(19)
(11) EP 0 273 098 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.07.1988  Patentblatt  1988/27

(21) Anmeldenummer: 87109382.9

(22) Anmeldetag:  30.06.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F21V 33/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 02.01.1987 DE 3700045

(71) Anmelder: Leuchtenfabrik Herbert Schmidt
D-5760 Arnsberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Heyne, Berthold
    D-4284 Heiden (DE)

(74) Vertreter: Habbel, Hans-Georg, Dipl.-Ing. 
Postfach 34 29
D-48019 Münster
D-48019 Münster (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Leuchte


    (57) 

    1. Leuchte

    2.1 Für die Belüftung und Entlüftung von von Men­schen bewohnten Räumen sind erhebliche Energie­aufwendungen erforderlich, die zudem auch räum­liche Konstruktionen erfordern, die kostenauf­wendig sind.

    2.2 Die Erfindung schlägt vor, die durch eine Leuchte erzeugten Lichtstrahlen über im Bereich der Umgebung der Leuchte vorgesehene Solar­zellen in elektrischen Strom zu verwandeln und mit diesem Strom einen Ventilator zu betrei­ben, der, in der Leuchte integriert, eine Be­lüftung des Umgebungsraumes und eine Kühlung des Leuchtenschirmes ermöglicht, wobei der Ven­tilator mit einem Filterelement strömungstech­nisch so verbunden ist, daß die vom Ventilator angesaugte Luft das Filterelement durchströmen muß und dort gereinigt wird.






    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Leuchte gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.

    [0002] Der Oberbegriff geht von der aus dem Jahr 1925 stammenden US-A-15 26 523 aus.

    [0003] In dieser Literaturstelle wird eine Leuchte be­schrieben, die eine Lichtquelle aufweist, wobei zu­sätzlich ein Ventilator und ein Elektromotor vorge­sehen sind. Außerdem ist bei der bekannten Einrich­tung noch ein Heizaggregat in die Leuchte inte­griert, so daß die in der US-A-15 26 523 beschrie­bene Anordnung folgende Möglichkeiten gibt:

    1. Die Vorrichtung kann nur als Lampe betrieben wer­den, wobei dann die Lichtquellen über einen Zug­schalter betätigt werden

    2. Die Vorrichtung kann zusätzlich als Heizaggregat benutzt werden, und zwar mehrstufig jeweils in Verbindung mit dem Ventilator.

    3. Der Ventilator kann allein mit verschiedenen Ge­schwindigkeiten eingesetzt werden oder kann auch mit der Lichtquelle kombiniert werden.



    [0004] Die Energieversorgung der Lichtquelle erfolgt durch Anschluß an ein externes Stromnetz, die Energiever­sorgung der Heizvorrichtung erfolgt durch einen wei­teren Anschluß an ein externes Stromnetz und schließlich erfolgt die Energieversorgung des Venti­lators wiederum durch einen eigenen Anschluß an das externe Stromnetz. Wird bei der bekannten Vorrich­tung die Lichtquelle und der Ventilator benutzt, er­höht sich der Stromverbrauch der Leuchte um das Energiemaß, das zum Betreiben des Ventilators erfor­derlich ist.

    [0005] Ausgehend von dieser zum Stand der Technik gehören­den Einrichtung liegt der Erfindung die Aufgabe zu­grunde, eine dem Oberbegriff des Hauptanspruches entsprechende Leuchte zu schaffen, bei welcher bei Betrieb des Ventilators der aus dem Stromnetz ent­nommene Strom nicht erhöht wird, ohne daß dabei aber die Leuchtkraft der Lichtquellen herabgesenkt wird.

    [0006] Zur Lösung dieser der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe wird vorgeschlagen, daß als Stromquelle für den Elektromotor des Ventilators im Bereich der Lichtquelle vorgesehene Solarzellen eingesetzt wer­den.

    [0007] Mit einer solchen Anordnung wird der Vorteil er­reicht, daß der Betrieb des Ventilators keinen zu­sätzlichen Stromverbrauch verursacht und daß selbst­tätig, ohne daß ein Steuerungsvorgang manuell vorge­nommen werden muß, bei Inbetriebnahme der Leuchte gleichzeitig der Ventilator in Tätigkeit gesetzt wird.

    [0008] In Weiterüberlegung dieses Gedankens kann dabei so vorgegangen werden, daß bei einer eine Mehrzahl von Lichtquellen aufweisenden Leuchte und bei Inbetrieb­nahme nur eines Teiles der Lichtquellen nur so wenig Solarzellen vorgesehen sind, daß der Ventilator nicht mit Strom gespeist wird, sondern daß die Inbe­triebnahme des Ventilators erst dann erfolgt, wenn alle Lichtquellen eingeschaltet sind.

    [0009] Die erfindungsgemäße Leuchte erbringt folgende Vorteile:

    a) Bei Inbetriebnahme der Lichtquelle erfolgt eine Entlüftung durch den Leuchtenschirm hindurch nach außen Befindet sich eine solche Leuchte bei­spielsweise über einem Gaststättentisch, werden der beim Rauchen entstehende Qualm und die durch die Speisen bedingten Gerüche nach oben durch den Leuchtenschirm hindurch abgesaugt.

    b) Bei nahe über einem Arbeitsplatz angeordneten Lichtquellen entsteht durch die durch die Licht­quelle erzeugte Wärme häufig für den Arbeiter, beispielsweise einen Zeichner an einem Zeichen­brett, eine erhebliche Wärmeentwicklung, die ei­nerseits zur Belästigung der Arbeitsperson, zum andern, z.B. bei dem Beispiel eines Zeichners am Zeichenbrett, zu einem sehr schnellen Austrocknen der Tuschefeder führt. Wird bei Inbetriebnahme der Lichtquelle gleichzeitig der Ventilator in Tätigkeit gesetzt, erfolgt ein Absaugen der war­men Luft nach oben, d.h. die von der Lichtquelle erzeugte Wärme kann sich weder auf die Arbeits­person, noch auf das Arbeitsmaterial auswirken.

    c) Bei vielen hochwertigen und mit einem Leder- oder Seidenschirm versehenen Leuchten, die lange Zeit brennen, entsteht das Problem der Wärmeentwick­lung, da die durch reine Konvektion abgeführte Wärme häufig nicht ausreichend ist. So kann es zu einem Verbrennen des Leuchtenschirmes kommen Hier bringt die erfindungsgemäße Leuchte den Vor­teil, daß der Leuchtenschirm stets gekühlt wird und die im Inneren des Leuchtenschirmes entste­hende Wärme automatisch bei Inbetriebnahme der Leuchte abgeführt wird.



    [0010] Das Besondere der erfindungsgemäßen Leuchte ist also darin zu sehen, daß im Gegensatz zu der aus der US-A-15 26 523 bekannten Anordnung eine Automatik geschaffen wird, die bedienungspersonunabhängig ist und die zu einer wirkungsvollen Kühlung der Lichtquelle und des Leuchtenschirmes und einem wir­kungsvollen Abführen von Rauch oder Gerüchen führt, ohne daß hierzu zusätzliche Stromkosten investiert werden müssen.

    [0011] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteran­sprüchen erläutert.

    [0012] Insbesondere durch das gemäß der Erfindung einge­schaltete Filterelement wird eine Verbesserung der Raumluft erzielt und zusätzlich ist es dabei mög­lich, das Filterelement auch noch mit einem Luftan­feuchter zu kombinieren, beispielsweise einer feuch­ten Filzplatte od. dgl., so daß z.B. in Büroräumen gleichzeitig eine Verbesserung des Raumklimas er­zielbar ist.

    [0013] Aus der US-A-27 90 510 ist eine Leuchte bekannt, die mit einem Ventilator gekoppelt ist. Aufgabe dieser bekannten Einrichtung ist, in vorhandene Leuchten automatisch einen Ventilator einschalten zu können. Auch zum Betrieb dieses Ventilators ist zusätzlicher Strom erforderlich und eine Kühlung der Lichtquelle ist nicht beabsichtigt.

    [0014] Der Einsatz von Solarzellen ist u.a. aus der DE-A-35 19 370 bekannt. Hier dient die Solarzelle zur Aufrechterhaltung der Betriebsbereitschaft von galvanischen Elementen. Eine Kombination, Leuchte mit Ventilator und Solarzellen, wird in dieser Li­teraturstelle nicht nahegelegt.

    [0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfol­gend anhand der Zeichnung erläutert.

    [0016] In der Zeichnung ist als Beispiel eine Stehleuchte 1 dargestellt, die eine Lichtquelle 2 aufweist. Die Lichtquelle 2 wird von einem Leuchtenschirm 3 umge­ben, in den Solarzellen 4 integriert sind.

    [0017] In seinem oberen Bereich 5 ist der Leuchtenschirm 3 offen ausgebildet und hier ist ein Elektromotor 6 angeordnet, der einen Ventilator 7 antreibt, wobei der Elektromotor 6 durch die von den Solarzellen 4 erzeugte elektrische Energie gespeist wird.

    [0018] Oberhalb des Ventilators 7 ist ein Filterelement, das allgemein mit 8 bezeichnet ist, angeordnet, wo­bei dieses Filterelement 8 auswechselbar gestaltet ist und in Abhängigkeit seines Aufbaues mehrere Funktionen erfüllen kann, beispielsweise als Fest­stoffilter, als Gasfilter oder sogar als Luftbe­feuchter.

    [0019] Ist es unerwünscht, die aus dem Leuchtenschirm 3 austretende Luft frei in den Raum abzugeben, könnte im oberen Bereich 5 des Leuchtenschirmes 3 eine ge­strichelt in der Zeichnung dargestellte Abluftlei­tung 9 vorgesehen werden, die insbesondere bei Hängeleuchten problemlos realisierbar ist, durch die die Luft nach außen abgeführt wird.

    [0020] Durch den Einbau des Filterelementes 8 ist es aber ausreichend, wenn die das Filterelement 8 durchströ­mende Luft dann in den Umgebungsraum abgegeben wird.

    [0021] Es ist auch möglich, die Solarzellen 4 unabhängig vom Leuchtenschirm 3 vorzusehen, so daß dadurch ein Nachrüsten bereits bestehender Leuchten möglich wird.

    [0022] Schließlich ist es möglich, den von den Solarzellen 4 betriebenen Ventilator 7 auch ohne Inbetriebnahme der Lichtquelle 2 zu betreiben, so daß nur das von außen kommende Licht ausgenutzt wird.


    Ansprüche

    1. Leuchte mit einer Lichtquelle (2), einem die Lichtquelle (2) umgebenden Leuchtenschirm (3), der in seinem oberen Bereich luftdurch­lässig ist und mit einem im oberen Bereich des Leuchtenschirmes (3) durch einen Elektro­motor (6) betriebenen Ventilator (7), dadurch gekennzeichnet, daß als Stromquelle für den Elektromotor (6) Solarzellen (4) im Bereich der Lichtquelle (2) angeordnet sind.
     
    2. Leuchte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß die Solarzellen (4) in den Leuchten­schirm (3) integriert sind.
     
    3. Leuchte nach Anspruch 1 und 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Solarzellen (4) nur im Inneren des Leuchtenschirmes (3) lichtemp­findlich sind.
     
    4. Leuchte nach Anspruch 1 und 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Solarzellen auch zur Außenseite des Leuchtenschirmes (3) hin lichtempfindlich sind.
     
    5. Leuchte nach einem oder mehreren der Ansprü­che 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im oberen Bereich des Leuchtenschirmes (3) ober­halb des Ventilators (7) ein auswechselbares Filterelement angeordnet ist.
     
    6. Leuchte nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich­net, daß das Filterelement (8) als Feststoff­filter und/oder Gasfilter ausgebildet ist.
     
    7. Leuchte nach Anspruch 5 und 6, dadurch ge­kennzeichnet, daß das Filterelement (8) mit einer Feuchthalteplatte od. dgl. kombiniert ist.
     
    8. Leuchte nach einem oder mehreren der vorher­gehenden Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn­zeichnet, daß im oberen Bereich des Leuchten­schirmes (3) eine Abluftleitung (9) an schließt.
     




    Zeichnung