(19)
(11) EP 0 272 440 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.06.1988  Patentblatt  1988/26

(21) Anmeldenummer: 87116838.1

(22) Anmeldetag:  14.11.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B42F 21/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 27.11.1986 DE 3640560

(71) Anmelder: Mappei-Organisationsmittel GmbH
D-42327 Wuppertal (DE)

(72) Erfinder:
  • Heyer, Hans
    D-5600 Wuppertal 1 (DE)

(74) Vertreter: Rieder, Hans-Joachim, Dr. et al
Rieder & Partner Anwaltskanzlei Postfach 11 04 51
42304 Wuppertal
42304 Wuppertal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Registraturhilfsmittel


    (57) Die Erfindung betrifft eine Ablagemappe, Karteikasten oder dergleichen gestaltetes Registratur-Hilfsmittel mit an einer Randkante vorgesehener Kennzeichnungs-Mar­kierung, wobei das Kennzeichen von der hinter einem randseitigen Fenster (4) liegenden Teilfläche einer Einstellscheibe (6) gebildet ist und wobei weiter das Fenster (4) im Falzbereich einer Umschlagfahne (11) ausgebildet sein kann, im wesentlichen auf einer Seite einer Falzlinie (F) und die Einstellscheibe (6) auf der anderen Seite der Falzlinie anbringbar sein kann.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Registraturhilfsmittel mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.

    [0002] Durch die US-PS 1 220 402 sind sogenannte Reiter be­kannt. Diese auf dem Reiterkopf ein Symbol tragenden Reiter können am Mappenrand festgeklebt werden. Es handelt sich um einen im Grunde U-förmig gestalteten Streifen, der durch einen eine kleine Sollbruchstelle stehenlassenden, quergerichteten Trennschnitt in die einzelnen Reiter unterteilt ist. Der Reiterkopf enthält eine versteifende Einlage, die mitdurchtrennt ist.

    [0003] Zur Seiten-Kennzeichnung eines Buches oder dergleichen ist es weiter bekannt (FR-PS 1 205 432), im Randbereich des Seitenblocks nach außen hin offene Nischen auszu­stanzen und in diesem Bereich eine Kennzeichenmarkie­rung anzubringen. Hierzu dienen von einem Streifen abtrennbare Faltetiketten, deren gerade Faltfuge mit der Seitenkante des Blattes fluchtet, also sich quer durch den lichten Raum spannt.

    [0004] Neben solchen festen Kennzeichenmarkierungen gibt es aber auch auswechselbare an Karteikarten. Diesbezüglich ist auf die AT-PS 305 205 zu verweisen. Dort ist so vorgegangen, daß der Karteikartenrand im Wege der Klebezuordnung einen Taschenkörper trägt, in dem ein Symbolträger, bspw. ein Namenskärtchen, von oben her randüberragend, eingesteckt wird. Die Variabilität all dieser Organisationsmittel ist relativ gering.

    [0005] Andererseits sind Glückwunschkarten mit verstellbaren Zahlen auf dem Markt. Träger der Zahlen sind Scheiben, welche hinter einem gemeinsamen, kartenmittig liegenden Fenster einen Teilabschnitt der nebeneinander angeordne­ten Ränder der Scheiben zur Sicht freigeben. Diametral gegenüberliegend überragt der Scheibenrand zur Betäti­gungszugänglichkeit den rechten und linken Kartenrand.

    [0006] In Kenntnis solcher Registraturhilfsmittel hat sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe gestellt, ein Regi­straturhilfsmittel der eingangs bezeichneten Art bei einfacher Herstellung und Handhabung in der Variabili­tät der Symbole zu verbessern.

    [0007] Gelöst ist diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angege­bene Erfindung.

    [0008] Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Registraturhilfsmittels dar.

    [0009] Zufolge solcher Ausgestaltung ist ein Registraturhilfs­mittel der eingangs genannten Art von erhöhtem Ge­brauchswert erzielt: Die Markierung ist schnell ein­stell- und änderbar. Das Kennzeichen ist einfach von der hinter einem randseitigen Fenster liegenden Teilflä­che einer Einstellscheibe gebildet. Die Teilfläche ist vorzugsweise eine Sektorfläche. Bei der üblichen Größe solcher Registraturhilfsmittel, insbesondere von Ablage­mappen, kann sich die entsprechend bemessene Scheibe über den gesamten Grundzuschnitt der Mappen-Rückwand erstrecken, d.h. es läßt sich eine große Umfangslänge für die Symbole nutzen. Eine besondere Lehre der Erfin­dung geht auch dahin, daß das Fenster im Falzbereich einer Umschlagfahne ausgebildet ist, im wesentlichen auf einer Seite einer Falzlinie, und daß die Einstell­scheibe auf der anderen Seite der Falzlinie anbringbar ist. Soweit von einer Benutzungslage des Registratur­hilfsmittels ausgehend die Umschlagfahne von der Vorder­seite nach hinten umgeschlagen wird, befindet sich das (randseitige) Fenster in der Vorderseite bzw. dem nicht umgeschlagenen Teil des Registraturhilfsmittels, und soweit die Umschlagfahne von der Rückseite nach vorne umgeschlagen wird, befindet sich das Fenster zweckmäßi­gerweise in der Umschlagfahne. Optimiert ist die Kenn­zeichnungsmöglichkeit durch mehrere in Reihe überlap­pend angeordnete Einstellscheiben hinter sektorförmigen Fenstern. Hier entsteht sogar die bei Zahlenschlössern gegebene hohe Variationsmöglichkeit. Die teilweise Überlappung der Einstellscheiben hilft zudem Raum zu sparen. Bei Zahlensymbolen würde eine von 1 bis 0 (10) reichende Zahlenreihe genügen. Bei Buchstabensymbolen könnte eine Einteilung auf zwei Einstellscheiben hinrei­chend sein. Die jeweilige Nummer- und/oder Buchstaben­kombination läßt sich bequem einstellen bzw. verändern dadurch, daß der Einstellscheibenumfang über die eine Fensterrahmenkante vorsteht. Eine vorteilhafte Weiterbildung besteht überdies darin, daß die Einstell­scheiben durch Klebung gegen Drehen blockierbar sind. Es kann sich hier um eine scheibenseitige Kleberschicht handeln oder auch um klassischen Leim. Meist genügt aber schon ein kleiner Leimtropfen. Vorteilhaft ist es auch in diesem Zusammenhang, daß eine Umschlagfahne mit einer Klebefläche versehen ist und die Klebefläche durch Umschlagen der Umschlagfahne zur lösbaren Festset­zung auf die Einstellscheibe aufbringbar ist. Beispiels­weise kann dies eine Weichgummischicht sein, wie sie aus den "Post- it"-Notizblöcken bekannt ist. Entspre­ chend müßten die Einstellscheiben natürlich aus einem Material gefertigt sein, von welchem diese Klebeschich­ten ohne Zerstörung wieder abziehbar sind. Etwa aus Kunststoff. Damit ist in sehr vorteilhafter Weise eine unveränderbare Festlegung der eingestellten Kodierung im umgeschlagenen Zustand der Umschlagfahne erreicht, durch einfaches Öffnen der Umschlagfahne kann aber die Kodierung etwa bei einer neuen Nutzung der Mappe oder dergleichen beliebig wieder geändert werden. Weiter bringt die Erfindung in Vorschlag, daß die Einstell­scheiben in einer in einen Schacht oder dergleichen einsteckbaren Einheit zusammengefaßt sind. Günstig ist es dabei, wenn diese Einheit als Abschnitt eines Strei­fens gestaltet ist. Ein solcher Streifen läßt sich als Wickelvorrat halten und je nach Bedarf ablängen. Eine weitere Möglichkeit der Fixierung der Einstellscheiben besteht darin, daß das Streifenträgermaterial die Ein­stellung der Einstellscheiben fixiert. Es kann dazu einfach mit einer normalerweise durch Schutzpapier abgedeckten Selbstklebeschicht ausgerüstet sein. Ande­rerseits besteht natürlich auch die Möglichkeit diese Vorkehrungen an der Unterseite der Einstellscheiben vorzusehen. Weiter besteht auch die Möglichkeit, druck­abhängige Kleber einzusetzen. Die äußere Klebeschicht würde dann aus einem nur leicht haftend wirkenden Kle­ber bestehen. Die darunterliegende Schicht wird bei Druckanwendung durch diese Schicht hindurchgetrieben, um mit der Mappenwand dann eine innige Klebeverbindung einzugehen. Optimiert ist die Kodierung durch mehrere um eine Achse drehbare, aufeinanderliegende Einstell­scheiben, von denen die jeweils vordere (und gegebenen­falls nächste) mit einer Sektorfläche ein Fenster bil­det. Diese Ausgestaltung wird vorzugsweise eingesetzt, wenn nur wenig Raum für die Anwendung entsprechender Organisationsmittel besteht bzw. man überhaupt eine gedrungene Kennzeichen-Markierung wünscht. Hinsichtlich der Bildung eines separaten Organisationsmittels erwei­st es sich weiter als vorteilhaft, wenn die Einheit einen um die eine Fensterrahmenkante gefalteten Träger besitzt. Hierdurch entsteht nicht nur eine gute, doppel­seitige Lagerung für die Einstellscheiben, sondern auch eine Art Schutzschacht, welcher selbst höheren mechani­schen Beanspruchungen bestens gewachsen ist. Eine ande­re Möglichkeit der Bildung eines solchen Einstellschei­ben-Schachtes besteht in der Heranziehung der Ablegemap­pe selbst, indem so vorgegangen wird, daß die Fenster von einem als Umschlagfahne gestalteten Randabschnitt der Ablagenmappen-Rückwand gebildet sind. Die Fenster können in kongruentem Grundriß auch bis in die Rückwand reichen, so daß dann auch etwa unterseitig vorgesehene Symbole sichtbar sind. Der Zuschnitt der Ablagemappe braucht in dieser Beziehung nur entsprechend breiter gewählt zu werden. Überraschend hat sich herausge­stellt, daß die Einstellscheiben im aufgeklappten Zu­stand, insbesondere auch bei Aufbringung auf der Umschlagfahne, für einen Betrachter in gewöhnlicher Ausrichtung aufgebracht werden können, bei Betrachtung von der Aufbringfläche aus, die Symbole der Einstell­scheibescheibe bei Anbringung des Fensters auf der gegenüberliegenden Seite der der Falzlinie jedoch auch im umgeschlagenen Zustand in der gewünschten Ausrich­tung erscheinen, nicht etwa auf dem Kopf stehend oder dergleichen. Schließlich läßt sich der wie weiter oben geschilderte gebildete Schacht an der einen Schmalseite von der Umschlagfahne der Ablagemappe verschließen. Auch diese Vorkehrung läßt sich stanztechnisch gleich mitberücksichtigen. Durch die noch getroffene Maßnah­me, daß der Rand der Einstellscheiben gekerbt ist, ergibt sich eine erleichterte Verstellbarkeit, bei­spielsweise schon durch die erhöhte Rauhigkeit. Der Benutzer braucht andererseits nur mit der Bleistift­spitze in die Kerbe oder ein Loch einzufahren und die Scheibe in der gewünschten Richtung um ihre Achse zu verlagern. Eine diesbezüglich günstige Positio­nierung der Kerbe besteht darin, daaß diese auf der Winkelhalbierenden der Sektorfläche liegt. Diese verbes­serte Zugänglichkeit erfordert dabei aber zwei Schalt­schritte, was, gemessen an dem erzielten Handhabungsvor­teil, gerne hingenommen wird. Als günstig erweist sich schließlich eine Verrastung im Bereich einer oder zweier Kerben. Letztere wirken mit den Enden der Fen­ster-Rahmenkante zusammen.

    [0010] Hinsichtlich einer drehbaren Befestigung der Einstell­scheiben geht eine weitere Lehre der Erfindung dahin, daß eine Einstellscheibe in zwei die Einstellscheibe sekantenartig überspannenden Schlitzführungen gelagert ist. Es ist keinerlei Ausbildung einer Achse oder der­gleichen erforderlich. Überdies können die Einstell­scheiben jederzeit aufgrund ihrer gewöhnlich vorhande­nen Flexibilität einfach aus einer derartigen Lagerung entnommen werden.

    [0011] Alternativ hierzu ist es auch möglich, die Einstell­scheiben aus einer aus einem Kunststoffträger ausgeform­ten Achse zu lagern. Bevorzugt wird hierbei so vorgegan­gen, daß die Achse durch Tiefziehen einer teils ringför­migen Ausformung aus einem Träger gebildet ist und die kreisringförmige Ausformung zur Halterung der Ein­stellscheibe umgestülpt ist. Bei optimal flacher Ausge­staltung ergibt sich eine gute Drehbarkeit und gleichzeitig Halterung der Einstellscheibe.

    [0012] Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand zeichnerisch veranschaulichter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 eine Ansicht eines Registraturhilfsmittels am Beispiel einer Ablagemappe in geschlosse­nem Zustand, gemäß dem ersten Ausführungsbei­spiel,

    Fig. 2 dieselbe geöffnet,

    Fig. 3 den Schnitt gemäß Linie III-III in Fig. 1, und zwar in gegenüber Fig. 1 vergrößerter Widergabe,

    Fig. 4 den Scheibensatz einer Doppelscheibe in Draufsicht, wobei eine ein sektorales Fenster aufweist, also ein zweites Ausführungsbei­spiel,

    Fig. 5 die Draufsicht auf eine weiter abgewandelte Einstellscheibe,

    Fig. 5 eine Scheibeneinheit als separates Organisationsmittels in Montage-Zwischenstel­lung,

    Fig. 7 einen taschenbildenden Träger einer Einheit,

    Fig. 8 die Einheit als Abschnitt eines Streifens, die überlappend angeordneten Einstellscheiben tragend,

    Fig. 9 einen Querschnitt durch einen Kunststoffträger mit einer Ausformung zur Bildung einer Achse,

    Fig. 10 einen Querschnitt zur Fig. 9, mit ausgeformter Achse und auf dieser gehalter­ten Einstellscheibe und

    Fig. 11 eine Halterung einer Einstellscheibe mittels Schlitzführungen.



    [0013] Die dargestellte Ablagemappe besteht aus einem ein­stückigen Faltzuschnitt aus Papier, Karton, Kunststoff­folie oder dergleichen. Durch Falten um eine Falzlinie 1, welche die Falzkante der Mappe bildet, läßt sich der eine Vorderwand 2 bildende Abschnitt des Zuschnitts auf den die Rückwand 3 desselben bildenden Abschnitt schlagen.

    [0014] Die zur Faltkante 1 parallel verlaufende Randkante 2ʹ springt über der korrespondierenden Randkante 3ʹ der Rückwand 3 etwa daumenbreit zurück. Dieses Maß ist mit x bezeichnet und läßt eine dortige randseitige Kennzei­chenmarkierung M sichtfrei.

    [0015] Das Kennzeichen der entsprechenden Markierung ist von der hinter einem Fenster 4 liegenden Sektorfläche 5 einer Einstellscheibe 6 gebildet.

    [0016] Die ebenfalls aus Papier, Pappe, Kunststoffolie oder dergleichen bestehende Einstellscheibe 6 trägt in Rand­nähe über den ganzen Umfang verteilt ober- und gegebe­nenfalls unterseitig Symbole S. Wie der Fig. 1 entnehm­bar, kann es sich hier um Nummern in numerischem An­stieg handeln oder aber um Buchstaben in alphabetischer Reihenfolge, wie dies Fig. 4 veranschaulicht. Im Falle der Nummernsymbole ist eine Zehnerteilung angewandt mit den Ziffern von 1 bis 0 (10). Die alphabetische Reihen­folge ist auf zwei auf einer gemeinsamen Achse anzuord­nenden Einstellscheiben vorgesehen (Fig. 4). Die eine Scheibe trägt auf den Sektorflächen 5 die Buchstaben A bis M. Die Fortsetzung ergibt sich aus der benachbar­ten Scheibe in Fig. 4, nämlich in der Reihe N bis Z.

    [0017] Um hier eine Durchsicht auf die Fortsetzungsscheibe sicherzustellen, weist die den alphabetischen Anfang wiedergebende, also obenauf anzuordnende Einstell­scheibe ein Fenster 7 auf, welches im randnahen Be­reich der Kontur einer Sektorfläche 5 entspricht.

    [0018] Wie insbesondere etwa aus Fig. 6 ersichtlich, welche auch als Ausschnitt einer größeren, gewöhnlichen Mappe verstanden werden kann, ist bevorzugt, daß das Fenster 4 im Falzbereich einer Umschlagfahne 11 ausge­bildet ist, im wesentlichen auf einer Seite einer Falzlinie F, bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel in Fig. 6 auf der oberen Seite der Falzlinie F und daß die Einzelscheibe 6 auf der anderen Seite der Falzlinie F, bei dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 6 in der Zeichnung auf der unteren Seite, anbringbar ist. Hinzu kommt, wie weiter unten noch im einzelnen erläutert, daß bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 das Fen­ster als Doppelfenster beidseitig der Falzlinie ausge­bildet ist.

    [0019] Obwohl eine einzige, auf das Breitenmaß der Rückwand 3 abgestellte Einstellscheibe bzw. Doppelscheibe etc. vorgesehen sein könnte, bringen die dargestellten Aus­führungsbeispiele durchweg eine Mehrfachanordnung ent­sprechender Einstellscheiben 6. Diese erstrecken sich in beim Ausführungsbeispiel in vertikaler Reihe und sind überlappend einander zugeordnet. Hier ist eine dachschindelartige Überlappung zufolge der Dünnwand­igkeit des Materiales ebenso denkbar wie eine wechsel­weise Oben-Unten-Anordnung. Die von den zentralen Ach­sen y bestimmte Anordnungslinie ergibt sich deutlich aus den Fig. 2 und 8. Das Überlappungsmaß z (Fig. 2) ist geringer als der Radius der Einstellscheiben 6. Hierdurch bleibt genügend Zwischenraum 8 zwischen den Scheibenrändern einander benachbarter Einstellscheiben.

    [0020] Wie den Fig. 1 und 2 entnehmbar, ragt der fensterseiti­ge Abschnitt des Einstellscheiben-Umfanges über die dortige Fenster-Rahmenkante 4ʹ hinaus, welche mit der Randkante 3ʹ der Rückwand 3 der Ablagemappe fluchtet. Dieser praktisch kreisabschnittartige, also segmentför­mige Überstand 6ʹ erleichtert die Drehbetätigungs-Hand­habung zwecks Einstellung der Ziffern- oder Buchstaben­kombination. Soll jedoch auf eine entsprechend exponier­te Lage des Einstellscheiben-Umfangsabschnittes verzich­tet werden, so bietet sich bezüglich des Scheibenzu­schnitts die in Fig. 6 wiedergegebene Ausführungsform an, gemäß welcher dieser Abschnitt zufolge zehnkän­tiger Umrißgestalt der Einstellscheibe zurückgeschnit­ten ist und so praktisch mit der Randkante 3ʹ fluchtet. Um dabei dennoch eine erleichterte Verstellmöglich­keit zu schaffen, ist hier so vorgegangen, daß der Rand dieser Einstellscheiben 6 Kerben 9 aufweist. Diese erstrecken sich in gleicher Winkelverteilung am Umfang der Einstellscheibe. Beim Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 4,5 und 8 liegen die Kerben 9 auf der Winkelhalbie­renden der Sektorflächen 5. Unter Berücksichtigung der gegebenen Fensterbreite, die mit den Sektorbegrenzungs­linien abschließt, werden bei der Verstellung zwei Schaltschritte erforderlich. Das Verstellen geschieht einfach durch Einführen beispielsweise einer Bleistift­spitze oder dergleichen in den in Richtung der Achse y konvergierenden Kerbenraum.

    [0021] Andererseits kann aber auch eine entsprechende Kerbe zwischen den Sektorflächen 6 vorgesehen sein, und zwar ebenfalls randseitig offen. Diese Version ergibt sich aus Fig. 5. Die diesbezüglichen Kerben tragen die Bezugsziffern 9ʹ. Diese Kerben lassen sich zur Positi­onssicherung nutzen, indem sie im Bereich der Enden der Fenster-Rahmenkante 4ʹ verrasten. Die Enden sind stabile Faltkehren und daher zur Bildung der "Rastnocken" gut geeignet.

    [0022] Die Zuordnung der Kennzeichen-Markierung M an der Abla­gemappe kann auf verschiedene Weise günstig erfolgen. Beim Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 1 bis 3 ist ein sie aufnehmender Schacht 10 am Ablagemappenkörper selbst realisiert. Erzielt ist dieser durch eine beim Stanzschnitt gleich mitberücksichtigte Umschlagfahne 11. Dieser als paralleler Streifen an die Randkante 3ʹ der Rückwand 3 über eine Falzlinie an­schließende Randabschnitt ist von einer Breite, die mindestens dem Durchmesser der Einstellscheibe 6 entspricht. Beim Ausführungsbeispiel ist sogar noch eine etwas größere Breite gewählt, die als Anklebe­oder Anheftrand 12 genutzt wird. Das hat den Vorteil, daß der Schacht 10 (vergl. Fig. 3) zum Aufnahmeraum 13 der Mappe hin verschlossen ist. So kann kein Einlagegut in den Bereich der Mechanik der Kennzeichen-Markierung M geraten.

    [0023] Die Verachsung geschieht zweckmäßig durch Einziehen eines Hohlniets 14 (siehe Fig. 3), dessen Schaft - eine zentrale Durchbrechung 15 sowie deckungsgleiche Durch­brechungen 16 und 17 von Umschlagfahne 11 und Rück­wand 3 durchsetzend- außenseitig den jeweiligen Niet­kopf formt. Darüber hinaus ist jedoch noch eine alterna­tive Verachsung möglich, wie weiter unten im einzel­nen beschrieben.

    [0024] Statt dieser unmittelbaren Anbringung der Einstell­scheiben 6 am Mappenkörper bietet das Ausführungsbei­spiel gemäß Fig. 8 eine Lösung an, bei der die Einstell­scheiben auf einem besonderen Streifen 18 aus Trägerma­terial angebracht sind. Diese einstellscheibenbestückte Einheit E wird in den Schacht 10 eingeschoben. Die Lagesicherung ergibt sich zum einen aus einer gewissen Klemmwirkung der aufeinandergefalteten schachtbildenden Abschnitte der Rückwand 3 und andererseits aus einer den Schacht 10 von unten her verschließenden, auf der unteren Schmalseite der Rückwand ansetzenden Umschlag­fahne 19 der Rückwand 3. Definiert ist diese Umschlag­fahne 19 durch eine Falzlinie, welche praktisch die untere, kürzere Randkante 3ʺ der Rückwand bildet. Gegenüber dieser Randkante 3ʺ der Rückwand springt die korrespondierende, auf dem überwiegenden Längenab­schnitt parallel verlaufende Randkante 2ʺ der Vorder­wand 2 zurück, allerdings in einem geringeren Abstand als das Maß X im Bereich der längeren Randkante 3ʹ der Ablagemappe.

    [0025] Ein solcher, die aufgenieteten Einstellscheiben eben­falls in überlappender Anordnung tragender Streifen 18 kann als Einheit E aber auch gemäß Vorschlag in Fig.7 mit einem so die Einheit E ummantelnden Faltkörper umgeben sein. Letztere bildet seinerseits so einen um die Fenster-Rahmmnkante 4ʹ gefalteten Träger 20. Der wie eine Falttasche gestaltete Träger 20 ist beider­seits der genannten Fenster-Rahmenkante symmetrisch gestaltet, weist endseitig durch eine Falzlinie 21 abgeteilte Verbindungsfahnen 22 auf. Diese können eine schutzpapierabgedeckte Selbstklebeschicht tragen, wel­che zum verbindenden Zusammenfalten des Trägers entfernt werden. Die Fenster 4 erstrecken sich in beide Falzhälften hinein und besitzen den aus Fig. 2 ersicht­lichen sektoralen Zuschnitt. Die sich verjüngenden Fen­sterkanten sind auf die Achse y ausgerichtet, enden aber im genügenden Abstand zu dieser Lagerzone. Der diesbezügliche Fensterrahmenabschnitt verläuft wiederum parallel zur Randkante 3ʹ der Rückwand 3.

    [0026] Zur Befestigung dieser Kennzeichen-Markierung M können klassische Heftklammern eingesetzt werden. Andererseits ist aber auch eine Klebezuordnung denkbar. Dazu braucht nur eine Rückfläche, gegebenenfalls nur die Verbindungs­fahne 22 klebebeschichtet zu sein. Der Schacht trägt ebenfalls das Bezugszeichen 10.

    [0027] Der Träger 18 kann zu einer Vorratsrolle gewickelt sein, um entsprechend der gewünschten Menge an Einstell­scheiben bloß quer abgeschnitten zu werden. Fig. 8 zeigt einen solchen Abschnitt eines zusammenhängenden Streifens.

    [0028] Die Einstellscheiben 6 lassen sich nach der Codierung, falls gewünscht, durch Klebung gegen Drehung sichern. Hier genügt es praktisch, einen Klebetropfen in die eine oder andere Berührungszwischenfläche einzutragen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, das Streifen-­Trägermaterial mit einer Klebefläche zu versehen, die durch Schutzpapier abgedeckt ist. Soll die bis dahin drehbewegliche Zuordnung der Einstellscheiben 6 aufgege­ben werden, so braucht lediglich der vorzugsweise in kleinere Abschnitte unterteilte Abdeckstreifen abgezo­gen zu werden. Eine entsprechende Lösung bietet sich auch in Umkehrung an, indem die trägerseitige Untersei­te der Einstellscheiben mit einer abgedeckten Klebe­schicht versehen ist. Besonders empfiehlt es sich, die Klebeschicht durch einen Weichgummi-Klebestreifen zu bilden, wie er etwa bei den "Post-it"-Notizblöcken bekannt ist. Hier kann einerseits durch Aufsetzen oder Aufbringen der Einstellscheiben auf die Klebeschicht bzw. umgekehrt eine Festsetzung der Einstellscheiben erreicht werden, andererseits aber auch eine Änderung der Kodierung einfach durch Abnehmen des die Klebe­schicht tragenden Streifens oder der Einstellscheiben von der Klebeschicht durchgeführt werden.

    [0029] Der Träger kann, zum erleichterten Einschieben in den Schacht -wie aus Fig. 8 ersichtlich- spitz zugeschnit­ten sein (strichpunktierte Linie).

    [0030] Die noch mobile Stellscheiben-Situation hat den Vorteil einer Wiederverwendung bei Ablage der Ablagemappe; der Träger 18 kann nach Umklappen der Umschlagfahne 19 aus dem Schacht 10 herausgeschüttelt werden (dies gilt auch für die Einheit E) und einer neuen Ablagemappe oder sonstigen Registratur-Hilfsmittel einverleibt werden.

    [0031] Die Umschlagfahnen 19 reichen bis zu den Eckzonen, sind aber bezüglich ihrer schmaleren Stirnkanten vor allem im Überlappungsbereich zurückgeschnitten. Die beidseiti­ge Fensterausbildung schafft eine zweiseitige Sichtmög­lichkeit.

    [0032] Bezüglich der Einstellscheiben kann es sich auch um Blanko-Scheiben handeln, so daß der Benutzer selbst die individuell gewünschten Symbole schreiben oder bei­spielsweise aufstempeln kann.

    [0033] Eine alternative Möglichkeit zur Halterung einer Ein­stellscheibe 6 auf einer Achse ist in den Fig. 9 und 10 dargestellt. Hierbei ist die Einstellscheibe 6 auf einer aus einem Kunststoffträger ausgeformten Achse 27 gelagert. Die Achse 27 ist durch Tiefziehen einer kreis­ringförmigen Ausformung 28 aus den Träger 26 gebildet und die kreisringförmige Ausformung 28 ist sodann zur Halterung der Einstellscheibe 6 umgestülpt (Fig. 10). Die Ausformung 28 ist im einzelnen so vorgenommen, daß (Fig. 9) ein Bodenbereich 29 in Ebene des Trägers 26 verbleibt. Dieser Bodenbereich 29 liegt auch noch bei ausgebildeter Achse 27 (Fig. 10) vor.

    [0034] Eine weitere alternative vorteilhafte Möglichkeit zur Lagerung einer Einstellscheibe 6 ist in Fig. 11 darge­stellt. Die Einstellscheibe 6 ist hierbei in zwei die Einstellscheibe 6 sekantenartig überspannenden Schlitz­führungen 25 gelagert. Diese können einfach durch Ein­schnitte in einen Träger 26 gebildet sein, der hierbei etwa aus einem Kunststoffmaterial oder auch aus einem Papiermaterial bestehen kann.

    [0035] Im Hinblick auf die beigefügten Ansprüche kann nach dem Anspruch 8 in Abhängigkeit von einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, ein weiterer Anspruch auch darauf gerichtet sein, daß die Einheit als Abschnitt eines Streifens gestaltet ist.

    [0036] Desweiteren kann ein Anspruch darauf gerichtet sein, in Abhängigkeit eines oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, daß das Streifen-Trägermaterial die Einstel­lung der Einstellscheiben fixiert.

    [0037] Es kann auch ein Anspruch darauf gerichtet sein, in Abhängigkeit eines oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, daß mehrere um eine Achse drehbare, aufeinan­derliegende Einstellscheiben vorgesehen sind, von denen die jeweils vordere (und gegebenenfalls nächste) mit einer Sektorfläche ein Fenster bildet.

    [0038] Nach dem Anspruch, welcher die Einheit als einen um die eine Fensterrahmenkante gefalteten Träger kennzeichnet, kann ein Anspruch auch darauf gerichtet sein, in Abhän­gigkeit von einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, daß die Fenster von einem als Umschlagfahne gestalteten Randabschnitt der Ablagenmappen-Rückwand gebildet sind.

    [0039] Weiter kann nach dem Anspruch, welcher den Rand der Einstellscheiben als gekerbt kennzeichnet, ein Anspruch darauf gerichtet sein, in Abhängikeit von einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, daß die Kerbe in der jeweiligen Grundstellung der Einstellscheiben auf der Winkelhalbierenden der Sektorfläche liegt.

    [0040] Schließlich kann ein Anspruch noch darauf gerichet sein, in Abhängigkeit von einem oder mehreren der vor­hergehenden Ansprüche, daß eine Verrastung gegeben ist im Bereich einer oder mehrerer Kerben.

    [0041] Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombinati­on für die Verwirklichung der Erfindung in ihrer ver­schiedensten Ausgestaltung von Bedeutung sein.


    Ansprüche

    1. In Form einer Ablagemappe, Karteikasten oder derglei­chen gestaltetes Registratur-Hilfsmittel mit an einer Randkante vorgesehner Kennzeichen-Markierung, dadurch gekennzeichnet, daß das Kennzeichen von der hinter einem randseitigen Fenster (4) liegenden Teilfläche einer Einstellscheibe (6) gebildet ist.
     
    2. Registratur-Hilfsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fenster (4) im Falzbereich einer Umschlagfahne (11) ausgebildet ist, im wesentli­chen auf einer Seite einer Falzlinie (F) und daß die Einstellscheibe (6) auf der anderen Seite der Falzlinie anbringbar ist.
     
    3. Registratur-Hilfsmittel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mehrere in Reihe und überlappend angeordnete Einstellscheiben (6) hinter sektorförmigen Fenstern (4).
     
    4. Registratur-Hilfsmittel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilfläche eine Sektorfläche (5) ist.
     
    5. Registratur-Hilfsmittel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Einstellscheiben-Umfang über die eine Fenster-­Rahmenkante (4ʹ) vorsteht.
     
    6. Registratur-Hilfsmittel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellscheiben (6) durch Klebung gegen Drehen blockierbar sind.
     
    7. Registratur-Hilfsmittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichent, daß eine Umschlagfahne (11) mit einer Klebefläche versehen ist und die Klebefläche durch Umschlagen der Umschlagfahne (11) zur lösbaren Festset­zung auf die Einstellscheibe (6} aufbringbar ist.
     
    8. Registratur-Hilfsmittel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellscheiben (6) zu einer in einen Schacht (10) oder dergleichen einsteckbaren Einheit (E) zusammenge­faßt sind.
     
    9. Registratur-Hilfsmittel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einheit (E) einen um die eine Fensterrahmenkante (4ʹ) gefalteten Träger (20) besitzt.
     
    10. Registratur-Hilfsmittel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schacht (10) an der einen Schmalseite her von einer Umschlagfahne (19) der Ablagemappe verschlossen ist.
     
    11. Registratur-Hilfsmittel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand der Einstellscheiben (6) gekerbt ist.
     




    Zeichnung






















    Recherchenbericht