[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur thermischen Behandlung, insbesondere
zum Trocknen und/oder Fixieren, einer kontinuierlich bewegten textilen Warenbahn
in einer Behandlungseinrichtung mit wenigstens zwei von der Warenbahn nacheinander
durchlaufenen Behandlungszonen, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1. Ferner
befaßt sich die Erfindung mit einer Behandlungseinrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens.
[0002] Nach den neuen gesetzlichen Bestimmungen müssen auch die Schadstoffemissionen von
thermischen Behandlungseinrichtungen für textile Warenbahnen, z.B. Spannmaschinen
und dergleichen, stark eingeschränkt werden. Wird z.B. eine solche Spannmaschine zum
Trocknen und/oder Fixieren von textilen Warenbahnen nach deren Färbebehandlung mit
modernen Textilfarbstoffen und sogenannten Carriern verwendet, also zum Trocknen
und/oder Fixieren alkalischer, chlorhaltiger Substanzen, dann ist die Installation
einer solchen Spannmaschine genehmigungspflichtig, während in allen anderen Behandlungsfällen
diese Installation immerhin meldepflichtig ist. Bei einer thermischen Behandlung von
mit alkalischen, also chlorhaltigen Substanzen gefärbten textilen Warenbahnen müssen
entsprechende Abgasbehandlungsein richtungen eingebaut werden, um die Schadstoffemissionen
unter der vorgeschriebenen Grenze zu halten. Der Einbau solcher Abgasbehandlungseinrichtungen
ist selbst bei relativ geringen Abgasemissionswerten dann erforderlich, wenn Nachbarschaftsbeschwerden
über eventuelle Emissionsbelästigungen vorliegen.
[0003] In der Praxis sind daher verschiedene Verfahren und Einrichtungen entwickelt worden,
mit denen man versucht hat, die Abgase solcher thermischen Behandlungseinrichtungen
für textile Warenbahnen zu reinigen. Hierzu zählen insbesondere Kondensations-, Filter-
sowie thermische Nachverbrennungsverfahren und - Einrichtungen. Gerade für die thermische
Nachverbrennung der Abgase sind nicht nur sehr hohe Investitionskosten für die entsprechende
Einrichtung selbst erforderlich, sondern auch für den Betrieb dieser Einrichtungen
sind erhebliche Energiekosten notwendig, da vielfach die zur Verbrennung erforderliche
Energiemenge den Wärmebedarf einer solchen thermischen Behandlungseinrichtung, insbesondere
einer Spannmaschine, um 100 % übersteigt. Dies bedeutet, daß nach dem Einbau einer
thermischen Nachverbrennungseinrichtung die ganze thermische Behandlungseinrichtung
einen Wärmeverbrauch hat, der etwa doppelt so hoch ist wie zuvor, also ohne die thermische
Nachverbrennungseinrichtung.
[0004] Eine erhebliche Verbesserung hinsichtlich der Ener giekosten und des Wärmeverbrauchs
bringt bereits ein von der Anmelderin vorgeschlagenes Verfahren gemäß dem deutschen
Patent 28 12 966, wie es im Oberbegriff des Anspruches 1 als bekannt vorausgesetzt
wird. Bei diesem bekannten Verfahren wird die gesamte Abgasmenge in Form von zwei
Abgas-Teilströmen aus zwei gesonderten Behandlungszonen abgezogen, wobei der aus einer
von der Warenbahn zuerst durchlaufenen Behandlungszone abgezogene erste Abgas-Teilstrom
einem Sprühkühler mit zugehörigem Kühlturm zugeführt wird, um dort die im Abgasteilstrom
enthaltenen kondensierbaren Bestandteile zu entfernen. Daraufhin wird dieser von
kondensierbaren Bestandteilen befreite erste Abgasteilstrom in einem Wärmetauscher
wieder aufgeheizt und zum Teil in die erste Behandlungszone zurückgeführt und zum
Teil der zweiten Behandlungszone zugeführt. Am Ende der zweiten Behandlungszone wird
ein zweiter Abgas-Teilstrom abgezogen und durch Verbrennung von den darin enthaltenen
Schadstoff-Bestandteilen befreit. Der durch diese Verbrennung erhitzte zweite Abgas-Teilstrom
wird dann zunächst zur Vorwärmung des der Verbrennungseinrichtung zugeführten zweiten
Abgas-Teilstromes und dann zur Wiedererwärmung des ersten Abgas-Teilstromes verwendet,
bevor er in die Atmosphäre entlassen wird.
[0005] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der im Oberbegriff des
Anspruches 1 vorausgesetzten Art in der Weise weiterzuverbessern, daß der Wärmeverbrauch
und damit die Energiekosten für die Abgasreinigung noch erheblich gesenkt werden können
und gleichzeitig der bauliche Aufwand für die dafür erforderlichen Einrichtungsteile
deutlich herabgesetzt werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung, insbesondere auch eine bevorzugte
Ausführung einer Behandlungseinrichtung zur Durchführung dieses erfindungsgemäßen
Verfahrens sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0008] Bei der vorliegenden Erfindung geht man von der Erkenntnis aus, daß in thermischen
Behandlungseinrichtungen, wie z.B. Spannmaschinen, kombinierte thermische Behandlungsverfahren,
nämlich im allgemeinen Trocknen und Fixieren, in wenigstens zwei von der Warenbahn
nacheinander durchlaufenen Behandlungszonen durchgeführt werden. Dabei wird in der
ersten Behandlungszone die textile Warenbahn getrocknet, wobei aufgrund der dort herrschenden
Temperaturen im wesentlichen Wasserdampf anfällt, während in der zweiten Behandlungszone
vor allem fixiert wird, wobei dies bei höheren Temperaturen als in der ersten Behandlungszone
durchgeführt wird, so daß hier auch weitere Substanzen, u.a. auch Spinn- und Spulöle,
verdampfen und dem abzuziehenden Abgas hinzugefügt werden.
[0009] Bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren wird nun aus dem - in Warenbahnlaufrichtung
betrachtet - hinteren Ende der ersten Behandlungszone, also im allgemeinen in dem
Trocknerteil der Behandlungseinrichtung, das gesamte Abgas abgezogen, und dieser Abgasstrom
wird lediglich in geregelter Weise auf eine für die Zuführung in die zweite Behandlungszone
geeignete Temperatur erwärmt und dann insgesamt als Frischgasmenge direkt in diese
zweite Behandlungszone, entsprechend der zuvor erläuterten allgemeinen Vorgehensweise
also in die Fixierzone, eingeleitet. Hierdurch wird nicht nur das in der Hauptsache
mit Wasserdampf beladene Abgas der ersten Behandlungszone auf zulässige Weise weiter
erwärmt, um es in der nachfolgenden zweiten Behandlungszone als die dort erforderliche
Frischgasmenge verwenden zu können, sondern diese Temperaturerhöhung bedeutet gleichzeitig
auch, daß dieses als Frischgas in der zweiten Behandlungszone benutzte Abgas nun für
eine erhöhte Dampfbeladung aufbereitet und eine Kondensation des hohen Wasserdampfanteiles
dieses Abgases nicht zu befürchten ist.
[0010] Da bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren das gesamten Abgas aus der ersten Behandlungszone
- nach entsprechender Temperaturerhöhung - in der zweiten Behandlungszone nochmals
verwendet und nur das am Ende der zweiten Behandlungszone abgezogene Abgas in die
Atmosphäre entlassen wird, können aufwendige Abgasreinigungseinrichtungen für diesen
Abgasteil aus der ersten Behandlungszone entfallen.
[0011] Am Warenbahn-Auslaufende der zweiten Behandlungs zone (also im allgemeinen der Fixierzone)
wird nun ständig ein Abgasteilstrom abgezogen, der in die Atmosphäre entlassen werden
soll. Dieser aus der zweiten Behandlungszone abgezogene Abgasteilstrom ist dabei zusätzlich
zum Wasserdampf mit weiteren verdampften Substanzen, wie z.B. verdampften Spinnund
Spulölen und gegebenenfalls anderen SchadstoffSubstanzen, beladen, wobei noch ein
Teil Leckluft aus dem Warenbahn-Austrittsschlitz an diesem Ende der Behandlungseinrichtung
bzw. zweiten Behandlungszone hinzukommt.
[0012] Dieser aus der zweiten Behandlungszone abgezogene Abgasteilstrom wird dann - zunächst
gleichartig wie beim Verfahren gemäß dem deutschen Patent 28 12 966 - der Verbrennungseinrichtung
(Nachverbrennungseinrichtung) zugeleitet, indem er zuvor mit dem durch die Verbrennung
der Schadstoffbestandteile bereits erhitzten Abgasteilstrom stark vorgewärmt worden
ist. Nachdem dieser erhitzte Abgasteilstrom den direkt von der ersten Behandlungszone
kommenden Abgasteilstrom vorgewärmt hat, wird er zur weiteren Erwärmung des aus der
ersten Behandlungszone entnommenen Abgasstromes ausgenutzt. Bevor dieser erhitzte
Abgasteilstrom in die Atmosphäre entlassen wird, wird er jedoch zunächst noch für
die Erwärmung der der Behandlungseinrichtung (an deren Warenbahn-Einlaufende) zuzuführenden
Frischluft ausgenutzt. Der Abgasteilstrom aus der zweiten Behandlungszone wird daher
nach seinem Erhitzen in der Verbrennungs einrichtung erfindungsgemäß nacheinander
erstens zum Vorwärmen des unmittelbar aus der zweiten Behandlungszone kommenden Abgasteilstromes,
zweitens zum weiteren Erwärmen des aus der ersten Behandlungszone entnommenen Abgasstromes
und drittens zum Erwärmen der der Behandlungseinrichtung neu zuzuführenden Frischluft
ausgenutzt und dabei ausreichend entwärmt bzw. abgekühlt. Auf diese Weise wird die
gesamte Abgasmenge der thermischen Behandlungseinrichtung im Vergleich zu bekannten
Ausführungen auf etwa 50 % reduziert, indem das Abgas aus der ersten Behandlungszone
ein zweites Mal (in der zweiten Behandlungszone) benutzt wird, nachdem es um ein
zulässiges, geregeltes Maß weiter erwärmt worden ist. Durch dieses Anheben der Temperatur
in der zweiten Behandlungszone können - wie zum Teil bereits erwähnt - keine Wasserdampfkondensationen
erfolgen,und das Gas ist trotz des bereits vorhandenen Wasserdampfanteiles in der
Lage, die angefallenen Öldämpfe (Spinn- und Spulöle aus dem Gewebe) aufzunehmen und
zur thermischen Nachverbrennungseinrichtung zu transportieren. Da die Abgasmengen
aus den beiden Behandlungszonen dieser Behandlungseinrichtung bei der erläuterten
komtinierten Betriebsweise (als Trocknerteil und anschließendes Fixierteil) etwa
gleich groß sind, läßt sich diese Verfahrensweise ohne merklichen Wirkungsgradverlust
realisieren.
[0013] Die Erfindung sei nachfolgend anhand einer bevorzugten Ausführungsform einer thermischen
Behandlungseinrichtung näher beschrieben, die in der Zeichnung (eine einzige Zeichnungsfigur)
in Form eines vereinfachten Blockschemas veranschaulicht ist.
[0014] Die in der Zeichnung veranschaulichte thermische Behandlungseinrichtung enthält als
eigentliche Behandlungseinrichtung für eine Wärmebehandlung einer kontinuierlich
durch sie hindurchbewegten textilen Warenbahn 1 eine Spannmaschine 2, die in zwei
Behandlungszonen unterteilt ist, von denen die von der Warenbahn 1 als erstes durchlaufene
erste Behandlungszone einen Trocknerteil 2a und die von der Warenbahn 1 als nächstes
durchlaufene zweite Wärmebehandlungszone einen Fixierteil 2b bildet. Diese Spannmaschine
2 kann in herkömmlicher Weise ausgeführt sein, d.h. sowohl der Trocknerteil 2a als
auch der Fixierteil 2b kann in mehrere Behandlungsfelder unterteilt sein. Die Warenbahn
1 durchläuft diese Spannmaschine 2 in Richtung des Pfeiles 3 kontinuierlich.
[0015] Die thermische Behandlungseinrichtung enthält ferner eine als thermische Nachverbrennungseinrichtung
4 ausgebildete Verbrennungseinrichtung, die mit einem Brenner 5, vorzugsweise einem
Gasbrenner, ausgestattet sein kann. Das Warenbahn-Auslaufende 2bʹ ist über eine Abgasleitung
6 mit der thermischen Nachverbrennungseinrichtung 4 unter Zwischenschaltung eines
ersten indirekten Wärmetauschers 7 verbunden.
[0016] Der Spannmaschine 2 sind außer dem ersten Wärmetauscher 7 noch zwei weitere indirekte
Wärmetauscher zugeordnet, nämlich ein zweiter Wärmetauscher 8 und ein dritter Wärmetauscher
9. Alle drei Wärmetauscher 7, 8, 9 sind an eine Hauptabgasleitung 10 angeschlossen,
die von der thermischen Nachverbrennungseinrichtung 4 ausgeht und zu einem Kamin
11 führt und über die ein in der thermischen Nachverbrennungseinrichtung 4 erhitzter
Abgasteilstrom zunächst der einen Seite des ersten Wärmetauschers 7, danach - zumindest
teilweise - der einen Seite des zweiten Wärmetauschers 8 und danach - wieder zumindest
teilweise - der einen Seite des dritten Wärmetauschers 9 zugeleitet wird, bevorer
über den Kamin 11 in die Atmosphäre entlassen wird. Der anderen Seite des ersten Wärmetauschers
7 wird - wie bereits angedeutet - über die Abgasleitung 6 der vom Warenbahn-Auslaufende
2bʹ des Fixierteiles 2b kommende Abgasteilstrom zwecks Veränderung zugeführt, bevor
er in die thermische Nachverbrennungseinrichtung 4 eingeleitet wird, um dort die
in ihm enthaltenen Schadstoffbestandteile in üblicher Weise zu verbrennen. Der zweiten
Seite des zweiten Wärmetauschers 8 wird über eine Gasleitung 12 das gesamte Abgas
aus dem - in Warenbahnlaufrichtung (Pfeil 3) betrachtet - hinteren Ende 2aʹ des Trocknerteiles
2a zugeleitet, um dort in geregelter Weise lediglich weiter erwärmt zu werden, bevor
dieser gesamte Abgasstrom als Frischgas in das - wiederum in Warenbahnlaufrichtung
betrachtet - vordere Ende 2bʺ des Fixierteiles 2b eingeführt wird. Der in Strömungsrichtung
(Pfeil 13) dem zweiten Wärmetauscher 8 nachgeordnete dritte Wärmetauscher 9 wird auf
seiner anderen Seite mit Frischluft (Pfeil 14) aus dem die Behandlungseinrichtung
umgebenden Raum ge speist, wobei die dadurch erwärmte Frischluft über eine Frischluftzuführleitung
15 in das WarenbahnEinlaufende 2aʺ des Trocknerteiles 2a und damit der Spannmaschine
2 eingeführt wird.
[0017] In der Hauptabgasleitung 10 des erhitzten Abgasteilstromes, d.h. in den Leitungsabschnitten
dieser Hauptabgasleitung 10, die vom ersten Wärmetauscher 7 zum zweiten Wärmetauscher
8 sowie vom zweiten Wärmetauscher 8 zum dritten Wärmetauscher 9 führen, sind jeweils
zwei Bypass-Regelklappen 16, 16a bzw. 17, 17a sowie je eine Bypass-Leitung 18 bzw.
19 vorgesehen, wodurch wenigstens ein Teil des erhitzten Abgasteilstromes in genau
steuerbarer Weise einerseits um den zweiten Wärmetauscher 8 und andererseits um den
dritten Wärmetauscher 9 im Bypass herumgelenkt werden kann. Durch diese Bypass-Einrichtungen
wird es ermöglicht, die beiden Wärmetauscher 8 und 9 in genau regelbarer Weise zu
betreiben, d.h. durch den zweiten Wärmetauscher 8 den gesamten Abgasstrom aus dem
Trocknerteil 2a in geregelter Weise auf genau die für das Zuführen in den Fixierteil
2b geeignete Temperatur und die bei 14 dem dritten Wärmetauscher 9 zugeführte Frischluft
ebenfalls in genau regelbarer Weise auf die für das Einführen in den Trocknerteil
2a geeignete Temperatur zu erwärmen.
[0018] Die in das Warenbahn-Einlaufende 2aʺ in den Trocknerteil 2a einzuleitende Frischluft
ist vorzugs weise auf eine Temperatur erwärmt, die etwa der Temperatur des am hinteren
Ende 2aʹ des Trocknerteiles 2a abgezogenen Abgases entspricht. Der hier abgezogene
Abgasstrom wird dann im zweiten Wärmetauscher 8 ebenfalls in genau regelbarer Weise
in seiner Temperatur erhöht (zum Einführen als Frischgasmenge in den Fixierteil 2b),
wobei diese erhöhte Temperatur dann etwa mit der Temperatur des am Ende dieser dieses
Fixierteiles 2b abgezogenen Teilgasstromes (Leitung 6) übereinstimmt.
[0019] In einer praktischen Durchführung dieses erfindungsgemäßen Verfahrens zum Trocknen
und Fixieren der kontinuierlich bewegten textilen Warenbahn 1 sei angenommen, daß
die bei 14 dem dritten Wärmetauscher 9 zugeführte Frischluft eine Umgebungstemperatur
von etwa 30°C besitzt und daß diese Frischluft im dritten Wärmetauscher 9 dann auf
etwa 130°C erwärmt wird. Im Trocknerteil 2a der Spannmaschine 2 besitzt der darin
umgewälzte Heißgasstrom eine Temperatur von etwa 150°C. Das mit Hilfe der Abgasleitung
12 aus dem Trocknerteil 2a abgezogene Abgas besitzt wiederum eine Temperatur von
etwa 130°C. Für das Einleiten dieses Abgases als Frischgas in den Fixierteil 2b der
Spannmaschine 2 muß dieses Abgas bzw. dieser Abgasstrom zweckmäßig auf eine Temperatur
von etwa 180°C im zweiten Wärmetauscher 8 (in geregelter Weise) weiter erwärmt werden.
Im Fixierteil 2b beträgt die Temperatur des dort umgewälzten Heißgasstromes etwa 200°C,
während der über die Abgasleitung 6 am WarenbahnAuslaufende 2bʹ abgezogene Abgasteilstrom
wiederum eine Temperatur von etwa 180°C aufweist. Würde man den hier abgezogenen Abgasteilstrom
mit dieser Temperatur (180°C) direkt der thermischen Nachverbrennungseinrichtung
4 zuführen, dann würde dies bedeuten, daß dieser Einrichtung 4 über ihren Brenner
5 noch ein ganz beträchtlicher zusätzlicher Teil an Wärmeenergie zugeführt werden
muß, um die thermische Nachverbrennung der in diesem Teilgasstrom enthaltenen Schadstoffbestandteile
bei etwa 700 bis 800°C zu verbrennen. Da jedoch der aus dem Fixierteil 2b über die
Leitung 6 abgezogene Abgasteilstrom in dem ersten Wärmetauscher 7 zunächst mit Hilfe
des von der Nachverbrennungseinrichtung 4 kommenden, auf etwa 700 bis 750°C erhitzten
Abgasteilstrom auf etwa 550 bis 650°C, vorzugsweise etwa 600°C vorgewärmt wird, ist
nur eine relativ geringe zusätzliche Wärmeenergiezufuhr über den Brenner 5 zur thermischen
Nachverbrennungseinrichtung 4 erforderlich. Bei den bisher angegebenen Temperaturverhältnissen
kann dann ferner davon ausgegangen werden, daß der erhitzte Abgasteilstrom den ersten
Wärmetauscher 7 mit einer Temperatur von etwa 350°C verläßt, wenigstens teilweise
über den zweiten Wärmetauscher 8 geleitet und dort auf etwa 320°C abgekühlt wird,
bevor er den dritten Wärmetauscher 9 durchströmt und mit etwa 250°C über den Kamin
11 in die Atmosphäre entlassen wird.
[0020] Durch diese erfindungsgemäße Ausführung ist es so mit im Vergleich zu bekannten
Verfahren und Einrichtungen daher möglich ist, mit verhältnismäßig geringen Anlage-
bzw. Einrichtungskosten zum einen die Gesamtabgasmenge der thermischen Behandlungseinrichtung
erheblich zu verringern, nämlich um etwa die Hälfte (50 %), und dabei gleichzeitig
die in die Atmosphäre abzuführende Abgasmenge (das ist der ganze aus dem Fixierteil
2b abgezogene Abgasteilstrom) praktisch ohne wesentlichen zusätzlichen Energiebedarf
(trotz vorhandener thermischer Nachverbrennungseinrichtung 4) einwandfrei zu reinigen
und somit die Behandlungseinrichtung insgesamt den neuen Emissionsbestimmungen gerecht
zu entsorgen
1. Verfahren zur thermischen Behandlung, insbesondere zum Trocknen und/oder Fixieren,
einer kontinuierlich bewegten textilen Warenbahn in einer Behandlungseinrichtung
mit wenigstens zwei von der Warenbahn nacheinander durchlaufenen Behandlungszonen
unter Verwendung eines in der Behandlungseinrichtung umgewälzten Heißgasstromes,
dessen Temperatur in der zweiten Behandlungszone höher ist als in der von der Warenbahn
zuerst durchlaufenen ersten Behandlungszone, wobei
a) aus der ersten Behandlungszone fortlaufend abgezogenes Abgas in einem Wärmetauscher
erwärmt und in die zweite Behandlungszone als Frischgas eingeleitet wird,
b) am Ende der zweiten Behandlungszone ein Abgasteilstrom abgezogen und durch Verbrennung
von den in ihm enthaltenen Schadstoffbestandteilen befreit wird,
c) dieser durch die Verbrennung erhitzte Abgasteilstrom vor seiner Entlassung in
die Atmos phäre zuerst zur Vorwärmung des der Verbrennungseinrichtung zuzuführenden
Abgasteilstromes und dann zur Erwärmung der in der zweiten Behandlungszone einzuleitenden
Frischgasmenge verwendet wird und
d) der Behandlungseinrichtung am Warenbahn-Einlaufende eine so große Menge Frischluft
zugeführt wird, wie Abgas vom Ende der zweiten Behandlungszone in die Atmosphäre
entlassen wird,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
e) aus dem - in Warenbahnlaufrichtung betrachtet - hinteren Ende der ersten Behandlungszone
wird das gesamte Abgas abgezogen, und dieser Abgasstrom wird lediglich nach geregelter
weiterer Erwärmung auf eine für das Zuführen in die zweite Behandlungszone geeignete
Temperatur insgesamt als Frischgasmenge direkt in diese zweite Behandlungszone eingeleitet;
f) mit Hilfe des am Warenbahn-Auslaufende der zweiten Behandlungszone abgezogenen
und durch die Verbrennung der Schadstoffbestandteile erhitzten Abgasteilstromes wird
nach der Erwärmung des aus der ersten Behandlungszone entnommenen Abgasstromes zunächst
noch die der Behandlungseinrichtung zuzuführende Frischluft erwärmt, bevor dieser
Abgasteil strom in die Atmosphäre entlassen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die der Behandlungseinrichtung
an ihrem Warenbahn-Einlaufende fortlaufend zuzuführende Frischluft aus dem diese Behandlungseinrichtung
umgebenden Raum entnommen und geregelt auf eine Temperatur erwärmt wird, die etwa
der Temperatur des aus der ersten Behandlungszone abgezonenen Abgase entspricht, während
die demgegenüber erhöhte Temperatur der in die zweite Behandlungszone eingeleiteten
Frischgasmenge etwa mit der Temperatur des am Ende dieser zweiten Behandlungszone
abgezogenen Abgasteilstromes übereinstimmt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei die von der Warenbahn zuerst durchlaufene, erste
Behandlungszone als Trocknerteil und die zweite Behandlungszone als Fixierteil der
Behandlungseinrichtung verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, daß das im Trocknerteil
umgewälzte Heißgas im Temperaturbereich von etwa 100°C bis 180°C liegt, wobei die
Abgastemperatur etwa 80°C bis 160°C beträgt, während im Fixierteil mit einer Temperatur
von etwa 170°C bis 220°C behandelt wird, wobei die Abgastemperatur hier etwa zwischen
150°C und 210°C liegt.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der am Ende der zweiten
Behandlungszone abgezogene Abgasteilstrom vor seiner Einführung in die Verbrennungseinrichtung
auf eine Temperatur von mindestens etwa 550°C bis 650°C vorzugsweise etwa 600°C
erhitzt wird.
5. Thermische Behandlungseinrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1, enthaltend
a) eine Verbrennungseinrichtung (4) zur thermischen Nachverbrennung von im Abgasteilstrom
aus der zweiten Behandlungszone (2b) mitgeführten Schadstoffbestandteilen,
b) einen ersten indirekten Wärmetauscher (7), der auf der einen Seite von dem aus
der zweiten Behandlungszone kommenden Abgasteilstrom und auf der anderen Seite von
dem unmittelbar aus der Verbrennungseinrichtung kommenden, erhitzten Abgasteilstrom
durchströmt ist,
c) einen zweiten indirekten Wärmetauscher (8), der in Strömungsrichtung (13) des erhitzten
Abgasteilstromes dem ersten Wärmetauscher (7) nachgeschaltet und auf seiner einen
Seite von diesem Abgasteilstrom und auf der anderen Seite von dem aus der ersten Behandlungszone
abgezogenen Abgasstrom durchströmt ist,
d) Leitungen für Frischluft, den Abgasstrom aus ersten Behandlungszone, den Abgasteilstrom
aus der zweiten Behandlungszone zur Verbrennungseinrichtung sowie für den Abgasteilstrom
von der Verbrennungseinrichtung zu den Wärmetauschern und zum Ableiten in die Atmosphäre,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
e) in Strömungsrichtung (13) des erhitzten Abgasteilstromes ist dem zweiten Wärmetauscher
(8) ein dritter indirekter Wärmetauscher (9) nachgeschaltet, der auf seiner einen
Seite ebenfalls von diesem Abgasteilstrom und auf seiner anderen Seite von der dem
Warenbahneinlaufende (2aʺ) der Behandlungseinrichtung (2) zuzuführenden Frischluft
durchströmt ist;
f) in den Leitungsabschnitten des Abgasteilstromes vom ersten zum zweiten Wärmetauscher
(7, 8) und vom zweiten zum dritten Wärmetauscher (8, 9) sind Bypass-Regelklappen
(16, 16a, 17, 17a) und Bypass-Leitungen (18, 19) zum teilweisen Umgehen des zweiten
und dritten Wärmetauschers angeordnet.