[0001] Die Erfindung betrifft eine Transportvorrichtung für elektrische Kabel in einer Fertigungsstation
zur Verarbeitung von elektrischen Kabeln einer bestimmten Länge, mit mindestens einer
senkrecht zur Achse der Kabelenden schrittweise horizontal bewegbaren, mit öffnungs-
und schliessfähigen, die Kabelenden festhaltenden Greifern ausgerüsteten Verschiebevorrichtung
und einer am Ende der Verschiebevorrichtung angeordneten Kabelablage.
[0002] Eine derartige Transportvorrichtung ist ein Bestandteil einer Fertigungsstation für
die Verarbeitung elektrischer Kabel verschiedener Längen, Querschnitte oder Arten,
für die Verdrahtung elektrischer Anlagen im Automobil- und Fahrzeugbau, für Haushaltgeräte
oder dergleichen. Die einzelnen Kabel werden aus einem Drahtzubringer automatisch
ausgewählt und in vorgewählten Längen zugeschnitten und von der Transportvorrichtung
übernommen, welche sie längs einer Bearbeitungsstrasse schrittweise von Bearbeitungsstation
zu Bearbeitungsstation führt. Dabei werden die beiden Kabelenden beispielsweise abisoliert
und mit verschiedenartigen Anschlüssen, wie Steckkontakte, Kabelschuhe etc. versehen.
Sowohl einzelne Kabelstücke als auch in Sammelstecker zusammengesteckte Mehrfachanschlüsse
sind in beliebiger Stückzahl für die Weiterverarbeitung automatisch herstellbar.
[0003] Eine Kabeltransportvorrichtung in einer solchen Fertigungsstation für den Transport
von Kabelabschnitten senkrecht zu ihren Achsen ist neben anderen zugehörigen Einrichtungen
mit der DE-OS 26 22 360 bekanntgeworden. Vor allem zeigen die Fig. 1 und 2 in der
Seitenansicht ein endlos umlaufendes Transportsystem mit einer um zwei Kettenräder
umgelenkte Transportkette mit Transportklemmen, zum Fassen eines Endes eines Kabelabschnittes.
Je zwei Klemmbacken der Transportklemmen sind je zwischen zwei Laschen und zwei Gelenkachsen
der endlosen Transportkette schwenkbar gelagert und werden durch die Kraft einer Feder
geschlossen gehalten. Im Bereich der Kabel-Übernahme und bei der Kabelabgabe werden
die Klemmbacken durch Steuerkurven und Steuerrollen, entgegen der Kraft der Feder,
geöffnet. Der Antrieb der Transportkette erfolgt schrittweise, gesteuert durch ein
speziell ausgebildetes, von einem mit Bremsvorrichtungen versehenen Getriebemotor
angetriebenes Schneckengetriebe. Längs des oberen Trums der Transportkette sind neben
und über dieser verschiedene Bearbeitungsstationen angeordnet, je nach der gewünschten
Bearbeitungsart des jeweiligen Endes des Kabelabschnittes. Aus der Beschreibung geht
weiter hervor, dass die gesamte Transportvorrichtung aus zwei solcher parallel nebeneinander
angeordneten Einheiten besteht und der Parallelabstand der beiden Ketten durch eine
verschiebbare Lagerung einer Einheit auf einem Maschinengestell einstellbar ist. Der
Abstand der beiden Einheiten richtet sich nach der Länge der zu bearbeitenden Kabelabschnitte
und wird über eine nicht dargestellte Verstelleinrichtung jeweils eingestellt.
[0004] Ein Nachteil dieser Kabeltransportvorrichtung liegt darin, dass praktisch zwei gleiche,
spiegelbildlich zusammengebaute Transporteinheiten nötig sind. Ein weiterer Nachteil
liegt auch darin, dass die Längen der zu bearbeitenden Kabel eingeschränkt sind und
nur zwischen einer Minimallänge, bei ganz zusammengefahrenen Transporteinheiten, und
einer Maximallänge, bei ganz ausgefahrenen Transporteinheiten, variieren können. Kabelabschnitte
mit einer grösseren Länge als 2-3 Meter können mit der vorliegenden Transportvorrichtung
nicht mehr bearbeitet werden. Im weiteren sind für die Bearbeitung der beiden Kabelenden
zwei unabhängige Bearbeitungsstrassen erforderlich.
[0005] Mit der DE-OS 33 40 744 ist eine weitere solche Kabel-Fertigungsstation bekanntgeworden,
welche ebenfalls eine Kabeltransportvorrichtung in Form von zwei endlosen in einem
gewissen Abstand parallel nebeneinander angeordneten und über je zwei Kettenräder
umgelenkten Transportketten aufweist. Am Umkreis beider Ketten sind fluchtend ausgerichtete,
auslösbare Greiferpaare angeordnet, welche die beiden Enden jedes einzelnen Kabels
fassen. Der Abstand zwischen den beiden Ketten ist unveränderlich und die abgeschnittenen
Kabel hängen je nach ihrer Länge mehr oder weniger tief zwischen den beiden Transportketten
herab und bilden eine Schlaufe. Damit sich im Bereich des Kabelzubringers eine Schlaufe
bilden kann, ist es nötig, die als Kabelführung zwischen den beiden Transportketten
dienende Verbindungsplatte als verschwenkbare Tür oder Klappe auszubilden, welche
sich im Bedarfsfall automatisch öffnet und bei der Zufuhr eines neuen Kabels wieder
schliesst. Unterhalb der Transportvorrichtung sind zwischen den beiden Ketten zusätzlich
Verschalungen nötig, damit herabhängende Kabelschlaufen beim Transport nirgends hängenbleiben
können. Auf beiden Aussenseiten der Transportketten sind hintereinander eine Anzahl
Bearbeitungsstationen für die Behandlung der beiden Kabelenden vorgesehen. Ein Schrittantrieb,
durch einen Elektromotor über ein Schnecken- und ein Malteserkreuzgetriebe betätigt,
bewegt die Kabelzuschnitte schrittweise von Bearbeitungsstation zu Bearbeitungsstation.
[0006] Ein Nachteil auch dieser Transportvorrichtung liegt darin, dass für die Bearbeitung
der beiden Kabelenden ebenfalls zwei unabhängige Bearbeitungsstrassen erforderlich
sind. Zudem genügt auch diese Vorrichtung nicht, um längere Kabel einwandfrei zu transportieren.
Schlaufen von Kabeln, welche länger sind als ca. 2-3 Meter, würden sich am Boden unkontrolliert
ausbreiten und beim Transport von Bearbeitungsstation zu Bearbeitungsstation auf dem
Boden schleifen. Ein weiterer Nachteil liegt auch darin, dass eine Entsorgung einzelner
Kabelstränge bei eventuellen Störungen nur sehr schwer möglich ist. In solchen Fällen
muss meistens der ganze Bund der übereinanderliegenden und teilweise ineinandergeschobenen
Kabelschlaufen entfernt werden.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kabeltransportvorrichtung vorzuschlagen,
welche Kabelabschnitte auch grösserer Längen einwandfrei transportieren kann, ohne
dass Kabelschlaufen über den Boden geschleift werden oder gegen das Hängenbleiben
von Kabelschlaufen Verschalungsbleche längs der Transportstrecke vorzusehen sind und
bei welcher jeweils nur eine gleiche Bearbeitungsstation für die Bearbeitung beider
Kabelenden erforderlich ist, wobei die Bearbeitungsstation auf der einen oder auf
der anderen Seite der Transportstrecke aufstellbar sein soll.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des ersten Patentanspruches
angegebenen Merkmalen gelöst.
[0009] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass Kabelabschnitte bis ca. 10 m Länge entlang der Bearbeitungsstationen transportiert
werden können, ohne dass eine Schlaufe des Kabels am Boden nachgeschleift und beschädigt
wird, oder an einer Stelle der Station hängenbleiben kann. Dabei ist es durch die
Drehbarkeit der Haltevorrichtung möglich, beide gefassten Enden jeden Kabelabschnittes
von den gleichen Bearbeitungsstationen zu bearbeiten. Je eine der bisher paarweise
benötigten, relativ teuren Bearbeitungsstationen kann eingespart werden. Verschiedene
Bearbeitungsstationen können somit nur auf einer Seite der Bearbeitungsstrasse hintereinander,
oder abwechslungsweise links und rechts auf beiden Seiten der Bearbeitungsstrasse
angeordnet werden. Ein weiterer Vorteil liegt auch darin, dass eine Entsorgung einzelner
Kabelstränge bei einer eventuellen Störung ohne weiteres möglich ist.
[0010] Auf beiliegenden Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
die im folgenden näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematisch dargestellten Grundriss einer Kabel-Bearbeitungs-Anlage;
Fig. 2 einen Querschnitt gemäss Linie II-II der Fig. 1 durch die Kabel-Bearbeitungs-Anlage;
Fig. 3 einen Längsschnitt gemäss der Linie III-III der Fig. 1 durch die Kabel-Bearbeitungs-Anlage
mit einer Ausführungsvariante für eine Kabeltransportvorrichtung;
Fig. 4 einen Längsschnitt gemäss der Linie III-III der Fig. 1 durch die Kabel-Bearbeitungs-Anlage
mit einer anderen Ausführungsvariante für die Kabel-Transport-Vorrichtung;
Fig. 5 Detail einer Kabelübergabestation gemäss Fig. 2;
Fig. 6 Detail einer Kabelzuführstation gemäss Schnitt VI-VI der Fig. 1;
Fig. 7 einen Längsschnitt gemäss der Linie III-III der Fig. 1 durch die Kabel-Bearbeitungs-Anlage
mit einer weiteren Ausführungsvariante für die Kabel-Transport-Vorrichtung;
Fig. 8 Detail eines Transportorganes mit abstehenden Stegen;
Fig. 9 Detail eines Transportorganes mit angelenkten Mitnehmern;
Fig.10 Detail eines Transportorganes mit beispielsweise angenieteten Stegen.
[0011] Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte vollelektronisch gesteuerte Kabel-Bearbeitungsanlage
dient für die Verarbeitung von isolierten elektrischen Kabeln 19. Sie besteht hauptsächlich
aus einem Kabelvorwähler 1, einem Kabelzubringer 2 mit einer Längenmess- und Zuschnittvorrichtung,
einem Kabelzugmodul 50, einem schiebbar gelagerten Abweiser 49, einer Kabelbearbeitungsstrasse
3, einer Kabelablage 4, einer eventuellen Kabel-Ausziehvorrichtung 48 und einer nicht
dargestellten vollelektronischen Mikroprozessorsteuerung. Die Kabelbearbeitungsstrasse
3 setzt sich aus zwei mit Schnellwechselplatten versehenen Tischen 5, 6, einer Anzahl
Bearbeitungsstationen, wie Abisolierstationen 7, 8, diversen unterschiedlich ausgerüsteten
Pressen 9, sowie aus einer Transportvorrichtung 10 zusammen. Die Transportvorrichtung
10 weist eine Anzahl verschiebbare, als Transportbehälter 11 bezeichnete Aufnahmeeinrichtungen
mit einer Einfüllöffnung 11.1, eine Anzahl paarweise angeordnete, stationäre Greifermodule
13, 14 und eine aus einer Anzahl taktweise vor- und rückwärts verschiebbaren Transfermodulen
17 bestehende Verschiebevorrichtung 25 auf. Die Transportbehälter 11 beschreiben eine
geschlossene Umlaufbahn 29, 40 mit einem Vorlauf 30, 44, einem Rücklauf 31, 45 und
zwei Umkehrstationen 32, 33. Die Fig. 3 und 4 zeigen zwei Ausführungsvarianten einer
solchen Umlaufbahn 29, 40. In Fig. 3 ist eine Umlaufbahn 29 mit einer Vorlaufschiene
34, einer Rücklaufschiene 35 und zwei Umlenkschienen 36, 37 dargestellt. Die Transportbehälter
11 können mit einer Ausstossvorrichtung in Form eines verschiebbaren Doppelbodens
12 ausgerüstet sein. Im Bereich der Vorlaufschiene 34 ist jedem Transportbehälter
11 ein Kabelbund 20 zugeordnet, wobei die beiden Kabelenden 21, 22 jedes einzelnen
Kabelbundes 20 abwechslungsweise von Greifern 15, 16 der stationären Greifermodule
13, 14 oder von einem Greifer 18 des verschiebbaren Transfermoduls 17 gefasst sind.
Die verschiebbaren Transfermodule 17, 17ʹ, 17ʺ sind in gleichen, einem Takthub 38
entsprechenden Abständen an einem parallel über dem Vorlauf 30 angeordneten Transferträger
26 befestigt. Der Transferträger 26 ist in Lagern 27, 28 verschiebbar geführt und
wird beispielsweise durch ein nicht dargestelltes pneumatisches Stellglied taktweise
vor- und rückwärts bewegt. Die Pfeile 39 geben die Umlaufrichtung für die Transportbehälter
11 an. Die taktweise Verschiebung der Transportbehälter 11 kann beispielsweise ebenfalls
durch nicht dargestellte pneumatische Stellglieder vorgenommen werden. Am Ende der
Kabelbearbeitungsstrasse 3 ist die Kabelablage 4 vorgesehen.
[0012] In Fig. 4 ist eine Umlaufbahn 40 für die Transportbehälter 11 mit einem Transportorgan
41, beispielsweise einem Zahnriemen oder einer Kette, und zwei voneinander distanziert
angeordneten, einen Vorlauf 44 und einen Rücklauf 45 bildenden Umlenkrädern 42, 43
dargestellt. Die Pfeile 46 geben die Laufrichtung der Transportbehälter 11 an. Im
Bereich des Vorlaufes 44 ist jedem Transportbehälter 11 ebenfalls ein Kabelbund 20
zugeordnet und die beiden Kabelenden 21, 22 jedes einzelnen Kabelbundes 20 sind ebenfalls
abwechslungsweise von den Greifern 15, 16 der stationären Greifermodule 13, 14 oder
vom Greifer 18, 18ʹ des verschiebbaren Transfermoduls 17, 17ʹ, 17ʺ gefasst. Die verschiebbaren
Transfermodule 17, 17ʹ, 17ʺ werden auch hier von einem parallel zum Vorlauf 44 der
Transportbehälter 11 angeordneten Transferträger 26 getragen. Der Transferträger 26
ist in Lager 27, 28 verschiebbar geführt und kann durch ein nicht dargestelltes pneumatisches
Stellglied oder durch eine andere Antriebseinheit taktweise vor- und rückwärts bewegt
werden. Die Transportbehälter 11 können ebenfalls mit verschiebbaren Doppelböden 12
ausgerüstet sein, mit welchen der Kabelbund 20 am Ende des Vorlaufes 44 in eine Kabelablage
4 ausgestossen wird. Der Antrieb des Transportorganes 41 erfolgt schrittweise durch
eine entsprechende Antriebseinheit 50.
[0013] Im Ausschnitt Fig. 5 ist die Kabelübergabestation vergrössert dargestellt. Der Transportbehälter
wird mit der Ziffer 11 bezeichnet. Im Innern des Transportbehälters 11 ist der nach
Bedarf einsetzbare verschiebbare Doppelboden 12 und der Kabelbund 20 angeordnet. Die
beiden Kabelenden 21, 22 des Kabelbundes 20 sind von den Greifern 15ʹ, 16ʹ der stationären
Greifermodule 13ʹ, 14ʹ und vom Greifer 18 des Transfermoduls 17 gefasst. Die Transfermodule
17 sind an dem über den Transportbehältern 11 angeordneten Transferträger 26 befestigt,
welcher seinerseits in den an Tragrahmen 47 festgemachten Lagern 27, 28 verschiebbar
geführt ist.
[0014] Der Ausschnitt Fig. 6 zeigt schematisch den Bereich der Kabel-Zuführstation mit dem
Kabelvorwähler 1, dem Kabelzubringer 2 und einem mit einem Greifer 51 ausgerüsteten
Kabelzugmodul 50. Das Kabelzugmodul 50 ist zwischen dem Kabelvorwähler 1 und einem
Anschlag 24 verschiebbar gelagert. Ein aus zwei um eine horizontale Achse kippbaren
Hälften bestehendes Führungsrohr 53 eines Führungsmoduls 52 dient zusammen mit einem
in der horizontalen Bewegungsrichtung der Transportbehälter 11 über die Einfüllöffnung
11.1 des jeweiligen Transportbehälters 11 verschiebbaren Abweisers 49 eines Schiebemoduls
54 zum Führen des Kabels 19. Im Innern des Transportbehälters 11 ist eine eingeführte
Kabelschlaufe 20 angedeutet. Ein Ende 21 des Kabels 19 ist von einem Greifer 15 eines
stationären Greifermoduls 13 gefasst.
[0015] Fig. 7 zeigt eine Ausführungsvariante der Umlaufbahn 40 für Aufnahmeeinrichtungen
in Form von Transporträumen 62, welche durch das Transportorgan 41, beispielsweise
einen Zahnriemen oder eine Kette mit abstehenden Stegen 57 und zwei seitlich neben
dem Transportorgan 41 fest angeordneten Seitenwänden 55, 56 gebildet werden und eine
Einfüllöffnung 62.1 aufweisen. Die beiden voneinander distanziert angeordneten Umlenkräder
42, 43 des Transportorganes 41 bilden den Vorlauf 44 und den Rücklauf 45. Die Pfeile
46 geben die Laufrichtung des Transportorganes 41 an. Im Bereich des Vorlaufes 44
ist jedem Transportraum 62 ein Kabelbund 20 zugeordnet und die beiden Kabelenden 21,
22 jedes einzelnen Kabelbundes 20 sind abwechslungsweise von Greifern 15, 16 der stationären
Greifermodule 13, 14 oder von einem Greifer 18, 18ʹ eines verschiebbaren Transfermoduls
17, 17ʹ, 17ʺ einer Verschiebevorrichtung 25 gefasst. Die verschiebbaren Transfermodule
17, 17ʹ, 17ʺ werden von einem parallel zum Vorlauf 44 des Transportorganes 41 angeordneten
Transferträger 26 getragen. Der Transferträger 26 ist in den Lagern 27, 28 verschiebbar
geführt und kann durch ein nicht dargestelltes pneumatisches Stellglied oder durch
eine andere Antriebseinheit taktweise vor- und rückwärts bewegt werden. Der jeweils
ausgeführte Takthub wird mit der Ziffer 38 bezeichnet. Der Kabelbund 20 wird am Ende
des Vorlaufes 44 in eine Kabelablage 4 ausgekippt oder in seiner ganzen Länge aus
dem Transportraum ausgezogen und in gestreckter Form der Kabelablage 4 übergeben.
Der Antrieb des Transportorganes 41 erfolgt ebenfalls schrittweise durch eine entsprechende
Antriebseinheit 50.
[0016] Die Fig. 8, 9 und 10 stellen drei verschiedene Ausführungsvarianten für das Transportorgan
41 gemäss Fig. 7 dar, wobei als integrierender Bestandteil jeweils ein endlos umlaufender
Zahnriemen vorgesehen ist. Direkt am Zahnriemen angeformte, von der Lauffläche senkrecht
abstehende Stege 57, welche jeweils zwischen zwei Stegen 57 den Transportraum 62 bilden,
zeigt Fig. 8. Am Zahnriemen gemäss Fig. 9 sind in gleichmässigen Abständen, quer zur
Bewegungsrichtung, Gelenkstellen 64 angeordnet, an denen jeweils ein U-förmiger Mitnehmer
61 angelenkt ist. Der Mitnehmer 61 weist eine Basis 60 und zwei senkrecht abstehende
Stege 58, 59 und eine in der Mitte der Basis 60 mit der Gelenkstelle 64 des Zahnriemens
verbindbare Lagerstelle 63 auf. Die Transporträume 62 werden entweder zwischen zwei
zu einem Mitnehmer 61 gehörigen Stegen 58, 59 oder zwischen zwei je zu einem benachbarten
Mitnehmer 61 gehörigen Stegen 58, 59 gebildet. Am Zahnriemen beispielsweise angenietete,
den Transportraum 62 bildende Stege 57, zeigt Fig. 10.
[0017] Die vorstehend beschriebene Einrichtung arbeitet wie folgt: Der Kabelvorwähler 1,
als Bindeglied zwischen der Bearbeitungsstelle und einem gewissen Kabelvorrat, bringt
ein ausgewähltes Kabel 19 in eine Übernahmestellung, in welcher das vorstehende Kabelende
21 vom Greifer 51 des Kabelzugmoduls 50 ergriffen und so weit vorgezogen wird, bis
das Kabelzugmodul 50 am Anschlag 24 ansteht. Während dieser Zugbewegung wird nacheinander
der aus zwei gegen das Kabel pressenden Vorschubbändern bestehende Kabelzubringer
2 eingelegt, das zweiteilige Führungsrohr 53 des Führungsmoduls 52, das Kabel 19 umgreifend,
aufgekippt, der als Leitblech ausgebildete Abweiser 49 über die Öffnung des Transportbehälters
11 geschoben und das Kabelende 21 vom Greifer 15 des ersten stationären Greifermoduls
13 gefasst. Das einerends gefasste Kabel 19 wird durch den Kabelzubringer 2 weitergestossen
und mit Hilfe des Abweisers 49 durch die Einfüllöffnung 11.1 in den Transportbehälter
11 geleitet. Dabei bildet sich ein Kabelbund 20. Sobald die vorgegebene Länge des
Kabels 19 von einer dem Kabelzubringer 2 zugeordneten nicht dargestellten Mess- und
Schneidevorrichtung festgestellt ist, fassen die beiden Greifer 18 des Transfermoduls
17 das Kabel 19 und die Schneidevorrichtung trennt den gebildeten Kabelbund 20 vom
Kabelvorrat ab, während sich das Führungsrohr 53 öffnet und der Greifer 15 des ersten
stationären Greifermoduls 13 das Kabelende 21 freigibt. Dadurch entsteht das zweite
gefasste Kabelende 22. Der mit weiteren Transfermodulen 17 bestückte Transferträger
26 führt nun, betätigt vom nicht dargestellten pneumatischen Stellglied einen senkrecht
zur bisherigen Kabelbewegung verlaufenden Vorwärtstakt aus. Unabhängig davon wird
auch der Transportbehälter 11 im genau gleichen Takt und in derselben Richtung vorwärtsbewegt,
so dass sich der Kabelbund 20 zusammen mit den gefassten Kabelenden 21, 22 gleichzeitig
und senkrecht zu den Kabelenden um einen Takt weiterbewegt, wo die beiden Kabelenden
21, 22 wieder von den Greifern 15ʹ, 16ʹ eines Paares stationärer Greifermodule 13ʹ,
14ʹ übernommen werden. An dieser Stelle befindet sich die erste Abisolierstation 7,
welche nun das eine Kabelende 22 abisoliert, während der Transferträger 26 zusammen
mit den zugeordneten Transfermodulen 17 mit offenen Greifern 18 einen Rückwärtstakt
ausführt. Am Ende des Taktes fasst der Greifer 18 des ersten Transfermoduls 17 die
beiden Kabelenden 21, 22 eines neuen, in der Zwischenzeit gebildeten Kabelbundes 20,
während ein Greifer 18ʹ eines zweiten Transfermoduls 17ʹ die Kabelenden 21, 22 des
bisherigen Kabelbundes ergreift und gleichzeitig wie der zugehörige Transportbehälter
um einen weiteren Takt vorwärtsbewegt, an die Stelle, wo sich die zweite Abisolierstation
8 befindet, welche das andere Kabelende 21 abisoliert. Die taktweise Verschiebung
der Kabel 19 setzt sich fort, bis alle vorgesehenen Operationen an jedem Kabelende
21, 22 einer vorgegebenen Anzahl Kabel 19 ausgeführt sind. Jedes fertig bearbeitete
Kabel 19 kann am Ende der Bearbeitungsstrasse entweder als Kabelbund 20 aus dem Transportbehälter
11 ausgekippt oder durch Verschieben des einsetzbaren Doppelbodens 12 ausgestossen
werden, oder das Kabel 19 kann mit Hilfe der Ausziehvorrichtung 48 aus dem Transportbehälter
11 herausgezogen werden, um als gestreckte Einheit für die weitere Verarbeitung zur
Verfügung zu stehen.
[0018] Aus den Fig. 3 und 4 ist ersichtlich, in welcher Weise die Transportbehälter 11 ihre
Umlaufbahn 29, 40 beschreiten. Beispielsweise bei der Ausführung gemäss Fig. 3 ist
jeweils ein Zwischentakt erforderlich, bei welchem der erste Transportbehälter 11
nach oben und der letzte nach unten verschoben werden muss, bevor ein Arbeitstakt
die obere Reihe der Transportbehälter 11 in der Vorwärtsrichtung (Vorlauf 30) und
gleichzeitig die untere Reihe in Rückwärtsrichtung (Rücklauf 31) bewegt. Jeder Transportbehälter
11 nimmt bei dieser Ausführungsart stets die gleiche horizontale Lage ein. Es wäre
hier möglich, die Kabel-Ausstossvorrichtung durch relatives Verschieben des Doppelbodens
12 in vertikaler Richtung statt am Ende der Bearbeitungsstrasse auch irgendwo im Bereich
des Rücklaufes 31 zu betätigen. Die taktweise Bewegung der Transportbehälter 11 erfolgt
beispielsweise durch nicht dargestellte pneumatische Stellglieder oder durch eine
elektromechanische Antriebseinheit.
[0019] Bei der Ausführung gemäss Fig. 4 bewegen sich die Transportbehälter 11 auf einer
endlosen Umlaufbahn 40 des Transportorganes 41, oben im Bereich der Kabelbearbeitungsstrasse
3 im Vorlauf 44, unten im Rücklauf 45 und an den beiden Enden um die Umlenkräder 42,
43. Die Transportbehälter 11 nehmen hier im Vorlauf 44 wieder eine Lage mit obenliegender
Einfüllöffnung ein, während im Rücklauf 45 diese Einfüllöffnung unten liegt. Auch
hier kann ein verschiebbarer Doppelboden 12 der Transportbehälter 11 am Ende der Bearbeitungsstrasse
den Kabelbund 20 aus dem Transportbehälter 11 ausstossen. Es ist aber auch denkbar,
dass der Kabelbund 20 beim Umlauf der Transportbehälter 11 um das Umlenkrad 43 einfach
aus dem Transportbehälter 11 ausgekippt wird, wobei auch andere Formen des Transportbehälters
als in den Fig. 3 und 4 dargestellt möglich sind. Die Bewegung der einzelnen Transportbehälter
11 erfolgt durch die das Transportorgan 41 treibende Antriebseinheit 50 und zwar auch
hier taktweise, ähnlich wie bereits oben erwähnt.
[0020] Aus den beiden Fig. 3 und 4 ist auch der Transferträger 26 mit den Transfermodulen
17, 17ʹ, 17ʺ ersichtlich. Bei einem Arbeitstakt verschiebt sich der Transferträger
26 in den Lagern 27, 28 parallel zu der Bewegungsbahn der Transportbehälter 11 um
einen Takthub 38 vorwärts, um sich anschliessend wieder um einen Takthub 38 rückwärts
in die Ausgangsposition zu bewegen. Während des Vorwärtshubes bleiben die Greifer
18 der Transfermodule 17 geschlossen, beim Rückwärtshub offen. Bei jedem Takthub oder
bei jeder Bearbeitungsstelle ist es zudem möglich, jedes einzelne Transfermodul 17
um seine vertikale Achse um 180° zu drehen, so dass die beiden Kabelenden 21, 22 beliebig
auf die eine oder auf die andere Seite der Kabelbearbeitungsstrasse gerichtet werden
können. Damit ist es möglich, auf beiden Seiten der Kabelbearbeitungsstrasse 3 abwechslungsweise
unterschiedliche Abisolierstationen 7, 8 und unterschiedliche Pressen 9 für die Bearbeitung
je beider Kabelenden 21, 22 vorzusehen, oder es ist auch möglich, nur auf einer Seite
der Bearbeitungsstrasse 3 verschiedene Abisolierstationen 7, 8 und Pressen 9 hintereinander
anzuordnen, welche ebenfalls für beide Enden jeden Kabels 19 einsetzbar sind.
[0021] Es ist ohne weiteres denkbar, mindestens einzelne stationäre Greifermodule 13, 14,
13ʹ, 14ʹ auch für Schwenk-, Kipp- oder Schiebebewegungen vorzusehen, wenn solche Bewegungen
für spezielle Bearbeitungen oder Behandlungen der Kabelenden erforderlich werden,
wie beispielsweise das Eintauchen der blanken Kabelenden in ein Flussmittel und in
ein Zinnbad oder für das Ausweichen eines Greifermoduls vor einer Bearbeitungsstation
für die Schaffung eines grösseren Freiraumes für die Bearbeitung etc.
[0022] Es ist ohne weiteres auch möglich, anstelle einer Transportvorrichtung mit Aufnahmeeinrichtungen
für Kabelbünde in Form von Transportbehältern 11, solche in Form von Transporträumen
62 vorzusehen, wie sie mit den Fig. 7, 8, 9 und 10 beschrieben und dargestellt sind.
1. Transportvorrichtung für elektrische Kabel in einer Fertigungsstation zur Verarbeitung
von elektrischen Kabeln (19) einer bestimmten Länge, mit mindestens einer senkrecht
zur Achse der Kabelenden (21, 22) schrittweise horizontal bewegbarer, mit öffnungs-
und schliessfähigen, die Kabelenden (21, 22) festhaltenden Greifern (18) ausgerüsteten
Verschiebevorrichtung (25) und einer am Ende der Verschiebevorrichtung (25) angeordneten
Kabelablage (4),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Transportvorrichtung mindestens eine in einer Umlaufbahn (29, 40) durch eine
Antriebsvorrichtung schrittweise bewegbare, Kabel unterschiedlicher Länge aufnehmbare
Aufnahmeeinrichtung (11) aufweist, wobei eine Überlänge des Kabels (19) in die Aufnahmeeinrichtung
(11) einführbar und mindestens im Bereich der Kabelablage (4) wieder daraus entfernbar
ist, und dass die beiden Kabelenden (21, 22) fassenden Greifer (18) der Verschiebevorrichtung
(25) an mindestens einem gemeinsamen, mindestens um eine senkrecht zur Achse der Kabelenden
(21, 22) und senkrecht zur Bewegungsrichtung der Verschiebevorrichtung (25) verlaufenden
Achse drehbaren, an einem taktweise vor- und rückwärts bewegbaren Transferträger (26)
befestigten Transfermodul (17, 17ʹ, 17ʺ) angeordnet sind, wobei die Kabelenden (21,
22) vor und nach der Taktbewegung, in an sich bekannter Weise, durch Greifer (15,
16, 15ʹ, 16ʹ) stationärer Greifermodule (13, 14, 13ʹ, 14ʹ) gehalten sind.
2. Transportvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufnahmeeinrichtung für die Aufnahme von Kabeln (19) unterschiedlicher Länge
ein Transportbehälter (11) ist.
3. Transportvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Überlänge des einerends gefassten Kabels (19) mit Hilfe eines verschiebbar
angeordneten, in die Umlaufbahn (29, 40) einlegbaren, einen Kabelbund (20) bildenden
Abweisers (49) durch den Kabelzubringer (2) in den Transportbehälter (11) einstossbar
ist.
4. Transportvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Transportbehälter (11) eine rechteckige Grundfläche mit vier Seitenflächen
und eine oben offene Einfüllöffnung (11.1) aufweist, und dass im Innern des Transportbehälters
(11) ein senkrecht zur Grundfläche verschiebbarer, als Ausstossvorrichtung dienender
Doppelboden (12) angeordnet ist.
5. Transportvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abweiser (49) ein die ganze Einfüllöffnung (11.1) des Transportbehälters
(11) überdeckendes Leitblech ist.
6. Transportvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Ende der Verschiebevorrichtung (25) eine das Kabel (19) aus dem Transportbehälter
(11) ausziehbare Ausziehvorrichtung (48) angeordnet ist.
7. Transportvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Transportbehälter (11) auf der Umlaufbahn (40) an einem endlos umlaufenden
Transportorgan (41) angeordnet ist.
8. Transportvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens die Länge der Einfüllöffnung (11.1) des Transportbehälters (11) grösser
ist als die Länge der Grundfläche.
9. Transportvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Transportbehälter (11) durch Schienen (34, 35, 36, 37) auf der Umlaufbahn
(29) gleitend geführt sind und die die Transportbehälter (11) schrittweise bewegbare
Antriebseinheit pneumatische Stellglieder sind.
10. Transportvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Greifermodul (13, 14, 13ʹ, 14ʹ) um eine parallel zur Bewegungsrichtung
der Verschiebevorrichtung (25) verlaufende Achse kippbar angeordnet ist.
11. Transportvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufnahmeeinrichtung für unterschiedlich lange Kabel (19) mindestens ein durch
ein endlos umlaufendes Transportorgan (41) gebildeter, mindestens im Vorlauf (44)
zwischen zwei parallel zur Bewegungsrichtung und senkrecht zur Lauffläche des Transportorganes
(41) fest angeordneten Seitenwänden (55, 56) hindurchgeführter, durch senkrecht abstehende,
eine vordere und eine hintere Stirnwand bildende Stege (57, 58, 59) begrenzter Transportraum
(62) aufweist.
12. Transportvorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Transportorgan ein Zahnriemen (41) ist und die abstehenden Stege (62) als
integrierender Bestandteil des Zahnriemens (41) fest an diesem angeordnet sind.
13. Transportvorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwei abstehende Stege (58, 59) Teile eines U-förmigen, in der Mitte der Basis
(60) am Transportorgan (41) senkrecht zur Bewegungsrichtung des Transportorganes kippbar
angelenkten Mitnehmers (61) sind, wobei die Teilung der Mitnehmer (61) am Transportorgan
(41) doppelt so gross ist wie der Mittenabstand zwischen zwei Stegen (58, 59).