[0001] Die Erfindung dient zur Reduzierung von NO
x bei Gasheizgeräten, die mit atmosphärischem Gasbrenner ausgerüstet sind und eine
zentrale, d.h. gemeinsame Verbrennungsluftzuführungs- und Abgasabführungsleitung
aufweisen.
Als Gegenstand der Erfindung wird eine neuartige Abgasrückführung verwendet, die
ohne zusätzliche Fördereinrichtungen die Abgasrückführung einer Teilabgasmenge zurück
zum atmosphärischen Gasbrenner ermöglicht und damit unter bisher nicht bekannten wirtschaftlichen
Bedingungen eine ausreichende Reduzierung des NO
x-Anteils in den Abgasen herbeiführt.
Bekannt sind atmosphärische Gasheizgeräte, die als sogenannte "Außenwandgeräte" mit
ihrer Verbrennungsluftleitung und Abgasleitung durch die Außenwand hindurch mit der
Außenatmosphäre in Verbindung stehen. Leitungen und Feuerraum sind hierbei hermetisch
gegen den zu beheizenden Raum dicht abgeschlossen. Durch den Eigenauftrieb der Abgase
im Feuerraum wird dieses nur zur Atmosphäre nach außen hin offende System angetrieben.
Um längere Verbrennungsluft-und Abgasleitungen nach außen und z.B. über das Dach
führend zu ermöglichen, sind solche atmosphärischen Gasheizgeräte auch zusätzlich
mit einem Fördergebläse ausgerüstet, das entweder im Verbrennungsluftstrom oder im
Abgasstrom angeordnet ist.
Andererseits sind auch Großanlagen bekannt, die mit externen Abgasrückführungen zum
Zwecke der NO
x-Reduzierung ausgerüstet sind, bei denen eine Abgasteilmenge bis zu 25% aus dem Abgasrohr
hinter dem Heizgerät über ein spezielles, direkt in der Abgasrückführungsleitung eingebautes
Fördergebläse zurück in den Brennerkopf des Gebläsebrenners gefördert wird.
[0002] Solche Ausführungen eignen sich bisher aus wirtschaftlichen Gründen nicht für Heizanlagen
unter 10 MW, da einzusätzlicher Kostenaufwand für die Installation und die laufenden
Betriebs- und Wartungskosten erforderlich ist. Ferner ist der durch das zusätzliche
Fördergebläse entstehende höhere Geräuschpegel bei Hausheizungen bisher als nachteilig
angesehen worden.
[0003] Die erfinderische Lösung beim Gegenstand der Erfindung ermöglicht eine außerhalb
des Feuerraums stattfindende Rückführung einer Abgasteilmenge aus dem Abgasrohr unmittelbar
in das benachbarte entweder daneben oder zentral außen herum liegende Luftrohr. Dabei
wird auf einfachste Weise ohne erheblichen zusätzlichen Aufwand die Abgasteilmenge
im Abgasrohr über eine oder mehrere definierte Öffnungen bei einem eingestellten und/oder
einstellbaren Differenzdruck vom Abgasrohr in das Luftrohr übergeführt, von wo es
direkt zum atmosphärischen Gasbrenner und dessen Feuerraum gelangt und dort die NO
x-Reduzierung bewirkt. Die Abgasteilmenge gelangt dabei im gleichen Verhältnis wie
die Verbrennungsluftmenge sowohl in die Primärluftvormischung sowie in den Sekundärluftbereich
des atmosphärischen Gasbrenners.
Anhand von Ausführungsbeispielen wird die vorliegende Erfindung erläutert. Die beschriebenen
Ausführungsbeispiele unterscheiden sich hauptsächlich darin, daß das die Abgase transportierende
und gleichzeitig die Luft ansaugende Gebläse einmal im Luftkanal und einmal im Abgasweg
angebracht ist, ansonsten etwa durch dieselben Drosseleinrichtungen im Luftrohr und/oder
Abgasrohr an den beschriebenen Stellen den Differenzdruck so erzeugt, daß die gewünschte
Abgasteilmenge zur Abgasrückführung zur Verfügung steht.
[0004] Die Bilder 1-4 stellen Ausführungsbeispiele von atmosphärischen Gasheizgeräten mit
gemeinsamer Verbrennungsluft-/Abgasführung dar, die sowohl als Wandgeräte, wie als
Bodengeräte ausgeführt sind. Bei allen beschriebenen Gasheizgeräten ist am unteren,
offenen Ende des Heizkörpers 1 der atmosphärische Gasbrenner 20 angebracht, der stab-oder
rundförmig ausgebildet ist.
Die Primärluftzuführung 3 mit Gasdüse 4 und Mischrohr 5 befinden sich im Bereich
der Luftzuführung, die einseitig als Luftkanal zum Heizkörper 1 oder als Ringkanal
6 durch die Ummantelung zum Heizkörper 1 ausgebildet sein kann, auf jeden Fall im
atmosphärischen Brennerbereich eine gleichmäßige Luftverteilung sowohl im Primärluftbereich
3 wie auch im Sekundärluftbereich 7 gewährleistet.
Bei dem in Bild 1 und 2a dargestellten Ausführungsbeispiel werden die Abgase durch
das Lüfterrad 8 mit Motor 9 im Abgaskasten 19 gesammelt und über das Abgasrohr 10a
ins Freie gefördert.
Im Bild 1 ist das Luftrohr 11a zur Heranführung der Verbrennungsluft 21 zentral zum
Abgasrohr 10a angeordnet.
Die Länge des Abgasrohrs 10a und des Luftrohrs 11a richtet sich nach den örtlichen
Gegebenheiten, wird aber in der Praxis auch an der Außenwand 22 hoch bis über das
Dach geführt, insbesonders bei modernen Brennwertheizgeräten.
In Bild 2a verläuft das Abgasrohr 10b
neben dem Luftrohr 11b, beide Rohre sind also
nebeneinander angeordnet.
Erfindungsgemäß sind im Bild 1 an irgendeiner Stelle des beschhriebenen Doppelrohr-Systems
"Abgasrohr" und "Luftrohr" eine oder mehrere Überstromöffnungen 12a so angeordnet,
daß sich bei stromabwärts in Richtung Außenluft im Abgasrohr 10a und/oder Luftrohr
11a angebrachten Drosselklappe 13 ein Differenzdruck aufbaut, der einen Übertritt
einer Abgasteilmenge vom Abgasrohr in das Luftrohr bewirkt, dessen Größenordnung einmal
vonm Differenzdruck d.h. der eingestellten Drosseleinrichtung und zum anderen von
der Anzahl und Größe der Überströmöffnungen abhängt. Die Drosseleinrichtung kann aus
Ringblenden 14.1 oder sickenförmigen Rohrverengungen 14.2, aus Teilblenden 15 oder
festeingestellten Drosselklappen 13 bestehen. Die in Bild 2a dargestellte Überströmöffnung
12b kann auch eine Leitung 23 darstellen, wenn Abgasrohr 10b und Luftrohr 11b etwas
weiter auseinander bei der Führung nach außen angeordnet sind.
[0005] Bild 3 und 4 zeigen daselbe Gasheizgerät in Seitenansicht und Längsschnitt mit im
Verbrennungsluftweg 21 angeordnetem Fördergebläse, wobei das Lüfterrad 8 im Luftansaugkasten
18 sitzt und vom Motor 9 angetrieben wird. Die Verbrennungsluft 21 wird über das
Luftrohr 11a von außen angesaugt. Die Abgase werden über das Abgasrohr 10a abgeführt.
[0006] In Bild 3 ist das Abgasrohr 10b zentrisch zum umgebenden Luftrohr 11a angeordnet.
In Bild 4 sind Abgasrohr 10a und Luftrohr 11b nebeneinander angeordnet.
Wie schon in den Bildern 1 und 2 beschrieben, befinden sich dort in genau der gleichen
Art und Weise die erfinderischen Maßnahmen 13 und 14, die das Überströmen einer Abgasteilmenge
vom Abgasrohr in das Luftrohr gewährleisten. Das darüber in Bild 1 und 2a Beschriebene
kann für Bild 3 und 4 gelten.
Wie auch bereits eingangs festgestellt, funktioniert mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen
12, 13, 14, 15 und 23 die Abgasrückführung auch bei atmosphärischen Gasheizgeräten
ohne Fördergebläse, wenn ein ausreichend hoher Heizkörper 1 für Überdruck durch
Auftrieb sorgt.
[0007] Wie aus den beschriebenen erfindungemäßen Ausführungsbeispielen der atmosphärischen
Gasheizgeräte mit Außenwandanschluß hervorgeht, wird auf konstruktiv einfache Weise
und ohne wirtschaftlichen Aufwand die externe Abgasrückführung verwirklicht, die
eine entscheidende No
x-Reduzierung unter 57 ppm ermöglicht, was als praktisch schadstofffrei im Sinne einer
die Umwelt nicht mehr belastenden Gasheizung bei kleinen Geräten gelten kann.
1. Atmosphärisches Gasheizgerät mit geschlossenem Feuerraum, mit einem Abgasrohr und
einem der Verbrennungsluftzuführung dienenden Luftrohr und mit einer außerhalb des
Feuerraums vorhandenen Rückführung einer Abgasteilmenge zur NOx-Reduzierung des Abgases, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Abgasrohr (10a, 10b)
und Luftrohr (11a, 11b) mindestens eine Überströmverbindung (12, 12a, 12b, 23) für
die Abgasrückführung vorhanden ist und daß im Abgasrohr (10a, 10b) stromab bzw. im
Luftrohr (11a, 11b) stromauf der Überströmverbindung (12, 12a, 12b, 23) mindestens
eine Drosseleinrichtung (13, 14.1, 14.2) angeordnet ist zur Erzeugung eines ausreichenden
Differenzdruckes für das Überströmen einer definierten Abgasteilmenge.
2. Atmosphärisches Gasheizgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein motorangetriebenes
Lüfterrad (8) im Verbrennungsluftstrom angeordnet ist.
3. Atmosphärisches Gasheizgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein motorangetriebenes
Lüfterrad (8) im Abgasstrom angeordnet ist.
4. Atmosphärisches Gasheizgerät nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Abgasrohr (10a) und das Luftrohr (11a) konzentrisch zueinander angeordnet
sind und daß die Überströmverbindung (12, 12a) in der die Gasströme trennenden Zwischenwand
vorhanden sind.
5. Atmosphärisches Gasheizgerät nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Abgasrohr (10b) und das Luftrohr (11b) mit Abstand voneinander geführt sind
und daß als Überströmverbindung eine Kurzschlußleitung (12, 12b, 23) vorgesehen ist.
6. Atmosphärisches Gasheizgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Eingang (12) der Überströmverbindung (23) im Abgasrohr (10b)
der Abgasstromrichtung entgegengerichtet ist.
7. Atmosphärisches Gasheizgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mündung der Überströmverbindung im Luftrohr (11b) in Luftströmungsrichtung
weist.
8. Atmosphärisches Gasheizgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil der Drosseleinrichtungen als Ringblende (14.2)
oder Sickeneinschnürung (14.1) oder Teilblende (15) ausgebildet ist.
9. Atmosphärisches Gasheizgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß als Drosseleinrichtung mindestens eine Drosselklappe (13) dient,
die vorzugsweise willkürlich verstellbar ist.