[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Führen von Schussfäden vor,
während und nach ihrem Eintrag in das Gewebe. Fernerhin betrifft die vorliegende Erfindung
eine Einrichtung, die das Verfahren gemäss der Erfindung ausfuhrt. Ebenfalls betrifft
die Erfindung Webmaschinen, an denen das Verfahren gemäss der Erfindung angewendet
wird, und solche Webmaschinen, die mit einer Einrichtung gemäss der Erfindung versehen
sind.
[0002] Die Handhabungen, die ein Schussfaden während des Webens erfährt, sind die folgenden.
Nach dem Abschneiden des vorherigen Schussfadens wird das abgeschnittene äussere
Ende des nächsten Schussfadens an zwei Punkten derart festgehalten, dass die Hilfsmittel,
die den Schussfaden durch das Fach ziehen, das äussere Ende mitnehmen kännen. Jene
zwei Punkte sind im allgemeinen einerseits die Klemmeinrichtung der Schussfaden-Schneideinrichtung
und andererseits ein Schussfaden-Führorgan. Danach wird jener Schussfaden von den
Schussfaden-Eintraghilfsmitteln durch das Fach gezogen. Wenn der Schussfaden vollständig
durch das Fach gezogen worden ist, wird jener neue Schussfaden von dem Webblatt gegen
das Gewebe gedrückt, worauf die Schussfaden-Schneideinrichtung jenen Schussfaden abschneidet
und das äussere Ende des nächsten Schussfadens festgeklemmt bleibt.
[0003] Das Verfahren und die Einrichtung gemäss der Erfindung sind insbesondere auf Greiferwebmaschinen
anwendbar. Bei derartigen Webmaschinen bestehen die Hilfsmittel zum Eintragen der
Schussfäden aus mehreren Greiferstangen, von denen dort eine an jeder Seite des Webblattes
montiert ist. Die erste Greiferstange, die sog. Gebergreiferstange nimmt den Schussfaden
bis ungefähr zur halben Gewebebreite mit, wo die zweite Greiferstange, die sog. Mitnehmer-
Greiferstange, den Schussfaden übernimmt und vollständig durch das Fach zieht. Die
Schussfaden-Schneideinrichtung kann dabei fest am Rahmen oder bewegbar auf der Lade
montiert sein.
[0004] Bei den bekannten Webmaschinen besteht das Schussfaden-Führorgan im allgemeinen aus
einer SchussfadenZureichnadel, die rahmenfest oder an der Lade angebracht ist und
sich somit mit dem Webblatt mitbewegt. Diese Anbringung des Schussfaden-Führorgans
bringt aber während der verschiedenen Phasen der Handhabung des Schussfadens mehrere
Probleme mit sich.
[0005] Ein häufig auftretendes Problem besteht darin, dass der Schussfaden gegen die Kettfäden
reibt, während er durch das Fach gezogen wird. Durch die Reibung und eventuell durch
Hemmung bei Flammengarnen kann der Schussfaden brechen, oder es tritt ein Schussverlust
auf. Bestimmte Kettfäden, insbesondere die äussersten Kettfäden, können ebenfalls
durch Verschleiss brechen. Bei synthetischen Garnen, wie Polyestergarnen, können
die Kettfäden durch die Wärmeentwicklung, die als Folge der Reibung auftritt, schmelzen.
[0006] Eine andere Folge dieser Anbringung des Schussfaden-Führorgans besteht darin, dass
der Schussfaden in einigen Positionen des Webblattes in mehr oder minder scharfe Knicke
gezogen wird, da nicht alle Elemente, die auf den Schussfaden führen nicht auf einer
Linie liegen, während derselbe Schussfaden in anderen Positionen des Webblattes gerade
bleibt. Um einen Durchhang des Schussfadens zu vermeiden oder die Spannung des Schussfadens
aufrechtzuerhalten, sind zusätzliche Massnahmen, wie eine Rekuperierspanner vorgesehen.
[0007] Die vorliegende Erfindung hat zum Ziel, fur die genannten Probleme eine Lösung anzugeben,
damit die Wirtschaftlichkeit und die Produktivität der Webmaschinen erhöht werden.
[0008] Das Verfahren zum Führen der Schussfäden in Webmaschinen ist dadurch gekennzeichnet,
dass sich der Schussfaden bezuglich der Lade der Webmaschine in der Höhe der Schussfaden-Schneideinrichtung
an dem Ort, wo die Schussfaden-Eintragsmittel mit einem neuen Schussfaden abgehen,
durch drei aufeinanderfolgende Positionen bewegt : nämlich durch eine erste Position,
die sog. Mitnehmerposition, in der das äussere Ende des Schussfadens, das von der
Garnspule herkommt, an die Schussfaden-Eintragshilfsmittel herangereicht wird, wenn
diese zum Eintragen eines neuen Schussfadens abgehen, dann durch eine zweite Position,
die sog. Eintragsposition, in der sich der Schussfaden in dem Dreieck befindet, das
von den darunter un daruber liegenden Kettfäden und der Oberfläche des Webblattes
begrenzt wird, während er durch das Fach hindurchgezogen wird, weiter durch eine dritte
Position, die sog. Anschlagposition, in der der Schussfaden längs einer ausreichend
geraden Linie parallel zum Webblatt gehalten und an die Schussfaden-Schneideinrichtung
in dem Augenblick herangereicht wird, in dem sich das Webblatt in seiner Anschlagposition
befindet, worauf die vollständige Abfolge der Positionen neu anfängt.
[0009] Die Vorrichtung gemäss der Erfindung zum Fuhren der Schussfäden in Webmaschinen hat
als Merkmal, dass in der Höhe der Eintragseinrichtung am Ort, wo die Schussfaden-Eintragshilfsmittel
mit einem neuen Schussfaden abgehen, ein bezüglich der Lade der Webmaschine bewegbares
Shussfaden-Führorgan vorgesehen ist, das sich mittels eines Antriebes durch drei aufeinanderfolgende
Positionen bewegt, nämlich durch eine erste Position, die sog. Mitnehmerposition,
in der das äussere Ende des Schussfadens, das von der Garnspule herkommt, an die Schussfaden-Eintragshilfsmittel
herangereicht wird, wenn diese vor dem Eintragen eines neuen Schussfadens abgehen,
dann durch eine zweite Position, die sog. Eintragsposition, in der sich der Schussfaden
im Dreieck befindet, das durch die darunter und darüber liegenden Kettfäden und die
Oberfläche des Webblattes begrenzt wird, während er durch das Fach gezogen wird, und
danach durch eine Position, die sog. Anschlagposition, in der der Schussfaden längs
einer ausreichend geraden Linie parallel zum Webblatt gehalten wird und an die Schussfaden-Schneideinrichtung
in dem Augenblick herangereicht wird, in dem sich das Webblatt in seiner Anschlagposition
befindet, worauf die vollständige Abfolge der Positionen neu anfängt.
[0010] Bei einer Sonderausfuhrungsform der Einrichtung gemäss der Erfindung ist das Schussfaden-Führorgan
auf der Lade der Webmaschine bewegbar montiert und wird von einer Kurve mit seiner
Kurvenrollefolger uber einen Stangenmechanismus angetrieben.
[0011] Weitere Besonderheiten und Vorteile der Erfindung werden sich aus der nachfolgenden
Beschreibung einer Doppelstuck-Webmaschine mit Greifern ergeben, bei der die Schussfaden-Scheideinrichtung
Schwenkbar auf der Lade montiert und mit einer bevorzugten Ausführungsform einer Einrichtung
gemäss der Erfindung versehen ist. Diese Ausführungsform wird allein als Ausführungsbeispiel
beschrieben und ist nicht von beschränkender Natur. In dieser Beschreibung wird auf
die hier beigefugten Figuren verwiesen.
Figur 1 is eine schematische, perspektivische Ansicht eines Abschnittes einer Doppelstück-Webmaschine
mit Greifern und einer Schussfaden-Schneideinrichtung, die schwenkbar auf der Lade
angebracht ist.
Die Figuren 2a, 2b und 2c sind schematische Seitenansichten der Mitnehmerposition,
der Eintragsposition bzw. der Anschlagposition des Schussfaden-Führorgans.
Figur 3 ist eine schematische Ansicht von oben auf das äussere Ende des Webblattes
in der Höhe einer Schussfadenschere.
[0012] In den verschiedenen Figuren beziehen sich dieselben Bezugsnummern auf dieselben
Elemente.
[0013] Figure 1 stellt die Weblade, welche drehbar im Hauptgestell der Webmaschine gelagert
ist mit Drehwelle (2) und worauf das Blatt (3) montiert ist, die Ober- und Untergreiferstangen
(bzw. 4 und 5) und die Schussfaden-Schneideinrichtung (6) dar. Die Schussfaden-Schneideinrichtung
(6) besteht aus zwei übereinander angeordnete Schussfadenscheren (11 und 12) welche
mit einem Tragteil (29) schwenkbar auf der Weblade montiert sind.
[0014] Das Schussfaden-Führorgan besteht aus je einer Schussfandennadel (7 und 8) fur jeden
Schussfaden, der durch die Öse seiner Schussfadennadel hindruchläuft.
[0015] In die Figur 2 sind beim Verfahren gemäss der Erfindung für jeden Schussfaden die
drei Bewegungspositionen wiedergegeben, nämlich die Mitnehmerposition in Figur 2a,
die Eintragsposition in Figur 2b und die Anschlagposition in Figur 2c.
[0016] In der rückwärtigen Lage des Webblattes (3) wird in dem Augenblick, in dem die Gebergreifer
(4 und 5) anfangen die Schussfäden mitzunehmen (Figur 2a), das abgeschnittene äussere
Ende jedes Schussfadens (9, bzw. 10) von der Klemmeinrichtung von Schussfadenscheren
(11, bzw. 12) einer Schussfaden-Schneideinrichtung (6) festgeklemmt, die auf der Lade
(1) schwenkbar montiert ist. Da die Greifer (4 und 5) die Schussfäden (9 und 10) mitnehmen
sollen, muss der Punkt, von dem aus die Schussfäden (9 und 10) kommen, an der anderen
Seite der Greifer (4 und 5) liegen Position A oder Mitnehmerposition der Ose der Schussfadennadeln
(7 und 8) (Figur 1) in diesem Fall. Die Mitnehmerposition dieser Ösen fällt mit der
Position eines am Rahmen oder an der Lade fest angebrachten Schussfaden-Führorgans
zusammen.
[0017] In der rückwärtigen Lage des Webblattes (3), während die Gebergreifer (4 und 5) und
die Nehmergreifer (nicht gezeigt) die Schussfäden durch das Fach ziehen (Figur 2b),
wird der Schussfaden beim Verfahren gemäss der Erfindung bis in einr Position gebracht,
die innerhalb des Dreieckes liegt, das von Untern und obern Kettfäden (36 und 37)
und von der Vorfläche des Webblattes (3) begrenzt ist. Bei der Greiferwebmaschine
der Figuren liegt jene Position zugleich vor der Vorfläche der Greifer (4 und 5) :
Position B oder die Eintragsposition der Öse der Schussfadennadeln (7 und 8) (Figur
1) in diesem Fall. Beim Durchziehen des Schussfadens kommt dieser nicht mit den Kettfäden
(36 und 37) in Berührung, selbst nicht mit jenen am Rand des Gewebes. Dies wäre dagegen
bei einem fest angebrachten Schussfaden-Führorgan der Fall.
[0018] Während der Anschlagbewegung des Webblattes wird der Schussfaden derart bewegt, dass
er parallel zum Webblatt und an einer ausreichend geraden Linie zu liegen kommt. In
der Anschlagposition des Webblattes (3) (Figur 2c) werden diese Schussfäden in das
Gewebe aufgenommen, und die äusseren Enden erreichen ihre dritte Position C, die Anschlagposition,
in diesem Fall die Öse der Schussfadennadeln. In der Anschlagposition wird der Schussfaden
an die Schussfadenschere (11) der Schneideinrichtung (6) herangeführt, die während
der Anschlagbewegung bezüglich der Lade (1) geschwenkt wird (Figur 3). Während bei
einem fest angebrachten Schussfaden-Führorgan (13) (gestrichelte Linie in Figur 3)
gemäss dem Stande des Technikes notwendig ist, den Schussfaden im Zusammenwirkung
mit einer Führungsplatte (38) sowie einer Spreiznadel (14) in die Schussfadenschere
(11) hineinzubringen, wird die Spreiznadel (14) bei der Anwendung der Erfindung überflüssig.
Ein weiterer Vorteil ist der, dass der Schussfaden bei der Anwendung der Erfindung
eher einer geraden Linie folgen kann, während bei einem festen Schussfaden-Führorgan
der Schussfaden eine Anzahl Umlenkungen macht, die Einsatz eines Schussfaden rekuperierspanners
notwendig macht.
[0019] In der Figur 2a sind die drei Positionen des Schussfaden-Führorgans bezuglich des
Webblattes (3) angedeutet. Unmittelbar nach der Mitnahme des Schussfadens durch den
Greifer wird der Punkt, von dem aus der Schussfaden kommt, nach unten und nach vorne
bewegt, damit die Eintragsposition B erreicht wird. Während der Anschlagbewegung
des Webblattes bewegt sich jener Punkt gleichzeitig mit der Lade nach vorn und unterliegt
darüberhinaus noch einer Zusatzbewegung (nach oben und hinten über die Position A
hinaus) in die Position C am Anschlag der Schussfadenschere. Während der Rückwärtsbewegung
der Lade bewegt sich jener Punkt gleichzeitig mit der Lade nach hinten und unterliegt
noch einer zusätzlichen Bewegung (nach vorne), damit die Mitnehmerposition A oberhalb
des Greifers erreicht wird. Der Punkt, von dem aus der Schussfaden kommt, bewegt sich
somit bezüglich der Lade längs eines zur Vorderseite hin abfallenden Bogens (Figur
2a).
[0020] Eine grosse Anzahl unterschiedlich ausgebildeter Einrichtungen sind denkbar, die
den Schussfaden-Führorganen die gewünschte Bewegung erteilen können. Bei der bevorzugten
Ausführungsform der Einrichtung gemäss der Erfindung ist das Schussfaden-Führorgan
auf der Lade der Webmaschine bewegbar befestigt.
[0021] Jene bevorzugte Ausführungsform besteht aus einer Stutze (15) (Figur 1), die an drei
Punkten entsprechend den Eckpunkten eines Dreieckes jeweils eine drehbare Verbindung
aufweist. Eine erste drehbare Verbindung mit einem auf der lade (1) fest angebrachten
Träger (16) erfolgt uber ein Drehpunkt (17), durch die die Stütze (15) schwenkbar
an der Lade (1) befestigt ist.
[0022] Eine zweite drehbare Verbindung, die oberhalb der ersten liegt, erfolgt uber ein
Drehpunkt (19) mit einem Halter (18). Eine dritte drehbare Verbindung mit einer Stange
(20) erfälgt über ein Drehpunkt (21).
[0023] Der Halter (18) weist vorzugsweise eine L-Form auf, deren langer Schenkel (22) über
zwei drehbare Verbindungen verfugt. Eine erste drehbare Verbindung, die ungefähr
in der Mitte jenes langen Schenkels (22) liegt, erfolgt über das Drehpunkt (19) mit
der Stütze (15) und eine zweite drehbare Verbindung, die ungefähr am äusseren Ende
jenes langen Schenkels (22) angeordnet ist, uber ein Drehpunkt (24) mit einer kurzen
Stange (23). Das andere äussere Ende der Stange (23) ist ebenfalls über ein Drehpunkt
(25) mit dem Träger (16) verbunden.
[0024] Der kurze Schenkel (26) des Trägers (18) trägt die beiden übereinander liegenden
Schussfadennadeln (7 und 8).
[0025] Die Bewegung der Stütze (15) bezüglich der Lade (1) wird von einer Kurvenscheibe
(27) mit Kurvenrolle (28) aus über die Stange (20) bewirkt. Jene Kurvenscheibe (27)
kann drehbar um die Drehwelle (2) der Lade (1) oder auf einer anderen Well (30) der
Webmaschine befestigt sein, wie die Figur 1 zeigt. Die Kurvenscheibe (27) wird von
bekannten, nicht gezeigten Hilfsmitteln fur den Antrieb der Webmaschine aus angetrieben.
Die Kurvenrolle (28) sitzt auf dem äusseren Ende eines Hebels (31), dessen Mitte (32)
drehbar mit einem Teil des Rahmens (33) verbunden ist, und dessen anderes Ende durch
einem Stab (34) mit dem untersten Ende der Stange (20) verbunden ist. Jener Stab (34)
ist beispielsweise durch eine Klemmverbindung (35) mit dem Hebel (31) verbunden,
damit die Einrichtung gemäss der Erfindung an die Gewebebreite dadurch anzupassen
ist, dass der Träger (16) in Richtung der Breite auf der Lade (1) versetzt wird.
[0026] Die Schussfadennadeln (7 und 8) unterliegen somit einer kombinierten Bewegung : einerseits
unterliegen sie der Bewegung der Lade (1) und andererseits einer Relativbewegung
bezüglich jener Lade (1). Die in Figur 1 dargestellte Position der Schussfadennadeln
stimmt mit der Mitnehmerposition A der Figur 2a überein. Wenn sich die Stange (20)
nach oben bewegt, bewegen sich die Schussfadennadeln bezuglich der Lade (1) nach
oben und hinten und können die Anschlagposition C erreichen (Figuren 2a und 2c). Falls
sich die Stange (20) nach unten bewegt, bewegen sich die Schussfadennadeln bezuglich
der Lade (1) nach unten und vorn und können die Eintragsposition B erreichen (Figuren
2a und 2b).
[0027] Bei der hier beschriebenen Ausführungsform der Einrichtung gemäss der Erfindung können
die Öse der Schussfadennadeln (7 und 8) längs der gewünschten Krümmung durch die
drei vorgesehenen Positionen (Figur 2a) nach dem Verfahren gemäss der Erfindung somit
auf der hier beschriebenen Doppelstuck-Webmaschine mit Greifern und einer Schwenkbaren
Schussfaden-Schneideinrichtung verlagert werden, die hier als Beispiel gewählt wurde,
weil jene für die letzten Entwicklungen auf dem Gebiet der Greiferwebmaschinen repräsentativ
ist.
[0028] Die gemäss dem Verfahren nach der Erfindung geforderten Positionen des Schussfadens
werden aber von der Art der Webmaschine abhängig sein, fur die die Erfindung angewendet
wird. Die Relativbewegung der Schussfadennadeln (7 und 8) bezüglich der Lade (1)
kann in jedem Fall durch Abänderungen der räumlichen Anordnung der drehbaren Verbindungen
der Stütze (15) einerseits und des Halters (18) andererseits und dadurch bestimmt
werden, dass die Gestalt der Kurvenscheibe (27), des Kurvenrolles (28) und des Hebels
(31) angepasst wird. Dadurch ist diese Ausführungsform der Einrichtung gemäss der
Erfindung bereits an eine grosse Anzahl von Webmaschinenarten anpassbar. Es kann
eventuell notwendig sein, die Einrichtung gemäss der Erfindung an der Rückseite der
Lade (1) anzubringen, damit die Eintragsposition des Schussfadens zwischen den Eintragshilfsmitteln
und dem Webblatt liegt.
[0029] Die Vorteile des Verfahrens gemäss der Erfindung sind zahlreich. Die Umlenkungen
der Schussfäden werden an den Kettfäden vermieden, so dass weniger Schuss- oder Kettfadenrisse
auftreten und Flammengarne ausgezeichnet verwebt werden können. Das Schmelzen synthetischer
Garne wird ausgeschaltet, so dass sie sowohl in der Kette als auch im Schuss mit höheren
Geschwindigkeiten verwebt werden können. In bestimmten Fällen wird eine Schussfaden-Rekuperier
Einrichtung überflüssig.
1. Verfahren zum Führen der Schussfäden bei Webmaschinen dadurch gekennzeichnet, dass
der Schussfaden (9, 10) im Bereich der Schussfaden-Schneideinrichtung (6) an der Stelle,
an der die Schussfaden-Eintragshilfsmittel (4, 5) mit einem neuen Schussfaden abgehen,
bezüglich der sich bewegenden Lade (1) der Webmaschine durch eine Anzahl Positionen
verlagert wird, die beim Weben mit verschiedenen Phasen des Schussfadeneintrags übereinstimmen.
2. Verfahren gemäss Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass der Schussfaden (9,10)
durch drei aufeinanderfolgende Positionen verlagert wird : durch eine erste Position,
der Mitnehmerposition A, in der das äussere Ende des von der Garnspule kommenden Schussfadens
(9, 10) an die Schussfaden-Eintragshilfsmittel (4, 5) herangereicht wird, wenn diese
zum Eintrag eines neuen Schusses abgehen, dann durch eine zweite Position, die Eintragsposition
B, in der sich der Schussfaden (9, 10) in dem Dreieck befindet, das von den darunter
und darüberliegenden Kettfäden (36, 37) und von der Oberfläche des Webblattes (3)
begrenzt wird, während er durch das Fach hindurchgezogen wird, danach durch eine dritte
Position, die Anschlagposition C, in der der Schussfaden (9, 10) auf einer ausreichend
geraden Linie Parallel zum Webblatt (3) gehalten und an die Schussfaden-Schneideinrichtung
(6) in dem Augenblick herangereicht wird, in dem sich das Webblatt (3) in seiner
Anschlagposition befindet, worauf die vollständige Reihenfolge der Positionen von
neuem beginnt.
3. Verfahren gemäss Anspruch 2 an Webmaschinen, deren Schussfaden-Eintragshilfsmittel
mindestens eine Greiferstange (4, 5) umfassen, wobei die Mitnehmerposition A an jener
Seite des Greiferabschnittes liegt, die der Seite des Greiferabschnittes gegenüberliegt,
an der sich die Klemmeinrichtung der Schussfaden-Schneideinrichtung (6) in dem Augenblick
befindet, in dem das äussere Ende des Schussfadens (9, 10) durch den Gebergreifer
(4, 5) mitgenommen wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Eintragsposition B nahe
an der Bahn der Gebergreiferstange (4, 5) und innerhalb des Dreieckes liegt, das
von den darunter und darüber liegenden Kettfäden (36, 37) und der Oberfläche des Webblates
(3) begrenzt ist.
4. Verfahren gemäss Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, dass die Eintragsposition B
vor der Bahn der Gebergreiferstange (4, 5) liegt.
5. Verfahren gemäss einem der Anspruche 1, 2, 3 oder 4 dadurch gekennzeichnet, dass
die Bewegung des Schussfadens (9, 10) in der Höhe der Schussfaden-Schneideinrichtung
(6) an dem Ort, wo die Schussfaden-Eintragshilfsmittel (4, 5) mit einem neuen Schussfaden
abgehen, die Resultierende der Bewegung der Lade (1) und einer Relativbewegung des
Schussfadens (9, 10) bezüglich der Lade (1) ist.
6. Einrichtung zum Führen der Schussfäden bei Webmaschinen dadurch gekennzeichnet,
dass im Bereich der Schussfaden-Schneideinrichtung (6) an dem Ort, wo die Schussfaden-Eintragshilfsmittel
(4, 5) mit einem neuen Schussfaden (9, 10) abgehen, ein bezüglich der sich bewegenden
Lade (1) der Webmaschine bewegbares Schussfaden-Führorgan (7, 8) vorgesehen ist,
das sich mittels eines Antriebes durch eine Anzahl Positionen bewegt, die beim Weben
mit den verschiedenen Phasen der Schussfaden-Eintragung übereinstimmen.
7. Einrichtung gemäss Anspruch 6 dadurch gekennzeichnet, dass sich das Schussfaden-Führorgan
(7, 8) durch drei aufeinanderfolgende Positionen bewegt durch eine erste Position,
die Mitnehmerposition A, in der das äussere Ende des Schussfadens (9, 10), das von
der Garnspule herkommt, an die Schussfaden-Eintragshilfsmittel (4, 5) herangereicht
wird, wenn diese vor dem Eintragen eines neuen Schussfadens (9, 10) abgehen, dann
durch eine zweite Position, die Eintragsposition B, in der sich der Schussfaden (9,
10) in dem Dreieck befindet, das von den darunter und darüber liegenden Kettfäden
(36, 37) und der Oberfläche des Webblattes (3) begrenzt ist, während er durch das
Fach hindruchgezogen wird, und danach durch eine dritte Position, die Anschlagposition
C, in der der Schussfaden (9, 10) auf einer ausreichend geraden Linie parallel zum
Webblatt (3) gehalten und an die Schussfaden-Schneideinrichtung (6) in dem Augenblick
herangereicht wird, in dem sich das Webblatt (3) in seiner Anschlagposition befindet,
worauf die vollständige Reihenfolge von Positionen A, B, C von neuem beginnt.
8. Einrichtung gemäss Anspruch (7) bei Webmaschinen, bei denen die Schussfaden-Eintragshilfsmittel
mindestens eine Greiferstange (4, 5) umfassen und die Mitnehmerposition A an jener
Seite des Greiferabschnittes liegt, die der Seite des Greiferabschnittes gegenüberliegt,
an der sich die Klemmeinrichtung (11, 12) der Schussfaden-Schneideinrichtung (6)
in dem Augenblick befindet, in dem das äussere Ende des Schussfadens durch die Greiferstange
(4, 5) mitgenommen wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Eintragsposition A nahe
der Bahn der Greiferstange (4, 5) innerhalb des Dreieckes liegt, das durch die darunter
und daruber liegenden Kettfäden (36, 37) und die Oberfläche des Webblattes (3) begrenzt
ist.
9. Einrichtung gemäss Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet, dass die Eintragsposition
A vor der Bahn einer Gebergreiferstange (4, 5) liegt.
10. Einrichtung gemäss dem Anspruch 6, 7, 8 oder 9 dadurch gekennzeichnet, dass das
Schussfaden-Führorgan (7, 8) über eine bewegbare Verbindung an der Lade (1) der Webmaschine
angebracht ist.
11. Einrichtung gemäss Anspruch 10 dadurch gekennzeichnet, dass das Schussfaden-Führorgan
(7, 8) bezüglich der Lade (1) mit Hilfe einer drehbar in der Webmaschine montierten
Kurvenscheibe (27) verschoben wird, die vom Antrieb der Webmaschine angetrieben wird,
und an deren Umfang eine Kurvenrolle (28) entlangläuft, von dem die Bewegung durch
eine Übertragungseinrichtung mit einem oder mehrerer Hebeln (18, 19) und/oder Stangen
(20, 23) dem Schussfaden-Führorgan erteilt wird.
12. Einrichtung gemäss Anspruch 11 dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungseinrichtung
in Richtung des Gewe bebreite verschiebbar und festsetzbar ist.
13. Einrichtung gemäss Anspruch 10 dadurch gekennzeichnet, dass die bewegbare Verbindung
zwischen dem Schussfaden-Fuhrorgan und der Lade zwei Hebel (15, 18) umfasst, von
denen der eine (15) mit der Lade (1) und an seinem einen äusseren Ende mit dem Antrieb
(20) des Schussfaden-Führorgans und an seinem anderen äusseren Ende mit dem anderen
Hebel (18) drehbar verbunden ist, und von denen der andere (18) an seinem einen äusseren
Ende das Schussfaden-Führorgan (7, 8) trägt und an seinem anderen äusseren Ende drehbar
mit einer Stange (23) verbunden ist, die mit ihrem anderen äusseren Ende drehbar mit
der Lade (1) verbunden ist.
14. Webmaschine, an der das Verfahren gemäss einem der Anspruche 1 bis einschliesslich
5 angewendet wird, oder die mit einer Einrichtung gemäss einem der Anspruche 6 bis
einschliesslich 13 versehen ist.