerhalb einer einzigen Furnier­schicht verlaufen und kein Streifenmuster aufweisen. Aus diesem Grund wird die Tischplatte an der längs­laufenden Kante mit einem Gehrungsschnitt 27 versehen und an diesen wird die Blockleiste 28 angeleimt, die in der beschriebenen Weise aus mehreren Furnierschichten hergestellt ist. Die Schichten der Blockleiste 28 ver­laufen horizontal in Längsrichtung der Tisch- oder Arbeitsplatte, also parallel zu den Streifen 25 an der Oberseite.

    [0022] In Fig. 13 ist eine kreisförmige Tisch- oder Arbeits­fläche 20 dargestellt, die aus zahlreichen rechteckigen länglichen Blöcken 30 hergestellt ist. Die Tisch- oder Arbeitsplatte ist in vier Quadranten 31,32,33,34 unter­teilt und in jedem Quadranten sind die Blöcke 30 so angeordnet, daß sie mit ihrer Längsachse parallel zur horizontalen Mittelachse des Quadranten ausgerichtet sind. In den beiden einander gegenüberliegenden Quadranten 31 und 33 haben die Blöcke 30 demnach die gleiche Ausrichtung und in den dazwischenliegenden Quadranten 32 und 34 sind sie rechtwinklig hierzu aus­gerichtet. An den Grenzen der Quadranten stoßen die Blöcke rechtwinklig gegeneinander.

    [0023] Die beschriebenen Anordnung der Blöcke hat den Vorteil, daß im Randbereich der runden oder ovalen Tisch- oder Arbeitsfläche die Streifenmuster in die vertikalen Randflächen fortgesetzt werden können, ohne daß die Streifen dort eine zu große Breite erhalten würden. Die den Rand bildenden Blöcke und ihre Streifen verlaufen unter einem Winkel von maximal 45 ° zur Kreistangente. Zwar werden die Streifen in den Randbereichen der Quadranten an der vertikalen Umfangsfläche des Tisches breiter als im Mittelbereich des Quadranten, jedoch werden keine allzu breiten Streifen erzeugt.


    Ansprüche

    1. Tisch- oder Arbeitsplatte aus mehreren miteinander verleimten Furnierschichten (10,11), wobei benach­barte Furnierschichten mit sich kreuzenden Faser­richtungen angeordnet sind,
    dadurch gekennzeichnet, daß zahlreiche schmale Blöcke (1,2,3,4...) aus mehreren Furnierschichten (10,11) an ihren Längs­seiten miteinander verleimt sind, wobei die Furnierschichten (10,11) senkrecht zur Platten­ebene verlaufen und in der Plattenoberfläche Hirn­kanten (14) und Längskanten (15) der Furnier­schichten (10,11) abwechselnd angeordnet sind.
     
    2. Tisch- oder Arbeitsplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die rechteckigen Blöcke (1,2,3,4,...) in längslaufenden Reihen angeordnet sind und daß die Blöcke einer Reihe gegenüber den Blöcken der beiden benachbarten Reihen in Längs­richtung versetzt sind.
     
    3. Tisch- oder Arbeitsplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einige gegeneinanderstoßende Blöcke (30) mit ihren Längs­richtungen rechtwinklig zueinander verlaufen.
     
    4. Tisch- oder Arbeitsplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an den längs zu den Furnierschichten (10,11) verlaufenden Plattenkanten Blockleisten (28) befestigt sind, deren Furnierschichten parallel zur Plattenebene verlaufen.
     
    5. Verfahren zur Herstellung einer Tisch- oder Arbeitsplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß aus mindestens einer aus mehreren Furnierschichten (10,11) bestehenden Multiplex-Platte (12) zahlreiche mehrschichtige Blöcke (1,2,3,4,...) mit einer Breite, die der Stärke der herzustellenden Platte entspricht, her­gestellt werden und daß die Blöcke flachgelegt und entlang ihrer Längsseiten (17) miteinander ver­leimt werden.
     
    6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Blöcke (1,2,3,4,...) unmittelbar durch Zerschneiden der Multiplex-Platte (12) erzeugt werden.
     
    7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Multiplex-Platte (12) durch Schnitte (21) quer zur Plattenebene in rechteckige Einheiten (I, II, III, IV) unterteilt wird, daß mindestens einige Einheiten in der Plattenebene umverteilt werden, daß die Einheiten (A,B,C,D) anschließend zur Erzeugung einer Hilfsplatte wieder in der­selben Ebene miteinander verleimt werden und daß die Hilfsplatte (22) quer zu den verleimten Schnittflächen (21) zu den Blöcken (1,2,3,4,...) zerteilt wird.
     
    8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einheit (A) kürzer gemacht wird als die übrigen Einheiten (B,C,D), daß jeder Block (1,2,3,4,...) ein Element aus der kürzeren Einheit (A) enthält und daß die kürzeren Elemente (A1,A2,A3,A4) benachbarter Blöcke an entgegen­gesetzten Enden angeordnet werden.
     




    Zeichnung






















    Recherchenbericht