(19)
(11) EP 0 272 388 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.06.1988  Patentblatt  1988/26

(21) Anmeldenummer: 87114360.8

(22) Anmeldetag:  01.10.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A43B 21/42
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR IT

(30) Priorität: 18.12.1986 DE 8633827 U

(71) Anmelder: Schüller, Günter
D-5060 Bergisch-Gladbach 2 (DE)

(72) Erfinder:
  • Schüller, Günter
    D-5060 Bergisch-Gladbach 2 (DE)

(74) Vertreter: Rieder, Hans-Joachim, Dr. et al
Rieder & Partner Anwaltskanzlei Postfach 11 04 51
42304 Wuppertal
42304 Wuppertal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schuh, insbesondere Damen-Stöckelschuh


    (57) Die Erfindung betrifft Schuhe, insbesondere Damen-­Stöckelschuhe, mit am Absatz (1) mittels eines Stiftes (4) befestigtem Absatzfleck (3), wobei der Stift einen einen Durchbruch des Absatzflecks drehfest durchgreifen­den Kopf (13) aufweist, im Spreizsitz in einer Spannhül­se (6) des Absatzes steckt und eine kreiszylindrische Längsbohrung (7) aufweist, in die ein Spreiznagel (18) eingetrieben ist, und schlägt zur Erzielung einer ver­drehsicheren, stabilen Zuordnung des Absatzflecks vor, daß der Spreiznagel (18) einen unrunden Querschnitt aufweist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Schuh, insbesondere Damen-­Stöckelschuh, mit am Absatz mittels eines Stiftes befe­stigtem Absatzfleck, wobei der Stift einen einen Durch­bruch des Absatzflecks drehfest durchgreifenden Kopf aufweist, im Spreizsitz in einer Spannhülse des Absat­zes sitzt und eine kreiszylindrische Längsbohrung auf­weist, in die ein Spreiznagel eingetrieben ist.

    [0002] Durch die DE-GM 85 13 594.1 ist es bekannt, die Drehsi­cherung des als Platte gestalteten Absatzflecks durch eine Axialverrippung des Stiftkopfes zu bewirken; der Schaft des Stiftes sitzt in einer in den Absatz einge­triebenen Spannhülse. Letztere tritt bei Einschlagen des Stiftes in eine Art Preßsitz zur den Schaft aufneh­menden Längsbohrung des Absatzes. Trotz der relativ hohen erreichbaren Spannwirkung ist die Gefahr des Verdrehens des Absatzflecks aus seiner kongruenten Lage zur Absatzfläche nicht ganz ausgeschaltet.

    [0003] Man hat daher versucht, das Problem dadurch zu lösen, in eine eigens dafür vorgesehene zentrale kreiszylindri­sche Längsbohrung einen Spreiznagel einzutreiben. Auch das ergab keine befriedigende Lösung bzw. Sicherung gegen Verdrehen.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es, mit baulich einfachen Mitteln und ohne Vergrößerung der Anzahl der Grundbau­teile die Drehsicherung zu optimieren.

    [0005] Gelöst ist diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angege­bene Erfindung.

    [0006] Die Unteransprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes.

    [0007] Zufolge solcher Ausgestaltung ist die Festlegung des Absatzflecks gegen Drehung erheblich verbessert. Es tritt nicht nur die radial gerichtete Spreizwirkung aufgrund des gegenüber dem Spreiznagelquerschnitt gerin­geren Längsbohrungsquerschnitts auf; vielmehr bringen die über einen runden Querschnitt des Spreiznagels hinausgehenden Überstände höchst wirksame Spannrippen, deren Klemmdruck sich bis an den Mantel des selbst im Preßsitz befindlichen Stiftes strahlenförmig fortsetzt und so Zonen höherer Spannkraft bilden. Darüber hinaus hat der unrunde Querschnitt den Vorteil, daß selbst bei Bruch des Stiftes die Unverdrehbarkeit erhal­ten bleibt. Der Spreiznagel erhält so praktisch die Funktion einer internen Drehsperre. Vorteilhaft ist es weiter, wenn der Spreiznagel einen rechteckigen, vor­zugsweise quadratischen Querschnitt besitzt. Zum einen sind solche Nägel im Handel erhältlich; andererseits ergibt sich durch den entsprechenden Querschnitt eine winkelgleiche Ausrichtung der über einen runden Quer­schnitt hinausgehenden Überstände bzw. rippenartigen Vorsprünge. Endlich bringt die Erfindung noch in Vor­schlag, daß der an den Kopf des Stiftes anschließende Stiftschaft in Längsrichtung mit Riefen versehen ist. Die so erzielte feine Rippung bringt eine günstige Mantelrauhung. Diese Maßnahme trägt zur Drehsicherung noch zusätzlich bei.

    [0008] Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines zeichnerisch veranschaulichten Ausführungsbeispie­les naher erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 den erfindungsgemäß ausgebildeten Schuh eines Paares in perspektivischer Wiederga­be,

    Fig. 2 die Unteransicht gegen den beschlagenen Absatz,

    Fig. 3 den Schnitt gemäß Linie III-III in Fig. 2, gegenüber Fig. 2 jedoch vergrößert.

    Fig. 4 den Schnitt gemäß Linie IV-IV in Fig. 3, weiter vergrößert,

    Fig. 5 den Stift in Einzeldarstellung, ebenfalls vergrößert,

    Fig. 6 die Draufsicht auf Fig. 5,

    Fig. 7 den Spreiznagel in Einzeldarstellung,

    Fig. 8 die Draufsicht auf Fig. 7,

    Fig. 9 die Unteransicht hierzu und

    Fig. 10 den Schnitt gemäß Linie X-X in Fig. 3.



    [0009] Der als Pumps bezeichnete Stöckelschuh besitzt einen praktisch auf das Flächenmaß eines Pfennigs nach unten sich verjüngenden, im Umriß etwa steigbügelförmigen Absatz 1. Dessen Unterseite 2 ist mit einer Platte kongruenten Zuschnitts aus Kunststoff (PUR) oder der­gleichen als sogenannter Absatzfleck 3 beschlagen.

    [0010] Als Befestigungsmittel dient ein die Platte des Absatzflecks 3 zentral durchsetzender, nagelartiger Stift 4 aus Kunststoff.

    [0011] Zur Befestigung des Absatzflecks 3 mittels des Stiftes 4 tritt dessen zylindrischer Schaft 5 in drehsi­cherem Spreizsitz in eine längsgeschlitzte Spannhülse 6 aus Stahl ein. Letztere steckt in einer Längsbohrung 7 des Absatzes 1. Der Schaft 5 preßt zufolge entsprechen­den Durchmessers die Mantelwand der Spannhülse 6 fest und damit drehsicher gegen die Wandung der Längsbohrung 7.

    [0012] Darüber hinaus ist zur weiteren Drehsicherung die Man­telwand des Stiftschaftes 5 in Längsrichtung gerieft. Durch eine sehr enge Riefung ergibt sich eine starke Rauhung. Die Riefen tragen das Bezugszeichen 8.

    [0013] Das kopfferne Stiftende ist querschnittsreduziert. An den die Riefen 8 tragenden Abschnitt setzt über eine Fassung ein glatter Zylinderabschnitt 9 an, der über einen kegelstumpfförmigen Abschnitt 10 in einen wieder­um querschnittsreduzierten zylindrischen Abschnitt 11 ausläuft.

    [0014] Der Absatzfleck 3 ist im Mittelbereich mit einem zylindrischen Loch 12 versehen. Letzteres läßt sich beim Ausstanzen des Flecks gleich mitberücksichtigen. Der lichte Durchmesser des Loches 12 ist auf den Außen­durchmesser des querschnittskleinsten zylindrischen Abschnitts 11 abgestimmt.

    [0015] Das andere Ende des Stiftes 4 formt einen den Schaft­querschnitt deutlich überragenden Kopf 13. An dessen plane Kopffläche 13ʹ schließt zunächst ein zylindri­scher Abschnitt 13ʺ an, der über einen kegelstumpfför­ migen Abschnitt 13‴ in den zylindrischen Schaft 5 übergeht. Auf den Abschnitt 13‴ entfällt etwa zwei Drittel der in axialer Richtung gemessenen Kopflänge.

    [0016] Über die gesamte Länge der Kopfmantelwand erstrecken sich in axialer Richtung kerbtalartige Längsriefen 14, die zwischen sich Rippen 15 belassen. Letztere graben sich in die Wandung des Loches 12 ein bzw. das Wandungs­material preßt sich in die Längsriefen 14 ein. So er­gibt sich ein verzahnender Verbund als Drehsicherung zwischen Absatzfleck 3 und dem Stift 4. Der Kopf 13 besitzt eine kürzere axiale Länge als die Dicke des Absatzflecks beträgt. Zwischen Kopf und Schaft 5 des Stiftes 4 kann auch noch eine Schulter 16 verbleiben, wie dies aus den Fig. 3 und 5 erkennbar ist.

    [0017] Der Stift 4 besitzt eine zentrale, kreiszylindrische Längsbohrung 17. Letztere geht vom Kopf 13 aus und endet im Bereich des zylindrischen Abschnitts 9 des Schaftes 5 und dient zur Aufnahme eines Spreiznagels 18. Letzterer weist unrunden Querschnitt auf. Beim Ausführungsbeispiel ist quadratischer Querschnitt ausge­wählt. Der auf ganzer Länge gleiche Durchmesser der Längsbohrung 17 ist etwas kleiner gehalten als das Seitenmaß des im Querschnitt quadratischen Spreizna­gels. Hieraus resultiert eine den Spannsitz zwischen Stift 5 und Spannbüchse 6 erhöhende Klemmwirkung, die die Drehsicherung begünstigt. Die darüber hinaus durch den unrunden Querschnitt gebildeten Vorsprünge 19 der Eckzonen optimieren diese Wirkung. Diese Vorsprünge verdrängen das vor ihrem Eckscheitel liegende Material in radialer Richtung. Entsprechend der gewählten Quer­schnittsform ergeben sich in Umfangsrichtung so perma­nent vier Zonen Z erhöhter Spann-Klemmkraft.

    [0018] Der Spreiznagel 18 besitzt einen pyramidalen Nagel-­Spitzenbereich 20. Sein Kopf ist dagegen plan und nicht verdickt. In eingetriebenem Zustand erstreckt sich das plane Kopfende 21 in axialem Abstand einwärts gerichtet hinter der Kopffläche 13ʹ des Stiftes 4.

    [0019] Der von innen her bewirkte Spreizsitz und die unrunde Brücke zwischen Schaft 5 und Kopf 13 des Stiftes gewähr­leisten selbst bei Bruch des Schaftes die Aufrechterhal­tung der Drehsicherung.

    [0020] Der Stift 4 kann dem Absatzfleck 3 im Wege der Vormonta­ge bereits zugeorndet sein, so daß diese Einheit als Ganzes fixiert werden kann; eine andere Möglichkeit, die vor allem für den Reparaturbetrieb denkbar ist, besteht in dem üblichen Auflegen des Schuhflecks 3 auf die Unterseite 2 des Absatzes und dem darauffolgenden Eintreiben des Stiftes, woran anschließend dann der Stahl-Spreiznagel 18 eingeschlagen wird.

    [0021] Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht sind.


    Ansprüche

    1. Schuh, insbesondere Damen-Stöckelschuh, mit am Ab­satz (1) mittels eines Stiftes (4) befestigtem Absatz­fleck (3), wobei der Stift einen einen Durchbruch des Absatzflecks drehfest durchgreifenden Kopf (13) aufwei­st, im Spreizsitz in einer Spannhülse (6) des Absatzes steckt und eine kreiszylindrische Längsbohrung (7) aufweist, in die ein Spreiznagel eingetrieben ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Spreiznagel (18) einen unrunden Querschnitt aufweist.
     
    2. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Spreiznagel (18) einen rechteckigen, vorzugsweise quadratischen Querschnitt besitzt.
     
    3. Schuh nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der sich an den Kopf (13) des Stiftes (4) anschließende Stiftschaft (5) in Längsrichtung mit Riefen (8) versehen ist.
     




    Zeichnung