[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Matten für die Bearbeitung
von Oberflächen oder für Reinigungszwecke, insbesondere Fußmatten, die aus einem Grundmaterial
überwiegend aus Kunststoff mit einer Faserschicht und einer diese fixierenden Trägerschicht
und aus auf das Grundmaterial aufgebrachten Fasern borstenartiger Struktur besteht.
Ferner betrifft die Erfindung eine solchermaßen hergestellte Matte.
[0002] Unter Matten im Sinne der Erfindung wird jedes flächige Material in Bahnenform oder
in Form von Zuschnitten beliebiger Größe verstanden. Anwendungstechnisch werden hierunter
insbesondere Fußabstreifer, Fußmatten, Vorleger, Teppichfliesen oder -bahnen, Bandbürsten
oder auch kleinere Zuschnitte in Form von Pads oder dergleichen verstanden. Mattenmaterial
dieser Art dient allgemein zu Reinigungszwecken, beispielsweise bei einer Ausbildung
als Fußmatte, Abstreifer oder Vorleger zum Reinigen der Schuhe vor dem Betreten von
Räumen, in Form von Auslegeware zur Ausstattung von Vorhallen, Foyers oder dergleichen,
in Form von Bändern, Pads oder dergleichen zum maschinellen oder manuellen Reinigen
von Oberflächen etc.
[0003] Soweit vorgenannte Matten als Fußmatten, Vorleger etc. verwendet werden, wurden sie
früher aus Naturfasern, wie Kokos- oder Sisalfasern oder dergleichen, in neuerer Zeit
auch aus Kunstfasern, z. B. als Nadelfilz, hergestellt. Solche Fasermatten sollen
einerseits den Schmutz vom Schuhwerk abstreifen, andererseits den abgestreiften Schmutz
innerhalb der Faserstruktur zurückhalten. Dabei geht die Tendenz zu Kunstfasern, da
sie weniger schnell verrotten, hygienischer sind, bei Feuchtezutritt schneller trocknen.
Ferner ist erkannt worden, daß die Reinigungswirkung dadurch verbessert werden kann,
daß statt Fasermaterial Borsten eingesetzt werden, die in Parallellage zueinander
senkrecht angeordnet sind. Von Nachteil ist hierbei allerdings die unzulängliche Rückhaltung
von Schmutz, da die abgestreiften Schmutzpartikel verspritzen.
[0004] Zu den erstgenannten Fasermatten zählen, wie bereits gesagt, einfache Nadelfilzmatten,
bei denen genadelte Wirrfasern auf der Rückseite durch Verdichten, Verschmelzen, Aufsprühen
oder Auftragen eines Bindemittels unter Bildung einer Trägerschicht gehalten sind.
Ferner zählen hierzu Matten, die aus einem Florgewebe, beispielsweise aus Polypropylen,
gebildet sind, bei denen der Florschuß oder die Florkette zu borstenartigen Fasern
aufgeschnitten ist (DE-GM 7 738 685).
[0005] Auch Matten mit Borstenstruktur sind in einer Vielzahl von Ausführungsformen bekannt.
Dabei werden die Borsten in Form von Borstenstreifen mechanisch entweder in leisten-
oder kastenförmigen Haltern (DE-OS 2 347 790, DE-PS 2 530 974, DE-OS 2 555 125, US-PS
2 805 437) oder auch in Traggittern fixiert (DE-AS 1 003 930). Hierbei wird entweder
bewußt ein Durchfallen des abgestreiften Schmutzes auf den Boden in Kauf genommen
oder werden zwischen einzelnen Borstenstreifen ausreichend große Kammern vorgesehen,
um den Schmutz aufzufangen. Weiterhin ist es bekannt, walzenartige Bürsten unmittelbar
nebeneinander mit ineinandergreifenden Borsten vorzusehen (DE-AS 1 931 548 und 1
654 104). Bei diesen Borstenmatten ist eine einigermaßen gute Schmutzrückhaltung gewährleistet.
Alle vorgenannten Ausführungsformen sind jedoch fertigungstechnisch sehr aufwendig
und dadurch teuer.
[0006] Bei einer anderen Gruppe ähnlichen Aufbaues (DE-GM 7 520 299 und 7 443 282) wird
die Trägerschicht von großflächigen Kunststoff-Spritzgußteilen mit kammerartigen Vertiefungen
gebildet, wobei am oberen Rand der die Stege begrenzenden Kammern Borsten aufgesetzt
sind. Mit diesen Ausführungsformen soll gewährleistet werden, daß der von den Borsten
abgestreifte Schmutz sich in den Kammern sammelt. Diese Fußmatten sind nur dann funktionstüchtig,
wenn sie einen vollflächigen dichten Borstenbesatz aufweisen. Dabei ist es fertigungstechnisch
aufwendig, wenn nicht gar unmöglich, die Vielzahl von Borsten auf den relativ kleinen
Stirnflächen der Stege des Trägermaterials aufzubringen.
[0007] In Erkenntnis dieser Umstände ist weiterhin vorgeschlagen worden, (US-PS 3 886 620,
DE-GM 6 909 246) die gesamte Fußmatte einstückig aus Kunststoff zu spritzen, so daß
die Borsten aus dem gleichen Stoff wie die Trägerkonstruktion bestehen. Auch hierbei
sind Rückhaltekammern für den Schmutz vorgesehen. Gespritzte Borsten sind jedoch bekanntermaßen
relativ weich und müssen schon aus fertigungstechnischen Gründen einen relativ großen
Durchmesser aufweisen. Zudem müssen sie konisch zur Spitze zulaufen, um aus dem Spritzgußwerkzeug
entformt werden zu können. Abgesehen davon, daß auch diese Fußmatten einen erheblichen
Fertigungsaufwand erfordern, können sie in anwendungstechnischer Sicht wegen der
weichen Borsten nicht befriedigen, da sich diese umlegen und nicht mehr aufrichten.
[0008] Eine andere Entwicklung ging deshalb dahin, in üblicher Weise hergestellte Kunststoffborsten
bündelweise auf einem Gewebe als Trägerschicht zu befestigen, indem die Borstenbündel
an ihrem Befestigungsende aufgeschmolzen und auf das Gewebe aufgedrückt werden, so
daß die Schmelze in die Gewebestruktur eindringt. Nach dem Erkalten sitzt das Borstenbündel
auf der Gewebe-Trägerschicht (DE-US 2 335 468). Einer großen Beanspruchung, wie sie
bei Fußmatten oder maschinell arbeitenden Vorrichtungen mit Bürstenbändern oder -scheiben
auftreten, sind diese Matten nicht gewachsen. Statt dessen ist es weiterhin bekannt,
die Borstenbündel an ihrem Fuß aufzuschmelzen und die einzelnen Bündelfüße durch eine
Gitterstruktur zu verbinden, wobei diese Gitterstruktur dann zusätzlich noch umschäumt
oder umspritzt wird, um eine vollflächige Trägerbahn zu erhalten (DE-OS 2 109 972,
US-PS 3 798 699). Auch hier ist durch den notwendigerweise großen Abstand zwischen
den einzelnen Borstenbündeln keine ausreichende Schmutzrückhaltung gewährleistet.
Im übrigen ist bei allen bekannten Ausführungsformen mit großem Abstand der Borstenbündel
bzw. Borstenstreifen die Trittsicherheit mangelhaft.
[0009] Demgegenüber ist zumindest in anwendungstechnischer Hinsicht die eingangs geschilderte
Matte (DE-PS 2 034 089) befriedigend. Sie besteht aus einem Grundmaterial mit einer
Faserschicht in Form von Wirrfasern aus relativ feinen Kunststoffasern und einer diese
fixierenden Trägerschicht. Diese Fasermatte wird zur Bildung von Schutzkammern mit
Einprägungen versehen, indem die feinen Kunststoffasern aufgeschmolzen und auf eine
geringere Dicke verdichtet werden. Auf die unbearbeiteten Erhöhungen der Matte werden
grobere Fasern in Form von Schlingen oder borstenartig aufgenadelt. Diese Matte weist
also einerseits den Schmutz zurückhaltende Kammern auf, und besteht andererseits auf
den Erhöhungen aus feinen Kunststoffasern und borstenartige Fasern. Durch diese Kombination
von Fasern ergibt sich eine besonders gute Abstreifwirkung, ohne daß der Schmutz -
wie bei einer bloßen Borstenmatte - zu sehr verspritzt. Da die Matte ausschließlich
aus Kunststoffasern besteht, kann sie auch in hygienischer Hinsicht befriedigen. Von
Nachteil ist jedoch, daß die ungeordneten Borsten nicht die gleiche Bürstwirkung erzeugen
können, wie bei reinen Borstenmatten. Auch lassen sich borstenartige Fasern aufgrund
ihres relativ großen Durchmessers nur schlecht aufnadeln. Auch werden die Borsten,
da sie nur zu einem geringen Teil senkrecht zur Mattenfläche stehen, leicht niedergetreten,
so daß sie ihre Wirkung nicht oder nur unbefriedigend erfüllen.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Matten
vorzuschlagen, die die vorteilhaften Wirkungen von Fasern einerseits und Borsten
andererseits anwendungstechnisch zur vollen Entfaltung kommen lassen, wobei eine
solche Matte weiterhin in kostengünstiger Weise herstellbar sein soll.
[0011] Ausgehend von dem eingangs genannten Verfahren, bei dem die Matte aus einem Grundmaterial
überwiegend aus Kunststoff mit einer Faserschicht und einer diese fixierenden Trägerschicht
und aus auf das Grundmaterial aufgebrachten Fasern borstenartiger Struktur besteht,
wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Grundmaterial durch Erhitzen der Fasern
und gegebenenfalls der Trägerschicht bereichsweise aufgeschmolzen und bis auf oder
in die Trägerschicht unter Bildung von Vertiefungen in der Faserschicht verdichtet
wird, und daß in die Vertiefungen Borsten etwa in Parallellage zueinander eingesetzt
und durch Aufschmelzen ihrer Enden mit dem verdichteten Grundmaterial verbunden werden.
[0012] Durch das Aufschmelzen der Fasern und gegebenenfalls der Trägerschicht und das dabei
oder anschließend erfolgende Verdichten entsteht im Bereich der Vertiefung eine stabile
Basis vornehmlich aus Kunststoff, in der Borsten, die etwa in Parallellage angeordnet
sind, durch Aufschmelzen ihrer Enden verankert werden. Dadurch wird eine Fußmatte
erhalten, bei der die Borsten in der für ihre Funktion wichtigen, etwa senkrechten
Lage stehen, so daß sie ihre optimale Abstreif- und Reinigungsfunktion erfüllen können.
Diese Borsten stehen im übrigen innerhalb des unbeeinflußten Fasermaterials der Faserschicht,
so daß auch die Fasern die ihnen zugewiesene Wirkung des Abstreifens und der Schmutzrückhaltung
in jeder Hinsicht befriedigend erfüllen können. Dabei ist durch das Aufschmelzen der
Borstenenden, der Fasern und gegebenenfalls der Trägerschicht ein fester Verbund aller
Komponenten der Matte gegeben, so daß trotz der gerade bei Fußmatten erheblichen Beanspruchung
eine hohe Lebensdauer gewährleistet ist. Dies gilt auch für die Borsten allein, die
nicht einzeln- und freistehend angeordnet sind, wodurch sie leicht niedergetreten
würden, sondern innerhalb der Faserstruktur eingebunden und abgestützt sind, so daß
sie zumindest auf einem großen Teil ihrer Länge keinen zu starken Biege- und Knickkräften
ausgesetzt sind.
[0013] Die tragende Funktion wird nicht nur - wie bei herkömmlichen Fasermatten - durch
die Trägerschicht des Grundmaterials übernommen, sondern durch die bereichsweise vorhandene
verstärkte Basis der Vertiefungen, die je nach ihrer Anordnung punktuell, streifenförmig,
gitterartig oder dergleichen sein kann, unterstützt.
[0014] Die Fertigungskosten für eine solche Matte sind gegenüber den bekannten Ausführungsformen
relativ niedrig, da das in üblicher Weise hergestellte Grundmaterial auf ausschließlich
termischem Wege mit den Borsten besetzt wird. Diese Schmelz- und gegebenenfalls Schweißvorgänge
lassen sich heute maschinell problemlos beherrschen und auch in einer Serienfertigung
mit hoher Stückleistung verwirklichen.
[0015] In bevorzugter Ausführungsform werden die Borsten mit dem Grundmaterial verschweißt.
Hierzu empfiehlt es sich, Borsten aus dem gleichen Kunststoff wie die Fasern des Grundmaterials
oder einen Kunststoff entsprechender Affinität einzusetzen.
[0016] Gemäß einer weiteren Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die aufgeschmolzenen
Enden der Borsten auf dem Grundmaterial aufgestaucht. Dies kann derart geschehen,
daß die Schmelze zumindest teilweise zwischen die der Vertiefung benachbarten Fasern
eindringt. Bei dieser Verfahrensvariante können Fasern und Borsten auch aus sehr verschiedenen
Werkstoffen bestehen. Praktische Versuche haben gezeigt, daß es unabhängig von der
Art der Verbindung sogar möglich ist, innerhalb der Faserschicht auch einen Teil
Naturfasern vorzusehen. Statt dessen ist auch möglich die aufgeschmolzenen Fasern
in die Schmelze des Grundmaterials einzudrücken, um ein Umfließen der Borstenschmelze
zu ermöglichen, was gleichfalls zu einem festen Halt führt.
[0017] Gemäß einer weiteren Variante des Verfahrens werden im Randbereich der Vertiefung
die Fasern des Grundmaterials über die Höhe der Faserschicht zur Bildung einer Art
Wandung aufgeschmolzen. Es entsteht somit eine Art Sackloch, in das die Borsten eingesetzt
werden. Dabei bilden die aufgeschmolzenen Fasern eine seitliche Stütze für die Borsten.
[0018] Mit dem erfindungsgemßen Verfahren lassen sich Matten in Form von Bahnen oder in
Form flächig begrenzter Abschnitte herstellen, so daß alle eingangs genannten Anwendungsmöglichkeiten
für das Material ausgeschöpft werden können.
[0019] Die Erfindung betrifft ferner eine Matte für Bearbeitung von Oberflächen oder für
Reinigungszwecke, insbesondere Fußmatte, die aus einem Grundmaterial überwiegend aus
Kunststoff mit einer Faserschicht und einer diese fixierenden Trägerschicht und aus
auf das Grundmaterial aufgebrachten Fasern borstenartiger Struktur besteht.
[0020] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese bekannte Matte mit einer kombinierten
Faser- und Borstenstruktur so weiterzuentwickeln, daß die anwendungstechnischen Vorteile
beider Strukturen in vollem Umfange zur Geltung kommen.
[0021] Diese Aufgabe wird bei der vorgenannten Matte erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
das Grundmaterial der Faserschicht bereichsweise Vertiefungen aufweist, deren Grund
durch Aufschmelzen der Faserschicht und Verdichten bis auf oder in die gegebenenfalls
aufgeschmolzene Trägerschicht gebildet ist und daß in die Vertiefungen Borsten etwa
in Parallellage zueinander eingesetzt und durch Aufschmelzen ihrer Enden im Grund
der Vertiefungen befestigt sind.
[0022] Die Matte besteht also bereichsweise aus einer reinen Faserschicht, in anderen Bereichen
aus Borsten, die - wie bei Bürstenwaren üblich - im wesentlichen senkrecht zur Oberfläche
stehen. Die Fasern können ungehindert ihre Abstreif- und Rückhaltefunktion für den
Schmutz entfalten, während im gleichem Maße die stärkere Abstreiffunktion der Borsten,
insbesondere auch bei profilierten Oberflächen zur Wirkung kommt. Durchmesser und
Länge der Borsten, wie auch deren Material können entsprechend dem Bedarfsfall ausgewählt
werden. Ferner können die Borsten in beliebiger geometrischer Anordnung auf der Matte
angebracht sein. Es können auch Borsten unterschiedlicher Eigenschaften und Wirkungen
kombiniert eingesetzt werden. Auch Sonderborsten, z. B. mit Schleifmittelfüllung
für Schleif- und Polierzwecke können in das Mattenmaterial eingebracht sein.
[0023] Gemäß einem Ausführungsbeispiel können die Borsten am Grund der Vertiefung mit dem
Grundmaterial verschweißt sein, gegebenenfalls auch an ihren in die Vertiefung eingesetzten
Enden einen verbreiterten Fuß aufweisen. Zusätzlich kann dieser verbreiterte Fuß bis
zwischen die der Vertiefung benachbarten Fasern der Faserschicht reichen und dort
für eine zusätzliche Verankerung der Borsten sorgen.
[0024] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weisen die Vertiefungen wandartige Versteifungen
auf, die aus über die Höhe der Faserschicht aufgeschmolzenen Fasern gebildet sind.
Dadurch entsteht eine zusätzliche Abstützung und Führung der in die Vertiefung eingesetzten
Borsten.
[0025] Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist der von den Borsten eingenommene Querschnitt
kleiner als der Querschnitt der Vertiefung. Dadurch wird zwischen den Borsten und
der Faserschicht ein umlaufender Spalt gebildet, der als Schmutz-Rückhaltekammer wirksam
ist.
[0026] Statt dessen kann aber auch der Querschnitt der Vertiefung kleiner sein als der von
den Borsten eingenommene Querschnitt, so daß eine Art Preßsitz der Borsten innerhalb
der Fasrschicht gegeben ist, wodurch die Borsten wiederum seitlich abgestützt werden.
[0027] Die Borsten können einzeln stehend, in Bündeln oder in Streifen in entsprechend ausgebildeten
Vertiefungen des Grundmaterials eingesetzt sein. Auch hier richtet sich die Konfiguration
an erster Linie nach dem jeweiligen anwendungstechnischen Bedarf.
[0028] Schließlich können die Borsten die Oberfläche der Faserschicht überragen, mit dieser
bündig abschließen oder unterhalb der Oberfläche enden. Im 1. und 2. Fall werden die
Borsten bei jedem Abstreifvorgang wirksam, während sie im letzten Fall nur dann ihre
Wirkung entfalten, wenn auf die Faserschicht beim Abstreifvorgang ein größerer Druck
ausgeübt wird, die Faserschicht also entsprechend zusammengedrückt wird.
[0029] Nachstehend ist die Erfindung anhand einiger in der Zeichnung wiedergebender Ausführungsbeispiele
beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 eine Ansicht eines Ausführungsbeispiels der Matte in Form einer Fußmatte;
Figur 2 - 5 je einen vergrößerten Detailschnitt verschiedener Ausführungsformen.
[0030] Die in Figur 1 in schematischer Ansicht wiedergegebene Fußmatte 1 weist einen im
wesentlichen rechteckigen Umriß mit abgerundeten Ecken auf. Sie besteht aus einem
Grundmaterial 2 von faseriger Struktur und darin eingesetzten Borsten 3. Ferner kann
auf den Rücken der Matte 1 eine versteifende, gegebenenfalls auch rutschhemmende Unterlage
4 angebracht sein, die jedoch nicht zum Gegenstand der Erfindung gehört. Die Borsten
können untereinander in beliebiger Geometrie angeordnet sein, wie auch ihre Verteilung
auf der Fläche der Matte beliebig sein kann. In Figur 1 sind nur beispielhaft einzelne
runde Borstenbündel 5, kreuzweise angeordnete Borstenstreifen 6 und lineare Borstenstreifen
7 gezeigt. Eine Matte kann mit Borsten gleicher oder auch unterschiedlicher Konfiguration
besetzt sein.
[0031] In den Figuren 2 bis 5 ist der Aufbau der Matte näher erkennbar. Das Grundmaterial
2 besteht aus einer Faserschicht 8, vornehmlich aus Wirrfasern und einer diese rückseitig
fixierenden Trägerschicht 9. Letztere kann durch Verdichten der Fasern und Auftragen
eines Bindemittels, durch Verschmelzen der Fasern oder durch Aufbringen einer folienartigen
Deckschicht oder dergleichen hergestellt sein. Die Faserschicht 8 wird durch erhitzte
Formwerkzeuge bereichsweise aufgeschmolzen und bis auf die Trägerschicht 9 zusammengedrückt,
so daß sich Vertiefungen 10 bilden. Das geschmolzene Fasermaterial und die Trägerschicht
9 bilden am Grund der Vertiefung eine verstärkte Basis 11. In die Vertiefung werden
Borsten vornehmlich in Parallellage zueinander eingesetzt, die an ihren Enden 13 zuvor
aufgeschmolzen werden. Mit dem aufgeschmolzenen Ende 13 werden sie auf die gegebenenfalls
gleichfalls erschmolzene Basis 11 aufgesetzt. Sofern die für die Faserschicht 8 und
die Borsten 12 verwendeten Werkstoffe verschweißbar sind, bildet sich an der Basis
11 eine homogene Schweißverbindung. Bei dem in Figur 2 gezeigten Ausführungsbeispiel
überragen die Borsten 12 die Oberfläche 14 der Faserschicht.
[0032] Figur 3 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform, bei der wiederum die Fasern bereichsweise
unter Bildung einer Vertiefung 10 aufgeschmolzen und auf die Trägerschicht 9 zusammengedrückt
werden. Bei diesem Ausführungsbeispiel weist jedoch die Vertiefung 10 einen etwas
größeren Querschnitt auf, als er von den Borsten 12 eingenommen wird, so daß ein Ringraum
15 entsteht, der als Schmutzkammer wirksam werden kann. Im übrigen enden bei diesem
Ausführungsbeispiel die Borsten 12 etwa bündig mit der Oberfläche 14 der Faserschicht
8. Die Borsten 12 sind an ihrem der Nutzfläche entgegengesetzten Ende wiederum aufgeschmolzen
und auf den Grund der Vertiefung 10 aufgestaucht worden, so daß die Schmelze eine
Art Fuß 16 bildet, der gegebenenfalls mit der Basis 11 verschweißt, zumindest aber
durch das Aufschmelzen verklebt ist.
[0033] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4 ist die Faserschicht 8 nicht nur zur Bildung
der verstärkten Basis 11, sondern auch seitlich der Vertiefung aufgeschmolzen worden,
so daß sich eine Art Hülse 17 bildet, die die eingesetzten Borsten 12 seitlich führt.
Die Borsten 12 sind auch hier wiederum durch Aufschmelzen ihrer Enden 13 am Grund
der Vertiefung 10 im Bereich der Basis 11 verankert.
[0034] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 5, bei dem wiederum die Basis 11 durch Aufschmelzen
und Zusammendrücken der Fasern der Faserschicht 8 erzeugt worden ist, wird in die
dadurch gebildete Vertiefung wiederum ein Borstenbündel 12 mit aufgeschmolzenem Ende
eingesetzt und auf der Basis 11 aufgestaucht. Dadurch wird die Schmelze nach außen
gedrängt, so daß sich wiederum ein Fuß 18 bildet. In Abwandlung von den zuvor beschriebenen
Ausführungsformen dringt die Schmelze hier jedoch in die Fasern der Faserschicht
8 ein, so daß die Borsten 12 mittels des Fußes 18 zusätzlich in der Faserschicht 8
verankert sind.
1. Verfahren zur Herstellung von Matten für die Bearbeitung von Oberflächen oder für
Reinigungszwecke, insbesondere Fußmatten, die aus einem Grundmaterial überwiegend
aus Kunststoff mit einer Faserschicht und einer diese fixierenden Trägerschicht und
aus auf das Grundmaterial aufgebrachten Fasern borstenartiger Struktur besteht, dadurch
gekennzeichnet, daß das Grundmaterial durch Erhitzen der Fasern der Faserschicht und
gegebenenfalls der Trägerschicht bereichsweise aufgeschmolzen und bis auf oder in
die Trägerschicht unter Bildung von Vertiefungen in der Faserschicht verdichtet wird,
und daß in die Vertiefungen Borsten etwa in Parallellage zueinander eingesetzt und
durch Aufschmelzen ihrer Enden mit dem verdichteten Grundmaterial verbunden werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten mit dem Grundmaterial
verschweißt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet daß die aufgeschmolzenen
Enden der Borsten auf dem Grundmaterial aufgestaucht werden derart, daß die Schmelze
zumindest teilweise zwischen die der Vertiefung benachbarten Fasern eindringt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Randbereich der
Vertiefung die Fasern des Grundmaterials über die Höhe der Faserschicht zur Bildung
einer Art Wandung aufgeschmolzen werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Matte
in Form einer Bahn oder in flächig begrenzten Abschnitten hergestellt wird.
6. Matte für die Bearbeitung von Oberflächen oder für Reinigungszwecke, insbesondere
Fußmatte , bestehend aus einem Grundmaterial überwiegend aus Kunststoff mit einer
Faserschicht und einer diese fixierenden Trägerschicht und aus auf das Grundmaterial
aufgebrachten Fasern borstenartiger Struktur, dadurch gekennzeichnet, daß das Grundmaterial
(2) in der Faserschicht (8) bereichsweise Vertiefungen (10) aufweist, deren Grund
durch Aufschmelzen der Faserschicht und Verdichten bis auf oder in die gegebenenfalls
aufgeschmolzene Trägerschicht (9) gebildet ist, und daß in die Vertiefungen (10)
Borsten (12) etwa in Parallellage zueinander eingesetzt und durch Aufschmelzen ihrer
Enden (13) im Grund der Vertiefungen (10) befestigt sind.
7. Matte nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten (12) am Grund der
Vertiefung (10) mit dem Grundmaterial (2) verschweißt sind.
8. Matte nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten (12) an ihren
in die Vertiefung (10) eingesetzten Enden einen verbreiterten Fuß aufweisen.
9. Matte nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der verbreiterte Fuß (18) der
Borsten (12) bis zwischen die der Vertiefung (10) benachbarten Fasern der Faserschicht
(8) reicht.
10. Matte nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefungen
(10) wandartige Versteifungen (17) aufweisen, die aus über die Höhe der Faserschicht
aufgeschmolzenen Fasern gebildet sind.
11. Matte nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der von den
Borsten (12) eingenommene Querschnitt kleiner ist als der Querschnitt der Vertiefung
(10).
12. Matte nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt
der Vertiefung (10) kleiner ist als der von den Borsten (12) eingenommene Querschnitt.
13. Matte nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten
(12) einzeln stehend, in Bündeln (5) oder in Streifen (7) in entsprechend ausgebildeten
Vertiefungen (10) des Grundmaterials (2) eingesetzt sind.
14. Matte nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten
(12) die Oberfläche der Faserschicht (8) überragen, mit dieser bündig abschließen
oder unterhalb der Oberfläche enden.