[0001] Diese Erfindung bezieht sich auf eine Changiereinrichtung für eine Spulmaschine
zur Aufwindung von endlosen synthetischen Filamentgarnen.
Stand der Technik
[0002] Changiereinrichtungen werden in Spulmaschinen gebraucht, um einen aufzuwindenden
Faden während des Spulenaufbaus in der axialen Richtung der Spule hin- und herzubewegen.
Die Einrichtung ist üblicherweise als ausbaubare Einheit am Maschinenrahmen befestigt.
Die Einheit enthält einen Träger (normalerweise ein Gehäuse), die Changiervorrichtung
selber und antriebsübertragende Elemente, um Antriebskräfte von einem in der Maschine
vorgesehenen Motor auf die Changiervorrichtung zu übertragen.
[0003] Die heute noch konventionelle Changiervorrichtung hat eine Nutenwalze und einen Fadenführer,
welcher über ein sogenanntes Schiff in die Nute der Walze eingreift. Beispiele dieser
Konstruktion sind in den US-Patenten 3664596 und 3934831 zu finden. Neulich sind Alternativ-Konstruktionen
in der Form von sogenannten Flügel-Changierungen, Riemenchangierungen und anderen
vorgeschlagen worden, siehe z.B. die deutsche DOS 3516475 und DAS 1535091.
[0004] Die vorliegende Erfindung kann mit allen diesen Changierungstypen benützt werden.
[0005] In einer Spulmaschine für Endlos-Filamenten sind die Spulen oder Packungen auf einen
drehbaren, fliegend gelagerten Spulendorn aufgebaut. Die Changiereinrichtung erstreckt
sich parallel zum Spulendorn und über mindestens diejenige Länge des Spulendorns,
worauf im Gebrauch Spulen aufzubauen sind. Der Träger der Einrichtung ist also normalerweise
an einem Ende am Maschinenrahmen befestigt. Eine solche Anordnung ist z.B. in der
britischen Patentschrift 1304609 beschrieben und gezeigt worden, wobei die verschiedenen
Elemente nur schematisch angedeutet werden. In der in dieser britischen PS beschriebenen
Anlage werden viele Filamentgarne je zu einer Spule auf individuelle Spulendorne aufgewunden.
Jeder Spulendorn und daher seine entsprechende Changiereinrichtung ist relativ kurz.
Heutzutage werden viel längere Spulendorne gebraucht, und es werden meistens eine
Mehrzahl von Packungen gleichzeitig auf einem einzigen Spulendorn aufgebaut, z.B.
bis zu acht. Die Changiereinrichtungen müssen auch entsprechend länger konstruiert
werden, wobei die Anzahl einzelner Changiervorrichtungen in jeder Changiereinrichtung
der Anzahl der auf dem Dorn aufzuwindenden Fäden entspricht.
[0006] Bei solchen langen Einrichtungen in einer Anlage des in der britischen PS beschriebenen
Typs ist es offensicht lich schwierig, eine Befestigung zwischen dem Träger (Gehäuse)
der Einrichtung und dem Maschinenrahmen zu lockern, ohne andere Teile der Anlage abbauen
zu müssen.
[0007] Nicht alle Spulmaschinen für Endlos-Filamente werden zu einer Anlage des erwähnten
Types zusammengesetzt. Viele Maschinen werden in einzelnen Spinnpositionen gebraucht,
worin der Zugang zu den Maschinenteilen relativ leicht ist. In unserer europäischen
Patentanmeldung Nr. 86108531.4 (eingereicht am 20. Juni 1986) und in der entsprechenden
Anmeldung in den Vereinigten Staaten Nr. 06/879292 (eingereicht am 27. Juni 1986)
ist es aber vorgeschlagen worden, dass sogar einzelne Spulmaschinen eine "Vollverschalung"
erhalten sollten, was der Zugang zu einzelnen Komponenten natürlich erschweren kann.
Die Handhabung einer Befestigung am inneren Ende (d.h. das am Maschinenrahmen nächste
Ende) einer Changiereinrichtung, kann dann erhebliche Schwierigkeiten darbieten.
Bei zunehmender Länge der Einrichtung ist es auch ungünstig, das ganze Gewicht nur
durch eine Befestigung am inneren Ende zu tragen.
[0008] Es ist nun eine Aufgabe dieser Erfindung, solche Schwierigkeiten zu vermeiden.
[0009] Eine Changiereinrichtung gemäss dieser Erfindung enthält, wie auch die schon üblichen
Changiereinrichtungen, eine Trägerpartie, mindestens eine vom Träger in einer vorgegebenen
Anordnung getragene Changiervorrichtung und Antriebselemente für die Changiervorrichtung.
Der Träger hat vorzugsweise eine Länge, welche mindestens der Länge des Spulbereiches
der Spulmaschine entspricht.
[0010] Die neue Changiereinrichtung ist durch Mittel gekennzeichnet, welche beim Einbau
der Einrichtung in eine Spulmaschine mit entsprechenden Mitteln in der Maschine zusammenarbeiten,
um mindestens eine und vorzugsweise alle der folgenden drei Funktionen auszuüben:
1. den Träger an mindestens zwei in der Längsrichtung in Abstand stehenden Stellen
zu stützen,
2. den Träger in einer vorgegebenen Betriebsstellung gegenüber der Maschine ohne
eine Befestigung am inneren Ende der Einrichtung zu positionieren, und
3. die Einrichtung während des Einbaus in die Maschine bzw. Ausbaus aus der Maschine
zu führen.
[0011] Diese Funktionen dienen den folgenden Zwecken:
1. Das Stützen des Trägers an mindestens zwei in der Längsrichtung in Abstand stehenden
Stellen erhöht die effektive Steifheit der Einrichtung in ihrer Längsrichtung, was
bei immer länger werdenden Changiereinrichtungen ein grosser Vorteil ist. Vorzugsweise
wird der Träger über seiner ganzen Länge gestützt, oder mindestens an beiden Enden.
Ein Ueberhang ist aber akzeptabel, sofern der Träger selber steif genug ist, dem von
ihm getragenen Gewicht ohne unakzeptable Durchbiegung zu widerstehen. Das Mittel zu
diesem Zweck kann eine auf dem Träger vorgesehene Stützfläche sein, welche nach dem
Einbau auf einer entsprechenden Fläche in der Maschine aufliegen kann.
2. Die Positionierung ohne Befestigung am inneren Ende ermöglicht den Einbau in die
Maschine bzw. Ausbau aus der Maschine ohne Zugang zum inneren Ende der Einrichtung,
was bei langen Einrichtungen und knappen Platzverhältnissen auch ein grosser Vorteil
darstellt. Die Alternativlösung - eine vom äusseren Ende betätigbare, positionierende
Befestigung am inneren Ende - wäre sicher schwierig zu realisieren, ohne die erforderliche
Genauigkeit der Positionierung gegenüber anderen Maschinenelementen zu beeinträchtigen.
Das Mittel zu diesem Zweck kann mindestens eine auf dem Träger vorgesehene Anschlagsfläche
umfassen, welche nach dem Einbau an einem in der Maschine vorgesehenen Anschlag anliegen
kann.
3. Die Führung der Einrichtung während des Einbaus bzw. des Ausbaus gewährleistet
ein vorbestimmtes Einführungsmodus, so dass die Einrichtung von einer vorgegebenen
Position (vorzugsweise an der Vorderseite der Maschine) eingeführt werden kann, ohne
dabei durch andere Maschinenelemente verhindert zu werden. Vorzugsweise erfolgt die
Einführung durch eine Bewegung der Einrichtung in der eigenen Längsrichtung. Die Führung
sollte so erfolgen, dass die Einrichtung in die vorgegebene Betriebsstellung in der
Maschine geführt wird. Das Mittel zu diesem Zweck kann ein Teil des Trägers sein,
welcher beim Einbau bzw. Ausbau in einer an der Maschine vorgesehenen Führungsbahn
läuft, z.B. können der Träger und die Maschine mit ineinandergreifenden Teilen versehen
sein, so dass die Teile, nachdem sie miteinander in Eingriff stehen nur zu vorbestimmten
Bewegungen relativ zueinander frei sind.
[0012] Normalerweise wird der Antrieb für die Changierung von einer in der Maschine vorgesehenen
Antriebsquelle an die Changiereinrichtung übertragen werden müssen. Zu diesem Zweck
kann die Einrichtung mit einem Element ei ner automatisch zusammenfügbaren Kupplung
versehen werden.
[0013] Vorzugsweise ist die neue Changiereinrichtung auch mit einer manuell betätigbaren
Verriegelung versehen, um die Einrichtung in der genannten Betriebsstellung zu halten.
Falls die Maschine mit einer Vollverschalung versehen ist, kann die Anordnung so getroffen
werden, dass die Changiereinrichtung erst nach Oeffnung der Maschinentür aus der
Maschine herausgenommen werden kann.
[0014] Steuerungsverbindungen können so angeordnet werden, dass die Maschine nicht in Betrieb
genommen werden kann, bis eine Changiereinrichtung in die genannte Betriebsstellung
gebracht worden ist. Entsprechend kann angeordnet werden, dass die Changiereinrichtung
nicht aus der Maschine herausgenommen werden kann, bis die Maschine einen vorbestimmten
Zustand (Stillstand) erreicht hat.
[0015] Als Beispiel wird nun eine Ausführung der Erfindung anhand der Figuren der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Frontansicht einer vollverschalten Spulmaschine gemäss der oben erwähnten
europäischen Patentanmeldung mit einer schematisch angedeuteten Modifikation gemäss
dieser Erfindung,
Fig. 2 einen Querschnitt durch eine praktische Ausführung der in Figur 1 angedeuteten
Modifikation,
Fig. 3 eine Seitenansicht des vorderen Endes der Changiereinrichtung von Fig. 2,
Fig. 4 eine Seitenansicht des hinteren Endes der gleichen Einrichtung.
[0016] Figur 1 stellt im wesentlichen eine Kopie der Fig. 10 unserer europäischen Patentanmeldung
Nr. 86108531.4 dar. Die Figur ist nur in bezug auf die Changierung 22 geändert worden,
wie nachstehend beschrieben wird. Vorerst aber werden die anderen Teile der dargestellten
Maschine beschrieben werden, um die "Umgebung" der erfinderischen Neuerungen zu zeigen.
Der Gebrauch der Bezugszeichen in Fig. 1 entspricht dem Gebrauch in Fig. 10 der europäischen
Anmeldung.
[0017] Die dargestellte Maschine umfasst ein Gehäuse, welches in der Figur nicht gesehen
werden kann, da es direkt hinter den gezeigten Teilen steht. Vor dem Gehäuse hat die
Maschine eine "Arbeitszone", wo gelieferte Fäden zu Spulen (Packungen) gebildet werden.
Eine Kontaktwalze 18 (Antriebswalze oder Tachowalze) und zwei Spulendorne 24, 26
ragen aus dem Gehäuse in die Arbeitszone hinaus. Das Gehäuse selber enthält Trag-
und Antriebskomponenten für diese Teile 18, 24, 26. Diese allgemeine Anordnung ist
in unserem europäischen Patent Nr. 73930 beschrieben worden, und Weiterentwicklungen
davon sind in unserer britischen Patentanmeldung Nr. 8531151 zu finden.
[0018] Vorzugsweise gemäss unserer europäischen Patentanmeldung Nr. 86108531.4 erhält die
Arbeitszone der Maschine eine "Vollverschalung", wovon in der Fig. 1 eine Grundplatte
10, ein Deckel 12, eine Seitenwand 14 und eine Vorderwand 20 schematisch angedeutet
werden. Die Vorderwand 20 besteht aus einem feststehenden Teil 30 und einem Türaggregat
32. Letzteres ist durch Angeln (nicht gezeigt) an seinem linken Rand mit der linken
Seitenwand (nicht gezeigt) der Verschalung verbunden. Das Aggregat kann nach vorn
um eine vertikale Schwenkachse gedreht werden, um den freien Zugang zur Arbeitszone
zu gewährleisten. Normalerweise ist es aber durch eine Verriegelung 104 in der geschlossenen
Position in der Vorderwand 20 gehalten.
[0019] Das Türaggregat 32 umfasst einen Rahmen 38, eine untere Dofftüre 40 und eine obere
Dofftüre 42. Diese Dofftüren sind im Rahmen 38 vertikal bewegbar, wie in der europäischen
Patentanmeldung ausführlich beschrieben wird. Wenn die untere Dofftüre 40 nach oben
bewegt wird, können Fadenpackungen vom unteren Spulendorn 26 abgenommen und durch
leere Hülsen ersetzt werden. Aehnlicherweise können Fadenpackungen vom oberen Dorn
24 durch leere Hülsen ersetzt werden, wenn die obere Dofftüre 42 nach unten gebracht
worden ist. Die Bezugszeichen 44 und 46 deuten jeweilige Glasscheiben an, welche die
visuelle Ueberwachung des Zustandes der Arbeitszone erlauben. Mit dem Bezugszeichen
28 ist der Fadenlauf durch einen Schlitz 34 im Deckel 12 angedeutet. Während einer
Einfädelungsphase laufen die aufzuwindenden Fäden durch einen weiteren Schlitz 33
im Deckel 12 wieder aus der Maschine hinaus, bis sie von einem der Spulendorne 24,
26 übernommen werden. Eine Deckplatte 35 für diesen zweiten Schlitz 33 ist dann um
eine Drehachse 37 in eine vertikale Position (durch strichpunktierte Linien angedeutet)
geschwenkt, um den Schlitz 33 zu öffnen. Während des normalen Betriebes ist der Schlitz
33 durch die Platte 35 abgedeckt (voll ausgezogene Linien).
[0020] Die Bezugszeichen 162, 164, 166, 168, 170 weisen auf verschiedene Kanäle hin, welche
aus dem nicht gezeigten Gehäuse in die Arbeitszone hinausragen. Durch den Kanal 162
werden verschiedene Leitungen bis zum Türaggregat 32 geführt. Die Kanäle 164, 166
dienen zur Speisung der Arbeitszone mit Kühlluft, welche über die Kanäle 168, 170
wieder aus der Arbeitszone abfliesst. Einzelne Spulmaschinen dieses Typs können also
individuell klimatisiert werden.
[0021] Der vorerwähnte Fadenlauf 28 erstreckt sich vom Schlitz 34 um die Kontaktwalze 18
zu einem Aufwindebereich, welcher im europäischen Patent 73930 und der britischen
Patentanmeldung 8531151 beschrieben wird, aber in Fig. 1 nicht gezeigt ist, da er
für diese Erfindung keine Rolle spielt. Da Fig. 1 eine Vorderansicht darstellt, ist
nur ein Fadenlauf 28 zu sehen, obwohl eine Mehrzahl von Fäden in vorbestimmten Abständen
der Walze 18 entlang gleichzeitig verarbeitet werden können. Einfachheitshalber
wird in der weiteren Beschreibung nur ein Faden erwähnt. Was für diesen Faden gesagt
wird, gilt aber für alle gleichzeitig verarbeiteten Fäden.
[0022] Die Changierung 22 bewirkt eine Hin- und Herbewegung des Fadens in die axiale Richtung
der Walze 18, gerade bevor der Faden diese Walze erreicht. Fig. 1, wie Fig. 10 der
europäischen Patentanmeldung, deutet eine konventionelle Changierung mit einer Nutenwalze
23 und einem von der Nutenwalze bewegten Fadenführer 21 an. Diese Changierung erstreckt
sich vom nicht gezeigten Gehäuse parallel zur Walze 18 in die Arbeitszone der Maschine
hinaus, und ihr vorderes Enden liegt im Teil 30 der Vorderwand 20 unter der Bedienungstafel
36. Die Anordnung dieser Changierung in der ganzen Maschine ist Sache dieser Erfindung
und wird nun auch anhand der anderen Figuren näher erläutert.
[0023] Die ganze Changiereinrichtung ist in Fig. 2 mit dem Bezugszeichen 50 angedeutet.
Diese Einrichtung umfasst einen Träger 52, welcher als Gussteil gebildet ist und sich
über die ganze Länge der Arbeitszone der Maschine erstreckt. Eine Antriebswelle 27
für die Nutenwalze 23 ist zur Drehung um die eigene Längsachse 25 (Fig. 4) in einer
hinteren Endpartie 54 und einer vorderen Endpartie 56 (Fig. 3) des Trägers 52 gelagert.
An seiner Unterseite ist der Träger 52 mit einer nach aussen öffnenden Nute 58 (Fig.
2 und 4) versehen. Beidseits dieser Nute bietet der Träger 52 eine Oberfläche 60 (Fig.
2) nach aussen an.
[0024] Der Träger 52 ist als Gehäuse für die Nutenwalze gebildet, hat aber in seiner nach
der Maschinenarbeitszone gerichteten Längsseite eine Oeffnung 53. Diese Oeffnung
ist zum grössten Teil durch zwei Leisten 55, 57 überdeckt, wobei aber eine lineare
Führungsbahn für den Fadenführer 21 freigelassen wird. Das Bezugszeichen 59 weist
auf einen Stift hin, welcher in der oberen Leiste 55 eingebaut ist, und den Faden
während eines Spulenwechsels in den Fadenführer 21 drängt.
[0025] Auf der Oberseite des Trägers 52 sitzt eine Einheit 62, welche während der Einfädelungsphase
zum Einsatz kommt. Diese Einheit umfasst ein sogenanntes Einzugsblech 64, welches
durch einen Hebel 66 drehbar um eine Achse 68 getragen ist.
[0026] Der Hebel 66 ist in einer oberen Position gezeigt, welche er während des normalen
Betriebes einnimmt und dadurch das Blech 64 in einer zurückgezogenen Position hält.
Während der Einfädelung kann der Hebel 66 nach unten (in Fig. 2 im Gegenuhrzeigersinn)
um die Achse 68 geschwenkt werden, um das Blech 64 in eine durch strichpunktierte
Linien angedeutete Abdeckposition zu bringen, was das Eindringen des Fadens in den
Fadenführer 21 verhindert. Bevor der Faden von einem Spulendorn 24 oder 26 übernommen
worden ist, wird das Einzugsblech 64 in seine zurückgezogene Position zurückbewegt,
um den Faden 21 für das normale Changieren freizugeben.
[0027] Die Einheit 62 umfasst weiter ein Abhebeblech 70. Dieses Blech ist auch drehbar
gelagert (Einzelheiten nicht gezeigt), so dass es aus einer zurückgezogenen Position
(in Fig. 2 gezeigt) durch Drehung im Uhrzeigersinn in eine Betriebsposition gebracht
werden kann. Das Abhebeblech wird während der Wechselphase (d.h. während der Faden
von einem Dorn zum andern übergeben wird) oder beim Fadeneinzug in diese Betriebsposition
bewegt, um den Faden in einen gegenüberstehenden Hilfsfadenführer (nicht gezeigt)
zu schieben. Diese Funktion ist im allgemeinen in unserem US-Patent Nr. 3920193 beschrieben
worden, wird also hier nicht näher erläutert.
[0028] Die hintere Endpartie 54 des Trägers 52 trägt automatisch einsteckbare Verbindungen
72, 74, wodurch die Einheit 62 mit Luftdruck gespiesen werden kann. Ausserdem ragt
die Drehwelle 27 am hinteren Ende der Changiereinrichtung 50 über ihre Lagerung in
der Endpartie 54 hinaus und trägt an ihrem hinteren Ende ein innerlich verzahntes
Kupplungselement 29. Die Zusammenarbeit der Elemente 29, 72, 74 mit entsprechenden
Verbindungselementen am nicht gezeigten Gehäuse der Maschine wird nachstehend näher
beschrieben werden.
[0029] An der vorderen Endpartie 56 des Trägers 52 ist ein Fortsatz 72 (Fig. 3) befestigt.
Dieser Fortsatz trägt einen Handgriff 74 und eine Verriegelung, welche allgemein
mit dem Bezugszeichen 76 angedeutet wird. Die Verriegelung umfasst einen Hebel 78,
welcher durch eine Drehachse 80 im Fortsatz 72 zwischen seinen Enden drehbar gelagert
ist. An seinem vorderen Ende, welches aus dem Fortsatz 72 hinausragt, ist der Hebel
78 mit einem Knopf 82 versehen. Sein hinteres Ende ragt in einen Querschlitz 84 in
einem Stift 86 hinein. Dieser Stift ist durch eine geeignete Führung (nicht gezeigt)
für Bewegungen senkrecht zur Länge der Changiereinrichtung 50 geführt, namlich zwischen
einer Betriebsstellung (in Fig. 3 gezeigt), worin der Stift 86 aus der Oberseite des
Fortsatzes 72 hinausragt und einer zurückgezogenen Stellung (nicht gezeigt), worin
der Stift 86 innerhalb des Fortsatzes 72 liegt. Eine Torsionsfeder (nicht gezeigt)
übt auf den Hebel 78 eine Vorspannung aus, welche ihn im Uhrzeigersinn gegen einen
nicht gezeigten Anschlag drückt, wobei der Stift 86 in seine Betriebsstellung gezwungen
wird. Durch Schwenken des Hebels 78 im Gegenuhrzeigersinn gegen diese Vorspannung
kann der Stift 86 zurückgezogen werden.
[0030] Die Maschine (Fig. 1) ist mit einem Balken 88 versehen, welcher sich an der rechten
Seitenwand 14 zwischen dem Gehäuse und dem Teil 30 der Vorderwand 20 erstreckt. Der
Balken ist steif in seiner Längsrichtung und kann mit Vorteil als ein Element des
Maschinenrahmens vor gesehen werden. Oberhalb dieses Balkens 88 ist eine Oeffnung
90 in der Vorderwand 20 gelassen, durch welche die Changiereinrichtung 50 in die Maschine
eingeführt werden kann. Der Balken 88 hat einen Keil 92, welcher sich über die ganze
Länge des Balkens 88 erstreckt. Biedseits des Keils 92 ist der Balken 88 mit einer
Fläche 94 versehen, welche durch Zusammenarbeit mit der Fläche 60 des Trägers als
Stützfläche für die Changiereinrichtung 50 dient.
[0031] Die Changiereinrichtung 50 muss von einer Position an der Vorderseite der Maschine
in die Arbeitszone eingeführt werden, und dies kann erst dann durchgeführt werden,
wenn das Türaggregat 32 in seine offene Position geschwenkt wird (nicht gezeigt).
Die hintere Endpartie (Fig. 4) der Einrichtung ist dann auf das vordere Ende des Balkens
88 gelegt, wobei der Keil 92 des Balkens in die Nute 58 des Trägers 52 hineinragt.
Die Einrichtung 50 wird dann in ihrer eigenen Längsrichtung gegen das Gehäuse der
Maschine geschoben, wobei die Fläche 60 an der Unterseite des Trägers 52 auf die Fläche
94 an der Oberseite des Balkens 88 anliegt. Der Keil 92 und die Nute 58 bilden eine
Gleitführung, welche die richtige Einstellung der Einrichtung 50 in der Richtung radial
zur Walze 18 während dieser Verschiebung gewährleistet. Insgesamt bilden die Fläche
94 und der Keil 92 eine Gleitbahn für die Changiereinrichtung während ihrer Einführung.
[0032] Das Verschieben der Einrichtung 50 wird fortgesetzt, bis die Stirnseite 96 (Fig.
4) am hinteren Ende des Trägers 52 an der Vorderwand des nicht gezeigten Gehäuses
anliegt. Dabei rastet sich das Kupplungselement 29 in Eingriff mit einem entsprechenden
Kupplungselement (nicht gezeigt) auf eine Antriebswelle eines Motors, welcher an
der Hinterseite der Vorderwand des Gehäuses befestigt ist (nicht gezeigt). Die zwei
Kupplungsteile bilden zusammen eine automatisch zusammenfügbare Kupplung, wodurch
Antriebskräfte vom Motor an die Drehwelle 27 der Changiereinrichtung übertragen werden
können. Geeignete Kupplungen sind die BO-Wex Typen der Firma Kupplungstechnik GmbH
in Rheine, BRD.
[0033] Bevor die Stirnseite 96 an der Vorderwand des Gehäuses zum Anliegen kommt, stecken
sich die Verbindungselemente 72, 74 in entsprechenden Verbindungselemente auf der
Vorderwand des Gehäuses ein, so dass Druckluft von einer im Gehäuse vorgesehenen Quelle
(nicht gezeigt) an die Einheit 62 (Fig. 2) gespiesen werden kann.
[0034] Während der Endphase der Einführung stösst der Stift 86 (Fig. 3) gegen die Vorderseite
des Teils 30 und wird nach unten gegen die Vorspannung der nicht gezeigten Torsionsfeder
gedrückt, so dass er die Einführung nicht verhindert. Wenn die Stirnseite 96 an der
Vorderwand des Gehäuses anliegt, wird das äussere Ende des Stiftes 86 in eine Oeffnung
in einem Element 98 (Fig. 1 und 3) aufgenommen, welches fest am Maschinenrahmen montiert
ist. Während Stift 86 in Verbindung mit Element 98 bleibt, kann die Changiereinrichtung
50 nicht entlang ihrer Gleitbahn bewegt werden.
[0035] Nach Einführung der Einrichtung 50 wird das Türaggregat 32 in seine geschlossene
Position zurückgeschwenkt. In diesem Zustand überlappt die Randpartie des Rahmens
38 an der (in Fig. 1) rechten Seite des Aggregates 32 die linke Randpartie des Fortsatzes
72 (Fig. 3). Diese Ueberlappung wird auch schematisch in Fig. 2 durch die Linien 100
angedeutet, welche die Position des Türrandes gegenüber dem Träger 52 andeutet. Während
das Türaggregat 32 in seiner geschlossenen Position bleibt, kann also die Changiereinrichtung
50 nicht aus der Maschine entnommen werden, gleichgültig, ob der Knopf 82 betätigt
wird, um die Vorrichtung 76 zu entriegeln oder nicht. Wie ir unserer europäischen
Patentanmeldung 86108531.4 ausführlich beschrieben ist, kann das Türaggregat 32 nur
dann aus seiner geschlossenen Position gedreht werden, wenn die Maschine in einem
vorgegebenen, sicheren Zustand ist. Während die Maschine betriebsbereit bleibt, muss
die Einrichtung 50 in ihrer Betriebsposition bleiben.
[0036] Das Element 98 (Fig. 1) kann auch mit einem Fühler (nicht gezeigt) versehen werden,
welcher auf die Verriegelungs-Einstellung des Stiftes 86 reagiert. Wenn die Vorrichtung
76 durch Betätigung des Knopfes 32 entriegelt wird, liefert der Fühler ein Signal,
welches den normalen Betrieb der Maschine verhindert. Die Maschine kann also ohne
eine richtig eingeführte Changiereinrichtung 50 nicht in Betrieb gesetzt werden.
[0037] Die Fläche 94 auf dem Balken 88 dient als Stützfläche für den Träger 52, welcher
daher nicht mehr freiliegend von einem Ende getragen werden muss. Die auf die Walze
18 gerichtete Fläche 59 (Fig. 2) in der Nute 59 dient als eine Anschlagsfläche, welche
an einer entsprechenden Fläche auf dem Keil (Fig. 1) anliegt und dabei die Stellung
des Trägers 52 in der radialen Richtung gegenüber der Walze 18 (senkrecht zum Fadenlauf)
definiert - und zwar über die ganze Länge des Trägers und der Walze. Die Stirnseite
96 (Fig. 4) dient ebenfalls als eine Anschlagsfläche, welche am Maschinengehäuse
anliegt und dabei die Stellung der volleingeführten Einrichtung 50 in der Längsrichtung
definiert.
[0038] Es kann auch von Vorteil sein, die volleingeführte Changiereinrichtung 50 gegen ihre
Stützfläche 94 zu drücken, so dass ihre Position auch in der vertikalen Richtung eindeutig
definiert ist. Ein geeignetes Spannmittel zu diesem Zweck umfasst eine von aussen
betätigbare Kolben-und-Zylinder-Einheit 67 (gestrichelt angedeutet, Fig. 2), welche
am Maschinenrahmen 69 befestigt ist. Nachdem die Einrichtung 50 in ihre Betriebsposition
gebracht worden ist, kann die Einheit 67 mit Luft gespiesen werden, um die Kolbenstange
65 nach unten zu stossen. Dabei schlägt sie auf einen Sockel 63, welcher an der Oberseite
des Gehäuses 52 befestigt ist. Es kann eine Mehrzahl solcher Spannmittel der Changiereinrichtung
50 entlang verteilt werden.
Andere Varianten
[0039] Die Erfindung ist keineswegs auf die dargestellte Ausführung eingeschränkt. Es ist
vorteilhaft, wenn eine Führung vorhanden ist, um die Changiereinrichtung während
der Einführung zu leiten, und Mittel vorhanden sind, um die Stellung der voll eingeführten
Changiereinrichtung gegenüber dem Fadenlauf 28, bzw. der Walze 18, zu definieren.
In der dargestellten Ausführung sind diese Funktionen beide mindestens zum Teil durch
den Keil 92 ausgeübt. Diese Funktionen können aber durch separate Teile erfüllt werden,
wobei während der Einführung die Chan giereinrichtung in die vorbestimmte Stellung
geleitet werden sollte.
[0040] Eine Stützfläche, welche die Einrichtung in ihre Betriebsposition trägt ist auch
ein Vorteil. In der dargestellten Ausführung ist diese Fläche 94 gerade am Führungskeil
92 angeordnet, was aber nicht zwingend notwendig ist. Die Stützfläche muss auch nicht
unterhalb der Einrichtung angeordnet werden. Die Einrichtung könnte z.B. von einer
Schiene hängen oder durch eine auf der Seitenwand 14 befestigten Schiene getragen
werden.
[0041] Es ist auch nicht unbedingt notwendig, die Stützfläche und die Führung über die ganze
Länge der Einrichtung vorzusehen. Die Einrichtung muss aber während der ganzen Einführung
sauber geführt und in ihrer Betriebsposition sicher getragen werden. Sie soll auch
in der Längsrichtung nicht durchbiegen können.
[0042] Die Erfindung ist nicht auf die Verwendung von Changiervorrichtungen mit Nutenwalzen
eingeschränkt. Andere Changierungstypen sind in der Einleitung dieser Patentschrift
erwähnt worden, und noch weitere Typen sind mit dieser Erfindung brauchbar. Wo die
Changiereinrichtung selber keine Antriebsquelle enthält, was aus Platzgründen normalerweise
der Fall sein wird, kann die Einrichtung mit einer automatisch zusammenfügbaren Kupplung
versehen werden, wobei die Erfindung nicht auf die gezeigte Kupplung eingeschränkt
ist. Eine Magnetkupplung könnte benutzt werden. Das Wort "automatisch" in diesem
Zusammenhang bedeutet nicht, dass die Zusammenarbeit zwischen den Kupplungsteilen
bloss durch die Einführungsbewegungen zustande gebracht wird. Eine separate Betätigung
zum Einrasten der Kupplungsteile kann auch vorgesehen werden, wobei das Betätigungselement
am vorderen Ende der Einrichtung vorgesehen werden sollte.
[0043] Die Erfindung ist auch nicht auf die Anwendung in der gezeigten Maschine eingeschränkt.
Sie kann mit Vorteil in einer Maschine mit nur einem einzigen Spulendorn verwendet
werden, z.B. in einer Anlage gemäss dem vorerwähnten britischen Patent Nr. 1304609.
Sie bringt offensichtlich ihre grössten Vorteile, wo die Changierung von der Vorderseite
der Arbeitszone in die Maschine eingeführt werden sollte, weil die Längsseiten der
Arbeitszone überhaupt nicht oder nur schwer zugänglich sind.
[0044] Eine Ueberlappung der Vordertür mit der Changiereinrichtung ist natürlich nicht
wesentlich für die Erfindung. Wo die Einrichtung vor Entriegelung der Vordertür
nicht aus der Maschine entnommen werden sollte, kann eine separate Verriegelung für
die Einrichtung vorgesehen werden, welche aber gleichzeitig mit der Verriegelung
104 (Fig. 1) für die Vordertür betätigt wird.
[0045] Wo die ganze Maschinenanordnung dies erlaubt, kann die Führungs- und Trägerfunktion
für die Changiereinrichtung durch ein einziges, am Maschinenrahmen befestigtes Element
ausgeführt werden, z.B. eine Führungsstange an der Maschine kann mit einem Rohr an
der Einrichtung zusammenarbeiten.
[0046] Die Changiereinrichtung kann auch andere Elemente umfassen, z.B. ein Rad 105 (strichpunktiert,
Fig. 4), welches mit der Welle 27 dreht und im Betrieb mit einem in der Maschine angebrachten
Sensor 103 zusammenwirkt, um ein von der Drehgeschwindigkeit bzw. Winkelstellung der
Welle 27 abhängiges Signal zu erzeugen.
[0047] "GB 8531 151 entspricht EU 229 294"
1. Eine Changiereinrichtung zum Einbau in eine Spulmaschine zur Aufwindung von Fäden
aus synthetischen Endlosfilamenten, welche einen Träger, mindestens eine auf den
Träger montierte Changiervorrichtung und Antriebselemente für die Vorrichtung enthält,
dadurch gekennzeichnet,
dass Mittel vorhanden sind, welche beim Einbau mit entsprechenden Mitteln in der Maschine
zusammenarbeiten, um mindestens eine der folgenden drei Funktionen auszuüben:
a) den Träger an mindestens zwei in der Längsrichtung in Abstand stehenden Stellen
zu stützen,
b) den Träger in einer vorgegebenen Betriebsstellung gegenüber der Maschine ohne eine
Befestigung am inneren Ende der Einrichtung zu positionieren, und
c) die Einrichtung während des Einbaus in die Maschine bzw. Ausbaus aus der Maschine
zu führen.
2. Eine Einrichtung gemäss Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Träger mit einer sich in der Längsrichtung erstreckenden Stützfläche versehen
ist, welche mit einer entsprechenden Stützfläche in der Maschine zusammenarbeiten
kann, um die zwei Stützstellen zu bilden.
3. Eine Einrichtung gemäss Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die auf dem Träger vorgesehene Stützfläche sich über die ganze Länge des Trägers
erstreckt.
4. Eine Einrichtung gemäss Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Träger mindestens mit einer Anschlagsfläche versehen ist, welche mit einem
Anschlag in der Maschine zusammenarbeiten kann, um die Stellung der Einrichtung gegenüber
dem Fadenlauf in der Maschine zu definieren.
5. Eine Einrichtung gemäss Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Träger mit mindestens zwei Anschlagsflächen versehen ist, wovon bei Zusammenarbeit
mit entsprechenden Anschlägen in der Maschine die eine die Stellung der Einrichtung
in der Längsrichtung und die andere die Stellung der Einrichtung in mindestens einer
Querrichtung definieren kann.
6. Eine Einrichtung gemäss irgendeinem der vorangehenden Ansprüchen,
dadurch gekennezeichnet,
dass der Träger mit einem Teil versehen ist, welcher beim Einbau in die Maschine
bzw. Ausbau aus der Maschine mit einer in der Maschine vorgesehenen Führungsbahn zusammenarbeiten
kann.
7. Eine Changiereinrichtung gemäss irgendeinem der vorangehenden Ansprüche in Kombination
mit einer Spulmaschine mit einer die Arbeitszone abschlies senden Vordertür,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einrichtung nicht aus der Maschine entnommen werden kann, bis die Vordertüre
geöffnet wird.
8. Eine Changiereinrichtung gemäss irgendeinem der vorangehenden Ansprüche, worin
die Changiereinrichtung durch einen in der Maschine vorgesehenen Motor anzutreiben
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebselemente einen Teil einer automatisch zusammenfügbaren Kupplung
umfassen, welche vor oder nach der vollen Einführung der Einrichtung in einen Betriebszustand
ohne Handhaben der Kupplung selber gebracht werden kann.
9. Eine Changiereinrichtung gemäss irgendeinem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine Verrriegelungsvorrichtung, um die Einrichtung in ihrer Betriebsstellung durch
Zusammenarbeit mit einem an der Maschine vorgesehenen Teil festzuhalten.