[0001] Die Erfindung betrifft eine Hefteinrichtung für im vorgegebenen Abstand an Halterung
V-förmig dieser zugeführten Falzprodukte, in der vor dem Falzrücken eines zu heftenden
Falzproduktes ein Heftkopf angeordnet ist und in die V-förmige Öffnung ein Heftklammerschließer
bei zur Heftebene einführbar ist.
[0002] Aus der DE-PS 26 31 58 ist eine Hefteinrichtung der vorangehend spezifizierten Art
bekannt. Hier werden die zu heftenden Produkte mittels an einer umlaufenden Transportvorrichtung
im Abstand voneinander befestigten Stäben, die unter den Falzrücken der zu heftenden
Falzprodukte greifen, horizontal der aus Heftköpfen und Gegenhalter bzw. Heftklammerschließer
bestehenden Heftstation zugeführt. Mit dieser bekannten Hefteinrichtung können die
zu heftenden Falzprodukte nur nacheinander, d.h. einzeln geheftet werden. Das gleiche
gilt für die aus der DE-AS 19 49 769 bekannte Hefteinrichtung, bei der die zu heftenden
Produkte sattelförmig, d.h. nach unten geöffnet der Heftstation zuführbar sind. Bei
der Anordnung von mehreren Heftstationen hintereinander würde eine voluminös bauende
Heftmaschine entstehen, deren Ausmaße beispielsweise bei der gleichzeitigen Heftung
von 30, 50 oder mehr Produkten nicht mehr akzeptabel wäre.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Hefteinrichtung der gattungsgemäßen Art zu schaffen,
mit der mehrere Produkte gleichzeitig und auf kleinstem Raum geheftet werden können.
Diese Aufgabe wird durch die Anwendung der Merkmale des kennzeichnenden Teiles des
Patentanspruches 1 gelöst. Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und
aus der Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen. In diesen zeigen:
Fig. 1 eine zieharmonikaartige zick-zack Träger-Struktur als Transport- und Haltesystem
für die erfindungsgemäße Hefteinrichtung,
Fig. 2 und 3 die erfindungsgemäße Hefteinrichtung in zwei Ansichten,
Fig. 4 die Hefteinrichtung gemäß Fig. 2 in Arbeitsposition und
Fig. 5 als vergrößerter Ausschnitt des Heftbereiches.
[0004] In besonders vorteilhafter Weise eignet sich in der erfindungsgemäßen Hefteinrichtung
eine zieharmonika- bzw. zick-zackförmige Träger-Struktur, die aus zwei Hälften 1,
1ʹ besteht. In jeder der Hälften 1, 1ʹ sind V-förmige Zungen 2 bzw. 2ʹ vorgesehen,
deren Schenkel sich öffnen, wenn die Träger-Struktur auseinandergezogen wird. In vorteilhafter
Weise werden in den Hälften 1, 1ʹ V-förmig nach oben geöffnet die zu heftenden Falzprodukte
3 positioniert, wobei in diese die Zungen 2, 2ʹ eingreifen, so daß beim Auseinanderziehen
der Hälften 1, 1ʹ durch öffnende Zungen 2, 2ʹ auch die Falzprodukte 3 geöffnet werden.
Im zusammengeschobenen Zustand kann die Träger-Struktur in einen Speicher 4 zur raumsparenden
Speicherung der Falzprodukte positioniert werden. Derartige Träger-Strukturen, ihre
speziellen Ausbildungsformen und ihre Belade- und Entlademöglichkeit mit Falzprodukten
oder anderen Druckexemplaren sind im einzelnen in den älteren Patentanmeldungen P
36 21 832.4, P 36 21 822.7, P 36 21 820.0 beschrieben. Die Träger-Strukturen bzw.
deren Hälften 1, 1ʹ sind auf Schienen 5 angeordnet und auf diesen verschiebbar. Wird
der Abstand der Schienen 5 zueinander vergrößert, so können die Falzprodukte 3 freigegeben
werden, d.h. sie fallen zwischen den beiden Hälften 1, 1ʹ nach unten durch.
[0005] Durch beispielsweise eine oberhalb des Speichers 4 angeordnete Transportschnecke
18, die in den vorgenannten nicht vorveröffentlichten Patentanmeldungen im einzelnen
dargestellt und beschrieben ist, werden die im zusammengeschobenen Zustand gespeicherten
Träger-Strukturen 1, 1ʹ einer Transportvorrichtung, vorzugsweise in Form einer Taktkette
6 in Richtung des Pfeiles zugeführt. Wie Fig. 4 erkennen läßt, sind vorzugsweise beiderseits
der Träger-Strukturen 1, 1ʹ jeweils eine Transportkette 6 bzw. 6ʹ angeordnet, so daß
jeder der einzelnen Teile der Träger-Struktur 1, 1ʹ auf den Schienen 5 bzw. 5ʹ verschoben
werden kann. Durch die Taktketten 6, 6ʹ werden die Träger-Strukturen 1, 1ʹ vollständig
aus dem Speicher 4 herausgezogen und dabei geöffnet, so daß auch die in diesen befindlichen
Falzprodukte 3 sich in Form eines nach oben offenen V öffnen. Mit ihrem Falzrücken
liegen die zu heftenden Falzprodukte 3 also in den Träger-Strukturen 1, 1ʹ und werden
in dieser Form einer Heftstation 8 bis 13 zugeführt (Fig. 3). In dieser ist an einem
Balken 8 über eine Führung 9 ein Balken 10 aufgehängt, der eine Anzahl von V-förmigen
Halterungen 11 aufweist, an deren unterer Spitze jeweils eine Gegenplatte bzw. ein
Heftschließer 12 positioniert ist. Der Abstand der Heftschließer entspricht dem Abstand
der in Pfeil- bzw. Transportrichtung 7 hintereinander angeordneten Heftköpfe 13. In
diesem Abstand werden auch durch entsprechende Ausbildung der Taktketten 6, 6ʹ die
zu heftenden Falzprodukte 3 zugeführt. Wenn sich die zu heftenden Falzprodukte 3 in
der in Fig. 3 dargestellten Stellung befinden, wird der Balken 10 in die Position
10ʹ abgesenkt, so daß die Halterungen 11 und die Heftschließer 12 die Positionen 11ʹ,
12ʹ einnehmen. Dabei ist durch die vorteilhafte V-förmige Ausbildung der Halterungen
11 gewährleistet, daß sich die zu heftenden Falzprodukte 3 seitlich an die Träger-Strukturen
1, 1ʹ anlegen, so daß eine sichere Heftung durch Bewegung der Heftköpfe 13 in die
Position 13ʹ unter Ausführung des Heftvorganges gewährleistet ist. Die Heftschließer
12 befinden sich in der Position 12ʹ in der Heftebene 19 unterhalb der ein Blech 17
angeordnet ist, auf das sich die Falzprodukte 3 aufsetzen können. Die erwähnte Transportschnecke
18 ist oberhalb des Speichers 4 angedeutet. Wie insbesondere Fig. 3 erkennen läßt,
ist es wesentlich, daß die zu heftenden Falzprodukte 3 mit einer Transportrichtung
7 zugeführt werden, die quer also etwa rechtwinklig zur Mittelebene 20 der V-förmig
geöffneten Falzprodukte verläuft. Im Rahmen der Erfindung ist es selbstverständlich
auch möglich, die Falzprodukte 3 umgekehrt, d.h. mit nach unten gerichteter Öffnung
zuzuführen, wobei in diesem Fall auch die Lage der Heftklammerschließer 12 und der
Heftköpfe 13 vertauscht werden müßte. In den vorgenannten Patentanmeldungen ist u.a.
auch eine derartige Zuführmöglichkeit von Falzprodukten offenbart und im einzelnen
beschrieben. Nach erfolgter Heftung kann die Taktkette 6, 6ʹ in entgegengesetzter
Richtung, d.h. von rechts nach links in Fig.3 bewegt werden, um durch entsprechende
Auseinanderführung der Hälften 1, 1ʹ der Träger-Strukturen an entsprechend auseinanerlaufenden
Schienen 5 diese freizugeben, so daß sie in die in Fig. 3 angedeutete Transportvorrichtung
in Form einer Bandleitung 15 fallen können. Anschließend kann eine nächste Serie von
zu heftenden Falzprodukten dem Speicher 4 übernommen werden. In Fig. 5 ist die in
einer jeden Heftstation 12, 13 eingebrachte Klammer 14 angedeutet, wobei auch die
Lage der Falzprodukte 3 zwischen den Halterungen 11 und den Träger-Strukten 1, 1ʹ
hervorgeht. Die Heftebene, bis zu der die Heftklammerschließer 12 eingefahren werden,
ist in Fig. 5 mit 19 bezeichnet. Es versteht sich, daß nach durchgeführter Heftung
der Balken 10 wieder angehoben werden muß, bevor die gehefteten Falzprodukte an den
Taktketten 6, 6ʹ entgegen der Richtung des Pfeiles 7 der Transportvorrichtung 15 zugeführt
werden. Fig. 3 läßt erkennen, daß in vorteilhafter Weise die Einführung der Heftklammerschließer
11 in die V-förmig geöffneten Falzprodukte 3 in der Mittelebene 20 erfolgt, die quer
zur Transportrichtung 7 verläuft.
[0006] Gemäß Fig. 4 werden die Schienen 5 seitwärts in Richtung der Pfeile 16, 16ʹ in die
Position 5ʹ gefahren, so daß die Zungen 2, 2ʹ aus dem Bereich der Falzprodukte kommen.
Von unten her werden dann die Heftköpfe 13 in die Position 13ʹ bewegt.
[0007] Die Taktketten 6, 6ʹ sind gemäß Fig. 3 um ein nicht mehr bezeichnetes Umlenkrad geführt
und ihr Antrieb erfolgt jeweils über obere und untere Arme 21, 22 bzw. 21ʹ, 22ʹ. Diese
Arme 21, 22 sind verschiebbar auf Führungen 23, 24 bzw. 23ʹ, 24ʹ angeordnet und werden
durch Ketten 25, 25ʹ für die Zuführung der Falzprodukte in Richtung des Pfeiles 7
verschoben bzw. nach erfolgtem Heftvorgang in entgegengesetzter Richtung zur Abgabe
der gehefteten Falzprodukte 3.
[0008] Mit der erfindungsgemäßen Hefteinrichtung können gleichzeitig auf engem Raum eine
Vielzahl von Falzprodukten 3 geheftet werden. Wie Untersuchungen gezeigt haben, lassen
sich bis zu 250 Falzprodukte gleichzeitg heften, wofür eine Länge von 15 Metern für
die Hefteinrichtung benötigt wird. Praktikabel dürfte eine mittlere Ausbaustufe von
50 nebeneinander liegenden Heftstationen 12, 13 sein, wofür lediglich eine Länge von
3 Metern benötigt wird. Im Vergleich zu bekannten Hefteinrichtungen, beispielsweise
bei einer Mehrfachanordnung der Hefteinrichtung gemäß DE-AS 19 49 769 würde sich bei
einer gleichzeitigen Heftung von 50 Falzprodukten im DIN A4 Format bereits eine Länge
von mindestens 15 Metern ergeben. Dies bedeutet, daß im Vergleich hierzu die erfindungsgemäße
Hefteinrichtung lediglich ein Fünftel des Raumes beansprucht, verglichen mit dem Raumbedarf
von nach bekannter Art und Weise aufgebauter Hefteinrichtungen.
1. Hefteinrichtung für im vorgegebenen Abstand an Halterungen V-förmig dieser zugeführten
Falzprodukte, in der vor dem Falzrücken eines zu heftenden Falzproduktes ein Heftkopf
angeordnet ist und in die V-förmige Öffnung ein Heftklammerschließer bis zur Heftebene
einführbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Falzprodukte (3) quer zu ihrer Mittelebene
(20) der Hefteinrichtung (8 bis 13) zuführbar sind, daß in der Hefteinrichtung (8
bis 20) hintereinander mehrere Heftstationen (12, 13, Fig. 3) angeordnet sind und
daß die Heftklammerschließer (12) einer jeden Heftstation (12, 13) in der Mittelebene
(20) der Falzprodukte (3) in deren V-förmige Öffnungen (21) bis zur Heftebene (19)
einführbar sind.
2. Hefteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Falzprodukte (3)
V-förmig geöffnet an einer Transportvorrichtung (6) mit einem Abstand den Heftstationen
(12, 13) zuführbar sind, die dem Abstand der Heftköpfe (13, Fig. 3) ensprechen.
3. Hefteinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Falzprodukte
(3) in nach oben geöffneten an Führungen (5) verschiebbaren zieharmonika- oder zickzackförmigen
Träger-Strukturen (1) zuführbar sind.
4. Hefteinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Träger-Strukturen
aus einem linken und einem rechten Teil (1ʹ, 1, Fig. 1) bestehen, deren Abstand veränderbar
ist.
5. Hefteinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in die nach oben V-förmigen
geöffneten Träger-Strukturen (1) V-förmige Halterungen (11) eintauchen, an deren unteren
Ende die Heftklammerschließer (12) angeordnet sind.
6. Hefteinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungen (11)
an einem absenkbaren Balken (10) angeordnet sind.
7. Hefteinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die die Falzprodukte aufnehmenden Träger-Strukturen (1, 1ʹ) mittels eines Schneckentriebes
(18) aus einem Speicher (4) der als Taktkette ausgebildeten Transportvorrichtung (6,
6ʹ) zuführbar sind und daß beim Herausziehen der Träger-Stukturen (1) diese auseinandergezogen
werden, wobei durch an diesen befestigten V-förmigen Zungen (2) die zu heftenden Falzprodukte
(3) gespreizt werden.
8. Hefteinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die gehefteten Falzprodukte (3) durch die auseinanderfahrbaren Teile (1, 1ʹ) der
Träger-Stukturen nach unten freigebbar sind, so daß diese in eine Transportvorrichtung
(15) einfallen können.
9. Hefteinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile (1, 1ʹ)
zwecks Freigabe der gehefteten Falzprodukte (3) auseinanderfahrbar sind, wenn sich
die Transportvorrichtung (6) entgegen der Zuführrichtung (7) der Falzprodukte für
den Heftvorgang bewegt.