(19)
(11) EP 0 272 413 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.06.1988  Patentblatt  1988/26

(21) Anmeldenummer: 87116038.8

(22) Anmeldetag:  31.10.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A63C 9/084
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR LI

(30) Priorität: 22.12.1986 AT 3405/86

(71) Anmelder: HTM Sport- und Freizeitgeräte Gesellschaft m.b.H.
A-2320 Schwechat (AT)

(72) Erfinder:
  • Nowak, Gerhard
    A-2362 Biedermannsdorf (AT)
  • Morbitzer, Hans P.,
    A-1210 Wien (AT)
  • Kruschik, Klaus
    A-2352 Gumpoldskirchen (AT)
  • Winter, Alfred
    A-1140 Wien (AT)
  • Theuer, Rudolf, Dipl.-Ing.
    A-2521 Trumau (AT)

(74) Vertreter: Szász, Tibor, Dipl.-Ing. 
HTM Sport- und Freizeitgeräte AG Tyroliaplatz 1
A-2320 Schwechat
A-2320 Schwechat (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fersenbacken für eine Sicherheitsskibindung


    (57) Fersenbacken (5) für eine Sicherheitsskibindung, der bei Überschreiten einer bestimmten, auf die Bindung einwirkenden Belastung auslösbar ist und bei dem in der Verbindung eines Sohlenniederhalters (17) mit einem, im wesentlichen skifesten Teil des Backens eine Laschenanordnung (11) angeordnet ist, die von zwei, in der betriebsbereiten Stellung des Backens quer zum Ski und parallel zu dessen Oberfläche verlaufenden Achsen (9,12) durchsetzt ist, wobei der Sohlenniederhalter (17) mit dem, im wesentlichen skifesten Teil über die Laschenanordnung (11) und die diese durchsetzenden Achsen (9,12) verbunden ist und diese Teile mit einer federbelasteten Raste-Rastbahnanordnung (16,18) miteinander verriegelbar sind. Um bei einem solchen Fersenbacken (5) trotz einfachster Konstruktion einen Ausgleich für Fehleinstellungen zu ermöglichen, ist vorgesehen, daß der Sohlenniederhalter (17) mit dem im wesentlichen skifesten Teil formschlüssig lediglich über die Laschenanordnung (11) verbunden ist und einer der Teile der Raste-­Rastbahnanordnung (16,18) ausschließlich mit dem skifesten Teil oder dem Sohlenniederhalter (17) und der andere Teil dieser Anordnung mit dem jeweils anderen Bauteil verbunden ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Fersenbacken für eine Sicherheitsskibindung der bei Überschreiten einer bestimmten, auf die Bindung einwirkenden Belastung auslösbar ist und bei dem in der Verbindung eines Sohlenniederhalters mit einem im wesentlichen skifesten Teil des Backens eine Laschenanordnung angeordnet ist, die von zwei, in der betriebsbereiten Stellung des Backens quer zum Ski und parallel zu dessen Oberfläche verlaufenden Achsen durchsetzt ist, wobei der Schlenniederhal­ter mit dem, im wesentlichen skifesten Teil über die Laschenan­ordnung und die diese durchsetzenden Achsen verbunden ist und diese Teile mit einer federbelasteten Raste-Rastbahnanordnung miteinander verriegelbar sind.

    [0002] Durch die DE-OS 31 07 230 wurde eine Fersenbacken bekannt, bei dem Backen ein im wesentlichen quer zur Skilängsachse ver­schiebbarer Schlitten vorgesehen ist, der in seiner Mittelstel­lung durch eine federbelastete Rastbahn und eine in diese eingreifende Raste gehalten ist. Dieser Schlitten, der be­triebsmäßig, und zwar bei entsprechenden Drehbelastungen des Fersenbackens, gegenüber dem Ski verschiebbar ist, trägt eine schwenkbar gehaltene Laschenanordnung, in der eine Fersenauto­matik gehalten ist, wobei in der Mittelstellung des Schlittens die Laschenanordnung mittels eines an seinen Endpunkten mit dem Schlitten und der Laschenanordnung gelenkig verbundenen Kniehe­bels verriegelt ist. Dazu ist ein in eine Nut einer skifesten Grundplatte eingreifender, vom Schlitten schwenkbar gehaltener Sperrhebel vorgesehen, der das Knie des quer zum Ski verschieb­baren Kniehebels im Mittelbereich des Bewegungsweges des Schlittens sperrt und dieses freigibt, sobald der Schlitten aus diesem Mittelbereich hinaus verschoben ist, wodurch die Laschenanordnung und damit der Fersenautomat hochgeschwenkt werden kann.

    [0003] Bei dieser Lösung ergibt sich der Nachte 1 einer aufwendigen und komplizierten Konstruktion. Außerdem ist bei dieser Lösung kein Ausgleich für eine geringfügige Längenänderung der von dem Backen gehaltenen Schuhsohle oder ein Ausgleich für eine, wenn auch relativ geringe, Schneeauflage an der Sohle möglich.

    [0004] Weiters wurde durch die WO 84/03050 ein der eingangs erwähnten Art entsprechender Fersenbacken bekannt. Bei diesem Fersenbak­ken ist der Sohlenniederhalter über einen Kniehebel mit dem skifesten Teil des Backens verbunden, der sich mit seinem Mittelgelenk an einem eine Rastbahn aufweisenden, federbelaste­ten Hebel abstützt. Weiters ist der Sohlenniederhalter mit dem skifesten Teil des Fersenbackens über einen Doppelhebel verbun­den, der in seinem Mittelbereich von einer im skifesten Teil des Backens gehaltenen Achse durchsetzt ist und in seinem einen Endbereich mit dem Sohlenniederhalter gelenkig verbunden ist. Da die beiden Anlenkpunkte des Sohlenniederhalters relativ nahe beisammen liegen und der an diesem angelenkte Teil des Kniehe­bels und der entsprechende Arm des Doppelhebels unterschiedlich lang sind, ergibt sich bei einer Verschiebung des Sohlennieder­halters in Längsrichtung der Bindung eine sehr komplizierte Bewegung des Sohlenniederhalters, in deren Verlauf sich auch der Abstand der Halteleiste des Sohlenniederhalters von der Oberfläche des Skis ändert. Dadurch ändert sich aber der An­preßdruck des Schuhs am Ski in einem erheblichen Ausmaß und damit die bei einer Auslösung der Bindung bei einem Drehsturz zu überwindenden Reibungskräfte. Dadurch beeinflussen auch die an vertikalen Flächen im Zehen- oder Fersenbereich des Schuhs haftenden Schneeauflagen eine Auslösung.

    [0005] Ziel der Erfindung ist es diese Nachteile zu vermeiden und einen Fersenbacken der eingangs erwähnten Art vorzuschlagen, der sich durch einen einfachen Aufbau auszeichnet und bei dem ein Längenausgleich sowie ein Ausgleich für eine Schneeauflage an der Sohle ohne wesentliche Änderung der Auslösewerte möglich ist.

    [0006] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der Sohlennie­derhalter mit dem, im wesentlichen skifesten Teil formschlüssig lediglich über die Laschenanordnung verbunden ist und einer der Teile der Raste-Rastbahnanordnung ausschließlich mit dem ski-­festen Teil oder dem Sohlenniederhalter und der andere Teil dieser Anordnung mit dem jeweils anderen Bauteil verbunden ist, wobei die Rastbahn in an sich bekannter Weise gegen die Skioberseite schräg geneigt verläuft und einer der beiden Teile der Raste-­Rastbahnanordnung den anderen übergreift.

    [0007] Teile in der Längsrichtung des Skis bzw. des Backens gegen die Wirkung der Spannfeder möglich, wobei dieser Weg von der Laschenanordnung aufgenommen wird. Da lediglich eine gelenkige Verbindung des Sohlenniederhalters mit dem skifesten Teil, und zwar jene über die eine Achse der Laschenanordnung, vorgesehen ist ergibt sich bei einer Verschiebung des Sohlenniederhalters in Längsrichtung gegenüber dem skifesten Teil praktisch keine Änderung der Anpressung des Schuhs an den Ski. Die eingestell­ten Auslösewerte bleiben daher trotz der dabei entstehenden Komprimierung der Spannfeder weitgehend konstant.

    [0008] Aus Gründen einer besonders einfachen Konstruktion ist es vor­teilhaft, wenn die Laschenanordnung an dem vom zweiten Backen abgekehrten Ende des Sohlenniederhalters angeordnet ist und in der Betriebsstellung des Backens im wesentlichen senkrecht zum Ski verläuft. Dadurch kann von der Laschenanordnung, auch wenn deren Länge relativ klein bemessen ist, ein ausreichend großer Weg für einen Längenausgleich der Sohle, der insbesondere bei Sohlen aus einem hygroskopischen Material von Bedeutung ist, aufgenommen werden.

    [0009] Bei einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fersenbackens ist vorgesehen, daß die Rastbahn an einem schwenkbar an dem, im wesentlichen skifesten Teil gehaltenen Arm angeordnet ist und die Raste durch eine an dem Sohlenhalter drehbar gehaltene Rolle gebildet ist, wobei der Arm durch die Spannfeder abgestützt ist, die ihrerseits vorzugsweise an einem von einem Auslösemechanismus gesteuerten Widerlager abgestützt ist. Durch diese Maßnahmen wird erreicht, daß auch bei einem nach einer Auslösung hochgeschwenkten Sohlenniederhalter die dadurch entstehende Öffnung des Backens durch den die Rastbahn aufweisenden Arm weitgehend abgedeckt wird, so daß im Falle eines Sturzes kaum Schnee in das Innere des Backens eindringen kann. Dadurch werden Störungen in der Funktion des Backens weitgehend vermieden.

    [0010] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann vorgesehen sein, daß das vom Auslösemechanismus gesteuerte Widerlager der Spann­feder in an sich bekannter Weise durch einen in dem im wesent­lichen skifesten Teil des Backens schwenkbar gehaltenen Stütz­arm und einen, diesen in der betriebsbereiten Stellung des Backens abstützenden, vom Auslösemechanismus gesteuerten Rast­arm gebildet ist, wobei der Stützarm mit einer die Spannfeder führenden Koppelstange mit dem die Rastbahn aufweisenden Arm gelenkig verbunden ist und der Stützarm in an sich bekannter Weise den Rastarm im wesentlichen in Richtung dessen Längsachse belastet und die Spannfeder vorzugsweise angenähert parallel zur Skioberfläche verläuft.

    [0011] Durch diese Maßnahmen ergibt sich der Vorteil, daß der Rasthe­bel bereits mit relativ kleinen Kräften aus seiner den Stützarm abstützenden Lage ausgelenkt werden kann, wodurch dieser und damit auch die Spannfeder seine bzw. ihre Abstützung verliert und damit die Verrastung des Sohlenniederhalters mit dem im wesentlichen skifesten Teil gelöst wird. Dabei ist auch die Abstützung der Spannfeder mittels der Koppelstange wesentlich, wodurch seine Biegebeanspruchung der Feder, welche zu einer ungleichmäßigen Belastung der Feder und damit zu deren vorzei­tiger Ermüdung führt, sicher vermieden wird.

    [0012] Der erfindungsgemäße Fersenbacken eignet sich grundsätzlich sowohl für eine Anwendung in Verbindung mit einem auslösbaren Vorderbacken, wie auch in Verbindung mit einem nicht auslös­baren Vorderbacken, wie er häufig für Tourenbindungen verwendet wird. Aus Gründen einer hohen Auslösesicherheit ist es jedoch bei einem Einsatz eines erfindungsgemäßen Fersenbackens in Verbindung mit einem nicht auslösbaren Vorderbacken zweckmäßig, den ersteren in Verbindung mit einer Bindungsplatte einzu­setzen.

    [0013] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird daher bei einem erfindungsgemäßen Fersenbacken für eine Plattenbindung vorge­schlagen, daß der im wesentlichen skifeste Teil des Backens plattenfest angeordnet ist und die Platte um einen im Bereich des Durchstoßpunktes der Tibia mit der Skioberseite angeordne­ten vertikalen Zapfen, sowie um eine im vorderen Bereich der Platte angeordnete, quer zur Skilängsachse und im wesentlichen parallel zur Skioberfläche verlaufende Achse drehbar angeordnet und über einen von dem vertikalen Zapfen beabstandeten, in ein skifestes Widerlager eingreifenden Zapfen, der vorzugsweise über einen Meßwertwandler mit der Platte oder dem, im wesent­lichen skifesten Teil des Backens verbunden ist, gegen eine Verdrehung gesichert gehalten ist.

    [0014] Dieser Ausführungsform eignet sich besonders für Fersenbacken mit einem elektronisch gesteuerten Auslöseglied, da damit die auf die Bindung einwirkenden Kräfte auf sehr kleinen Wegen erfaßt werden können, wobei die geringe, aufgrund der Elastizi­tät der einzelnen Bauteile, aber auch deren Befestigung auf dem Ski gegebene Verschiebbarkeit der Platte gegenüber dem Ski ausreicht, um die einwirkenden Kräfte erfassen zu können.

    [0015] In diesem Zusammenhang kann weiters vorgesehen sein, daß der Meßwertwandler an einem dicht geschlossenen Gehäuse angeordnet ist, in dem ein die Ausgangssignale des Meßwertwandlers verar­beitender elektronischer Auswertekreis samt Stellglied, das den Rastarm steuert, eingeschlossen sind. Dadurch ergeben sich sehr kurze Leitungswege zur übertragung der Ausgangssignale des Meßwertwandlers und eine geschützte Anordnung der sehr empfind­lichen elektronischen Bauteile.

    [0016] Die Erfindung wird nun an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:

    Fig. 1 schematisch den Aufbau einer Skibindung,

    Fig. 2a schematisch einen erfindungsgemäßen Fersenbacken in der Arbeitstellung bei optimaler Einstellung,

    Fig. 2b den Fersenbacken nach Fig. 2a bei geringfügiger Fehl­einstellung des Abstandes zum Vorderbacken,

    Fig. 2c den Fersenbacken nach Fig. 2a oder 2b bei einer Fehl­stellung durch eine Schneeauflage an der Sohle,

    Fig. 3 den Fersenbacken nach Fig. 2a bis 2c im ausgelösten Zustand,

    Fig. 4a und 4b den ausgelösten Fersenbacken nach Fig. 3 während verschiedener Phasen des Ausdrehens und Abhebens des Fersenbe­reiches des Skischuhs, und Fig. 5 schematisch den erfindungsge­mäßen Fersenbacken nach der Freigabe des Skischuhs.



    [0017] Die in Fig. 1 dargestellte Bindung ist als Plattenbindung aus­gebildet, wobei die Bindungsplatte 1 um einen ballig ausge­führten Zapfen 40 drehbar ist, der im Bereich des Durchstoß­punktes der Achse der Tibia des Skiläufers mit der Skiebene angeordnet ist und eine Drehung der Bindungsplatte 1 in der Ebene des Skis ermöglicht. Im vorderen Bereich der Bindungs­platte 1 weist diese eine Achse 41 auf, die einen in Skilängs­richtung verlaufenden Schlitz 42 einer skifest angeordneten Halterung 45 durchsetzt, die in eine, an der Unterseite der Bindungsplatte 1 angeordnete Ausnehmung 3ʹ mit allseitig großem Spiel hineinragt, wodurch eine beschränkte Verdrehung der Bin­dungsplatte 1 um den Zapfen 40 und ein Hochschwenken derselben­um die Achse 41 möglich ist.

    [0018] Weiters ist im vorderen Bereich der Bindungsplatte 1 ein star­rer, nicht auslösbarer Zehenbacken 43 in Längsrichtung der Bindungsplatte einstell- und feststellbar gehalten.

    [0019] Der im hinteren Bereich der Bindungsplatte angeordnete auslös­bare Fersenbacken 5 ist mit der Bindungsplatte 1 verbunden, wobei dessen Sohlenniederhalter 17 um die Achse 9 hochschwenk­bar ist. Weiters ist die Bindungsplatte 1 in ihrem hinteren Bereich mit einem Schaltbaustein 44 fest verbunden, der über Kraftaufnehmer 4 und ein Meßelement 3, das ein kugelkopfför­miges Ende aufweist, in einem skifesten Widerlager 2 abgestützt ist.

    [0020] Dadurch ist die Bindungsplatte 1 in ihrer Lage im wesentlichen fixiert, wobei aber eine Bewegung der Bindungsplatte 1 im Aus­maß der Meßwege der Kraftaufnehmer 4 möglich ist, die aufgrund der festen Drehpunkte der Bindungsplatte 1 um den Zapfen 40 und die Achse 41 die Erfassung der auf die Bindungsplatte 1 einwir­kenden Momente ±Mz und ±My ermöglichen.

    [0021] Beim Fersenbacken 5 ist für dessen Sohlenniederhalter 17 eine übliche öffnungsfeder 23 vorgesehen, die an der Bindungsplat­te 1 und dem Sohlenniederhalter 17 abgestützt ist und diesen in Richtung seiner in der Fig. 5 dargestellten, hochgeschwenkten Endstellung vorspannt.

    [0022] Der im wesentlichen haubenförmige Sohlenniederhalter 17 weist eine gegen sein Inneres vorstehende Nase, auf der eine Rastrol­le 16 drehbar gehalten ist, auf, die in der verriegelten Stellung der Bindung von einem eine Rastbahn 31 aufweisenden Arm 18 übergriffen ist. Dieser Arm 18 ist an einer Drehachse 28 schwenkbar gehalten, die ihrerseits am bindungsplattenfesten Teil des Fersenbackens 5 fixiert ist. An dem Arm 18 ist eine Koppelstange 20 angelenkt, die den Arm 18 mit einem weiteren, um eine mit der Bindungsplatte 1 starr verbundene Drehachse 29 schwenkbar gehaltenen Stützhebel 21 verbindet, wobei die Kop­pelstange 20 in an diesen beiden Teilen angelenkten Abstüt­zungen 46 einer Spannfeder 19 mit einem größeren Spiel und in ihrer Längsrichtung verschiebbar gehalten ist.

    [0023] Zwischen den über die Koppelstange 20 miteinander verbundenen Teilen wirkt die Spannfeder 19, die die beiden Teile auseinan­der drängt. Damit wird der Arm 18 bei abgestütztem Stützhebel gegen die Rastrolle 16 gepreßt, wodurch der Sohlenniederhal­ter 17 an einem Hochschwenken gehindert ist.

    [0024] In dem Fersenbacken 5 ist ein Handauslösekopf 15 über eine Achse 30 schwenkbar gelagert, wobei dieser Kopf 15 mittels einer Feder 31 gegen seine inaktive Lage vorgespannt ist. Beim Drücken des Auslösekopfes schwenkt dieser im Gegenuhrzeigersinn bzw. entgegen der Kraft der Feder 31 und drückt auf den Aus­lösestift 14, der in einer Durchführung des Gehäuses 6 des Schaltbausteines 44, der einen Auslösemechanismus umschließt, gehalten und mittels einer Feder gegen seine, in den Figuren dargestellte, inaktive Lage vorgespannt ist. Dieser Auslöse­stift 14 ist z.B. mittels eines 0-Ringes gegen das Gehäuse 6 abgedichtet, doch ist es auch möglich, den Auslösestift mittels einer Membrane abzudichten, die über das freie Ende des Auslö­sestiftes gespannt, oder als Teil des Gehäuses ausgeführt ist und an der der Auslösekopf 15 zur Anlage bringbar ist.

    [0025] Auf dem skifesten Widerlager 2 ist das Meßelement 3 über eine kugelgelenkförmige Aufnahme abgestützt. Dieses Meßelement 3 weist Kraftaufnehmer 4 auf, die die auf die Bindungsplatte 1 um deren Drehachsen auftretenden Momente ±My und ±Mz erfassen und in elektrische Signale umwandeln. Diese Kraftaufnehmer 4, die beliebig z.B. als piezoelektrische Wandler oder als Dehnungs­meßstreifen ausgebildet sein können, sind mit dem Gehäuse 6 des Schaltbausteines 44 verbunden, in dem eine Batterie, eine Aus­werteschaltung, sowie ein elektromechanisches Auslöseelement, z.B. ein Elektromagnet, und Teile eines mechanischen Verrie­gelungssystems der Bindung untergebracht sind. Bezüglich des Auslöseelementes ist zu bemerken, daß dieses auch durch andere Bauteile, wie z.B. einem piezoelektrischen Wandler, gebildet sein kann. Der Schaltbaustein 44 selbst ist nicht Gegenstand dieser Erfindung und kann z.B. gemäß der Anmeldung A 2199/86 ausgebildet sein.

    [0026] Der Auslösemechanismus im Schaltbaustein 44 ist über eine dicht durch dessen Gehäuse 6 hindurchgeführte Welle 7 mit einem äuße­ren Rastarm 22, der aus Gründen eines reibungsarmen Aufbaues als Rollenhebel ausgebildet ist, drehfest verbunden. Dieser äußere Rastarm 22 stützt im betriebsbereiten Zustand der Bindung einen, um eine mit der Bindungsplatte starr verbundene Achse 29 schwenkbaren, äußeren Stützhebel 21 ab, der als Wider­lager für die Spannfeder 19 dient, die den, die Rastbahn 31 tragenden Arm 18, wie bereits erläutert wurde, gegen die Rast­rolle 16 des Fersenbackens 5 preßt.

    [0027] Wie in den Fig. 2a bis c ersichtlich ist, erfolgt die Abstüt­zung des äußeren Stützhebels 21 an dem äußeren Rastarm 22 der­art, daß der äußere Stützhebel 21 mit dem äußeren Rastarm 22 einen 90° geringfügig übersteigenden Winkel einschließt, um ein Drehmoment auf den äußeren Rastarm 22 auszuüben, das diesen gegen dessen Entriegelungsstellung vorspannt. Abgefangen wird dieses Drehmoment vom Auslösemechanismus, der dadurch gegen seine entriegelte Stellung vorgespannt wird. Dabei unterstützt das auf den Rastarm einwirkende Moment eine allfällige Auslö­sung, so daß eine solche auch durch einen Eisansatz kaum nen­nenswert behindert wird und mit geringen, durch den Auslöse­mechanismus aufgebrachten Kräften eine Auslösung möglich ist.

    [0028] Beim Hochschwenken des Sohlenniederhalters 17 nach einer er­folgten willkürlichen oder unwillkürlichen Auslösung kommt ein Ansatz 27 desselben an dem Ansatz 27ʹ des Restarmes 22 zur An­lage und dreht diesen in seine Arbeitsstellung zurück. Dieses Rückdrehen des äußeren Rastarmes 22 bewirkt über die Welle 7 auch ein Rückstellen des Auslösemechanismus.

    [0029] Dieses Zurückdrehen erfordert nur wenig Kraft, da dabei die Spannfeder 19 nur auf die mittels der Koppelstange 20 verbun­denen Teile 18, 21 einwirkt und mit diesen ein in sich ge­schlossenes System bildet. Beim nachfolgenden Niederdrücken des Sohlenniederhalters 17 überdrückt dessen Rastrolle 16 den die Rastbahn 31 aufweisenden Arm 18, wobei die Spannfeder 19 zusam­mengedrückt wird. Der Sohlenniederhalter 17 ist damit wieder verriegelt.

    [0030] Wie aus den Fig. 2 bis 5 zu ersehen ist, erfolgt die Anlenkung des Sohlenniederhalters 17 an der im wesentlichen skifest ge­haltenen Platte 1 über eine, z.B. durch ein Paar von Laschen 11 gebildete Laschenanordnung, die an zwei in der Arbeitsstellung des Fersenbackens quer zum Ski und parallel zu dessen Ober­fläche verlaufenden Achsen, u.zw. die bereits erwähnte Achse 9, an der der haubenförmige Sohlenniederhalter 17 angelenkt ist, und die Achse 12, die in der Platte 1 bzw. einer von dieser aufragenden Rippe gehalten ist, gelagert sind. Damit ist der Sohlenniederhalter 17 mit der im wesentlichen skifesten Bin­dungsplatte 1 lediglich über die Laschen 11 verbunden, wobei die Verrastung des Sohlenniederhalters 17 mit der skifesten Bindungsplatte 1 über den die Rastbahn 31 tragenden Arm 16, der schwenkbar an der Bindungsplatte 1 gehalten ist, und die an dem Sohlenniederhalter 17 drehbar gehaltenen Rastrolle 16 erfolgt, die in der Arbeitsstellung des Sohlenniederhalters 17 von der Rastbahn 31 übergriffen ist.

    [0031] Wie aus der Fig. 2a, in der die Verhältnisse dargestellt sind, wie sie sich bei einer optimalen Einstellung der Bindung erge­ben, ersichtlich ist, drückt die Spannfeder 19 den Arm 18 in Richtung zum Schuh hin, wobei der Arm 18 an der mit der Bin­dungsplatte 1 bzw. deren Rippe verbundenen Achse 28 angelenkt ist und gegen die Rastrolle 16 drückt, wobei sich auch eine in Skilängsrichtung wirkende Kraftkomponente ergibt. Diese Kraft­komponente bewirkt ein Vorschieben des Sohlenniederhalters 17 in Richtung zum Schuh hin, wodurch es aufgrund der Anlenkung des Sohlenniederhalters 17 an der tieferliegenden Achse 9 zu einer gegenüber einer vertikalen Stellung der Laschen 11 ge­neigten Lage derselben kommt.

    [0032] Ist nun eine geringfügige Abweichung von der idealen Einstel­lung des Fersenbackens 5 gegeben, was z.B. bei Schuhsohlen aus einem etwas hygroskopischen Material oder durch eine Schneeauf­lage nicht zu vermeiden ist, so kann diese Abweichung durch die Anlenkung des Sohlenniederhalters 17 über die Laschen 11 durch die letzteren aufgenommen werden, wie dies aus der Fig.2b zu ersehen ist. Dabei kommt es zu einer vertikalen bzw. zu einer leicht nach hinten geneigten Stellung der Lasche 11. Die Spann­feder 19 wird dadurch zwar etwas stärker komprimiert, doch ändert sich dadurch auch der Angriffspunkt der Spannfeder an dem Arm 18, da dieser vertikaler steht und daher der Angriffs­punkt der Feder nach unten wandert, aber der Abstützpunkt der Feder gleich bleibt. Bei entsprechender Dimensionierung des Armes 18 und der Teile 21 und 22, sowie deren Anlenkpunkte ist es möglich, eine von solchen Längenänderungen weitgehend unbeeinflußte Auslösecharakteristik zu erhalten.

    [0033] Ähnliches gilt auch in Bezug auf eine Schneeauflage an der Sohle, wie dies in der Fig. 2c dargestellt ist. Dabei kommt es aufgrund der erhöhten Lage des Fersenbereiches der Sohle zu einem Komprimieren der Spannfeder 19, doch führt dies aufgrund der Niegung der Rastbahn 31 zu einer Veränderung der Hebelver­hältnisse, wobei der an der Rastrolle 16 abgestützte Hebelarm des Armes 18 verkürzt wird. Durch entsprechende Dimensionierung kann daher erreicht werden, daß die Auslösebedingungen nur unwesentlich verändert werden.

    [0034] Fig. 3 zeigt den erfindungsgemäßen Fersenbacken 5 nach dem Auslösen des Schaltbausteines 44. Dabei hat der Rastarm 22 seine, den Stützhebel 21 abstützende Stellung bereits verlassen und seine Freigabestellung erreicht. Dies ist durch die Entrie­gelung der den Stützhebel 21 tragenden Welle im Inneren des Schaltbausteines 44 und durch das vom Stützhebel 21 auf den Rastarm 22 in Richtung auf dessen Freigabestellung zu wirkende Moment bedingt. Dadurch hat aber auch die Spannfeder 19 ihr durch die Teile 21, 22 gebildetes Widerlager verloren, wodurch die Spannfeder 19 mit dem Arm 18 und dem Stützhebel 22 nur mehr ein geschlossenes System bildet, das keine Kräfte mehr nach außen ausübt. Dadurch kann, auch bei kleinen, vom Schuh auf den Sohlenniederhalter 17 ausgeübten Kräften der Sohlenniederhalter nach hinten verschoben werden, wie dies aus Fig. 4a und 4b zu ersehen ist, wobei es zu einer Auslenkung der Laschen 11 kommt. Weiters kann aber der Sohlenniederhalter 17 auch ohne nennens­werten Kraftaufwand nach oben verschwenkt werden, wobei letz­teres noch durch die öffnungsfeder 31ʹ unterstützt wird.

    [0035] Fig. 5 zeigt den erfindungsgemäßen Fersenbacken mit nach einer Auslösung hochgeschwenktem Sohlenniederhalter 17, wobei, wie bereits erwähnt, durch das Hochschwenken des Sohlenniederhal­ters 17 der Rastarm 22 und damit der Auslösemechanismus im Schaltbaustein 44 zurückgestellt wurden. Letzteres erfolgt mit Hilfe des an dem Sohlenniederhalter 17 angeordneten An­satzes 27, der an dem Ansatz 27ʹ des Rastarmes 22 zur Anlage kommt und diesen mitnimmt.


    Ansprüche

    1. Fersenbacken (5) für eine Sicherheitsskibindung der bei Überschreiten einer bestimmten, auf die Bindung einwirkenden Belastung auslösbar ist und bei dem in der Verbindung eines Sohlenniederhalters (17) mit einem, im wesentlichen skifesten Teil des Backens eine Laschenanordnung (11) angeordnet ist, die von zwei, in der betriebsbereiten Stellung des Backens quer zum Ski und parallel zu dessen Oberfläche verlaufenden Achsen (9,12) durchsetzt ist, wobei der Sohlenniederhalter (17) mit dem, im wesentlichen skifesten Teil über die Laschenanordnung (11) und die diese durchsetzenden Achsen (9,12) verbunden ist und diese Teile mit einer federbelasteten Raste-Rastbahnanordnung (16,18) miteinander verriegelbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Sohlenniederhalter (17) mit dem, im wesentlichen skifesten Teil formschlüssig lediglich über die Laschenanordnung (11) verbunden ist und einer der Teile der Raste-­Rastbahnanordnung (16,18) ausschließlich mit dem skifesten Teil oder dem Sohlenniederhalter (17) und der andere Teil dieser Anordnung mit dem jeweils anderen Bauteil verbunden ist, wobei die Rastbahn in an sich bekannter Weise gegen die Skioberseite schräg geneigt verläuft und einer der beiden Teile der Raste-Rastbahnanordnung (16,18) den anderen übergreift.
     
    2. Fersenbacken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Laschenanordnung (11) an dem vom zweiten Backen abge­kehrten Ende des Sohlenniederhalters (17) angeordnet ist und in der Betriebsstellung des Backens im wesentlichen senkrecht zum Ski verläuft.
     
    3. Fersenbacken nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Rastbahn (31) an einem schwenkbar an dem, im wesentlichen skifesten Teil gehaltenen Arm (18) angeordnet ist und die Raste durch eine an dem Sohlenniederhalter (17) drehbar gehaltene Rolle (16) gebildet ist, wobei der Arm (18) durch die Spannfeder abgestützt ist, die ihrerseits vorzugsweise an einem von einem Auslösemechanismus gesteuerten Widerlager (22,21) abgestützt ist.
     
    4. Fersenbacken nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das vom Auslösemechanismus ge­steuerte Widerlager der Spannfeder (19) in an sich bekannter Weise durch einen in dem, im wesentlichen skifesten Teil des Backens schwenkbar gehaltenen Stützarm (21) und einen, diesen in der betriebsbereiten Stellung des Backens abstützenden, vom Auslösemechanismus gesteuerten Rastarm (22) gebildet ist, wobei der Stützarm (21) mit einer die Spannfeder führenden Koppel­stange (19) mit dem die Rastbahn (31) aufweisenden Arm (18) gelenkig verbunden ist und der Stützarm in an sich bekannter Weise den Rastarm im wesentlichen in Richtung dessen Längsachse belastet und die Spannfeder (19) vorzugsweise angenähert paral­lel zur Skioberfläche verläuft.
     
    5. Fersenbacken nach einem der Ansprüche 1 bis 4, für eine Plattenbindung, dadurch gekennzeichnet, daß der im wesent­lichen skifeste Teil des Backens plattenfest angeordnet ist und die Platte (1) um einen im Bereich des Durchstoßpunktes der Tibia mit der Skioberseite angeordneten vertikalen Zapfen (40), sowie um eine im vorderen Bereich der Platte (1) angeordnete, quer zur Skilängsachse und im wesentlichen parallel zur Ski­oberfläche verlaufende Achse (41) drehbar angeordnet und über einen von dem vertikalen Zapfen (40) beabstandeten, in ein skifestes Widerlager (2) eingreifenden Zapfen (3), der vorzugs­weise über einen Meßwertwandler (4) mit der Platte oder mit dem, im wesentlichen skifesten Teil des Backens verbunden ist, gegen eine Verdrehung gesichert gehalten ist.
     
    6. Fersenbacken nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßwertwandler (4) an einem dicht geschlossenen Gehäuse (6) angeordnet ist, in dem ein die Ausgangssignale des Meßwertwandlers verarbeitender elektro­nischer Auswertekreis samt Stellglied, das den Rastarm (22) steuert, eingeschlossen sind.
     




    Zeichnung