[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Fersenbacken für eine Sicherheitsskibindung
der bei Überschreiten einer bestimmten, auf die Bindung einwirkenden Belastung auslösbar
ist und bei dem in der Verbindung eines Sohlenniederhalters mit einem im wesentlichen
skifesten Teil des Backens eine Laschenanordnung angeordnet ist, die von zwei, in
der betriebsbereiten Stellung des Backens quer zum Ski und parallel zu dessen Oberfläche
verlaufenden Achsen durchsetzt ist, wobei der Schlenniederhalter mit dem, im wesentlichen
skifesten Teil über die Laschenanordnung und die diese durchsetzenden Achsen verbunden
ist und diese Teile mit einer federbelasteten Raste-Rastbahnanordnung miteinander
verriegelbar sind.
[0002] Durch die DE-OS 31 07 230 wurde eine Fersenbacken bekannt, bei dem Backen ein im
wesentlichen quer zur Skilängsachse verschiebbarer Schlitten vorgesehen ist, der
in seiner Mittelstellung durch eine federbelastete Rastbahn und eine in diese eingreifende
Raste gehalten ist. Dieser Schlitten, der betriebsmäßig, und zwar bei entsprechenden
Drehbelastungen des Fersenbackens, gegenüber dem Ski verschiebbar ist, trägt eine
schwenkbar gehaltene Laschenanordnung, in der eine Fersenautomatik gehalten ist,
wobei in der Mittelstellung des Schlittens die Laschenanordnung mittels eines an seinen
Endpunkten mit dem Schlitten und der Laschenanordnung gelenkig verbundenen Kniehebels
verriegelt ist. Dazu ist ein in eine Nut einer skifesten Grundplatte eingreifender,
vom Schlitten schwenkbar gehaltener Sperrhebel vorgesehen, der das Knie des quer zum
Ski verschiebbaren Kniehebels im Mittelbereich des Bewegungsweges des Schlittens
sperrt und dieses freigibt, sobald der Schlitten aus diesem Mittelbereich hinaus verschoben
ist, wodurch die Laschenanordnung und damit der Fersenautomat hochgeschwenkt werden
kann.
[0003] Bei dieser Lösung ergibt sich der Nachte 1 einer aufwendigen und komplizierten Konstruktion.
Außerdem ist bei dieser Lösung kein Ausgleich für eine geringfügige Längenänderung
der von dem Backen gehaltenen Schuhsohle oder ein Ausgleich für eine, wenn auch relativ
geringe, Schneeauflage an der Sohle möglich.
[0004] Weiters wurde durch die WO 84/03050 ein der eingangs erwähnten Art entsprechender
Fersenbacken bekannt. Bei diesem Fersenbakken ist der Sohlenniederhalter über einen
Kniehebel mit dem skifesten Teil des Backens verbunden, der sich mit seinem Mittelgelenk
an einem eine Rastbahn aufweisenden, federbelasteten Hebel abstützt. Weiters ist
der Sohlenniederhalter mit dem skifesten Teil des Fersenbackens über einen Doppelhebel
verbunden, der in seinem Mittelbereich von einer im skifesten Teil des Backens gehaltenen
Achse durchsetzt ist und in seinem einen Endbereich mit dem Sohlenniederhalter gelenkig
verbunden ist. Da die beiden Anlenkpunkte des Sohlenniederhalters relativ nahe beisammen
liegen und der an diesem angelenkte Teil des Kniehebels und der entsprechende Arm
des Doppelhebels unterschiedlich lang sind, ergibt sich bei einer Verschiebung des
Sohlenniederhalters in Längsrichtung der Bindung eine sehr komplizierte Bewegung
des Sohlenniederhalters, in deren Verlauf sich auch der Abstand der Halteleiste des
Sohlenniederhalters von der Oberfläche des Skis ändert. Dadurch ändert sich aber der
Anpreßdruck des Schuhs am Ski in einem erheblichen Ausmaß und damit die bei einer
Auslösung der Bindung bei einem Drehsturz zu überwindenden Reibungskräfte. Dadurch
beeinflussen auch die an vertikalen Flächen im Zehen- oder Fersenbereich des Schuhs
haftenden Schneeauflagen eine Auslösung.
[0005] Ziel der Erfindung ist es diese Nachteile zu vermeiden und einen Fersenbacken der
eingangs erwähnten Art vorzuschlagen, der sich durch einen einfachen Aufbau auszeichnet
und bei dem ein Längenausgleich sowie ein Ausgleich für eine Schneeauflage an der
Sohle ohne wesentliche Änderung der Auslösewerte möglich ist.
[0006] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der Sohlenniederhalter mit dem,
im wesentlichen skifesten Teil formschlüssig lediglich über die Laschenanordnung verbunden
ist und einer der Teile der Raste-Rastbahnanordnung ausschließlich mit dem ski-festen
Teil oder dem Sohlenniederhalter und der andere Teil dieser Anordnung mit dem jeweils
anderen Bauteil verbunden ist, wobei die Rastbahn in an sich bekannter Weise gegen
die Skioberseite schräg geneigt verläuft und einer der beiden Teile der Raste-Rastbahnanordnung
den anderen übergreift.
[0007] Teile in der Längsrichtung des Skis bzw. des Backens gegen die Wirkung der Spannfeder
möglich, wobei dieser Weg von der Laschenanordnung aufgenommen wird. Da lediglich
eine gelenkige Verbindung des Sohlenniederhalters mit dem skifesten Teil, und zwar
jene über die eine Achse der Laschenanordnung, vorgesehen ist ergibt sich bei einer
Verschiebung des Sohlenniederhalters in Längsrichtung gegenüber dem skifesten Teil
praktisch keine Änderung der Anpressung des Schuhs an den Ski. Die eingestellten
Auslösewerte bleiben daher trotz der dabei entstehenden Komprimierung der Spannfeder
weitgehend konstant.
[0008] Aus Gründen einer besonders einfachen Konstruktion ist es vorteilhaft, wenn die
Laschenanordnung an dem vom zweiten Backen abgekehrten Ende des Sohlenniederhalters
angeordnet ist und in der Betriebsstellung des Backens im wesentlichen senkrecht zum
Ski verläuft. Dadurch kann von der Laschenanordnung, auch wenn deren Länge relativ
klein bemessen ist, ein ausreichend großer Weg für einen Längenausgleich der Sohle,
der insbesondere bei Sohlen aus einem hygroskopischen Material von Bedeutung ist,
aufgenommen werden.
[0009] Bei einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fersenbackens ist vorgesehen,
daß die Rastbahn an einem schwenkbar an dem, im wesentlichen skifesten Teil gehaltenen
Arm angeordnet ist und die Raste durch eine an dem Sohlenhalter drehbar gehaltene
Rolle gebildet ist, wobei der Arm durch die Spannfeder abgestützt ist, die ihrerseits
vorzugsweise an einem von einem Auslösemechanismus gesteuerten Widerlager abgestützt
ist. Durch diese Maßnahmen wird erreicht, daß auch bei einem nach einer Auslösung
hochgeschwenkten Sohlenniederhalter die dadurch entstehende Öffnung des Backens durch
den die Rastbahn aufweisenden Arm weitgehend abgedeckt wird, so daß im Falle eines
Sturzes kaum Schnee in das Innere des Backens eindringen kann. Dadurch werden Störungen
in der Funktion des Backens weitgehend vermieden.
[0010] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann vorgesehen sein, daß das vom Auslösemechanismus
gesteuerte Widerlager der Spannfeder in an sich bekannter Weise durch einen in dem
im wesentlichen skifesten Teil des Backens schwenkbar gehaltenen Stützarm und einen,
diesen in der betriebsbereiten Stellung des Backens abstützenden, vom Auslösemechanismus
gesteuerten Rastarm gebildet ist, wobei der Stützarm mit einer die Spannfeder führenden
Koppelstange mit dem die Rastbahn aufweisenden Arm gelenkig verbunden ist und der
Stützarm in an sich bekannter Weise den Rastarm im wesentlichen in Richtung dessen
Längsachse belastet und die Spannfeder vorzugsweise angenähert parallel zur Skioberfläche
verläuft.
[0011] Durch diese Maßnahmen ergibt sich der Vorteil, daß der Rasthebel bereits mit relativ
kleinen Kräften aus seiner den Stützarm abstützenden Lage ausgelenkt werden kann,
wodurch dieser und damit auch die Spannfeder seine bzw. ihre Abstützung verliert und
damit die Verrastung des Sohlenniederhalters mit dem im wesentlichen skifesten Teil
gelöst wird. Dabei ist auch die Abstützung der Spannfeder mittels der Koppelstange
wesentlich, wodurch seine Biegebeanspruchung der Feder, welche zu einer ungleichmäßigen
Belastung der Feder und damit zu deren vorzeitiger Ermüdung führt, sicher vermieden
wird.
[0012] Der erfindungsgemäße Fersenbacken eignet sich grundsätzlich sowohl für eine Anwendung
in Verbindung mit einem auslösbaren Vorderbacken, wie auch in Verbindung mit einem
nicht auslösbaren Vorderbacken, wie er häufig für Tourenbindungen verwendet wird.
Aus Gründen einer hohen Auslösesicherheit ist es jedoch bei einem Einsatz eines erfindungsgemäßen
Fersenbackens in Verbindung mit einem nicht auslösbaren Vorderbacken zweckmäßig, den
ersteren in Verbindung mit einer Bindungsplatte einzusetzen.
[0013] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird daher bei einem erfindungsgemäßen
Fersenbacken für eine Plattenbindung vorgeschlagen, daß der im wesentlichen skifeste
Teil des Backens plattenfest angeordnet ist und die Platte um einen im Bereich des
Durchstoßpunktes der Tibia mit der Skioberseite angeordneten vertikalen Zapfen, sowie
um eine im vorderen Bereich der Platte angeordnete, quer zur Skilängsachse und im
wesentlichen parallel zur Skioberfläche verlaufende Achse drehbar angeordnet und über
einen von dem vertikalen Zapfen beabstandeten, in ein skifestes Widerlager eingreifenden
Zapfen, der vorzugsweise über einen Meßwertwandler mit der Platte oder dem, im wesentlichen
skifesten Teil des Backens verbunden ist, gegen eine Verdrehung gesichert gehalten
ist.
[0014] Dieser Ausführungsform eignet sich besonders für Fersenbacken mit einem elektronisch
gesteuerten Auslöseglied, da damit die auf die Bindung einwirkenden Kräfte auf sehr
kleinen Wegen erfaßt werden können, wobei die geringe, aufgrund der Elastizität der
einzelnen Bauteile, aber auch deren Befestigung auf dem Ski gegebene Verschiebbarkeit
der Platte gegenüber dem Ski ausreicht, um die einwirkenden Kräfte erfassen zu können.
[0015] In diesem Zusammenhang kann weiters vorgesehen sein, daß der Meßwertwandler an einem
dicht geschlossenen Gehäuse angeordnet ist, in dem ein die Ausgangssignale des Meßwertwandlers
verarbeitender elektronischer Auswertekreis samt Stellglied, das den Rastarm steuert,
eingeschlossen sind. Dadurch ergeben sich sehr kurze Leitungswege zur übertragung
der Ausgangssignale des Meßwertwandlers und eine geschützte Anordnung der sehr empfindlichen
elektronischen Bauteile.
[0016] Die Erfindung wird nun an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 schematisch den Aufbau einer Skibindung,
Fig. 2a schematisch einen erfindungsgemäßen Fersenbacken in der Arbeitstellung bei
optimaler Einstellung,
Fig. 2b den Fersenbacken nach Fig. 2a bei geringfügiger Fehleinstellung des Abstandes
zum Vorderbacken,
Fig. 2c den Fersenbacken nach Fig. 2a oder 2b bei einer Fehlstellung durch eine Schneeauflage
an der Sohle,
Fig. 3 den Fersenbacken nach Fig. 2a bis 2c im ausgelösten Zustand,
Fig. 4a und 4b den ausgelösten Fersenbacken nach Fig. 3 während verschiedener Phasen
des Ausdrehens und Abhebens des Fersenbereiches des Skischuhs, und Fig. 5 schematisch
den erfindungsgemäßen Fersenbacken nach der Freigabe des Skischuhs.
[0017] Die in Fig. 1 dargestellte Bindung ist als Plattenbindung ausgebildet, wobei die
Bindungsplatte 1 um einen ballig ausgeführten Zapfen 40 drehbar ist, der im Bereich
des Durchstoßpunktes der Achse der Tibia des Skiläufers mit der Skiebene angeordnet
ist und eine Drehung der Bindungsplatte 1 in der Ebene des Skis ermöglicht. Im vorderen
Bereich der Bindungsplatte 1 weist diese eine Achse 41 auf, die einen in Skilängsrichtung
verlaufenden Schlitz 42 einer skifest angeordneten Halterung 45 durchsetzt, die in
eine, an der Unterseite der Bindungsplatte 1 angeordnete Ausnehmung 3ʹ mit allseitig
großem Spiel hineinragt, wodurch eine beschränkte Verdrehung der Bindungsplatte 1
um den Zapfen 40 und ein Hochschwenken derselbenum die Achse 41 möglich ist.
[0018] Weiters ist im vorderen Bereich der Bindungsplatte 1 ein starrer, nicht auslösbarer
Zehenbacken 43 in Längsrichtung der Bindungsplatte einstell- und feststellbar gehalten.
[0019] Der im hinteren Bereich der Bindungsplatte angeordnete auslösbare Fersenbacken 5
ist mit der Bindungsplatte 1 verbunden, wobei dessen Sohlenniederhalter 17 um die
Achse 9 hochschwenkbar ist. Weiters ist die Bindungsplatte 1 in ihrem hinteren Bereich
mit einem Schaltbaustein 44 fest verbunden, der über Kraftaufnehmer 4 und ein Meßelement
3, das ein kugelkopfförmiges Ende aufweist, in einem skifesten Widerlager 2 abgestützt
ist.
[0020] Dadurch ist die Bindungsplatte 1 in ihrer Lage im wesentlichen fixiert, wobei aber
eine Bewegung der Bindungsplatte 1 im Ausmaß der Meßwege der Kraftaufnehmer 4 möglich
ist, die aufgrund der festen Drehpunkte der Bindungsplatte 1 um den Zapfen 40 und
die Achse 41 die Erfassung der auf die Bindungsplatte 1 einwirkenden Momente ±Mz
und ±My ermöglichen.
[0021] Beim Fersenbacken 5 ist für dessen Sohlenniederhalter 17 eine übliche öffnungsfeder
23 vorgesehen, die an der Bindungsplatte 1 und dem Sohlenniederhalter 17 abgestützt
ist und diesen in Richtung seiner in der Fig. 5 dargestellten, hochgeschwenkten Endstellung
vorspannt.
[0022] Der im wesentlichen haubenförmige Sohlenniederhalter 17 weist eine gegen sein Inneres
vorstehende Nase, auf der eine Rastrolle 16 drehbar gehalten ist, auf, die in der
verriegelten Stellung der Bindung von einem eine Rastbahn 31 aufweisenden Arm 18 übergriffen
ist. Dieser Arm 18 ist an einer Drehachse 28 schwenkbar gehalten, die ihrerseits am
bindungsplattenfesten Teil des Fersenbackens 5 fixiert ist. An dem Arm 18 ist eine
Koppelstange 20 angelenkt, die den Arm 18 mit einem weiteren, um eine mit der Bindungsplatte
1 starr verbundene Drehachse 29 schwenkbar gehaltenen Stützhebel 21 verbindet, wobei
die Koppelstange 20 in an diesen beiden Teilen angelenkten Abstützungen 46 einer
Spannfeder 19 mit einem größeren Spiel und in ihrer Längsrichtung verschiebbar gehalten
ist.
[0023] Zwischen den über die Koppelstange 20 miteinander verbundenen Teilen wirkt die Spannfeder
19, die die beiden Teile auseinander drängt. Damit wird der Arm 18 bei abgestütztem
Stützhebel gegen die Rastrolle 16 gepreßt, wodurch der Sohlenniederhalter 17 an einem
Hochschwenken gehindert ist.
[0024] In dem Fersenbacken 5 ist ein Handauslösekopf 15 über eine Achse 30 schwenkbar gelagert,
wobei dieser Kopf 15 mittels einer Feder 31 gegen seine inaktive Lage vorgespannt
ist. Beim Drücken des Auslösekopfes schwenkt dieser im Gegenuhrzeigersinn bzw. entgegen
der Kraft der Feder 31 und drückt auf den Auslösestift 14, der in einer Durchführung
des Gehäuses 6 des Schaltbausteines 44, der einen Auslösemechanismus umschließt, gehalten
und mittels einer Feder gegen seine, in den Figuren dargestellte, inaktive Lage vorgespannt
ist. Dieser Auslösestift 14 ist z.B. mittels eines 0-Ringes gegen das Gehäuse 6 abgedichtet,
doch ist es auch möglich, den Auslösestift mittels einer Membrane abzudichten, die
über das freie Ende des Auslösestiftes gespannt, oder als Teil des Gehäuses ausgeführt
ist und an der der Auslösekopf 15 zur Anlage bringbar ist.
[0025] Auf dem skifesten Widerlager 2 ist das Meßelement 3 über eine kugelgelenkförmige
Aufnahme abgestützt. Dieses Meßelement 3 weist Kraftaufnehmer 4 auf, die die auf die
Bindungsplatte 1 um deren Drehachsen auftretenden Momente ±My und ±Mz erfassen und
in elektrische Signale umwandeln. Diese Kraftaufnehmer 4, die beliebig z.B. als piezoelektrische
Wandler oder als Dehnungsmeßstreifen ausgebildet sein können, sind mit dem Gehäuse
6 des Schaltbausteines 44 verbunden, in dem eine Batterie, eine Auswerteschaltung,
sowie ein elektromechanisches Auslöseelement, z.B. ein Elektromagnet, und Teile eines
mechanischen Verriegelungssystems der Bindung untergebracht sind. Bezüglich des Auslöseelementes
ist zu bemerken, daß dieses auch durch andere Bauteile, wie z.B. einem piezoelektrischen
Wandler, gebildet sein kann. Der Schaltbaustein 44 selbst ist nicht Gegenstand dieser
Erfindung und kann z.B. gemäß der Anmeldung A 2199/86 ausgebildet sein.
[0026] Der Auslösemechanismus im Schaltbaustein 44 ist über eine dicht durch dessen Gehäuse
6 hindurchgeführte Welle 7 mit einem äußeren Rastarm 22, der aus Gründen eines reibungsarmen
Aufbaues als Rollenhebel ausgebildet ist, drehfest verbunden. Dieser äußere Rastarm
22 stützt im betriebsbereiten Zustand der Bindung einen, um eine mit der Bindungsplatte
starr verbundene Achse 29 schwenkbaren, äußeren Stützhebel 21 ab, der als Widerlager
für die Spannfeder 19 dient, die den, die Rastbahn 31 tragenden Arm 18, wie bereits
erläutert wurde, gegen die Rastrolle 16 des Fersenbackens 5 preßt.
[0027] Wie in den Fig. 2a bis c ersichtlich ist, erfolgt die Abstützung des äußeren Stützhebels
21 an dem äußeren Rastarm 22 derart, daß der äußere Stützhebel 21 mit dem äußeren
Rastarm 22 einen 90° geringfügig übersteigenden Winkel einschließt, um ein Drehmoment
auf den äußeren Rastarm 22 auszuüben, das diesen gegen dessen Entriegelungsstellung
vorspannt. Abgefangen wird dieses Drehmoment vom Auslösemechanismus, der dadurch gegen
seine entriegelte Stellung vorgespannt wird. Dabei unterstützt das auf den Rastarm
einwirkende Moment eine allfällige Auslösung, so daß eine solche auch durch einen
Eisansatz kaum nennenswert behindert wird und mit geringen, durch den Auslösemechanismus
aufgebrachten Kräften eine Auslösung möglich ist.
[0028] Beim Hochschwenken des Sohlenniederhalters 17 nach einer erfolgten willkürlichen
oder unwillkürlichen Auslösung kommt ein Ansatz 27 desselben an dem Ansatz 27ʹ des
Restarmes 22 zur Anlage und dreht diesen in seine Arbeitsstellung zurück. Dieses
Rückdrehen des äußeren Rastarmes 22 bewirkt über die Welle 7 auch ein Rückstellen
des Auslösemechanismus.
[0029] Dieses Zurückdrehen erfordert nur wenig Kraft, da dabei die Spannfeder 19 nur auf
die mittels der Koppelstange 20 verbundenen Teile 18, 21 einwirkt und mit diesen
ein in sich geschlossenes System bildet. Beim nachfolgenden Niederdrücken des Sohlenniederhalters
17 überdrückt dessen Rastrolle 16 den die Rastbahn 31 aufweisenden Arm 18, wobei die
Spannfeder 19 zusammengedrückt wird. Der Sohlenniederhalter 17 ist damit wieder verriegelt.
[0030] Wie aus den Fig. 2 bis 5 zu ersehen ist, erfolgt die Anlenkung des Sohlenniederhalters
17 an der im wesentlichen skifest gehaltenen Platte 1 über eine, z.B. durch ein Paar
von Laschen 11 gebildete Laschenanordnung, die an zwei in der Arbeitsstellung des
Fersenbackens quer zum Ski und parallel zu dessen Oberfläche verlaufenden Achsen,
u.zw. die bereits erwähnte Achse 9, an der der haubenförmige Sohlenniederhalter 17
angelenkt ist, und die Achse 12, die in der Platte 1 bzw. einer von dieser aufragenden
Rippe gehalten ist, gelagert sind. Damit ist der Sohlenniederhalter 17 mit der im
wesentlichen skifesten Bindungsplatte 1 lediglich über die Laschen 11 verbunden,
wobei die Verrastung des Sohlenniederhalters 17 mit der skifesten Bindungsplatte 1
über den die Rastbahn 31 tragenden Arm 16, der schwenkbar an der Bindungsplatte 1
gehalten ist, und die an dem Sohlenniederhalter 17 drehbar gehaltenen Rastrolle 16
erfolgt, die in der Arbeitsstellung des Sohlenniederhalters 17 von der Rastbahn 31
übergriffen ist.
[0031] Wie aus der Fig. 2a, in der die Verhältnisse dargestellt sind, wie sie sich bei einer
optimalen Einstellung der Bindung ergeben, ersichtlich ist, drückt die Spannfeder
19 den Arm 18 in Richtung zum Schuh hin, wobei der Arm 18 an der mit der Bindungsplatte
1 bzw. deren Rippe verbundenen Achse 28 angelenkt ist und gegen die Rastrolle 16 drückt,
wobei sich auch eine in Skilängsrichtung wirkende Kraftkomponente ergibt. Diese Kraftkomponente
bewirkt ein Vorschieben des Sohlenniederhalters 17 in Richtung zum Schuh hin, wodurch
es aufgrund der Anlenkung des Sohlenniederhalters 17 an der tieferliegenden Achse
9 zu einer gegenüber einer vertikalen Stellung der Laschen 11 geneigten Lage derselben
kommt.
[0032] Ist nun eine geringfügige Abweichung von der idealen Einstellung des Fersenbackens
5 gegeben, was z.B. bei Schuhsohlen aus einem etwas hygroskopischen Material oder
durch eine Schneeauflage nicht zu vermeiden ist, so kann diese Abweichung durch die
Anlenkung des Sohlenniederhalters 17 über die Laschen 11 durch die letzteren aufgenommen
werden, wie dies aus der Fig.2b zu ersehen ist. Dabei kommt es zu einer vertikalen
bzw. zu einer leicht nach hinten geneigten Stellung der Lasche 11. Die Spannfeder
19 wird dadurch zwar etwas stärker komprimiert, doch ändert sich dadurch auch der
Angriffspunkt der Spannfeder an dem Arm 18, da dieser vertikaler steht und daher der
Angriffspunkt der Feder nach unten wandert, aber der Abstützpunkt der Feder gleich
bleibt. Bei entsprechender Dimensionierung des Armes 18 und der Teile 21 und 22, sowie
deren Anlenkpunkte ist es möglich, eine von solchen Längenänderungen weitgehend unbeeinflußte
Auslösecharakteristik zu erhalten.
[0033] Ähnliches gilt auch in Bezug auf eine Schneeauflage an der Sohle, wie dies in der
Fig. 2c dargestellt ist. Dabei kommt es aufgrund der erhöhten Lage des Fersenbereiches
der Sohle zu einem Komprimieren der Spannfeder 19, doch führt dies aufgrund der Niegung
der Rastbahn 31 zu einer Veränderung der Hebelverhältnisse, wobei der an der Rastrolle
16 abgestützte Hebelarm des Armes 18 verkürzt wird. Durch entsprechende Dimensionierung
kann daher erreicht werden, daß die Auslösebedingungen nur unwesentlich verändert
werden.
[0034] Fig. 3 zeigt den erfindungsgemäßen Fersenbacken 5 nach dem Auslösen des Schaltbausteines
44. Dabei hat der Rastarm 22 seine, den Stützhebel 21 abstützende Stellung bereits
verlassen und seine Freigabestellung erreicht. Dies ist durch die Entriegelung der
den Stützhebel 21 tragenden Welle im Inneren des Schaltbausteines 44 und durch das
vom Stützhebel 21 auf den Rastarm 22 in Richtung auf dessen Freigabestellung zu wirkende
Moment bedingt. Dadurch hat aber auch die Spannfeder 19 ihr durch die Teile 21, 22
gebildetes Widerlager verloren, wodurch die Spannfeder 19 mit dem Arm 18 und dem Stützhebel
22 nur mehr ein geschlossenes System bildet, das keine Kräfte mehr nach außen ausübt.
Dadurch kann, auch bei kleinen, vom Schuh auf den Sohlenniederhalter 17 ausgeübten
Kräften der Sohlenniederhalter nach hinten verschoben werden, wie dies aus Fig. 4a
und 4b zu ersehen ist, wobei es zu einer Auslenkung der Laschen 11 kommt. Weiters
kann aber der Sohlenniederhalter 17 auch ohne nennenswerten Kraftaufwand nach oben
verschwenkt werden, wobei letzteres noch durch die öffnungsfeder 31ʹ unterstützt
wird.
[0035] Fig. 5 zeigt den erfindungsgemäßen Fersenbacken mit nach einer Auslösung hochgeschwenktem
Sohlenniederhalter 17, wobei, wie bereits erwähnt, durch das Hochschwenken des Sohlenniederhalters
17 der Rastarm 22 und damit der Auslösemechanismus im Schaltbaustein 44 zurückgestellt
wurden. Letzteres erfolgt mit Hilfe des an dem Sohlenniederhalter 17 angeordneten
Ansatzes 27, der an dem Ansatz 27ʹ des Rastarmes 22 zur Anlage kommt und diesen mitnimmt.
1. Fersenbacken (5) für eine Sicherheitsskibindung der bei Überschreiten einer bestimmten,
auf die Bindung einwirkenden Belastung auslösbar ist und bei dem in der Verbindung
eines Sohlenniederhalters (17) mit einem, im wesentlichen skifesten Teil des Backens
eine Laschenanordnung (11) angeordnet ist, die von zwei, in der betriebsbereiten Stellung
des Backens quer zum Ski und parallel zu dessen Oberfläche verlaufenden Achsen (9,12)
durchsetzt ist, wobei der Sohlenniederhalter (17) mit dem, im wesentlichen skifesten
Teil über die Laschenanordnung (11) und die diese durchsetzenden Achsen (9,12) verbunden
ist und diese Teile mit einer federbelasteten Raste-Rastbahnanordnung (16,18) miteinander
verriegelbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Sohlenniederhalter (17) mit dem,
im wesentlichen skifesten Teil formschlüssig lediglich über die Laschenanordnung (11)
verbunden ist und einer der Teile der Raste-Rastbahnanordnung (16,18) ausschließlich
mit dem skifesten Teil oder dem Sohlenniederhalter (17) und der andere Teil dieser
Anordnung mit dem jeweils anderen Bauteil verbunden ist, wobei die Rastbahn in an
sich bekannter Weise gegen die Skioberseite schräg geneigt verläuft und einer der
beiden Teile der Raste-Rastbahnanordnung (16,18) den anderen übergreift.
2. Fersenbacken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Laschenanordnung
(11) an dem vom zweiten Backen abgekehrten Ende des Sohlenniederhalters (17) angeordnet
ist und in der Betriebsstellung des Backens im wesentlichen senkrecht zum Ski verläuft.
3. Fersenbacken nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastbahn
(31) an einem schwenkbar an dem, im wesentlichen skifesten Teil gehaltenen Arm (18)
angeordnet ist und die Raste durch eine an dem Sohlenniederhalter (17) drehbar gehaltene
Rolle (16) gebildet ist, wobei der Arm (18) durch die Spannfeder abgestützt ist, die
ihrerseits vorzugsweise an einem von einem Auslösemechanismus gesteuerten Widerlager
(22,21) abgestützt ist.
4. Fersenbacken nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
vom Auslösemechanismus gesteuerte Widerlager der Spannfeder (19) in an sich bekannter
Weise durch einen in dem, im wesentlichen skifesten Teil des Backens schwenkbar gehaltenen
Stützarm (21) und einen, diesen in der betriebsbereiten Stellung des Backens abstützenden,
vom Auslösemechanismus gesteuerten Rastarm (22) gebildet ist, wobei der Stützarm (21)
mit einer die Spannfeder führenden Koppelstange (19) mit dem die Rastbahn (31) aufweisenden
Arm (18) gelenkig verbunden ist und der Stützarm in an sich bekannter Weise den Rastarm
im wesentlichen in Richtung dessen Längsachse belastet und die Spannfeder (19) vorzugsweise
angenähert parallel zur Skioberfläche verläuft.
5. Fersenbacken nach einem der Ansprüche 1 bis 4, für eine Plattenbindung, dadurch
gekennzeichnet, daß der im wesentlichen skifeste Teil des Backens plattenfest angeordnet
ist und die Platte (1) um einen im Bereich des Durchstoßpunktes der Tibia mit der
Skioberseite angeordneten vertikalen Zapfen (40), sowie um eine im vorderen Bereich
der Platte (1) angeordnete, quer zur Skilängsachse und im wesentlichen parallel zur
Skioberfläche verlaufende Achse (41) drehbar angeordnet und über einen von dem vertikalen
Zapfen (40) beabstandeten, in ein skifestes Widerlager (2) eingreifenden Zapfen (3),
der vorzugsweise über einen Meßwertwandler (4) mit der Platte oder mit dem, im wesentlichen
skifesten Teil des Backens verbunden ist, gegen eine Verdrehung gesichert gehalten
ist.
6. Fersenbacken nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Meßwertwandler (4) an einem dicht geschlossenen Gehäuse (6) angeordnet ist, in dem
ein die Ausgangssignale des Meßwertwandlers verarbeitender elektronischer Auswertekreis
samt Stellglied, das den Rastarm (22) steuert, eingeschlossen sind.